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Die Erfindung betrifft eine Schleifscheibe mit mindestens einer metallischen Oberfläche, auf der abrasive Partikel, insbesondere aus Diamant oder CBN, angebracht sind.
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Insbesondere betrifft die Erfindung eine Schleifscheibe zum Schleifen von starren, metallischen Schweißelektroden für das Widerstandsschweißen. Beim Widerstandsschweißen von Metallblechen werden elektrische Ströme mit hoher Stromstärke durch zwei gegen die äußeren Oberflächen der miteinander zu verschweißenden Bleche gedrückten Elektroden in die Bleche eingeleitet. Hierdurch wird das Metall der Bleche aufgeschmolzen und bildet eine Schweißlinse, welche die gegeneinander gedrückten Bleche fest miteinander verbindet. Die Schweißelektroden bestehen üblicherweise aus Kupfer oder Kupferlegierungen. Insbesondere beim Aluminium-Widerstandsschweißen ist die ideale Form, Rauhigkeit und die Reinheit der Oberfläche der Schweißelektroden eine wesentliche Voraussetzung für die Erzeugung eines Schweißpunktes mit hoher und reproduzierbarer Qualität. Schon durch das Schweißen einiger Schweißpunkte, zum Beispiel zehn bis zwanzig Schweißpunkte, können die Oberflächen der Schweißelektroden durch Ablagerungen und Verschleiß beeinträchtigt werden, so dass die erzeugten Schweißpunkte nicht die erforderliche Güte aufweisen. Aus diesem Grund werden Schweißelektroden in regelmäßigen Zeitabständen nachgearbeitet, so dass ihre Oberflächen bei jedem Schweißvorgang eine optimale Form aufweisen und frei von Verunreinigungen sind. Ein bekanntes Verfahren zum Nacharbeiten der Oberflächen der Schweißelektroden ist das Schleifen der Schweißelektroden.
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Die Druckschrift
DE 10 2014 203 409 A1 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Schleifen mit einer durch ein Lager drehbar gelagerten Schleifscheibe. Die maschinenseitige Lagerschale des Lagers, welches die Schleifscheibe um ihre Symmetrieachse drehbar lagert, ist auf einem Lagerträger derart befestigt, dass ihre Ebene in alle Richtungen verschwenkt werden kann. Die Lagerschale ist ferner in eine Richtung verschiebbar befestigt. Die Verschieberichtung der Lagerschale wird als Ausgangsrichtung bezeichnet. Die Verschwenkbarkeit der Lagerebene in alle Richtungen bezieht sich auf eine Ausgangsebene, die zur Ausgangsrichtung senkrecht liegt. Insbesondere für die Bearbeitung von Schweißelektroden muss in Bezug auf die Ausgangsebene eine Verschwenkung nur innerhalb eines beschränkten Winkelbereichs von weniger als 20°, in der Praxis meist weniger als 10° ermöglicht werden. Für andere Anwendungsfälle kann ein größerer Schwenkwinkel gewählt werden. Die Vorrichtung umfasst Stellantriebe zum Verschwenken und Verschieben des Lagerträgers sowie eine digitale Steuereinheit, welche die Stellantriebe derart steuert und synchronisiert, dass die Oberfläche der Schleifscheibe eine frei definierte Fläche um einen ortsfesten Bezugspunkt erzeugt, der einen radialen Abstand vom Mittelpunkt der Schleifscheibe aufweist. Das heißt, dass das Werkstück parallel zur Ausgangsrichtung auf den Bezugspunkt zu bewegt werden kann, bis die Stirnseite des Werkstücks die Schleifscheibe im Bereich des Bezugspunkts kontaktiert. Die Steuereinheit steuert und synchronisiert die Stellantriebe derart, dass der Kontaktbereich zwischen Schleifscheibe und Stirnfläche des Werkstücks eine bezogen auf die Stirnfläche des Werkstücks vorgegebene und im Rahmen der möglichen Bewegungsfreiheit des Lagerträgers frei definierbare Fläche erzeugt. Bei Schweißelektroden ist diese Fläche vorzugsweise leicht konisch oder ballig. Die Druckschrift 10 2012 215 532 A1 beschreibt eine ähnliche Vorrichtung, bei der eine mechanische Vorrichtung eine Zwangssteuerung der Neigung und der Position der Schleifscheibe durchführt, um im Abstand von der Mitte der Scheibe um einen ortsfesten Punkt auf der Schleifscheibe ein rotationssymmetrisches Profil zu erzeugen. Beide Dokumente werden durch Bezugnahme zum Gegenstand dieser Offenbarung gemacht.
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Diese Vorrichtungen und diese Verfahren haben sich in der Praxis hervorragend bewährt. Allerdings mussten die Schleifscheiben nach relativ kurzer Zeit ausgetauscht werden, wenn durch Verschleiß auf ihren Oberflächen unzulässig tiefe Rillen oder Nuten entstanden.
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Die Anmelderin suchte nun nach einer neuen Form der Schleifscheibe, insbesondere mit sehr harten abrasiven Partikeln wie z.B. Diamantpartikeln, für die Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens. Ein erster Versuch mit einer massiven Metallscheibe der Firma Günter Effgen GmbH, Herrstein, auf deren beiden zueinander parallelen Oberflächen abrasive Diamantpartikel galvanisch gebunden waren, zeigte dass mit dieser Technologie sehr hohe Standzeiten erreicht werden konnten. Beim Nachschleifen von Kupferelektroden werden einerseits keine sehr großen Materialmengen zerspant. Außerdem ist das zu schleifende Material recht weich. Insgesamt entstehen also nur geringe mechanische Belastungen der Oberfläche der Schleifscheibe. Eine Schleifscheibe aus Metall mit Diamantpartikeln an der Oberfläche kann diesen Belastungen nahezu unbegrenzt standhalten. Allerdings ergaben sich Probleme aus der fehlenden Nachgiebigkeit der Schleifscheibe. Der Schleifvorgang war sehr laut, sodass die Schleifvorrichtung eingekapselt werden musste. Harte Schläge und Erschütterungen belasteten die Lager und sonstigen mechanischen Bauelemente der Schleifenvorrichtung. Eine weitere Optimierung der Schleifscheibe mit Schleichpartikeln schien erforderlich.
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Die Druckschrift
US 7,744,447 B2 offenbart eine Schleifscheibe mit starren abrasiven Segmenten aus Metall, welche auf einer metallischen Tragplatte angeordnet sind. Die abrasiven Partikel (z.B. Diamant) werden auf starren Metallelementen befestigt, welche ihrerseits über vernietete Zapfen auf einem starren Trägerring befestigt sind. Der Trägerring wird über eine elastische Zwischenschicht auf dem Werkzeughalter befestigt. Die mit abrasiven Partikeln versehene metallische Oberfläche ist sehr starr und der Herstellungsprozess für diese Schleifscheibe ist sehr komplex und kostenintensiv.
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Bei der Druckschrift
US 8,845,400 B2 wird eine massive Stahlscheibe mit den abrasiven Partikeln über eine dünne Gummischicht auf einem Träger befestigt. Die Stahlscheibe hat eine große Masse und damit eine große Trägheit.
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Bei der Druckschrift
US 4,150,955 A handelt es sich um eine Polierscheibe aus weichem Polyurethanschaum. Hier sind die abrasiven Partikel in dem weichen Polyurethanschaum eingebettet und können sehr leicht ausbrechen. Die Haltbarkeit dieser Schleifscheibe ist äußerst begrenzt und die Menge des abgetragenen Materials sehr gering.
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Bei der Druckschrift
US 2,173,462 A handelt es sich um eine herkömmliche Schleifscheibe ohne Loch, welche über eine Gummilage an einem Werkzeugträger befestigt wird. Wiederum handelt es sich um eine starre Scheibe mit großer Masse.
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Bei der Druckschrift
US 8,366,521 B2 handelt es sich um einen komplexen Vorschlag zur Befestigung von Diamant-Sinterkörpern an einer Kunststoffmatrix mittels eines Drahtgitters. Auch hier ist die Scheibe sehr steif und außerdem teuer in der Herstellung.
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Alle Schleifscheibe mit elastischen ergiebigen Dämpfungselementen können die beim Schleifenvorgang auftretenden Schläge und Vibrationen in gewissem Umfang abmildern. Das Ergebnis war aber nach wie vor nicht zufriedenstellend.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache und wenig aufwendige Schleifscheibe unter Verwendung sehr harter abrasiver Partikel vorzuschlagen, die bei sehr hoher Abtragleistung eine hohe Lebensdauer aufweist und einen vibrationsarmen Schleifvorgang ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Oberfläche aus einer elastisch verformbaren Metallfolie besteht, welche unmittelbar auf einer gummielastisch verformbaren Tragschicht befestigt ist.
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Mit anderen Worten werden die abrasiven Partikel durch eine galvanische Bindungen, üblicherweise eine Nickel-Bindung, aus der die abrasiven Partikel um 30 % bis 50 % herausragen, auf die Oberfläche einer flexiblen Metallfolie aufgebracht. Die Metallfolie wird ihrerseits auf einer gummielastisch verformbaren Tragschicht befestigt, insbesondere festgeklebt. Die Metallfolie kann in der Praxis eine Stahlfolie, insbesondere eine Edelstahlfolie sein. Auf diese Weise erhält die Schleifscheibe eine harte, aber elastisch verformbaren Metalloberfläche, an der Härtetest aggressive Partikel dauerhaft befestigt sind. Die Metallfolie kann in der Praxis eine Dicke von weniger als 1 mm oder 1.000 µm aufweisen. Bei praktischen Ausführungsformen haben sich Metallfolien mit einer Dicke im Bereich von 200 µm bis 700 µm bewährt.
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Die Metallfolie ist unmittelbar auf einer gummielastisch verformbaren Tragschicht befestigt. Die gummielastische Tragschicht kann geschäumt sein und zum Beispiel aus Polyurethanschaum oder Polyethylenschaum bestehen. In der Praxis hat sich ein geschlossenporiger Polyethylenschaum bewährt. Es kann aber auch ungeschäumtes synthetisches Material oder Kautschuk-Material für die Tragschicht verwendet werden.
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Die Metallfolie kann in der Praxis auf die gummielastisch verformbare Tragschicht aufgeklebt sein.
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Anders als bei herkömmlichen Schleifscheiben, in denen Schleifmittel wie Korund in einem Bindemittel eingebunden ist, entsteht bei einem Schleifenvorgang mit der hier beschriebenen Schleifscheibe kaum Schleifstaub. Der Schleifstaub besteht bei herkömmlichen Schleifscheiben hauptsächlich aus Bindemitteln und ausgebrochenen Schleifpartikeln. Die abrasiven Partikel der hier beschriebenen Schleifscheibe, welche galvanisch auf der Metalloberfläche gebunden sind, brechen in aller Regel nicht aus. Allein die Späne des geschliffenen Materials, im Fall von Schweißelektroden Kupfer, entstehen beim Schleifvorgang mit der hier beschriebenen Schleifscheibe. Die sonst übliche Absaugung an der Schleifstation kann in der Praxis entfallen.
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In der Praxis können die abrasiven Partikel in mehreren Feldern auf der Oberfläche der Metallfolie gebunden sein, zwischen denen Bereiche ohne abrasiven Partikel liegen. Beispielsweise ist es üblich, Diamantpartikel oder Partikel aus kubischen Bornitrid CBN in Wabenform oder Kreisform auf der Schleifoberfläche anzuordnen. Zwischen den Wabenfeldern oder den kreisförmigen Feldern entstehen Stege oder Bereiche, auf denen keine abrasiven Partikel angeordnet sind. In diesen Stegen oder Bereichen können die abgetragenen Späne abtransportiert werden.
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Wie erwähnt, kann die gummielastisch verformbare Tragschicht aus Kunststoffschaum, insbesondere Polyurethanschaum oder Polyethylenschaum bestehen. Eingangs wurde angesprochen, dass beispielsweise beim Schleifen von Schweißelektroden keine hohen Kräfte auf die Schleifscheibe wirken. Ein relativ weicher, elastisch verformbarer Polyurethanschaum oder Polyethylenschaum, auf den die ringförmige oder kreisscheibenförmige Tragschicht aufgeklebt ist, hat eine hinreichend große Festigkeit, um für das Nachschleifen von Schweißelektroden dauerhaft eingesetzt zu werden. Da die dünne Metallfolie unmittelbar auf die elastisch verformbare Tragschicht aufgeklebt ist, hat die Oberfläche der Schleifscheibe mit abrasiven Partikeln an jeder Stelle eine erhebliche elastische Verformbarkeit. Die Metallfolie ist verformbar und die darunter befindliche Tragschicht ebenfalls. Wenn bei einer Taumelbewegung der Schleifvorrichtung zum Schleifen von Schweißelektroden die abrasiven Partikel gegen Vorsprünge und Unebenheiten in der Oberfläche der Schweißelektrode schlagen, führt die lokale elastische Verformung der Metallfolie und der darunterliegenden Tragschicht zu einer erheblichen Dämpfung dieser Schläge. Der Schleifvorgang ist deutlich leiser und vibrationsfreier als bei der Verwendung einer massiven Metallscheibe mit gebundenen Diamantpartikeln. Die Standfestigkeit der Schleifscheibe ist dagegen vergleichbar mit einer massiven Metall-Schleifscheibe, auf deren Oberfläche Diamantpartikel galvanisch gebunden sind.
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Alternativ kann die gummielastisch verformbare Tragschicht auf einen metallischen Tragkörper aufgeklebt sein. Die Schleifscheibe ist kreisförmig ausgebildet, wobei vorzugsweise sowohl auf der Oberseite als auch auf der Unterseite im äußeren Umfangsbereich der Schleifscheibe ein Ring aus Metallfolie auf die elastische Tragschicht aufgeklebt ist. Der metallische Tragkörper kann einen plattenförmigen Kern der Schleifscheibe bilden, der den mittleren Bereich ihrer Dicke ausfüllt. An diesen Kern, der sich beispielsweise über drei bis 10 mm erstreckt, schließt sich eine gummielastische Tragschicht an, auf deren von dem Kern abgewandten Seite die Metallfolie mit den abrasiven Partikeln aufgeklebt wird. Bei einer praktischen Ausführungsform haben sich zwei gummielastische Tragschichten aus geschlossenporigem Polyethylenschaum auf den beiden Seiten des Tragkörpers mit einer Dicke von je 1,6 mm bewährt.
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Wie gesagt, sind vorzugsweise auf beiden Seiten des metallischen Tragkörpers elastisch verformbaren Tragschichten mit auf der Außenseite aufgeklebten Metallfolien angebracht. Schweißelektroden sind üblicherweise an Schweißzangen angeordnet, durch die sie gegeneinander gedrückt werden. Dadurch, dass die zwei einander gegenüberliegenden Oberflächen der Schleifscheibe eine Metallfolie mit abrasiven Partikeln aufweisen, kann bei geöffneter Schweißzange die erste Elektrode gegen die erste Oberfläche der Schleifscheibe und die zweite Elektrode gegen die zweite Oberfläche der Schleifscheibe bewegt werden.
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Wie oben erläutert, ist es nicht zwingend erforderlich, die Metallfolie über die gesamte kreisförmige Oberfläche der Schleifscheibe anzubringen. In der Praxis kann sich die elastisch verformbare Metallfolie nur über einen äußeren Ringbereich der Schleifscheibe erstrecken.
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Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Schleifen von festen Werkstücken mit einer Schleifscheibe der oben beschriebenen Art, einem Lager zur drehbaren Lagerung der Schleifscheibe um eine Drehachse und einem mit der Schleifscheibe gekoppelten Schleifscheibe Antrieb zum Drehen der Schleifscheibe. Das Lager ist auf einem schwenkbaren und verschiebbaren Lagerträger befestigt, wobei die Lagerebene des Lagers in Bezug auf eine Ausgangsebene verschwenkbar und in einer zur Ausgangsebene senkrechten Ausgangsrichtung verschiebbar ist. Eine Vorrichtung zum Verschwenken und Verschieben des Lagerträgers bewirkt, dass die Oberfläche der Schleifscheibe eine konische oder gewölbte Fläche um einen ortsfesten Bezugspunkt erzeugt, der einen radialen Abstand vom Mittelpunkt der Schleifscheibe aufweist. Derartige Vorrichtungen, in der die hier beschriebene Schleifscheibe zum Schleifen von Schweißelektroden eingesetzt werden kann, sind in den Druckschriften 10 2012 215 532 A1 und
DE 10 2014 203 409 A1 beschrieben.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
- Die 1 bis 4 zeigen eine perspektivische Darstellung und drei Schnittdarstellungen der Schleifscheibe und eines Werkstücks der hier beschriebenen Schleifvorrichtung.
- 5 zeigt eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform der hier beschriebenen Schleifscheibe.
- 6 zeigt eine entlang der Schnittlinie A-A geschnittene Darstellung der Schleifscheibe aus 5.
- 7 zeigt die vergrößerte Einzelheit X aus 6.
- 8 zeigt eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform der hier beschriebenen Schleifscheibe.
- 9 zeigt eine entlang der Schnittlinie B-B geschnittene Darstellung der Schleifscheibe aus 8.
- 10 zeigt die vergrößerte Einzelheit Y aus 9.
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In den
1 bis
4 ist die mit der in den Druckschriften
10 2012 215 532 A1 und
DE 10 2014 203 409 A1 beschriebenen Schleifvorrichtungen angestrebte Schleifbearbeitung dargestellt, welche mit der hier beschriebenen Schleifscheibe
1 vorzugsweise durchgeführt werden soll. Die Schleifscheibe
1 und das Werkstück
2 sind hier abgebildet. Die Schleifscheibe
1 ist eben ausgebildet, d.h. sie weist zwei zueinander parallele Schleifoberflächen auf. In der gezeigten Darstellung ist das Werkstück
2 eine Schweißelektrode aus Kupfer. Die Schweißelektrode
2 ist freigestellt gezeichnet. In der Praxis wird sie von einer an einem Roboterarm befestigten Schweißzange zur Schleifscheibe
1 bewegt. Die Schleifscheibe
1 besteht vorzugsweise aus einem elastischen, ggf. geschäumten Kunststoffmaterial, auf dessen scheibenförmiger Oberseite und Unterseite abrasive Schleifstoffe aufgetragen sind. Es werden aber auch starre Schleifschieben
1 verwendet. Die Schleifscheibe
1 ist auf einer Nabe
3 festgeschraubt, welche bei der vorliegenden Schleifvorrichtung verschwenkbar und verschiebbar ist.
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Die Drehachse des Lagers der Schleifscheibe ist in den 2 bis 4 mit dem Bezugszeichen 4 versehen. Das Lager selbst ist nicht dargestellt.
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Die vertikale Richtung, entlang der die Schleifscheibe 1 verschiebbar ist, ist in den 2 bis 4 mit dem Bezugszeichen 5 versehen. Die vertikale Richtung 5 in den 2 bis 4 entspricht der Ausgangsrichtung. Es wird darauf hingewiesen, dass die Ausgangsrichtung in beliebiger Lage gewählt werden kann. Das Werkstück 2 ist dann in entsprechender Lage auf die Schleiffläche der Schleifscheibe 1 zu bewegen. Die relative Lage der Bauelemente der Schleifvorrichtung wird bei einem Verschwenken der Ausgangsrichtung 5 entsprechend verschwenkt.
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Insbesondere den 2 und 3 ist zu entnehmen, dass zur Erzeugung einer rotationssymmetrischen, balligen Oberfläche auf dem Werkstück 2 die Drehachse der Lagerung der Schleifscheibe 1 gegenüber der vertikalen Ausgangsrichtung 5 verschwenkbar ist. Dabei ist die Drehachse 4 nicht nur in der gezeichneten Ebene der 2, 3 und 4, sondern auch senkrecht hierzu und in beliebige andere Richtungen verschwenkbar. Die Schleifscheibe 1 ist derart gehalten, dass die Drehachse 4 innerhalb eines kegelförmigen Verstellbereichs um die Ausgangsrichtung 5 herum frei verschwenkbar ist.
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Gleichzeitig ist die Schleifscheibe 1 in der vertikalen Ausgangsrichtung 5 verschiebbar. Die Schwenkbewegungen und Verschiebebewegungen sind derart synchronisiert, dass die Schleifscheibe 1 in der nähe eines Bezugspunktes 6 mit der Oberfläche des Werkstücks 2 in Kontakt steht. Durch die Verschwenkbarkeit der Schleifscheibe 1 kann die Schleifscheibe 1 auf der Stirnseite des Werkstücks 2 eine konvex geformte, insbesondere ballige oder kegelige Oberfläche erzeugen. Während des Bearbeitungsvorgangs verweilt das Werkstück 2 ortsfest in Bezug auf den Maschinenrahmen der Schleifvorrichtung, so dass der Bezugspunkt 6 ortsfest ist.
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Der Bezugspunkt 6 hat einen radialen Abstand von dem Mittelpunkt der Schleifscheibe 1. Aufgrund dieses radialen Abstandes ergibt sich beim Verschwenken der Schleifscheibe 1 eine Verlagerung des Bezugspunktes 6 in der Ausgangsrichtung 5, welche durch ein Verschieben der Lagerung der Schleifscheibe 1 ausgeglichen wird. Die Schiebebewegung und die Schwenkbewegung der Schleifscheibe 1 sind derart synchronisiert, dass die Oberfläche der Schleifscheibe 1 das Werkstück 2 immer in der Nähe des Bezugspunktes 6 kontaktiert. So lässt sich eine taumelnde Bewegung der Schleifscheibe 1 erzeugen, die im Bereich des Bezugspunktes 6 eine konvexe Oberfläche an der Stirnseite des Werkstücks 2 erzeugt.
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Die Oberfläche des Werkstücks 2 muss nicht zwingend rotationssymmetrisch angeschliffen werden. Durch das freie Verschwenken und Verschieben der Schleifscheibe 1 lassen sich beliebige Formen der Stirnseite des Werkstücks 2 in den Verschwenkbereich und Verschiebebereich der Schleifscheibe 1 realisieren.
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Die 5 zeigt eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform einer Schleifscheibe 1 der hier beschriebenen Art. Die Schleifscheibe 1 weist in einem ringförmigen äußeren Bereich 7, der sich etwa über ein Drittel des Radius der Schleifscheibe 1 erstreckt, eine Metallfolie 8 auf. Die Metallfolie 8 ist in 7 vergrößert zu erkennen. Auf der Metallfolie 8 sind in kreisförmigen Feldern 9 Diamantpartikel 10 gebunden. Die Diamantpartikel sind schematisch in 7 als dreieckige Spitzen dargestellt, obwohl die Kontur der Kanten der Diamantpartikel 10 in der Praxis von einer dreieckigen Kontur abweicht. Die Bindung der Diamantpartikel 10 an die Metallfolie 8 erfolgt galvanisch durch Nickel. Etwa 50% der Diamantpartikel ragen aus der Nickel-Bindung heraus. Es ist auch möglich, andere abrasive Partikel z.B. kubisches Bornitrid CBN galvanisch an der Metallfolie 8 zu binden.
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Die Metallfolie 8 ist auf einer mittleren, gummielastischen Tragschicht 11 aus einem geschlossenporigen Polyethylenschaum aufgeklebt. Im Zentrum der Schleifscheibe 1 befindet sich eine Öffnung 12. Diese dient der Befestigung der Schleifscheibe 1 an der Nabe 3 (siehe Figs. 1 - 4).
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Aufgrund des gummielastischen Polyethylenschaums kann die durch die Metallfolie 8 gebildete metallische Oberfläche der Schleifscheibe 1 an jedem Ort flexibel einfedern. Die Metallfolie 8 ist in gewissem Maße verformbar. Durch das Einfedern der auf der gummielastischen Tragschicht 11 aufgeklebten Metallfolie 8 mit den Diamantpartikeln 10 werden harte Schläge oder Stöße auf die Oberfläche der Schleifscheibe 1 abgefedert.
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Die Schleifscheibe 1 ist für den Zweck der Bearbeitung von Schweißelektroden 2 aus Kupfer vorgesehen. Nach einigen Schweißvorgängen müssen diese nachgeschliffen werden. Da hierbei keine großen Materialmengen abgetragen müssen, sind die entstehenden Kräfte auf die Schleifscheibe 1 nur klein und können über die gummielastische Tragschicht 11 direkt in die Nabe 3 eingeleitet werden.
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Alternativ zu der Ausführungsform aus den 5 bis 7 zeigen die 8 bis 10 eine Version der Schleifscheibe 1', bei der in der Mitte der Schleifscheibe 1' zwischen ihren zwei Oberflächen ein Tragkörper 13 aus Aluminium erstreckt. Der Tragkörper bildet einen Kern der Schleifscheibe 1'. In dem ringförmigen Bereich 7, in dem die Metallfolie 8 angeordnet ist, ist auf den beiden Außenseiten des metallischen Tragkörpers 13 jeweils eine dünne, gummielastische Tragschicht 11' aufgebracht. Auch diese dünne gummielastische Tragschicht 11' besteht aus geschlossenporigem Polyethylenschaum. Sie erstreckt sich auf jeder Seite des metallischen Tragkörpers 13 über eine Dicke von etwa 1 mm bis 2 mm. Die Nachgiebigkeit dieser dünnen gummielastischen Tragschicht 11' ist ausreichend, um Schläge, die während der Bearbeitung auf die Oberfläche der Schleifscheibe 1' mit den Diamantpartikeln 10 wirken, wirksam abzufangen.
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In den 8 bis 10 sind zu der Ausführungsform der Schleifscheibe 1 aus den 5 bis 7 identische Teile mit identischen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Bezugszeichenliste
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- 1,1'
- Schleifscheibe
- 2
- Schweißelektrode, Werkstück
- 3
- Nabe
- 4
- Drehachse
- 5
- Ausgangsrichtung, vertikale Richtung
- 6
- Bezugspunkt
- 7
- ringförmiges Feld
- 8
- Metallfolie
- 9
- kreisförmiges Feld
- 10
- Diamantpartikel
- 11,11'
- gummielastische Tragschicht, Polyethylenschaum
- 12
- Öffnung
- 13
- metallischer Tragkörper, Kern
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014203409 A1 [0003, 0023, 0025]
- US 7744447 B2 [0006]
- US 8845400 B2 [0007]
- US 4150955 A [0008]
- US 2173462 A [0009]
- US 8366521 B2 [0010]