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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zum Herstellen eines Schlauches, insbesondere eines mit thermoplastischen Polyurethan beschichteten Schlauches.
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Hintergrund der Erfindung
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Für mobile Trinkwasseranlagen, Bewässerung, oder auch Düngemitteltransport besteht ein Bedarf an hochabriebfesten Schläuchen. Geeignete Eigenschaften haben Schläuche mit einer Innen- und Außenbeschichtung aus thermoplastischen Polyurethan (TPU). Die Verarbeitung von thermoplastischen Polyurethan insbesondere in der Extrusion von beschichteten Schläuchen ist äußerst komplex.
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Ein beschichteter Schlauch wird nach dem Stand der Technik in zwei Herstellungsstufen gefertigt. In einem ersten Schritt wird der Schlauch extrudiert. Dabei wird ein rundgewobenes Schlauchgewebe, welches beispielsweise aus Polyethylenterephthalat (PET-)Fasern besteht, einer Extrusionsanlage zugeführt und in einem Extrusionskopf innen und außen, oder auch nur außen beschichtet. Der extrudierte Schlauch wird anschließend in einer Kühlstrecke mittels Wasser abgekühlt und zwischengelagert. In einem zweiten nachgelagerten Schritt wird auf bis zu 250 Meter langen Bahnen der Schlauch nachträglich mit unter Druck stehenden Wasserdampf gefüllt, um den Schlauch erneut verformbar zu gestalten, damit der finale Durchmesser eingestellt werden kann. Ferner werden die Eigenspannungen abgebaut und der Schlauch wird flexibler.
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Durch das Unterbrechen des Herstellverfahrens zwischen dem ersten Schritt und den zweiten Schritt, ist das Verfahren aufwändig, kostspielig und energieineffizient. Zudem sind diverse Beschichtungsmaterialien, wie zum Beispiel thermoplastisches Polyurethan, Hydrolyse empfindlich, sodass die Verwendung von Dampf im zweiten Schritt zu Qualitätsabstrichen führen kann.
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Darstellung der Erfindung
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein effizientes und schonendes Herstellverfahren für einen beschichteten Schlauch bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird mit einem System und einem Verfahren zum Herstellen eines Schlauches gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein System zum Herstellen eines Schlauches, insbesondere eines mit thermoplastischen Polyurethan beschichteten Schlauches beschrieben. Das System weist eine Temperiervorrichtung, welche konfiguriert ist, einen Schlauch zu temperieren (d.h. auf eine gewünschte Temperatur einzustellen), um den Schlauch zu normalisieren, und eine Aufwickeleinheit auf. Der Schlauch ist zwischen der Temperiervorrichtung und der Aufwickeleinheit entlang einer Förderrichtung führbar. Die Aufwickeleinheit ist eingerichtet, den Schlauch derart aufzuwickeln, dass eine erste Zugkraft auf den Schlauch übertragbar ist, sodass der Schlauch durch die Temperiervorrichtung ziehbar ist. Das System weist ferner eine Steuervorrichtung auf, welche zwischen der Temperiervorrichtung und der Aufwickeleinheit angeordnet ist. Die Steuervorrichtung weist eine Steuerfläche auf, auf welcher der Schlauch in Reibkontakt derart auflegbar ist, dass mittels der Steuerfläche eine Steuerkraft auf den Schlauch übertragbar ist, welche gegen die Richtung der ersten Zugkraft wirkt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines Schlauches, insbesondere eines mit thermoplastischen Polyurethan beschichteten Schlauches, beschrieben. Das Verfahren weist ein Temperieren eines Schlauches mittels einer Temperiervorrichtung auf, um den Schlauch zu normalisieren. Ferner weist das Verfahren ein Fördern des Schlauches zwischen der Temperiervorrichtung und einer Aufwickeleinheit entlang einer Förderrichtung und ein Aufwickeln des Schlauches mittels der Aufwickeleinheit, auf. Die Aufwickeleinheit ist eingerichtet, den Schlauch derart aufzuwickeln, dass eine erste Zugkraft auf den Schlauch übertragbar ist, sodass der Schlauch durch die Temperiervorrichtung ziehbar ist. Das Verfahren weist ferner ein Übertragen einer Steuerkraft auf den Schlauch mittels einer Steuerfläche einer Steuervorrichtung auf, wobei die Steuervorrichtung zwischen der Temperiervorrichtung und der Aufwickeleinheit angeordnet ist. Auf der Steuerfläche ist der Schlauch in Reibkontakt derart auflegbar, dass mittels der Steuerfläche die Steuerkraft auf den Schlauch übertragbar ist, welche gegen die Richtung der ersten Zugkraft wirkt.
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Das oben beschriebene erfindungsgemäße System und das Verfahren dienen insbesondere zum Herstellen eines beschichteten Gewebeschlauches. Insbesondere wird mit dem System und dem Verfahren ein Schlauch hergestellt, welcher insbesondere mit thermoplastischem Polyurethan (TPU) beschichtet ist. Ferner kann mit dem erfindungsgemäßen System und Verfahren ebenfalls eine andere Beschichtung, wie beispielsweise Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen (PE) oder eine Mischung aus PVC und TPU auf den Schlauch aufgebracht werden.
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Das System weist eine Temperiervorrichtung auf, mit welcher der Schlauch, beispielsweise zusammen mit einer vorgelagerten Heizvorrichtung, normalisiert werden kann. Der Begriff „Normalisieren“ beschreibt das Reduzieren von Spannungen, insbesondere innerer Spannungen, des Schlauches, indem der Schlauch auf einer bestimmten Entspannungstemperatur, beispielsweise zwischen 100° und 150° Grad Celsius, gehalten wird und/oder langsam von ungefähr 150° Grad Celsius abgekühlt wird. Die Temperiervorrichtung kann dabei als Kühlvorrichtung verstanden werden und beispielsweise eine Luftkühlung aufweisen, wobei kühle Luft entlang der Kühlstrecke um den Schlauch geblasen wird. Alternativ kann, wie weiter unten beschrieben, die Temperiervorrichtung eine Wasserkühlung aufweisen, wobei Wasser über entsprechende Düsen auf den Schlauch entlang der Kühlstrecke gesprüht wird. Nach dem Normalisieren, d.h. nachdem der Schlauch die Temperiervorrichtung passiert hat, liegt der Schlauch spannungsfrei vor. Ferner liegt nach dem Normalisieren auch die Endform, wie beispielsweise der gewünschte Schlauchinnendurchmesser, des Schlauchs vor.
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Die Aufwickeleinheit (Haspel) stellt eine Rolle dar, auf welcher der Schlauch nach dem Normalisieren aufgerollt werden kann. Die Aufwickeleinheit ist drehbar ausgebildet. An der Aufwickeleinheit wird ein Schlauchende des Schlauches befestigt und mittels Drehens der Aufwickeleinheit der Schlauch auf dieser aufgewickelt. Die Aufwickeleinheit weist z.B. eine Welle auf, welche einen Schlauchadapter aufweist. Das Schlauchende ist an dem Schlauchadapter austauschbar befestigt. Wie weiter unten beschrieben, kann der Schlauchadapter eine Druckluftkupplung ausbilden, sodass Druckluft über den Adapter in den Schlaucheinlass einblasbar ist. Die Aufwickeleinheit überträgt die erste Zugkraft auf den Schlauch, sodass dieser entlang der Förderrichtung durch die vorgelagerten Vorrichtungen und Einheiten des Systems, wie beispielsweise der Temperiervorrichtung oder eine Heizeinrichtung, gezogen wird. Die Aufwickeleinheit kann beispielsweise eine erste Zugkraft beispielsweise zwischen ungefähr 3 kN (Kilonewton) bis 22 kN auf den Schlauch übertragen.
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Die Steuereinrichtung ist zwischen der Aufwickeleinheit und der Temperiervorrichtung angeordnet. Der Schlauch liegt auf der Steuerfläche der Steuervorrichtung auf, sodass ein Reibkontakt besteht. Aufgrund dieses Reibkontakts erfährt der Schlauch eine Steuerkraft (zum Beispiel Zugkraft, welche entgegen der ersten Zugkraft wirkt). Dies hat zur Folge, dass im Bereich vor der Steuervorrichtung, d.h. im Bereich der Heizvorrichtung und der Temperiervorrichtung, eine Zugkraft wirkt, welche geringer ist als die erste Zugkraft, die von der Aufwickeleinheit aufgebracht wird. Somit wirkt die Steuervorrichtung bremsend und reduziert somit die verhältnismäßig hohen Aufwickel-Zugkräfte im Bereich in Förderrichtung vor der Steuervorrichtung. Die geringeren Zugkräfte in diesem Bereich sind vorteilhaft, da dadurch eine größere Durchmesser Aufweitung des Schlauches bei gleichen Innendruck möglich wird, da aufgrund der Querdehnungszahl eine höhere Zugkraft einer Durchmesser Aufweitung entgegenwirkt.
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Die Steuerfläche der Steuervorrichtung besteht beispielsweise aus Metall. Zum Einstellen der Reibkraft zwischen Schlauch und Steuervorrichtung, kann die Steuerfläche vorzugsweise glatt oder beispielsweise auch aufgeraut sein oder Reibkraft erhöhende Strukturen, wie beispielsweise eine Perforierung oder Riffelung aufweisen. Die Steuervorrichtung kann beispielsweise, wie weiter unten beschrieben, eine angetriebene Walze darstellen. Ferner kann die Steuervorrichtung eine nicht angetriebene Walze darstellen, welche beispielsweise einen definierten Rollwiderstand aufweist, um einen bestimmte Rollwiderstand zu Erzeugung einer gewünschten Steuerkraft aufzuweisen.
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In bisherigen Anlagen sind zwei getrennte Herstellschritte vorgesehen. Nach einer Extrusionsvorrichtung ist ein Abzug (z.B. eine Walzenvorrichtung) angeordnet, um den Schlauch durch die Extrusionsvorrichtung zu ziehen. Ein nachgeordneter Wickler bringt anschließend nur so viel Zugkraft auf, um den Schlauch sauber aufzuwickeln und abzulegen. Nach einer Zwischenlagerung des Schlauches wird dieser abgewickelt und auf Länge geschnitten, beispielsweise in Schlauchstücke bis maximal 200 m bis 250 m (Meter). Anschließend wird der Schlauch auf geraden Bahnen ausgelegt und mit Dampf zum Normalisieren befüllt. Danach wird der Dampf abgelassen, das Restwasser entleert und der Schlauch final aufgewickelt.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird eine Schlauchherstellung in nur einem einzigen ununterbrochenen Herstellprozess ermöglicht, da u.a. zwischen der Temperiervorrichtung und der Aufwickeleinheit die Steuereinheit zum Steuern einer Zugbelastung des Schlauches angeordnet wird. Durch die Steuervorrichtung wird die Zugkraft im Bereich der Normalisierung reduziert, um die erforderliche Durchmesseraufweitung, welche abhängig von der Querkontraktion des Schlauches infolge einer Zugkraft ist, zu ermöglichen. Gleichzeitig kann die Aufwickeleinheit hinter der Steuervorrichtung eine hohe Zugkraft auf den Schlauch ausüben, um den Schlauch, welcher beispielsweise mit einem Schlauchinnendruck zwischen 2 bar und 4 bar beaufschlagt ist, möglichst flach abzulegen. Die hohe Zugkraft an der Aufwickeleinheit führt ferner dazu, dass mehr Laufmeter Schlauch auf der Aufwickeleinheit aufgewickelt werden kann und weniger Rüstzeiten notwendig sind. Mit anderen Worten wird die Steuervorrichtung zwischengeschaltet, sodass hohe Zugkräfte im Bereich der Normalisierung reduziert werden und der Schlauch auf den finalen Durchmesser eingestellt werden kann, ohne dass die erforderlichen hohen Zugkräfte am Wickler bzw. an der Aufwickeleinheit die Durchmesseraufweitung behindern. Somit kann der Schlauch in einem Herstellvorgang hergestellt werden, sodass die Qualität des Schlauches und die Effizienz seines Herstellvorgangs erhöht werden.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die Steuervorrichtung eine antreibbare Walze auf, auf welcher die Steuerfläche ausgebildet ist. Der Schlauch ist in Reibkontakt derart auf der Steuerfläche der Walze auflegbar, dass mittels der antreibbaren Walze die Steuerkraft auf den Schlauch übertragbar ist, welche in Richtung der ersten Zugkraft oder gegen die Richtung der ersten Zugkraft wirkt. Die Walze kann beispielsweise mit einem direkt angeordneten Getriebeelektromotor oder auch durch einen Riemenantrieb angetrieben werden. Ferner kann die Walze mit einem Servomotor angetrieben werden. Dieser kann dann als Bremse oder als Motor der Walze fungieren. Mit der antreibbaren Walze kann beispielsweise die Steuerkraft als weitere Zugkraft in Richtung der ersten Zugkraft wirken. So kann die Steuervorrichtung mit anderen Worten neben der Aufwickeleinheit als weitere Antriebseinheit des Schlauches fungieren, um den Schlauch durch die vorstehenden Einheiten hindurch zu ziehen. Dies kann insbesondere während eines Anfahrvorgangs des Herstellprozesses oder während eines Wechsels der Aufwickeleinheit eingesetzt werden. Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ist die Aufwickeleinheit austauschbar angeordnet. Beispielsweise kann der Schlauch in Förderrichtung nach der Steuervorrichtung getrennt werden und die Aufwickeleinheit, auf welcher bereits eine maximale Schlauchlänge aufgewickelt ist, durch eine freie Aufwickeleinheit ersetzt werden. Das gekappte Schlauchende kann an der ausgetauschten neuen Aufwickeleinheit angeordnet werden und der während des Auswechselvorgangs bereits von der Steuervorrichtung geförderte Schlauchteil auf die Aufwickeleinheit aufgerollt werden. Anschließend kann die Aufwickeleinheit erneut die Funktion der Antriebseinheit des Schlauches erfüllen und die Steuereinheit bzw. die angetriebene Walze entgegen der ersten Steuerkraft wirken, um eine Aufwickelkraft bzw. die erste Zugkraft für die Einheiten vor der Steuervorrichtung gezielt zu reduzieren. Zwischen der Steuervorrichtung und der Aufwickeleinheit kann dabei eine ausreichend große Pufferstrecke eingebaut werden, sodass ausreichend Zeit zum Austausch der Aufwickeleinheit zur Verfügung steht. Somit ist der Normalisierungsprozess und im allgemeinen der gesamte Herstellprozess aufgrund eines Wechsels der Aufwickeleinheit nicht unterbrochen und es ist eine Endlosproduktion des Schlauches möglich.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die Steuervorrichtung ein Anpresselement, insbesondere eine weitere Walze, auf, welches den Schlauch an die antreibbare Walze drückt. Das Anpresselement übt einen Druck auf den Schlauch aus, sodass dieser gegen die Steuerfläche gedrückt wird. Das Anpresselement kann beispielsweise eine Pressplatte oder eine rotierbare Walze darstellen. Die rotierbare Walze kann beispielsweise mit einem vorgegebenen Rollwiderstand konfiguriert werden.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist der Schlauch zwischen der antreibbaren Walze und dem Anpresselement derart zusammendrückbar, dass ein inneres Schlauchvolumen zwischen der antreibbaren Walze und dem Anpresselement reduzierbar ist. Mit anderen Worten drückt das Anpresselement den Schlauch derart gegen die Walze, dass ein Luftstrom die dadurch erzeugte Engstelle des Schlauches nicht passieren kann bzw. ein Durchströmen der Luft durch die Engstelle reduziert wird. Dadurch wird ein Innenvolumen eines Schlauches, welches sich in Förderrichtung vor der Steuervorrichtung befindet, gegenüber einem Innenvolumen des Schlauches, welches sich in Förderrichtung nach der Steuervorrichtung befindet, nahezu oder vollständig abgedichtet.
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Bei der Herstellung des Schlauches wird beispielsweise in den Schlauch Druckluft eingeblasen und im Bereich einer vorab gelagerten Heizvorrichtung, in welcher der Schlauch auf 140° bis 200° Grad Celsius aufgewärmt wird, der Schlauch auf den gewünschten Innendurchmesser ausgedehnt. Entlang der Temperiervorrichtung wird der Schlauch temperiert bzw. gekühlt und der vorher eingestellte Innendurchmesser des Schlauches beibehalten bzw. fixiert.
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In dem das Anpresselement und die Walze den Schlauch zusammendrücken und somit nahezu oder vollständig abdichten, verbleibt die Druckluft in Förderrichtung vor der Steuervorrichtung konstant. In Förderrichtung nach der Steuervorrichtung kann somit beispielsweise der Schlauch getrennt werden und eine Aufwickeleinheit ausgetauscht werden, ohne dass ein Druckabfall im Schlauchinneren vor der Steuervorrichtung entsteht. Somit kann auch während des Austausches der Aufwickeleinheit dieselbe Herstellqualität des Schlauches gewährleistet werden, ohne dass durch einen plötzlichen Druckabfall während des Herstellprozesses aufgrund einer Auswechslung der Aufwickeleinheit Qualitätseinbußen (z.B. ungewünschte Durchmesseränderungen) bzw. Herstellfehler des Schlauches provoziert werden.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist das Anpresselement in Richtung antreibbare Walze verfahrbar. Somit kann selektiv das Schlauchinnenvolumen abgedichtet werden. Wie oben erläutert kann beispielsweise während eines Austausches eine Aufwickeleinheit das Schlauchinnenvolumen abgedichtet werden und im Normalbetrieb Druckluft in den Schlauch gepumpt werden.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die Aufwickeleinheit einen Druckluftanschluss (Schlauchadapter) auf, an welchem der Schlauch derart austauschbar koppelbar ist, dass Druckluft in den Schlauch einbringbar ist. Wie eingangs erläutert kann ein Schlauchende an den Druckluftanschluss austauschbar gekoppelt werden. Mittels des Druckluftanschlusses kann Druckluft mit einem vorbestimmten Druck in den Schlauch gepumpt werden. In einer Heizvorrichtung, welche insbesondere in Förderrichtung vor der Temperiervorrichtung angeordnet ist, ist der Schlauch auf beispielsweise über 150 Grad erwärmt und somit verformbar. Der Druck der Druckluft kann dabei derart eingestellt werden, dass der Schlauch sich auf einen gewünschten Schlauchinnendurchmesser aufweitet. Nach dem Abkühlen in der Temperiervorrichtung erhält der Schlauch den vorher eingestellten Schlauchinnendurchmesser bei.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die Temperiervorrichtung eine Kühlstrecke auf, entlang welcher der Schlauch zwischen einem Anfang der Kühlstrecke und einem Ende der Kühlstrecke auf eine bestimmte Temperatur abkühlbar ist.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die Kühlstrecke wassergekühlt. Wasser wird über entsprechende Düsen auf den Schlauch entlang der Kühlstrecke gesprüht. Nach dem Normalisieren, d.h. nachdem der Schlauch die Temperiervorrichtung passiert hat, liegt der Schlauch spannungsfrei vor und der vorher eingestellte Innendurchmesser wird beibehalten bzw. fixiert.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist das System die oben bereits beschriebene Heizvorrichtung auf. Die Heizvorrichtung kann beispielsweise ein Infrarotofen aufweisen. Der Schlauch wird durch die Heizvorrichtung gezogen und bewegt. Die Heizvorrichtung ist in Förderrichtung vor der Temperiervorrichtung angeordnet ist. Zusammen mit der Beaufschlagung des Schlauches mit Druckluft wird in der Heizvorrichtung ein gewünschter Innendurchmesser des Schlauches eingestellt.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist das System eine Walzenvorrichtung auf, welche in Förderrichtung vor der Temperiervorrichtung angeordnet ist. Die Walzenvorrichtung weist ein Walzenpaar auf, zwischen welchen der Schlauch in Förderrichtung führbar ist. Die Walzenvorrichtung dient zur Führung des Schlauches. Insbesondere ist die Walzenvorrichtung zwischen einer Extrusionsvorrichtung, in welcher der Schlauch ausgebildet wird, und dem anschließenden Normalisierungsprozess, aufweisend die Heizvorrichtung und die Temperiervorrichtung, angeordnet.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist zumindest eine Walze des Walzenpaares antreibbar. Entsprechend kann eine Zugkraft, welche in Richtung der ersten Zugkraft wirkt, auf den Schlauch übertragen werden. Mittels der antreibbaren Walze des Walzenpaares kann beispielsweise der Schlauch von der Extrusionsvorrichtung in Richtung Normalisierungsabschnitt gezogen werden.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist mittels den Walzen der Walzenvorrichtung der Schlauch derart zusammenpressbar, dass ein Schlauchvolumen abgedichtet ist. Beispielsweise können die Walzen des Walzenpaares zueinander bewegbar sein. Ferner kann die Walzenvorrichtung zusätzliche Walzen aufweisen, die nur für die Abdichtung zuständig sind. Aufgrund der Abdichtung des Schlauches mittels der Walzenvorrichtung wird ein gemeinsames Innenvolumen zwischen der Walzenvorrichtung einerseits und der Aufwickeleinheit, bzw. der Steuervorrichtung, andererseits gebildet. Vor dem Walzenpaar, insbesondere in dem Innenvolumen des Schlauches zwischen der Extrusionsvorrichtung und der Walzenvorrichtung, kann somit Luft mit einem unterschiedlichen Druck gegenüber einer Druckluft, welches sich in Förderrichtung nach der Walzenvorrichtung im Schlauch befindet, eingestellt werden.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist das System eine Extrusionsvorrichtung zum Extrudieren des Schlauches auf. Die Extrusionsvorrichtung ist in Förderrichtung vor der weiteren Walzenvorrichtung angeordnet und der Schlauch ist von der Extrusionsvorrichtung zu der Walzenvorrichtung führbar.
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Vor der Extrusionsvorrichtung ist beispielsweise eine Box vorgesehen, in welcher ein rundgewobenes Gewebe z.B. aus PET-(Polyethylenterephthalat)Fasern gelagert wird. Eine anschließende Gewebezuführung entnimmt das rundgewobene Gewebe aus der Box und fördert es in Richtung Extrusionsvorrichtung. Das Gewebe wird in einer Vorwärmeinheit mittels einer weiteren Heizvorrichtung vorgewärmt. Die Extrusionsvorrichtung weist beispielsweise einen Extrusionskopf auf, durch welchen das Extrusionsmaterial auf das Gewebe aufgetragen wird, sodass das Gewebe in dem Extrusionsverfahren innen- als auch außen beschichtet wird, oder auch nur außen beschichtet wird. Das Beschichtungsmaterial ist z.B. TPU (thermoplastisches Polyurethan), PVC (Polyvinylchlorid), PE (Polyethylen) oder eine Mischung aus PVC und TPU. Der extrudierte Schlauch wird anschließend in Richtung Walzenvorrichtung gezogen. Zwischen der Walzenvorrichtung und Extrusionsvorrichtung befindet sich eine Kühlstrecke, mit welcher der Schlauch auf eine gewünschte Temperatur gekühlt wird. Die Walzenvorrichtung zieht den Schlauch beispielsweise durch die Extrusionsvorrichtung, d.h. durch den Extrusionskopf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Systems weist die Steuervorrichtung eine antreibbare Walze auf, auf welcher die Steuerfläche ausgebildet ist. Der Schlauch ist in Reibkontakt derart auf der Steuerfläche der Walze auflegbar, dass mittels der antreibbaren Walze die Steuerkraft auf den Schlauch übertragbar ist, welche in Richtung der ersten Zugkraft oder gegen die Richtung der ersten Zugkraft wirkt. Mit einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Steuerkraft derart auf den Schlauch übertragen, dass die Steuerkraft entgegen der ersten Zugkraft wirkt, um eine Zugkraft, welche in Förderrichtung vor der Steuervorrichtung wirkt, zu reduzieren, und/oder die Steuerkraft in die Richtung der ersten Zugkraft wirkt, um den Schlauch in Richtung Aufwickeleinheit zu fördern.
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Es wird darauf hingewiesen, dass die hier beschriebenen Ausführungsformen lediglich eine beschränkte Auswahl an möglichen Ausführungsvarianten der Erfindung darstellen. So ist es möglich, die Merkmale einzelner Ausführungsformen in geeigneter Weise miteinander zu kombinieren, so dass für den Fachmann mit den hier expliziten Ausführungsvarianten eine Vielzahl von verschiedenen Ausführungsformen als offensichtlich offenbart anzusehen sind. Insbesondere sind einige Ausführungsformen der Erfindung mit Vorrichtungsansprüchen und andere Ausführungsformen der Erfindung mit Verfahrensansprüchen beschrieben. Dem Fachmann wird jedoch bei der Lektüre dieser Anmeldung sofort klar werden, dass, sofern nicht explizit anders angegeben, zusätzlich zu einer Kombination von Merkmalen, die zu einem Typ von Erfindungsgegenstand gehören, auch eine beliebige Kombination von Merkmalen möglich ist, die zu unterschiedlichen Typen von Erfindungsgegenständen gehören.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im Folgenden werden zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Systems zum Herstellen eines Schlauches gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei Vorrichtungen zum Normalisieren und Aufwickeln des Schlauches dargestellt sind, und
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2 eine schematische Darstellung eines Systems zum Herstellen eines Schlauches gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei der Extrusionsschritt zum Herstellen des Schlauches dargestellt wird.
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Detaillierte Beschreibung von exemplarischen Ausführungsformen
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Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen Bezugsziffern versehen. Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Systems zum Herstellen eines Schlauches 101, insbesondere eines mit thermoplastischen Polyurethan beschichteten Schlauches 101 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei Vorrichtungen zum Normalisieren und Aufwickeln des Schlauches 101 dargestellt sind. Das System weist eine Temperiervorrichtung 110, welche konfiguriert ist, einen Schlauch 101 zu temperieren und insbesondere auf eine gewünschte Temperatur zu kühlen, um den Schlauch 101 zu normalisieren, und eine Aufwickeleinheit 120 auf. Der Schlauch 101 ist zwischen der Temperiervorrichtung 110 und der Aufwickeleinheit 120 entlang einer Förderrichtung 102 führbar. Die Aufwickeleinheit 120 ist eingerichtet, den Schlauch 101 derart aufzuwickeln, dass eine erste Zugkraft F1 auf den Schlauch 101 übertragbar ist, sodass der Schlauch 101 durch die Temperiervorrichtung 110 ziehbar ist. Das System weist ferner eine Steuervorrichtung 130 auf, welche zwischen der Temperiervorrichtung 110 und der Aufwickeleinheit 120 angeordnet ist. Die Steuervorrichtung 130 weist eine Steuerfläche 132 auf, auf welcher der Schlauch 101 in Reibkontakt derart auflegbar ist, dass mittels der Steuerfläche 132 eine Steuerkraft F2 auf den Schlauch 101 übertragbar ist, welche gegen die Richtung der ersten Zugkraft F1 wirkt.
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Der Schlauch 101 wird beispielsweise mit einer vorgelagerten Heizvorrichtung 140 und der nachfolgenden Temperiervorrichtung 110 normalisiert. Die Temperiervorrichtung 110 bildet eine Kühlstrecke aus, entlang welcher der Schlauch 101 zwischen einem Anfang der Kühlstrecke und einem Ende der Kühlstrecke auf eine bestimmte Temperatur einstellbar ist. Die Temperiervorrichtung 110 weist eine Wasserkühlung auf, wobei Wasser über entsprechende Düsen 111 auf den Schlauch 101 entlang der Kühlstrecke gesprüht wird. Nach dem Normalisieren, d.h. nachdem der Schlauch 101 die Temperiervorrichtung 110 passiert hat, liegt der Schlauch 101 spannungsfrei vor. Ferner liegt nach dem Normalisieren auch die Endform, wie beispielsweise der gewünschte Schlauchinnendurchmesser, des Schlauchs 101 vor.
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Die Aufwickeleinheit (Haspel) 120 stellt eine Rolle dar, auf welcher der Schlauch 101 nach dem Normalisieren aufgerollt werden kann. Die Aufwickeleinheit 120 ist drehbar ausgebildet. An der Aufwickeleinheit 120 wird ein Schlauchende des Schlauches 101 befestigt und mittels Drehens der Aufwickeleinheit 120 der Schlauch 101 auf dieser aufgewickelt. Die Aufwickeleinheit 120 weist eine Welle auf, welche einen Schlauchadapter aufweist. Das Schlauchende ist an dem Schlauchadapter austauschbar befestigt. Die Aufwickeleinheit 120 überträgt die erste Zugkraft F1 auf den Schlauch 101, sodass dieser entlang der Förderrichtung 102 durch die vorgelagerten Vorrichtungen und Einheiten des Systems, wie beispielsweise der Temperiervorrichtung 110 oder eine Heizeinrichtung 140, gezogen wird. Die Aufwickeleinheit 110 kann beispielsweise eine erste Zugkraft F1 beispielsweise zwischen ungefähr 3 kN (Kilonewton) bis 22 kN auf den Schlauch 101 übertragen.
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Die Steuereinrichtung 130 ist zwischen der Aufwickeleinheit 120 und der Temperiervorrichtung 110 angeordnet. Der Schlauch 101 liegt auf der Steuerfläche 132 der Steuervorrichtung 130 auf, sodass ein Reibkontakt besteht. Aufgrund dieses Reibkontakts erfährt der Schlauch 101 eine Steuerkraft F2 (zum Beispiel Zugkraft, welche entgegen der ersten Zugkraft F1 wirkt). Dies hat zur Folge, dass im Bereich vor der Steuervorrichtung 130, d.h. im Bereich der Temperiervorrichtung 110, eine Zugkraft wirkt, welche geringer ist als die erste Zugkraft F1, die von der Aufwickeleinheit 120 aufgebracht wird. Somit wirkt die Steuervorrichtung 130 bremsend und reduziert somit die verhältnismäßig hohen Aufwickel-Zugkräfte im Bereich in Förderrichtung 102 vor der Steuervorrichtung 130. Die geringeren Zugkräfte in diesem Bereich sind vorteilhaft, da dadurch eine größere Durchmesser Aufweitung des Schlauches 101 bei gleichem Innendruck möglich wird, da aufgrund der Querdehnungszahl eine höhere Zugkraft einer Durchmesser Aufweitung entgegenwirkt.
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Die Steuerfläche 132 der Steuervorrichtung besteht beispielsweise aus Metall. Zum Einstellen der Reibkraft zwischen Schlauch 101 und Steuervorrichtung 130, kann die Steuerfläche 132 beispielsweise glatt oder aufgeraut sein oder Reibkraft erhöhende Strukturen, wie beispielsweise eine Perforierung oder Riffelung aufweisen.
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Die Steuervorrichtung weist eine angetrieben Rolle 131 auf, auf welcher die Steuerfläche 132 ausgebildet ist. Der Schlauch 101 ist in Reibkontakt derart auf der Steuerfläche 132 der Walze 131 auflegbar, dass mittels der antreibbaren Walze 131 die Steuerkraft F2 auf den Schlauch 101 übertragbar ist. Dabei kann die Walze 131 eine Drehmomentregelung aufweisen, sodass die Drehzahl der Walze 131 eingestellt werden kann. Mit anderen Worten kann die Walze 131 bremsend oder antreibend auf den Schlauch 101 wirken. Die Steuerkraft F2 kann somit in Richtung der ersten Zugkraft F1 oder gegen die Richtung der ersten Zugkraft F1 auf den Schlauch 101 übertragen werden.
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Mit der antreibbaren Walze 131 kann beispielsweise die Steuerkraft F2 somit als weitere Zugkraft in Richtung der ersten Zugkraft F1 wirken. So kann die Steuervorrichtung 130 neben der Aufwickeleinheit 120 als weitere Antriebseinheit des Schlauches 101 fungieren, um den Schlauch 101 durch die vorstehenden Einheiten hindurch zu ziehen. Dies kann insbesondere während eines Anfahrvorgangs des Herstellprozesses oder während eines Wechsels der austauschbaren Aufwickeleinheit 120 eingesetzt werden. Der Schlauch 101 wird in Förderrichtung 102 nach der Steuervorrichtung 130 getrennt und die Aufwickeleinheit 120, auf welcher bereits eine maximale Schlauchlänge aufgewickelt ist, durch eine freie Aufwickeleinheit 120 ersetzt. Das gekappte Schlauchende kann an der ausgetauschten neuen Aufwickeleinheit 120 angeordnet werden und der während des Auswechselvorgangs bereits von der Steuervorrichtung 130 geförderte Schlauchteil auf die Aufwickeleinheit 120 aufgerollt werden. Anschließend kann die Aufwickeleinheit 120 erneut die Funktion der Antriebseinheit des Schlauches 101 erfüllen und die Steuereinheit 130 bzw. die angetriebene Walze 131 entgegen der ersten Steuerkraft F1 wirken, um eine Aufwickelkraft bzw. die erste Zugkraft F1 für die Einheiten vor der Steuervorrichtung 130 gezielt zu reduzieren. Zwischen der Steuervorrichtung 130 und der Aufwickeleinheit 120 kann dabei eine ausreichend große Pufferstrecke vorgesehen werden, sodass ausreichend Zeit zum Austausch der Aufwickeleinheit 120 zur Verfügung steht. Somit ist der Normalisierungsprozess und im allgemeinen der gesamte Herstellprozess aufgrund eines Wechsels der Aufwickeleinheit 120 nicht unterbrochen und es ist eine Endlosproduktion des Schlauches 101 möglich.
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Die Steuervorrichtung 130 weist eine weitere Walze 133 als Anpresselement auf, welche den Schlauch 101 an die antreibbare Walze 131 drückt. Der Schlauch 101 ist zwischen der antreibbaren Walze 131 und der weiteren Walze 133 derart zusammendrückbar, dass ein inneres Schlauchvolumen zwischen der antreibbaren Walze 131 und der weiteren Walze 133 reduzierbar ist. Mit anderen Worten drückt die weitere Walze 133 den Schlauch 101 derart gegen die Walze 131, dass ein Luftstrom die dadurch erzeugte Engstelle (Luftspalt) des Schlauches 101 nicht passieren kann bzw. ein Durchströmen der Luft durch die Engstelle reduziert wird. Die rotierbare Walze 133 kann beispielsweise mit einem vorgegebenen Rollwiderstand konfiguriert werden.
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Der Schlauch 101 ist zwischen der antreibbaren Walze 131 und der Walze 133 Anpresselement derart pressbar, dass z.B. während eines Austausches der Aufwickeleinheit 120 ein inneres Schlauchvolumen abgedichtet ist. Mit anderen Worten drücken die Walzen 131, 133 den Schlauch 101 derart zusammen, dass ein Luftstrom die dadurch erzeugte Engstelle des Schlauches 101 nicht passieren kann. Dadurch wird Luft, welche sich in Förderrichtung 102 vor der Steuervorrichtung 130 befindet gegenüber einem Innenvolumen des Schlauches, welcher sich in Förderrichtung 102 nach der Steuervorrichtung 130 befindet, abgedichtet.
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Bei Herstellung des Schlauches 101 wird beispielsweise in den Schlauch 101 Druckluft eingeblasen und damit im Bereich einer vorab gelagerten Heizvorrichtung 140 der Schlauch 101 auf den gewünschten Innendurchmesser ausgedehnt. Entlang der Temperiervorrichtung 110 wird der Schlauch 101 normalisiert (abgekühlt bzw. auf einer niederen Temperatur gehalten) und der vorher eingestellte Innendurchmesser des Schlauches 101 beibehalten bzw. fixiert.
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Mittels der Walzen 131, 133, die den Schlauch zusammendrücken und somit abdichten, verbleibt die Druckluft in Förderrichtung 102 vor der Steuervorrichtung 130 konstant. In Förderrichtung 102 nach der Steuervorrichtung 130 kann somit beispielsweise der Schlauch 101 getrennt werden und eine Aufwickeleinheit 120 ausgetauscht werden, ohne dass ein Druckabfall im Schlauchinneren vor der Steuervorrichtung 130 entsteht.
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Die rotierbare Walze 133 (oder auch die angetriebene Walze 131) ist in Richtung der anderen Walze 131 verfahrbar. Somit kann selektiv das Schlauchinnenvolumen abgedichtet werden. Wie oben erläutert kann beispielsweise während eines Austausches eine Aufwickeleinheit 120 das Schlauchinnenvolumen abgedichtet werden und im Normalbetrieb Druckluft in den Schlauch 101 gepumpt werden. Die Aufwickeleinheit 120 weist einen Druckluftanschluss (Schlauchadapter) auf, an welchem der Schlauch 101 derart austauschbar koppelbar ist, dass Druckluft in den Schlauch einbringbar ist. Mittels des Druckluftanschlusses kann Druckluft mit einem vorbestimmten Druck in den Schlauch 101 gepumpt werden.
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Die Heizvorrichtung 110 kann beispielsweise einen Infrarotofen aufweisen. Zusammen mit der Beaufschlagung des Schlauches 101 mit Druckluft wird in der Heizvorrichtung ein gewünschter Innendurchmesser des Schlauches 101 eingestellt.
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Ferner zeigt 1 eine Walzenvorrichtung 150, welche in Förderrichtung 102 vor der Temperiervorrichtung 110 und der Heizvorrichtung 140 angeordnet ist. Die Walzenvorrichtung 150 stellt den Übergang von dem Extrusionsprozess des Schlauches (siehe 2) und dem Normalisierungs- und Aufwickelprozess des Schlauches 101 (siehe 1) dar.
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Die Walzenvorrichtung 150 weist ein Walzenpaar 151, 152 auf, zwischen welchen der Schlauch in Förderrichtung 102 führbar ist. Die Walzenvorrichtung 150 dient zur Führung des Schlauches. Zumindest eine Walze 151, 152 des Walzenpaares ist antreibbar. Entsprechend kann eine Zugkraft, welche in Richtung der ersten Zugkraft F1 wirkt, auf den Schlauch übertragen werden. Mittels der antreibbaren Walze 151, 152 des Walzenpaares kann beispielsweise der Schlauch 101 von der Extrusionsvorrichtung 200 (siehe 2) in Richtung Normalisierungsabschnitt (siehe 1) gezogen werden.
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Mittels den Walzen 151, 152 der Walzenvorrichtung 150 ist der Schlauch 101 derart zusammen pressbar, dass ein Schlauchvolumen abgedichtet ist. Beispielsweise können die Walzen 151, 152 des Walzenpaares zueinander bewegbar sein. Aufgrund der Abdichtung des Schlauches 101 mittels der Walzenvorrichtung 150 wird ein gemeinsames Innenvolumen zwischen der Walzenvorrichtung 150 einerseits und der Aufwickeleinheit 120, bzw. der Steuervorrichtung 130, andererseits gebildet. Vor dem Walzenpaar, insbesondere in dem Innenvolumen des Schlauches zwischen der Extrusionsvorrichtung 200 und der Walzenvorrichtung 150, kann somit Luft (z.B. mit Atmosphärendruck) mit einem unterschiedlichen Druck gegenüber einer Druckluft, welche sich in Förderrichtung 102 nach der Walzenvorrichtung 150 im Schlauch 101 befindet, eingestellt werden.
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2 zeigt den Extrusionsprozess des Systems gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die Systemelemente in 2 sind in Förderrichtung 102 den Systemelementen in 1 vorgeschaltet. Der Schlauch durchläuft ungetrennt die Systemelemente aus 1 und 2 bis hin zur Aufwickeleinheit 120.
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Die Extrusionsvorrichtung 200 dient zum Extrudieren des Schlauches 101. Die Extrusionsvorrichtung 200 ist in Förderrichtung 102 vor der weiteren Walzenvorrichtung 150 angeordnet und der Schlauch 101 ist von der Extrusionsvorrichtung 200 zu der Walzenvorrichtung 150 führbar.
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Vor der Extrusionsvorrichtung 200 ist beispielsweise eine Box 210 vorgesehen, in welcher ein rundgewobenes Gewebe z.B. aus PET-(Polyethylenterephthalat)Fasern gelagert wird. Eine anschließende Gewebezuführung 220 entnimmt das rundgewobene Gewebe aus der Box und fördert es in Richtung Extrusionsvorrichtung 200. Das Gewebe wird in einer Vorwärmeinheit mittels einer weiteren Heizvorrichtung vorgewärmt. Die Extrusionsvorrichtung 200 weist beispielsweise einen Extrusionskopf auf, durch welchen das Extrusionsmaterial auf das Gewebe aufgetragen wird, sodass das Gewebe in dem Extrusionsverfahren innen- und außenbeschichtet oder ausschließlich außenbeschichtet wird. Das Beschichtungsmaterial ist z.B. TPU (thermoplastisches Polyurethan), PVC (Polyvinylchlorid), PE (Polyethylen) oder eine Mischung aus PVC und TPU. Der extrudierte Schlauch 101 wird anschließend in Richtung Walzenvorrichtung 150 gezogen. Zwischen der Walzenvorrichtung 150 und Extrusionsvorrichtung 200 befindet sich eine Kühlstrecke 230, mit welcher der Schlauch auf eine gewünschte Temperatur gekühlt wird. Die Walzenvorrichtung 150 zieht den Schlauch 101 beispielsweise durch die Extrusionsvorrichtung 200, d.h. durch den Extrusionskopf.
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Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass "umfassend" keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und "eine" oder "ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden ist, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- Schlauch
- 102
- Förderrichtung
- 103
- Pufferstrecke
- 110
- Temperiervorrichtung
- 111
- Wasser/Dampfdüsen
- 120
- Aufwickeleinheit
- 130
- Steuervorrichtung
- 131
- antreibbare Walze
- 132
- Steuerfläche
- 133
- weitere Walze
- 140
- Heizvorrichtung
- 150
- Walzenvorrichtung
- 151
- weitere antreibbare Walze
- 152
- Anpresswalze
- 200
- Extrusionsvorrichtung
- 210
- Box
- 220
- Gewebezuführung
- 230
- Kühleinheit
- F1
- erste Zugkraft
- F2
- Steuerkraft