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Die Erfindung betrifft eine bandförmige, flächige Leuchtvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, aufweisend eine Anzahl elastischer lichtleitender Fasern, wobei jede Faser eine Lichteinkopplungsfläche zur Einkopplung von Licht aus zumindest einer Lichtquelle aufweist.
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Ferner betrifft die Erfindung einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, aufweisend zumindest eine erfindungsgemäße Leuchtvorrichtung sowie ein Kraftfahrzeug, aufweisend zumindest eine Leuchtvorrichtung und/oder zumindest einen Kraftfahrzeugscheinwerfer.
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Leuchtvorrichtungen gemäß dem Stand der Technik bestehen zumeist aus einem spezifisch geformten, starren Gehäuse mit einer darin eingehausten Lichtquelle und angepasster Optik. Aus diesem Aufbaukonzept resultiert einerseits eine nennenswerte Bauraumtiefe und andererseits muss für jeden einzelnen Anwendungsfall die Leuchte inklusive Fertigungsmittel (z.B.: Spritzgusswerkzeuge) komplett neu ausgelegt werden.
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Ein Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Leuchtvorrichtung zu schaffen, die für unterschiedliche Anwendungen sowie hierfür vorgesehene Gehäuse in einfacher Weise einsetzbar ist, ohne dass dabei spezielle Änderungen an der Leuchtvorrichtung notwendig sind. Diese Aufgabe wird mit einer Leuchtvorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, bei welcher erfindungsgemäß die Fasern in einem bandförmigen elastischen Verbund gehalten sind, wobei der Verbund aus zumindest drei übereinander angeordneten bandförmigen Lagen besteht, wobei zwischen den einzelnen Lagen zumindest eine Faser verläuft, wobei die Fasern dazu eingerichtet sind, Licht zumindest abschnittsweise durch den Verbund auszukoppeln.
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Dank der Erfindung ist es möglich, eine kompakte, kostengünstige Leuchtvorrichtung zu realisieren, die für eine Vielzahl von Anwendungen einsetzbar ist und an diverse Konturen, insbesondere Gehäusekonturen, angepasst bzw. an diesen Konturen angebracht werden kann. Unter dem Ausdruck „bandförmige, flächige Leuchtvorrichtung“ wird eine Leuchtvorrichtung verstanden, deren Länge größer ist als deren Breite, wobei die Dicke der Leuchtvorrichtung deutlich geringer als ihre Breite ist. Die Leuchtvorrichtung kann auf diese Weise z.B. in beliebiger Länge hergestellt und auf einen Tragekörper zu Transportzwecken aufgewickelt werden. Die Leuchtvorrichtung könnte dann abhängig von dem gewünschten Einsatz in gewünschte Länge von dem Trägerkörper abgewickelt und/oder abgeschnitten werden.
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Bei der Leuchtvorrichtung kann es sich beispielsweise um eine Beleuchtungsvorrichtung, also eine Leuchtvorrichtung zur gezielten Ausleuchtung der Umgebung der Leuchtvorrichtung, oder auch um eine Signalleuchtvorrichtung handeln. Bei einer Signalleuchtvorrichtung steht die Sichtbarkeit der Signalleuchte im Vordergrund. Dabei kann es sich beispielsweise um einen Fahrtrichtungsanzeiger handeln, der von einem Fahrzeugbeobachter aus unterschiedlichen Perspektiven erkennbar sein muss. Bei Fahrtrichtungsanzeigern sind diese Perspektiven in zahlreichen Ländern gesetzlich festgelegt.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Fasern dazu eingerichtet sind, Licht entlang der gesamten Längserstreckung des Verbundes mit annähernd gleichbleibender Intensität radial aus der Faser auszukoppeln. Hierzu sind vorzugsweise Lichtauskopplungselemente, insbesondere in das Faservolumen gezielt eingebrachte, als Streuelemente bzw. Beugungsmuster wirkende Störstellen, vorgesehen, die innerhalb der Faser angeordnet sind. Diese radiale Auskopplung kann dabei über den vollen Umfang gleichförmig (z.B.: Corning fibrance Fasern) bzw. bevorzugt in einem maßgeschneiderten Winkelabschnitt (L.E.S.S. Fasern) erfolgen.
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Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die Fasern dazu eingerichtet sind, Licht lediglich entlang eines Abschnittes der Längserstreckung des Verbundes auszukoppeln, wobei der Abschnitt vorzugsweise zwischen 5% und 50%, besonders bevorzugt zwischen 10% und 20% der Längserstreckung der Faser beträgt. Sofern mehrere solche Fasern nebeneinander angeordnet sind, kann bei einer Anordnung, in der jeder Faser eine Lichtquelle zugeordnet ist und die Lichtauskopplungsabschnitte einzelner Fasern aneinander angrenzen ein Lauflichteffekt erzielt werden, bei welchen durch eine zeitliche Abfolge der Einspeisung von Licht in die einzelnen Faser der Eindruck eines „laufenden“ Lichtbandes erzielt werden kann. Dieser Effekt kann z.B. bei einem dynamischen Fahrtrichtungsanzeiger (auch Wischblinker genannt) eingesetzt werden, wobei durch den geringen Faserdurchmesser bei hoher Flexibilität die Formung scharfer Kanten mit geringen Radien entsprechend z.B. Pfeilspitzen ermöglicht wird.
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Zudem kann vorgesehen sein, dass die Lagen im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen, wobei die Fasern in einer zu den Lagen parallelen Ebene verlaufen. Dadurch wird eine besonders gleichmäßige und kompakte Struktur der Leuchtvorrichtung ermöglicht.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Leuchtvorrichtung genau eine Faser aufweist, die an zumindest einem entlang des Verbundes befindlichen Stelle von einem innerhalb eines Lagenpaares liegenden Verlauf hin zu einem innerhalb eines anderen Lagenpaares liegenden Verlauf umgelenkt ist, wobei ein Lagenpaar durch zwei einander gegenüberliegende Lagen gebildet ist. Dadurch kann sichergestellt werden, dass entlang der gesamten Leuchtvorrichtung nur eine einzige Lichtfarbe, nämlich jene, die in die Faser eingekoppelt wurde, abgestrahlt wird, wodurch, auch bezüglich der Intensitätsverteilung, ein besonders homogener Lichteindruck auf einfache Weise erzielbar ist. Ein erstes Lagenpaar kann beispielsweise aus einer ersten und zweiten Lage ausgebildet sein; ein zweites Lagenpaar beispielsweise durch die zweite und eine dritte Lage usw.; der Ausdruck „innerhalb eines Lagenpaares“ bedeutet daher, dass eine Faser zwischen den jeweiligen Lagen eines Lagenpaares angeordnet ist und entlang der Längserstreckung der Lagen verläuft.
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Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die Leuchtvorrichtung mehrere Fasern aufweist, wobei der Verbund aus einer Anzahl von zumindest zwei Lagenpaaren besteht, wobei ein Lagenpaar durch zwei einander gegenüberliegende Lagen gebildet ist, wobei innerhalb eines Lagenpaares zumindest eine, vorzugsweise zwei oder mehr, gesonderte Faser/n angeordnet ist. Durch das Vorsehen mehrerer Fasern ist es möglich, die Fasern beispielsweise durch unterschiedliche Lichtquellen anzuspeisen und so komplexe Lichtverteilungen durch die Leuchtvorrichtung abzustrahlen. Die Anzahl der Lagenpaare beträgt zumindest zwei, kann aber auch drei, vier, oder mehr betragen.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Leuchtvorrichtung zumindest drei Lichtquellen umfasst, wobei die Lichtquellen gemeinsam dazu eingerichtet sind, rotes, grünes und blaues Licht unabhängig voneinander in die Fasern einzukoppeln, wobei jede Lichtquelle vorzugweise eine LED ist. Durch die Mischung von rotem, grünem und/oder blauem Licht können weitgehend beliebige Farbeindrücke durch die Leuchtvorrichtung abgestrahlt werden. In einer einfachen Ausführungsform kann eine rotes Licht abstrahlende LED, eine grünes Licht abstrahlende LED und eine blaues Licht abstrahlende LED vorgesehen sein.
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Zudem kann vorgesehen sein, dass jede Lichtquelle genauer einer Faser zugeordnet ist und umgekehrt. Damit ist ein besonders einfacher Aufbau einer Leuchtvorrichtung gegeben.
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Zur Erzeugung eines flächigen Lichteindruckes kann vorgesehen sein, dass Abschnitte einzelner Faser/n in Längsrichtung des Verbundes nebeneinander angeordnet sind, wobei der Abstand zwischen den Fasern zwischen 0mm und 20mm, vorzugsweise zwischen 0mm und 5mm, beträgt.
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Zudem können die Fasern zwischen den Lagen einen mäanderförmigen Verlauf aufweisen, wodurch sich auch großflächige Leuchtvorrichtungen mit einer überschaubaren Anzahl an Fasern mit einer ausreichenden Leuchtdichte realisieren lassen.
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Einfacher Weise kann vorgesehen sein, dass die Leuchtvorrichtung zumindest eine Lichtquelle umfasst, wobei die zumindest eine Lichtquelle eine LED ist.
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Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die Leuchtvorrichtung zumindest eine Lichtquelle umfasst, wobei die zumindest eine Lichtquelle eine Laser-Diode ist.
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Zur Umwandlung von in die Fasern eingekoppelten typischerweise monochromatischem Lichts, insbesondere Laserlichts, in multispektrales, z.B.: weißes, Sekundärlicht, kann vorgesehen sein, dass die Fasern und/oder eine der Lagen mit lichtkonvertierenden Mitteln, insbesondere einem sogenannten „Phosphor“ basierend auf lumineszierenden Material wie z.B.: Ce: YAG nach Stand der Technik, beschichtet sind.
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Außerdem kann vorgesehen sein, dass der Verbund eine eine Innenfläche ausbildende Innenlage und eine eine Außenfläche ausbildende Außenlage aufweist, wobei die Innenlage aus einem lichtreflektierenden Material besteht oder mit einem lichtreflektierenden Material, insbesondere Aluminium, beschichtet ist, wobei die Innen- und die Außenlage, insbesondere die Innen- und Außenfläche, den Verbund nach außen begrenzen. Durch das Vorsehen einer lichtreflektierenden Innenlage wird größere Lichtmenge in Richtung der Außenfläche abstrahlt.
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Zur einfachen Anbringung der Leuchtvorrichtung an einer Montagefläche kann vorgesehen sein, dass die Innenfläche mit einem Klebematerial beschichtet ist. Die Leuchtvorrichtung kann damit in einfacher Weise auf die Montagefläche, beispielsweise ein Reflektorfläche oder eine Gehäusefläche eines Scheinwerfers, aufgeklebt werden.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass alle Lagen mit Ausnahme der Innenlage lichtdurchlässig, insbesondere transparent, sind. Bei Anordnungen, in denen Leuchtvorrichtung beispielsweise einen Reflektor angebracht, insbesondere geklebt, wird, kann die Innenlage alternativ dazu ebenso lichtdurchlässig, insbesondere transparent, ausgeführt sein.
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Zudem kann vorgesehen sein, dass die Außenlage aus einem Material besteht, das anisotrope optische Eigenschaften aufweist. Dadurch ist es möglich, Licht in einem vorgebbaren Raumwinkel durch die Leuchtvorrichtung abzustrahlen. Eine solches Material ist beispielsweise aus der Anwendung bei „Light Shapping Diffusers“ (LSD) bekannt, die durch das Unternehmen „Luminit“ hergestellt werden.
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Beispielsweise können Folien mit aufgebrachten Strukturen, z.B.: holographischen Mustern wie sie für sogenanntes „Beam shaping“ genutzt werden, eingesetzt werden, um auf sehr kurze Distanz den aufgrund des geringen Faserdurchmessers sehr konzentrierten Leuchtstrich mit hoher Leuchtdichte insofern aufzuweiten, dass die Abstände zwischen zwei Leuchtfasern homogen ausgeleuchtet werden und insgesamt eine gleichförmige Leuchtfläche entsteht.
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Günstiger Weise kann vorgesehen sein, dass jede Faser eine Glasfaser oder eine Polymere optische Faser ist, wobei die Fasern vorzugsweise eine spezifische Ummantelung aufweisen.
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In einer Variante der Erfindung kann die Leuchtvorrichtung als Signalleuchte ausgebildet sein.
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Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die Leuchtvorrichtung als Beleuchtungsvorrichtung ausgebildet ist.
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In einem weiteren Aspekt Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe mit einem Kraftfahrzeugscheinwerfer gelöst, aufweisend zumindest eine erfindungsgemäße Leuchtvorrichtung.
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Ein weiterer Aspekt Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, aufweisend zumindest eine erfindungsgemäße Leuchtvorrichtung und/oder zumindest einen erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfer.
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Die Erfindung ist im Folgenden anhand beispielhafter und nicht einschränkender Ausführungsformen näher erläutert, die in den Figuren veranschaulicht sind. Darin zeigt
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1 eine schematische Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
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2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
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3 eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform der Erfindung,
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4 einen beispielhaften Verlauf von Fasern eines Verbundes in einer Draufsicht,
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5 einen alternativen Verlauf von Fasern eines Verbund in einer Draufsicht, und
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6 eine beispielhafte Anordnung von Faser.
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In den folgenden Figuren bezeichnen – sofern nicht anders angegeben – gleiche Bezugszeichen gleiche Merkmale.
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1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Darin ist eine bandförmige, flächige Leuchtvorrichtung 1 dargestellt, die beispielsweise für den Einsatz bei einem Kraftfahrzeug geeignet ist. Die Leuchtvorrichtung 1 weist eine Anzahl von elastischen lichtleitenden Fasern 2, z.B. eine, zwei, drei oder mehr Fasern, auf, wobei jede Faser 2 eine Lichteinkopplungsfläche 2a zur Einkopplung von Licht aus zumindest einer Lichtquelle 5 (siehe 4 und 5) aufweist, wobei die Lichteinkopplungsfläche 2a im vorliegenden Beispiel in der Schnittebene liegend dargestellt ist. Vorzugsweise ist die Lichteinkopplungsfläche 2a an einem vorderen oder hinteren Ende der Längserstreckung der Leuchtvorrichtung 1 angeordnet. Die Fasern 2 sind in einem bandförmigen elastischen Verbund 3 gehalten, wobei der Verbund 3 aus zumindest – im vorliegenden Beispiel genau – drei übereinander angeordneten bandförmigen Lagen 4 besteht, wobei zwischen den einzelnen Lagen 4 zumindest eine Faser 2 verläuft, wobei die Fasern 2 dazu eingerichtet sind, Licht zumindest abschnittsweise durch den Verbund 3 auszukoppeln.
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In der Ausführungsform gemäß 1 verlaufen die Lagen 4 im Wesentlichen parallel zueinander, wobei die Fasern 2 jeweils in zu den Lagen 4 parallelen Ebenen verlaufen. Die Fasern 2 sind in Längsrichtung des Verbundes 3 nebeneinander angeordnet. Der Abstand zwischen den Fasern 2 beträgt zwischen 0mm und 20mm, vorzugsweise zwischen 0mm und 5mm, um einen flächigen Lichteindruck zu erzeugen. Der Verbund 3 weist eine eine Innenfläche 4a‘ ausbildende Innenlage 4a und eine eine Außenfläche 4b‘ ausbildende Außenlage 4b auf, wobei die Innenlage 4a aus einem lichtreflektierenden Material besteht oder mit einem lichtreflektierenden Material, insbesondere Aluminium, beschichtet ist. Die Innen- und die Außenlage 4a und 4b, insbesondere die Innen- und Außenfläche 4a‘ und 4b‘, begrenzen den Verbund 3 nach außen. Die Innenlage 4 weist vorzugsweise eine lichtreflektierenden Beschichtung auf, an deren Innenfläche 4a‘ Klebematerial aufgetragen ist, sodass die Leuchtvorrichtung 1 mittels der Innenfläche 4a‘ an einer hierfür vorgesehenen Tragerfläche aufgeklebt werden kann. Die verbleibenden Lagen 4 sind vorzugsweise lichtdurchlässig, insbesondere transparent, ausgeführt.
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Die Außenlage 4b kann aus einem Material bestehen, das anisotrope optische Eigenschaften aufweist, durch die das Licht gezielt gelenkt bzw. ausgerichtet werden kann. Die Leuchtvorrichtung 1 weist in diesem Ausführungsbeispiel mehrere Fasern 2 auf, wobei der Verbund 3 aus ein Lagenpaaren ausgebildet wird, wobei ein Lagenpaar durch zwei einander gegenüberliegende Lagen 4 gebildet ist, wobei innerhalb eines Lagenpaares zumindest eine, vorzugsweise zwei oder mehr, gesonderte Faser/n 2 angeordnet sind.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Leuchtvorrichtung 1, wobei darin ebenso drei Lagen 4 dargestellt sind, wobei die mittlere Lage im Gegensatz zur 1 nunmehr gewellt ausgeführt ist, sodass jene Fasern, die innerhalb des oberen Lagenpaars angeordnet sind, nach unten in Richtung der Fasern des unteren Lagenpaares versetzt sind und die Fasern des oberen und unteren Lagenpaares nahezu in einer Ebene angeordnet sind. Dadurch können die Fasern 2 besonders kompakt und flach angeordnet sein.
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3 zeigt eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform der Erfindung, genauer gesagt einen Ausschnitt aus dem Verbund 3, bei welcher lediglich das untere Lagenpaar dargestellt ist. Die verbleibenden Lagenpaare können analog zu 1 oder 2 ausgeführt sein. Zur Verbesserung der Lichtausbeute bzw. für ein homogeneres Erscheinungsbild der Leuchtfläche ist in dieser Ausführungsform vorgesehen, dass jene Lage 4, welche die Faser 2 aufnimmt, im Sinne einer „Faseraufnahmeform“ ausgeprägt strukturiert ist. Dadurch resultiert nicht nur eine auch formschlüssige Fixierung der Faser sondern auch eine deutliche Matrixdicke „h“ in der Größenordnung bis zu 10mm. Dieser Ansatz ist besonders dann sinnvoll, wenn eine abschließende Außenlage 4b des Verbundes optisch lichtformende Eigenschaften hat (z.B. die eingangs erwähnten Light Shaping Diffuser des Unternehmens Luminit) wodurch das Lichtbild wunschgemäß beeinflusst wird (Homogenität oder gezielte Leuchtstruktur). Bei so einem Verbundaufbau ist es besonders vorteilhaft, wenn die geformte Matrix Reflexionseigenschaften (Metall-[Al] Schicht, aufgebrachte oder eingeprägte Strukturen; Totalreflexionsgeometrie) aufweist.
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Die 4 und 5 zeigen beispielhafte Verläufe von Fasern 2 eines Verbundes 3 in einer Draufsicht. In 4 sind verläuft eine Faser 2 mäanderförmig zwischen den Lagen 4. In 5 verläuft eine Faser 2 hingegen in Schleifen, die einem mäanderförmigen Strang folgen. Sowohl in 3 als in 4 ist eine Lichtquelle 5 dargestellt, die zur Einkopplung von Licht in die jeweilige Faser 2 eingerichtet ist.
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6 zeigt eine beispielhafte Anordnung von Fasern 2, wie sie in der erfindungsgemäßen Leuchtvorrichtung 1 angeordnet sein können. Diese Fasern 2 sind dazu eingerichtet, Licht lediglich entlang eines Abschnittes der Längserstreckung des Verbundes auszukoppeln, wobei der Abschnitt vorzugsweise zwischen 5% und 50%, besonders bevorzugt zwischen 10% und 20% der Längserstreckung der Faser 2 beträgt. In 6 sind beispielhaft die Faserabschnitte 2b, 2c und 2d mit Bezugszeichen versehen. Durch die Anordnung mehrerer solche Fasern 2 nebeneinander, kann ein Lauflichteffekt erzielt werden, beispielweise, indem jeder Faser 2 eine Lichtquelle zugeordnet ist, wobei die Lichtauskopplungsabschnitte 2b, 2c und 2d einzelner Fasern aneinander angrenzen, und wobei durch eine zeitliche Abfolge der Einspeisung von Licht in die einzelnen Faser der Eindruck eines „laufenden“ Lichtbandes erzielt werden kann. Dieser Effekt kann z.B. bei einem dynamischen Fahrtrichtungsanzeiger (auch Wischblinker genannt) eingesetzt werden. Anders ausgedrückt, kann zur Erzeugung von dynamischen Lichtfunktionen vorgesehen sein, dass mehrere Fasern 2 nebeneinander angeordnet werden, wobei in jeder Faser 2 nur ein Teilabschnitt Licht emittiert. Eine Anwendung hiervon ist die Erzeugung eines sehr kompakten dynamischen Fahrtrichtungsanzeigers mit scharfen Segmentgrenzen.
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Die erfindungsgemäße Leuchtvorrichtung 1 wird bevorzugt durch ein Fertigungsverfahren hergestellt, welches auch aus der Folienverarbeitung (Kaschieren, Laminieren, Extrudieren), insbesondere der Fertigung langfaserverstärkter Verbunde zur Erzeugung mechanisch hochbelastbarer Laminatmaterialien, bekannt ist. Besonders der Methode der Bildung der Faservorlage (Faserbündelung und Ausrichtung [parallel] mit einstellbarem Abstand zwischen Einzelsträngen; bzw. +/–x/y-Legung [Musterbildung]) kann eine große Bedeutung zukommen.
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Die Lagen 4 bestehen bevorzugt aus thermoplastischem Kunststoff. Reflektierende Innenlagen 4a können als Folien vorliegen oder zumindest einseitig als Schmelze in den Verbund 3 eingebracht werden. Nach der Verbundformierung können die Fasern entweder nur an Kontaktlinien fixiert bzw. durch das Matrixmaterial benetzt bis hin zur kompletten Umhüllung eingeschlossen sein.
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Als Material zur Erstellung der Lagen 4 sind sowohl Matrix-Reinmaterialien (PC, PMMA, PET [O/BO], PA, PEI, PSU, COC, diverse POs, Styrolderivate, usw.) sowie Modifikationen und Mischungen hiervon geeignet.
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Die Matrixfolien bzw. Lagen 4 können funktionell vorteilhaft mehrlagig ausgeführt sein, z.B.: mit einer Träger- und einer Bindeschicht; Innenseitig ist die Verwendung einer Al-Verbundfolie (Al-Folie oder PVD-Schicht) möglich (Reflexionslage).
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Alternativ dazu, insbesondere aus Thermostabilitätsgründen, können Duroplastfolien (z.B.: aus Phenol-Formaldehyd, Melamin/Harnstoff...) oder Schälfolien aus Sintermaterial (z.B.: LCP, PPS, UH-PE, PTFE) als Lage 4 eingesetzt werden (Kleberkaschierung oder Kombination mit Thermoplasten).
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Besonders bei Klebekaschierung ist die Einbettung der Faser 2 in ein reaktives Harz (Epoxi/Phenol/Phenoxy/MMA; teilvernetzender Thermoplast; Heißkleber (EVA, PVB [Vinylester allg.], PA, TPU; Silikone) möglich.
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Prozesstechnisch ist es sowohl möglich, die Faser 2 direkt einbringend zu laminieren oder auch in einem getrennten Arbeitsgang zuerst auf einer Folie zu fixieren und dann anschließend abdeckend zu laminieren.
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Die Lagen 4 können lichtstreuend oder lichtlenkend ausgeführt sein. Entsprechende Materialien sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt.
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Durch unterschiedliche Radien in verschiedenen Abschnitten der eingebundenen Fasern 2, welche durch das gelegte Muster bzw. die Biegung des Verbunds 3 erzeugt werden, kann die Intensität der Lichtauskopplung aus der Faser 2 vorteilhaft (Vermeidung von Lichtverlusten an Umlenkstellen, Strukturierung der Leuchtfläche) beeinflusst werden, wodurch das Setzen von Akzenten (Design oder Leuchtfunktion) möglich ist.
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In Anbetracht dieser Lehre ist der Fachmann in der Lage, ohne erfinderisches Zutun zu anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen. Die Erfindung ist daher nicht auf die gezeigten Ausführungsformen beschränkt. Auch können einzelne Aspekte der Erfindung bzw. der Ausführungsformen aufgegriffen und miteinander kombiniert werden. Wesentlich sind die der Erfindung zugrunde liegenden Gedanken, die durch einen Fachmann in Kenntnis dieser Beschreibung in mannigfaltiger Weise ausgeführt werden können und trotzdem als solche aufrechterhalten bleiben.