DE102016114649B3 - Verfahren zur Vergrößerung des Arbeitsbereiches bei Hubarbeitsbühnen - Google Patents

Verfahren zur Vergrößerung des Arbeitsbereiches bei Hubarbeitsbühnen Download PDF

Info

Publication number
DE102016114649B3
DE102016114649B3 DE102016114649.8A DE102016114649A DE102016114649B3 DE 102016114649 B3 DE102016114649 B3 DE 102016114649B3 DE 102016114649 A DE102016114649 A DE 102016114649A DE 102016114649 B3 DE102016114649 B3 DE 102016114649B3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
kinematic
aerial work
kinematic element
maximum speed
locked
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Revoked
Application number
DE102016114649.8A
Other languages
English (en)
Inventor
Markus Jöhren
Ingo Hartweg
Robert Krause
Thomas Tenk
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Ruthmann & Co KG GmbH
Original Assignee
Ruthmann & Co KG GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Family has litigation
First worldwide family litigation filed litigation Critical https://patents.darts-ip.com/?family=60163709&utm_source=google_patent&utm_medium=platform_link&utm_campaign=public_patent_search&patent=DE102016114649(B3) "Global patent litigation dataset” by Darts-ip is licensed under a Creative Commons Attribution 4.0 International License.
Application filed by Ruthmann & Co KG GmbH filed Critical Ruthmann & Co KG GmbH
Priority to DE102016114649.8A priority Critical patent/DE102016114649B3/de
Application granted granted Critical
Publication of DE102016114649B3 publication Critical patent/DE102016114649B3/de
Revoked legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B66HOISTING; LIFTING; HAULING
    • B66FHOISTING, LIFTING, HAULING OR PUSHING, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR, e.g. DEVICES WHICH APPLY A LIFTING OR PUSHING FORCE DIRECTLY TO THE SURFACE OF A LOAD
    • B66F17/00Safety devices, e.g. for limiting or indicating lifting force
    • B66F17/006Safety devices, e.g. for limiting or indicating lifting force for working platforms
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B66HOISTING; LIFTING; HAULING
    • B66FHOISTING, LIFTING, HAULING OR PUSHING, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR, e.g. DEVICES WHICH APPLY A LIFTING OR PUSHING FORCE DIRECTLY TO THE SURFACE OF A LOAD
    • B66F11/00Lifting devices specially adapted for particular uses not otherwise provided for
    • B66F11/04Lifting devices specially adapted for particular uses not otherwise provided for for movable platforms or cabins, e.g. on vehicles, permitting workmen to place themselves in any desired position for carrying out required operations
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B66HOISTING; LIFTING; HAULING
    • B66FHOISTING, LIFTING, HAULING OR PUSHING, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR, e.g. DEVICES WHICH APPLY A LIFTING OR PUSHING FORCE DIRECTLY TO THE SURFACE OF A LOAD
    • B66F11/00Lifting devices specially adapted for particular uses not otherwise provided for
    • B66F11/04Lifting devices specially adapted for particular uses not otherwise provided for for movable platforms or cabins, e.g. on vehicles, permitting workmen to place themselves in any desired position for carrying out required operations
    • B66F11/044Working platforms suspended from booms
    • B66F11/046Working platforms suspended from booms of the telescoping type
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B66HOISTING; LIFTING; HAULING
    • B66FHOISTING, LIFTING, HAULING OR PUSHING, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR, e.g. DEVICES WHICH APPLY A LIFTING OR PUSHING FORCE DIRECTLY TO THE SURFACE OF A LOAD
    • B66F17/00Safety devices, e.g. for limiting or indicating lifting force

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Forklifts And Lifting Vehicles (AREA)

Abstract

Mit einem Verfahren zur Vergrößerung des Arbeitsbereiches bei Hubarbeitsbühnen, insbesondere fahrbaren Hubarbeitsbühnen, wobei die Hubarbeitsbühne eine Kinematikstruktur mit mehreren, unabhängig voneinander bewegbaren Kinematikelementen aufweist, wobei die Kinematikelemente in verschiedene Aufstellpositionen bewegbar sind und für die Aufstellposition jeweils ein Arbeitsbereich ermittelt wird und von einer Sicherheitssteuerung in Abhängigkeit von dem jeweiligen Arbeitsbereich nur für den jeweiligen Arbeitsbereich zulässige Kinematikbewegungen der Kinematikelemente freigegeben werden, soll der Arbeitsbereich der Hubarbeitsbühnen vergrößert werden, ohne die Standsicherheit zu beeinträchtigen. Dies wir dadurch erreicht, dass wenigstens ein Kinematikelement in seiner aktuellen Kinematikposition verriegelt oder die Geschwindigkeit wenigstens eines Kinematikelementes ausgehend von seiner aktuellen Kinematikposition auf einen vorgegebenen maximalen Geschwindigkeitswert begrenzt wird und anschließend von der Sicherheitssteuerung automatisch auf einen Arbeitsbereich umgeschaltet wird, welcher die dynamische Belastung des wenigstens einen verriegelten oder in seiner maximalen Geschwindigkeit begrenzten Kinematikelementes nicht oder nur in verringertem Umfang berücksichtigt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vergrößerung des Arbeitsbereiches bei Hubarbeitsbühnen, insbesondere fahrbaren Hubarbeitsbühnen, wobei die Hubarbeitsbühne eine Kinematikstruktur mit mehreren, unabhängig voneinander bewegbaren Kinematikelementen aufweist, wobei die Kinematikelemente in verschiedene Aufstellpositionen bewegbar sind und für die jeweilige Aufstellpositionen jeweils ein Arbeitsbereich ermittelt wird und von einer Sicherheitssteuerung in Abhängigkeit von dem jeweiligen Arbeitsbereich nur für den jeweiligen Arbeitsbereich zulässige Kinematikbewegungen der Kinematikelemente freigegeben werden.
  • Bei Hubarbeitsbühnen, insbesondere bei fahrbaren Hubarbeitsbühnen, muss durch eine geeignete Sicherheitssteuerung gewährleistet werden, dass die Standsicherheits- und Festigkeitsgrenzen im Laufe des Betriebes der Hubarbeitsbühne nicht überschritten werden. Die Menge aller zulässigen Hubarbeitsbühnenpositionen wird als Arbeitsbereich bezeichnet. Zur Ermittlung des Arbeitsbereiches sowie zu dessen Überwachung können unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen. Dabei werden die normativ geforderten Randbedingungen rechnerisch in erlaubte und verbotene Bewegungen überführt.
  • Der aktuelle Arbeitsbereich einer Hubarbeitsbühne ist dabei von ihrer Aufstellkonfiguration, insbesondere der Position der Abstützeinrichtung, abhängig. Diese Aufstellkonfiguration bezeichnet die Komponenten, die während eines Hubarbeitsbühneneinsatzes unverändert bleiben. Es gibt Hubarbeitsbühnen, die während des Aufstellvorganges einen reduzierten Arbeitsbereich zur Verfügung stellen. Dabei erfolgt die Freigabe eines Arbeitsbereiches über die Position eines oder mehrerer Kinematikelemente der Hubarbeitsbühne, wobei das Verlassen dieser Position verhindert wird.
  • Bei der Bestimmung des Arbeitsbereiches müssen laut Norm das Eigengewicht, die Zuladung, die Windkraft und eine dynamische Last berücksichtigt werden. Die dynamische Last berücksichtigt alle Belastungen der beweglichen Teile einer Hubarbeitsbühne.
  • Bei bekannten Hubarbeitsbühnen weist jede Hubarbeitsbühne einen oder mehrere Arbeitsbereiche auf, die einer bestimmten Aufstellkonfiguration zugeordnet sind. Dabei erfolgt die Umschaltung zwischen den Arbeitsbereichen in Abhängigkeit von der Position der Hubeinrichtung oder manuell. Bei Hubarbeitsbühnen, die in bestimmten Bereichen eine oder mehrere Bewegungsrichtungen nicht zulassen, erfolgt eine Anpassung des Arbeitsbereiches vorab und kann nicht während eines Hubarbeitsbühneneinsatzes gesteuert werden. Die Arbeitsbereiche bekannter Hubarbeitsbühnen sind somit begrenzt.
  • Aus DE 38 07 966 A1 und DE 10 2012 106 222 A1 sind Hubarbeitsbühnen mit mehreren Kinematikelementen bekannt. Aus DIN EN 280, April 2016, Fahrbare Hubarbeitsbühnen – Berechnung – Standsicherheit – Bau – Sicherheit – Prüfungen; Seiten 18–24 ist die Ermittlung der Standsicherheitsanforderungen bei Hubarbeitsbühnen bekannt.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, den Arbeitsbereich von Hubarbeitsbühnen zu vergrößern, ohne die Standsicherheit zu beeinträchtigen.
  • Diese Aufgabe wird einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass wenigstens ein Kinematikelement in seiner aktuellen Kinematikposition verriegelt oder die Geschwindigkeit wenigstens eines Kinematikelementes ausgehend von seiner aktuellen Kinematikposition auf einen vorgegebenen maximalen Geschwindigkeitswert begrenzt wird und anschließend von der Sicherheitssteuerung automatisch auf einen Arbeitsbereich umgeschaltet wird, welcher die dynamische Belastung des wenigstens einen verriegelten oder in seiner maximalen Geschwindigkeit begrenzten Kinematikelementes nicht oder nur in verringertem Umfang berücksichtigt.
  • Zur Vergrößerung des Arbeitsbereiches wird somit ein (oder ggf. mehrere) Kinematikelement in seiner aktuellen Position elektrisch, hydraulisch oder mechanisch oder auf andere Weise verriegelt oder es wird die Geschwindigkeit wenigstens eines Kinematikelementes auf einem vorgegebenen maximalen Geschwindigkeitswert begrenzt (z. B. sehr langsame Schleichgeschwindigkeit) und anschließend auf einen Arbeitsbereich umgeschaltet, der die dynamische Belastung des wenigstens einen verriegelten oder in seiner maximalen Geschwindigkeit begrenzten Kinematikelementes nicht oder nur in verringertem Umfang berücksichtigt. Bei Stillstand und Verriegelung eines Kinematikelementes kann je nach Position dieses Kinematikelementes seine dynamische Belastung gar nicht berücksichtigt werden oder nur in geringerem Umfang, wenn dynamische Übertragungseffekte der sich noch bewegenden Kinematikelemente auf das verriegelte Kinematikelement entstehen können. Bei Begrenzung der maximalen Geschwindigkeit eines Kinematikelementes wird dagegen in der Regel die dynamische Belastung desselben nicht vernachlässigt, sondern in geringerem Umfang berücksichtigt. Dabei ist die Position des jeweils relevanten Kinematikelementes völlig beliebig. Anhand der aktuellen Position des jeweiligen betroffenen Kinematikelementes wird durch die Nichtberücksichtigung oder geringerer Berücksichtigung der dynamischen Last dieses Kinematikelementes der Arbeitsbereich automatisch neu ermittelt, entweder durch entsprechende Berechnung oder durch Auswahl aus werkseitig gespeicherten Daten für alle möglichen Positionen der Kinematikelemente der Hubarbeitsbühne. Durch diese Verriegelung oder Geschwindigkeitsbegrenzung wenigstens eines Kinematikelementes steht somit ein anderer, nämlich vergrößerter Arbeitsbereich zur Verfügung. Die so frei werdende Reserve kann als zusätzliche Reichweite der Hubarbeitsbühne ausgenutzt werden.
  • In einer ersten bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das wenigstens eine Kinematikelement manuell vom Bediener verriegelt oder die Geschwindigkeit des wenigstens einen Kinematikelementes manuell vom Bediener auf den maximalen Geschwindigkeitswert begrenzt wird. Der Bediener kann somit in jeder beliebigen Position der Kinematikelemente selbst entscheiden, dass er für eine bestimmte Zeit ein bestimmtes Kinematikelement in der aktuellen Position belassen oder mit geringer Geschwindigkeit bewegen möchte. Dieses Kinematikelement wird durch den Eingriff des Bedieners elektrisch, hydraulisch oder mechanisch verriegelt oder in seiner Geschwindigkeit begrenzt und anschließend ein (vergrößerter) Arbeitsbereich ermittelt und freigegeben.
  • Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Position wenigstens eines Kinematikelementes von einem mit der Sicherheitssteuerung verbundenen Sensor überwacht wird und bei Feststellung eines Stillstandes des wenigstens einen Kinematikelementes über einen vorgegebenen Zeitraum dieses wenigstens eine Kinematikelement von der Sicherheitssteuerung automatisch in seiner aktuellen Kinematikposition verriegelt wird. Wird somit wenigstens ein Kinematikelement vom Bediener der Hubarbeitsbühne über einen vorgegebenen Zeitraum nicht betätigt, wird dies von einem Sensor festgestellt und an die Sicherheitssteuerung weitergeleitet, die dann automatisch das jeweilige Kinematikelement in der aktuellen Position verriegelt und einen größeren Arbeitsbereich freigibt.
  • Dabei kann außerdem vorgesehen sein, dass die Geschwindigkeit wenigstens eines Kinematikelementes von einem mit der Sicherheitssteuerung verbundenen Sensor überwacht wird und bei Feststellung eines Unterschreitens des maximalen Geschwindigkeitswertes des wenigstens einen Kinematikelementes über einen vorgegebenen Zeitraum die Geschwindigkeit dieses wenigstens eine Kinematikelementes von der Sicherheitssteuerung automatisch auf den maximalen Geschwindigkeitswert begrenzt wird. Dadurch wird automatisch ebenfalls von der Sicherheitssteuerung ein größerer Arbeitsbereich freigegeben.
  • In bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Position sämtlicher Kinematikelemente überwacht wird. Alle im vorgegebenen Zeitraum stillstehenden Kinematikelemente werden dann automatisch verriegelt und alle im vorgegebenen Zeitraum sich mit entsprechend geringer Geschwindigkeit bewegenden Kinematikelemente werden entsprechend in ihrer maximalen Geschwindigkeit begrenzt, so dass ein noch größerer Arbeitsbereich für die übrigen Kinematikelemente zur Verfügung steht.
  • Ferner ist bevorzugt vorgesehen, dass vorgegebene Kinematiksituationen mit wenigstens einem verriegelten oder in seiner Geschwindigkeit auf den maximalen Geschwindigkeitswert begrenzten Kinematikelement als verschiedene Fahrmodi in einem Speicher der Sicherheitssteuerung abgespeichert werden und vom Bediener der jeweils gewünschte Fahrmodus auswählbar ist, wodurch von der Sicherheitssteuerung automatisch auf die zugehörigen Arbeitsbereiche umgeschaltet wird. Durch eine Auswahl an solchen Fahrmodi kann die Bedienung vereinfacht werden, da der Bediener nicht selbst aktiv wenigstens ein Kinematikelement durch manuellen Eingriff verriegeln oder in seiner Geschwindigkeit begrenzen muss, sondern aus einer überschaubaren Anzahl von vorgegebenen Fahrmodi auswählen kann.
  • Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese zeigt jeweils in schematischer Darstellung in
  • 1 eine Hubarbeitsbühne,
  • 2 die bei der Hubarbeitsbühne auftretenden dynamischen Kräfte bei freier Rotation um einen Drehpunkt A,
  • 3 das durch die dynamischen Kräfte nach 2 erzeugte Kippmoment,
  • 4 die durch eine Rotation nur um einen Drehpunkt B erzeugten Kräfte und in
  • 5 das durch die dynamischen Kräfte nach 4 erzeugte Kippmoment.
  • Eine stark vereinfacht dargestellte, vorzugsweise selbstfahrende Hubarbeitsbühne 1 weist ein Fahrgestell 2 auf, welches durch eine Abstützeinrichtung 3 (z. B. mehrere Teleskopstützen) freistehend, d. h. nicht auf den nicht dargestellten Rädern stehend, auf einer geneigten Bodenfläche 4 aufgestellt ist.
  • Die Hubarbeitsbühne 1 weist eine Kinematikstruktur mit mehreren unabhängig voneinander bewegbaren Kinematikelementen auf, nämlich eine untere, vorzugsweise teleskopierbare Hubeinrichtung 5, welche in einem ersten Drehpunkt A um eine horizontale Achse schwenkbar ist. Außerdem ist üblicherweise die untere Hubeinrichtung 5 auch um eine vertikale Achse gegenüber dem Fahrgestell 2 verschwenkbar, was in den Figuren nicht dargestellt ist. Die untere Hubeinrichtung 5 geht über einen weiteren Drehpunkt B in eine obere, vorzugsweise teleskopierbare Hubeinrichtung 6 über, an deren freien Ende ein Arbeitskorb 7 angeordnet ist.
  • Erkennbar weist die Kinematikstruktur der Hubarbeitsbühne 1 eine Vielzahl von Freiheitsgraden auf. So kann die untere Hubeinrichtung 5 durch ihre Teleskopierbarkeit in ihrer Länge verändert werden. Außerdem kann sie um eine vertikale Achse gegenüber dem Fahrgestell 2 sowie um den Drehpunkt A um eine horizontale Achse verschwenkt werden. Die obere Hubeinrichtung 6 kann aufgrund ihrer Teleskopierbarkeit in ihrer Länge verändert werden. Des Weiteren kann sie um den Drehpunkt B um eine horizontale Achse gegenüber der unteren Hubeinrichtung 5 verschwenkt werden.
  • Weitere Freiheitsgrade sind möglich, aber der Übersichtlichkeit halber in den Figuren nicht dargestellt. So kann beispielsweise auch der Arbeitskorb 7 um eine horizontale Achse gegenüber der oberen Hubeinrichtung 6 verschwenkbar sein.
  • In den 2 und 3 ist eine Situation der Kinematikstruktur dargestellt, in welcher die Rotation um die Drehpunkte A und B erlaubt ist, d. h. die entsprechenden Bewegungen sind nicht verriegelt. In diesem Fall treten die in 2 dargestellten dynamischen Kräfte F1a im Schwerpunkt der unteren Hubeinrichtung 5, F2a im Schwerpunkt der oberen Hubeinrichtung 6 und F3a im Schwerpunkt des Arbeitskorbes 7 auf. Daraus resultieren die in 3 dargestellten einzelnen Kippmomente in Verbindung mit den jeweiligen Hebelarmen L1a, L2a, L3a.
  • Das gesamte Kippmoment M_Kipp_a ergibt sich dann wie folgt: M_Kipp_a = F1a × L1a + F2a × L2a + F3a × L3a.
  • Wird nun vom Bediener der Hubarbeitsbühne 1 (oder automatisch) die untere Hubeinrichtung 5 z. B. in der in 4 dargestellten Lage verriegelt, so dass keine Rotation um den Drehpunkt A möglich ist, treten nur noch die in 4 dargestellten dynamischen Kräfte durch eine Rotation um den Drehpunkt B auf, nämlich F2b und F3b. Dagegen ist die dynamische Kraft F1b gleich 0.
  • Aus diesen dynamischen Kräften resultiert ein Kippmoment entsprechend der Hebelarme L2b und L3b, wie dies in 5 dargestellt ist. Das gesamte Kippmoment M_Kipp_b ergibt sich zu M_Kipp_b = F1b × Lib + F2b × L2b + F3b × L3b = F2b × L2b + F3b × L3b < M_Kipp_a, weil F1a > F1b (F1b = 0)
    F2a = F2b
    F3a = F3b
    L2a > L2b
    L3a > L3b.
  • Bei einer Verriegelung der Rotation um den Drehpunkt A ist somit das durch die dynamischen Kräfte auftretende Kippmoment M_Kipp_b kleiner als das maximale Kippmoment M_Kipp_a bei einer Nicht-Verriegelung des Drehpunktes A, so dass ein größerer Arbeitsbereich zur Verfügung steht, wenn eine Rotation um den Drehpunkt A verriegelt wird, was einerseits dadurch geschehen kann, dass der Bediener eine mechanische, elektrische oder hydraulische Verriegelung des Drehgelenkes A bewirkt oder die Sicherheitssteuerung der Hubarbeitsbühne 1 eine Verriegelung automatisch durchführt, z. B. wenn durch einen Sensor festgestellt wird, dass die untere Hubeinrichtung 5 über einen vorgegebenen Zeitraum nicht mehr um den Drehpunkt A verschwenkt worden ist.
  • Neben einer vollständigen Verriegelung eines Kinematikelementes der Kinematikstruktur kann der Arbeitsbereich auch dadurch vergrößert werden, dass die Geschwindigkeit eines ausgewählten Kinematikelementes auf einen maximalen Geschwindigkeitswert begrenzt wird (z. B. Schleichgeschwindigkeit). Auch eine solche geringere Bewegungsgeschwindigkeit eröffnet die Möglichkeit, die dynamische Belastung des betreffenden Kinematikelementes bei der Ermittlung des aktuellen Arbeitsbereiches entsprechend geringer zu berücksichtigen und dadurch den Arbeitsbereich zu vergrößern.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Hubarbeitsbühne
    2
    Fahrgestell
    3
    Abstützeinrichtung
    4
    geneigte Bodenfläche
    5
    untere Hubeinrichtung
    6
    obere Hubeinrichtung
    7
    Arbeitskorb
    A
    Drehpunkt
    B
    Drehpunkt

Claims (6)

  1. Verfahren zur Vergrößerung des Arbeitsbereiches bei Hubarbeitsbühnen (1), insbesondere fahrbaren Hubarbeitsbühnen, wobei die Hubarbeitsbühne (1) eine Kinematikstruktur mit mehreren, unabhängig voneinander bewegbaren Kinematikelementen aufweist, wobei die Kinematikelemente in verschiedene Aufstellpositionen bewegbar sind und für die Aufstellposition jeweils ein Arbeitsbereich ermittelt wird und von einer Sicherheitssteuerung in Abhängigkeit von dem jeweiligen Arbeitsbereich nur für den jeweiligen Arbeitsbereich zulässige Kinematikbewegungen der Kinematikelemente freigegeben werden, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Kinematikelement in seiner aktuellen Kinematikposition verriegelt oder die Geschwindigkeit wenigstens eines Kinematikelementes ausgehend von seiner aktuellen Kinematikposition auf einen vorgegebenen maximalen Geschwindigkeitswert begrenzt wird und anschließend von der Sicherheitssteuerung automatisch auf einen Arbeitsbereich umgeschaltet wird, welcher die dynamische Belastung des wenigstens einen verriegelten oder in seiner maximalen Geschwindigkeit begrenzten Kinematikelementes nicht oder nur in verringertem Umfang berücksichtigt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Kinematikelement manuell vom Bediener verriegelt oder die Geschwindigkeit des wenigstens einen Kinematikelementes manuell vom Bediener auf den maximalen Geschwindigkeitswert begrenzt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Position wenigstens eines Kinematikelementes von einem mit der Sicherheitssteuerung verbundenen Sensor überwacht wird und bei Feststellung eines Stillstandes des wenigstens einen Kinematikelementes über einen vorgegebenen Zeitraum dieses wenigstens eine Kinematikelement von der Sicherheitssteuerung automatisch in seiner aktuellen Kinematikposition verriegelt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit wenigstens eines Kinematikelementes von einem mit der Sicherheitssteuerung verbundenen Sensor überwacht wird und bei Feststellung eines Unterschreitens des maximalen Geschwindigkeitswertes des wenigstens einen Kinematikelementes über einen vorgegebenen Zeitraum die Geschwindigkeit dieses wenigstens eine Kinematikelementes von der Sicherheitssteuerung automatisch auf den maximalen Geschwindigkeitswert begrenzt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Position sämtlicher Kinematikelemente überwacht wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vorgegebene Kinematiksituationen mit wenigstens einem verriegelten oder in seiner Geschwindigkeit auf den maximalen Geschwindigkeitswert begrenzten Kinematikelement als verschiedene Fahrmodi in einem Speicher der Sicherheitssteuerung abgespeichert werden und vom Bediener der jeweils gewünschte Fahrmodus auswählbar ist, wodurch von der Sicherheitssteuerung automatisch auf die zugehörigen Arbeitsbereiche umgeschaltet wird.
DE102016114649.8A 2016-08-08 2016-08-08 Verfahren zur Vergrößerung des Arbeitsbereiches bei Hubarbeitsbühnen Revoked DE102016114649B3 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102016114649.8A DE102016114649B3 (de) 2016-08-08 2016-08-08 Verfahren zur Vergrößerung des Arbeitsbereiches bei Hubarbeitsbühnen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102016114649.8A DE102016114649B3 (de) 2016-08-08 2016-08-08 Verfahren zur Vergrößerung des Arbeitsbereiches bei Hubarbeitsbühnen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102016114649B3 true DE102016114649B3 (de) 2017-11-16

Family

ID=60163709

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102016114649.8A Revoked DE102016114649B3 (de) 2016-08-08 2016-08-08 Verfahren zur Vergrößerung des Arbeitsbereiches bei Hubarbeitsbühnen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102016114649B3 (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3807966A1 (de) * 1988-03-10 1989-09-21 Ruthmann Anton Gmbh & Co Hubarbeitsbuehne mit prozessorsteuerung
DE102012106222A1 (de) * 2012-07-11 2014-01-16 Ruthmann Gmbh & Co. Kg Verfahren zur automatischen Reichweitenbegrenzung bei Hubarbeitsbühnen

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3807966A1 (de) * 1988-03-10 1989-09-21 Ruthmann Anton Gmbh & Co Hubarbeitsbuehne mit prozessorsteuerung
DE102012106222A1 (de) * 2012-07-11 2014-01-16 Ruthmann Gmbh & Co. Kg Verfahren zur automatischen Reichweitenbegrenzung bei Hubarbeitsbühnen

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
DIN EN 280, April 2016, Fahrbare Hubarbeitsbühnen – Berechnung – Standsicherheit – Bau – Sicherheit – Prüfungen; Seiten 18 - 24 *

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP3099618B1 (de) Kransteuerung
DE102011115224B4 (de) Kran, insbesondere Raupen-oder Mobilkran
EP3134344B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum betreiben eines mobilkrans sowie mobilkran
EP2674384B1 (de) Verfahren zur Überwachung der Kransicherheit sowie Kran
DE10155006B4 (de) Fahrzeugkran mit Superlifteinrichtung
WO2007045426A1 (de) Arbeitsmast, insbesondere für grossmanipulatoren und fahrbare betonpumpen
DE102006049487A1 (de) Arbeitsmast, insbesondere für Großmanipulatoren und fahrbare Betonpumpen
DE2116842A1 (de) Fahrbarer, zum Aufbau auf Kraftfahrzeuge bestimmter Kran mit drei hydraulisch gesteuerten Hebestufen
DE10023418A1 (de) Verfahren zur Überlastsicherung eines mobilen Kranes
EP3470362A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur standsicherheitsüberwachung eines auf einem fahrzeug montierten ladekrans
WO2018127563A1 (de) Monitorsystem
DE102012011871A1 (de) Verfahren zur Überwachung der Kransicherheit sowie Kran
DE102016114649B3 (de) Verfahren zur Vergrößerung des Arbeitsbereiches bei Hubarbeitsbühnen
WO2020030520A1 (de) Fahrzeugkransystem mit einer anbauteil-transporteinheit für eine abspanneinrichtung, insbesondere einen seitlichen superlift, eines fahrzeugkrans
EP3450389A1 (de) Verfahren zur vergrösserung des arbeitsbereiches bei hubarbeitsbuehnen
DE202016101354U1 (de) Steigergerät-Steuerungsvorrichtung
DE3232475C2 (de)
EP3368462A1 (de) Verfahren zum betreiben von mindestens zwei hebezeugen in einem gruppen-betrieb und anordnung mit mindestens zwei hebezeugen
DE1941940C3 (de) Fahrzeug mit Hebevorrichtung für großvolumige Kästen, vorzugsweise aus Beton, mit Ausnehmungen im Boden für teleskopisch längenveränderliche Beine der Hebevorrichtung
DE2118265A1 (de) Teleskop-Ausleger, insbesondere für einen Autokran
EP2923991B1 (de) Schienenfahrzeug-Zug mit einem Kranaufbau und einem Kraftaufnahmearm
DE102021133477A1 (de) Autobetonpumpe
EP4091980A1 (de) Hubsystem und -verfahren für einen kran
DE212021000464U1 (de) Leitermechanismus für schwere Nutzfahrzeuge
DE102016006600A1 (de) Ballastaufnahmeeinrichtung für einen Kran

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R026 Opposition filed against patent
R037 Decision of examining division or of federal patent court revoking patent now final