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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung von Daten über industrielle Einrichtungen und/oder industriell gefertigte Produkte.
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An industriellen Standorten finden viele technische Aktivitäten statt. Dabei müssen häufig unternehmensspezifische Systeme von Herstellern und/oder Zulieferern miteinander verbunden werden. Dies kann bei der Zusammenarbeit von Kunden und mobil eingesetzten Personen an einem industriellen Standort notwendig sein, und zwar sowohl ausgehend von der Dienstleisterseite, der Kundenseite oder ausgehend von beiden.
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In Bezug auf industrielles Equipment bedeutet dies, dass großes und umfassendes Equipment zwar eine klare Zuordnung erfahren und von Anfang an von einer herstellenden Fabrik erfasst werden kann. Kleines und mittelgroßes Equipment, welches häufig in begrenzter Form hergestellt und an Kunden oder Zwischenhändler verkauft wird, kann aber oft nicht im Hinblick auf dessen gesamte Lebensdauer und örtliche Position verfolgt werden.
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Vor diesem Hintergrund besteht ein Bedarf danach, Daten von und/oder über Equipment über dessen Betriebsdauer oder Betriebslebenszeit exakt zu erfassen, zu sammeln und/oder zu nutzen. Des Weiteren besteht ein Bedarf nach Verfahren und Systemen, welche alle Arten von insbesondere mobilen Einrichtungen an einem industriellen Standort, unternehmensspezifische Systeme und entfernte Einrichtungen von Kunden integrieren bzw. Daten über diese erfassen und sammeln.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit anzugeben Daten über industrielle Einrichtungen und/oder über industriell gefertigte Produkte möglichst umfassend und standortübergreifend zu erfassen.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Danach umfasst das Verfahren die nachfolgenden Verfahrensschritte:
- – Ausführen einer Anwendungssoftware an unterschiedlichen örtlichen Positionen oder Lokalitäten,
- – Erfassen von Daten über industrielle Einrichtungen und/oder industriell hergestellte Produkte mittels der Anwendungssoftware,
- – Weiterleiten der gesammelten Daten an eine Vorrichtung, welche die Daten sammelt und speichert,
- – Aufbereiten der gesammelten Daten und Abspeichern in einer Datenbank.
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Erfindungsgemäß wird an einem Standort eine bevorzugt konfigurierbare und einfache mobile Anwendungssoftware an nahezu alle Mitarbeiter oder relevante Personen verteilt, welche Zugriff zu dem Standort haben. Daten betreffend Einrichtungen, wie Anlagen oder Maschinen, und/oder Produkte werden insbesondere unstrukturiert und minimalistisch gesammelt. Ein Backendprozess sieht das Integrieren, Säubern, Analysieren und Strukturieren in Backendsystemen vor. Im Backendprozess können alle Daten wie folgt behandelt werden: Integrieren aller kleinen Teile an Information aus kleinen Datenblöcken, beispielsweise aus Emails, aus kleinen Dateien, aus gesammelten Bildern, aus Textaufzeichnungen oder aus anderen Informationen. Es erfolgt insbesondere das Aufbereiten einer gereinigten und vorteilhaft vom Menschen verifizierten und/oder validierten Information.
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Vorteilhaft werden die Daten über die gesamte Betriebsdauer oder Lebenszeit einer Einrichtung bzw. eines Produkts gesammelt. Die Daten werden über die Lebenszeit gesammelt, um möglichst auch rückwirkend auf Informationen zugreifen zu können. IB-Daten werden für Bereiche gesammelt, welche Teil eines industriellen Standorts sind.
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Weiter vorteilhaft werden die Daten mittels eines ersten Arbeitsmodus erfasst, mit welchem eindeutige, nur einer einzigen Einrichtung oder einem einzigen Produkt zugeordnete Merkmale erfasst werden. Der erste Arbeitsmodus erlaubt insbesondere, bereits installierte Basisdaten zu sammeln, falls Einzelheiten und eine einheitliche Identifizierung des Equipments exakt bekannt sind. Das Sammeln mittels eines präzisen installierter Basis Modus (IB-Modus) ist basiert auf einer einheitlichen Identifizierung, beispielsweise einer Seriennummer, einer UUID (Universally Unique Identifier) oder ähnlichem.
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Weiter vorteilhaft werden die Daten mittels eines zweiten Arbeitsmodus erfasst, mit welchem mehreren Einrichtungen oder Produkten zugeordnete Merkmale erfasst werden. Der zweite, sogenannte kumulative Arbeitsmodus wird angewendet, wenn nur eine Gruppe von Elementen, wie beispielsweise eine Schaltanlage, und deren Bezeichnung oder Identifizierung bekannt sind, jedoch keine Seriennummer für die Gruppe oder Anordnung existiert und nur die Nummer und der Typ von bestimmten einzelnen Elementen aufgenommen werden kann. Dies ist insbesondere der Fall, wenn ein Prozess an einem Standort nicht angehalten werden kann, um eine Seriennummer zu identifizieren. Manchmal sind auch Elemente ohne Seriennummer vorhanden, von denen nur der Typ bekannt ist. Das Sammeln oder Erfassen mittels eines kumulativen IB-Modus basiert auf einem Typ oder einer Typenbezeichnung und einer Nummer.
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Vorteilhaft werden die Daten über eine Einrichtung und/oder ein Produkt laufend aktualisiert und ergänzt. Es besteht insbesondere die Möglichkeit des Nachrüstens. Dies ist ein einfaches Mittel, einige einheitliche ID-Markierungen (Identifizierungsmarkierungen) zu bestehendem, altem installiertem Equipment hinzuzufügen, um diese in einer Einmalaktion mit der Seriennummer des Equipments zu verbinden.
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Es besteht weiter die Möglichkeit des Nachrüstens mit einfachen Markierungen, um ein leichtes Erfassen zu realisieren. Eine Seriennummer oder einheitliche Fabrikidentifizierung des installierten Equipments werden in einer Einmalaktion verbunden.
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Vorteilhaft werden die erfassten Daten dem Nutzer und/oder weiteren Nutzern direkt nach dem Erfassen angezeigt. Nach dem Sammeln am Standort wird die Information üblicherweise zu einem IB am Backend gesendet. Es werden Backend-Schritte ausgeführt. Die Information wird jedoch einer Person sofort angezeigt, welche die Information gesammelt hat. Beispielsweise kann die Information als temporäre oder unvalidierte Information ausgestaltet sein. Nach einer Validierung kann eine Korrektur durchgeführt werden und dem Endnutzer nach einer Aktualisierung sichtbar gemacht werden.
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Vor diesem Hintergrund werden erfasste Daten einem oder mehreren Nutzern nach dem Erfassen angezeigt und die Daten werden durch den oder die Nutzer und/oder die Vorrichtung verifiziert. So können Daten auf ihre Richtigkeit hin von einem kompetenten Personenkreis oder datenbankbasiert bewertet werden.
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Vorteilhaft werden verifizierte Daten in einer Datenbank abgespeichert und werden zur Aktualisierung von bereits zu einer Einrichtung und/oder einem Produkt bestehenden Daten genutzt. Hierdurch ist sicher gestellt, dass nur auf ihre Richtigkeit hin überprüfte Daten verwertet und später angezeigt werden.
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Weiter vorteilhaft werden die Daten und/oder verifizierte Daten über ein Portal angezeigt. Hierfür kann ein Modul bereit gestellt werden, um eine strukturierte hierarchische Ansicht zu bereiten. Das Modul dient insbesondere dazu, die hierarchische Ansicht dem Endnutzer zu präsentieren und/oder einen Prozess leicht durchführen zu können.
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Des Weiteren kann die strukturierte Information basierend auf der Backendinformation einem Nutzer oder Kunden angeboten werden. Es kann freie Basisinformation angeboten werden, jedoch können auch maßgeschneiderte oder kundenspezifisch aufbereitete Informationen und Empfehlungen bereit gestellt werden.
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Vorteilhaft wird zum Erfassen der Daten eine mobile Erfassungseinrichtung verwendet, welche die Anwendungssoftware und eine Kamerafunktion und/oder eine Emailfunktion und/oder einen Speicher und/oder eine Lokalisierungsfunktion und/oder eine Bluetooth(Markenname)-Einrichtung aufweist. Weltweit oder standortweit kann eine Vielzahl von solchen mobilen Erfassungseinrichtungen verteilt werden. Die mobile Erfassungseinrichtung kann beispielsweise als Smartphone ausgestaltet sein. Die mobile Erfassungseinrichtung kann Eingaben von Nutzern durch Eintippen, Stimmerkennung, Gesten oder durch Bilder sammeln, welche mit einer Kamera aufgenommen sind. Das Speichern der Daten und Informationen kann sofort erfolgen.
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Das Speichern erfolgt vorteilhaft in unstrukturierter Weise, wobei Zeit, Ort und ID-markierte (identifizierungsmarkierte) Daten einer Einrichtung als unstrukturierte, aber einheitlich identifizierte Medieninhalte für eine Einrichtung ausgestaltet sind.
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Die Anwendungssoftware versieht jede Aufnahme mit einer Zeit, einem Ort und zumindest einer Identifizierung wie einer Seriennummer, einer NFC(„Near Field Communication“, Nahfeldkommunikation)-Kennung, einer RFID(„Radio Frequency Identification“, Identifizierug mithilfe elektromagnetischer Wellen)-Kennung, einer TAG(Auszeichner)-Identifizierung oder einer einheitlichen Identifizierung, die in einem QR(„Quick Response“, schnelle Antwort)-Tag (Auszeichner) vorgesehen sein kann. Die mobile Erfassungseinrichtung kann eine Bluetooth(Markenname)-Einrichtung aufweisen, um an ein externes Lesegerät, welches auf RFID oder NFC basiert, angeschlossen zu werden.
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In der Zeichnung zeigt die einzige
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Fig. eine schematische Darstellung der Verfahrensschritte anhand einer globalen Verteilung der zu erfassenden Einrichtungen und/oder Produkte.
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Die einzige Fig. zeigt schematisch ein Verfahren zur Erfassung von Daten 3 über industrielle Einrichtungen und/oder industriell gefertigte Produkte. Im konkreten Ausführungsbeispiel sind die Einrichtungen und/oder Produkte weltweit auf der Erde 1 verteilt.
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Das Verfahren umfasst die nachfolgenden Verfahrensschritte:
- – Ausführen einer Anwendungssoftware an unterschiedlichen örtlichen Positionen 2,
- – Erfassen von Daten 3 über industrielle Einrichtungen und/oder industriell hergestellte Produkte mittels der Anwendungssoftware,
- – Weiterleiten der gesammelten Daten an eine Vorrichtung 4, welche die Daten 3 sammelt und speichert, und
- – Aufbereiten der gesammelten Daten 3 und Abspeichern in einer Datenbank.
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Die Daten 3 können über die gesamte Betriebsdauer oder Lebenszeit einer Einrichtung bzw. eines Produkts gesammelt werden. Die Vorrichtung 4 ist einem Unternehmen zugeordnet oder gehört einem Unternehmen oder wird von diesem verwaltet. Das Unternehmen bietet einem Nutzer an einem Standort integrierte und über eine bestimmte Zeit zusammengefügte, strukturierte und hierarchische Informationen 5 an.
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Die Daten 3 können mittels eines ersten Arbeitsmodus erfasst werden, mit welchem eindeutige, nur einer Einrichtung oder einem Produkt zugeordnete Merkmale erfasst werden. Die Daten 3 können mittels eines zweiten Arbeitsmodus erfasst werden, mit welchem mehreren Einrichtungen oder Produkten zugeordnete Merkmale erfasst werden. Die Daten 3 über eine Einrichtung und/oder ein Produkt werden laufend aktualisiert und ergänzt. Die erfassten Daten 3 können dem Nutzer und/oder weiteren Nutzern direkt nach dem Erfassen angezeigt werden. Erfasste Daten 3 werden einem oder mehreren Nutzern nach dem Erfassen angezeigt und die Daten 3 werden durch den oder die Nutzer und/oder durch die Vorrichtung 4 verifiziert.
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Verifizierte Daten 6 werden in einer Datenbank abgespeichert und zur Aktualisierung von bereits zu einer Einrichtung und/oder einem Produkt bestehenden Daten 3 genutzt. Das Unternehmen speichert strukturierte und zusätzlich angereicherte und/oder verifizierte Daten 6 in einem Server. Das Anreichern erfolgt durch Kommentare, Verbindungen zu ähnlichen Einrichtungen im Hinblick auf den Typ oder das Alter und durch Empfehlungen.
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Das Unternehmen verbindet eine erfasste Einrichtung mit einer hierarchischen Struktur, beispielsweise einem Standort, einem Equipment oder einem Unterequipment. Das Unternehmen prüft, säubert und validiert. Das Unternehmen verfügt über ein Modul, um Daten 3 und Medieninhalte zu extrahieren. Das Unternehmen kann Beifügungen vornehmen. Das Unternehmen verfügt über einen Server, insbesondere über einen Email-Server. Das Unternehmen stellt strukturierte, angereicherte und weltweit ähnliche Informationen 5 und Empfehlungen bereit.
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Die Daten 3 und/oder die verifizierten Daten 6 können über ein Portal angezeigt werden.
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Die Sammlung von unstrukturierter und teilweiser Information erfolgt durch den Service, den Eigentümer, den Kunden oder einen Geschäftspartner. Unstrukturierte Daten 3, welche teilweise vollständig sind, IB-Daten und Medieninhalte werden insbesondere sichtbar an einen Nutzer per Email oder in ähnlicher Weise versandt.
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Zum Erfassen der Daten 3 wird eine mobile Erfassungseinrichtung verwendet, welche die Anwendungssoftware und eine Kamerafunktion und/oder eine Emailfunktion und/oder einen Speicher und/oder eine Lokalisierungsfunktion und/oder eine Bluetooth(Markenname)-Einrichtung aufweist. Weltweit oder standortweit wird eine Vielzahl von mobilen Erfassungseinrichtungen verteilt.
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Sofort verfügbare, unverifizierte, jedoch aktualisierte Information wird insbesondere einem Nutzer übermittelt. Nicht verifizierte Information ist insbesondere auf einem Display hervorgehoben. Nach der Verifizierung auf einem Server ist die Hervorhebung aufgehoben.
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Der Nutzer sieht so eine Darstellung, die direkt nach dem Sammeln oder Erfassen erstellt wird. Dort sind Informationen hervorgehoben, die noch nicht verifiziert sind. Nachdem der Nutzer die Verifizierung über ein Backend-System durchgeführt hat, ist die Darstellung der Information verändert.
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Auf der mobilen Erfassungseinrichtung ist die Anwendungssoftware installiert, welche zum Sammeln oder Erfassen von Daten 3 oder Informationen ausgelegt ist.
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Die mobile Erfassungseinrichtung kann Eingaben von Nutzern durch Eintippen, Stimmerkennung, Gesten oder durch Bilder sammeln, welche mit einer Kamera aufgenommen sind.
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Das Speichern der Daten 3 und Informationen kann sofort erfolgen. Das Speichern erfolgt in unstrukturierter Weise, wobei Zeit, Ort und ID-markierte (identifizierungsmarkierte) Daten einer Einrichtung als unstrukturierte, aber einheitlich identifizierte Medieninhalte für eine Einrichtung ausgestaltet sind.
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Die Anwendungssoftware versieht jede Aufnahme mit einer Zeit, einem Ort und zumindest einer Identifizierung wie einer Seriennummer, einer NFC(„Near Field Communication“, Nahfeldkommunikation)-Kennung, einer RFID(„Radio Frequency Identification“, Identifizierug mithilfe elektromagnetischer Wellen)-Kennung, einer TAG(Auszeichner)-Identifizierung oder einer einheitlichen Identifizierung, die in einem QR(„Quick Response“, schnelle Antwort)-Tag (Auszeichner) vorgesehen sein kann. Die mobile Erfassungseinrichtung kann eine Bluetooth(Markenname)-Einrichtung aufweisen, um an ein externes Lesegerät, welches auf RFID oder NFC basiert, angeschlossen zu werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Erde
- 2
- örtliche Position
- 3
- Daten
- 4
- Vorrichtung
- 5
- strukturiere Information
- 6
- verifizierte Daten