-
Die Erfindung betrifft ein axial durchströmbares Fluidventil, insbesondere Kühlmittelabsperrventil mit einem Elektromagneten, der eine Spule, einen Kern und einen Anker sowie magnetische Rückschlusselemente aufweist, wobei der Anker axial durchströmbar ist, einem Gehäuse, in dem der Elektromagnet angeordnet ist, einem Einlassstutzen, der an einem ersten axialen Ende des Gehäuses befestigt ist, einem Auslassstutzen, der an einem entgegengesetzten axialen Ende des Gehäuses befestigt ist, einem Umströmungskörper, an dem ein Ventilsitz ausgebildet ist, einer Auflagefläche eines mit dem Anker verbundenen Rohres oder des Ankers, welche mit dem Ventilsitz zusammenwirkt und einem Stützring, welcher axial zwischen dem Gehäuse und dem Umströmungskörper befestigt ist.
-
Derartige Fluidventile werden auch als Koaxialventile, Hydraulikventile oder Kühlwasserabsperrventile bezeichnet. Diese Fluidventile dienen beispielswiese zur Abschaltung oder Freigabe eines Kühlmittelweges in einem Kraftfahrzeug, um einerseits eine möglichst schnelle Aufheizung der durchströmbaren Aggregate sicherzustellen und andererseits deren Überhitzung zu verhindern. Um eine solche Applikation möglichst kostengünstig ausführen zu können, muss einerseits eine möglichst druckverlustarme Durchströmung des Fluidventils sichergestellt werden, um die aufzubringende Pumpleistung möglichst gering zu halten und andererseits der Stromverbrauch des Fluidventils, welches üblicherweise elektromagnetisch betätigt wird, möglichst gering gehalten werden, um keine zusätzliche Energie zu verbrauchen. Aus diesen Gründen werden Koaxialventile verwendet, welche bei reduziertem Gewicht und geringem Bauraum vertretbare Druckverluste erzeugen und gleichzeitig einen ausreichenden Durchströmungsquerschnitt zur Verfügung stellen. Durch die geringen Baugrößen und daraus folgend kleinen und leichten beweglichen Teilen, ist auch der Stromverbrauch dieser Fluidventile relativ gering.
-
Ein derartiges Koaxialventil ist beispielswiese aus der
EP 1 255 066 A2 bekannt. Dieses Ventil weist ein als Schließkörper dienendes Rohr auf, welches radial innerhalb eines Ankers des Elektromagneten befestigt ist und sich durch den Kern zum entgegengesetzten axialen Ende des Elektromagneten erstreckt. Ankerseitig ist am Gehäuse des Elektromagneten ein Auslassanschlussstutzen befestigt, in dem ein Umströmungskörper mit Ventilsitz ausgebildet ist, auf den das Rohr zum Verschluss des Strömungsquerschnitts aufsetzbar ist. Zwischen dem Umströmungskörper und einem mehrere Dichtelemente tragenden Ring ist ein Stützring angeordnet, der von innen nach außen durchströmt wird und dessen Abströmfläche konkav ausgebildet ist. Der Stützring liegt vollflächig mit seiner ebenen Rückseite gegen den die Dichtelemente tragenden Ring an und wird radial außen vom Auslassstutzen umgeben. An den Auslassstutzen schließt sich ein weiteres Bauteil an, über welches der Auslassstutzen mit dem Elektromagneten verbunden ist.
-
Dieses Ventil benötigt relativ viel Bauraum, insbesondere aufgrund der großen Anzahl axial hintereinander angeordneter Bauteile, was zusätzlich zu einem erhöhten Montageaufwand führt. Zusätzlich weist dieses Ventil im Betrieb trotz des Stützrings und des Umströmungskörpers zu hohe Druckverluste auf.
-
Zusätzlich ist aus der
EP 1 803 980 A1 ein Koaxialventil bekannt, bei dem das Gehäuse axial zusammengesetzt ist, wobei ein Umströmungskörper zwischen dem Einlassstutzen und einem Stützring mit konischer Strömungsleitfläche eingeklemmt ist, der einen sich axial um den Anker erstreckenden Vorsprung aufweist, an dessen radialer Innenseite eine Dichtung angeordnet ist, um zum Anker hin abzudichten.
-
Des Weiteren ist aus der
US 5 529 281 A ein Koaxialventil bekannt, dessen Umströmungskörper gleichzeitig den Einlassstutzen bildet und von einem als Stützring dienenden Gehäuseteil umgeben ist, an dessen radialer Einschnürung eine Dichtung angeordnet ist, welche gegen den sich bewegenden Anker anliegt.
-
Es stellt sich daher die Aufgabe, ein axial durchströmbares Fluidventil bereit zu stellen, welches möglichst einfach aufgebaut ist, wobei sowohl die Montage erleichtert als auch der verwendete Bauraum reduziert werden sollen. Zusätzlich soll die Strömungscharakteristik des Fluidventils im Vergleich zu bekannten Ausführungen verbessert werden.
-
Diese Aufgabe wird durch ein axial durchströmbares Fluidventil mit den Merkmalen des Hauptanspruchs 1 gelöst.
-
Dadurch, dass der Stützring eine konkave Strömungsleitfläche aufweist, an deren axial entgegengesetzten Seite der Stützring einen ringförmigen, sich axial erstreckenden Vorsprung aufweist, gegen den radial innen ein Dichtring anliegt, wobei der sich axial erstreckende Vorsprung des Stützrings zumindest abschnittsweise gegen eine Hülse anliegt, die den Anker umgibt, wird eine zusätzliche Funktionsfläche geschaffen, über die die Abdichtung des Elektromagneten mit einer geringeren Anzahl an Bauteilen stattfinden kann. Durch dieses Verschachteln der Dichtflächen wird zusätzlich Bauraum eingespart. Dennoch wird eine sehr druckverlustarme Strömung im Fluidventil hergestellt. Dabei bildet der Stützring eine zusätzliche Dichtfläche zur Hülse. Des Weiteren entsteht eine genaue Positionierung des Stützrings zur Hülse, wodurch Einbaufehler vermieden werden und die Montage vereinfacht wird.
-
Vorzugsweise ist der Stützring stromaufwärts des durchströmbaren Ankers am Fluidventil angeordnet, wobei durch die angeströmte Strömungsleitfläche eine Änderung der Strömungsrichtung nach radial innen erfolgt. Entsprechend wird die Strömungsleitfläche direkt angeströmt und kann unter geringem Druckverlust die axiale Strömung in eine Strömung nach radial innen und in den Anker beziehungsweise das Rohr umformen, ohne dass ein zu hoher Druckverlust folgen würde.
-
In einer vorteilhaften Ausführungsform ist ein radial innerer Bereich des Stützrings unmittelbar gegenüberliegend zu einem axialen Endabschnitt des Rohres oder des Ankers angeordnet, so dass der Fluidstrom bei geöffnetem Ventil unmittelbar in den Anker beziehungsweise das Rohr geleitet wird und lediglich geringe Leckageströme in einen Spalt zwischen dem Stützring und den Anker strömen können.
-
Da der radial innere Bereich des Stützrings axial gegenüberliegend zum Dichtring angeordnet ist, wird vorteilhafterweise dieser Spalt zwischen dem Anker beziehungsweise dem Rohr und dem Stützring zuverlässig abgedichtet, so dass ein Einströmen des Fluids in den den Anker umgebenden Bereich von der Einlassseite aus zuverlässig vermieden wird. Durch diese unmittelbar aneinander liegende Anordnung des Stützrings und der Dichtung wird der benötigte Bauraum reduziert und die Montage vereinfacht.
-
Eine besonders gute Dichtwirkung wird erzielt, wenn der Dichtring ein Lippendichtring ist, dessen innere Dichtlippe gegen den axialen Endabschnitt des Rohres oder des Ankers anliegt und dessen radial äußere Dichtlippe gegen den sich axial erstreckenden ringförmigen Vorsprung des Stützrings anliegt, wobei Lippenenden des Lippendichtrings zum Stützring weisen. Eine solche Anordnung hat zur Folge, dass aufgrund des höheren Druckes an der Einlassseite und somit am offenen Ende des Dichtrings die Dichtlippen gegen den Anker beziehungsweise das Rohr und den Vorsprung gedrückt werden, wodurch mit steigender Druckdifferenz auch die Dichtwirkung des Lippendichtrings steigt. So wird bei reduziertem Verschleiß eine zuverlässige Abdichtung geschaffen, durch die eine geringere elektromagnetische Kraft zur Betätigung des Ventils benötigt wird, wodurch ein kleinerer Elektromagnet verwendet werden kann, was zu einer Reduzierung des benötigten Bauraums führt.
-
Vorzugsweise ist der ringförmige, sich axial erstreckende Vorsprung des Stützrings radial innerhalb eines sich axial erstreckenden ringförmigen Vorsprungs des Gehäuses angeordnet. Dies erleichtert die Montage und reduziert die abzudichtenden Spalte. Die Anzahl der verwendeten Bauteile sowie der benötigte Bauraum werden reduziert.
-
Eine besonders einfache und platzsparende Befestigung ergibt sich dadurch, dass der Stützring eine sich radial nach außen erstreckender ringförmiger Erweiterung aufweist, welche axial zwischen einem äußeren Umfangsring des Umströmungskörpers und dem axialen Vorsprung des Gehäuses angeordnet ist.
-
In einer hierzu weiterführenden bevorzugten Ausführungsform ist die ringförmige Erweiterung zwischen einem Absatz des Einlassstutzens und dem ringförmigen Vorsprung des Gehäuses unter Zwischenlage des Umfangsrings des Umströmungskörpers eingeklemmt. Durch die Befestigung des Einlassstutzens am Gehäuse kann auf diese Weise mit einem einzigen Herstellungsschritt zusätzlich der Umströmungskörper und der Stützring fixiert werden, wodurch der Montageaufwand sinkt.
-
Um den Druckverlust des Fluidstroms möglichst gering halten zu können, entspricht ein Außenumfang der Strömungsleitfläche des Stützrings einem Innenumfang des Umfangsrings des Umströmungskörpers. Da weitere Anströmflächen als die konkave Strömungsleitfläche des Stützrings in diesem Bereich so vermieden werden, werden Strömungshindernisse, die zu einem Druckverlust führen, vermieden.
-
In einer ersten hierzu weiterführenden vorteilhaften Ausführungsform weist die Hülse eine stufenförmige Erweiterung auf, die den ringförmigen Vorsprung des Stützrings unmittelbar umgibt und an deren radial äußeren Fläche eine Dichtung angeordnet ist, die zwischen der stufenförmigen Erweiterung und dem ringförmigen Vorsprung des Gehäuses eingeklemmt ist. Durch diese Anordnung wird eine zusätzliche Abdichtung des Einströmbereiches erzeugt, durch die auf kleinstem Bauraum ein Einströmen des Fluids zur Spule zuverlässig verhindert wird.
-
In einer vorteilhaften alternativen Ausbildung ist axial gegenüberliegend zum ringförmigen Vorsprung des Stützrings zwischen der Hülse und dem ringförmigen Vorsprung des Gehäuses eine Dichtung eingeklemmt. Auch durch diese Anordnung wird auf kleinstem Bauraum eine Abdichtung der Spule sichergestellt.
-
Es wird somit ein axial durchströmbares Fluidventil, insbesondere Kühlmittelabsperrventil für eine Verbrennungskraftmaschine geschaffen, welches bei sehr guter Durchflusscharakteristik mit verringertem Druckverlust sehr wenig Bauraum benötigt und die Bauteileanzahl reduziert ist. Dies vereinfacht die Montage und verringert die Baugröße. Zusätzlich kann ein derartiges aus gleichen Bauteilen bestehendes Fluidventil sowohl als stromlos offenes als auch als stromlos geschlossenes Fluidventil aufgebaut werden, wodurch die Einsatzmöglichkeiten und Einbauorte erweitert werden.
-
Zwei Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer axial durchströmbarer Fluidventile, sind in den Figuren dargestellt und werden im Folgenden beschrieben.
-
1 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fluidventils in stromlos offener Version in geschnittener Darstellung.
-
2 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Fluidventils in stromlos geschlossener Version in geschnittener Darstellung.
-
3 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Stützrings des erfindungsgemäßen Fluidventils nach 1 oder 2 von einer Anströmseite aus betrachtet.
-
4 zeigt eine perspektivische Darstellung des Stützringes aus 3 von einer zur Anströmseite entgegengesetzten Seite aus betrachtet.
-
Das erfindungsgemäße axial durchströmbare Fluidventil weist einen Elektromagneten 10 auf, der in einem Gehäuse 12 angeordnet ist. Der Elektromagnet 10 besteht aus einer Spule 14, die auf einen Spulenträger 16 gewickelt ist, sowie Rückschlusselementen 18, 20, 22, welche durch zwei an den axialen Enden des Spulenträgers 16 angeordnete Rückschlussbleche 18, 20 sowie ein die Spule 14 umgebendes Joch 22 gebildet werden. Im Innern des Spulenträgers 16 beziehungsweise des Gehäuses 12 ist eine Hülse 24 befestigt, in deren Innern ein Kern 26 des Elektromagneten 10 befestigt ist und in der ein Anker 28 des Elektromagneten 10 gleitbeweglich angeordnet ist. Zur Bestromung der Spule 14 ist am Gehäuse 12 ein Stecker 30 ausgebildet, dessen elektrische Kontaktfahnen 32 sich durch das Gehäuse 12 zur Spule 14 erstrecken.
-
Der Kern 26 weist eine radial innere, zur Hülse 24 offene, umfängliche Ausnehmung 34 auf, welche sich vom Anker 28 aus betrachtet bis an eine Anlagefläche 36 erstreckt, gegen die eine Druckfeder 38 anliegt, welche unter Vorspannung an ihrem entgegengesetzten Ende gegen einen ringförmigen Vorsprung 40 des Ankers 28 anliegt und die Hülse 24 in diesem Bereich umgibt. Der radial innere ringförmige Vorsprung 40 am axialen Ende 41 des Ankers 28 ist korrespondierend zu einem sich von der Ausnehmung 34 des Kerns 26 im radial äußeren Bereich erstreckenden konischen Vorsprung 42 ausgebildet, wodurch der Anker 28 bei Bestromung der Spule 14 teilweise in den Kern 26 eintauchen kann. Um ein Anschlagen des Ankers 28 am Kern 26 und ein daraus folgendes Haften des Ankers 28 am Kern 26 zu verhindern, ist am Ende des Vorsprungs 40 des Ankers 28 eine umlaufende Radialnut 44 ausgebildet, in der ein nicht magnetisierbarer Anschlagring 46 angeordnet ist, gegen den der Kern 26 im bestromten Zustand anliegt.
-
Im radial inneren Bereich des ringförmigen Vorsprungs 40 des Ankers 28 ist dieser mit einem Rohr 48 verbunden, welches sich durch den Kern 26 erstreckt und mit dem Anker 28 bewegt wird. Der Anker 28 weist an seinem zum Rohr 48 weisenden Ende eine düsenartige Einschnürung 50 auf. Mit diesem Querschnitt setzt sich das Rohr 48 im radial inneren Bereich der Druckfeder 38 zunächst bis zu einer Erweiterung 52 fort, hinter der das Rohr 48 den gleichen Durchmesser aufweist, wie ein vom Rohr 48 weg weisender Endabschnitt 54 des Ankers 28, welcher ebenso wie ein vom Anker 28 weg weisender Endabschnitt 56 des Rohres 48 eine dünne ringförmige Fläche aufweist, welche als Auflagefläche 57 für einen korrespondierenden Ventilsitz 58 dienen kann, welcher in einem Einlassstutzen 60 angeordnet ist.
-
Das Gehäuse 12 des Fluidventils weist an seinen axialen Enden sich axial erstreckende ringförmige Vorsprünge 62, 64 auf, die jeweils von einem korrespondierenden ringförmigen Vorsprung 66, 68 des Einlassstutzens 60 sowie eines Auslassstutzens 70 unmittelbar unter Zwischenlage eines O-Rings 72 umgriffen werden. Auf diesen Vorsprüngen 62, 64 können entsprechend der Einlassstutzen 60 und der Auslassstutzen 70 beispielsweise durch Laserschweißen befestigt werden.
-
Der Auslassstutzen 70 weist auch in seinem radial weiter innen liegenden Bereich einen sich axial erstreckenden ringförmigen Vorsprung 74 auf, der den Vorsprung 62 des Gehäuses 12 von innen umgreift und bei dem in 1 dargestellten Fluidventil den axialen Endabschnitt 54 des Ankers 28 umgibt und radial innerhalb des Vorsprungs 64 angeordnet ist sowie beim in 2 dargestellten Fluidventil den axialen Endabschnitt 56 des Rohres 48 unmittelbar umgibt und radial innerhalb des Vorsprungs 62 angeordnet ist. Der Einlassstutzen 60 weist einen Absatz 76 auf, über den ein äußerer Umfangsring 77 eines Umströmungskörpers 78 sowie ein äußerer Umfang 79 eines Stützrings 80 bei der Befestigung des Einlassstutzens 60 gegen den ringförmigen Vorsprung 62 des Gehäuses 12 beim Ausführungsbeispiel gemäß 1 und den Vorsprung 64 des Gehäuses 12 beim Ausführungsbeispiel gemäß 2 geklemmt wird, so dass der Stützring 80 und der Umströmungskörper 78, der gleichzeitig den Ventilsitz 58 bildet, in ihrer Lage fixiert sind.
-
Der Umströmungskörper 78 ist achssymmetrisch ausgebildet und weist eine mittlere konvexe Anströmfläche 82 auf, an die sich weiter radial außen liegend eine konkave Anströmfläche 84 anschließt. Diese geht über einen Radius in eine zunächst im radial äußeren Bereich konvexe Abströmfläche 86 über, von der aus sich nach radial außen vier Stege 89 erstrecken, über die der Umströmungsbereich des Umströmungskörpers am Umfangsring 77 befestigt ist und zwischen denen der Fluidstrom von der Anströmseite zur Abströmseite und damit in das Rohr 48, beziehungsweise den hohlen Anker 28 gelangen kann. An die konvexe Abströmfläche 86 schließt sich ein planer Bereich an, der den Ventilsitz 58 bildet und von dem aus sich eine konkave Abströmfläche 88 bis zur Mittelachse des Umströmungskörpers 78 erstreckt.
-
Erfindungsgemäß wirkt dieser Umströmungskörper 78 mit dem sich daran anschließenden Stützring 80 zusammen, welcher mit einer sich radial nach außen erstreckenden ringförmigen Erweiterung 79 zwischen dem Umfangsring 77 des Umströmungskörpers 78 und dem Vorsprung 62 des Gehäuses 12 eingeklemmt ist. Der Stützring 80 weist eine radial innere Strömungsleitfläche 90 auf, die als Anströmfläche des Fluids dient und sich konkav nach radial innen erstreckt und mit einem radial inneren Bereich 92, der sich radial erstreckt und gegenüberliegend zum Endabschnitt 54 des Ankers 28 bei der Version gemäß 2 beziehungsweise zum Endabschnitt 56 des Rohres 48 bei der Version gemäß 1 endet. Im Übergangsbereich zwischen dem konkaven Teil und dem sich radial erstreckenden Teil 92 der Strömungsleitfläche 90 erstreckt sich von der axial gegenüberliegenden Seite des Stützrings 80 ein ringförmiger Vorsprung 94 in axialer Richtung zum Elektromagneten 10.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der 1, wird dieser ringförmige Vorsprung 94 von einer stufenförmigen Erweiterung 96 am Ende der Hülse 24 radial umgeben und liegt radial innen gegen ein Ende des Kerns 26 und einen axial gegen den Kern 26 anliegenden Dichtring 98, der als Lippendichtring ausgebildet ist, an. Im radial äußeren Bereich wird diese stufenförmige Erweiterung 96 der Hülse 24 von einer Dichtung 100 umgeben, die im radial äußeren Bereich gegen den Vorsprung 62 des Gehäuses 12 anliegt.
-
Der Lippendichtring 98 liegt mit seinem sich radial erstreckenden Lippenträger 102 gegen das axiale Ende des Kerns 26 an. Vom Lippenträger 102 aus erstrecken sich an den radialen Enden zwei Dichtlippen 104, 106, wovon die radial innere Dichtlippe 104 von radial außen gegen das Rohr 48 anliegt und die radial äußere Dichtlippe 106 gegen den Vorsprung 94 des Stützrings 80 anliegt. Die Lippenenden 108 sind gegenüberliegend zum radial inneren Bereich 92 des Stützrings 80 orientiert.
-
Bei der Ausführung gemäß 2 werden die gleichen Bauteile verwendet, jedoch werden der Einlassstutzen 60 mit dem Umströmungskörper 78 und dem Stützring 80 sowie dem Lippendichtring 98 am anderen Ende des Gehäuses 12 angeordnet. Entsprechend liegt der Lippendichtring 98 mit seinem Lippenträger 102 gegen eine ringförmige, sich radial erstreckende Einschnürung 110 der Hülse 24 an, welche den Verstellweg des Ankers 28 zum Einlassstutzen 60 begrenzt. Die radial innere Dichtlippe 104 liegt entsprechend radial gegen das dünne Ende 54 des Ankers 28 an.
-
Dieser Aufbau führt bei beiden Ausführungsbeispielen dazu, dass ein Raum 112 zwischen dem axialen Ende 41 des Ankers 28 und dem Kern 26, in dem auch die Druckfeder 38 angeordnet ist, immer mit einem Fluid gefüllt ist, welches bei geschlossenem Ventil einen Druck aufweist, der dem Druck am Auslassstutzen 70 entspricht, da durch den Lippendichtring 98 ein Einströmen des Fluids vom Einlassstutzen 60 entlang des Endabschnitts 54 des Ankers bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2 oder entlang des axialen Endabschnitts 56 des Rohres 48 beim Ausführungsbeispiel gemäß der 1 in diesen Raum 112 verhindert wird, da die Dichtlippen 104, 106 durch den an dieser Seite höheren Druck radial gegen die radial inneren und äußeren Bauteile gedrückt werden, gegen die sie anliegen. Das Fluid gelangt entsprechend lediglich vom Auslassstutzen 70 entlang des Spaltes zwischen dem Rohr 48 und dem Kern 26 in 2, beziehungsweise entlang des Spaltes zwischen der Hülse 24 und dem Anker 28 in den Raum 112, der entsprechend mit Fluid gefüllt ist, während durch die Dichtung 100 sowie eine Dichtung 114, welche sich ankerseitig zwischen der Hülse 24 und dem Vorsprung 64 des Gehäuses 12 befindet, ein Fluidstrom zum Elektromagneten 10 im Außenbereich der Hülse 26 zuverlässig verhindert wird. Da sich die beweglichen Elemente Anker 28 und Rohr 48 vollständig auf der Seite befinden an der der Auslassdruck herrscht, kann dieses Fluidventil mit geringen elektromagnetischen Kräften geschaltet werden, da ein Druckausgleich an den beweglichen Teilen vorliegt, so dass lediglich die Rückstellkraft der Druckfeder 38 überwunden werden muss, um das Fluidventil zu schalten. So kann die Baugröße sowie der Energieverbrauch des Fluidventils reduziert werden. Sobald das Ventil geöffnet wird, wird sich der Druck über die Spalte in kürzester Zeit ausbreiten, wodurch ein Druckausgleich an den bewegten Teilen des Fluidventils entsteht, so dass zum Schalten lediglich die vorhandene Reibung sowie die Federkraft überwunden werden müssen.
-
Durch diesen besonderen Aufbau kann der Einlassstutzen 60 inklusive des Umströmungskörpers 78 und des Stützringes 80 sowie des Lippendichtringes 98 mit dem Auslassstutzen 70 getauscht werden, was zur Folge hat, dass dieses Fluidventil, ohne andere Bauteile verwenden zu müssen, sowohl stromlos geschlossen als auch stromlos offen ausgeführt werden kann. Beim Ausführungsbeispiel gemäß der 1 muss zum Verschluss des Fluidventils der Elektromagnet 10 bestromt werden, damit die Auflagefläche 57 des Rohres 48 auf dem Ventilsitz 58 des Umströmungskörpers 78 aufliegt, während bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der 2 der Elektromagnet 10 betätigt werden muss, um die Auflagefläche 57 des Ankers 28 vom Ventilsitz 58 abzuheben.
-
Der Stützring 80 erfüllt somit bei diesem Fluidventil mehrere Funktionen. Einerseits dient er zur Reduzierung des Druckverlustes bei geöffnetem Ventil, da seine Strömungsleitfläche 90 eine stetige allmähliche Umlenkung des Fluidstroms bewirkt, ohne zusätzliche Strömungshindernisse zu bilden. Andererseits umgrenzt er den Raum, in dem der Dichtring 98 angeordnet ist, so dass er als Anlagefläche zur Abdichtung dient. Gleichzeitig dient der ringförmige Vorsprung 94 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 als Anlagefläche für den Dichtring 98 und die Hülse 24 sowie in 2 als Anlagefläche für den Dichtring 98 und als Bewegungsbegrenzungsfläche für die Dichtung 114. Des Weiteren kann diese Ausführung des Stützringes sowohl bei einem stromlos offenen Fluidventil als auch an einem stromlos geschlossenen Ventil verwendet werden. Dieses Fluidventil reduziert den Bauraum im Vergleich zu anderen Koaxialventilen bei deutlich verbesserter Strömungscharakteristik und einem kleinen Elektromagneten mit geringem Energieverbrauch. Auch der Energieverbrauch der Fluidförderpumpe kann durch die optimierte Strömung um den Umströmungskörper und entlang der Strömungsleitfläche des Stützrings verringert werden, da die Druckverluste gering sind.
-
Es sollte deutlich sein, dass der Schutzbereich des vorliegenden Hauptanspruchs nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern verschiedene Modifikationen möglich sind. Beispielsweise müssen die beiden Auflageflächen nicht unbedingt gleich sein, sondern können sich gegebenenfalls zur Einstellung der Druckverlustkurven voneinander unterscheiden. Auch kann bei dem in 1 dargestellten, stromlos offenen Ventil gegebenenfalls auf den Anschlagring verzichtet werden, da der maximale Hub des Ankers zum Kern durch den Abstand zwischen dem Ventilsitz und dem Rohr eingestellt werden kann.