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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der Kaffeebereiter, insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung einen Kaffeebereiter bzw. eine Kaffeebereitungsvorrichtung mit integrierter Rösteinheit, Mahleinheit und Brüheinheit.
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Hintergrund der Erfindung
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Herkömmliche Filterkaffeemaschinen verwenden zur Zubereitung des Kaffes gemahlenen gerösteten Kaffee. Zur Zubereitung gibt der Benutzer eine beliebige Menge gerösteten, gemahlenen Kaffee in einen Kaffeefilter, welcher in eine hierfür bereitgestellte Vorrichtung eingesetzt wird. Ferner wird eine geeignete Menge Wasser in einen hierfür vorgesehenen Tank eingefüllt. Das in den Tank eingefüllte Wasser läuft durch ein in einem Zulaufschlauch eingebautes Rückschlagventil in ein beheizbares Rohr. Das einfließende Kaltwasser erhitzt sich, bis sich Dampfblasen bilden, wodurch sich Druck aufbaut, der ein Rückschlagventil schließt. Das heiße Wasser steigt durch ein Rohr nach oben in ein weiteres (meist schwenkbares) Rohr, das über dem mit Kaffee befüllten Filter endet, und tropft auf das Kaffeepulver im Filter. Der Druck im Heizrohr sinkt, bis sich das Rückschlagventil öffnet und neues Kaltwasser in das Heizrohr einläuft. Dieser Vorgang wiederholt sich periodisch. Das erhitzte Wasser führt eine Extraktion des gemahlenen Kaffees durch. Der hierdurch entstehende Kaffee wird in einem geeigneten Behälter aufgefangen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Es mag erwünscht sein die Qualität des Kaffees zu verbessern.
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Dementsprechend mag gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Kaffeebereitungsvorrichtung sowie ein Kaffeebereitungsverfahren bereitgestellt werden.
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Die Erfindung wird von den Merkmalen der Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche angegeben. Ausführungsbeispiele und weitere Aspekte der Erfindung werden von den Gegenständen der abhängigen Ansprüche und der folgenden Beschreibung angegeben.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Kaffeebereitungsvorrichtung bereitgestellt mit einer Röstvorrichtung, einer Mahlvorrichtung und einer Extraktionsvorrichtung. Die Röstvorrichtung ist eingerichtet, ungeröstete Kaffeebohnen aufzunehmen und diese mittels Erhitzung und Bewegung zu rösten. Die Mahlvorrichtung ist eingerichtet, die durch die Röstvorrichtung gerösteten Kaffeebohnen aufzunehmen und diese mittels Krafteinwirkung auf die gerösteten Bohnen zu mahlen. Die Extraktionsvorrichtung ist eingerichtet, die durch die Mahlvorrichtung gemahlenen Bohnen aufzunehmen und eine Extraktion der gemahlenen Kaffeebohnen durch Zufuhr von erhitztem Wasser durchzuführen.
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Gemäß einem anderen Aspekt wird ein Kaffeebereitungsverfahren bereitgesellt. Das Verfahren umfasst die Schritte des Röstens von ungerösteten Kaffeebohnen mittels einer Röstvorrichtung mittels Erhitzung und Bewegung, des Ausgebens der durch die Röstvorrichtung gerösteten Kaffeebohnen an eine Mahlvorrichtung, des Mahlens der durch die Röstvorrichtung gerösteten Kaffeebohnen mittels der Mahlvorrichtung durch Krafteinwirkung auf die gerösteten Bohnen, des Ausgebens der durch die Mahlvorrichtung gemahlenen Kaffeebohnen an eine Extraktionsvorrichtung und des Extrahierens der durch die Mahlvorrichtung gemahlenen Bohnen mittels der Extraktionsvorrichtung durch Zufuhr von erhitztem Wasser.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Im Folgenden werden weitere exemplarische Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung mit Verweis auf die Figuren beschrieben.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Kaffeebereitungsvorrichtung.
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2 zeigt eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Kaffeebereitungsvorrichtung.
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3 zeigt ein Kaffeebereitungsverfahren.
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Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich. In der folgenden Beschreibung der 1 bis 3 werden die gleichen Bezugsziffern für gleiche oder sich entsprechende Elemente verwendet.
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1 zeigt eine schematische Darstellung der Kaffeebereitungsvorrichtung 100. Die Kaffeebereitungsvorrichtung umfasst hierbei eine Röstborrichtung 101, eine Mahlvorrichtung 102, sowie eine Extraktionsvorrichtung 103.
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Die Röstvorrichtung 101 dient hierbei der Röstung ungerösteter Kaffeebohnen, welche auach als grüner Kaffee ohne grüne Kaffeebohnen bezeichnet werden.
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Die Röstvorrichtung 101 weist hierbei bevorzugt zumindest ein Heizelement auf, welches die Kaffeebohnen erhitzt.
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Das Heizelement kann bevorzugt als Heißluftgebläse zur Ausgabe von heißer Luft oder als Kontaktheizelement ausgebildet sein. Das Kontaktheizelement ist bevorzugt derart in der Röstvorrichtung 101 angeordnet, dass die ungerösteten Bohnen in direkten Kontakt mit dem Kontaktheizelement kommen. Ein derartiges Kontaktheizelement kann als elektrisches Heizelement ausgebildet sein, welches sich durch Stromfluss durch selbiges erhitzt.
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Ferner kann auch eine Bewegungseinrichtung in der Röstvorrichtung 101 vorgesehen sein, welche die Bohnen in einem Röstbehältnis bewegen, um eine gleichmäßige Röstung sicherzustellen.
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Das Röstbehältnis zur Aufnahme der Bohnen kann hierbei eine kreisförmige Vertiefung aufweisen, wobei die Bewegungseinrichtung als Element ausgebildet ist, welches sich um einen Mittelpunkt des Röstbehältnisses dreht, so dass die ungerösteten Bohnen in einer kreisförmigen Bewegung durch die Bewegungseinrichtung bewegt werden.
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Die Röstvorrichtung 101 weist hierbei bevorzugt einen Auslass zur Ausgabe der gerösteten Bohnen an die Mahlvorrichtung 102 auf. Der Auslass kann bevorzugt mittels eines Steuerbefehls geöffnet werden. Die gerösteten Bohnen können dann, bevorzugt über eine Bewegung der Bewegungseinrichtung, in den Auslass geschoben werden.
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Die Mahlvorrichtung 102 wiederum dient dem Mahlen der gerösteten Kaffeebohnen und ist derart bezüglich der Röstvorrichtung 101 angerordnet, dass die gerösteten Bohnen der Mahlvorrichtung 102 zugeführt werden. Bevorzugt ist der Auslass der Röstvorrichtung 101 mittels einer Verbindungseinheit, wie z.B. einer Rinne oder einer Röhre, mit der Mahlvorrichtung 102 verbunden.
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Die Mahlvorrichtung 102 weist ein Mahlwerk auf, welches durch einen Motor angetrieben wird. Das Mahlwerk 102 kann hierbei beispielweise als Propellermahlwerk bzw. Schlagmahlwerk, als Walzmahlwerk, als Scheiben- bzw. Flachmahlwerk oder als Kegelmahlwerk ausgebildet sein.
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Ferner ist die Mahlvorrichtung 102 bevorzugt derart ausgebildet, dass der Mahlgrad des Mahlguts, d.h. der gerösteten Kaffeebohnen, einstellbar ist. Im Falle eines Kegelmahlwerks kann dies beispielhaft durch die Annährung des positiven Mahlkegels und des negativen Mahlkegels erfolgen.
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An einer Auslassseite der Mahlvorrichtung 102 tritt das gemahlenen Mahlgut, d.h. die gemahlenen Kaffeebohnen aus. Die Auslassseite der Mahlvorrichtung 102 ist hierbei derart bezüglich der Brühvorrichtung 103 angeordnet, dass das gemahlene Mahlgut in die Brühvorrichtung 103 eintritt. Dies kann beispielweise durch eine vertikale Anordnung der Mahlvorrichtung 102 über der Brühvorrichtung 103 erfolgen. Ferner kann an der Auslassseite der Mahlvorrichtung 103 eine zweite Verbindungseinheit angeordnet sein. Die zweite Verbindungseinheit kann als Rinne oder Röhre ausgebildet sein.
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Die Brühvorrichtung 103 umfasst hierbei bevorzugt eine kegelförmige Vertiefung, welche zur Aufnahme eines Filters ausgebildet ist. Vertikal über der kegelförmigen Vertiefung ist ein Auslass zur Ausgabe von erhitztem Wasser angeordnet. Am unteren, spitzen Ende der kegelförmigen Vertiefung ist zumindest ein Auslass ausgebildet, zur Ausgabe des Extraktionsergebnisses, d.h. des Kaffees, nach dem Durchfluss des durch den Auslass zur Ausgabe von erhitztem Wasser ausgebenden Wassers durch einen Filter.
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Die Brühvorrichtung 103 kann bevorzugt zumindest stückweise derart schwenkbar ausgebildet sein, dass der Abschnitt der Brühvorrichtung 103, welcher die kegelförmige Vertiefung aufweist nach Außen schwenkbar ist. d.h. derart schwenkbar ist, dass die kegelförmige Vertiefung nicht mehr unter dem Auslass zur Ausgabe von erhitztem Wasser angeordnet ist, so dass ein Einsetzen eines Kaffeefilters durch einen Benutzer in die kegelförmige Vertiefung einfach möglich ist.
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Die Zufuhr von erhitztem Wasser kann hierbei z.B. mittels einer Pumpvorrichtung oder mittels der Funktionsweise einer Blasenpumpe erfolgen, wobei Wasser durch ein in einem Zulaufschlauch eingebautes Rückschlagventil in einen beheizbaren Abschnitt, z.B. ein Rohr, eintritt. Das einfließende Kaltwasser mittels eines Heizelements erhitzt wird, bis sich Dampfblasen bilden, wodurch sich Druck aufbaut, der ein Rückschlagventil schließt. Das heiße Wasser wird durch den entstehenden Druck durch ein Rohr in Richtung des Auslasses zur Ausgabe von erhitztem Wasser gedrückt und tritt somit vertikal über der kegelförmigen Vertiefung aus dem vertikal über der kegelförmigen Vertiefung angeordnetem Auslass aus.
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Vertikal unter der Ausgabe zur Ausgabe des Extraktionsergebnisses kann ein Behältnis, wie z.B. eine Karaffe oder ähnliches, zur Aufnahme des Extraktionsergebnisses angeordnet sein.
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In einer Ausführungsform, wie in 2 gezeigt, umfasst die Kaffeebereitungsvorrichtung 100 bevorzugt eine Steuereinheit 104. Die Steuereinrichtung 104 kann ausgebildet sein, um zumindest eine der Röstvorrichtung 101, der Mahlvorrichtung 102 und der Extraktionsvorrichtung 103 zu steuern.
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Die Steuerung kann hierbei basierend auf einer externen Steuerinformation erfolgen. Die externe Steuerinformation kann hierbei von extern der Kaffeebereitungsvorrichtung empfangen werden. Bevorzugt kann eine derartige externe Steuerinformation mittels einer Funketikett-Leseeinrichtung 105, wie z.B. einer RFID-Leseeinrichtung empfangen werden. Die Funketikett-Leseeinrichtung 105 ist hierbei eingerichtet Information von einem externen Funketikett, insbesondere einem RFID-Tag zu empfangen, und Daten als externe Steuerinformation an die Steuereinrichtung 104 auszugeben.
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Mittels der Steuereinrichtung 104 kann hierbei insbesondere zumindest eines der Rösttemperatur, die Röstdauer, des Mahlgrads, der Wassertemperatur des zugeführten erhitzen Wassers, der Wassermenge des zugeführten erhitzen Wassers, der Flussmenge des zugeführten erhitzen Wassers gesteuert werden.
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Ferner kann die Steuereinrichtung 104 ausgebildet sein, den Auslass der Röstvorrichtung 101 zur Ausgabe der gerösteten Kaffeebohnen zu steuern.
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Ein zugehöriges Kaffeebereitungsverfahren, wie in 3 gezeigt, umfasst die Schritte des Röstens S101 von ungerösteten Kaffeebohnen mittels einer Röstvorrichtung mittels Erhitzung und Bewegung, des Ausgebens S102 der durch die Röstvorrichtung gerösteten Kaffeebohnen an eine Mahlvorrichtung, des Mahlens S103 der durch die Röstvorrichtung gerösteten Kaffeebohnen mittels der Mahlvorrichtung durch Krafteinwirkung auf die gerösteten Bohnen, des Ausgebens S104 der durch die Mahlvorrichtung gemahlenen Kaffeebohnen an eine Extraktionsvorrichtung und des Extrahierens S104 der durch die Mahlvorrichtung gemahlenen Bohnen mittels der Extraktionsvorrichtung durch Zufuhr von erhitztem Wasser.
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Mittels der oben beschriebenen Kaffeebereitungsvorrichtung und dem zugehörigen Verfahren, wird es ermöglicht mittels einer integrierten Maschine Kaffee aus grünen, d.h. ungerösteten, Bohne herzustellen und somit einen besonders frischen Kaffee zuzubereiten. Gleichzeitig wird der Röstprozess durch die Steuerung vereinfacht und kann an die jeweiligen Kaffeebohnen durch die externe Steuerinformation angepasst werden. Dies ermöglicht eine optimale Röstung des Kaffees ohne Fachwissen.
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Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „umfassend“ und „aufweisend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.