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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Kombinationsgerät für Küchen nach dem Anspruch 1.
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Aus dem Stand der Technik sind Dunstabzüge in Form von Dunstabzugshauben bekannt, die oberhalb eines Herds angeordnet sind. Derartige Dunstabzugshauben leiten die oberhalb des Herds abgesaugte und über einen (Fett-)Filter durchgeleitete Luft üblicherweise über einen Abluftanschluss an das Freie aus. Sollte aus baulichen Maßnahmen oder aus sonstigen Gründen eine Ausleitung der Abluft in das Freie nicht möglich oder nicht gewünscht sein, so lassen sich derartige Dunstabzugshauben üblicherweise auch im Umluftbetrieb betreiben.
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Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Raumklimatisierungsgeräte bekannt, die beispielsweise in einem separaten Raum oder im Kellerbereich eines Hauses angeordnet sind. Über derartige Klimatisierungsgeräte lässt sich die Temperatur und/oder Frischluftzufuhr in einzelnen Räumen einer Wohnung oder eines Hauses regulieren. Hierzu ist es vorgesehen, dass die einzelnen Räume über entsprechende luftführende Leitungen mit dem Klimatisierungsgerät verbunden sind. Weiterhin weist ein derartiges Klimatisierungsgerät auch einen Außenluftanschluss sowie einen Wärmetauscher auf. Mittels derartiger Klimatisierungsgeräte lässt sich die Raumtemperatur und/oder Feuchtigkeit in den Räumen der Wohnung bzw. des Hauses mit relativ geringem Energieaufwand regeln. Nachteilig dabei ist jedoch, dass ein derartiges Gerät infolge seiner Anordnung in einem separaten Raum oder im Kellerbereich eines Hauses einen relativ hohen Raumbedarf aufweist sowie infolge der Verbindungen des Klimatisierungsgeräts mit den luftführenden Leitungen einen relativ hohen Installations- und Investitionsaufwand benötigt.
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Offenbarung der Erfindung
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Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Klimatisierungsgerät mit geringem installationstechnischen Aufwand in eine Wohnung oder ein Haus derart zu integrierten und mit einem in einer Küche üblicherweise vorhandenen anderen Gerät zu koppeln bzw. mit diesem zu verbinden, ohne dass dadurch in der Praxis ein verringertes Raumangebot für andere Küchengeräte oder sonstige Anwendungen zur Verfügung steht.
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Diese Aufgabe wird bei einem Kombinationsgerät für Küchen nach dem Anspruch 1 gelöst.
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Die Erfindung macht sich dabei die Beobachtung zunutze, dass der Raum oberhalb einer Dunstabzugshaube in Richtung zum Deckenbereich üblicherweise ungenutzt ist bzw. lediglich ggf. der Anordnung bzw. Führung des angesprochenen Abluftkanals zum Verbinden der Dunstabzugshaube mit dem Freien dient. Dieser Raum wird erfindungsgemäß dazu genutzt, die an sich bestehende bzw. bekannte Dunstabzugseinheit innerhalb eines gemeinsamen Gehäuses mit einer Klimatisierungseinheit zu koppeln. Die Klimatisierungseinheit dient zumindest zum Temperieren, d.h. zum Herabkühlen oder Erwärmen von Luft und leitet diese zumindest in den unmittelbaren Bereich des Kombinationsgeräts bzw. der Dunstabzugseinheit aus.
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Im einfachsten Fall stellt das Kombinationsgerät somit eine Einheit dar, die im Bereich der Küche neben dem Dunstabzug oberhalb des Herds der Temperierung von Luft der Küche dient. Hierzu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass zwei Zuluftanschlüsse vorhanden sind, die dazu dienen, Luft aus dem Freien bzw. Luft aus der Wohnung bzw. der Küche oder anderen Räumen anzusaugen. Weiterhin umfasst das Kombinationsgerät einen Luftauslass, über den die von der Klimatisierungseinheit zumindest temperierte Luft entweder an die unmittelbare Umgebung des Kombinationsgeräts oder aber über entsprechende Leitungen an andere Räume ausgeleitet werden kann.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kombinationsgeräts für Küchen sind in den Unteransprüchen aufgeführt. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in den Ansprüchen, der Beschreibung und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
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Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn die Klimatisierungseinheit zusätzlich neben der Möglichkeit des Erwärmens bzw. Abkühlens von Luft auch dazu ausgebildet ist, die über den Luftauslass austretende Luft auf eine gewünschte Sollfeuchtigkeit einzustellen. Hierzu ist es vorgesehen, dass die Klimatisierungseinheit zusätzlich eine Luftbefeuchter- und/oder Luftentfeuchtereinrichtung aufweist. Besonders bevorzugt ist die Verwendung eines Enthalpie-Wärmetauschers, bei dem neben der (Rück-)Gewinnung der Wärme aus der Abluft die Möglichkeit besteht, die Feuchtigkeit zurück zu gewinnen und damit die Luft zu befeuchten.
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Um sowohl eine besonders einfache Montage als auch einen besonders kompakten Aufbau des Kombinationsgeräts zu ermöglichen, ist es darüber hinaus von Vorteil, wenn die Dunstabzugshaube zumindest zusammen mit der Klimatisierungseinheit in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet ist. Dadurch ist es möglich, das Kombinationsgerät in Analogie zu einer Dunstabzugshaube zu montieren bzw. anzuschließen. Insbesondere lassen sich dadurch auch zusätzliche Installationsarbeiten vermeiden, wie sie ansonsten bei einer Verbindung zwischen der Dunstabzugshaube und dem Klimatisierungsgerät nötig sind. Vielmehr sind die zwischen den beiden Geräten notwendigen Verbindungen bereits herstellerseitig vorgesehen bzw. in dem gemeinsamen Gehäuse realisiert.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn in wenigstens einem der Zuluftanschlüsse ein Filter vorgesehen ist, der die über den entsprechenden Zuluftanschluss angesaugte Luft reinigt bzw. filtert. Hierzu können z.B. standardisierte G4/G7-Filter verwendet werden.
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Ganz besonders bevorzugt ist es darüber hinaus, wenn ein zweiter Zuluftanschluss mit Ansaugleitungen verbindbar ist, die einzelnen Räumen einer Wohnung oder eines Hauses zugeordnet sind. Dadurch wird es ermöglicht, nicht nur die im unmittelbaren Bereich des Kombinationsgerät bzw. der Küche vorhandene Luft anzusaugen, sondern auch die in anderen Räumen vorhandene Luft, um diese zu temperieren bzw. zu klimatisieren. Dazu ist es darüber hinaus bevorzugt vorgesehen, dass der Luftauslass zusätzlich mit Versorgungsleitungen verbindbar ist, die den entsprechenden Räumen außerhalb der Küche zugeordnet sind.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass vorzugsweise drahtlose Kommunikationsmittel zur Ansteuerung des Kombinationsgeräts vorgesehen sind, und dass das Kombinationsgerät unabhängig von der Dunstabzugseinheit betreibbar ist. In diesem Fall dient das Kombinationsgerät in Art einer Klimaanlage dazu, die in einer Wohnung bzw. einem Haus vorhandenen Räume zu klimatisieren, wobei durch die entsprechenden Kommunikationsmittel eine bequeme Ansteuerung des Kombinationsgeräts ermöglicht wird. Dadurch, dass die Kommunikationsmittel bevorzugt drahtlos ausgebildet sind, besteht darüber hinaus kein erhöhter Investitionsaufwand zur Verlegung von elektrischen Leitungen oder ähnlichem.
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Weiterhin ist es sinnvoll bzw. erforderlich, wenigstens eine Umschaltklappe zur Luftmengensteuerung und/oder zum Einstellen der Führung von Luftströmen in dem Kombinationsgerät vorzusehen. Eine derartige Luftklappe ermöglicht es in gewünschter Art und Weise die einzelnen Luftströme gezielt zu führen bzw. beispielsweise im Falle von Abluft diese an das Freie auszuleiten.
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Insbesondere, wenn gleichzeitig ein Ausblasen von Abluft in das Freie und eine Klimatisierung von Räumen oder ein Ansaugen von Luft aus dem Freien oder anderen Räumen erforderlich ist, ist es von Vorteil, zwei ggf. separat ansteuerbare Gebläseeinrichtungen vorzusehen. Dadurch lassen sich beispielsweise auch unterschiedliche Volumenströme zum Ansaugen und Ausblasen auf besonders einfache Art und Weise einstellen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt in:
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1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Kombinationsgeräts für Küchen in einer Vorderansicht und
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2 den vereinfacht dargestellten Grundriss einer Wohnung mit mehreren Räumen und deren Verbindung mit dem Kombinationsgerät gemäß 1.
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Gleiche Elemente bzw. Elemente mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
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In der 1 ist ein Kombinationsgerät 10 in Vorderansicht stark vereinfacht dargestellt. Das Kombinationsgerät 10 vereint die beiden Funktionen einer Dunstabzugshaube und eines Klimatisierungsgeräts in einer baulichen Einheit. Hierzu weist das Kombinationsgerät 10 ein insbesondere aus Metall (vorzugsweise Edelstahl) bestehendes Gehäuse 11 auf, das insbesondere oberhalb eines Herds an der Wand eines Raums (Küche) befestigt werden kann.
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Auf der dem Herd zugewandten Unterseite des Gehäuses 11 ist in dem Gehäuse 11 eine lediglich symbolisch dargestellte Dunstabzugshaube 12 angeordnet. Die Dunstabzugshaube weist im Gegensatz zum Stand der Technik keine Gebläseeinrichtung bzw. keinen Lüfter auf, sondern lediglich einen Fett- und/oder Aktivkohlefilter 13. Oberhalb der Dunstabzugshaube 12 ist innerhalb des Gehäuses 11 eine Klimatisierungseinheit 15 vorgesehen. Die Klimatisierungseinheit 15 umfasst zumindest einen Wärmetauscher 16 zur Temperierung von Luft sowie vorzugsweise zusätzlich eine Luftbefeuchter- und/oder Luftentfeuchtereinrichtung 18. Hierzu kann es vorgesehen sein, den Wärmetauscher 18 als Enthalpie-Wärmetauscher 18 auszubilden. Weiterhin umfasst das Kombinationsgerät 10 zwei je nach Anforderungen entweder gemeinsam oder separat ansteuerbare Gebläseeinrichtungen 21, 22, von denen die eine Gebläseeinrichtung 21 dem Ansaugen von Frischluft und die zweite Gebläseeinrichtung 22 zum Ausblasen von Luft in das Freie dient. Hierzu ist an dem Gehäuse 11 ein erster Zuluftanschluss 23 ausgebildet, der über eine Leitung 24 Verbindung mit dem Freien hat. Ein Abluftanschluss 25 zum Ausblasen der Luft in das Freie ist über eine weitere Leitung 26 ebenfalls mit dem Freien verbunden, wobei die beiden Leitungen 24, 26 beispielsweise auch innerhalb eines gemeinsamen Schachts oder Ähnlichem angeordnet sein können.
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Weiterhin ist innerhalb des Gehäuses 11 wenigstens eine Umschaltklappe 28 vorgesehen, die dazu dient, die über die Dunstabzugshaube 12 angesaugte Luft z.B. in Richtung der weiteren Leitung 26, oder aber in Richtung der Klimatisierungseinheit 15 zu führen. Am Gehäuse 11 sind darüber hinaus ein zweiter Zuluftanschluss 29 sowie ein Luftauslass 31 ausgebildet. Der Zuluftanschluss 29 saugt beispielsweise Luft aus dem unmittelbaren Bereich des Kombinationsgeräts 10 (d.h. im Bereich der Küche) an und führt diese der Klimatisierungseinrichtung 15 zu. Der Luftauslass 31 dient wiederum dem Ausleiten von temperierter bzw. hinsichtlich ihrer Feuchtigkeit behandelter Luft aus dem Kombinationsgerät 10.
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Das Kombinationsgerät 10 umfasst weiterhin eine Umschalteinrichtung 20 auf, die steuert, ob das Kombinationsgerät 10 im Umluftbetrieb oder im Frischluftbetrieb arbeitet.
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Das Kombinationsgerät 10 weist zusätzlich Meßmittel 27 zur Erfassung der Lufttemperatur und ggf. der Luftfeuchtigkeit sowie Steuerungsmittel 30 zur Ansteuerung insbesondere der Gebläseeinrichtungen 21, 22 und der Klimatisierungseinheit 15 auf, um Sollwerte der Lufttemperatur und ggf. der Luftfeuchte zu erreichen.
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An der Außenseite des Gehäuses 11 ist weiterhin eine Displayeinheit 32 zur Anzeige von eingestellten Werten bzw. Zielwerten sowie ein Bedienfeld 33 angeordnet, über das ein Bediener eine gewünschte Temperatur und/oder eine gewünschte Feuchtigkeit und/oder eine Luftführung zu bestimmten Räumen seiner Wohnung einstellen kann. Die genannten Werte werden der Steuerungseinheit 30 als Eingangswerte zugeführt.
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Anhand der Darstellung der 2 ist gezeigt, dass das in einer Küche K befindliche Kombinationsgerät 10 über eine Verbindungsleitung 34 beispielhaft mit einem Wohnzimmer WZ und über eine Verbindungsleitung 35 mit einem Schlafzimmer SZ verbunden ist. Die beiden Verbindungsleitungen 34, 35 sind wiederum mit der zweiten Zuluftleitung 29 verbunden. Über weitere luftführende Verbindungsleitungen 36, 37, die mit dem Luftauslass 31 verbunden sind, lässt sich temperierte bzw. hinsichtlich ihrer Feuchtigkeit behandelte Luft dem Wohnzimmer WZ bzw. dem Schlafzimmer SZ zuführen. Dies ist auch im reinen Umluftbetrieb möglich, d.h. ohne Nutzung des ersten Zuluftanschlusses 23 bzw. der Leitung 24.
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Weiterhin sind im Wohnzimmer WZ und im Schlafzimmer SZ jeweils vorzugsweise drahtlose Kommunikationsmittel 38, 39 angeordnet, über die das Kombinationsgerät 10 unmittelbar angesteuert werden kann. Dabei ist es insbesondere auch möglich, das Kombinationsgerät 10 nur mit seiner Klimatisierungseinheit 15, nicht jedoch mit der Dunstabzugshaube 12 zu betreiben, um beispielsweise die Temperatur in dem Schlafzimmer SZ oder dem Wohnzimmer WZ einzustellen.
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Das soweit beschriebene Kombinationsgerät 10 kann in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. Dieser besteht darin, eine Klimatisierungseinheit 15 zusammen mit einer Dunstabzugshaube 12 in einem gemeinsamen Gerät sowie einem gemeinsamen Gehäuse 11 zu realisieren.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kombinationsgerät
- 11
- Gehäuse
- 12
- Dunstabzugshaube
- 13
- Filter
- 15
- Klimatisierungseinheit
- 16
- Wärmetauscher
- 18
- Luftbefeuchter- und/oder Luftentfeuchtereinrichtung
- 20
- Umschalteinrichtung
- 21
- erste Gebläseeinrichtung
- 22
- zweite Gebläseeinrichtung
- 23
- erster Zuluftanschluss
- 24
- Leitung
- 25
- Abluftanschluss
- 26
- Leitung
- 27
- Meßmittel
- 28
- Umschaltklappe
- 29
- zweiter Zuluftanschluss
- 30
- Steuerungseinheit
- 31
- Luftauslass
- 32
- Displayeinheit
- 33
- Bedienfeld
- 34
- Verbindungsleitung
- 35
- Verbindungsleitung
- 36
- Verbindungsleitung
- 37
- Verbindungsleitung
- 38
- drahtlose Kommunikationsmittel
- 39
- drahtlose Kommunikationsmittel
- K
- Küche
- SZ
- Schlafzimmer
- WZ
- Wohnzimmer