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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung von Bauteilen, mit wenigstens einem ein Behandlungsmedium beinhaltenden, rotierbaren Behälter nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Bauteilen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 15.
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Aus der
DE 10 2011 015 750 A1 sind eine gattungsgemäße Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren bekannt. Hierbei werden mittels eines Handhabungsroboters zu bearbeitende Werkstücke in eine sich in einem Behälter befindende Schüttung eingetaucht, wobei das Werkstück um zwei voneinander verschiedene, nicht parallel zueinander angeordnete Achsen verschwenkt wird, um den Auftreffwinkel der Schüttung in Bezug auf Flächenbereiche des Werkstücks zu verändern.
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Eine ähnliche Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren sind in der
EP 2 572 829 B1 beschrieben. Dabei wird die Eintauchtiefe des Werkstücks in die Schüttung durch Subtraktion des Abstands zwischen einem oberhalb des Behälters angeordneten Sensor und dem Füllstandniveau der Schüttung von einem bekannten Abstand zwischen dem Sensor und dem Werkstück ermittelt.
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Auch die
WO 2014/166594 A1 beschreibt eine solche Vorrichtung und ein damit durchgeführtes Verfahren. Hierbei wird entweder das Werkstück oder ein die Schüttung aufnehmender Behälter in periodischen Zyklen hin und her beschleunigt.
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Mit sämtlichen dieser bekannten Vorrichtungen bzw. Verfahren wird versucht, die Qualität der OberflächenBehandlung zu verbessern. Allerdings ist sämtlichen bekannten Lösungen das Problem der geringen Flexibilität gemeinsam.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Bauteilen zu schaffen, die sehr flexibel einsetzbar sind, eine hohe Produktionskapazität ermöglichen und dabei eine gleichbleibende Qualität der Oberflächenbehandlung gewährleisten.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Durch die Anordnung der Bauteile entsprechend ihrer Größe auf unterschiedlichen Paletten kann die zum Zuführen der Bauteile zu dem wenigstens einen Behälter verwendete Handhabungseinrichtung sehr flexibel eingesetzt werden, da es für die Handhabungseinrichtung im Prinzip keine Rolle spielt, welches spezifische Bauteil von der jeweiligen Palette entnommen und dem Behälter zugeführt wird.
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Somit ergibt sich eine gegenüber bekannten Lösungen für die insbesondere was deren Größe anbelangt unterschiedlichsten Bauteile einsetzbare Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung dieser Bauteile, die eine exakt auf das jeweilige Bauteil abgestimmte Oberflächenbehandlung gewährleistet. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht durch diesen Einsatz der Handhabungseinrichtung eine komplett vollautomatische Bearbeitung der Bauteile. Die Greifeinrichtung ist dabei für die unterschiedlichsten Längen von Bauteilen geeignet.
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In einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann eine Umspanneinrichtung zum Umspannen der von der Greifeinrichtung aufgenommenen Bauteile, die eine schwenkbare Spanneinrichtung zum Spannen der Bauteile aufweist, vorgesehen sein. Durch eine solche Umspanneinrichtung ist es möglich, die Bauteile, beispielsweise Bearbeitungswerkzeuge, in der umgekehrten Richtung bezüglich ihrer in das Behandlungsmedium des Behälters eingeführten Richtung in den Paletten aufzunehmen und in der Umspanneinrichtung umzuspannen, so dass, beispielsweise im Falle von Bearbeitungswerkzeugen, diese mit der Schneide voran in das Behandlungsmedium eingeführt werden können.
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Um Bauteile mit erheblich unterschiedlichen Größen verarbeiten zu können, kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Spanneinrichtung mehrere Aufnahmen für unterschiedliche Größen von Bauteilen aufweist.
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Eine weitere sehr vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung kann darin bestehen, dass der Handhabungseinrichtung eine Steuereinrichtung zum Steuern der Handhabungseinrichtung und wenigstens einer Antriebseinrichtung für den wenigstens einen Behälter zugeordnet ist. Dies ermöglicht eine sehr einfache Ansteuerung sowohl der Handhabungseinrichtung als auch des Behälters bzw. der zur Rotation desselben dienenden Antriebseinrichtung, so dass die Bewegungen der Handhabungseinrichtung und des Behälters in sehr einfacher Weise aufeinander abgestimmt werden können.
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Eine Einsparung des Behandlungsmediums ergibt sich, wenn der wenigstens eine Behälter einen im äußeren Bereich desselben angeordneten Ring aufweist, in dem sich das Behandlungsmedium befindet. Durch die Anordnung des Rings im äußeren Bereich des Behälters ist neben der geringeren Menge an benötigtem Behandlungsmedium eine hohe Relativgeschwindigkeit zwischen dem Behandlungsmedium und dem zu bearbeitenden Bauteil gewährleistet.
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Um unterschiedliche Bearbeitungen an den Bauteilen durchführen zu können, können zwei Behälter mit unterschiedlichen Behandlungsmedien vorgesehen sein. Beispielsweise können sich die Behandlungsmedien, wie zum Beispiel Granulate, hinsichtlich Ihrer Körnung unterscheiden.
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In diesem Zusammenhang kann eine sehr vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung darin bestehen, dass jeder der beiden Behälter über die Steuereinrichtung einer jeweiligen Palette zugeordnet ist. Dadurch weist die Steuereinrichtung jedem Bauteil exakt den für dasselbe vorgesehenen Behälter und damit exakt das für dasselbe vorgesehene Behandlungsmedium zu, was eine vollautomatische Oberflächenbehandlung der Bauteile ermöglicht.
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Wenn in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Greifeinrichtung eine Sensoreinrichtung zur Erkennung der Größe des Bauteils aufweist, so können sich die Paletten, auf denen die Bauteile angeordnet sind, sich im Prinzip an einer beliebigen Stelle befinden, da die Handhabungseinrichtung in diesem Fall die Größe des jeweiligen Bauteils selbstständig erkennt.
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Um einerseits die Eintauchtiefe der Bauteile in den Behälter steuern und andererseits ein möglicherweise gebrochenes Bauteil erkennen zu können, kann des Weiteren eine Längenerkennungseinrichtung zum Erkennen der Länge und/oder des Vorhandenseins des Bauteils vorgesehen sein.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann darin bestehen, dass wenigstens eine der Paletten auf einem verschieblichen Schlitten angeordnet ist. Auf diese Weise ist ein einfaches Anordnen bzw. Entnehmen der Paletten auf der Auflage, auf der sich die Paletten befinden, auch dann möglich, wenn die Auflage unmittelbar an eine Wand angrenzt.
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Wenn in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Greifeinrichtung drei zwischen einer geöffneten Position und einer das jeweilige Bauteil spannenden Position verfahrbare Greifer aufweist, wobei einer der Greifer eine Aussparung zur Vermeidung von Kollisionen mit einem der Bauteile aufweist, so ist zum einen ein sicheres Spannen der Bauteile gewährleistet und es wird zum anderen eine Kollision der Greifeinrichtung mit benachbarten Bauteilen verhindert, da der die Aussparung aufweisende Greifer näher an einem benachbarten Bauteil angeordnet sein bzw. über dasselbe verfahren werden kann als die beiden anderen Greifer.
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Um dennoch eine ausreichende Stabilität des entsprechenden Greifers zu gewährleisten, kann des Weiteren vorgesehen sein, dass der die Aussparung aufweisende Greifer eine seitliche Versteifung aufweist.
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Um ein Durchmischen des sich in dem Behälter befindenden Behandlungsmediums zu erreichen und damit eine gleichbleibende Oberflächenbehandlung der Bauteile zu gewährleisten, kann des Weiteren vorgesehen sein, dass dem wenigstens einen Behälter eine in denselben ragende Mischeinrichtung zum Vermischen des Behandlungsmediums zugeordnet ist.
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Die hinsichtlich der Durchmischung des Behandlungsmediums größte Wirksamkeit der Mischeinrichtung ergibt sich dabei, wenn die Mischeinrichtung unmittelbar vor der Position des Eingreifens des Bauteils in den Behälter angeordnet ist.
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In Anspruch 15 ist ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Bauteilen angegeben.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können unterschiedliche Bauteile auf sehr flexible und insbesondere vollautomatische Art und Weise von ihrer Lagerung auf den jeweiligen Paletten einem Behälter zugeführt werden, um dort einer an das jeweilige Bauteil angepassten Oberflächenbehandlung unterzogen zu werden.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
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Es zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung aus 1;
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3 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß dem Pfeil III aus 2;
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4 eine Vorderansicht der Vorrichtung gemäß dem Pfeil IV aus 2;
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5 eine Rückansicht der Vorrichtung gemäß dem Pfeil V aus 2;
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6 eine perspektivische Ansicht einer Greifeinrichtung für die Handhabungseinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung; und
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7 eine Draufsicht auf die Greifeinrichtung aus 6.
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1 zeigt eine Vorrichtung 1 zur Oberflächenbehandlung von Bauteilen 2, die in den Figuren jeweils sehr schematisch angedeutet sind. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist eine sehr viel geringere Anzahl an Bauteilen 2 dargestellt als die Vorrichtung 1 aufnehmen und verarbeiten kann.
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Die Vorrichtung 1 weist wenigstens einen, im vorliegenden Fall zwei Behälter 3 und 4 auf, in denen sich ein nicht dargestelltes Behandlungsmedium befindet. Die beiden Behälter 3 und 4 sind im vorliegenden Fall mittels einer gemeinsamen Antriebseinrichtung 5 antreibbar. Bei der Antriebseinrichtung 5 kann es sich beispielsweise um einen Elektromotor und einen denselben mit dem jeweiligen Behälter 3 bzw. 4 verbindenden Riemen handeln. Selbstverständlich sind jedoch auch andere Ausführungsformen der Antriebseinrichtung 5 denkbar. Des Weiteren ist es möglich, für jeden der Behälter 3 und 4 separate Antriebseinrichtungen vorzusehen.
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Die Vorrichtung 1 weist des Weiteren eine Handhabungseinrichtung 6 auf, die im vorliegenden Fall als Mehrachsenroboter ausgeführt ist. Da die Funktionsweise eines derartigen Mehrachsenroboters an sich bekannt ist, wird hierin nicht näher darauf eingegangen. Die Handhabungseinrichtung 6 weist eine Greifeinrichtung 7 auf, die in der Lage ist, die Bauteile 2 bzw. jeweils eines der Bauteile 2 zu greifen. Auf die Greifeinrichtung 7 wird zu einem späteren Zeitpunkt näher eingegangen. Mittels der Greifeinrichtung 7 ist die Handhabungseinrichtung 6 in der Lage, die Bauteile 2 von jeweiligen Paletten 8, auf denen diese angeordnet sind, zu dem gewünschten Behälter 3 oder 4 zuzuführen.
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Die Paletten 8, die jeweils eine Vielzahl von im dargestellten Ausführungsbeispiel als Bohrungen ausgebildete Steck- bzw. Lagerplätze 8a für die Bauteile 2 aufweisen, befinden sich im vorliegenden Fall auf einer in Form eines Tisches ausgebildeten Arbeitsfläche 9, die über jeweilige Füße 10 auf dem Boden eines Raums abgestützt sind, in dem die Vorrichtung 1 angeordnet ist. Als Fuß 10 wird hier auch ein Gehäuseteil bezeichnet, auf dem die Behälter 3 und 4 angeordnet sind und das die Antriebseinrichtung 5 aufnimmt. Die Paletten 8 können auf nicht dargestellte Art und Weise auf der Arbeitsfläche 9 arretiert werden.
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Die Bauteile 2 sind entsprechend ihrer Größe auf den einzelnen Paletten 8 angeordnet, so dass die Handhabungseinrichtung 6 das jeweilige Bauteil 2 von der entsprechenden Palette 8 entnehmen und dem entsprechenden Behälter 3 oder 4 zuführen kann.
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Zwischen der Handhabungseinrichtung 6 und den Behältern 3 bzw. 4 ist eine Umspanneinrichtung 11 vorgesehen, die in den Figuren sehr schematisch angedeutet ist und die dazu dient, die von der Greifeinrichtung 7 aufgenommenen Bauteile 2 umzuspannen. Im vorliegenden Fall handelt es sich bei den Bauteilen 2 um Werkzeuge 2a, beispielsweise um Fräs- oder Bohrwerkzeuge. Statt der Werkzeuge 2a können auch andere Bauteile 2 oberflächenbearbeitet werden, beispielsweise Zahnräder oder ähnliches. Die Werkzeuge 2a sind mit ihrem nicht dargestellten Schaft in den Lagerplätzen 8a der einzelnen Paletten 8 aufgenommen, so dass also der Schneidenteil des jeweiligen Werkzeugs 2a von der Palette 8 weggerichtet ist. Zwar nimmt die Greifeinrichtung 7 die Werkzeuge 2a an ihrem Schaft auf, der Schneidenteil befindet sich dabei jedoch innerhalb der Greifeinrichtung 7. Um den Schneidenteil, der innerhalb des Behandlungsmediums des Behälters 3 bzw. 4 oberflächenbehandelt werden soll, in das Behandlungsmedium einführen zu können, werden die Werkzeuge 2a in der Umspanneinrichtung 11 umgespannt. Hierzu weist die Umspanneinrichtung 11 eine nicht näher bezeichnete Spanneinrichtung auf, die das Werkzeug 2a an dessen Schaft aufnimmt und die dann, nachdem die Greifeinrichtung 7 gelöst wurde, um 180 Grad geschwenkt wird, so dass der Schaft des Werkzeugs 2a nach oben steht. In dieser Position kann die Greifeinrichtung 7 das Werkzeug 2a so an seinem Schaft greifen, dass sich der Schneidenteil des Werkzeugs 2a außerhalb der Greifeinrichtung 7 befindet, sodass der Schneidenteil des Werkzeugs 2a problemlos in das sich in dem jeweiligen Behälter 3 bzw. 4 befindende Behandlungsmedium eingeführt werden kann. Die Spanneinrichtung weist vorzugsweise mehrere Aufnahmen auf, um unterschiedlich große Bauteile 2 spannen zu können.
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Zwischen der Umspanneinrichtung 11 und den beiden Behältern 3 und 4 ist des Weiteren eine Längenerkennungseinrichtung 12 angeordnet, die zum Erkennen der Länge des Bauteils 2 bzw. zum Erkennen des Vorhandenseins des Bauteils 2 dient. Bei der Längenerkennungseinrichtung 12 kann es sich beispielsweise um einen Sensor, zum Beispiel einen Ultraschall- oder Näherungssensor, oder auch um eine Lichtschranke handeln.
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Die Handhabungseinrichtung 6 bringt also das zu behandelnde Bauteil 2 zunächst zu der Umspanneinrichtung 11, anschließend zu der Längenerkennungseinrichtung 12 und dann zu dem gewünschten Behälter 3 oder 4. Nach der erfolgten Oberflächenbehandlung des Bauteils 2 innerhalb des Behandlungsmediums des entsprechenden Behälters 3 oder 4 wird das oberflächenbehandelte Bauteil 2 wieder an seinen Platz in der entsprechenden Palette 8 zurückgebracht. Auch hier kann die Handhabungseinrichtung 6 das Bauteil 2 zunächst zu der Längenerkennungseinrichtung 12 bringen, um festzustellen, ob das Bauteil 2 möglicherweise gebrochen ist. Sollte dies der Fall sein, kann der Prozess gestoppt werden, um das sich möglicherweise in dem Behandlungsmedium befindende Teilstück des Bauteils 2 zu entfernen und damit Beschädigungen an den nächsten Bauteilen 2 zu vermeiden. Auf dem Weg von dem Behälter 3 bzw. 4 zu der Palette 8 wird das Bauteil 2 wiederum in der Umspanneinrichtung 11 umgespannt, was auf die umgekehrte Weise zu der oben beschriebenen Vorgehensweise erfolgen kann.
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In den Figuren ist die Greifeinrichtung 7 teilweise auch ohne die Handhabungseinrichtung 6 im Bereich der Umspanneinrichtung 11 und/oder der Längenerkennungseinrichtung 12 dargestellt, um die Interaktion zwischen der Greifeinrichtung 7 und der Umspanneinrichtung 11 bzw. der Längenerkennungseinrichtung 12 zu verdeutlichen.
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Die beschriebenen Verfahrensschritte können mittels einer sehr schematisch angedeuteten Steuereinrichtung 13 gesteuert werden, die vorzugsweise der Handhabungseinrichtung 6 zugeordnet ist. Dies bedeutet nicht notwendigerweise, dass die Steuereinrichtung 13 wie dargestellt an der Handhabungseinrichtung angeordnet sein muss. Die Steuereinrichtung 13 kann zum Steuern der Handhabungseinrichtung 6, der Antriebseinrichtung 5, der Umspanneinrichtung 11 und/oder Längenerkennungseinrichtung 12 vorgesehen sein und mit diesen Einrichtungen auf nicht dargestellte Art und Weise in Wirkverbindung stehen. Eine solche Verbindung der Steuereinrichtung 13 mit den angeführten Einrichtungen kann mittels elektrischer Leitungen, vorzugsweise jedoch kabellos, beispielsweise über W-LAN oder Bluetooth, erfolgen. Des Weiteren ist es möglich, jeden der beiden Behälter 3 oder 4 mittels der Steuereinrichtung 13 einer jeweiligen Palette 8 bzw. umgekehrt jede der Paletten 8 einem der beiden Behälter 3 oder 4 zuzuordnen. Auf diese Weise kann festgelegt werden, welche Art der Oberflächenbehandlung ein sich auf einer bestimmten Palette 8 befindendes Bauteil 2 erfährt. In diesem Fall ist es zu bevorzugen, wenn, wie nachfolgend ausführlicher beschrieben, die beiden Behälter 3 und 4 unterschiedliche Behandlungsmedien aufweisen.
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Die Handhabungseinrichtung 6 verarbeitet dabei die Paletten 8 zum Beispiel in einer beliebigen, vorzugsweise über die Steuereinrichtung 13 festlegbaren Art und Weise. Dabei ist es zu bevorzugen, die sich auf ein und derselben Palette 8 befindenden Bauteile 2 aufeinanderfolgend zu entnehmen, so dass sämtliche Bauteile 2 auf einer Palette 8 nacheinander und vollständig bearbeitet werden. Wenn dabei ein Lagerplatz 8a auf der Palette 8 leer ist, ist die Steuereinrichtung 13 vorzugsweise so programmiert, dass die Handhabungseinrichtung 6 zu der nächsten Palette 8 wechselt. Es ist daher also zu bevorzugen, wenn die Paletten 8, sofern sie nicht vollständig mit den Bauteilen 2 bestückt sind, in einer bestimmten Reihenfolge bestückt werden, ohne dass Lücken verbleiben, d.h. ohne dass einzelne Lagerplätze 8a nicht besetzt werden. Zur einfacheren Programmierung der Handhabungseinrichtung 6 ist es zu bevorzugen, wenn die Lagerplätze 8a für die Bauteile 2 in einem bestimmten, vorzugsweise gleichbleibenden Rastermaß angeordnet sind.
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Die eigentliche Oberflächenbehandlung der Bauteile 2 innerhalb des sich in dem Behälter 3 bzw. 4 befindenden Behandlungsmediums erfolgt durch Einführen des Bauteils 2 in das Behandlungsmedium, das sich im vorliegenden Fall in einem im äußeren Bereich des Behälters 3 bzw. 4 angeordneten Ring 3a bzw. 4a befindet, und gleichzeitiges Rotieren des jeweiligen Behälters 3 bzw. 4. Die beiden Ringe 3a bzw. 4a der Behälter 3 bzw. 4 sind insbesondere in der Draufsicht von 2 gut zu erkennen. Es ist dabei auch möglich und im Sinne einer besseren Oberflächenbehandlung auch sinnvoll, das Bauteil 2 mittels der Greifeinrichtung 7 um seine Längsachse zu rotieren.
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Vorzugsweise befindet sich in den Behältern 3 und 4 jeweils ein unterschiedliches Behandlungsmedium, so dass die Bauteile 2 auf unterschiedliche Art und Weise behandelt werden können. Beispielsweise kann das eine Behandlungsmedium zum Glätten der Oberfläche des Bauteils 2 und das andere Behandlungsmedium zur Verrundung von Schneidkanten des Bauteils 2 dienen. Beispielweise können die Behandlungsmedien, insbesondere Granulate, eine unterschiedliche Körnung aufweisen. Mit groberen Partikeln wird üblicherweise eine Verrundung der Schneidkante und mit feineren Partikeln eine Glättung der Oberfläche erreicht. Beispielsweise können auf diese Weise bei einer Hartstoffbeschichtung der Bauteile 2 entstehende, als Fehlstellen anzusehende Droplets bzw. Tröpfchen geglättet werden, und zwar insbesondere im Spanraum des Werkzeugs 2a. Auch Mikroausbrüche, beispielsweise an der Schneide des Werkzeugs 2a, können auf diese Weise geglättet werden.
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Durch die Ansteuerung der Antriebseinrichtung 5 mittels der Steuereinrichtung 13 können jeder Palette 8 und damit jeder Größe der Bauteile 2 unterschiedliche Rotationsgeschwindigkeiten und/oder Rotationsrichtungen des Behälters 3 bzw. 4 zugeordnet werden. Auch die Zeit, in der sich das Bauteil 2 innerhalb des Behandlungsmediums befindet, und damit die Intensität der Oberflächenbehandlung, lässt sich über die Steuereinrichtung 13 festlegen. Damit kann jedem Bauteil 2, das sich auf einer bestimmten Palette 8 befindet, eine bestimmte Bearbeitung zugeordnet werden. Des Weiteren kann auch die Tiefe, mit der das Bauteil 2 in das Behandlungsmedium eingeführt wird und die einen Einfluss auf die Behandlung der Oberfläche des Bauteils 2 hat, eingestellt werden, beispielsweise mittels der Steuereinrichtung 13.
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Um eine gute Durchmischung des Behandlungsmediums zu erzielen, sind den Behältern 3 und 4 jeweilige Mischeinrichtungen 14 und 15 zum Vermischen des Behandlungsmediums zugeordnet. Die Mischeinrichtungen 14 und 15 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel unmittelbar vor der nicht dargestellten Position angeordnet, in der das jeweilige Bauteil 2 in den Behälter 3 bzw. 4 eingreift bzw. in denselben eingeführt wird. Die beiden Mischeinrichtungen 14 und 15 können jeweils einen in den Behälter 3 bzw. 4 ragenden Stab und eine den Stab haltende Halteinrichtung aufweisen.
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In der Rückansicht gemäß 5 ist zu erkennen, dass mehrere der Paletten 8 auf einem gegenüber der Arbeitsfläche 9 verschieblichen Schlitten 16 angeordnet sind. Dadurch können die Paletten 8 in der in 2 mit "x" bezeichneten Richtung ausgezogen werden, um dieselben einfacher zu beladen bzw. um die Paletten 8 auszutauschen. Insbesondere ist dies sinnvoll, wenn die Arbeitsfläche 9, auf der sich der Schlitten 16 befindet, an eine Wand angrenzt. Durch die Anordnung der Arbeitsfläche 9 an einer Wand kann beispielsweise auf ein Gitter oder auf eine ähnliche Schutzeinrichtung verzichtet werden. Der Schlitten 16 kann beispielsweise Räder aufweisen, um auf der Arbeitsfläche 9 verfahrbar zu sein. Gegebenenfalls können auch mehrere verfahrbare Schlitten 16 vorgesehen sein, auf denen sich ein oder mehrere der Paletten 8 befinden können.
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In den 6 und 7 ist die Greifeinrichtung 7 detaillierter dargestellt. Dabei ist zu erkennen, dass die Greifeinrichtung 7 drei Greifer 7a, 7b und 7c aufweist, die zwischen einer in den 6 und 7 dargestellten, geöffneten Position und einer in den 6 und 7 nicht dargestellten, das jeweilige Bauteil 2 spannenden Position, in der die Greifer 7a, 7b und 7c an dem Bauteil 2 anliegen, verfahrbar sind. Des Weiteren ist zu erkennen, dass im dargestellten Ausführungsbeispiel einer der Greifer, im vorliegenden Fall der in der Darstellung von 7 obere Greifer 7c eine Aussparung 17 aufweist, die dazu dient, eine Kollision mit den dem zu spannenden Bauteil 2 benachbarten Bauteilen zu vermeiden. Sowohl in 6 als auch in 7 ist erkennbar, dass ohne die Aussparung 17 der Greifer 7c mit einem dem zu spannenden Bauteil 2 benachbarten Bauteil 2 kollidieren würde. Um dennoch eine ausreichende Steifigkeit des Greifers 7c zu erzielen, ist dieser mit einer seitlichen Versteifung 18 versehen, die im vorliegenden Fall in Form einer flachen Platte ausgebildet ist, welche den horizontalen Abschnitt des Greifers 7c mit dem vertikalen Abschnitt desselben verbindet.
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In nicht dargestellter Weise kann die Greifeinrichtung 7 eine Sensoreinrichtung zur Erkennung der Größe des Bauteils 2 aufweisen. Der den Durchmesser bzw. die Größe des Bauteils 2 messende Sensor kann diese Messung beispielsweise auf Basis des Wegs zwischen der geöffneten und der geschlossenen Position der Greifer 7a, 7b und 7c durchführen. In Abhängigkeit der Größe des Bauteils 2 wird auch die jeweilige Spanneinrichtung der Umspanneinrichtung 11, mit der das entsprechende Bauteil 2 umgespannt wird, ausgewählt. Durch diese Ermittlung der Größe des Bauteils 2 lässt sich das Verfahren im Prinzip bei jeder beliebigen Größe der Bauteile 2 anwenden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011015750 A1 [0002]
- EP 2572829 B1 [0003]
- WO 2014/166594 A1 [0004]