DE102016015296A1 - Turbine für einen Abgasturbolader - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Turbine für einen Abgasturbolader, mit einem Gehäuse, mit einem in dem Gehäuse aufgenommenen Turbinenrad, welches von Abgas antreibbar ist, und eine Beschaufelung mit einem Austrittsbereich aufweist, über welchen das Abgas bei einem Betrieb der Turbine von der Beschaufelung abströmt. Die Turbine weist des Weiteren eine Mehrzahl von an einer Wandung des Gehäuses und über dem Umfang des Austrittsbereichs angeordneten Schwingungsänderungsmitteln, zum Beeinflussen von Schwingungen des Turbinenrads bei dessen Betrieb auf.
- Um beim Betrieb von Abgasturboladern etwaigen Anregungen von Schaufelschwingungen entgegenzuwirken, sind aus dem Stand der Technik bereits verschiedene Systeme bekannt.
- Aus der
EP 0 537 503 A1 ist eine Vorrichtung zum Reduzieren resonanter Schwingungen von Laufschaufeln in Turbomaschinen bekannt. Zur gezielten Störung einer Strömung durch die Turbomaschine sind als Sacklöcher ausgebildete Mittel zwischen einer rotierenden Schaufelspitze und einer, einen Strömungskanal begrenzenden Wandung eines Gehäuses der Turbomaschine angeordnet. Ein zum Strömungskanal gerichteter Querschnitt der Sacklöcher ist in, von jeweiligen Eintrittskanten und Austrittskanten der Laufschaufeln begrenzten Axialebenen angeordnet. - Die
DE 10 2015 006 288 A1 offenbart eine Turbine für einen Abgasturbolader, wobei in einem Gehäuse des Abgasturboladers ein Turbinenrad mit einer von Abgas antreibbaren Beschaufelung mit einem Austrittsbereich vorgesehen ist. Über den Austrittsbereich strömt das Abgas beim Betrieb der Turbine von der Beschaufelung ab. In einer Wandung des Gehäuses erstreckt sich wenigstens eine in den Austrittsbereich mündende Durchgangsöffnung. Um die Gefahr von übermäßigen Schwingungen der Beschaufelung beim Betrieb des Turbinenrads besonders gering zu halten, ist über die Durchgangsöffnung ein Gas in den Austrittsbereich einführbar, wobei das Gehäuse einen mit der Durchgangsöffnung fluidisch verbundenen und stromauf der Durchgangsöffnung angeordneten Sammelraum für das Gas aufweist, über welchen das Gas der Durchgangsöffnung zuführbar ist. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Turbine der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche ein verbessertes Schwingungsverhalten aufweist.
- Diese Aufgabe wird durch eine Turbine mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Die Erfindung geht von einer Turbine für einen Abgasturbolader, mit einem Gehäuse, mit einem in dem Gehäuse aufgenommenen Turbinenrad, welches von Abgas antreibbar ist, und eine Beschaufelung mit einem Austrittsbereich aufweist, über welchen das Abgas bei einem Betrieb der Turbine von der Beschaufelung abströmt, aus. Die Turbine weist des Weiteren eine Mehrzahl von an einer Wandung des Gehäuses und über dem Umfang des Austrittsbereichs angeordneten Schwingungsänderungsmitteln, zum Beeinflussen von Schwingungen des Turbinenrads bei dessen Betrieb auf.
- Um eine Turbine bereitzustellen, welche ein verbessertes Schwingungsverhalten aufweist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Schwingungsänderungsmittel in einer Hauptströmungsrichtung des Abgases stromab der Beschaufelung des Turbinenrads an der Wandung des Gehäuses angeordnet sind. Dies ist von Vorteil, da - anders als bei aus dem Stand der Technik bekannten Systemen - hierdurch etwaige unvorteilhafte Einflüsse, insbesondere Schwingungseinflüsse auf ein Strömungsfeld beim Betrieb der Turbine sowohl innerhalb eines Schaufelkanals, also mit anderen Worten in der Hauptströmungsrichtung hinter einer Schaufelaustrittskante der Beschaufelung, als auch in einem Schaufelspalt zwischen der Wandung und der Beschaufelung minimiert werden können. Dadurch kann die Turbine mit verbessertem Schwingungsverhalten betrieben werden. Anders als bei aus dem Stand der Technik bekannten Systemen, sind die Schwingungsänderungsmittel also nicht im Bereich des Schaufelspaltes und damit zwischen jeweiligen Schaufeleintrittskanten und den Schaufelaustrittskanten der Beschaufelung angeordnet, sondern in der Hauptströmungsrichtung hinter der Schaufelaustrittskante der Beschaufelung.
- Der Erfindung liegt zudem die Erkenntnis zugrunde, dass durch die besagte Anordnung der Schwingungsänderungsmittel in der Hauptströmungsrichtung stromab der Beschaufelung eine Dämpfung einer ersten Schaufelbiegemode der Beschaufelung beim Betrieb der Turbine möglich ist. Grund dafür ist, dass eine modespezifische Verschiebung am Schaufelaustritt, also im Bereich der Austrittskante der Beschaufelung, am höchsten ist, wodurch eine Einflussnahme auf die Schaufelbiegemode erleichtert ist. Die Anordnung der Schwingungsänderungsmittel in der Hauptströmungsrichtung stromab der Beschaufelung und damit in der Hauptströmungsrichtung hinter der Schaufelaustrittskante, welche auch als Turbinenaustrittskante bezeichnet werden kann, ist - im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Systemen - fertigungstechnisch mit geringerem Aufwand herstellbar, als etwaige, aus dem Stand der Technik bekannte Mittel beispielsweise in der Nähe eines Schaufeleintrittsbereichs.
- In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind wenigstens einige der Schwingungsänderungsmittel als jeweilige Durchgangsöffnungen durch die Wandung ausgebildet. Dies ist von Vorteil, da derartige Durchgangsöffnungen, welche beispielsweise als beidseitig offene Bohrungen ausgebildet sein können, ein Einleiten eines Fluids stromab der Beschaufelung, also stromab der Schaufelaustrittskanten in den Austrittsbereich ermöglichen, um etwaige Schwingungen des Turbinenrads bei dessen Betrieb vorteilhaft zu beeinflussen. Die Durchgangsöffnungen können auch zum Ausleiten zumindest eines Abgasanteils des Abgases aus dem Austrittsbereich dienen. Auch hierdurch können etwaige Schwingungen des Turbinenrads bei dessen Betrieb vorteilhaft beeinflusst werden. Die Durchgangsöffnungen ermöglichen also mit anderen Worten ein Einblasen des Fluids (beispielsweise im Rahmen einer Sekundärlufteinblasung) in den Strömungskanal der Turbine oder ein Abblasen bzw. eine Bypassierung des Abgasanteils und damit eines Teils eines Massenstroms des Abgases. Der Massenstrom des Abgases kann auch als Turbinenmassenstrom bezeichnet werden.
- In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind wenigstens einige der Schwingungsänderungsmittel als jeweilige Vorsprünge an der Wandung ausgebildet. Dies ist von Vorteil, da derartige Vorsprünge besonders einfach herzustellen sind und ebenfalls vorgesehen sein können, um etwaige Schwingungen des Turbinenrads bei dessen Betrieb vorteilhaft zu beeinflussen. Die Vorsprünge können auch als Erhöhungen bezeichnet werden, welche besonders einfach und aufwandsarm durch einteiliges Verbinden der Vorsprünge mit der Wandung bereitgestellt sein können. Die Vorsprünge können jedoch auch beispielsweise als in die Wandung eingesteckte Pins ausgestaltet sein.
- In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind wenigstens einige der Schwingungsänderungsmittel als jeweilige Aussparungen in der Wandung ausgebildet sind. Dies ist von Vorteil, da derartige Aussparungen besonders einfach herzustellen sind und ebenfalls vorgesehen sein können, um etwaige Schwingungen des Turbinenrads bei dessen Betrieb vorteilhaft zu beeinflussen. Die Aussparungen können beispielsweise als Ausfräsungen, als Sacklochbohrungen oder als Rillen ausgestaltet sein, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Aussparungen können generell also als sogenannte „grooves“ ausgebildet sein.
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
- Dabei zeigen:
-
1 eine Schnittdarstellung eines Teilbereichs einer für die Erfindung beispielhaften Ausführungsform einer Turbine; -
2a ein Diagramm bei welchem ein exemplarischer, periodischer Druckverlauf, welcher sich beim Betrieb der Turbine einstellt, über einer Drehposition eines Turbinenrads der Turbine aufgetragen ist; -
2b ein Fourierfrequenzspektrum einer drehzahlharmonischen Schwingung der Turbine, welche sich beim Betrieb der Turbine einstellt, wobei eine harmonische Druckamplitude der Turbine über einer drehzahlharmonischen Erregerordnung aufgetragen ist; -
3 ein Diagramm, welches eine Schwingungsamplitude über einem Positionswinkel eines Schwingungsänderungsmittels in Umfangsrichtung einer Beschaufelung bzw. einer Wandung der Turbine zeigt; -
4 eine Draufsicht auf einen Austrittsbereich des Turbinenrades längs einer Drehachse der Beschaufelung; -
5a -9b verschiedene Ausführungsarten sowie verschiedene Ansichten von Schwingungsänderungsmitteln der Turbine. -
1 zeigt allgemein eine Turbine10 für einen hier nicht weiter dargestellten Abgasturbolader. Der Abgasturbolader kann in einer hier nicht weiter dargestellten Verbrennungskraftmaschine eingesetzt werden, um für den Betrieb der Verbrennungskraftmaschine benötigte Frischluft zu verdichten. - Die Turbine
10 umfasst ein Gehäuse12 , mit einem in dem Gehäuse12 aufgenommenen Turbinenrad14 , welches von Abgas antreibbar ist. Des Weiteren umfasst die Turbine10 eine Beschaufelung16 mit einem Austrittsbereich22 , über welchen das Abgas bei einem Betrieb der Turbine10 , also beim Durchströmen der Turbine10 mit Abgas, von der Beschaufelung16 abströmt. Die Turbine10 weist des Weiteren eine Mehrzahl von an einer Wandung13 des Gehäuses12 und über dem Umfang des Austrittsbereichs22 angeordneten Schwingungsänderungsmitteln24 , zum Beeinflussen von Schwingungen des Turbinenrads14 bei dessen Betrieb. - Die Schwingungsänderungsmittel
24 sind in einer Hauptströmungsrichtung26 des Abgases stromab der Beschaufelung16 und damit stromab jeweiliger Schaufelaustrittskanten20 der Beschaufelung16 des Turbinenrads14 an der Wandung 13 des Gehäuses12 angeordnet. Beim Betrieb der Turbine10 rotiert das Turbinenrad14 um eine Drehachse30 relativ zu der Wandung13 und damit relativ zu dem Gehäuse12 . Zwischen einer Schaufeleintrittskante18 und der Schaufelaustrittskante20 ist das Turbinenrad14 von der Wandung13 beabstandet, sodass ein Spalt21 zwischen der Beschaufelung16 und der Wandung13 besteht. In1 ist weiterhin eine Nabe32 des Turbinenrads14 , sowie ein Druckfeld34 gezeigt, welche sich beim Betrieb der Turbine10 an dem Austrittsbereich22 einstellt. Das Druckfeld34 entspricht dabei einem, gegenüber dem restlichen Austrittsbereich22 , lokal geänderten Druckfeld, welches sich beim Betrieb der Turbine10 infolge des Anordnens des Schwingungsänderungsmittels24 oder durch infolge des Anordnens der Mehrzahl der Schwingungsänderungsmittel24 in einem Einbaubereich36 einstellt. Des Weiteren zeigt1 eine Gehäusezunge38 des Gehäuses12 . -
1 zeigt insgesamt eine Prinzipskizze einer Hauptansicht der vorliegend als Turbolader-Radialturbine ausgebildeten Turbine10 , an welcher die Schwingungsänderungsmittel24 an bzw. in der Wandung13 , welche auch als „shroud“ bezeichnet werden kann, vorgesehen sind, um das Druckfeld34 (statisches, lokal geändertes Druckfeld) im Turbinenströmungskanal zu beeinflussen. Die Schwingungsänderungsmittel24 werden im Folgenden auch als „Maßnahmen“ bezeichnet. - Die Gehäusezunge
38 stellt vorliegend eine primäre Störquelle für etwaige Schwingungsanregungen der Beschaufelung16 vor dem Turbinenrad14 als Ursache für Strömungsnachläufe dar. Ein hier nicht weiter dargestelltes Vorleitgitter in der Hauptströmungsrichtung26 stromauf der Beschaufelung16 oder ein ebenfalls hier nicht weiter dargestelltes Nachleitgitter in Hauptströmungsrichtung26 stromab der Beschaufelung16 könnte jedoch ebenfalls als Störquelle wirken, weshalb auf derartige Leitgitter verzichtet wird. - Die
5a -9b zeigen jeweils verschiedene, mögliche Ausführungsformen der Schwingungsänderungsmittel24 , wobei die5a ,6a ,7a ,8a und9a jeweils Schnittdarstellungen zeigen und die5b ,6b ,7b ,8b und9b jeweils zugehörige Draufsichten auf die Wandung13 gemäß jeweiligen Ansichtsrichtungen A. In den5a -9b ist erkennbar, dass die Schwingungsänderungsmittel24 beispielsweise als jeweilige Durchgangsöffnungen durch die Wandung13 , als jeweilige Vorsprünge an der Wandung13 , oder als jeweilige Aussparungen in der Wandung13 ausgebildet sein können. Die Maßnahmen (Schwingungsänderungsmittel24 ) können aktiver Natur sein, wobei beispielsweise eine Einblasung eines Fluid, beispielsweise eines Sekundärmassenstroms über als Durchgangsöffnungen ausgebildete Maßnahmen möglich ist. Die Maßnahmen können jedoch auch passiver Natur sein, beispielsweise in Form der besagten Aussparungen, welche beispielsweise als Ausfräsungen ausgestaltet sein können. - Die
5a -9b zeigen zusammenfassend jeweilige, für die Reduzierung von Anregungen von Schaufelschwingungen in Turbomaschinen verwendbare Ausführungsformen der Schwingungsänderungsmittel24 . Die Schwingungsänderungsmittel24 sind in der Wandung13 des strömungsführenden Gehäuses12 zur gezielten Störung der Strömung in Hauptströmungsrichtung26 stromab der Schaufelaustrittskante20 angeordnet. Die Schwingungsänderungsmittel24 können beispielsweise in Form von einfachen Kavitäten (siehe beispielsweise5a und6a ) als auch in Form von Fluid leitenden Düsen (siehe beispielsweise8a und9a ) ausgestaltet sein. -
2a und2b beschreiben ein Wirkprinzip einer erfolgreich angeordneten Maßnahme, welche zur Reduzierung einer Schwingungsanregung, hier im Beispiel einer „Erregerordnung 5“, eingesetzt wird. Zur Verdeutlichung zeigt2a ein Diagramm mit einem exemplarisch periodischen Druckverlauf50 , welcher über einer Drehposition52 des Turbinenrads14 aufgetragen ist. Das Diagramm zeigt einen Verlauf54 mit konventioneller Turbinenstufe ohne Schwingungsänderungsmittel24 . Das Diagramm zeigt des Weiteren einen - in2a gestrichelt dargestellten - Verlauf56 , welcher sich aufgrund der Anordnung der Schwingungsänderungsmittel24 in der Hauptströmungsrichtung26 stromab der Beschaufelung16 und damit stromab der Schaufelaustrittskante20 ergibt. Durch eine Fast-Fourier-Transformation kann aus2a sowie aus einem nachfolgend beschriebenen, in3 gezeigten Verlauf ein in2b dargestelltes Fourier-Frequenzspektrum einer Drehzahlharmonischen abgeleitet werden. In dem in2b gezeigten Diagramm ist eine harmonische Druckamplitude60 über einer drehzahlharmonischen Erregerordnung62 aufgetragen. Durch die Fourier-Transformation des Druckverlaufs ist es möglich, einzelne Frequenzanteile der Drehzahlharmonischen zu bestimmen. Besonders ausgeprägt ist der Unterschied zwischen dem Verlauf54 und dem Verlauf56 für die Erregerordnung 5 (in2b durch eine Umrandung hervorgehoben). -
3 zeigt ein Diagramm, welches einen Druckverlauf für eine Resonanzdrehzahl beschreibt, bei welcher sich die Erregerordnung 5 einstellen kann. Der Druckverlauf ist dabei proportional zu einer resultierenden Schaufelkraft. Ohne die Maßnahme (ohne Schwingungsänderungsmittel24 ) kann sich ein Verlauf gemäß einer maximalen Schwingungsamplitude82 ergeben. - Durch die Fast Fourier-Transformation kann ein spezifischer Druckanteil identifiziert werden, welcher für die Anregung der jeweiligen Erregerordnung verantwortlich ist. In dem hier beschriebenen Fall der Erregerordnung 5 (fünfte Erregerordnung) ist dies der in
2b durch die Umrandung hervorgehobene Amplitudenwert des fünften Fourier-Koeffizienten, welcher auch als „EO5 („Erregerordnung 5“) abgekürzt werden kann. - Die in
2a gestrichelt dargestellte, den Verlauf56 charakterisierende Linie zeigt einen zum Basisdesign leicht abweichenden Druckverlauf der Beschaufelung16 , welche auch als Rotorschaufel bezeichnet werden kann, wobei sich der Verlauf56 durch Anordnung der Maßnahme ergibt. Auf das in2b gezeigte Frequenzspektrum hat die Anordnung der Maßnahme einen Einfluss, wodurch sich jeweilige Amplituden der verschiedenen Drehzahlharmonischen verändern. Für die Beeinflussung der hier gewählten „Erregerordnung 5“ ist folglich eine Veränderung des fünften Erregerordnungskoeffizienten ausschlaggebend, welcher bei erfolgreicher Anwendung der Maßnahme wie dargestellt reduziert ist. Aus3 können Informationen zur Positionierung eines einzelnen Schwingungsänderungsmittels24 abgeleitet werden. - Zusammengefasst liegt der Wirkmechanismus der Anordnung der Schwingungsänderungsmittel
24 darin begründet, dass der Druckverlauf (im Idealfall an der Schaufelposition mit der höchsten Mode spezifischen Verschiebung) mit einer Maßnahme gezielt so verändert werden kann, dass der Amplitudenwert desjenigen Fourier-Koeffizienten reduziert wird, welche für die Schwingungsanregung verantwortlich ist. - Zur Verbesserung des Schwingungsverhaltens der Turbine
10 kann mittels der vorgeschlagenen Maßnahmen (Schwingungsänderungsmittel24 ) die lokale Änderung des statischen Druckfeldes34 an der Austrittsseite des Turbinenrades bewirkt werden. Die Maßnahmen können aktiver oder passiver Natur sein und an der Strömung führenden Wandung13 des Gehäuses12 mit dem Ziel der Beeinflussung der Turbinenschaufelschwingungsbelastung vorgesehen sein. - Die lokale Änderung des statischen Druckfeldes
34 über der Umfangsrichtung resultiert auf der Schaufeloberfläche der Beschaufelung16 in einer Änderung der harmonischen Anregung Kraft (vgl. modaler Kraft), welche ausschlaggebend für die Schaufelschwingungsbelastung ist. Der Einfluss kann dabei die Schaufelschwingungsbelastung erhöhen oder reduzieren, wie sich aus3 ergibt.3 zeigt hierzu ein Diagramm, bei welchem eine Schwingungsamplitude70 (inklusive Dämpfung bzw. Verstärkung von Schwingungen) über einer, einen Positionswinkel eines Schwingungsänderungsmittels24 in Umfangsrichtung charakterisierenden Achse72 aufgetragen ist. Des Weiteren zeigt3 eine erste Resonanzschwingung74 sowie eine zweite Resonanzschwingung76 . Ebenfalls ist in3 ein erster Bereich78 gezeigt, welche eine Dämpfung der ersten Resonanzschwingung74 sowie eine Anregung der zweiten Resonanzschwingung76 charakterisiert. Zudem ist in3 ein zweiter Bereich 80 gezeigt, welcher eine Dämpfung sowohl der ersten Resonanzschwingung74 als auch der zweiten Resonanzschwingung76 charakterisiert. Die gewünschte Reduzierung der Schaufelschwingungsbelastung wird dann erreicht, wenn die Frequenzamplitude des mit der Schwingform korrespondierenden Fourier-Koeffizienten verringert wird (siehe2a und2b ). Mit anderen Worten führen die in Umfangsrichtung angebrachten Maßnahmen auf der Schaufeloberfläche zu einer periodischen Anregungskraft, welche einen Einfluss auf das Schaufelschwingungsverhalten nimmt. Die Reduzierung der Schwingungsamplitude wird dann erreicht, wenn die Maßnahmen in Umfangsrichtung eine (Sekundär-)Anregung bewirken, welche antizyklisch zu der Erregerfrequenz (durch den Stator) wirkt. Antizyklisch beschreibt hierbei, dass der Phasenversatz des zur jeweiligen Resonanzordnung gehörenden Frequenzanteils im Fast Fourier-Transformations-Frequenzspektrum um π/2 (im Idealfall), bzw. zwischen π/4 und 3π/4 zu jener der Primärerregerphase verschoben liegt. - Die Interaktion zwischen der Maßnahme und der Turbinenschaufel (Beschaufelung
16 ) findet vermutlich auf drei verschiedenen Wirkebenen statt. Eine (erste) Wirkebene stellt die Änderung des statischen Druckfeldes34 durch Anordnung der Schwingungsänderungsmittel24 dar. Das statische Druckfeld34 führt auf der Schaufeloberfläche (Druckseite und zusätzlich oder alternativ Saugseite) zu einer periodisch-resultierenden Kraft und damit zur Anregung. Zum anderen (zweite Wirkebene) interagiert die Beschaufelung16 insbesondere bei einer aktiven Maßnahme (aktives Schwingungsänderungsmittel24 , beispielsweise aktive Einblasung von Fluid) über einen Impulsstrom, welcher gerichtet ist und bei der Einblasung des massebehafteten Fluides auf die Schaufeloberfläche wirkt. Für den Wirkmechanismus des Impulsstroms ist die vektorrielle Ausrichtung der aktiven Maßnahme (beispielsweise Schwingungsänderungsmittel24 in Form einer einblasenden Düse) entscheidend. Zuletzt (dritte Wirkebene) beeinflusst das durch die Maßnahme lokal geänderte Druckfeld34 den Anteil der aerodynamischen Dämpfung der Beschaufelung16 (Schaufel), was ebenfalls in einem veränderten Resonanzverhalten resultiert. Der Beitrag der aerodynamischen Dämpfung zur Schwingungsbeeinflussung ist jedoch eher als gering einzuschätzen. -
3 zeigt insgesamt ein Prinzipdiagramm, welches den unterschiedlichen Einfluss einer Maßnahme auf die maximal ausgeprägte Schaufelschwingungsamplitude zeigt und dadurch Informationen zur Maßnahmenpositionierung (Positionierung der Schwingungsänderungsmittel24 beispielsweise in Umfangsrichtung) bereitstellt. - Die y-Achse (Schwingungsamplitude
70 , welche auch als Ordinatenachse bezeichnet werden kann) zeigt den Maximalwert der Schwingungsamplitude, welche die Schaufeln (Beschaufelung16 ) bei einer Resonanz zu einer jeweiligen Umfangsposition der Maßnahme erreichen. Die y-Achse ist vorliegend von der Linie82 geteilt, welche das Ausgangsniveau der maximalen Schwingungsamplitude ohne Anwendung einer Maßnahme (ohne Schwingungsänderungsmittel24 ) zeigt. Über dieser Linie82 besitzt eine Maßnahme einer verstärkende, darunter eine dämpfende Wirkung. Auf der x-Achse (Achse72 , welche auch als Abszissenachse bezeichnet werden kann) ist mit dem Positionswinkelα die Position der Maßnahme in Umfangsrichtung aufgetragen, an welcher sich die Maßnahme befindet. Bezogen ist diese Position, wie aus3 hervorgeht, auf die Störquelle, also vorliegend die Gehäusezunge38 . Das in3 gezeigte Diagramm verdeutlicht zum einen, dass eine Maßnahme, je nach Positionierung in Umfangsrichtung, sowohl einen verstärkenden, als auch einen dämpfenden Einfluss auf das Schaufelschwingungsverhalten haben kann. Die hervorgehobenen, schraffierten, bzw. markierten Bereiche78 ,80 auf der x-Achse zeigen die für einen Anwendungseinsatz interessanten Positionen der Maßnahme, bei welchen die erste Resonanzschwingung74 (Bereich78 ) bzw. die erste Resonanzschwingung74 und die zweite Resonanzschwingung76 zugleich gedämpft werden können (Bereich80 ). -
4 zeigt exemplarisch eine Prinzipzusammenstellung mit einer Ansicht längs und damit entlang der Drehachse30 auf den Austrittsbereich22 des Turbinenrads14 mit der eintrittsseitigen Gehäusezunge38 als Störquelle. Wie in4 erkennbar, ist außerdem eine ringförmige Maßnahme, welche aus drei in Umfangsrichtung exemplarisch angeordneten einzelnen Schwingungsänderungsmitteln24 gebildet sein kann, vorgesehen. Zur Beeinflussung mehrerer Resonanzschwingungen mit nur einer Maßnahme, kann eine inäquidistante Anordnung der einzelnen Maßnahmenelemente (Schwingungsänderungsmittel24 ) notwendig sein. Verdeutlicht ist außerdem die Winkelzuordnung in Form des Positionswinkelsα , welche mit Bezug zur Primäranregung erfolgt. - Bezugszeichenliste
-
- 10
- Turbine
- 12
- Gehäuse
- 13
- Wandung
- 14
- Turbinenrad
- 16
- Beschaufelung
- 18
- Schaufeleintrittskante
- 20
- Schaufelaustrittskante
- 21
- Spalt
- 22
- Austrittsbereich des Turbinenrads
- 24
- Schwingungsänderungsmittel
- 26
- Hauptströmungsrichtung
- 30
- Drehachse
- 32
- Nabe
- 34
- Druckfeld
- 36
- Einbaubereich
- 38
- Gehäusezunge
- 50
- Druckverlauf
- 52
- Drehposition
- 54
- Verlauf
- 56
- Verlauf
- 60
- Harmonische Druckamplitude
- 62
- drehzahlharmonische Erregerordnung
- 70
- Schwingungsamplitude
- 72
- Achse
- 74
- erste Resonanzschwingung
- 76
- zweite Resonanzschwingung
- 78
- erster Bereich
- 80
- zweiter Bereich
- 82
- Maximale Schwingungsamplitude
- 90
- Anregungsgebiet
- α
- Positionswinkel
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- EP 0537503 A1 [0003]
- DE 102015006288 A1 [0004]
Claims (4)
- Turbine (10) für einen Abgasturbolader, mit einem Gehäuse (12), mit einem in dem Gehäuse (12) aufgenommenen Turbinenrad (14), welches von Abgas antreibbar ist, und eine Beschaufelung (16) mit einem Austrittsbereich (22) aufweist, über welchen das Abgas bei einem Betrieb der Turbine (10) von der Beschaufelung (16) abströmt, und mit einer Mehrzahl von an einer Wandung (13) des Gehäuses (12) und über dem Umfang des Austrittsbereichs (22) angeordneten Schwingungsänderungsmitteln (24), zum Beeinflussen von Schwingungen des Turbinenrads (14) bei dessen Betrieb, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingungsänderungsmittel (24) in einer Hauptströmungsrichtung (26) des Abgases stromab der Beschaufelung (16) des Turbinenrads (14) an der Wandung (13) des Gehäuses (12) angeordnet sind.
- Turbine (10) nach
Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einige der Schwingungsänderungsmittel (24) als jeweilige Durchgangsöffnungen durch die Wandung (13) ausgebildet sind. - Turbine (10) nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einige der Schwingungsänderungsmittel (24) als jeweilige Vorsprünge an der Wandung (13) ausgebildet sind. - Turbine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einige der Schwingungsänderungsmittel (24) als jeweilige Aussparungen in der Wandung (13) ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102016015296.6A DE102016015296A1 (de) | 2016-12-22 | 2016-12-22 | Turbine für einen Abgasturbolader |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102016015296.6A DE102016015296A1 (de) | 2016-12-22 | 2016-12-22 | Turbine für einen Abgasturbolader |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102016015296A1 true DE102016015296A1 (de) | 2018-06-28 |
Family
ID=62509731
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102016015296.6A Pending DE102016015296A1 (de) | 2016-12-22 | 2016-12-22 | Turbine für einen Abgasturbolader |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102016015296A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3940203A1 (de) * | 2020-07-16 | 2022-01-19 | BMTS Technology GmbH & Co. KG | Abgasturbine |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0537503A1 (de) | 1991-10-17 | 1993-04-21 | Asea Brown Boveri Ag | Vorrichtung und Verfahren zum Reduzieren einer oder mehrerer resonanter Schwingungen von Laufschaufeln in Turbomaschinen |
DE102015006288A1 (de) | 2015-05-15 | 2015-12-03 | Daimler Ag | Turbine für einen Abgasturbolader, insbesondere einer Verbrennungskraftmaschine, sowie Antriebseinrichtung für einen Kraftwagen |
-
2016
- 2016-12-22 DE DE102016015296.6A patent/DE102016015296A1/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0537503A1 (de) | 1991-10-17 | 1993-04-21 | Asea Brown Boveri Ag | Vorrichtung und Verfahren zum Reduzieren einer oder mehrerer resonanter Schwingungen von Laufschaufeln in Turbomaschinen |
DE102015006288A1 (de) | 2015-05-15 | 2015-12-03 | Daimler Ag | Turbine für einen Abgasturbolader, insbesondere einer Verbrennungskraftmaschine, sowie Antriebseinrichtung für einen Kraftwagen |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: DAIMLER TRUCK AG, DE Free format text: FORMER OWNER: DAIMLER AG, 70327 STUTTGART, DE Owner name: UNIVERSITAET STUTTGART, DE Free format text: FORMER OWNER: DAIMLER AG, 70327 STUTTGART, DE Owner name: DAIMLER AG, DE Free format text: FORMER OWNER: DAIMLER AG, 70327 STUTTGART, DE |
|
R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: DAIMLER TRUCK AG, DE Free format text: FORMER OWNERS: DAIMLER AG, 70327 STUTTGART, DE; UNIVERSITAET STUTTGART, 70174 STUTTGART, DE Owner name: DAIMLER AG, DE Free format text: FORMER OWNERS: DAIMLER AG, 70327 STUTTGART, DE; UNIVERSITAET STUTTGART, 70174 STUTTGART, DE Owner name: UNIVERSITAET STUTTGART, DE Free format text: FORMER OWNERS: DAIMLER AG, 70327 STUTTGART, DE; UNIVERSITAET STUTTGART, 70174 STUTTGART, DE |
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R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: UNIVERSITAET STUTTGART, DE Free format text: FORMER OWNERS: DAIMLER AG, STUTTGART, DE; UNIVERSITAET STUTTGART, 70174 STUTTGART, DE Owner name: DAIMLER TRUCK AG, DE Free format text: FORMER OWNERS: DAIMLER AG, STUTTGART, DE; UNIVERSITAET STUTTGART, 70174 STUTTGART, DE |
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R012 | Request for examination validly filed |