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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Festlegen einer Zielposition eines Fahrzeugs in einem Parkraum gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem ein Fahrzeug mit einem Einparksystem, welches zur Durchführung des Verfahrens ausgebildet ist.
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Aus der
DE 10 2012 201 495 A1 ist ein gattungsgemäßes Verfahren zum Festlegen einer Zielposition eines Fahrzeugs in einem Parkraum bekannt, ebenso wie ein Fahrerassistenzsystem zum Festlegen einer Zielposition eines Fahrzeugs in dem Parkraum, wobei das Fahrerassistenzsystem eine Sensoranordnung und eine Auswertevorrichtung aufweist und wobei die Sensoranordnung zweidimensional und dreidimensionale Umgebungsparameter des Parkraums ermittelt und die Auswertevorrichtung daraus eine Umweltkarte basierend auf den ermittelten zweidimensionalen und dreidimensionalen Umgebungsparametern erstellt. Hierdurch soll insbesondere das Einfahren in eine Parklücke erleichtert werden können.
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Betrachtet man die Automobilentwicklung der letzten Jahre, so ist zu beobachten, dass die Fahrzeuge von den Außenmaßen her deutlich größer geworden sind, insbesondere bspw. so genannte SUVs. Insbesondere ältere Garagen sind jedoch auf Abmessungen von damaligen Fahrzeugen ausgelegt, die üblicherweise deutlich kleiner waren. Um den Platz in einer Garage darüber hinaus möglichst optimal nutzen zu können, werden dort oftmals Hängeregale, Regale oder Ähnliches aufgehängt bzw. aufgestellt, wobei ein Einparksystem diese Hängeregale häufig nicht erkennt, da sich diese nicht auf der Höhe der Sensoren des Einparksystems befinden. Trotzdem kann in diesem Fall das Fahrzeug nicht soweit in den Parkraum bzw. die Garage einfahren, bis ein Signal des Einparksystems ertönt, da es in diesem Fall ansonsten auf das Hängeregal auffahren würde. Aufgrund der längeren Außenabmessungen der heutigen Fahrzeuge ist jedoch ein möglichst nahes Heranfahren zwingend notwendig, da ansonsten bspw. die Garage nicht geschlossen werden kann, da sich das Fahrzeug mit seinem Heck noch außerhalb der Garage oder in einem Bewegungsraum eines Garagentors befindet.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für ein Verfahren der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform anzugeben, die die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile überwindet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, ein üblicherweise vorhandenes Einparksystem eines Fahrzeugs dazu zu nutzen, um nach einem Lernvorgang ein optimales Einfahren in eine Garage bzw. generell in einen Parkraum zu ermöglichen. Das Verfahren zum Festlegen einer Zielposition des Fahrzeugs in dem Parkraum ist dabei durch die nachfolgenden Verfahrensschritte gekennzeichnet: Zunächst wird das Fahrzeug manuell in den Parkraum, bspw. in die Garage, eingefahren, bis die gewünschte Zielposition erreicht ist. Hierbei ist üblicherweise das Einparksystem des Fahrzeugs ausgeschaltet bzw. der Fahrer steuert auch bei eingeschaltetem Einparksystem und trotz von diesem ausgesendeter Warnsignale das Fahrzeug so in den Parkraum bzw. in die Garage, dass es dort trotz aufgehängter Hängeregale oder anderer abgestellter Gegenstände optimal steht. Hat das Fahrzeug seine Zielposition, das heißt seine Parkposition, erreicht, wird das Einparksystem aktiviert, welches daraufhin den das Fahrzeug umgebenden Parkraum und zugleich die Zielposition relativ hierzu vermisst und derart abspeichert, dass bei einer entsprechenden Aufforderung zukünftig die zu diesem Parkraum und dieser Zielposition zugehörigen Warnsignale erzeugt. Konkret heißt dies, dass das Einparksystem in diesem Fall den speziellen Parkraum bzw. dessen Abmessungen und die Zielposition bzw. die Relativposition der Zielposition im Parkraum abspeichert und zukünftig bei entsprechender Aufforderung und gleichzeitigem Einfahren in diesen Parkraum ausschließlich Warnsignale aussendet, bspw. akustische und/oder optische Warnsignale, die diesem speziellen Parkraum zugeordnet sind. Dies bedeutet, dass sich bei entsprechender Aufforderung eine Grundeinstellung des Einparksystems auf bspw. eine Parkraumeinstellung ändert, wobei dieser Parkraumeinstellung genau die Maße des zuvor vermessenen Parkraums bzw. der zuvor darin vermessenen Zielposition zugrunde liegen. Dies bedeutet, dass ein Warnsignal nun nicht mehr direkt vom Hindernis selbst kommt, sondern schon, wenn das Hindernis entsprechend der Einstellung entfernt ist. Das Einparksystem reagiert somit bedeutend früher, was zur Folge hat, dass der Fahrer den optimalen Abstand zu einer Parkraumwand, bspw. einer Garagenwand, bspw. auf der Zielposition, einnehmen kann und mittels des Einparksystems hierauf zugeführt wird. Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist der Parkraum eine Garage und das Einparksystem vermisst in der Zielposition über Teile des Fahrzeugs hängende Konturen, bspw. Hängeregale, und speichert diese zugleich ab. Hieraus können wichtige, parkraumrelevante Daten gewonnen werden.
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Zweckmäßig erfolgt eine Aufforderung des Einparksystems mittels eines Schalters im Fahrzeug oder mittels einer Funkfernbedienung für ein Garagentor, sofern es sich bei dem Parkraum um eine Garage handelt. Im günstigsten Fall kann somit bei einem Heranfahren an die Garage und bei einem Öffnen des Garagentors über die Funkfernbedienung zugleich die Aufforderung an das Einparksystem übermittelt werden, woraufhin dieses die zuvor erfassten und dem Parkraum zugrunde liegenden speziellen Daten beim Einfahren in den Parkraum verwendet, wodurch das berührungsfreie und optimale Einfahren ermöglicht wird. Alternativ sind statt der Kopplung mit der Funkfernbedienung für das Garagentor auch ein zweimaliges Drücken eines entsprechenden Knopfes, insbesondere eines Parktronic-Knopfes, oder andere Auswahlmöglichkeiten im Fahrzeug denkbar.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung fährt das Einparksystem nach entsprechender Aufforderung das Fahrzeug selbstständig in den Parkraum auf die Zielposition ein. Dies stellt eine Weiterentwicklung des zuvor beschriebenen Verfahrens dar, welche ein autonomes und damit besonders bequemes und zugleich sicheres Einfahren in den Parkraum und Auffinden der Parkposition bzw. der Zielposition ermöglicht. Hierzu kann bspw. ein Parktronic-System verwendet werden.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Die einzige 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Fahrzeug in einem zugehörigen Parkraum mit einem erfindungsgemäßen Einparksystem zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Festlegen einer Zielposition.
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Entsprechend der 1 ist ein erfindungsgemäßes Fahrzeug 1 in einem Parkraum 2 abgestellt, wobei dieser Parkraum 2 in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Garage 3 ausgebildet ist. Verschließbar ist die Garage 3 mittels eines Garagentors 4.
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In der gemäß der 1 dargestellten Position befindet sich das Fahrzeug 1 auf seiner Zielposition, auf welcher es sowohl frontseitig als auch heckseitig einen optimalen Abstand zu Konturen bzw. Hindernissen im Parkraum 2 bzw. in der Garage 3 aufweist. Um den Garagenraum bspw. möglichst optimal nutzen zu können, werden in diesem oftmals Hängeregale 5 aufgehängt, welche durch außerhalb eines Erfassungsbereichs von Sensoren 6 eines Einparksystems 7 angeordnet sind. Würde sich im vorliegenden Fall der Fahrer des Fahrzeugs 1, bspw. des Kraftfahrzeugs 1, allein auf das Einparksystem 7 verlassen, so würde dies bspw. zu spät ein Warnsignal erzeugen, da es das Hängeregal 5 bspw. nicht erfasst. Das Einparksystem 7 ist jedoch nun erfindungsgemäß zur Durchführung des im folgenden beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet, welches sowohl ein Einfahren und ein Auffinden einer vordefinierten Zielposition in dem Parkraum 2 erleichtert, als auch ein bequemes und sicheres Einfahren des Fahrzeugs 1 in den Parkraum 2, bspw. in die Garage 3, ermöglicht.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird deshalb zunächst das Fahrzeug 1 manuell durch einen Fahrer in den Parkraum 2, bspw. in die Garage 3, eingefahren, bis dessen Parkposition bzw. dessen Zielposition erreicht ist. Dabei kann das Einparksystem 7 aus- oder eingeschaltet sein, wobei sich der Fahrer auch bei eingeschaltetem Einparksystem 7 nicht auf dessen Warnsignale verlassen darf, da wie im gezeigten Ausführungsbeispiel dargelegt wurde, der Erfassungsbereich der Sensoren 6 bspw. das Hängeregal 5 nicht erfasst und dadurch ein Auffahren auf dieses möglich wäre.
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Hat der Fahrer sein Fahrzeug 1 manuell in die Zielposition in den Parkraum 2 eingefahren, so er aktiviert er das Einparksystem, welches daraufhin den das Fahrzeug 1 umgebenden Parkraum 2, bspw. die Garage 3, und die Zielposition vermisst und derart abspeichert, dass es bei einer nachfolgenden entsprechenden Aufforderung zukünftig parkraumindividuelle bzw. parkraumzugehörige Warnsignale erzeugt. Durch diesen Schritt ist es bei einem nachfolgenden Einfahren des Fahrzeugs 1 in den Parkraum mit Hilfe des Einparksystems 7 möglich, dass das Fahrzeug 1 einen optimalen Abstand zu bspw. dem Hängeregal 5 bzw. Wänden des Parkraums 2, insbesondere der Garage 3, aufweist.
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Eine Aufforderung bzw. Aktivierung des Einparksystems 7 kann dabei bspw. mittels eines Schalters im Fahrzeug 1, insbesondere bspw. durch ein zweimaliges Drücken eines Parktronic-Schalters, erfolgen, oder aber mittels einer Funkfernbedienung für das Garagentor 4. Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 1 ist es auch denkbar, dass es ein Parksystem 7 nach entsprechender Aufforderung das Fahrzeug 1 selbsttätig in den Parkraum 2 auf die zuvor vermessene Zielposition einfährt. Hierdurch könnte ein autonomes Einparken unter Berücksichtigung der parkraumindividuellen bzw. garagenindividuellen Gegebenheiten erfolgen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem erfindungsgemäßen Fahrzeug 1 ist es somit möglich, die Zielposition in dem zugehörigen Parkraum 2 bzw. der zugehörigen Garage 3 nach einem einmaligen Lernprozess nachfolgend wieder, entweder manuell mit Unterstützung des Einparksystems 7 oder ausschließlich autonom mittels des Einparksystems 7 einzunehmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012201495 A1 [0002]