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Die Erfindung betrifft ein Buck-Boost-Schaltwandler, mit einer Wandlerbrücke, die zumindest mehrere steuerbare Schalter, eine Speicherinduktivität und eine Speicherkapazität aufweist, und mit einer Steuervorrichtung, die die steuerbaren Schalter zum Betrieb in entweder einer Buck-, Boost- oder Buck-Boost-Betriebsart ansteuert, wobei die steuerbaren Schalter von der Steuervorrichtung durch jeweils ein pulsweitenmoduliertes Signal angesteuert werden, wobei die pulsweitenmodulierten Signale jeweils durch Vergleich eines sägezahnförmigen Rampensignals mit einer Vergleichsgröße erzeugt werden, wobei beide Rampensignale die gleiche Rampensteigung aufweisen, und sich der Startwert des einen Rampensignals an den Endwert des anderen Rampensignals anschließt.
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Ein Buck-Boost-Schaltwandler, der in drei Betriebsarten arbeiten kann, ist beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2010 044 063 A1 bekannt. Zur Steuerung des bekannten Schaltwandlers wird ein pulsweitenmoduliertes Signal mittels zweier rampenförmiger Schwellenwerte erzeugt. Ein erster Schwellenwert ist hierbei mit dem Buck-Modus und ein zweiter mit dem Boost-Modus assoziiert. Des Weiteren wird ein mit dem durch die Induktivität des Schaltwandlers fließenden Strom assoziiertes gleitendes Funktionssignal verwendet. Ein analoger Regler verstellt das gleitende Funktionssignal als Stellgröße.
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Der aus der
DE 10 2010 044 063 A1 bekannte Schaltwandler weist vier steuerbarer Schalter auf und kann in einem bidirektionalen oder auch in einem unidirektionalen Betrieb eingesetzt werden. Für einen unidirektionalen Betrieb könnten prinzipiell auch einfachere und kostengünstigere Schaltwandler vorgesehen werden, die nur zwei steuerbare Schalter aufzuweisen brauchen. Allerdings ist das aus der
DE 10 2010 044 063 A1 bekannte Steuerungsverfahren dann nicht verwendbar, da dieses eine Hardware mit vier steuerbaren Schalter zwingend voraussetzt.
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Es stellte sich die Aufgabe, ein Verfahren zum unidirektionalen Betreiben eines besonders kostengünstigen Buck-Boost-Schaltwandler zu schaffen, welches auf einfache Weise einen schnellen und glatten Übergang zwischen den verschiedenen Betriebsmodi ermöglicht und einen vorgegebenen Eingangsspannungsbereich lückenlos abdeckt.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Wandlerbrücke genau zwei steuerbare Schalter aufweist, dass die pulsweitenmodulierten Signale zur Ansteuerung der beiden steuerbaren Schalter durch jeweils einen Peak-Current-Controller erzeugt werden, dass die Peak-Current-Controller intern jeweils ein zeitlich fallendes Rampensignal erzeugen und ein dem Strom durch die Speicherinduktivität proportionales Signal als Vergleichsgröße zu den Rampensignalen verwenden, dass ein Mikrocontroller den Peak-Current-Controller jeweils einen Rampenstartwert als Stellgröße sowie einen gemeinsamen Rampensteigungswert vorgibt, wobei der Mikrocontroller die Rampensteigung und den Abstand der Rampensignale als ausschließliche Funktion der Ausgangsspannung der Wandlerbrücke ermittelt.
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Vorteilhaft ist, dass das ausgeführte Regelverfahren relativ einfach ist und die Regler weitgehend durch Software realisierbar sind. Darüber hinaus ist auch die Hardware durch nur zwei benötigte steuerbare Halbleiterschalter relativ einfach und kostengünstig. Die Eingangsspannung wird von der Steuervorrichtung nicht als Eingangsparameter benötigt.
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Besonders vorteilhaft ist, dass die Umschaltung zwischen Buck- und Boost-Modus selbsttätig erfolgt, ohne dass eine explizite Detektion des Arbeitspunktes und des aktuellen Betriebsmodus notwendig ist. Der Regelalgorithmus ist dadurch recht einfach und die Regelung unempfindlich gegenüber Störungen. Auch lässt sich mit einfachen Mitteln eine hohe Regelungsbandbreite von beispielsweise > 10 kHz erreichen.
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Im Gegensatz zu dem in der
DE 10 2010 044 063 A1 bekannten Schaltwandler, wird bei dem hier beschriebenen Schaltwandler die Pulsweitenmodulation mittels zweier aneinander gekoppelter Schwellen, deren Abstand und Startwert variabel sind erzeugt. Statt zweier fester assoziierten Schwellen werden hier somit zwei aneinander gekoppelte variable Schwellen verwendet.
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Statt eines gleitenden Funktionssignals, das mit dem Strom durch die Induktivität assoziiert ist, wird der Strom durch die Induktivität selbst als Eingangsgröße verwendet. Anstelle des Funktionssignals wird vom Regler der Startwert des Rampensignals als Stellgröße von einem Peak-Current-Control-Regler verwendet.
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Die Umschaltung zwischen Buck-, Boost- und Buck-Boost-Modus findet automatisch auf Basis des Verhältnisses von Eingangsspannung zu Ausgangsspannung sowie des fließenden Stroms statt. Ein explizite Erkennung des jeweils einzustellenden Modus ist für die Umschaltung vorteilhafterweise nicht erforderlich.
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Die Peak-Current-Controller können entweder als externe analoge Schaltkreise ausgeführt sein oder auch durch einen zur Steuervorrichtung gehörenden Mikrocontroller, der die Rampenwerte digital berechnet. Auch die zu den Peak-Current-Controllern gehörenden Komparatoren können als Analogschaltkreis innerhalb des Mikrocontrollers verbaut sein.
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Zur Bestimmung des Rampenstartwerts des ersten Peak-Current-Controllers ist diesem ein Regler vorgelagert, der besonders vorteilhaft als PI-Regler ausgeführt sein kann. Grundsätzlich können hier aber auch andere lineare oder nichtlineare Regler verwendet werden, da die Peak-Current-Controller für ein lineares Übergangsverhalten sorgen. Eine alternative Ausführung wäre etwa die Verwendung eines Zustandsreglers, der allerdings aufwändiger in der Auslegung wäre.
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Im Folgenden soll der Aufbau und die Funktionsweise eines erfindungsgemäßen Buck-Boost-Wandlers anhand der Zeichnung dargestellt und näher erläutert werden. Es zeigen die
- 1 ein erstes Prinzipschaltbild des Buck/Boost-Wandlers,
- 2 ein zweites Prinzipschaltbild des Buck/Boost-Wandlers,
- 3 Signalverläufe im Buck-Betrieb,
- 4 Signalverläufe im Boost-Betrieb,
- 5 Signalverläufe von Rampenstartwerten,
- 6 Signalverläufe von Rampensignalen.
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Die 1 und 2 zeigen den Aufbau eines erfindungsgemäßen Buck-Boost-Wandlers in zwei, einander ergänzenden schematischen Darstellungen. Die 1 verdeutlicht das Schaltungsprinzip anhand der schematischen Darstellung einer Wandlerbrücke W. Die Wandlerbrücke W bildet zwei Brückenzweige aus, bestehend aus jeweils einer Diode D1 , D2 und einem steuerbaren Schalter S1 , S2 . Die beiden Brückenzweige sind durch eine Speicherinduktivität L miteinander gekoppelt. Ein mit den Ausgangsleitungen der Wandlerbrücke W verbundener Kondensator C bildet ein weiteres energiespeicherndes Bauelement.
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Die steuerbaren Schalter S1 , S2 sind als Transistoren ausgeführt, deren Ein- und Ausschaltzustände durch eine hier als Schaltungsblock dargestellte Steuervorrichtung ST gesteuert werden. Die Ansteuerung der Schalter S1 , S2 erfolgt durch variabel getaktete binäre, das heißt pulsweitenmodulierte Signale pwm1 , pwm2 .
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Die Wandlerbrücke W kann sowohl als Buck- als auch als Boost-Wandler arbeiten. Das heißt, die Wandlerbrücke W kann ihre Eingangsspannung ue entweder hoch- oder tiefsetzen, um ihre Ausgangsspannung ua auf einen vorgegebenen Sollwert ua_set zu transformieren. Im Umschaltzeitpunkt vom Buck-Betrieb zum Boost-Betrieb und umgekehrt ergibt sich jeweils eine Änderung des Übertragungsverhaltens der Schaltung. Dieses erfordert eine entsprechende Änderung der Ansteuerung der Schalter S1 , S2 durch die Steuervorrichtung ST.
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Erwähnenswert ist, dass die Steuervorrichtung ST als Eingangsparameter lediglich die Ausgangsspannung ua und den Strom iL durch die Speicherinduktivität L benötigt, und nicht etwa die Eingangsspannung ue . Die Ansteuerung der Schalter S1 , S2 der Wandlerbrücke W ist damit nicht direkt von der Höhe Eingangsspannung ue abhängig.
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Der Schalter S1 ist der für den Buck-Betrieb wesentliche Schalter und wird daher im Folgenden auch als Buckschalter S1 bezeichnet. Der Buck-Betrieb ist dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangsspannung ue höher ist als die Ausgangsspannung ua , so dass der Schaltwandler als Abwärtswandler arbeiten muss.
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Dieses wird durch eine getaktete Ansteuerung des Buckschalters S1 erreicht, der in seiner Einschaltphase die Speicherinduktivität L bestromt. Die in der Speicherinduktivität L magnetisch gespeicherte Energie wird danach zum Ausgangskondensator C der Wandlerbrücke W übertragen. Dazu erforderlich ist, dass während des Buck-Betriebs der andere Schalter S2 durch die Steuervorrichtung ST konstant im geöffneten Zustand gehalten wird.
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Der sogenannte Boost-Betrieb wird ausgeführt, wenn die Eingangsspannung ue der Wandlerbrücke W geringer ist als die Ausgangsspannung ua . In dieser Betriebsart steuert die Steuervorrichtung ST den steuerbaren Schalter S2 getaktet an, während sie den Schalter S1 konstant im geschlossenen Zustand hält. In den Öffnungsphasen des Schalters S2 wird der in der Speicherinduktivität L gespeicherte Strom zum Kondensator C am Wandlerausgang übertragen. Dabei liegt die Spannung der Speicherinduktivität L in Reihe zur Eingangsspannung ue , so dass hier die Ausgangsspannung ua höher ist als die Eingangsspannung ue . Im Boost-Betrieb arbeitet die Wandlerbrücke W somit als Aufwärtswandler. Da im Boost-Betrieb der Schalter S2 aktiv ist, wird er im Folgenden auch als Boostschalter S2 bezeichnet.
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Steuerungstechnisch schwieriger zu handhaben als die vorgenannten gut definierten Betriebsarten Buck-Betrieb und Boost-Betrieb, ist der sogenannte Buck-Boost-Betrieb, bei der die Eingangsspannung ue mal größer oder mal kleiner als die Ausgangsspannung ua ist.
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Hierbei schaltet der Schaltwandler entsprechend zwischen dem Buck-Betrieb und dem Boost-Betrieb hin und her, wobei es im Übergang zum sogenannten Buck-Boost-Betrieb kommt, bei dem es zu einem kurzzeitigen Überlappen des Taktens der beiden Schalter S1 , S2 kommt. Steuerungstechnisch erwünscht ist hier ein möglichst schneller und glatter Übergang zum folgenden Buck- oder Boost-Betrieb.
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Dieses wird erfindungsgemäß durch eine entsprechend der 2 aufgebauten Steuervorrichtung ST erreicht. Die 2 zeigt insgesamt ebenfalls den in der 1 dargestellten Buck-Boost-Wandler, diesmal aber mit einer vereinfachten Darstellung der Wandlerbrücke W.
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Dargestellt ist, dass die pulsweitenmodulierten Signale pwm1 , pwm2 durch jeweils einen Peak-Current-Controller PCC1 , PCC2 erzeugt und an die Wandlerbrücke W gegeben werden. Dabei dient das Ausgangssignal pwm1 des ersten Peak-Current-Controllers PCC1 zur Steuerung des Buckschalters S1 , während das Ausgangssignal pwm2 des zweiten Peak-Current-Controllers PCC2 zur Ansteuerung des Boostschalters S2 vorgesehen ist.
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Die Peak-Current-Controller PCC1 , PCC2 sind in der 2 als interne Komponenten des die Steuervorrichtung ST ausbildenden Mikrocontrollers MC dargestellt. Alternativ können die Peak-Current-Controller PCC1 , PCC2 auch durch handelsübliche externe analoge Schaltkreise ausgeführt werden. Wesentliche, aber hier nicht als Einzelkomponenten dargestellte interne Komponenten eines hard- oder softwaremäßig realisierten Peak-Current-Controllers PCC1 , PCC2 sind ein Rampengenerator, der ein sägezahnförmiges Rampensignal erzeugt, dessen Startwert und Steigung durch von außen angelegte elektrische Signale beeinflussbar sind, sowie eine Komparatorschaltung, die den Wert eines weiteren angelegten Signals mit dem Rampensignal vergleicht und einen dem Vergleichsergebnis entsprechenden Signalwert eines binären Signals am Ausgang des Schaltkreises ausgibt.
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Die binären Ausgangssignale der Peak-Current-Controller PCC1 , PCC2 ergeben hier die pulsweitenmodulierten Signale pwm1 und pwm2 zur Ansteuerung der in der 1 dargestellten Buck- und Boostschalter S1 , S2 . Wie die 2 andeutet, wird beiden Peak-Current-Controllern PCC1 , PCC2 jeweils der Wert des Spulenstroms iL (oder ein dazu proportionaler Spannungswert) zugeführt, der intern jeweils zum Vergleich mit den Rampensignalen iRp_Buck , iRp_Boost verwendet wird.
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Die von den beiden Peak-Current-Controllern PCC1 , PCC2 erzeugten Rampensignale iRp_Buck , iRp_Boost weisen bezüglich der Zeitachse die gleiche Rampensteigung auf, die ihnen von dem Mikrocontroller MC durch einen Rampensteigungswert Sm vorgegeben wird. Der konkrete Wert dieses Rampensteigungswerts Sm wird durch den Mikrocontroller MC proportional zur Ausgangsspannung ua der Wandlerbrücke W beeinflusst.
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Unterschiedlich sind an beiden Peak-Current-Controllern PCC1 , PCC2 lediglich die Startwerte iRef_Buck , iRef_Boost der Rampensignale iRp_Buck , iRp_Boost . Der Rampenstartwert iRef_Buck des ersten Peak-Current-Controllers PCC1 wird durch eine lineare Regelung - hier realisiert durch einen PI-Regler PI - aus der Differenz zwischen der aktuell vorliegenden Ausgangsspannung ua der Wandlerbrücke W und deren Differenz zu einem vorgegebenen Ausgangsspannungssollwert ua_set bestimmt. Der Rampenstartwert iRef_Boost des zweiten Peak-Current-Controllers PCC2 berechnet sich ausgehend vom Rampenstartwert iRef_Buck durch Hinzurechnung eines Rampenabstandswerts ΔiRef , welcher proportional vom Wert der Ausgangsspannung ua der Wandlerbrücke W abhängt.
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Die Wirkungsweise der Peak-Current-Controller PCC1 , PCC2 als Bestandteile eines erfindungsgemäßen Buck-Boost-Wandlers soll nachfolgend anhand der 3 und 4 erläutert werden, welche die Signalverläufe in den verschiedenen Betriebsarten darstellen.
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Die 3 zeigt vier Diagramme a) bis d), welche Signalverläufe der beiden Peak-Current-Controller PCC1 , PCC2 darstellen, wenn sich der Buck-Boost-Schaltwandler im Buck-Betrieb befindet, das heißt als Tiefsetzsteller arbeitet. Die Diagramme a) und b) zeigen dabei interne Signalverläufe der beiden Peak-Current-Controller PCC1 , PCC2 . Durch eine dünne abfallende Linie dargestellt ist jeweils der Verlauf eines sägezahnförmigen Rampensignals iRp_Buck, iRp_Boost über den Zeitraum von zwei Periodenzeiten T. Das Rampensignal iRp_Buck startet im Peak-Current-Controller PCC1 mit dem durch den Mikrocontroller MC vorgegebenen Startwert iref_Buck und fällt mit dem, ebenfalls vom Mikrocontroller MC vorgegebenen Rampensteigungswert Sm in der Periodenzeit T bis auf den Werk iRef_Boost ab.
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Dabei ist iRef_Boost zugleich der Startwert des Rampensignals iRp_Boost des zweiten Peak-Current-Controllers PCC2 , welcher diesen als Vorgabewert vom Mikrocontroller MC erhält und der mit der gleichen Steigung Sm abfällt wie das Rampensignal iRef_Buck des ersten Peak-Current-Controllers PCC1 .
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Die Rampensignale iRp_Buck, iRp_Boost werden in jedem der beiden Peak-Current-Controller PCC1 , PCC2 mit dem Verlauf des an der Speicherinduktivität L der Wandlerbrücke W erfassten Stromwert iL , oder einem aus dem Stromwert iL abgeleiteten proportional skalierten Signal, verglichen.
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Ein zum jeweiligen Peak-Current-Controller PCC1 , PCC2 gehörender Komparator gibt als Vergleichsergebnis ein binäres Signal aus, welches entweder einen H- oder einen L-Pegel aufweisen kann. Wie die jeweils übereinander angeordneten Diagramme a) und c) beziehungsweise b) und d) der 3 deutlich machen, erfolgt eine Umschaltung der Ausgangssignale von einem H- zu einem L- Pegel immer dann, wenn der Wert des Spulenstromwertes IL das jeweilige Rampensignal iRP_Buck, iRp_Boost überschreitet. Ein Pegelwechsel von einem L- zu einem H-Pegel findet hingegen immer nur zum Anfang der festen Periodenzeit T statt, an dem auch beide Rampensignale iRp_Buck, iRp_Boost wieder auf den jeweiligen Startwert gesetzt werden. Der Pegelwechsel von einem L- zu einem H- Pegel wird nur ausgeführt, solange der Wert des Spulenstromes IL den Startwert des jeweiligen Rampensignals iRP_Buck, iRP_Boost nicht überschreitet.
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Über den zeitlichen Verlauf ergibt sich so jeweils ein pulsweitenmoduliertes Signal pwm1 , pwm2 , welches vom Ausgang des jeweiligen Peak-Current-Controller PCC1 , PCC2 zur Ansteuerung an den zugehörigen Schalter S1 , S2 der Wandlerbrücke W gegeben wird.
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Es sei im Folgenden angenommen, dass ein H-Pegel den jeweiligen Schalter S1 , S2 einschaltet und ein L-Signal den jeweiligen Schalter S1 , S2 in den ausgeschalteten Zustand steuert. Das Ausgangssignal pwm1 des ersten Peak-Current-Controllers PCC1 steuert hier den Buckschalter S1 , während das Ausgangssignal pwm2 des zweiten Peak-Current-Controller PCC2 entsprechend zu Ansteuerung des Boostschalters S2 verwendet wird.
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Wie bereits erwähnt, stellt die 3 die Buck-Betriebsart des Schaltwandlers dar. Der Buckschalter S1 ist anfangs eingeschaltet, wodurch der Spulenstrom iL zunächst ansteigt. Unterschreitet der Wert des abfallenden Rampensignals iRp_Buck zum Zeitpunkt td_Buck den Wert des ansteigenden Spulenstroms iL , so fällt das Ausgangssignal des ersten Peak-Current-Controller PCC1 von H auf L. wodurch der Buckschalter S1 abgeschaltet wird. Je früher der Spulenstrom iL das Rampensignal iRp_Buck erreicht, desto eher erfolgt die Abschaltung, wodurch sich das Tastverhältnis des Schaltwandlers während des Buck-Betriebs einstellt.
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Wie das Diagramm b) der 3 zeigt, ist im zweiten Peak-Current-Controller PCC2 der Wert des Rampensignals iRP_Boost stets kleiner als der Wert des Spulenstroms iL . Hierdurch ist das vom zweiten Peak-Current-Controller PCC2 ausgegebene pulsweitenmodulierte Signal pwm2 ein konstantes L-Signal. Dadurch bleibt der vom Peak-Current-Controller PCC2 angesteuerte Boostschalter S2 stets ausgeschaltet, so wie es für den Buck-Betrieb des Schaltwandlers erforderlich ist.
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Die 4 zeigt entsprechende Diagramme a) bis d) zur Verdeutlichung der Boost-Betriebsart des Wandlers. Im Vergleich zum Buck-Betrieb ergibt sich durch die Regelung im ersten Peak-Current-Controller PCC1 jetzt ein Rampensignals iRP_Buck, dessen Wert immer oberhalb des Spulenstroms iL liegt. Damit ergibt sich als Ausgangssignal pwm1 des ersten Peak-Current-Controllers PCC1 ein konstantes H-Signal, durch das der Buckschalter S1 ständig eingeschaltet bleibt.
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Im Gegensatz dazu überschneiden sich im zweiten Peak-Current-Controller PCC2 die zeitlichen Verläufe des Rampensignals iRp_Boost und des Spulenstroms iL , so dass das Ausgangssignal pwm2 zwischen H- und L-Pegeln wechselt, wodurch der Boostschalter S2 getaktet angesteuert wird.
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Unter der realistischen Annahme, dass sowohl im Buck-Betrieb wie im Boost-Betrieb der Mittelwert des Spulenstroms IL annähernd gleichgroß ist, zeigt ein Vergleich der 3 und 4, dass sich das Verlauf der Rampensignale iRp_Buck, iRp_Boost und insbesondere deren Startwerte iRef_Buck und iRef_Boost beim Boost-Betrieb zu höheren Werten hin verschoben sind. Die Verschiebung der Rampensignale wird dabei durch die Regelung bewirkt und erfolgt beim Übergang zwischen den Betriebsarten relativ stetig.
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Die Differenz zwischen den Rampensignalen iRp_Buck, iRp_Boost ist genau so groß, dass das untere Ende des Buck-Rampensignals iRp_Buck dem Startwert iRef_Boost des Boost-Rampensignals iRp_Boost entspricht. Hierdurch findet der Verlauf des Spulenstroms iL immer einen Schnittpunkt mit jeweils einem der Rampensignale iRp_Buck, iRp_Boost.
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Die genaue Stromform wird dabei von den Umgebungsspannungen ue (implizit) und ua bestimmt, ohne dass die Steuervorrichtung den Wert der Eingangsspannung ue zu kennen braucht. Durch eine stetige Verschiebung der Lage der Rampensignalverläufe iRp_Buck und iRP_Boost lässt sich auch ein stetiger Übergang zwischen den Betriebsarten erreichen.
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Zur weiteren Verdeutlichung sind in den 5 und 6 Daten einer Schaltungssimulation eines erfindungsgemäßen Buck-Boost-Wandlers dargestellt. Beide Figuren zeigen jeweils zwei übereinander dargestellte Datenplots. Die Daten sind über eine für alle Diagramme gemeinsame Zeitskala aufgetragen, wobei der dargestellte Zeitraum sich hier über knapp 10 Sekunden erstreckt.
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Die Ordinaten der beiden Diagramme a) und b) der 5 sind durch Strombeziehungsweise Spannungswerte bezeichnet, deren angegebene Absolutwerte selbstverständlich nur rein beispielhaft sind. Die Ordinate des Diagramms der 6 zeigen jeweils eine den Spulenstrom iL repräsentierende Größe sowie entsprechende Werte der internen Rampensignale iRp_Buck , iRp_Boost der Peak-Current-Controller PCC1 , PCC2 .
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In dem Diagramm b) der 5 sind die Eingangsspannung ue und die Ausgangsspannung ua des Buck-Boost-Schaltwandlers aufgetragen. Der Verlauf der Eingangsspannung ue schwankt periodisch relativ stark um den Wert der Ausgangsspannung ua . Dieses ist hier in der Simulation absichtlich vorgegeben, um den Buck-Boost-Schaltwandler abwechselnd bei ue > ua in den Buck-Betrieb und bei ue < ua in den Boost-Betrieb zu zwingen. Erkennbar ist, dass trotz der vergleichsweise großen Änderungen der Eingangsspannung ue die Ausgangsspannung ua , wie erwünscht, relativ glatt und konstant bleibt.
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Besonders die im allgemeine kritische Phase des Übergangs zwischen dem Buck- und Boost-Betrieb beziehungsweise umgekehrt, die auch als Buck-Boost-Betrieb bezeichnet wird, im Diagramm b) der 5 erkennbar in den Schnittpunkten zwischen den Spannungsverläufen der Eingangsspannung ue und der Ausgangsspannung ua führt hier zu keinem nennenswerten Überschwingverhalten im Verlauf der Ausgangsspannung ua .
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Das Diagramm a) der 5 zeigt die zeitgleich auftretenden Verläufe der beiden Stellgrößen iRef_Buck , iRef_Boost . Diese verlaufen nahezu parallel zueinander, so dass deren Differenz ΔiRef annähernd konstant ist. Wie die 2 zeigt, wird ΔiRef durch den Mikrocontroller MC proportional zur Ausgansspannung ua vorgegeben.
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Die Änderung der Stellgrößen iref_Buck, iRef_Boost wird nur durch den PI-Regler PI bestimmt. Der PI-Regler PI wiederum reagiert nur auf Änderungen der Ausgangsspannung ua und begrenzt diese. Hierzu wird die Abweichung der Ausgangsspannung ua von der Sollspannung ua_set durch den PI-Regler PI bestimmt. Die Änderungen der Eingangsspannung ue ist keine explizite Eingangsgröße der Regelung, sondern wirkt nur implizit über die Beeinflussung der Ausgangsspannung ua und des Spulenstroms iL der Wandlerbrücke W.
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Die 6 soll das Regelverhalten der Peak-Current-Controller PCC1 , PCC2 , weiter verdeutlichen. Im Gegensatz zu den 3 und 4 sind hier nicht zwei Regelperioden dargestellt, sondern einige tausend bis hunderttausend Regelperioden, da hier ein Zeitraum von knapp 100 Millisekunden abgebildet ist und die Wandlerperiodenzeit T der Regelung typischerweise nur Mikrosekunden oder weniger beträgt. Die Verläufe der Rampenspannungen iRp_Buck , iRp_Boost je Wandlerperiodenzeit T erscheinen im dargestellten Maßstab daher im Wesentlichen senkrecht zur Zeitachse und bilden damit insgesamt eine helle und eine schraffiert dargestellte Fläche aus, welche in der 6 aneinander angrenzen.
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In der 6 ist durch den Verlauf der hellen Fläche das Rampensignal iRp_Buck des ersten Peak-Current-Controllers PCC1 dargestellt, während der Verlauf der schraffierten Fläche das Rampensignal iRP_Boost des zweiten Peak-Current-Controllers PCC2 zeigt. Erkennbar ist, dass sich der Stromhub des Rampensignals iRp_Buck wertemäßig direkt an den Stromhub des Rampensignals iRp_Boost anschließt.
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Die vertikale Breite in den Darstellungen des als dunkle Fläche dargestellten Spulenstroms iL zeigt die Variation des Spulenstroms iL während jeder Wandlerperiodenzeit T.
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Der durch die helle Fläche dargestellte Bereich verdeutlicht die Erzeugung des pulsweitenmodulierten Signals pwm1 zur Ansteuerung des Buckschalter S1 . Solange der Spulenstrom iL unterhalb des hellen Bereichs des Rampensignals iRp_Buck liegt, bleibt der Buckschalter S1 dauerhaft eingeschaltet, da hier niemals ein Abschaltsignal getriggert wird. Es liegt somit der Boost-Betrieb vor. Ist der Spulenstrom iL im hellen Bereich des Rampensignals iRp_Buck schaltet der Buckschalter S1 während jeder Wandlerperiodenzeit T und der Schaltwandler befindet sich im Buck-Betrieb.
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Durch die schraffiert dargestellte Fläche wird die Erzeugung des pulsweitenmodulierten Signals pwm2 zur Ansteuerung des Boostschalters S2 dargestellt. Ist der Spulenstrom iL oberhalb des schraffierten Bereichs des Rampensignals iRp_Buck , so ist der Boostschalter S2 dauerhaft ausgeschaltet, da das Einschaltsignal unterdrückt wird. Es liegt dann der Buck-Betrieb vor. Befindet sich der Spulenstrom iL innerhalb des schraffierten Bereichs des Rampensignals iRp_Buck , so schaltet der Boostschalter S2 und der Schaltwandler arbeitet im Boost-Betrieb.
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Die Betriebsarten wechseln automatisch je nach Eingangspannungshöhe ue , ohne dass eine Software den Umschaltzeitpunkt erkennen muss. Der Übergang zwischen dem Boost- und Buck- beziehungsweise Buck- und Boost-Betrieb ist hier durch senkrechte punktierte Linien angedeutet und dauert jeweils nur für die Zeit einzelner Periodendauern der Peak-Current-Controller PCC1 , PCC2 an.
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Dieser Aufbau ermöglicht einen des Betrieb im gesamten vorgegeben Spannungsbereich mit einem schnellen („on-the-fly“) Wechsel der Betriebsarten und von hochdynamischen Stromänderungen.
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Bezugszeichenliste
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- C
- Speicherkapazität (Kondensator)
- D1, D2
- Dioden
- iL
- Spulenstrom
- iRp_Buck
- Rampensignal (Buck)
- iRp_Boost
- Rampensignal (Boost)
- iRef_Buck
- Rampenstartwert
- iRef_Boost
- Rampenstartwert
- ΔiRef
- Rampenabstandswert
- L
- Speicherinduktivität
- MC
- Mikrocontroller
- PCC1
- (erster) Peak-Current-Controller
- PCC2
- (zweiter) Peak-Current-Controller
- PI
- PI-Regler
- pwm1
- (erstes) pulsweitenmoduliertes Signal
- pwm2
- (zweites) pulsweitenmoduliertes Signal
- S1
- (Buck-)Schalter
- S2
- (Boost-)Schalter
- Sm
- Rampensteigungswert
- ST
- Steuervorrichtung
- T
- (Wandler)periodenzeit
- td_Buck
- Zeitpunkt
- ua
- Ausgangsspannung
- ua_set
- Sollwert (der Ausgangsspannung)
- ue
- Eingangsspannung
- W
- Wandlerbrücke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010044063 A1 [0002, 0003, 0008]