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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer funktionalen Verbindung zwischen einem Infotainmentsystem eines Fahrzeugs und einer mobilen Einheit, ein Infotainmentsystem für ein Fahrzeug sowie ein Fahrzeug mit einem ebensolchen Infotainmentsystem.
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Der Begriff „Infotainmentsystem” bezeichnet vorliegend eine zentrale Bedien- und Steuereinheit (engl.: „Head Unit”) eines Fahrzeugs, vorzugsweise eines PKWs, LKWs, in der Systeme wie: Autoradio, Navigationssystem, Bordcomputer, Freisprecheinrichtung, Fahrerassistenzsysteme etc. und zugehörige Funktionen zusammengeführt sind.
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Der Begriff „mobile Einheit” wird vorliegend weit gefasst verstanden. Er umfasst generell mobile Geräte mit einem Prozessor, auf dem Anwendungen laufen, die funktional mit dem Infotainmentsystem verbunden sind. So ist eine „mobile Einheit” beispielsweise ein Smartphone, ein Notebook, ein Laptop, ein Tablet-PC, eine Smart-Watch, etc.
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Im Stand der Technik ist bekannt, Smartphones über eine Bluetooth-Verbindung mit einem Infotainmentsystem eines Fahrzeugs zu koppeln. Unter dem Begriff „Koppeln” wird hier der Aufbau einer funktionalen Verbindung zwischen dem Infotainmentsystem und dem Smartphone (mobile Einheit) verstanden. Der Begriff „gekoppelt” bedeutet mithin, dass eine funktionale Verbindung zwischen dem Infotainmentsystem und dem Smartphone besteht.
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In einem initialen Schritt erfolgt typischerweise eine Autorisierung des Smartphones für die Koppelung mit dem Infotainmentsystem. Dabei wird dem Smartphone bspw. ein vom Infotainmentsystem erzeugter elektronischer Schlüssel zum Aufbau einer verschlüsselten Verbindung zugewiesen. Ist dieser initiale Autorisierungsschritt für ein Smartphone erfolgreich abgeschlossen, dann ist das Smartphone für das Infotainmentsystem autorisiert und mit dem Infotainmentsystem gekoppelt. Im gekoppelten Zustand kann dann ein Signal- und Datenaustausch zwischen Infotainmentsystem und Smartphone erfolgen und so das Smartphone für Funktionen des Infotainmentsystems und umgedreht genutzt werden. Wird das Smartphone abgeschaltet oder verlässt es den Empfangsbereich des Infotainmentsystems wird die funktionelle Verbindung aufgehoben, d. h. das Smartphone ist dann nicht mehr mit dem Infotainmentsystem gekoppelt. Gleichwohl behält es seine grundsätzliche Autorisierung für eine künftige Koppelung mit dem Infotainmentsystem. Ist das Infotainmentsystem aktiv und kommt bspw. ein für das Infotainmentsystem autorisiertes Smartphone in den Empfangsbereich des Infotainmentsystems, dann erfolgt künftig ein automatisiertes Koppeln des autorisierten Smartphones mit dem Infotainmentsystem. Ein gekoppeltes Smartphone ist mithin auch ein für das Infotainmentsystem autorisiertes Smartphone.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Steuerung einer bestehenden funktionalen Verbindung zwischen einem Infotainmentsystem eines Fahrzeugs und einer oder mehrerer für das Infotainmentsystem autorisierten mobilen Einheiten anzugeben.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer funktionalen Verbindung zwischen einem Infotainmentsystem eines Fahrzeugs und einer oder mehreren für das Infotainmentsystem autorisierten und damit über eine Funkverbindung gekoppelten mobilen Einheiten Ej, mit j = 1, 2, ..., J und J ≥ 1, wobei den Einheiten Ej (im Infotainmentsystem) jeweils eine Funktionalität F j zugewiesen ist, die eine oder mehrere Einzel-Funktionalitäten aus einer Menge F := {fn=1, fn=2, ..., fn=N} umfasst, wobei gilt: N ≥ 1, F j ⊆ F und wobei eine Komplementärmenge F* j definiert ist: F* j := F\F j.
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Die fett gedruckten und unterstrichenen Bezeichnungen: F, F j, F* j geben jeweils Mengen an, die entsprechende Elemente aufweisen.
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Die Menge F := {fn=1, fn=2, ..., fn=N} gibt hierbei alle die im Infotainmentsystem den mobilen Einheiten Ej zuweisbaren Einzel-Funktionalitäten fn an, die von gekoppelten mobilen Einheiten dann entsprechend ausgeführt werden. Vorteilhaft umfassen die Einzel-Funktionalitäten fn der Menge F zwei oder mehrere der folgenden Funktionalitäten: primäre Telefonquelle, sekundäre Telefonquelle, primäre Audioquelle, sekundäre Audioquelle, primäre Bilddatenquelle, sekundäre Bilddatenquelle, primäre Videoquelle, sekundäre Videoquelle, primäre E-Mail-Quelle, sekundäre E-Mail-Quelle, primäre Quelle für Apps, sekundäre Quelle für Apps, primärer Datenspeicher, sekundärer Datenspeicher, Navigationsdatenquelle, Kameradatenquelle, Bewegungsmelder. Natürlich lässt sich diese Liste beliebig ergänzen.
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Die einer jeweiligen mobilen Einheit Ej zugewiesene Funktionalität F j bezeichnet die Menge von einer oder mehreren Einzelfunktionalitäten fn,j, die jeweils Elemente der Menge F sind und die der mobilen Einheit Ej zugewiesen sind, was vorliegend durch den zweiten Index j angezeigt wird. Die Menge der Einzel-Funktionalitäten F j = {fn,j} ist eine Teilmenge der Menge F: F j ⊆ F. Damit lässt sich für jede Einheit Ej eine entsprechende Komplementärmenge F* j zu F j definieren, die all jene einzelnen Funktionalitäten fn aus der Menge F aufweist, die der mobilen Einheit Ej aktuell nicht zugewiesenen sind.
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Das Vorstehende soll kurz an einem Beispiel erläutert werden. In einem einfachen Fall stellen zwei (J = 2) für das Infotainmentsystem autorisierte und gekoppelte mobile Einheiten Ej=1 und Ej=2 die Grundfunktionalitäten: „Telefonquelle” und „Audioquelle” bereit. Das Infotainmentsystem eines PKWs ist dazu eingerichtet, dass den mobilen Einheiten Ej folgende vier (N = 4) Einzelfunktionalitäten fn zugewiesen werden können: F = {fn=1 = „primäre Telefonquelle”, fn=2 = „sekundäre Telefonquelle”, fn=3 = „primäre Audioquelle”, fn=4 = „sekundäre Audioquelle”}.
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In dem Beispiel sei der Einheit Ej=1 folgende Funktionalität F j=1 = {fn=1,j=1 = „primäre Telefonquelle”, fn=2,j=1 = „primäre Audioquelle”} zugewiesen. Weiterhin sei der Einheit Ej=2 folgende Funktionalität F j=2 = {fn=3,j=2 = „primäre Telefonquelle”, fn=3,j=2 = „primäre Audioquelle”} zugewiesen. Als Komplementärmengen ergeben sich für die Einheit Ej=1: F*j=1 = {fn=3,j=1 = „sekundäre Telefonquelle”, fn=4,j=1 = „sekundäre Audioquelle”} und für die Einheit Ej=2 = {fn=1,j=2 = „primäre Telefonquelle”, fn=2,j=2 = „primäre Audioquelle”}.
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Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass die mobilen Einheiten Ej jeweils die von dem Infotainmentsystem verarbeitbaren Grundfunktionen (bspw. Verwendung als Telefonquelle, Audioquelle, Bilddatenquelle, Videoquelle, E-Mail-Quelle, Quelle für Apps, Datenspeicher, Navigationsdatenquelle, Kameradatenquelle, etc.) auch bereitstellen können.
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Sollte das Infotainmentsystem mehr solche Grundfunktionen verarbeiten können, als eine konkrete mobile Einheit Ej bereitstellen kann, so wird vorteilhaft die Menge der dieser mobilen Einheit Ej zuweisbaren Funktionalitäten F entsprechend beschränkt.
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Das vorgeschlagene Verfahren umfasst folgende Schritte.
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In einem ersten Schritt erfolgt auf einem Display des Infotainmentsystems in einer Bildschirmseitendarstellung ein Anzeigen folgender Informationen:
- • einer Kennung der jeweiligen autorisierten und mit dem Infotainmentsystem über eine Funkverbindung gekoppelten mobilen Einheiten Ej,
- • der für die Einheiten Ej jeweils aktuell zugewiesenen Funktionalität F j, sowie
- • der für die Einheiten Ej jeweils aktuell nicht zugewiesenen aber optional zuweisbaren Funktionalität F* j.
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In einem zweiten Schritt erfolgt für eine Einheit Ej ein Ändern der aktuell zugewiesenen Funktionalität F j in eine neue zugewiesene Funktionalität F' j mit F' j ⊆ F und F' j ≠ F j durch Auswahl und Aktivierung einer in der Bildschirmseitendarstellung angezeigten entsprechenden Änderungsoption, wobei die Auswahl und Aktivierung der Funktionalität F' j durch Eingabe in eine Eingabeschnittstelle des Infotainmentsystems erfolgt.
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Der Begriff „eine Bildschirmseitendarstellung” wird vorliegend so verwendet, dass die Informationen auf dem Bildschirm in einer Seite, d. h. gleichzeitig dargestellt werden, so dass kein Aufrufen von zwei oder mehr Bildschirmseiten erforderlich ist. Ein ist in dem Zusammenhang als Zahl und nicht als unbestimmter Artikel zu verstehen. Die Bildschirmseitendarstellung kann dabei auch nur einen Teil der gesamten Bildschirmfläche in Anspruch nehmen und einer anderen Anzeige, d. h. bspw. einer Kartendarstellung zumindest teilweise überlagert dargestellt werden. Eine jeweils zugewiesene Funktionalität F j, der jeweiligen autorisierten und gekoppelten mobilen Einheiten Ej erfolgt beispielsweise über eine Umrahmung, eine farbliche Hervorhebung oder eine Aufhellung.
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Der Bildschirmseitendarstellung entnimmt der Nutzer auf einen Blick somit die vollständige Information über die den jeweiligen mit dem Infotainmentsystem gekoppelten Einheiten Ej aktuell zugewiesenen Funktionalitäten Fj sowie über die den Einheiten Ej aktuell nicht zugewiesenen aber zuweisbaren Funktionalitäten F*j. Weiterhin werden in der Bildschirmseitendarstellung vorteilhaft für jede der Einheiten Ej Änderungsoptionen angezeigt, die ein Ändern der jeweils aktuell zugewiesenen Funktionalität F j in eine neue zugewiesene Funktionalität F' j mit F' j ⊆ F und F' j ≠ F j anzeigen.
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Das Ausführen des vorgeschlagenen Verfahrens und damit das Aufrufen der beschriebenen Bildschirmseitendarstellung ist vorteilhaft jederzeit während des Betriebes des Infotainmentsystems möglich. Das Ausführen des vorgeschlagenen Verfahrens wird weiterhin vorteilhaft durch eine Eingabe eines Nutzers gestartet und kann vorteilhaft durch eine weitere Eingabe des Nutzers beendet werden. Das vorgeschlagene Verfahren ermöglicht einem Nutzer somit jederzeit anhand einer Bildschirmseitendarstellung die den mobilen Einheiten aktuell zugewiesenen Funktionalitäten F j zu ändern. Der Aufruf der Bildschirmseitendarstellung erfolgt vorteilhaft durch eine erste Nutzereingabe. Das Schließen der Bildschirmseitenerstellung erfolgt vorteilhaft durch eine zweite Nutzereingabe.
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Vorteilhaft erfolgt das Ändern einer mobilen Einheit Ej der aktuell zugewiesenen Funktionalität F j in die Funktionalität F' j durch ein Abwählen einer oder mehrerer der Einheit Ej bisher zugewiesener Einzel-Funktionalitäten fn,j ∊ F j und/oder durch Zuweisen einer oder mehrerer der Einheit Ej bisher aktuell nicht zugewiesenen Einzel-Funktionalitäten f*n,j ∊ F* j.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des vorgeschlagenen Verfahrens ist das Display des Infotainmentsystems als Touchscreen ausgeführt und Teil der Eingabeschnittstelle, wobei das Ändern der aktuell zugewiesenen Funktionalität F j durch Eingabe in den Touchscreen erfolgt.
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Die mobilen Einheiten Ej sind vorteilhaft Smartphones und/oder Notebooks und/oder Laptops und/oder Tablet-PCs.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des vorgeschlagenen Verfahrens wird bei Auswahl einer Änderung in der Bildschirmseitendarstellung ein Nutzerhinweis ausgegeben (beispielsweise optisch auf dem Display angezeigt oder als akustische (Sprach-)Information ausgegeben), der über eine durch diese Auswahl bewirkte Änderung informiert.
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Ist beispielsweise die bisher zugewiesene Funktionalität Fj=1 einer mobilen Einheit Ej=1: „primäre Telefonquelle” und die bisher zugewiesene Funktionalität Fj=2 einer mobilen Einheit Ej=2 „sekundäre Telefonquelle” und soll die der mobilen Einheit Ej=1 zugewiesene Funktionalität in „sekundäre Telefonquelle” geändert werden, so wird beispielsweise automatisch der Nutzerhinweis „Funktionstausch Telefonquelle von Einheit Ej=1 und Ej=2” auf dem Display angezeigt.
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Vorteilhaft sind das Infotainmentsystem und die mobilen Einheiten Ej derart ausgeführt und eingerichtet, dass sie mittels einer kurzreichweitigen Funkverbindung, wie beispielsweise Bluetooth, ZigBee, HiperLink, SIR AIR, SWAP, IrDA, und/oder WLAN verbunden und/oder verbindbar sind. Die Funkverbindung ist vorteilhaft verschlüsselt. Vorteilhaft besitzt jede autorisierte mobile Einheit Ej einen vom Infotainmentsystem erzeugten Schlüssel zum Aufbau einer verschlüsselten Verbindung zum Infotainmentsystem.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des vorgeschlagenen Verfahrens werden in der Bildschirmseitendarstellung mobile Einheiten EJ+1, EJ+2, ... angezeigt, die vom Infotaimentsystem authorisiert aber aktuell nicht gekoppelt sind. Das betrifft insbesondere mobile Einheiten, die außerhalb der Reichweite der Bluetooth-Verbindung des Infotainmentsystems positioniert oder selbst abgeschaltet sind.
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Vorteilhaft umfassen die in der Bildschirmseitendarstellung dargestellten Änderungsoptionen auch die Möglichkeit, eine angezeigte autorisierte Einheit zu löschen, d. h. ihr die Autorisierung für das Infotainmentsystem zu entziehen.
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In einer weiteren Ausgestaltung wird bei jedem Neustart des Infotainmentsystems die den autorisierten und gekoppelten mobilen Einheiten Ej zuletzt zugewiesene Funktionalitäten F j erneut zugewiesen, die zugewiesenen Funktionalitäten F j werden durch entsprechende Hervorhebung beispielsweise einen Rahmen angezeigt. Sind die mobilen Einheiten autorisiert aber nicht gekoppelt, so ist diesen keine Funktionalität F j zuweisbar.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Infotainmentsystem für ein Fahrzeug, das dazu eingerichtet und ausgeführt ist, ein Verfahren, wie vorstehend beschrieben, auszuführen und das weiterhin dazu eingerichtet und ausgeführt ist mit einer oder mehreren für das Infotainmentsystem autorisierten mobilen Einheiten Ej eine funktionale Verbindung aufzubauen, mit j = 1, 2, ..., J und J ≥ 1, wobei den Einheiten Ej (im Infotainmentsystem) jeweils eine Funktionalität F j zugewiesen ist, die eine oder mehrere Einzel-Funktionalitäten aus einer Menge F := {fn=1, fn=2, ..., fn=N} umfassen, wobei gilt: N ≥ 1, F j ⊆ F und wobei eine Komplementärmenge F* j definiert ist: F* j := F\F j.
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Das vorgeschlagene Infotainmentsystem umfasst ein Display, auf dem in einer Bildschirmseitendarstellung angezeigt wird:
- • eine jeweilige Kennung der autorisierten und mit dem Infotainmentsystem über eine Funkverbindung gekoppelten mobilen Einheiten Ej,
- • eine für die Einheiten Ej jeweils aktuell zugewiesene Funktionalität F j, sowie
- • eine für die Einheiten Ej jeweils aktuell nicht zugewiesene aber optional zuweisbare Funktionalität F* j.
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Das vorgeschlagene Infotainmentsystem umfasst weiterhin eine Eingabeschnittstelle mittels der für eine Einheit Ej eine Änderung der aktuell zugewiesenen Funktionalität F j in eine neue zugewiesene Funktionalität F' j mit F' j ⊆ F und F' j ≠ F j durch Auswahl und Aktivierung einer in der Bildschirmseitendarstellung auf dem Display angezeigten entsprechenden Änderungsoption bewirkbar ist.
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Das Display ist vorteilhaft als Touchscreen ausgeführt und Teil der Eingabeschnittstelle. Die Eingabeschnittstelle weist vorteilhaft einen Trackball und/oder eine Computermouse und/oder einen Drehsteller und/oder Drehdrücksteller und/oder eine haptische Eingabefläche zur Eingabe von Änderungen auf. Die mobilen Einheiten Ej sind vorteilhaft Smartphones und/oder Notebooks und/oder Laptops und/oder Tablet-PCs.
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Das vorgeschlagene Infotainmentsystem weist vorteilhaft eine Speichereinheit auf, mit der die für die Einheiten Ej jeweils aktuell zugewiesenen Funktionalitäten F j gespeichert werden.
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Das vorgeschlagene Infotainmentsystem weist vorteilhaft eine Eingabeschnittstelle auf, mittels der die beschriebene Bildschirmseitendarstellung aufgerufen, d. h. auf dem Display angezeigt wird, und mittels der die Bildschirmseitendarstellung durch eine weitere Eingabe wieder geschlossen werden kann.
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Das vorgeschlagene Infotainmentsystem weist vorteilhaft eine Sende-/Empfangseinheit auf, die derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass sie mit Sende-/Empfangseinheiten der mobilen Einheiten Ej über kurzreichweitige Funkverbindung, wie beispielsweise Bluetooth, ZigBee, HiperLink, SIR AIR, SWAP, IrDA, und/oder WLAN verbindbar ist.
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Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen des vorgeschlagenen Infotainmentsystems ergeben sich zudem durch eine analoge und sinngemäße Übertragung und Anwendung der zum vorgeschlagenen Verfahren gemachten vorstehenden Ausführungen.
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Das vorgeschlagene Infotainmentsystem ermöglicht dem Nutzer in der beschriebenen Bildschirmseitendarstellung auf einen Blick die vollständige Information über die den jeweiligen mit dem Infotainmentsystem gekoppelten Einheiten Ej aktuell zugewiesenen Funktionalitäten Fj sowie über die den Einheiten Ej aktuell nicht zugewiesenen aber zuweisbaren Funktionalitäten F*j zu entnehmen. Weiterhin werden in der Bildschirmseitendarstellung vorteilhaft für jede der Einheiten Ej Änderungsoptionen angezeigt, die ein Ändern der jeweils aktuell zugewiesenen Funktionalität F j in eine neue zugewiesene Funktionalität F' j mit F' j ⊆ F und F' j ≠ F j und anzeigen.
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Das vorgeschlagene Infotainmentsystem ermöglicht einem Nutzer somit jederzeit (nach Aufruf und Darstellung der Bildschirmseitendarstellung) anhand der Bildschirmseitendarstellung, die den mobilen Einheiten aktuell zugewiesenen Funktionalitäten F j zu ändern.
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Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere ein Straßenfahrzeug (PKW, LKW, Motorrad, etc.), ein Wasserfahrzeug, ein Luftfahrzeug, mit einem Infotainmentsystem, wie vorstehend beschrieben.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf eine Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 einen schematisierten Ablauf des vorgeschlagenen Verfahrens,
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2 eine Bildschirmseitendarstellung auf dem Display,
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3a eine Bildschirmseitendarstellung auf dem Display bei Eingabe einer Änderung,
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3b eine Bildschirmseitendarstellung auf dem Display nach Aktivierung der Änderung, und
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4 eine schematisierte Darstellung des vorgeschlagenen Infotainmentsystems.
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1 zeigt einen schematisierten Ablauf des vorgeschlagenen Verfahrens zur Steuerung einer funktionalen Verbindung zwischen einem Infotainmentsystem eines Fahrzeugs und einer oder mehreren für das Infotainmentsystem autorisierten mobilen Einheiten Ej, mit j = 1, 2, ..., J und J ≥ 1, wobei den Einheiten Ej jeweils eine Funktionalität F j zugewiesen ist, die eine oder mehrere Einzel-Funktionalitäten aus einer Menge F := fn=2, fn=2, ..., fn=N} umfassen, wobei gilt: N ≥ 1, F j ⊆ F und wobei eine Komplementärmenge F* j definiert ist: F* j := F\F j.
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Es wird dabei davon ausgegangen, dass das Infotainmentsystem des Fahrzeugs in Betrieb ist und mit mobilen Einheiten Ej gekoppelt ist. Das Infotainmentsystem integriert in diesem Ausführungsbeispiel die Funktionen und Steuerung eines Navigationssystems, eines Bordcomputers des Fahrzeugs, eines Radios, eines Telefons sowie eines Audiosystems. Den gekoppelten mobilen Einheiten Ej (vorliegend Smartphones) können seitens des Infotainmentsystems die Funktionalitäten: erste Telefonquelle (PH1), zweite Telefonquelle (PH2) sowie Audioquelle (AUD) zugewiesen werden.
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Das Verfahren wird vorliegend in einem ersten Schritt 100 durch eine Eingabe in eine Eingabeschnittstelle des Infotainmentsystems gestartet. Dies bewirkt in einem zweiten Schritt 101, dass auf einem Display des Infotainmentsystems in einer einen Bildschirmseitendarstellung, die der vorherigen Bildschirmanzeige zumindest teilweise überlagert ist, ein Anzeigen folgender Informationen erfolgt: einer Kennung der jeweiligen autorisierten und mit dem Infotainmentsystem über eine Funkverbindung gekoppelten mobilen Einheiten Ej, der für die Einheiten Ej jeweils aktuell zugewiesenen Funktionalität F j, sowie der für die Einheiten Ej jeweils aktuell nicht zugewiesenen aber optional zuweisbaren Funktionalität F* j, vergleiche 4. Das Display ist vorliegend als Touchscreen ausgeführt, sodass es auch als Eingabeschnittstelle des Infotainmentsystems nutzbar ist. Alternativ kann zum Starten bzw. zum Beenden des vorliegenden Verfahrens beispielsweise ein Taster oder ein Schalter am Infotainmentsystem dienen.
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Ein Beispiel einer solchen Bildschirmseitendarstellung auf dem Display ist der 2 zu entnehmen. In der oberen Hälfte der Bildschirmseitendarstellung werden für drei Smartphones (mit den Kennungen: Smartphone A, Smartphone B, Smartphone C) zeilenweise die ihnen jeweils aktuell zugewiesenen Funktionalitäten F j (fett schwarz umrandete Kästchen) und die ihnen jeweils aktuell nicht zugewiesenen aber optional zuweisbaren Funktionalitäten F* j dargestellt.
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So ist dem Smartphone A aktuell die Funktionalität „primäre Telefonquelle” = „PH1”, dem Smartphone B die Funktionalität ”sekundäre Telefonquelle” = „PH2”, und dem Smartphone C die Funktionalität „Audioquelle” = „AUD” zugewiesen. Die optional zuweisbaren Funktionalitäten F* j sind für das Smartphone A: „PH2” und „AUD”, für das Smartphone B: „PH1” und „AUD”, und für das Smartphone C: „PH1” und „PH2”. Die Funktionalitäten „PH1” und „PH2” können natürlich nur jeweils einem Smartphone zugewiesen werden, dies wird durch eine interne Logiksteuerung sichergestellt. Die Felder mit der Bezeichnung „DIS” ermöglichen vorliegend eine Eingabe in den Touchscreen, welche die aktuelle Zuordnung der Funktionalität F j für das jeweilige Smartphone löscht, sodass eine neue Angabe möglich ist oder dem jeweiligen Smartphone bewusst keine Funktionalität zugewiesen werden kann.
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In der unteren Hälfte der Bildschirmseitendarstellung sind zeilenweise Smartphone-Kennungen (Smartphone D, Smartphone B, Smartphone F) angeführt, wobei diese Smartphones zwar für das Infotainmentsystem autorisiert aber aktuell nicht gekoppelt sind. Die mit „DEL” bezeichneten Felder sind Eingabefelder, die vorliegend bei Betätigung die Autorisierung des jeweiligen Smartphones löschen. Damit verliert das Smartphone vorliegend seine Berechtigung zur Kopplung mit dem Infotainmentsystem.
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In einem dritten Schritt 102 erfolgt ein Ändern der aktuell zugewiesenen Funktionalität F j=1 = „PH1” in eine neue zugewiesene Funktionalität F' j=1 = „sekundäre Telefonquelle” = „PH2” durch Auswählen 102a und Aktivieren (= Drücken) 102b des grau hinterlegten Feldes PH2 in der ersten Zeile der Bildschirmseitendarstellung, siehe 3a. Nach dem Berühren der Zelle „PH2” in der ersten Zeile der Bildschirmseitendarstellung, was mit dem Auswählen 102a der neu zuzuweisenden Funktionalität F' j=1 identisch ist, erscheint in der mittleren Zeile ein Nutzerhinweis, der über eine durch diese Auswahl bewirkte Änderung informiert. Eine Auswahl erfolgt beispielsweise alternativ durch Positionieren eines Auswahlelementes bspw. eines Mauszeigers oder eines Fingers über einem Auswahlfeld. Eine Aktivierung erfolgt durch einen weiteren Schritt wie durch beispielsweise erneutes Drücken auf das Auswahlfeld oder durch Drücken einer weiteren Taste. Ein ausgewähltes Feld kann durch Hervorhebung oder farbliche Markierung gekennzeichnet sein, so dass für einen Nutzer deutlich ist, welches Feld d. h. welche Funktionalität er durch einen weiteren Schritt aktiviert.
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Da bisher dem Smartphone B die Funktionalität F j=2 = „PH2” zugewiesen ist, und diese Funktionalität nicht gleichzeitig zwei Smartphones zugewiesen sein kann, erfolgt folgender Hinweis: „Wechsel für A auf PH2 und für B auf PH1”. Dieser Hinweis gibt an, dass bei Aktivierung dieser Auswahl die Funktionalität F j=2 automatisch auf „PH1” wechselt. Somit ist nach Aktivierung der Funktionalität „PH2” für das Smartphone A die Funktionalität für das Smartphone B automatisch auf „PH1” umgestellt, siehe 3b. Der Hinweis kann alternativ mittels einem Pop-up-Fensters oder einem Overlay-Element angezeigt werden.
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Die aktivierte neu zugewiesene Funktionalität F' j=1 ist in der vorliegenden Nomenklatur dann wieder identisch mit der aktuell zugewiesenen Funktionalität F j=1.
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Die Auswahl und Aktivierung der Funktionalität F' j=1 erfolgt vorliegend durch Eingabe in den Touchscreen des Infotainmentsystems.
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Das Verfahren wird schließlich mittels Eingabe in die vorgenannte Eingabeschnittstelle des Infotainmentsystems durch einen weiteren Schritt 103 beendet. Die Beendigung des Verfahrens bewirkt, dass das Anzeigen der Bildschirmseitendarstellung beendet wird und das Display diejenige Seitendarstellung angezeigt, die vor dem Start des vorliegenden Verfahrens angezeigt wurde, beispielsweise ein Navigationsbildschirm oder ein Radiomenü.
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Bezugszeichenliste
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- 101–103
- Verfahrensschritte
- 200
- Infotainmentsystem
- 201
- mobile Einheiten Ej
- 202
- Display