-
Die Erfindung betrifft eine Karte und insbesondere eine Datenträgerkarte, wie z. B. eine Chip- und/oder Magnetstreifenkarte.
-
Heutzutage werden Karten von Nutzern für vielfältige Zwecke verwendet. Zum Beispiel kommen Karten mit einem integrierten Chip bzw. mit einem Magnetstreifen als Kreditkarten oder Bankkarten zum Einsatz. Ebenso ist es bekannt, Identifikationsdokumente, wie z. B. Personalausweise, als Karten auszugestalten.
-
Oftmals besteht der Wunsch bzw. die Notwendigkeit, die optischen Eigenschaften von Karten zu beeinflussen, um ansprechende optische Effekte zu generieren bzw. bestimmte sicherheitskritische Informationen auf der Karte sichtbar zu machen.
-
In dem Dokument
WO 2012/079152 A1 ist eine Vorrichtung beschrieben, welche ein photonisches Kristall enthält und auch als Karte ausgestaltet sein kann. Durch mechanische Deformation des photonischen Kristalls kann dessen Reflexionsspektrum und somit die optischen Eigenschaften einer entsprechenden Karte beeinflusst werden.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Karte aus einer oder mehreren Schichten zu schaffen, welche über einen einfachen Aufbau eine Veränderung ihrer optischen Eigenschaften ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird durch die Karte gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
-
Die erfindungsgemäße Karte umfasst eine oder mehrere Schichten, wobei der Hauptbestandteil der einzelnen Schichten vorzugsweise Kunststoffmaterial, wie z. B. PVC, ist. In einer bevorzugten Variante ist die Karte eine Datenträgerkarte, wie z. B. eine Chip- und/oder Magnetstreifenkarte. Die Karte wird vorzugsweise als Kreditkarte, Bankkarte, Ausweiskarte oder sonstige Wertkarte eingesetzt.
-
Die erfindungsgemäße Karte zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest eine Schicht der Karte sog. piezochromische Pigmente enthält, welche eine (durch das menschliche Auge) wahrnehmbare Veränderung der Farbe und/oder des Lichttransmissionsgrads der Karte in einem vorgegebenen Bereich auf zumindest einer Seite der Karte bei einer mechanischen Druckbeaufschlagung des vorgegebenen Bereichs bewirken. Unter Lichttransmissionsgrad ist dabei der Transmissionsgrad für Licht des für das menschliche Auge sichtbaren Spektrums zu verstehen.
-
Die in der erfindungsgemäßen Karte enthaltenen piezochromischen Pigmente sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise können die piezochromischen Pigmente der Firma OliKrom verwendet werden. Erfindungsgemäß werden solche piezochromischen Pigmente erstmalig in einer Karte zur Veränderung ihrer optischen Eigenschaften eingesetzt.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die in der Karte verwendeten Pigmente reversible piezochromische Pigmente, welche eine wahrnehmbare temporäre Veränderung der Farbe und/oder des Lichttransmissionsgrads der Karte in dem vorgegebenen Bereich auf der zumindest einen Seite der Karte bei der mechanischen Druckbeaufschlagung des vorgegebenen Bereichs bewirken. Der Begriff der temporären Veränderung ist dahingehend zu verstehen, dass die entsprechende Veränderung nach Beendigung der mechanischen Druckbeaufschlagung wieder verschwindet. Hierdurch können bedarfsgemäß optische Eigenschaften der Karte verändert werden. Zum Beispiel können Bereiche der Karte bei Bedarf sichtbar bzw. unsichtbar gemacht werden.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Karte derart ausgestaltet, dass die mechanische Druckbeaufschlagung, bei welcher die piezochemischen Pigmente die wahrnehmbare Veränderung der Farbe und/oder des Lichttransmissionsgrads der Karte bewirken, durch eine Hand des Benutzers erzeugbar ist. Mit anderen Worten wurde die Konzentration der piezochromischen Pigmente in der oder den entsprechenden Schichten derart gewählt, dass eine mechanische Druckausübung durch einen Benutzer ausreicht, um die temporäre Veränderung der Farbe bzw. des Lichttransmissionsgrads zu bewirken. Vorzugsweise ist die mechanische Druckbeaufschlagung durch Druck eines Fingers des Benutzers auf den vorgegebenen Bereich und/oder durch eine Biegung der Karte, welche den vorgegebenen Bereich verformt, erzeugbar.
-
In einer weiteren bevorzugten Variante sind die piezochromischen Pigmente in einer einzigen Schicht der Karte enthalten. Hierdurch werden die Herstellungskosten der Karte gesenkt.
-
In einer weiteren Variante ist die erfindungsgemäße Karte mehrschichtig aufgebaut und die piezochromischen Pigmente sind ausschließlich in einer oder beiden äußersten Schichten in Richtung der Dicke der Karte enthalten. Hierdurch wird die Sensitivität der Karte auf mechanischen Druck erhöht.
-
In einer weiteren Ausgestaltung einer mehrschichtigen Karte liegen die piezochromischen Pigmente ausschließlich in einer oder mehreren solcher Schichten, welche sich in Richtung der Dicke der Karte zwischen zwei weiteren Schichten der Karte befinden. Auf diese Weise wird ein verbesserter Schutz der piezochromischen Pigmente vor äußeren Umwelteinflüssen erreicht.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält zumindest ein Teil der Schichten der Karte miteinander verbundene und vorzugsweise miteinander laminierte Folien. Zumindest eine der Folien enthält dabei die piezochromischen Pigmente. Eine solche Karte kann gegebenenfalls auch noch weitere Schichten enthalten, welche nicht als Folien ausgestaltet sind. Zum Beispiel kann eine äußere Schutzschicht in der Form eines Lacks aufgetragen sein. Gegebenenfalls kann auch eine solche Schicht piezochromische Pigmente enthalten.
-
In einer weiteren Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Karte derart ausgestaltet, dass der vorgegebene Bereich ohne mechanische Druckbeaufschlagung transparent ist und bei mechanischer Druckbeaufschlagung zumindest teilweise opak wird. Auf diese Weise können ansprechende optische Effekte bzw. die Anzeige von ansonsten nicht sichtbaren Informationen bewirkt werden.
-
In einer besonders bevorzugten Variante ist die erfindungsgemäße Karte derart ausgestaltet, dass bei der mechanischen Druckbeaufschlagung des vorgegebenen Bereichs ein Code sichtbar wird. Bei dem Code kann es sich z. B. um einen Verifikationscode einer Bankkarte oder Kreditkarte handeln. Auf diese Weise können dem Benutzer sicherheitskritische Informationen zur Anzeige gebracht werden.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten 1 detailliert beschrieben. Diese Figur zeigt eine schematische perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Karte.
-
Die in 1 perspektivisch dargestellte Karte 1 ist eine mehrschichtige Karte aus drei miteinander laminierten Folien 2, 3 und 4. Die Folie 2 bildet die oberste Schicht der Karte und die Folie 4 die unterste Schicht. Dazwischen befindet sich als mittlere Schicht die Folie 3. Der Hauptbestandteil der Folien ist an sich bekanntes Kunststoffmaterial. Im Rahmen eines Laminierprozesses wurden durch Druck und Hitze die einzelnen Kunststofffolien miteinander verklebt. Die Karte 1 kann für verschiedene Anwendungszwecke vorgesehen sein. Insbesondere kann die Karte einen Chip bzw. einen Magnetstreifen enthalten und als Kreditkarte oder Bankkarte eingesetzt werden. Ebenso kann die Karte eine Ausweiskarte oder eine sonstige Wertkarte darstellen. In der Karte 1 ist ein transparentes Fenster 5 ausgebildet, d. h. in dem Bereich des Fensters 5 ist die Karte für das menschliche Auge durchsichtig. Demzufolge sind in dem Bereich des Fensters 5 die jeweiligen Schichten 2, 3 und 4 transparent ausgestaltet.
-
In der obersten Kunststofffolie 2 der Karte 1 sind reversible piezochromische Pigmente enthalten. Diese Pigmente haben in der hier beschriebenen Ausführungsform die Eigenschaft, dass sie ihren Lichttransmissionsgrad bei Ausübung von mechanischem Druck verändern. Wie bereits erwähnt, sind piezochromische Pigmente an sich bekannt. Beispielsweise können Pigmente verwendet werden, welche von der Firma OliKrom hergestellt werden. Die Pigmente sind im Bereich des Fensters 5 vorgesehen und führen dazu, dass das Fenster ohne mechanische Druckbeaufschlagung transparent ist und bei mechanischer Druckbeaufschlagung farbig und demzufolge opak wird.
-
In 1 ist eine mechanische Druckbeaufschlagung auf das Fenster 5 durch einen Pfeil P angedeutet. Der Druck kann beispielsweise durch einen Finger eines Kartennutzers ausgeübt werden, indem er den Finger auf das Fenster 5 drückt. In gleicher Weise kann der Druck auch dadurch erzeugt werden, dass der Nutzer die Karte nach unten biegt. In beiden Fällen führt dies dazu, dass sich die Pigmente im Fenster 5 verfärben. Die Pigmente können derart eingebracht sein, dass durch die mechanische Druckausübung in einem Teilbereich des Fensters eine Bedruckung sichtbar wird. Zum Beispiel kann für den Kartennutzer ein Code sichtbar gemacht werden, der in bestimmten Fällen bei der Benutzung der Karte benötigt wird. Dieser Code kann beispielsweise der sog. CVC-Code (Card Verification Code) einer Kreditkarte sein. Nach Beendigung der Druckbelastung durch den Kartennutzer nehmen die Pigmente wieder ihren ursprünglichen Zustand an, d. h. die entsprechende Bedruckung wird wieder unsichtbar und das Fenster 5 ist wieder komplett transparent.
-
Die im Vorangegangenen beschriebene Ausführungsform der Erfindung weist eine Reihe von Vorteilen auf. Insbesondere können in einer Karte besondere optische Effekte mittels drucksensitiver Additive in der Form von piezochromischen Pigmenten erreicht werden. Zum Beispiel können sicherheitskritische Daten für den Benutzer nur dann wiedergeben werden, wenn dieser eine entsprechende mechanische Druckbelastung auf die Karte ausübt. Ohne Druckbelastung ist diese Information nicht mehr sichtbar, so dass sie beispielsweise beim Auflegen der Karte auf ein Kopiergerät oder beim Abfotografieren nicht erkannt werden kann.
-
Die Ausführungsform der 1 wurde anhand einer Karte beschrieben, bei der lediglich in der obersten Schicht 2 piezochromische Pigmente eingebracht sind. Nichtsdestotrotz besteht auch die Möglichkeit, dass die Pigmente alternativ oder zusätzlich in einer oder mehreren anderen Schichten enthalten sind. Die Kosten der Karte werden umso geringer, je geringer die Anzahl der Folien ist, in denen piezochromische Pigmente enthalten sind. Demgegenüber können die durch die Pigmente erreichten optischen Effekte verstärkt werden, wenn solche Pigmente in mehreren Folien enthalten sind.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Karte
- 2, 3, 4
- Schichten der Karte
- 5
- vorgegebener Bereich
- P
- mechanische Druckbeaufschlagung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-