DE102016008469A1

DE102016008469A1 - Verfahren zur Bereitstellung von Kartendaten

Info

Publication number: DE102016008469A1
Application number: DE102016008469.3A
Authority: DE
Inventors: Alexander Bracht; Johannes Höfener; Timo Zehender
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2016-07-12
Filing date: 2016-07-12
Publication date: 2017-02-16

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung von Kartendaten (K) in einem Fahrzeug (1). Erfindungsgemäß wird anhand eines dem Fahrzeug (1) vorausliegenden Streckenabschnittes (S) ermittelt, welche Kartendaten (K) in einer folgenden Zeitspanne in Abhängigkeit von einer Anzahl von Fahrzeugparametern benötigt werden, wobei diese Kartendaten (K) bei bestehender Verbindung zu einer zentralen Rechnereinheit (2) automatisch geladen werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung von Kartendaten in einem Fahrzeug.
Aus der DE 699 16 482 T2 sind ein fahrzeuginternes Navigationssystem für die Bereitstellung von Routeninformationen über ein Straßennetz und ein Verfahren für die Bereitstellung von Navigationsinformationen bekannt. Das Verfahren sieht vor, dass Definitionsdaten für den Startpunkt und den Endpunkt innerhalb eines Straßennetzes eingegeben wird, wobei auf eine zweite gespeicherte Datenbank mit Informationen zu allen größeren Straßen innerhalb des Straßennetzes in einem zweiten geografischen Bereich zugegriffen wird. Des Weiteren wird auf eine erste gespeicherte Datenbank mit Informationen zu den Straßen des Straßennetzes in einem ersten geografischen Bereich zugegriffen, wobei der erste geografische Bereich und der zweite geografische Bereich einen gemeinsamen Bereich aufweisen und die erste gespeicherte Datenbank Informationen zu den Straßen in diesem gemeinsamen Bereich enthält, die nicht in der zweiten gespeicherten Datenbank enthalten sind. Wenn der Startpunkt und der Endpunkt innerhalb des ersten geografischen Bereiches liegen, wird eine Route von dem Startpunkt bis zu dem Endpunkt innerhalb des Straßennetzes ohne Datenaustausch mit einem abgesetzten Server-Computer berechnet. Nur wenn der Startpunkt und der Endpunkt nicht innerhalb des ersten geografischen Bereiches liegen, erfolgt ein Datenaustausch mit einem abgesetzten Server-Computer, um Informationen zu einer bestimmten Route innerhalb des Straßennetzes von einem Startpunkt bis zum Endpunkt abzurufen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Bereitstellung von Kartendaten in einem Fahrzeug anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Verfahren zur Bereitstellung von Kartendaten in einem Fahrzeug sieht erfindungsgemäß vor, dass anhand eines dem Fahrzeug vorausliegenden Streckenabschnittes ermittelt wird, welche Kartendaten in einer folgenden Zeitspanne in Abhängigkeit von einer Anzahl an Fahrzeugparametern benötigt werden, wobei diese Kartendaten bei bestehender Verbindung zu einer zentralen Rechnereinheit automatisch geladen werden.
Durch die Anwendung des Verfahrens wird einem Fahrzeug, welches im hochautomatisierten Fahrbetrieb betrieben wird, hochgenaue Kartendaten, insbesondere in Form von Kartenabschnitten, zur Verfügung gestellt.
Vorteilhafterweise wird bei nicht bestehender Verbindung zu der zentralen Rechnereinheit und/oder einem fehlerhaften Laden von Kartendaten eine Liste dieser noch zu ladenden Kartendaten erstellt, die bei einer nachfolgenden erfolgreichen Verbindung zu der zentralen Rechnereinheit automatisch geladen werden.
Die Verfügbarkeit der hochgenauen Kartendaten für den hochautomatisierten Fahrbetrieb wird durch das Verfahren generell, aber durch das nachträgliche Laden von Kartendaten bei wieder bestehender Verbindung zur zentralen Rechnereinheit speziell auch in ländlichen Gebieten mit vergleichsweise geringer Netzabdeckung in Bezug auf Internetverfügbarkeit wesentlich erhöht.
Dadurch hat ein Fahrer des Fahrzeuges die Möglichkeit, die Funktion des hochautomatisierten Fahrbetriebes öfter zu nutzen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt die:
1 schematisch ein auf einem Streckenabschnitt fahrendes Fahrzeug.
In der einzigen Figur ist ein auf einem Streckenabschnitt S fahrendes Fahrzeug 1 dargestellt.
Das Fahrzeug 1 verfügt über ein Fahrerassistenzsystem, mittels dessen es möglich ist, das Fahrzeug 1 im hochautomatisierten, d. h. im autonomen, Fahrbetrieb zu bewegen. Für den hochautomatisierten Fahrbetrieb werden hochgenaue Kartendaten K, insbesondere in Form von Kartenabschnitten, benötigt.
Üblicherweise werden aktuelle Kartendaten K vor einer Verwendung von einer zentralen Rechnereinheit 2 heruntergeladen und zumindest temporär im Fahrzeug 1, insbesondere in einer Speichereinheit eines Navigationssystems des Fahrzeuges 1, gespeichert.
Aufgrund einer vergleichsweise schlechten Netzabdeckung und/oder Verbindungsunterbrechungen zwischen dem Fahrzeug 1 und der zentralen Rechnereinheit 2 kann es vorkommen, dass es nicht möglich ist, die erforderlichen Kartendaten K herunterzuladen.
Für einen solchen Streckenabschnitt S, auf welchem keine Verbindung zwischen dem Fahrzeug 1 und der zentralen Rechnereinheit 2 herstellbar ist, ist die Funktion des hochautomatisierten Fahrbetriebes eingeschränkt oder gar nicht verfügbar.
Insbesondere in ländlichen Gebieten ist eine Netzverfügbarkeit, d. h. eine Internetverbindung vergleichsweise schlecht oder gar nicht verfügbar, so dass in diesen Gebieten grundsätzlich kein hochautomatisierter Fahrbetrieb möglich wäre.
Um auch in Gebieten mit vergleichsweise schlechter oder gar keiner Netzverfügbarkeit die Funktion des hochautomatisierten Fahrbetriebes nutzen zu können, ist vorgesehen, dass anhand eines dem Fahrzeug 1 vorausliegenden Streckenabschnittes S ermittelt wird, welche Kartendaten K in einer folgenden Zeitspanne in Abhängigkeit von einer Anzahl von Fahrzeugparametern benötigt werden.
Es wird also anhand eines dem Fahrzeug 1 vorausliegenden Straßenverlaufes eine Vorhersage getroffen, welche Kartendaten K voraussichtlich in der nächsten Zeitspanne benötigt werden.
Der vorausliegende Streckenabschnitt S wird in Abhängigkeit von Fahrzeugparametern, wie z. B. einer Fahrzeuggeschwindigkeit und einer momentanen Fahrzeugposition ermittelt.
Diese für den vorausliegenden Streckenabschnitt S benötigten Kartendaten K werden bei erfolgreicher Verbindung zu der zentralen Rechnereinheit 2, bevor das Fahrzeug 1 den Streckenabschnitt S befährt, automatisch geladen. Besteht zum Laden der Kartendaten K keine ausreichende Verbindung zu der zentralen Rechnereinheit 2 oder das Laden der Kartendaten K konnte nicht erfolgreich abgeschlossen werden, wird eine Liste von Kartendaten K erstellt, die nicht oder nicht vollständig geladen werden konnten.
Sobald eine Verbindung, insbesondere eine zum Laden der Kartendaten K ausreichende Verbindung, zu der zentralen Rechnereinheit 2 herstellbar ist, werden die Kartendaten K, vorzugsweise in der Reihenfolge der erstellten Liste, automatisch geladen.
Die geladenen Kartendaten K sind dann im Fahrzeug 1 verfügbar, so dass der Fahrer des Fahrzeuges 1 die Funktion des hochautomatisierten Fahrbetriebes in Anspruch nehmen kann. Durch das beschriebene Verfahren, insbesondere das nachträgliche Laden von Kartendaten K, wird insbesondere auch in Gebieten, in welchen generell eine schlechte Netzverfügbarkeit besteht, der hochautomatisierte Fahrbetrieb ermöglicht.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeug
2: zentrale Rechnereinheit
K: Kartendaten
S: Streckenabschnitt

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 69916482 T2 [0002]

Claims

Verfahren zur Bereitstellung von Kartendaten (K) in einem Fahrzeug (1), dadurch gekennzeichnet, dass anhand eines dem Fahrzeug (1) vorausliegenden Streckenabschnittes (S) ermittelt wird, welche Kartendaten (K) in einer folgenden Zeitspanne in Abhängigkeit von einer Anzahl von Fahrzeugparametern benötigt werden, wobei diese Kartendaten (K) bei bestehender Verbindung zu einer zentralen Rechnereinheit (2) automatisch geladen werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die für die folgende Zeitspanne benötigten Kartendaten (K) in Abhängigkeit von einer momentanen Fahrzeugposition und/oder Fahrzeuggeschwindigkeit ermittelt werden.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei nicht bestehender Verbindung zu der zentralen Rechnereinheit (2) und/oder einem fehlerhaften Laden von Kartendaten (K) eine Liste dieser noch zu ladenden Kartendaten (K) erstellt wird, die bei einer nachfolgenden erfolgreichen Verbindung zu der zentralen Rechnereinheit (2) automatisch geladen werden.