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Die Erfindung betrifft eine Bedieneinrichtung für ein, insbesondere sicherheitsrelevantes, Funktionselement eines Kraftfahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 und ein Verfahren zum Bedienen eines solchen Funktionselements, gemäß dem Obergriff von Patentanspruch 6.
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Die
EP 1 717 670 A1 beschreibt eine Eingabevorrichtung für einen Fahrzeuginnenraum beziehungsweise zur Anordnung in einem Fahrzeuginnenraum. Die Eingabevorrichtung umfasst dabei ein Touchpad, wobei ein Teilbereich des Touchpads zur Eingabe von Handschrift vorgesehen ist. Die Handschrifteingaben werden hinsichtlich einer hinterlegten Bibliothek von Symbolen interpretiert, wobei die Symbole jeweiligen Bedienfunktionen des Fahrzeugs zugeordnet sind. Die Eingabevorrichtung umfasst weiterhin feste Plus/Minus-Tasten zur graduellen Einstellung der Bedienfunktionen. Darüber hinaus kann eine Taste zur Bestätigung von über das Touchpad vorgenommenen Eingaben vorgesehen sein.
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Die
DE 10 2004 040 829 A1 offenbart eine Bedieneinrichtung für Kraftfahrzeuge, bei der mittels einer Eingabeeinrichtung Fahrzeugeinstellungen betreffend im Fahrzeug elektrisch steuerbare Fahrzeugsysteme für zumindest eine bestimmte Fahrsituation abspeicherbar und ebenfalls abrufbar und aktivierbar sind. Die Bedieneinrichtung umfasst dazu eine Speichereinrichtung, welche eine Überprüfungseinrichtung, die auf eine Aktivierung der Eingabeeinrichtung hin eine Abfrage veranlasst, ob die Aktivierung und Übernahme der gespeicherten Fahrzeugeinstellungen tatsächlich erfolgen soll, aufweisen kann. Die Abfrage der Überprüfungseinrichtung kann dabei auf einer, gegebenenfalls als Touchscreen ausgebildeten Anzeigeeinrichtung anzeigbar sein. Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass eine Bestätigung durch nochmaliges Betätigen der Eingabeeinrichtung oder einer separaten Betätigungseinrichtung erfolgen kann.
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Aus der
DE 10 2013 022 035 A1 ist eine Kraftfahrzeug-Bedienvorrichtung mit grafischer Benutzerschnittstelle bekannt. Die Bedienvorrichtung umfasst dabei eine Steuereinrichtung, die dazu ausgelegt ist, auf einer Anzeigefläche ein grafisches Auswahlelement sowie ein grafisches Objekt darzustellen, wobei sich das Objekt mittels des Auswahlelements auswählen lässt, und hierzu das Auswahlelement in Abhängigkeit von einem ersten Positionssignal einer von einem Benutzer zu bedienenden ersten Bedieneinrichtung auf der Anzeigefläche zu positionieren. Die Steuereinrichtung ist weiterhin dazu ausgelegt, das auszuwählende Objekt auch in Abhängigkeit von einem zweiten Positionssignal einer von dem Benutzer zu bedienenden zweiten Bedieneinrichtung auszuwählen. Es kann vorgesehen sein, dass das System über eine Eye-Tracking-Methode bedienbar ist, wobei dann zum Beispiel am Lenkrad eine Bestätigungseinheit, beispielsweise eine Taste, zur Bestätigung eines mit dem Auge fixierten Menüpunkts zur Verfügung stehen soll. Insgesamt soll eine situationsgerechte Bedienung der Kraftfahrzeug-Bedienvorrichtung ermöglicht werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen alternativen und besonders sicherheitsrelevanten Verwendungszweck für eine Bedieneinrichtung für ein Funktionselement eines Kraftfahrzeugs sowie ein korrespondierendes Verfahren zum Bedienen eines Funktionselements anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Bedieneinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Um eine Bedieneinrichtung für ein Funktionselement eines Kraftfahrzeugs mit einem alternativen und besonders sicherheitsrelevanten Verwendungszweck zu schaffen, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Funktionselement eine Fahrzeugbeleuchtung des Kraftfahrzeugs ist. Mit anderen Worten kann also ein Ein-, Aus- und/oder Umschaltwunsch der Fahrzeugbeleuchtung beziehungsweise einzelner Beleuchtungsfunktionen des Kraftfahrzeugs über den Touchscreen (Touch-Display) eingegeben werden. Da es sich bei der Fahrzeugbeleuchtung jedoch um ein besonders sicherheitsrelevantes System handelt, ist es zur Einhaltung von funktionalen Sicherheitsanforderungen, insbesondere für das Außenlicht und eine Steuerung der Lichtfunktionen, vorgesehen, dass die entsprechende Eingabe von einer Bedienperson, beispielsweise von einem Fahrer des Kraftfahrzeugs, bestätigt beziehungsweise quittiert wird. Um eine ausreichende Sicherheit zu gewährleisten, erfolgt die Bestätigung beziehungsweise Quittierung nicht über den Touchscreen, sondern über ein von diesem verschiedenes Bestätigungs- beziehungsweise Bedienelement. Dieses Vorgehen ermöglicht es vorteilhaft, eine komfortable und flexible Bedienbarkeit verschiedener Funktionen des Kraftfahrzeugs mittels weniger Bedienelemente zu realisieren. So kann beispielsweise ein heutzutage beziehungsweise bisher oftmals vorgesehener Lichtdrehschalter entfallen. In gleicher Art und Weise kann auch eine Bedienung beziehungsweise Steuerung vielfältiger anderer Funktionen des Kraftfahrzeugs vorgesehen sein. Besonders vorteilhaft sind dafür lediglich der Touchscreen und das separate Bestätigungselement notwendig, sodass eine größere Übersichtlichkeit des Fahrzeuginnenraums mit einem geringeren Ablenkungspotential und einer einfacheren und zuverlässigeren Bedienbarkeit auch verschiedener Fahrzeugfunktionen realisierbar ist. So reicht es aus, wenn der Fahrer beziehungsweise die jeweilige Bedienperson sich mit der Anordnung und Funktionalität des Touchscreens und des Bestätigungselements vertraut macht, um eine sichere und zuverlässige Bedienung des Kraftfahrzeugs zu ermöglichen. Das bedeutet, dass vorteilhaft also nicht jeweilige Positionen, Bedienarten und Funktionen einer Vielzahl verschiedener Bedienelemente erlernt werden müssen.
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Es kann dabei vorgesehen sein, dass nur für eine Untermenge aller möglichen Bedienvorgänge beziehungsweise Steueranforderungen eine Bestätigung notwendig ist. Beispielsweise kann für ein Ausschalten der Fahrzeugbeleuchtung eine Bestätigung notwendig sein, während ein Einschalten der Fahrzeugbeleuchtung ohne Bestätigung möglich sein kann. Insgesamt wird somit eine versehentliche Bedienung beziehungsweise Verstellung von besonders sicherheitsrelevanten Fahrzeugfunktionen vermieden.
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Besonders vorteilhaft kann es vorgesehen sein, dass die Fahrzeugbeleuchtung automatisch durch das Kraftfahrzeug gesteuert wird, wofür dieses beispielsweise einen entsprechenden Lichtsensor aufweisen kann. Eine explizite Bedienung beziehungsweise Steuerung der Fahrzeugbeleuchtung durch die Bedienperson kann dabei Vorrang vor einer automatischen Steuerung haben. Auf diese Weise wird ein möglichst hoher Komfort erreicht, während gleichzeitig die funktionalen Sicherheitsanforderungen erfüllt werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Bedieneinrichtung eine Anzeigeeinrichtung umfasst, mittels welcher die Bestätigungsanforderung darstellbar ist. Diese Anzeigeeinrichtung zur Darstellung der Bestätigungsanforderung kann insbesondere Teil eines Kombinationsinstruments (Kombiinstrument, Instrument Cluster Screen) des Kraftfahrzeugs sein. Insbesondere kann die Anzeigeeinrichtung somit von dem Touchscreen verschieden sein. Es kann alternativ jedoch auch denkbar sein, dass die Anzeigeeinrichtung zur Darstellung der Bestätigungsanforderung in einem in Fahrzeugquerrichtung zentralen beziehungsweise mittleren Bereich einer Instrumententafel des Kraftfahrzeugs angeordnet ist und/oder die Bestätigungsanforderung auf dem Touchscreen selbst dargestellt wird. In letzterem Fall ist jedoch sicherzustellen, dass die Bestätigungsanforderung nicht über den Touchscreen selbst bestätigbar ist, sondern hierfür weiterhin das separate Bestätigungselement zu bedienen ist. Eine grafische Darstellung der Bestätigungsanforderung mittels einer Anzeigeeinrichtung ist besonders vorteilhaft, da auf diese Weise die Notwendigkeit einer bestätigenden Bedienhandlung besonders leicht und gut erkennbar sowie intuitiv vermittelbar ist. Eine Darstellung der Bestätigungsanforderung im Kombiinstrument kann dabei besonders vorteilhaft sein, da sie somit automatisch besonders gut im Blickfeld des Fahrers angeordnet ist, wodurch ein versehentliches Übersehen vermieden werden kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Bedieneinrichtung eine mit dem Steuergerät verbundene Sensoreinrichtung umfasst und die Bestätigungsanforderung mittels des Steuergeräts in Abhängigkeit von einem von der Sensoreinrichtung bereitgestellten Signal veranlassbar ist. Mit anderen Worten kann es vorgesehen sein, dass eine über den Touchscreen eingegebene Steueranforderung bei einem Vorliegen eines von der Sensoreinrichtung sensierten ersten Zustandes, beispielsweise des Kraftfahrzeugs selbst und/oder einer Umgebung des Kraftfahrzeugs, die Bestätigungsanforderung veranlasst wird, während bei einem Vorliegen eines zweiten von der Sensoreinrichtung sensierten Zustands die Bestätigungsanforderung nicht veranlasst und stattdessen die Steueranforderung direkt, das heißt ohne Bestätigung umgesetzt beziehungsweise ausgeführt wird. Solche Zustände beziehungsweise von der Sensoreinrichtung bereitgestellte entsprechende Signale können beispielsweise eine Umgebungshelligkeit, eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs und/oder eine gewählte beziehungsweise eingestellte Fahrstufe sein beziehungsweise betreffen. Auf diese Weise kann vorteilhaft der Komfort weiter gesteigert und dabei gleichzeitig die Sicherheit aufrechterhalten werden, da bestimmte Bedienhandlungen beziehungsweise Steueranforderungen je nach vorliegendem Zustand, das heißt in Abhängigkeit von der jeweiligen Situation, mehr oder weniger sicherheitsrelevant sein können.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Bestätigungselement zur Bestätigung der Bestätigungsanforderung als optisches Fingernavigationsmodul (OFN-Touchpad) ausgebildet ist. Das Bestätigungselement kann dabei bevorzugt an einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs angeordnet sein, sodass der jeweilige Fahrer zur Bedienung seinen Griff nicht von dem Lenkrad lösen muss, wodurch die Sicherheit beim Führen des Kraftfahrzeugs gewährleistet bleibt. Alternativ oder zusätzlich kann das Bestätigungselement beispielsweise auch als Taste beziehungsweise als Anordnung mehrerer Tasten ausgebildet sein.
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Ein zu der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung korrespondierendes Verfahren zum Bedienen eines Funktionselements eines Kraftfahrzeugs mit einem alternativen und besonders sicherheitsrelevanten Verwendungszweck zeichnet sich dadurch aus, dass als Funktionselement eine Fahrzeugbeleuchtung des Kraftfahrzeugs bedient wird.
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In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass die Bestätigungsanforderung in Abhängigkeit von einem von einer mit dem Steuergerät verbundenen Sensoreinrichtung des Kraftfahrzeugs bereitgestellten Signal veranlasst wird.
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Die bisher und im Folgenden sowie in den Patentansprüchen beschriebenen funktionalen Ausbildungen der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung sowie die entsprechenden Vorteile sind entsprechend sinngemäß auch auf das erfindungsgemäße Verfahren beziehungsweise die zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten Einrichtungen und Bauteile übertragbar und umgekehrt.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung.
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Dabei zeigt die einzige Fig. schematisch eine vereinfachte Bedieneinrichtung mit einem Touchscreen, einer Anzeigeeinrichtung und Steuergeräten sowie mit den Ablauf eines Bedien- und Steuervorgangs veranschaulichenden, durch jeweilige Pfeile repräsentierten Datensignalen.
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Die einzige Fig. zeigt eine schematische und vereinfachte Darstellung einer Bedieneinrichtung 10 mit einem annäherungs- und/oder berührungsempfindlichen Anzeige- und Bedienelement, welches hier als Touchscreen 12 bezeichnet wird, einem mit diesem verbundenen Infotainmentsteuergerät 14 (ECU, Electronic Control Unit), einem seinerseits mit diesem verbundenen Zentralsteuergerät 16 (auch: SAM, Signal Acquisition Module) und einer ebenfalls mit dem Infotainmentsteuergerät 14 verbundenen Anzeigeeinrichtung 18. Der Begriff Infotainment ist dabei heutzutage durchaus auch dem deutschsprachigen Fachmann geläufig. Das Infotainmentsteuergerät 14 kann entsprechend einerseits zur Steuerung oder Ansteuerung von Bedien- und/oder Anzeigevorrichtungen, welche insbesondere einer Darstellung von Informationen und/oder Unterhaltungsinhalten dienen, vorgesehen sein. Andererseits kann das Infotainmentsteuergerät 14 auch zum Empfang und/oder zur Verarbeitung von über entsprechende Infotainment-, das heißt Bedien- und/oder Anzeigevorrichtungen vorgenommenen Benutzereingaben sowie zur Steuerung oder Ansteuerung der entsprechenden Einrichtungen beispielsweise eines Kraftfahrzeugs vorgesehen sein.
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Vorliegend ist die Bedieneinrichtung 10 zum Bedienen einer Fahrzeugbeleuchtung eines Kraftfahrzeugs ausgebildet, wobei alternativ oder zusätzlich eine Bedienbarkeit einer Vielzahl weiterer Funktionen des Kraftfahrzeugs vorgesehen sein kann. Dazu weist der Touchscreen 12 eine Mehrzahl von Tasten auf, von denen eine hier markierte Taste 20 zum Aufrufen eines die Fahrzeugbeleuchtung betreffenden Bedienfeldes 22 und entsprechender Funktionssymbole 24 eingerichtet ist. Die Taste 20 kann dabei eine virtuelle, einen Teilbereich des Touchscreens 12 umfassende Taste aber alternativ auch eine von einem berührungsempfindlichen Bereich des Touchscreens 12 separate, physisch ausgebildete Taste sein. Die Funktionssymbole 24 können zur Veranschaulichung der mit der Taste 20 aufgerufenen Funktionalität dienen, aber beispielsweise auch eine weitere Unterauswahl bestimmter Funktionseinheiten, wie etwa eine gezielte Bedienung einer Frontbeleuchtung oder einer Heckbeleuchtung des Kraftfahrzeugs, erlauben. In dem Bedienfeld 22 können beispielsweise verschiedene Symbole, Piktogramme oder Worthinweise, welche jeweils einer spezifischen Funktionalität, Funktions- oder Betriebsart oder einem spezifischen Betriebsmodus zugeordnet sein können, dargestellt sein. Eine entsprechende Auswahl kann durch jeweiliges Antippen oder Berühren der Funktionssymbole 24 beziehungsweise der in dem Bedienfeld 22 dargestellten Symbole erfolgen, wodurch eine entsprechende Steueranforderung als Datensignal 26 von dem Touchscreen 12 an das Infotainmentsteuergerät 14 gesendet wird. Das Infotainmentsteuergerät 14 dient dabei auch zur Verteilung beziehungsweise Weiterleitung (Routing) von eingehenden Steueranforderungen beziehungsweise Signalen. Vorliegend wird das Datensignal 26 entsprechend der über die Taste 20 ausgewählten, die Fahrzeugbeleuchtung betreffenden Funktionalität als Datensignal 28 also an das Zentralsteuergerät 16 weitergeleitet. Sowohl das Infotainmentsteuergerät 14 als auch das Zentralsteuergerät 16 sowie weitere, hier nicht dargestellte Steuergeräte können beispielsweise Teil eines Controller Area Networks (CAN) sein und dementsprechend über einen CAN-Bus miteinander verbunden sein.
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Bei einer aus dem Stand der Technik bekannten Bedienbarkeit der Fahrzeugbeleuchtung über ein berührungsempfindliches Bedienelement ist keine zusätzliche Absicherung der entsprechenden Funktionalität vorgesehen, sodass eine Fehlbedienung oder eine versehentliche Bedienung der besonders sicherheitsrelevanten Fahrzeugbeleuchtung nicht verhindert wird. Um die Sicherheit des Kraftfahrzeugs beziehungsweise die Bediensicherheit beim Bedienen sicherheitsrelevanter Funktionselemente des Kraftfahrzeugs im allgemeinen zu erhöhen, ist deshalb vorliegend bei der Bedienung der Fahrzeugbeleuchtung des Kraftfahrzeugs eine zusätzliche Absicherung in Form einer von einer jeweiligen Bedienperson vorzunehmenden Bestätigung der Steueranforderung notwendig beziehungsweise vorgesehen.
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Vorliegend kann es sich bei der von der Bedienperson durch Antippen des entsprechenden Symbols in dem Bedienfeld 22 eingegebenen und in Form der Datensignale 26, 28 an das Zentralsteuergerät 16 übermittelten Steueranforderung beispielsweise um eine Anfrage oder Anforderung zum Ausschalten der Fahrzeugbeleuchtung handeln. Da das Ausschalten der Fahrzeugbeleuchtung ein sicherheitsrelevanter Vorgang ist, wird daraufhin von dem Zentralsteuergerät 16 ein Datensignal 30 an das Infotainmentsteuergerät 14 gesendet, welches dieses als Datensignal 32 an die Anzeigeeinrichtung 18 weiterleitet. Aufgrund des Datensignals 32 wird dann in der Anzeigeeinrichtung 18 eine Bestätigungsanforderung 34 angezeigt. Diese kann beispielsweise ein Funktionssymbol 36 zur Verdeutlichung des zu bestätigenden Bedienvorgangs beziehungsweise der zu bestätigenden Steueranforderung sowie zwei Bestätigungssymbole 38, 40 umfassen beziehungsweise darstellen. Dabei kann das Bestätigungssymbol 38 ein Akzeptieren beziehungsweise Bestätigen der Anforderung beziehungsweise der Bestätigungsanforderung 34 und das Bestätigungssymbol 40 ein entsprechendes Ablehnen oder Verwerfen repräsentieren beziehungsweise anzeigen. Die Anzeigeeinrichtung 18 kann bevorzugt Teil eines Kombiinstruments in einer Instrumententafel des Kraftfahrzeugs (Instrument Cluster Screen) sein. Ein jeweiliger aktueller Zustand beziehungsweise Betriebsmodus der Fahrzeugbeleuchtung beziehungsweise der jeweiligen, mittels einer der Tasten des Touchscreens 12 aufgerufenen Funktionalität kann neben oder im Hintergrund der Bestätigungsanforderung 34, gegebenenfalls auch dauerhaft, mittels der Anzeigeeinrichtung 18 dargestellt beziehungsweise angezeigt werden.
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Über ein hier nicht dargestelltes Bestätigungselement, welches beispielsweise als Taste oder Tastenfeld oder als optisches Fingernavigationsmodul (OFN) ausgebildet und bevorzugt an einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs angeordnet sein kann, kann die Bedienperson dann eine entsprechende Auswahl zwischen den Bestätigungssymbolen 38, 40, das heißt zwischen einer Bestätigung und einer Ablehnung der Bestätigungsanforderung 34 beziehungsweise der Steueranforderung vornehmen. Ein entsprechendes Datensignal 42 kann dann von dem Bestätigungselement an das Infotainmentsteuergerät 16 übermittelt werden, durch welches über das Bestätigungselement vorgenommene Eingaben ausgewertet und/oder verarbeitet werden können. Um der Bedienperson eine visuelle Rückmeldung einer erfolgreich vorgenommenen Bestätigung oder Ablehnung der Bestätigungsanforderung 34 zu geben, kann von dem Zentralsteuergerät 16 ein Datensignal 44 an das Infotainmentsteuergerät 14 gesendet und von diesem als Datensignal 46 an die Anzeigeeinrichtung 18 weitergeleitet werden. Dabei kann das Datensignal 44 beispielsweise entsprechende Steuersignale oder dergleichen enthalten, welche durch das Infotainmentsteuergerät 14 zu dem Datensignal 46, welches beispielsweise ein Videosignal oder ein Videostrom sein kann, umgesetzt oder verarbeitet werden. Als Reaktion auf das Datensignal 46 kann dann das jeweils zutreffende der Bestätigungssymbole 38, 40 visuell oder graphisch hervorgehoben dargestellt werden, um ein erfolgreiches Vornehmen, Registrieren und Verarbeiten der entsprechenden Bedienhandlung zu signalisieren oder zu quittieren. Hierfür sind zahlreiche Möglichkeiten, wie etwa eine farbliche Veränderung und/oder ein Blinken und/oder ein perspektivisch dargestelltes Eindrücken denkbar und möglich.
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Eine zusätzliche Absicherung erfolgt dadurch, dass das Bestätigungselement kontinuierlich bezüglich einer Bedienung überwacht wird, um Fehlfunktionen und unerwünschte oder nicht sinnvolle Dauerbedienungen zu verhindern. Eine derartig ermöglichte Plausibilisierung verhindert eine schon anliegende Bedienung des Bestätigungselements zum Zeitpunkt der Anzeige der Bestätigungsanforderung 34.
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Nach der entsprechenden Anzeige der erfolgreichen Bestätigung oder Ablehnung kann die Darstellung der Bestätigungsanforderung 34 auf der Anzeigeeinrichtung 18 beendet werden. Gleichzeitig kann durch das Zentralsteuergerät 16 dann die entsprechende Steueranforderung ausgeführt werden, wenn die Bedienperson durch Auswahl des Bestätigungssymbols 38 die Bestätigungsanforderung 34 bestätigt beziehungsweise quittiert hat. Entsprechend kann die Steueranforderung durch das Zentralsteuergerät 16 verworfen werden, wenn die Bedienperson durch Auswahl des Bestätigungssymbols 40 die Bestätigungsanforderung 34 abgelehnt hat. In letzterem Fall ist der Vorgang damit beendet und es wird keine Steuerung oder Umschaltung oder Ähnliches der Fahrzeugbeleuchtung oder der über den Touchscreen 12 ausgewählten Funktionalität des Kraftfahrzeugs vorgenommen. Wurde die Bestätigungsanforderung 34 hingegen von der Bedienperson bestätigt, so kann durch das Zentralsteuergerät 16 die entsprechend angeforderte Maßnahme, Umschaltung oder Veränderung des Betriebsmoduls – hier beispielsweise der Fahrzeugbeleuchtung – vorgenommen beziehungsweise veranlasst werden.
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Sollte innerhalb einer in Abhängigkeit von der jeweils bedienten Funktionalität oder Funktion vorgegebenen Zeitspanne keine Eingabe durch die Bedienperson erfolgen, so wird die Bestätigungsanforderung 34 ausgeblendet. Auch wenn also weder eine Bestätigung noch eine Ablehnung der Bestätigungsanforderung 34 vorgenommen wird, erfolgt keine Regelung, Steuerung, Umschaltung oder dergleichen. In ähnlicher Weise kann auch für eine andauernde, das heißt dauerhafte, Bedienung oder Betätigung des Bestätigungselements während die Bestätigungsanforderung 34 angezeigt wird eine Zeitspanne vorgegeben werden, nach deren Verstreichen die Bestätigungsanforderung 34 ebenfalls ausgeblendet wird.
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Um eine Komfortbeeinträchtigung durch eine Vielzahl von Bestätigungsanforderungen 34 zu vermeiden, kann es vorgesehen sein, dass nicht auf jede Steueranforderung hin eine Bestätigungsanforderung 34 veranlasst beziehungsweise angezeigt wird. So kann das Anzeigen der Bestätigungsanforderung 34 beispielsweise abhängig sein sowohl von der Art der Steueranforderung als auch von einer jeweiligen Fahrsituation. Verschiedene Steueranforderungen können dazu beispielsweise nach einer Sicherheitsanforderungsstufe (ASIL, Automotive Safety Integrity Level) klassifiziert werden. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass das Ausschalten der Fahrzeugbeleuchtung immer eine Bestätigung verlangt, während das Einschalten der Fahrzeugbeleuchtung ohne Bestätigungsanforderung 34 ausgeführt wird. Dies kann sowohl für ein Abblend- beziehungsweise Fahrlicht als auch etwa für ein Standlicht gelten. Die Fahrsituation kann beispielsweise ein Parken, ein Stillstand oder ein Fahren des Kraftfahrzeugs sein. Zusätzlich können weitere Bedingungen und/oder Informationen, wie etwa ein Zustand beziehungsweise Status einer Parkbremse oder von einer Sensoreinrichtung gelieferte Daten, berücksichtigt werden. Beispielsweise kann eine solche Sensoreinrichtung einen Licht- beziehungsweise Helligkeitssensor umfassen, wobei dann eine Bestätigungsanforderung 34 nur ausgegeben wird, wenn mittels des Lichtsensors Dunkelheit beziehungsweise eine unterhalb eines festgelegten Grenzwertes liegende Helligkeit in einer Umgebung des Kraftfahrzeugs detektiert wird.
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Die hier dargestellte und beschriebene Anordnung und Verknüpfung der einzelnen Funktionselemente sowie deren Gestaltung sind lediglich beispielhaft zu verstehen und können auch auf vielfältige anderer Arten und Weisen realisiert werden. Beispielsweise ist es nicht zwangsläufig notwendig, dass eine Signalverteilung oder eine Signalweiterleitung durch das Infotainmentsteuergerät erfolgt, da die entsprechenden Datensignale 26, 30, 44 auch direkt zu ihren jeweiligen Zielen übermittelt werden könnten. Ebenso kann die hier beschriebene Bedieneinrichtung 10 beziehungsweise das korrespondierende Verfahren zum Bedienen eines Funktionselements auch für eine jeweilige Bedienung beziehungsweise Steuerung anderer Funktionen beziehungsweise Funktionselemente als der Fahrzeugbeleuchtung angewendet werden. Beispielhaft seien hierfür das Bedienen beziehungsweise Steuern einer Differenzialsperre oder das Einlegen eines Kriechgangs genannt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bedieneinrichtung
- 12
- Touchscreen
- 14
- Infotainmentsteuergerät
- 16
- Zentralsteuergerät
- 18
- Anzeigeeinrichtung
- 20
- Taste
- 22
- Bedienfeld
- 24, 36
- Funktionssymbole
- 34
- Bestätigungsanforderung
- 38, 40
- Bestätigungssymbole
- 26, 28, 30, 32, 42, 44, 46
- Datensignale
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1717670 A1 [0002]
- DE 102004040829 A1 [0003]
- DE 102013022035 A1 [0004]