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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Schwingungsentkoppler sowie eine schwingungsentkoppelte Bauteilanordnung. Der Schwingungsentkoppler ist für ein erstes und ein zweites Bauteil vorgesehen, die mittels einer Befestigungseinrichtung aneinander zu befestigen sind, wobei das erste Bauteil mit einer Ausnehmung zur Aufnahme des Schwingungsentkopplers versehen ist. Der Schwingungsentkoppler umfasst eine gummielastisch verformbare Quetschhülse mit einer ersten längsaxialen Durchgangsbohrung, wobei die Quetschhülse einen ersten und einen zweiten Flansch aufweist, die sich jeweils in einer zur Längsachse der Quetschhülse bzw. des Schwingungsentkopplers radialen Richtung von der Quetschhülse wegerstrecken, so dass zwischen den beiden Flanschen eine Ringnut gebildet ist, in der das erste Bauteil im unbelasteten Zustand der Quetschhülse relativ zur Quetschhülse mit polyaxialem Spiel anordenbar, d. h., positionierbar, ist. Der Schwingungsentkoppler umfasst weiter eine Stützhülse mit einem in die Durchgangsbohrung der Quetschhülse einführbaren Längssegment zum radial innenseitigen Abstützen der Quetschhülse und mit einem Stützflansch, der sich von der Stützhülse einenends in einer radialer Richtung wegerstreckt, um einerseits die Stützhülse an dem zweiten Flansch der Quetschhülse in axialer Richtung abzustützen und andererseits als Widerlager für das durch die Stützhülse durchführbare Befestigungsmittel zu dienen.
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Stand der Technik
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Schwingungsentkoppler finden der Praxis einen breiten Anwendungsbereich. Und ermöglichen, mechanische Schwingungen, d. h. Vibrationen, Erschütterungen und Stöße, denen die aneinander zu befestigenden bzw. befestigten Bauteile im Betriebseinsatz ausgesetzt sind, zu dämpfen. Ziel ist es, Bewegungsenergie eines der Bauteile oder beider Bauteile in Wärmeenergie umzuwandeln und eine Übertragung von mechanischen Schwingungen von einem Bauteil auf das andere entgegenzuwirken. Dies dient auch einer Reduktion der Geräuschemission.
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Ein Schwingungsentkoppler mit den eingangs genannten Merkmalen ist beispielsweise aus der
WO 2015/011295 A1 bekannt geworden. Der bekannte Schwingungsentkoppler wird bei seiner Montage mittels des Befestigungsmittels in allein in Richtung seiner Längsachse verformt, so dass das eine Bauteil immer durch die beiden Flansche der Quetschhülse unmittelbar in der Ringnut der Quetschhülse in axialer Richtung eingespannt gehalten ist. Die Flansche werden mithin beidseitig an dem in der Ringnut angeordneten Bauteil angepresst. Die Quetschhülse ist immer mit einem seiner Flansche an dem anderen Bauteil unmittelbar abgestützt, so dass höhergradige Fertigungstoleranzen der Bauteile bzw. auch anderer Komponenten, an denen eines oder beide Bauteile zu befestigen sind, mit dem bekannten Schwingungsentkoppler nicht oder nur unzureichend kompensiert werden können.
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Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, einen Schwingungsentkoppler sowie eine schwingungsentkoppelte Bauteilanordnung mit einem Schwingungsentkoppler anzugeben, die bei einem unveränderten Dämpfungsvermögen kostengünstig herzustellen sind und die zugleich auch bei höhergradigen Fertigungstoleranzen bzw. Lage- bzw. Positionsabweichungen der beiden Bauteile relativ zueinander eine größere Montagefreundlichkeit aufweisen.
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Die den Schwingungsentkoppler betreffende Aufgabe wird durch einen Schwingungsentkoppler mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Die erfindungsgemäße Bauteilanordnung weist die in Anspruch 8 angegebenen Merkmale auf. Weiterbildungen der Erfindung sind in der Beschreibung sowie in den Unteransprüchen angegeben.
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Offenbarung der Erfindung
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Bei dem erfindungsgemäßen Schwingungsentkoppler ist die Quetschhülse erfindungsgemäß derart ausgeführt, dass bei montierter Stützhülse infolge einer axial gerichteten Kompression der Quetschhülse mittels der Befestigungseinrichtung zwangsweise eine (zumindest abschnittsweise) elastische Verformung der Quetschhülse in radialer Richtung nach außen bewirkt ist, so dass das erste Bauteil in der Ringnut in einer variablen Relativposition und/oder -lage bezüglich des zweiten Bauteils zwischen einem der Flansche und einer radialen Wandvorwölbung der Quetschhülse und/oder zwischen zwei voneinander axial beabstandeten radialen Wandvorwölbungen der Quetschhülse bezüglich des zweiten Bauteils im axialen Presssitz fixierbar ist. Die erfindungsgemäße Schwingungsentkoppler bietet somit im Vergleich zu dem bekannten Schwingungsentkoppler zusätzliche Freiheitsgrade bezüglich der jeweils gewünschten bzw. erforderlichen Relativposition und -ausrichtung der beiden aneinander zu befestigenden Bauteile. Dadurch können insbesondere Fertigungstoleranzen der beiden aneinander zu befestigenden Bauteile sowie auch anderer Baukomponenten, an denen eines der Bauteile oder beide Bauteile festgelegt sind, in einem größeren Umfang kompensiert werden. Neben einer rotatorischen Ausrichtung der beiden Bauteile um die Längsachse der Quetschhülse können die Bauteile in und um alle drei Raumrichtungen X, Y, Z relativ zueinander positioniert und in der jeweilig gewünschten Relativposition bzw. -lage aneinander befestigt werden. Es versteht sich, dass das Maß der Freiheitsgrade, d. h. der jeweils mögliche Bewegungsumfang der Bauteile relativ zueinander, vom Verhältnis des Abstands Quetschhülsenflansche und der Dicke des zweiten Bauteils bzw. von dem jeweiligen Verhältnis des Außendurchmessers der Quetschhülse im axial zwischen den beiden Flanschen angeordneten Bereich sowie dem Durchmesser der Aufnahme des ersten Bauteils eingestellt werden kann. Die Quetschhülse ermöglicht eine gummielastische Lagerung der beiden Bauteile aneinander, wodurch die aneinander zu befestigenden Bauteile zuverlässig voneinander schwingungsentkoppelt werden können. Der Schwingungsentkoppler ist zudem kostengünstig zu fertigen und erlaubt eine weiter vereinfachte Montage der Bauteile selbst bei höheren Fertigungstoleranzen. Zu beachten ist, dass die beiden Flansche der Quetschhülse keine radiale Wandvorwölbung im Sinne der Erfindung sind.
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Die Quetschhülse kann in ihrem unbelasteten Zustand erfindungsgemäß zwischen dem ersten und dem zweiten Flansch einen in radialer Richtung nach außen gewölbten axialen Wandverlauf aufweisen. Dadurch kann die mit der axialen Kompression der Quetschhülse einhergehende radial gerichtete Verformung der Quetschhülse, d. h. ein radial gerichtetes Ausweichen des Materials der Quetschhülse in die Ringnut, nochmals besser unterstützt werden.
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Die Quetschhülse kann in ihrem unbelasteten Zustand zwischen dem ersten und dem zweiten Flansch eine einheitliche oder eine im Wesentlichen einheitliche Wanddicke aufweisen. Unter einer im Wesentlichen einheitlichen Wanddicke werden vorliegend Abweichungen von einer Nennwanddicke der Quetschhülse von weniger als 10% verstanden.
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Für eine möglichst wirksame Schwingungsentkopplung ist die Wanddicke der Quetschhülse nach der Erfindung vorzugsweise kleiner als eine axiale Dicke der Flansche. Die Wanddicke kann in einer alternativen Ausgestaltung unterschiedlich ausgebildet sein, so dass die Quetschhülse in Axialrichtung stärker an dem einen oder anderen Bereich radial verformt werden kann.
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Um bei der Montage des Schwingungsentkopplers eine ausreichende axiale Kompression bzw. Stauchung der Quetschhülse zu gewährleisten, ist das Längssegment der Stützhülse vorzugsweise kürzer, als eine axiale Länge der Quetschhülse in ihrem unbelasteten Zustand.
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Nach der Erfindung kann die die Quetschhülse aus Gummi, einem Kautschuk, insbesondere EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-kautschuk) oder einem anderen Elastomer bestehen. Der Werkstoff EPDM bietet eine hohe thermische und chemische Beständigkeit und eignet sich dadurch auch für Außenanwendungen, insbesondere im Kraftfahrzeugbereich.
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Die Stützhülse ist unter fertigungstechnischen Gesichtspunkten sowie auch unter Kostenaspekten vorzugsweise einstückig ausgeführt. Nachdem die Stützhülse die Quetschhülse in radialer Richtung innenseitig zuverlässig abstützen muss, besteht die Stützhülse bevorzugt aus Metall oder aus einem Hartkunststoff. Auch ist der Längsabschnitt der Stützhülse über die gesamte Länge des Längsabschnitts vorzugsweise vollumfänglich geschlossen ausgeführt, um einer nach radial innen gerichteten Extrusion der Quetschhülse entgegenzuwirken.
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Das erfindungsgemäße schwingungsentkoppelte Bauteilanordnung umfasst:
- – ein erstes Bauteil und ein zweites Bauteil,
- – eine Befestigungseinrichtung zum Verbinden der beiden Bauteile; und
- – einen vorgenannten Schwingungsentkoppler, der sich durch die Ausnehmung des ersten Bauteils hindurcherstreckt, wobei sich die Befestigungseinrichtung durch die Durchgangsausnehmung der Schwingungskopplungseinrichtung hindurcherstreckt und die beiden Bauteile gegeneinander verspannt und wobei die Quetschhülse der Schwingungskopplungseinrichtung durch die Befestigungseinrichtung derart komprimiert ist, dass das erste Bauteil in der Ringnut der Quetschhülse zwischen einem der Flansche der Quetschhülse und einer radialen Wandvorwölbung der Quetschhülse oder zwischen zwei voneinander axial beabstandeten radialen Wandvorwölbungen der Quetschhülse im axialen Presssitz fixiert gehalten ist.
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Der Längsabschnitt der Stützhülse des Schwingungsentkopplers ist nach der Erfindung vorzugsweise auch im montierten Zustand des Schwingungsentkopplers von dem zweiten Bauteil beabstandet angeordnet. Dadurch kann eine besonders zuverlässige Schwingungsentkopplung erreicht werden. Das erste und/oder das zweite Bauteil können insbesondere plattenförmig ausgeführt sein. So kann das erste bzw. auch das zweite Bauteil beispielsweise ein Verkleidungsteil im Innenraum eines Kraftfahrzugs sein.
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Nach der Erfindung kann die Befestigungseinrichtung eine Schraube und eine Mutter umfassen, die im gegenseitigen Gewindeeingriff stehen. Alternativ kann die Befestigungseinrichtung auch einen Niet oder einen anderen Schnellverbinder umfassen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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In der Zeichnung zeigen:
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1 einen Schwingungsentkoppler im unbelasteten Zustand mit einer gummielastisch verformbaren Quetschhülse, die beidenends einen Flansch aufweist und mit einer Stützhülse, wobei die Quetschhülse zwischen den beiden Flanschen einen nach außen gewölbten Wandabschnitt aufweist, im perspektivischen Längsschnitt;
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2 eine schwingungsentkoppelte Bauteilanordnung mit einem ersten und mit einem zweiten plattenförmigen Bauteil, die unter Zwischenschalung des Schwingungsentkopplers gemäß 1 mittels eines Befestigungsmittels aneinander befestigt sind, wobei die komprimierte Quetschhülse eine radiale Wandvorwölbung aufweist, und wobei das erste Bauteil zwischen der Wandvorwölbung und einem Flansch der Quetschhülse im axialen Presssitz gehalten ist;
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3 die Baueilanordnung gemäß 2, wobei das erste Bauteil in der Ringnut der des Schwingungsentkopplers in einer anderen Relativposition zum zweiten Bauteil gehalten angeordnet ist;
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4 die Bauteilanordnung gemäß 2, mit einer anderen Montageposition des ersten Bauteils; und
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5 die Bauteilanordnung gemäß 2, wobei das erste Bauteil relativ zum zweiten Bauteil verkippt angeordnet ist.
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Ausführungsform(en) der Erfindung
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1 zeigt einen Schwingungsentkoppler 10 in einem perspektivischen Längsschnitt. Der Schwingungsentkoppler 10 ermöglicht es, ein erstes Bauteil 12 mit einer Ausnehmung 14 zur Aufnahme des Schwingungsentkopplers 10 an einem zweiten Bauteil (nicht gezeigt) schwingungsentkoppelt zu haltern. In 1 ist aus Darstellungsgründen lediglich das erste Bauteil 12 gezeigt. Der Schingungsentkoppler 10 weist eine gummielastisch verformbare Quetschhülse 16 mit einer Durchgangsausnehmung 18 auf, die sich in Richtung der Längsachse 20 des Schwingungsentkopplers 10 erstreckt. Die Quetschhülse 16 weist einen ersten und einen zweiten Flansch 22, 24 auf, die die sich jeweils in einer zur Längsachse 20 radialen Richtung von der Quetschhülse 16 wegerstrecken. Die beiden Flansche 22, 24 weisen einen Abstand 26 voneinander auf. An der Quetschhülse 16 ist außenumfangsseitig zwischen den beiden Flanschen 22, 24 eine Ringnut 28 augebildet, die der Aufnahme des ersten Bauteils 12 dient.
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Der Schwingungsentkoppler 10 weist eine Stützhülse 30 mit einem in die Durchgangsbohrung 18 der Quetschhülse 10 einführbaren bzw. eingeführten Längsabschnitt 32 auf. Der Längsabschnitt 32 dient einem radial innenseitigen Abstützen der Quetschhülse 16. Die Stützhülse 30 weist einenends einen Stützflansch 34 auf. Der Stützflansch 34 erstreckt sich von der Stützhülse 30 in einer zur Stützhülsenlängsachse 36 radialen Richtung weg. Der Stützflansch 34 dient einerseits dazu, die Stützhülse 30 an dem zweiten Flansch 24 der Quetschhülse 16 in axialer Richtung abzustützen. Dadurch wird eine maximale Einführtiefe der Stützhülse 30 in die Durchgangsausnehmung 18 der Quetschhülse 16 begrenzt. Andererseits dient der Stützflansch 34 als Widerlager für ein durch eine axiale Durchgangsbohrung 38 der Stützhülse 30 durchführbare Befestigungseinrichtung, wie diese nachstehend im Zusammenhang mit den 2 bis 5 näher erläutert ist.
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Die Quetschhülse 16 kann beispielsweise aus Gummi, einem Kautschuk, insbesondere EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-kautschuk), oder einem anderen Elastomer bestehen.
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Die Quetschhülse 16 ist derart ausgeführt, dass bei montierter Stützhülse 30 infolge einer mittels der Befestigungseinrichtung erzeugten Kompression der Stützhülse 16 in axialer Richtung zwangsweise eine zumindest abschnittsweise elastische Verformung der Quetschhülse 16 in radialer Richtung nach außen bewirkt ist, wie dies in 1 mit Pfeilen verdeutlicht ist. Zur Unterstützung einer solchen radial nach außen gerichteten elastischen Veformung der Quetschhülse kann diese bereits in ihrem unbelasteten Zustand (vgl. 1) zwischen dem ersten und dem zweiten Flansch 22, 24 einen in radialer Richtung nach außen gewölbten axialen Wandverlauf aufweisen. Zu beachten ist, dass die Quetschhülse 16 in ihrem unbelasteten Zustand zwischen dem ersten und dem zweiten Flansch 22, 24 eine einheitliche oder im Wesentlichen einheitliche Wanddicke 40 aufweist. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Wanddicke der Quetschhülse 16 dabei kleiner, als eine jeweilige – hier einheitliche – axiale Dicke 42 der beiden Flansche 22, 24. Die Quetschhülse 16 ist mithin innenumfangsseitig abschnittsweise konkav ausgeführt. Die Dicke der Flansche 22, 24 kann in einer anderen Ausführungsform kleiner oder gleich groß sein, wie die Wanddicke der Quetschhülse 16.
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Nach einem in der Zeichnung nicht näher gezeigten Ausführungsbeispiel kann die Quetschhülse 16 zwischen den beiden Flanschen 20, 22 in axialer Richtung, bevorzugt in Umfangsrichtung mehrfach, geschlitzt ausgeführt sein. Dadurch kann ein eine radial nach außen gerichtete Verformung der Quetschhülse 16 infolge ihrer axialen Kompression im montierten Zustand nochmals weiter unterstützt werden.
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Die Stützhülse kann in der Quetschhülse im Gleitspiel-Formschluss, im radialen Presssitz oder mit einem geringem radialen Spiel angeordnet sein. Das Längssegment 32 der Stützhülse 30 ist vorteilhaft kürzer ausgeführt, als eine axiale Länge 44 der Quetschhülse 16 in ihrem unbelasteten Zustand. Die Stützhülse 30 wie auch die Quetschhülse 16 sind jeweils einstückig ausgeführt. Die Stützhülse 16 kann dabei insbesondere aus Metall oder aus einem Hartkunststoff bestehen, um eine ausreichende innenseitige Abstützung der Quetschhülse 16 zu ermöglichen. Die Stützhülse 30 ist vorzugsweise frei von Wandausnehmungen, um eine unerwünschte Extrusion der Quetschhülse 16 nach radial innen zu vermeiden. Das erste Bauteil 12 weist vorzugsweise eine Dicke 46 auf, die weniger als die Hälfte, bevorzugt weniger als ein Drittel des Abstands 26 der beiden Flansche 22, 24 der Quetschhülse 16 beträgt. Dadurch kann das erste Bauteil 12 in Richtung der Längsachse 20 bzw. einer mit der Längsachse 20 zusammenfallenden Raumachse Z des Schwingungsentkopplers 10 relativ zum Schwingungsentkoppler variabel positioniert werden.
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In 1 ist ein Außenduchmesser der Quetschhülse 16 mit 48 bezeichnet. Die Ausnehmung 14 des ersten Bauteils 12 weist eine lichte Weite 50 auf, die größer als der Außendurchmeser 48 der Quetschhülse 16 in ihrem unbelasteten Zustand ist. Dadurch kann das erste Bauteil 12 relativ zur Längsachse der Quetschhülse 16 an variablen Positionen in Richtung zweier zueinander und zur Raumachse Z orthogonal ausgerichteten Raumachsen X und Y positioniert werden.
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2 zeigt eine schwingungsentkoppelte Bauteilanordnung 52 mit dem ersten und einem zweiten Bauteil 12, 54, die mittels einer Befestigungseinrichtung 56 – unter Zwischenschaltung des in 1 gezeigten Schwingungsentkopplers 10 – aneinander befestigt sind.
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Die Quetschhülse 16 des Schwingungsentkopplers 10 liegt mit ihrem ersten Flansch 22 außenseitig an dem zweiten Bauteil 54 an. Die Befestigungseinrichtung 56 umfasst hier beispielhaft eine Schraube 58 mit einem Schraubenschaft 58a auf, an dem einenends ein Schraubenkopf 58b angeordnet ist. Der Schraubenkopf 58b ist an einer von dem ersten Bauteil 12 wegweisenden Seite 54a des zweiten Bauteils 54 abgestützt. Die Schraube 58 erstreckt sich hier mit dem Schraubenschaft 58a durch Ausnehmungen 14 des zweiten Bauteils 54 und des ersten Bauteils 12 sowie auch die Durchgangsbohrung 38 der Stützhülse 30 hindurch und greift in eine Gewindemutter 60 ein. Die Gewindemutter ist ihrerseits an dem Stützflansch 34 der Stützhülse 30 außenseitig abgestützt. Es versteht sich, dass dem Schraubenkopf und/oder der Gewindemutter eine Unterlegscheibe oder Schraubensicherung 62 zugeordnet sein kann. Die Quetschhülse 16 wird durch das Befestigungseinrichtung 56 in axialer Richtung entgegen der ihr innewohnenden elastischen Rückstellkräfte komprimiert.
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Die Quetschhülse 16 ist aufgrund Ihrer längsaxialen Stauchung in einer zur Längsachse 20 radialen Richtung nach außen verformt und bildet eine einzelne ringförmige Wandvorwölbung 64 aus. Die Wandvorwölbung 64 hat die Form eines vollständig umlaufenden Ringwulstes. Das erste Bauteil 12 ist in der Ringnut 28 der Quetschhülse 16 zwischen der Wandvorwölbung 64 und dem zweiten Flansch 24 der Quetschhülse 24 in axialer Richtung im Presssitz, d. h. eingespannt, gehalten angeordnet. Der Längsabschnitt 32 der Stützhülse 30 ist von dem zweiten Bauteil 54 axial beabstandet. Eine längsaxiale Kompression der Quetschhülse 16 kann bei Bedarf durch eine entsprechende Bemaßung des Längsabschnitts 32 der Stützhülse 30 begrenzt werden.
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Gemäß 3 kann das erste Bauteil 12 in der Ringnut 28 der Quetschhülse 16 im Vergleich 2 in einer anderen Position relativ zum zweiten Bauteil 54 gehalten angeordnet sein. Das erste Bauteil 12 ist vom zweiten Bauteil in Richtung der Raumachse Z bzw. in Richtung der Längsachse 20 weniger weit beabstandet und zusätzlich mit seiner Ausnehmung 14 in Richtung der in 1 gezeigten Raumachse X relativ zu Längsachse 20 der Schwingungsentkopplers 10 und dem zweiten Bauteil 54 nach links verschoben. Die Quetschhülse 16 bildet zwei radial nach außen weisende Wandvorwölbungen 64 aus, die in Richtung der Längsachse 20 der Quetschhülse 16 vorneinander beabstandet sind. Das erste Bauteil 12 ist zwischen den beiden Wandvorwölbungen 64 der Quetschhülse 16 in axialer Richtung geklemmt gehalten angeordnet.
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In 4 ist das erste Bauteil 12 in einer weiteren Montageposition am zweiten Bauteil 54 gezeigt. Das erste Bauteil 12 ist vom zweiten Bauteil 54 nur minimal beabstandet und liegt an dem ersten Flansch 22 der Quetschhülse 16 innenseitig in axialer Richtung unmittelbar an. Darüber hinaus ist das erste Bauteil 12 mit seiner Ausnehmung 14 relativ zur Längsachse 20 des Schwingungsentkopplers in Richtung der in 1 gezeigten Raumachse X seitwärts nach rechts versetzt angeordnet. Das erste Bauteil 12 ist in der Ringnut 28 zwischen einer vom zweiten Flansch 24 axial beabstandeten und radial nach außen gerichteten Wandvorwölbung 64 der Quetschhülse 16 und dem ersten Flansch 22 in axialer Richtung geklemmt gehalten angeordnet.
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Gemäß 5 kann das erste Bauteil 12 mittels des Schwingungsentkopplers 10 auch in einer gegenüber dem zweiten Bauteil 54 verkippten Lage gehalten angeordnet sein. Das erste Bauteil 12 in der Ringnut abschnittsweise zwischen dem ersten Flansch 22 und einer nur teilumfänglichen Wandvorwölbung 64 der Quetschhülse und abschnittsweise – analog zu der Darstellung gemäß 3 – zwischen zwei in axialer Richtung voneinander beabstandeten teilumfänglichen Wandvorwölbungen 64 der Quetschhülse geklemmt gehalten angeordnet. Das erste Bauteil 12 ist somit relativ zum zweiten Bauteil unter einem spitzen Winkel α angeordnet. Der Winkel α beträgt hier ungefähr 12°.
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Bei den in den 2 bis 5 gezeigten Ausführungsbeispielen sind die Bauteile 12, 54 jeweils nur beispielhaft plattenförmig ausgeführt. Es versteht sich, dass die beiden Bauteile 12, 54 aneinander zu befestigenden Bauteile 12, 54 auch eine andere Formgebung aufweisen können. Darüber hinaus kann die Befestigungseinrichtung 56 alternativ auch ein Niet oder ein anderes Spannelement umfassen, durch das die Quetschhülse 16 des Schwingungsentkopplers 10 in axialer Richtung komprimierbar ist.
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Die erfindungsgemäße Schwingungsentkoppler 10 ermöglicht zusammenfassend eine schwingungsentkoppelte Befestigung zweier Bauteile 12, 54 mit einer polyaxial variablen Positionierung bzw. Ausrichtung der beiden Bauteile 12, 54 relativ zueinander.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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