DE102016006825A1

DE102016006825A1 - Verfahren zur Gewinnung cannabinoidhaltiger Substanzen in Kombination mit Hanfsamen- und Hanfstrohernte

Info

Publication number: DE102016006825A1
Application number: DE102016006825.6A
Authority: DE
Inventors: wird später genannt werden Erfinder
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2016-05-31
Filing date: 2016-05-31
Publication date: 2017-11-30

Abstract

Verfahren zur Gewinnung eines cannabinoidhaltigen Pflanzenrohstoffs aus Industriehanf, dadurch gekennzeichnet, dass die erfindungsgemäße technische Aufrüstung im oder am Mähdrescher oder mittels eines Anhängers oder einer stationären Gerätes erfolgen.

Description

1. Hauptanspruch: Aufrüstung eines Mähdreschers mit einer Förder- und Trenneinrichtung zur Abtrennung von cannabinoidhaltiger Hanfblütenmasse von der restlichen Hanfbiomasse
2. Aufreinigung von Hanfdreschabfällen zur Gewinnung cannabinoidhaltiger Blütenmasse in einer an den Mähdrescher angegliederten, oder auch separaten Trennvorrichtung

Anwendungsgebiet
Die heilende Wirkung von Cannabinoiden wird zunehmend erforscht und erkannt. Damit entsteht auch ein wachsender Bedarf und ein zunehmender Markt für diese Stoffe die auch im genehmigten Industrie- oder Nutzhanf (THC-Gehalt < 0,2%) enthalten sind.
Stand der Technik
Derzeit werden die grünen Blüten des Hanfes geerntet um aus ihnen die cannabinoidhaltigen Substanzen zu gewinnen.
Nachteile des Stands der Technik
Bei dieser Art der Hanfblütenernte wird auf die Samenernte verzichtet und der Strohertrag ist geringer da der Erntezeitpunkt wesentlich früher, als bei der Samenernte ist. Bei der Ernte der Hanfsamen und des Strohs mittels Mähdreschers gibt es derzeit keine Technik, die verbliebenen, cannabinoidhaltigen Blütenstände und Stäube von der restlichen Hanfbiomasse zu selektieren.
Aufgabe der Erfindung
Zusätzlich zur Hanfsamen- und Hanfstrohernte sollen aus der Hanfbiomasse auch cannabinoidhaltige Stäube und Blütenrückstände gewonnen werden.
Lösung der Aufgabe
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 2 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Dies kann durch eine erfindungsgemäße technische Aufrüstung im oder am Mähdrescher oder mittels eines Anhängers oder einer stationären Gerätes erfolgen.

I. Durch zusätzliche, geeignete Siebvorgänge. Dabei wird das Dreschgut über Siebe bewegt, gerüttelt, gebürstet, geblasen oder gefördert. Dieses kann in die verschiedenen Verarbeitungsgänge eines Mähdreschers integriert werden: – Dreschtrommel – Hortenschüttler – Obersiebe – Untersiebe – Samenauswurf – Auswurf der Dreschabfälle oder aber auch in einer nachgeschaltete Siebeinrichtung, die entweder fest mit dem Mähdrescher verbunden oder diesem angegliedert ist, erfolgen.
II. Durch Zentrifugieren: Die Trennung erfolgt durch Nutzung der unterschiedlichen spezifischen Gewichte von Samen, Blütenrückständen und Stäuben. Durch die unterschiedlichen Fliehkräfte können verschiedene Fraktionen gewonnen werden. Es werden bekannte Trenngeräte wie Windfegen, Separatoren, Zentrifugen und deren Derivate angepasst und eingesetzt.
III. Durch Gebläse und Absaugvorrichtungen an den vorhandenen oder an zusätzlichen Reinigungs- und Trenneinrichtungen von Stroh und Samen werden zusätzlich cannabinoidhaltige Stäube und Blütenrückstände aus der Hanfbiomasse geblasen oder abgesaugt. Die cannabinoidhaltigen Substanzen werden aus der Abluft wird mittels geeigneter Staubabscheidern gewonnen.
IV. All diese Trennverfahren können einzeln oder in Kombination zum Einsatz kommen, um die cannabinoidhaltigen Substanzen aus der Hanfbiomasse zu gewinnen.

Vorteile der Erfindung

1. Gegenüber der bisher angewendeten Ernte grüner Hanfblüten kann mittels dieser Erfindung zusätzlich auch Samen geerntet werden und ein höherer Strohertrag, da der Erntezeitpunkt um einige Wochen später erfolgt.
2. Gegenüber der derzeit angewandten Hanfstroh- und Samenernte kann zusätzlich ein wertvoller Rohstoff aus der Hanfbiomasse gewonnen werden, der üblicher Weise verworfen wird. Dabei entsteht kein logistischer Aufwand oder Materialverlust für irgendwelche Zwischenprodukte, da diese Gewinnung und Selektion direkt bei der Ernte erfolgen kann, idealer Weise direkt mittels erfindungsgemäß aufgerüsteten Mähdreschers oder eines erfindungsgemäßen Gerätes, welches diesem unmittelbar angeschlossen wird.

Beschreibung von Ausführungsbeispielen

1. Am Auswurf der Dreschabfälle kann ein zusätzlicher Siebvorgang erfolgen. Nach dem Stand der Technik findet der Auswurf über ein Gebläse statt. Dies könnte beispielsweise mit einer Förderschnecke kombiniert werden, die den Dreschabfall durch ein Rohr aus Siebblech oder Siebgeflecht bewegt, wodurch der staubige Blütenanteil und Blütenblätter durch das Sieb fallen, bzw. geblasen werden
2. und nur noch die gereinigten und gesiebten Strohreste ausgeworfen werden. Die ausgesiebte Blütenmasse wird in geeigneten Rinnen, Rohren und Behältern gesammelt.
3. Der Auswurf könnte über eine erfindungsgemäß aufgerüstete Windfege erfolgen, welche die cannabinoidhaltigen Substanzen von den verbliebenen Strohresten des Dreschvorgangs trennt.

Claims

Verfahren zur Gewinnung eines cannabinoidhaltigen Pflanzenrohstoffs aus Industriehanf, dadurch gekennzeichnet, dass die erfindungsgemäße technische Aufrüstung im oder am Mähdrescher oder mittels eines Anhängers oder einer stationären Gerätes erfolgen.
Vorrichtung zum Trennen cannabinoidhaltiger Substanzen von der restlichen Hanfbiomasse ist dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung mit einer herkömmlichen Dreschvorrichtung gekoppelt ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennvorrichtung ein oder mehrere in den Mähdrescher zusätzlich integrierte oder angefügte geeignete Siebe aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass durch die unterschiedlichen Fliehkräfte verschiedene Fraktionen voneinander getrennt werden und somit cannabinoidhaltige Substanzen selektiert werden. Dabei werden bekannte Trenngeräte wie Windfegen, Separatoren, Zentrifugen und deren Derivate angepasst und eingesetzt.
Vorrichtung nach Anspruch 2, ist dadurch gekennzeichnet, dass durch Gebläse und Absaugvorrichtungen an den vorhandenen oder an zusätzlichen Reinigungs- und Trenneinrichtungen von Stroh und Samen zusätzlich cannabinoidhaltige Stäube und Blütenrückstände aus der Hanfbiomasse geblasen oder abgesaugt. Die cannabinoidhaltigen Substanzen werden aus der Abluft wird mittels geeigneter Staubabscheidern gewonnen.
Mähdrescher mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5.