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Die Erfindung betrifft ein Wärmetherapiegerät, das einen Motor zum lösbaren Verbinden mit einem Lüfterrad aufweist, wobei der Motor einen Parameter-Signalausgang aufweist. Die Erfindung betrifft ferner einen Nachrüstsatz für ein Wärmetherapiegerät und ein Verfahren zum Erkennen einer Anwesenheit eines abnehmbaren Lüfterrads an einem Motor eines Wärmetherapiegerätes.
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In Wärmetherapiegeräten werden Patienten behandelt, die eine konstante Umgebungstemperatur benötigen. In der Regel ist diese Umgebungstemperatur auch beheizt. Das Wärmetherapiegerät, das als Inkubator ausgebildet sein kann, umfasst dabei ein Lüfterrad zur Luftumwälzung, um thermale Inhomogenitäten in dem Wärmetherapiegerät und die daraus folgende Gesundheitsgefahr für Patienten zu vermeiden. Das Lüfterrad ist motorbetrieben und kann von dem Motor abgenommen werden, um die Reinigung zu erleichtern. Allerdings besteht dabei die Gefahr, dass das Lüfterrad versehentlich nach der Reinigung nicht mehr auf den Motor aufgesetzt wird. Eine Luftumwälzung kann danach nicht mehr folgen. Dies kann zu Gesundheitsgefahren für den Patienten führen.
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Um diese Gefahr zu vermeiden, ist es bekannt, Sensoren unter dem Lüfterrad zu platzieren, die optisch oder mittels des Hall-Effektes die Anwesenheit des Lüfterrads auf der Motorwelle ermitteln. Dies wird zum Beispiel in der
CN 201888154 U beschrieben. Da das Lüfterrad in der Regel in der Nähe einer Heizung angeordnet ist, verringert sich die übliche Lebensdauer der in der Nähe angebrachten Sensoren durch die Heizung deutlich. Weiter müssen über die gesamte Lebensdauer des Geräts mechanische Toleranzen durch Motorwelle und Lüfterrad berücksichtigt werden, damit die Erkennung eines Lüfterrads jederzeit zuverlässig erfolgt. Bei optischen Sensoren besteht in der Regel das Problem, dass sie sehr anfällig gegen Luftfeuchtigkeit oder Verschmutzung sind. Wenn der Sensor als Hall-Sensor ausgebildet ist, werden im Lüfterrad Magnete benötigt, die eine Unwucht im Lüfterrad erzeugen. Weiter sind Magnete in dem Lüfterrad teuer in der Herstellung.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Wärmetherapiergerät, einen Nachrüstsatz und ein Verfahren zu schaffen, die ein fehlendes Lüfterrad ohne großen Aufwand schnell und zuverlässig erkennen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Bei einem eingangs genannten Wärmetherapiegerät ist dazu erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Wärmetherapiegerät eine Auswerteeinheit mit einem Parameter-Signaleingang umfasst, wobei der Motor eingerichtet ist, über den Parameter-Signalausgang ein zeitabhängiges Parameter-Signal an den Parameter-Signaleingang zu übermitteln, wobei die Auswerteeinheit ein Ersatzwertmodul und ein Komparatormodul umfasst, wobei das Ersatzwertmodul eingerichtet ist, aus einem zwischen einem Anfahren des Motors und einem Erreichen einer Solldrehzahl des Motors ermittelten zeitabhängigen ParameterSignal einen Ersatzwert für ein von dem Motor beschleunigtes Trägheitsmoment zu bilden und wobei das Komparatormodul zum Vergleichen des Ersatzwertes mit einem vorbestimmten Schwellwert ausgebildet ist.
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Unter einem zeitabhängigen Parameter-Signal wird ein Signal verstanden, das zeitaufgelöste Betriebsparameter des Motors umfasst. Betriebsparameter können dabei beispielsweise die momentane Istdrehzahl des Motors oder die momentane Leistungsaufnahme des Motors sein. Damit sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass noch weitere Motorkennwerte Betriebsparameter sein können.
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Die Erfindung nutzt dabei bereits vorhandene Komponenten des Motor-Lüfterrad-Systems, um zu ermitteln, ob das Lüfterrad auf dem Motor aufgesetzt ist. Dazu werden am Motor bereits vorhandene Sensoren bzw. von den Sensoren ausgegebene Parameter-Signale genutzt, um die Anwesenheit eines Lüfterrads zu erkennen. Zusätzliche Komponenten zur Detektion eines fehlenden Lüfterrads sind damit nicht notwendig. Die bereits von dem Motor bereitgestellten Parameter-Signale werden von der erfindungsgemäßen Auswerteeinheit zur Detektion der Anwesenheit eines Lüfterrads genutzt. Dabei ermittelt das Ersatzwertmodul der Auswerteeinheit aus dem zeitabhängigen Parameter-Signal einen Ersatzwert, mit dem das am Motor beschleunigte Trägheitsmoment ermittelt werden kann. Dazu verwendet das Ersatzwertmodul lediglich das zeitabhängige Parameter-Signal, das vom stillstehenden Motor bis zum Erreichen der Solldrehzahl des Motors ermittelt wurde. Die Solldrehzahl des Motors kann dabei durch den Motortyp fest vorgegeben sein oder von außen an den Motor übermittelt werden. Parameter-Signale, die nach Erreichen der Solldrehzahl des Motors von dem Motor abgegeben werden, werden für die Ermittlung, ob ein Lüfterrad an dem Motor angeordnet ist oder nicht, nicht berücksichtigt. Der von dem Ersatzwertmodul ermittelte Ersatzwert wird von einem Komparatormodul der Auswerteeinheit mit einem vorbestimmten Schwellwert verglichen. Aus dem Ergebnis des Vergleiches des Ersatzwertes mit dem Schwellwert kann die Auswerteeinheit ermitteln, ob ein Lüfterrad an dem Motor vorhanden ist oder nicht. Das Erkennen eines fehlenden Lüfterrads kann damit ohne großen Aufwand, schnell und zuverlässig durchgeführt werden.
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Vorteilhafterweise ist das zeitabhängige Parameter-Signal ein Istdrehzahl-Signal. Der Motor gibt damit über den Parameter-Signalausgang als Parameter die Istdrehzahl des Motors aus. Die Auswerteeinheit erhält am Parameter-Signaleingang ein Signal über die Istdrehzahl. Das Ersatzwertmodul ermittelt dann mittels des Istdrehzahl-Signals einen Ersatzwert für ein von dem Motor beschleunigtes Trägheitsmoment. Es ist dabei zweckmäßig, dass der Ersatzwert in diesem Fall die Zeit ist, die der Motor benötigt, um die Solldrehzahl zu erreichen. Mittels des Istdrehzahl-Signals wird die Zeit gemessen, die von dem Stillstand des Motors bis zum Erreichen der Solldrehzahl vergeht. Der Schwellwert ist dabei zweckmäßigerweise eine zu überschreitende Zeitdauer. Für den Fall, dass kein Lüfterrad mit dem Motor verbunden ist, wird die Solldrehzahl durch den Motor innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne erreicht. Im Vergleich dazu ist die Zeitspanne, in der der Motor die Solldrehzahl erreicht, wenn er ein Lüfterrad antreiben muss, deutlich verlängert. Ein Schwellwert kann dabei zweckmäßigerweise zwischen dem Zeitpunkt gesetzt werden, in dem der Motor ohne Lüfterrad seine Solldrehzahl erreicht, und dem Zeitpunkt, in dem der Motor mit verbundenem Lüfterrad die Solldrehzahl erreicht. Auf diese Weise kann, schon bevor die Solldrehzahl erreicht wurde, erkannt werden, ob ein Lüfterrad mit dem Motor verbunden ist.
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In einer alternativen Ausführungsform kann das Parameter-Signal ein Istleistung-Signal sein. Das Istleistung-Signal wird dabei gebildet aus einem Spannungswert und einem Stromwert. In diesem Ausführungsbeispiel wird das Istleistung-Signal über den Parameter-Signalausgang an den Parameter-Signaleingang der Auswerteeinheit übermittelt. Das Istleistung-Signal wird von dem Ersatzwertmodul zweckmäßigerweise zeitlich integriert. Der Ersatzwert ist damit eine zeitlich integrierte Leistung des Motors, die einer Energie zum Beschleunigen des Motors entspricht. Mit Vorteil ist der Schwellwert dann ein Energiebetrag, die vor dem Erreichen der Solldrehzahl des Motors erreicht werden muss. Wenn der Motor ohne Lüfterrad seine Solldrehzahl erreicht, wird er nur sehr wenig Energie bis zum Erreichen der Solldrehzahl benötigen. Wenn der Motor jedoch mit dem Lüfterrad seine Solldrehzahl erreicht hat, wird er sehr viel mehr Energie benötigt haben. Zweckmäßigerweise ist der Schwellwert für die zu überschreitende Energie zwischen dem Fall, dass der Motor ohne Lüfterrad seine Solldrehzahl erreicht hat, und dem Fall, dass der Motor mit Lüfterrad seine Solldrehzahl erreicht hat, festgelegt.
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Vorteilhafterweise umfasst die Auswerteeinheit eine Alarmeinheit, die durch die Auswerteeinheit ausgelöst wird, wenn das Komparatormodul die Abwesenheit eines Lüfterrads ermittelt. Die Alarmeinheit kann dabei auf akustischem und/oder optischem Wege eine Bedienperson warnen, dass der Motor kein Lüfterrad aufweist.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Auswerteeinheit weiter mit Vorteil ein Not-Aus-Modul zum Abschalten von Komponenten insbesondere einer Heizung des Wärmetherapiegerätes aufweisen. Für den Fall, dass das Komparatormodul die Abwesenheit eines Lüfterrads am Motor erkennt, kann die Auswerteeinheit mittels des Not-Aus-Moduls Komponenten des Wärmetherapiegeräts abschalten, die durch ein fehlendes Lüfterrad eine Gefahr für den Patienten darstellen können. Insbesondere wird dabei eine Heizung des Wärmetherapiegerätes abgeschaltet, da durch den weiteren Betrieb einer Heizung, bei fehlender Luftumwälzung, erhebliche thermische Inhomogenität in einem geschlossenen Wärmetherapiegerät entstehen kann. Damit wird unnötiger Stress für den Patienten vermieden.
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Vorteilhafterweise umfasst der Motor einen Solldrehzahl-Signaleingang zum Empfang eines Solldrehzahl-Signals. Mit dem Solldrehzahl-Signaleingang kann dem Motor eine Solldrehzahl von außen derart vorgegeben werden, dass eine optimale Luftumwälzung in dem Innenraum des Wärmetherapiegeräts bewirkt wird.
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Die Erfindung bezieht sich weiter auf einen Nachrüstsatz für ein Wärmetherapiegerät, das einen Motor zum lösbaren Verbinden mit einem Lüfterrad umfasst, wobei der Nachrüstsatz eine Auswerteeinheit mit einem Parameter-Signaleingang zum Empfangen eines zeitabhängigen Parameter-Signals umfasst und die Auswerteeinheit ein Ersatzwertmodul und ein Komparatormodul umfasst, wobei das Ersatzwertmodul eingerichtet ist, aus einem zwischen einem Anfahren des Motors und einem Erreichen einer Solldrehzahl des Motors ermittelten zeitabhängigen Parameter-Signal einen Ersatzwert für ein vom Motor beschleunigtes Trägheitsmoment zu bilden und wobei das Komparatormodul zum Vergleichen des Ersatzwertes mit einem vorbestimmten Schwellwert ausgebildet ist.
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Weiterbildungen des Nachrüstsatzes bzw. der Auswerteeinheit sind aus der vorangegangenen Beschreibung zu entnehmen.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Erkennen einer Anwesenheit eines abnehmbaren Lüfterrads an einem Motor eines Wärmetherapiegerätes mittels einer Auswerteeinheit, wobei erfindungsgemäß die Schritte vorgesehen sind: Empfangen eines zeitabhängigen Parameter-Signals von dem Motor; Ermitteln eines Ersatzwertes für ein von dem Motor beschleunigtes Trägheitsmoment aus dem zeitabhängigen Parameter-Signal zwischen einem Anfahren des Motors und einem Erreichen einer Solldrehzahl des Motors; und Vergleichen des Ersatzwertes mit einem vorbestimmten Schwellwert.
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Das Wärmetherapiegerät kann dabei gemäß vorangegangener Beschreibung ausgebildet sein.
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Vorteilhafterweise erfolgt ein Ausgeben eines Alarms, wenn das Vergleichen des Ersatzwertes mit dem Schwellwert eine Abwesenheit des Lüfterrads ermittelt.
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Weiter erfolgt ein Abschalten von Komponenten, insbesondere eine Heizung eines Wärmetherapiegerätes, wenn das Vergleichen des Ersatzwertes mit dem Schwellwert eine Abwesenheit eines Lüfterrads ergibt.
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Die Merkmale der Erfindung werden mittels eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels gemäß beigefügter Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- 1: eine schematische Darstellung eines Wärmetherapiegerätes;
- 2: eine schematische Darstellung der Auswerteeinheit am Wärmetherapiegerät;
- 3a, b: schematische Diagramme über den Verlauf von Parameter-Signalen des Motors mit und ohne Lüfterrad; und
- 4: ein Ablaufdiagramm für das erfindungsgemäße Verfahren.
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Das Wärmetherapiegerät in seiner Gesamtheit ist mit dem Bezugszeichen 1 referenziert.
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Gemäß 1 umfasst das Wärmetherapiegerät 1 einen Innenraum 9, in dem sich ein Patient 8 befindet. Der Patient 8 ist insbesondere ein Frühgeborenes (Neonat). Das Wärmetherapiegerät 1 ist dabei ein geschlossenes Wärmetherapiegerät 1, d.h. der Innenraum 9 ist gegenüber der Außenwelt abgeschlossen.
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An einer Wand 11 ist ein Motor 2 angeordnet, wobei der Motor 2 außerhalb des Innenraums 9 angeordnet ist. In einer ersten Ausführungsform weist der Motor 2 eine motortypabhängige feste Solldrehzahl auf. In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist an dem Motor 2 zur Steuerung ein Sollwert-Signaleingang 22 vorgesehen, über den der Motor 2 von außen einen Sollwert für die Solldrehzahl empfängt.
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Weiter umfasst der Motor 2 einen Parameter-Signalausgang 23, über den ein Parameter von dem Motor 2 ausgegeben werden kann. Der Parameter betrifft dabei Betriebsparameter des Motors 2 wie zum Beispiel die Istdrehzahl oder die aufgenommene elektrische Leistung.
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Der Motor 2 umfasst weiter eine Motorwelle 21, die durch die Wand 11 in den Innenraum 9 geführt wird. Auf der Motorwelle 21 ist ein Lüfterrad 3 lösbar verbunden. D.h., dass das Lüfterrad 3 von der Motorwelle 21 und damit von dem Motor 2 entfernt werden kann. Wenn der Motor 2 in Betrieb ist, bewirkt das Rotieren des Lüfterrads 3 eine Luftumwälzung im Innenraum 9 des Wärmetherapiegeräts 1.
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Das Wärmetherapiegerät 1 umfasst weiter eine Heizung 5, die die Luft im Innenraum 9 des Wärmetherapiegeräts 1 beheizt. Die Heizung 5 kann dabei an beliebiger Stelle am Wärmetherapiegerät 1 angeordnet sein. D.h., dass die Heizung 5 außen oder auch im Innenraum 9 des Wärmetherapiegeräts 1 angeordnet sein kann.
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In diesem Zusammenhang bewirkt das Lüfterrad 3, dass die Luft im Innenraum 9 keine thermischen Inhomogenitäten aufweist, d.h. dass im Innenraum 9 über das gesamte Volumen verteilt eine gleichmäßige Temperatur herrscht. Durch die Luftumwälzung wird im Innenraum 9 angewärmte Luft ständig mit abgekühlter Luft vermischt, sodass die Luft im Innenraum 9 thermisch homogenisiert wird.
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Weiter umfasst das Wärmetherapiegerät 1 eine Auswerteeinheit 4, die mit dem Motor 2 über kabellose und/oder kabelgebundene Signalverbindungen Signale austauschen kann.
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Um zu überprüfen, ob das Lüfterrad 3 nach der Reinigung wieder mit der Motorwelle 21 verbunden wurde, umfasst die Auswerteeinheit 4 einen Parameter-Signaleingang 45, der Signale von dem Parameter-Signalausgang 23 des Motors 2 empfangen kann. Das von dem Motor 2 empfangene Parameter-Signal wird von einem Ersatzwertmodul 41 in einen Ersatzwert für das an der Motorwelle 21 anliegende beschleunigte Trägheitsmoment umgewandelt. Dabei wird ein zeitabhängiges Parameter-Signal von dem Parameter-Signalausgang 23 zu dem Parameter-Signaleingang 45 übertragen. Für die Erzeugung des Ersatzwertes nutzt das Ersatzwertmodul 41 lediglich den Teil des zeitabhängigen Parameter-Signals, der zwischen dem Anfahren des Motors 2 und dem Erreichen der Solldrehzahl des Motors 2 übermittelt wurde.
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Dazu kann der Motor 2 in einer Ausführungsform bei Erreichen der Solldrehzahl das Übermitteln des Parameter-Signals an die Auswerteeinheit 4 stoppen.
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In einer alternativen Ausführungsform kann der Motor 2 mittels des Parameter-Signals das Erreichen der Solldrehzahl mitteilen.
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In einer weiteren alternativen Ausführungsform kann die Auswerteeinheit 4 einen Sollwert-Signaleingang 46 aufweisen, an dem das Solldrehzahl-Signal anliegt. Damit kann die Auswerteeinheit 4 die zu nutzenden zeitabhängigen Parameter-Signale anhand des Solldrehzahl-Signals bestimmen.
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Der von dem Ersatzwertmodul 41 erzeugte Ersatzwert für das Trägheitsmoment, das durch den Motor 2 beschleunigt wird, kann zum Beispiel die Zeit sein, die der Motor 2 benötigt, um vom Stillstand auf die Solldrehzahl beschleunigt zu werden. Alternativ kann die zwischen dem Anfahren des Motors und dem Erreichen der Solldrehzahl des Motors 2 genutzte elektrische Leistung des Motors 2 zeitlich integriert bzw. summiert werden, was der Energie zur Beschleunigung des Motors 2 entspricht.
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Der auf diese Weise erhaltene Ersatzwert wird an ein Komparatormodul 42 der Auswerteeinheit 4 übermittelt. Das Komparatormodul 42 vergleicht den Ersatzwert mit einem vorbestimmten Schwellwert. In dem Fall, dass eine Zeitspanne als Ersatzwert dient, ist der Schwellwert eine Zeitspanne, die mit dem Ersatzwert verglichen wird. Wenn der Ersatzwert aus einem integrierten bzw. summierten Leistungssignal gebildet ist, wird als Schwellwert ein Energiebetrag benutzt. Das Komparatormodul 42 bestimmt aufgrund des Vergleichs, ob ein Lüfterrad 3 auf der Motorwelle 21 des Motors 2 beschleunigt wird oder nicht.
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Der Schwellwert kann dabei aus empirischen Daten erzeugt worden sein und in dem Komparatormodul 42 dauerhaft gespeichert sein. Dabei können verschiedene Schwellwerte vorhanden sein, die verschiedenen Motortypen und verschiedenen Lüfterradtypen zugeordnet sind.
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Wenn das Komparatormodul 42 zu dem Ergebnis kommt, dass kein Lüfterrad 3 mit der Motorwelle 21 verbunden ist, übermittelt es ein Signal an ein Alarmmodul 43 der Auswerteeinheit 4. Das Alarmmodul 43 erzeugt dabei einen akustischen und/oder optischen Alarm, der das Bedienpersonal des Wärmetherapiegerätes 1 alarmiert, dass das Lüfterrad 3 nicht mit der Motorwelle 21 verbunden ist. Das Bedienpersonal erhält damit die Möglichkeit, das Lüfterrad 3 mit der Motorwelle 21 zu verbinden.
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Weiter umfasst die Auswerteeinheit 4 ein Not-Aus-Modul 44. Das Not-Aus-Modul 44 wird ebenfalls von dem Komparatormodul 42 betätigt, wenn festgestellt wurde, dass kein Lüfterrad 3 auf der Motorwelle 21 sitzt. Das Not-Aus-Modul 44 sendet ein Not-Aus-Signal an die Komponenten des Wärmetherapiegerätes 1. Insbesondere übermittelt das Not-Aus-Modul 44 ein Not-Aus-Signal an die Heizung 5. Damit wird sichergestellt, dass die Luft nicht mehr durch die Heizung 5 erhitzt wird, da diese erhitzte Luft bei fehlendem Lüfterrad 3 nicht mehr mit dem Gasvolumen des Innenraums 9 vermischt werden kann. Es werden damit thermische Inhomogenitäten im Innenraum 9 des Wärmetherapiegerätes 1 vermieden.
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Mittels 3a wird im Folgenden beschrieben, wie der Vergleich durch das Komparatormodul 42 erfolgen kann, wenn das Parameter-Signal die Istdrehzahl des Motors 2 darstellt. Mit dem Referenzzeichen 6 wird ein Istdrehzahl-Diagramm dargestellt, bei dem die Drehzahl n über der Zeit t aufgetragen ist. Die durchgezogene Linie 61 stellt den Verlauf der Solldrehzahl des Motors 3 dar. Die Solldrehzahl ist dabei die Drehzahl, die der Motor 2 erreichen soll. Mit der gestrichelten Linie 62 wird die Istdrehzahl des Motors 2 dargestellt, wenn kein Lüfterrad 3 mit dem Motor 2 verbunden ist. Der Zeitpunkt, an dem die Istdrehzahl 62 die Solldrehzahl 61 erreicht, wird mit t1 bezeichnet. Weiter wird mit der Strichpunktlinie 63 der Verlauf der Istdrehzahl dargestellt, wenn ein Lüfterrad 3 mit dem Motor 2 verbunden ist. Der Zeitpunkt, an dem die Istdrehzahl 63 die Solldrehzahl 61 erreicht, ist mit t2 gekennzeichnet. Der Ersatzwert, der durch das Ersatzwertmodul 41 bestimmt wird, ist dabei die Zeit, die die Istdrehzahl benötigt, um die Solldrehzahl zu erreichen. In dem Fall, dass kein Lüfterrad 3 vorhanden ist, beträgt diese Zeitspanne t1. In dem Fall, dass ein Lüfterrad 3 mit dem Motor 2 verbunden ist, beträgt die Zeitdauer t2.
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Das Komparatormodul 42 vergleicht den Wert der Zeitdauer, d. h. den Ersatzwert, mit einem Schwellwert, der eine Zeitdauer darstellt, die zwischen dem Wert t1 und dem Wert t2 liegt. Wenn der von dem Ersatzwertmodul 41 bestimmte Ersatzwert unterhalb dieses Schwellwerts liegt, wird von dem Komparatormodul 42 ermittelt, dass kein Lüfterrad 3 mit dem Motor 2 verbunden ist. Wenn der Ersatzwert größer als der Schwellwert ist, ermittelt das Komparatormodul 42, dass ein Lüfterrad 3 mit dem Motor 2 verbunden ist.
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3b zeigt ein Leistungs-Diagramm 7. Das Leistungs-Diagramm 7 beschreibt die Leistung P über der Zeit t. Die gestrichelte Linie 72 zeigt dabei den Verlauf der Leistung, wenn kein Lüfterrad 3 mit dem Motor 2 verbunden ist. Die gestrichpunktete Linie 73 zeigt den Verlauf der Leistung, wenn ein Lüfterrad 3 mit dem Motor 2 verbunden ist.
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Das Ersatzwertmodul bestimmt aus dem jeweiligen Verlauf die zeitlich integrierte Leistung, die zwischen dem Anfahren des Motors 2 und dem Erreichen der Solldrehzahl des Motors 2 aufgenommen wird. Der Schwellwert, mit dem das Komparatormodul 42 den Ersatzwert vergleicht, ist in diesem Fall eine zeitlich integrierte Leistung. Dieser Wert liegt zwischen der zeitlich integrierten Leistung der Kurve 72 und der zeitlich integrierten Leistung der Kurve 73. Wenn der Ersatzwert die zeitlich integrierte Leistung unterschreitet, ermittelt das Komparatormodul 42, dass kein Lüfterrad 3 mit dem Motor 2 verbunden ist. Wenn der Ersatzwert über dem Schwellwert liegt, ermittelt das Komparatormodul 42, dass ein Lüfterrad 3 mit dem Motor 2 verbunden ist.
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4 zeigt ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens. In Schritt 100 wird zunächst ein zeitabhängiges Parameter-Signal von dem Motor 2 durch die Auswerteeinheit 4 empfangen. Das Parametersignal kann dabei über den Parameter-Signalausgang 23 an den Parameter-Signaleingang 45 übermittelt werden. Im Schritt 101 wird ein Ersatzwert für ein von dem Motor 2 beschleunigtes Trägheitsmoment aus dem zeitabhängigen Parameter-Signal zwischen dem Anfahren des Motors 2 und dem Erreichen einer Solldrehzahl des Motors 2 ermittelt. Die Natur des Ersatzwertes hängt dabei von der Natur des übermittelten Parameter-Signals ab.
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Im Schritt 102 wird ein Vergleich zwischen dem Ersatzwert und einem vorbestimmten Schwellwert durchgeführt. Der vorbestimmte Schwellwert kann dabei aus empirisch gesammelten Daten erzeugt worden sein. Diese Daten können aus empirischen Tests von verschiedenen Motortypen gesammelt werden, die mit oder ohne verschiedene Lüfterradtypen vom Anfahren bis auf eine bestimmte Solldrehzahl gebracht wurden. Weiter kann der Schwellwert auch von der Solldrehzahl an sich oder von der Geschwindigkeit der Änderung der Solldrehzahl abhängig sein. Aus dem Vergleich wird ermittelt, ob ein Lüfterrad 3 mit einem Motor 2 verbunden ist oder nicht.
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Wenn der Vergleich ergibt, dass kein Lüfterrad 3 mit dem Motor 2 verbunden ist, wird in einem Schritt 103 ein Alarm ausgegeben. Weiter wird in einem Schritt 104 ein Abschalten von Komponenten eines Wärmetherapiegeräts 1 durchgeführt. Dabei wird bevorzugt eine Heizung 5 des Wärmetherapiegeräts 1 ausgeschaltet.
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Die Auswerteeinheit 4 kann auch als Bestandteil eines Nachrüstsatzes 10 nachträglich an ein bereits bestehendes Wärmetherapiegerät 1 montiert werden. Das Wärmetherapiegerät 1 muss dabei einen Motor 2 aufweisen, an den ein abnehmbares Lüfterrad 3 angeordnet werden kann. Der Nachrüstsatz 10 umfasst dabei eine Auswerteeinheit 4 mit einem Parameter-Signaleingang 45. Weiter weist die Auswerteeinheit 4 ein Ersatzwertmodul 41 und ein Komparatormodul 42 auf. Die Auswerteeinheit 4 kann weiter ein Alarmmodul 43 sowie ein Not-Aus-Modul 44 aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wärmetherapiegerät
- 2
- Motor
- 3
- Lüfterrad
- 4
- Auswerteeinheit
- 5
- Heizung
- 6
- Istdrehzahl-Diagramm
- 7
- Istleistungs-Diagramm
- 8
- Patient
- 10
- Nachrüstsatz
- 11
- Seitenwand
- 21
- Motorwelle
- 22
- Solldrehzahl-Signaleingang
- 23
- Parameter-Signalausgang
- 41
- Ersatzwertmodul
- 42
- Komparatormodul
- 43
- Alarmmodul
- 44
- Not-Aus-Modul
- 45
- Parameter-Signaleingang
- 46
- Sollwert-Signaleingang
- 61
- Solldrehzahl
- 62
- Istdrehzahl ohne Lüfter
- 63
- Istdrehzahl mit Lüfter
- 72
- Istleistung ohne Lüfter
- 73
- Istleistung mit Lüfter
- 100
- Empfangen Parametersignal
- 101
- Ermitteln Ersatzwert aus Parametersignal
- 102
- Vergleichen Ersatzwert mit Schwellwert
- 103
- Alarmieren
- 104
- Abschalten