DE102016005739A1 - Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs - Google Patents

Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs Download PDF

Info

Publication number
DE102016005739A1
DE102016005739A1 DE102016005739.4A DE102016005739A DE102016005739A1 DE 102016005739 A1 DE102016005739 A1 DE 102016005739A1 DE 102016005739 A DE102016005739 A DE 102016005739A DE 102016005739 A1 DE102016005739 A1 DE 102016005739A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
vehicle
wheel
wheels
determined
trajectory
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE102016005739.4A
Other languages
English (en)
Inventor
Alexander Brunker
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Mercedes Benz Group AG
Original Assignee
Daimler AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Daimler AG filed Critical Daimler AG
Priority to DE102016005739.4A priority Critical patent/DE102016005739A1/de
Publication of DE102016005739A1 publication Critical patent/DE102016005739A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60WCONJOINT CONTROL OF VEHICLE SUB-UNITS OF DIFFERENT TYPE OR DIFFERENT FUNCTION; CONTROL SYSTEMS SPECIALLY ADAPTED FOR HYBRID VEHICLES; ROAD VEHICLE DRIVE CONTROL SYSTEMS FOR PURPOSES NOT RELATED TO THE CONTROL OF A PARTICULAR SUB-UNIT
    • B60W40/00Estimation or calculation of non-directly measurable driving parameters for road vehicle drive control systems not related to the control of a particular sub unit, e.g. by using mathematical models
    • B60W40/10Estimation or calculation of non-directly measurable driving parameters for road vehicle drive control systems not related to the control of a particular sub unit, e.g. by using mathematical models related to vehicle motion
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60WCONJOINT CONTROL OF VEHICLE SUB-UNITS OF DIFFERENT TYPE OR DIFFERENT FUNCTION; CONTROL SYSTEMS SPECIALLY ADAPTED FOR HYBRID VEHICLES; ROAD VEHICLE DRIVE CONTROL SYSTEMS FOR PURPOSES NOT RELATED TO THE CONTROL OF A PARTICULAR SUB-UNIT
    • B60W50/00Details of control systems for road vehicle drive control not related to the control of a particular sub-unit, e.g. process diagnostic or vehicle driver interfaces
    • B60W2050/0001Details of the control system
    • B60W2050/0019Control system elements or transfer functions
    • B60W2050/0028Mathematical models, e.g. for simulation
    • B60W2050/0031Mathematical model of the vehicle
    • B60W2050/0034Multiple-track, 2D vehicle model, e.g. four-wheel model
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60WCONJOINT CONTROL OF VEHICLE SUB-UNITS OF DIFFERENT TYPE OR DIFFERENT FUNCTION; CONTROL SYSTEMS SPECIALLY ADAPTED FOR HYBRID VEHICLES; ROAD VEHICLE DRIVE CONTROL SYSTEMS FOR PURPOSES NOT RELATED TO THE CONTROL OF A PARTICULAR SUB-UNIT
    • B60W2520/00Input parameters relating to overall vehicle dynamics
    • B60W2520/28Wheel speed

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Automation & Control Theory (AREA)
  • Mathematical Physics (AREA)
  • Transportation (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Control Of Driving Devices And Active Controlling Of Vehicle (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs (1) mit vier Rädern (VL, VR, HL, HR). Erfindungsgemäß wird mittels aller möglichen Radkombinationen von jeweils zwei der vier Räder (VL, VR, HL, HR) des Fahrzeugs (1) jeweils eine Trajektorie des Fahrzeugs (1) ermittelt, wobei die jeweilige Trajektorie mittels Radgeschwindigkeiten (vVL, vVR, vHL, vHR) und Radwinkeln (δVL, δVR, δHL, δHR) der jeweiligen beiden Räder (VL, VR, HL, HR) ermittelt wird und wobei die ermittelten Trajektorien mit einer Bewertung eines jeweiligen Fahrzustands des Fahrzeugs (1) zu einem Bewegungsmodell vereinigt werden, welches fahrzustandsabhängig die Eigenbewegung des Fahrzeugs (1) beschreibt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
  • Aus dem Stand der Technik ist, wie in der DE 10 2012 216 213 A1 beschrieben, ein Verfahren zum Schätzen von Reifenparametern für ein Fahrzeug bekannt. In diesem Verfahren wird eine Referenzbewegung des Fahrzeugs gemessen. Basierend auf einem von den zu schätzenden Reifenparametern befreiten Modell wird eine Modellbewegung des Fahrzeugs modelliert. Basierend auf einer Gegenüberstellung der Referenzbewegung und der Modellbewegung werden die Reifenparameter des Fahrzeugs geschätzt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs anzugeben.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • In einem Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs mit vier Rädern wird erfindungsgemäß mittels aller möglichen Radkombinationen von jeweils zwei der vier Räder des Fahrzeugs jeweils eine Trajektorie des Fahrzeugs ermittelt, wobei die jeweilige Trajektorie mittels Radgeschwindigkeiten und Radwinkeln der jeweiligen beiden Räder ermittelt wird und wobei die ermittelten Trajektorien mit einer Bewertung eines jeweiligen Fahrzustands des Fahrzeugs zu einem Bewegungsmodell vereinigt werden, welches fahrzustandsabhängig die Eigenbewegung des Fahrzeugs beschreibt.
  • Mittels des Verfahrens wird somit die Eigenbewegung des Fahrzeugs mittels eines fahrzustandsabhängigen Vierrad-Odometriemodells des Fahrzeugs ermittelt. Das Verfahren ist insbesondere zur Durchführung automatischer, insbesondere autonomer oder zumindest teilautonomer, Parkmanöver des Fahrzeugs besonders vorteilhaft, da hierfür die Eigenbewegungsschätzung einer der wichtigsten Faktoren ist. Die Eigenbewegung darf hierfür nur durch Fahrzeugbasissensoren erfolgen. Durch Drehzahlfühler zur Ermittlung von Radumdrehungen der Räder des Fahrzeugs kann zur Eigenbewegungsermittlung die Odometrie verwendet werden.
  • Um eine möglichst hohe Genauigkeit der Odometrie sicherzustellen, werden möglichst alle verfügbaren und hierfür geeigneten Informationen verwendet, insbesondere Raddrehzahlen und Radwinkel der vier Räder des Fahrzeugs. Da daraus resultierende Differenzialgleichungen, die in diesem Bewegungsmodell aufgestellt werden können, überbestimmt sind und bei unterschiedlichen Fahrzuständen unterschiedliche Genauigkeiten und Fehler haben, wird das fahrzustandsabhängige Vierrad-Odometriemodell entwickelt. Hierfür wird die Odometrie in jedem Fahrzustand durch verschiedene Formeln an unterschiedlichen Rädern berechnet. Benötigt werden für die jeweilige Bewegungsgleichung nur eine Orientierung und Geschwindigkeit zweier Punkte des Fahrzeugs, d. h. zweier Räder des Fahrzeugs. Danach werden alle einzelnen Lösungen, d. h. die mit allen Radkombinationen aus jeweils zwei der vier Räder des Fahrzeugs ermittelten Trajektorien, mit der Bewertung des Fahrzustandes des Fahrzeugs beispielsweise in einem Kalman-Filter zu einem Bewegungsmodell vereinigt, welches fahrzustandsabhängig und durch die Informationen aller vier Räder des Fahrzeugs die beste Beschreibung der Bewegung des Fahrzeugs anhand dessen Odometrie ergibt.
  • Die Radkombinationen aus jeweils zwei der vier Räder des Fahrzeugs sind:
    • • vorderes linkes Rad und vorderes rechtes Rad,
    • • vorderes linkes Rad und hinteres rechtes Rad,
    • • vorderes linkes Rad und hinteres linkes Rad,
    • • vorderes rechtes Rad und hinteres rechtes Rad,
    • • vorderes rechtes Rad und hinteres linkes Rad,
    • • hinteres rechtes Rad und hinteres linkes Rad.
  • Mögliche Fahrzustände des Fahrzeugs sind beispielsweise eine Geradeausfahrt mit konstanter Geschwindigkeit und kleinem Lenkwinkel, eine Geradeausfahrt mit konstanter Beschleunigung und kleinem Lenkwinkel, eine Kurvenfahrt mit konstanter Geschwindigkeit und konstantem Lenkwinkel, eine Kurvenfahrt mit konstanter Beschleunigung und konstantem Lenkwinkel, eine Kurvenfahrt mit konstanter Geschwindigkeit und konstanter Lenkgeschwindigkeit und eine Kurvenfahrt mit konstanter Beschleunigung und konstanter Lenkgeschwindigkeit.
  • Beispielsweise liefert bei Geradeausfahrt mit konstanter Geschwindigkeit und kleinem Lenkwinkel die Radkombination aus hinterem rechten Rad und hinterem linken Rad die besten Ergebnisse bezüglich der tatsächlich gefahrenen Trajektorie des Fahrzeugs, während beispielsweise bei einer Kurvenfahrt mit konstanter Geschwindigkeit und konstantem Lenkwinkel die Radkombinationen aus vorderem linken Rad und hinterem rechten Rad sowie aus vorderem rechten Rad und hinterem linken Rad und bei einer Kurvenfahrt mit konstanter Beschleunigung und konstantem Lenkwinkel die Radkombinationen aus vorderem linken Rad und hinterem linken Rad sowie aus vorderem rechten Rad und hinterem rechten Rad die besten Ergebnisse bezüglich der tatsächlich gefahrenen Trajektorie des Fahrzeugs liefern. Durch Einbeziehung des jeweiligen Fahrzustands können somit die mittels der Radkombinationen ermittelten Trajektorien hinsichtlich ihrer Genauigkeit bezüglich des jeweiligen Fahrzustands bewertet werden und entsprechend dieser Bewertung unterschiedlich gewichtet in die Ermittlung der tatsächlichen Trajektorie des Fahrzeugs, d. h. der Eigenbewegung des Fahrzeugs, einfließen.
  • Das Verfahren ermöglicht eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Eigenbewegungsschätzung besonders bei niedrigen Geschwindigkeiten und dadurch insbesondere eine sichere Durchführung autonomer oder zumindest teilautonomer Parkmanöver.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
  • Dabei zeigt:
  • 1 schematisch eine Eigenbewegung eines Fahrzeugs.
  • 1 zeigt in einer stark schematisch vereinfachten Darstellung eine Eigenbewegung eines Fahrzeugs 1 mit vier Rädern VL, VR, HL, HR aus einer ersten Position P1, in welcher das Fahrzeug 1 mit durchgezogenen Linien dargestellt ist, in eine zweite Position P2, in welcher das Fahrzeug 1 mit gestrichelten Linien dargestellt ist. In einem Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung des Fahrzeugs 1 wird mittels aller möglichen Radkombinationen von jeweils zwei der vier Räder VL, VR, HL, HR des Fahrzeugs 1 jeweils eine Trajektorie des Fahrzeugs 1 ermittelt, wobei die jeweilige Trajektorie mittels Radgeschwindigkeiten vVL, vVR, vHL, vHR und Radwinkeln δVL, δVR, δHL, δHR der jeweiligen beiden Räder VL, VR, HL, HR ermittelt wird und wobei die ermittelten Trajektorien mit einer Bewertung eines jeweiligen Fahrzustands des Fahrzeugs 1 zu einem Bewegungsmodell vereinigt werden, welches fahrzustandsabhängig die Eigenbewegung des Fahrzeugs 1 beschreibt.
  • Die Radkombinationen aus jeweils zwei der vier Räder VL, VR, HL, HR des Fahrzeugs 1 sind:
    • • vorderes linkes Rad VL und vorderes rechtes Rad VR,
    • • vorderes linkes Rad VL und hinteres rechtes Rad HR,
    • • vorderes linkes Rad VL und hinteres linkes Rad HL,
    • • vorderes rechtes Rad VR und hinteres rechtes Rad HR,
    • • vorderes rechtes Rad VR und hinteres linkes Rad HL,
    • • hinteres rechtes Rad HR und hinteres linkes Rad HL.
  • Daraus resultierende Differenzialgleichungen, die in diesem Bewegungsmodell aufgestellt werden können, sind überbestimmt. Aus den sechs Radkombinationen ergeben sich entsprechend sechs Trajektorien des Fahrzeugs 1, aus welchen eine tatsächliche Trajektorie des Fahrzeugs 1, d. h. die Eigenbewegung des Fahrzeugs 1, ermittelt werden kann. Da die mittels der Radkombinationen ermittelten Trajektorien bei unterschiedlichen Fahrzuständen unterschiedliche Genauigkeiten und Fehler haben, wird zusätzlich ein jeweiliger Fahrzustand des Fahrzeugs 1 berücksichtigt.
  • Mögliche Fahrzustände des Fahrzeugs 1 sind beispielsweise eine Geradeausfahrt mit konstanter Geschwindigkeit und kleinem Lenkwinkel, eine Geradeausfahrt mit konstanter Beschleunigung und kleinem Lenkwinkel, eine Kurvenfahrt mit konstanter Geschwindigkeit und konstantem Lenkwinkel, eine Kurvenfahrt mit konstanter Beschleunigung und konstantem Lenkwinkel, eine Kurvenfahrt mit konstanter Geschwindigkeit und konstanter Lenkgeschwindigkeit und eine Kurvenfahrt mit konstanter Beschleunigung und konstanter Lenkgeschwindigkeit.
  • Beispielsweise liefert bei Geradeausfahrt mit konstanter Geschwindigkeit und kleinem Lenkwinkel die Radkombination aus hinterem rechten Rad HR und hinterem linken Rad HL die besten Ergebnisse bezüglich der tatsächlich gefahrenen Trajektorie des Fahrzeugs 1, während beispielsweise bei einer Kurvenfahrt mit konstanter Geschwindigkeit und konstantem Lenkwinkel die Radkombinationen aus vorderem linken Rad VL und hinterem rechten Rad HR sowie aus vorderem rechten Rad VR und hinterem linken Rad HL und bei einer Kurvenfahrt mit konstanter Beschleunigung und konstantem Lenkwinkel die Radkombinationen aus vorderem linken Rad VL und hinterem linken Rad HL sowie aus vorderem rechten Rad VR und hinterem rechten Rad HR die besten Ergebnisse bezüglich der tatsächlich gefahrenen Trajektorie des Fahrzeugs 1 liefern.
  • Durch Einbeziehung des jeweiligen Fahrzustands können somit die mittels der Radkombinationen ermittelten Trajektorien hinsichtlich ihrer Genauigkeit bezüglich des jeweiligen Fahrzustands bewertet werden und entsprechend dieser Bewertung unterschiedlich gewichtet in die Ermittlung der tatsächlichen Trajektorie des Fahrzeugs 1, d. h. der Eigenbewegung des Fahrzeugs 1, einfließen. Die tatsächlich gefahrene Trajektorie der Eigenbewegung des Fahrzeugs 1 wird dann beispielsweise anhand eines Mittelwertes der mittels aller Radkombinationen ermittelten Trajektorien, mittels eines Kalman-Filters und/oder mittels einer Fuzzy-Logic ermittelt. Beispielsweise werden die mittels der Radkombinationen ermittelten Trajektorien mit der Bewertung des Fahrzustandes des Fahrzeugs 1 in einem Kalman-Filter zu einem Bewegungsmodell vereinigt, welches fahrzustandsabhängig und durch die Informationen aller vier Räder VL, VR, HL, HR des Fahrzeugs 1 die beste Beschreibung der Bewegung des Fahrzeugs 1 anhand dessen Odometrie ergibt.
  • Als Parameter zur Ermittlung der Trajektorie mittels der jeweiligen Radkombination werden der Radwinkel δVL, δVR, δHL, δHR der jeweiligen Räder VL, VR, HL, HR, ein Radstand w des Fahrzeugs 1, auch als Wheelbase bezeichnet, eine Spurweite T des Fahrzeugs 1 oder einer jeweiligen Achse des Fahrzeugs 1, auch als Track bezeichnet, Raddrehzahlen der jeweiligen Räder VL, VR, HL, HR, auch als Radticks bezeichnet, und/oder ein Abrollumfang der jeweiligen Räder VL, VR, HL, HR verwendet.
  • Die Informationen von zwei Rädern VL, VR, HL, HR des Fahrzeugs 1, d. h. deren Radwinkel δVL, δVR, δHL, δHR und Radgeschwindigkeiten vVL, vVR, vHL, vHR, sind bereits ausreichend zur Beschreibung der Eigenbewegung des Fahrzeugs 1. Der jeweilige Radwinkel δVL, δVR kann für die Vorderachse, d. h. für die beiden vorderen Räder VL, VR, beispielsweise aus einem Lenkwinkel abgeleitet werden, welcher zum Beispiel mittels eines Lenkwinkelsensors erfasst wird. Für die beiden hinteren Räder HL, HR ist der jeweiliger Radwinkel δHL, δHR üblicherweise gleich Null, zumindest dann, wenn das Fahrzeug 1 eine ungelenkte Hinterachse aufweist. Aus diesem Grund sind die Radwinkel δHL, δHR der beiden hinteren Räder HL, HR in 1 nicht eingezeichnet.
  • Die jeweilige Radgeschwindigkeit vVL, vVR, vHL, vHR kann beispielsweise mittels der Raddrehzahl und des Abrollumfangs des jeweiligen Rades VL, VR, HL, HR ermittelt werden. Der Abrollumfang ist bekannt. Die Raddrehzahl wird beispielsweise über entsprechende Raddrehzahlsensoren ermittelt.
  • Im Folgenden werden Formeln für die jeweilige Radkombination dargestellt. Dabei wird für die jeweilige Radkombination aus den Radgeschwindigkeiten vVL, vVR, vHL, vHR der jeweiligen Räder VL, VR, HL, HR eine mittlere Geschwindigkeit vM der Trajektorie für die jeweilige Radkombination berechnet. Des Weiteren wird für die jeweilige Radkombination ein gefahrener Radius RVL, RVR, RHL, RHR der beiden Räder VL, VR, HL, HR der jeweiligen Radkombination berechnet, woraus dann ein mittlerer Radius RM der Trajektorie für die jeweilige Radkombination berechnet wird. Zudem wird für die jeweilige Radkombination ein Winkel α der während eines Zeitintervalls Δt gefahrenen Trajektorie für die jeweilige Radkombination des Fahrzeugs 1 berechnet. Somit wird die mit der jeweiligen Radkombination ermittelte Trajektorie durch den jeweils ermittelten mittleren Radius RM, die jeweils ermittelte mittlere Geschwindigkeit vM und den jeweils ermittelten Winkel α beschrieben.
  • Für die Radkombination vorderes linkes Rad VL und hinteres rechtes Rad VR gilt:
    Figure DE102016005739A1_0002
    Figure DE102016005739A1_0003
  • Für die Radkombination vorderes rechtes Rad VR und hinteres linkes Rad HL gilt:
    Figure DE102016005739A1_0004
  • Für die Radkombination vorderes linkes Rad VL und hinteres linkes Rad HL gilt:
    Figure DE102016005739A1_0005
    Figure DE102016005739A1_0006
  • Für die Radkombination vorderes rechtes Rad VR und hinteres rechtes Rad HR gilt:
    Figure DE102016005739A1_0007
  • Für die Radkombination vorderes linkes Rad VL und vorderes rechtes Rad VR gilt:
    Figure DE102016005739A1_0008
  • Für die Radkombination hinteres rechtes Rad HR und hinteres linkes Rad HL gilt:
    Figure DE102016005739A1_0009
  • Bei einer ungelenkten Hinterachse gilt für die Radwinkel δHL, δHR der beiden Hinterräder: δHL ≈ 0 [29] δHR ≈ 0 [30]
  • Für eine solche ungelenkte Hinterachse gilt somit: RHL = RHR + T [31]
    Figure DE102016005739A1_0010
  • Wie oben bereits erwähnt, wird die mit der jeweiligen Radkombination ermittelte Trajektorie durch den jeweils ermittelten mittleren Radius RM, die jeweils ermittelte mittlere Geschwindigkeit vM und den jeweils ermittelten Winkel α beschrieben. Die auf diese Weise mittels der Radkombinationen ermittelten Trajektorien und somit die mit der jeweiligen Radkombination ermittelten Werte für den mittleren Radius RM, die mittlere Geschwindigkeit vM und den Winkel α sollten identisch sein. Aufgrund unterschiedlicher Genauigkeiten werden sich jedoch unterschiedliche Werte ergeben. Durch Einbeziehung des jeweiligen Fahrzustands können jedoch die mittels der Radkombinationen ermittelten Trajektorien hinsichtlich ihrer Genauigkeit bezüglich des jeweiligen Fahrzustands bewertet werden und entsprechend dieser Bewertung unterschiedlich gewichtet in die Ermittlung der tatsächlichen Trajektorie des Fahrzeugs 1, d. h. der Eigenbewegung des Fahrzeugs 1, einfließen. Die tatsächlich gefahrene Trajektorie der Eigenbewegung des Fahrzeugs 1 wird dann, wie oben bereits erwähnt, beispielsweise anhand eines Mittelwertes der mittels aller Radkombinationen ermittelten Trajektorien, mittels eines Kalman-Filters und/oder mittels einer Fuzzy-Logic ermittelt. Beispielsweise werden die mittels der Radkombinationen ermittelten Trajektorien mit der Bewertung des Fahrzustandes des Fahrzeugs 1 in einem Kalman-Filter zu einem Bewegungsmodell vereinigt, welches fahrzustandsabhängig und durch die Informationen aller vier Räder VL, VR, HL, HR des Fahrzeugs 1 die beste Beschreibung der Bewegung des Fahrzeugs 1 anhand dessen Odometrie ergibt.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Fahrzeug
    HL
    hinteres linkes Rad
    HR
    hinteres rechtes Rad
    P1
    erste Position
    P2
    zweite Position
    RVL
    vom vorderen linken Rad gefahrener Radius
    RVR
    vom vorderen rechten Rad gefahrener Radius
    RHL
    vom hinteren linken Rad gefahrener Radius
    RHR
    vom hinteren rechten Rad gefahrener Radius
    RM
    mittlerer Radius
    T
    Spurweite
    VL
    vorderes linkes Rad
    VR
    vorderes rechtes Rad
    w
    Radstand
    α
    Winkel
    δVL
    Radwinkel des vorderen linken Rades
    δVR
    Radwinkel des vorderen rechten Rades
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102012216213 A1 [0002]

Claims (3)

  1. Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs (1) mit vier Rädern (VL, VR, HL, HR), dadurch gekennzeichnet, dass mittels aller möglichen Radkombinationen von jeweils zwei der vier Räder (VL, VR, HL, HR) des Fahrzeugs (1) jeweils eine Trajektorie des Fahrzeugs (1) ermittelt wird, wobei die jeweilige Trajektorie mittels Radgeschwindigkeiten (vVL, vVR, vHL, vHR) und Radwinkeln (δVL, δVR, δHL, δHR) der jeweiligen beiden Räder (VL, VR, HL, HR) ermittelt wird und wobei die ermittelten Trajektorien mit einer Bewertung eines jeweiligen Fahrzustands des Fahrzeugs (1) zu einem Bewegungsmodell vereinigt werden, welches fahrzustandsabhängig die Eigenbewegung des Fahrzeugs (1) beschreibt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine tatsächlich gefahrene Trajektorie der Eigenbewegung des Fahrzeugs (1) anhand eines Mittelwertes der mittels aller Radkombinationen ermittelten Trajektorien, mittels eines Kalman-Filters und/oder mittels einer Fuzzy-Logic ermittelt wird.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Parameter zur Ermittlung der Trajektorie mittels der jeweiligen Radkombination der Radwinkel (δVL, δVR, δHL, δHR) der jeweiligen Räder (VL, VR, HL, HR), ein Radstand (w) des Fahrzeugs (1), eine Spurweite (T) des Fahrzeugs (1) oder einer jeweiligen Achse des Fahrzeugs (1), Raddrehzahlen der jeweiligen Räder (VL, VR, HL, HR) und/oder ein Abrollumfang der jeweiligen Räder (VL, VR, HL, HR) verwendet werden.
DE102016005739.4A 2016-05-10 2016-05-10 Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs Withdrawn DE102016005739A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102016005739.4A DE102016005739A1 (de) 2016-05-10 2016-05-10 Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102016005739.4A DE102016005739A1 (de) 2016-05-10 2016-05-10 Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102016005739A1 true DE102016005739A1 (de) 2017-01-05

Family

ID=57582564

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102016005739.4A Withdrawn DE102016005739A1 (de) 2016-05-10 2016-05-10 Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102016005739A1 (de)

Cited By (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102017002637A1 (de) 2017-03-17 2017-10-19 Daimler Ag Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs
DE102017006056A1 (de) 2017-06-27 2018-02-22 Daimler Ag Verfahren zur Ermittlung einer Eigenbewegung eines Fahrzeugs
DE102017007773A1 (de) 2017-08-16 2018-04-19 Daimler Ag Verfahren zur odometriebasierten Positionsbestimmung für ein Fahrzeug
DE102017007824A1 (de) 2017-08-18 2018-04-19 Daimler Ag Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs
DE102017010833A1 (de) 2017-11-23 2018-05-09 Daimler Ag Verfahren zur Optimierung eines Lokalisierungsfilters eines Fahrzeugs
DE102017010384A1 (de) 2017-11-09 2018-07-05 Daimler Ag Verfahren zur Ermittlung einer Eigenbewegung
WO2019182769A1 (en) * 2018-03-19 2019-09-26 Qualcomm Incorporated Vehicle operation based on vehicular measurement data processing
CN110422052A (zh) * 2019-07-26 2019-11-08 吉林大学 分布式驱动电动汽车稳定与节能控制系统
DE102018115415A1 (de) * 2018-06-27 2020-01-02 Valeo Schalter Und Sensoren Gmbh Präzisionsverbesserung in der Fahrzeugodometrie
DE102018213931A1 (de) * 2018-08-17 2020-02-20 Robert Bosch Gmbh Fahrassistenzverfahren für ein Fahrzeug, Steuereinheit, Fahrassistenzsystem und Fahrzeug
DE102020130913A1 (de) 2020-11-23 2022-05-25 Valeo Schalter Und Sensoren Gmbh Verfahren zum ermitteln einer fahrzeuggeschwindigkeit, computerprogrammprodukt, fahrassistenzsystem und fahrzeug

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102012216213A1 (de) 2011-09-12 2013-03-14 Continental Teves Ag & Co. Ohg Verfahren zum Schätzen von Reifenparametern für ein Fahrzeug

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102012216213A1 (de) 2011-09-12 2013-03-14 Continental Teves Ag & Co. Ohg Verfahren zum Schätzen von Reifenparametern für ein Fahrzeug

Cited By (14)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102017002637A1 (de) 2017-03-17 2017-10-19 Daimler Ag Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs
DE102017006056A1 (de) 2017-06-27 2018-02-22 Daimler Ag Verfahren zur Ermittlung einer Eigenbewegung eines Fahrzeugs
DE102017007773A1 (de) 2017-08-16 2018-04-19 Daimler Ag Verfahren zur odometriebasierten Positionsbestimmung für ein Fahrzeug
DE102017007824A1 (de) 2017-08-18 2018-04-19 Daimler Ag Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs
DE102017010384A1 (de) 2017-11-09 2018-07-05 Daimler Ag Verfahren zur Ermittlung einer Eigenbewegung
DE102017010833A1 (de) 2017-11-23 2018-05-09 Daimler Ag Verfahren zur Optimierung eines Lokalisierungsfilters eines Fahrzeugs
WO2019182769A1 (en) * 2018-03-19 2019-09-26 Qualcomm Incorporated Vehicle operation based on vehicular measurement data processing
CN111868479A (zh) * 2018-03-19 2020-10-30 高通股份有限公司 基于车辆测量数据处理的车辆操作
US11383727B2 (en) 2018-03-19 2022-07-12 Qualcomm Incorporated Vehicle operation based on vehicular measurement data processing
DE102018115415A1 (de) * 2018-06-27 2020-01-02 Valeo Schalter Und Sensoren Gmbh Präzisionsverbesserung in der Fahrzeugodometrie
DE102018213931A1 (de) * 2018-08-17 2020-02-20 Robert Bosch Gmbh Fahrassistenzverfahren für ein Fahrzeug, Steuereinheit, Fahrassistenzsystem und Fahrzeug
CN110422052A (zh) * 2019-07-26 2019-11-08 吉林大学 分布式驱动电动汽车稳定与节能控制系统
CN110422052B (zh) * 2019-07-26 2021-03-05 吉林大学 分布式驱动电动汽车稳定与节能控制系统
DE102020130913A1 (de) 2020-11-23 2022-05-25 Valeo Schalter Und Sensoren Gmbh Verfahren zum ermitteln einer fahrzeuggeschwindigkeit, computerprogrammprodukt, fahrassistenzsystem und fahrzeug

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102016005739A1 (de) Verfahren zur Ermittlung der Eigenbewegung eines Fahrzeugs
DE102007047399B4 (de) Verfahren zur Erkennung eines Beladungszustands eines Kraftfahrzeugs
EP3523605A1 (de) Verfahren zur ermittlung einer orientierung eines fahrzeugs
WO2014154639A1 (de) Fahrzeugreferenzgeschwindigkeitsbestimmungsverfahren und fahrzeugsteuergerät mit einem solchen verfahren
DE102008042433A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln eines Schwerpunktes eines Kraftfahrzeugs
DE102013004900A1 (de) Verfahren zum Bestimmen eines aktuellen Umfangs eines Rades eines Kraftfahrzeugs, Fahrerassistenzeinrichtung und Kraftfahrzeug
WO2019063376A1 (de) Verfahren zur ermittlung der lage des schwerpunkts eines fahrzeugs
DE10360728A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung eines Fahrzeugzustandes
DE102016014325A1 (de) Verfahren zur Anpassung eines Parkassistenzsystems an ein Fahrzeug
DE10065759A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Überwachung eines Drucksensors
DE102019211939B4 (de) Verfahren zur Bestimmung einer Wagengeschwindigkeit eines Wagens
DE10350782B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung einer die Längsneigung einer Fahrbahn repräsentierenden Längsneigungsgröße
DE102019106596B4 (de) Verfahren und System zum Bestimmen einer Geschwindigkeit eines Fahrzeugs
DE19537791C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung der Fahrgeschwindigkeit eines Kraftfahrzeuges
DE102019125655A1 (de) Verfahren zum Ermitteln eines Umfangs eines Fahrzeugrads sowie Kraftfahrzeug
DE102019211934A1 (de) Verfahren zur Bestimmung einer Zuggeschwindigkeit eines Zugs mit mindestens einem Wagen
DE102017010384A1 (de) Verfahren zur Ermittlung einer Eigenbewegung
DE102015009284A1 (de) Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeugs
WO2022084296A1 (de) Verfahren zum ermitteln einer fahrzeugorientierung, computerprogrammprodukt, fahrassistenzsystem und fahrzeug
EP1240038B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur erkennung eines druckverlustes von reifen in kraftfahrzeugen
DE102017006056A1 (de) Verfahren zur Ermittlung einer Eigenbewegung eines Fahrzeugs
EP3789264A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur schlupferkennung sowie schienenfahrzeug
DE102015112443A1 (de) Verfahren zum Bestimmen einer Bewegung eines Kraftfahrzeugs mittels Fusion von Odometriedaten, Fahrerasistenzsystem sowie Kraftfahrzeug
DE102019000615A1 (de) Fahrzeug
DE102019205922B4 (de) Kurvenrichtungsermittlung für ein Fahrzeug

Legal Events

Date Code Title Description
R230 Request for early publication
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee