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Die Erfindung betrifft ein Lastbewegungsmittel umfassend ein Verfahrmittel mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Beim Transport unhandlicher und schwerer Lasten in Räumlichkeiten besteht oft die Schwierigkeit diese an ihren Zielort zu manövrieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn - etwa in geschlossenen Räumen - nicht die Möglichkeit des Transports über einen Kran besteht.
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Es kommt immer wieder vor, dass der Bestimmungsort einer zu transportierenden Last sich nicht hindernisfrei mit dem Ort der Einbringung der Last, beispielsweise vom Abladen von einem Lastkraftwagen oder dem Art des Absetzens durch einen Kran, verbinden lässt.
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Häufig ist der Transportweg - zumindest in einem Teilbereich - so beschaffen (z.B. wegen einer Einhausung, in welche die Last am Ziel einzubringen ist), dass die Last nicht in einer vertikalen Verlängerung ihres Schwerpunktes aufgehängt werden kann. Muss die Last nun mit einer definierten Neigung zur Vertikalen (parallel zur oder mit einem bestimmten Winkel ungleich Null zur Vertikalen) an einem Ziel vorliegen, ergibt sich aufgrund der exzentrischen Aufhängung der Last das Problem, dass sich der daraus ergebende Winkel im allgemeinen nicht mit der definierten Neigung am Ziel übereinstimmt.
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Es ist aus dem Stand der Technik bekannt (
DE 8 414 325 U1 ,
EP 0 186 309 A2 ) eine Last horizontal auszurichten, wenn sich der Angriffspunkt des Hebezeuges außerhalb einer Vertikalen des Schwerpunktes der zu hebenden Last befindet. Dies gewährleistet eine konstante horizontale Ausrichtung der Last und eine Schieflage wird vermieden.
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Ein Lastbewegungsmittel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der
DD 35 778 A1 bekannt.
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Aus der
DE 33 43 542 A1 ist ein Transport- und Betätigungsarm für Gegenstände, die einer Behandlung mit Flüssigkeiten ausgesetzt werden sollen, bekannt, der zwei hintereinander in Reihe angeordnete Kolben-Zylinderanordnungen aufweist, deren Betätigungsweg unterschiedlich ist.
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Die
DE 11 92 113 B offenbart eine Anordnung zum Auffangen des bei Laufwerken einer Hängeförderanlage entstehenden Abriebes, bei der zwischen den Laufwerken und den Auflagenflächen für Gegenstände Auffangschalen angebracht sind.
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Aus der
FR 1 048 354 ist ein Gerät zum Aufhäufen, Transportieren oder Behandeln von Gegenständen bekannt.
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Aufgabe der Erfindung ist es ein Lastbewegungsmittel anzugeben, mit welchem die genannten Schwierigkeiten umgangen werden können.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Lastbewegungsmittel gemäß Anspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Indem entweder direkt mit der Last oder über eine mit dem Verfahrmittel verbundene Halterung ein Schwerpunktverstellmittel ausgebildet ist, an welchem durch Ändern einer auf das Schwerpunktverstellmittel wirkenden Kraft die Neigung der Last in Bezug auf die Vertikale veränderbar ist, wird auf einfache Weise eine Möglichkeit geschaffen, beim Transport einer Last, speziell beim Erreichen des Ziels, die Last durch Ändern der auf das Schwerpunktverstellmittel wirkenden Kraft bezüglich der horizontalen Achse zu schwenken, sodass sich eine Veränderung der Neigung der Last in Bezug auf die Vertikale ergibt.
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Die Erfindung ermöglicht es, gezielt eine Schieflage der Last zu erreichen, um beispielsweise einem Hindernis, das sich innerhalb einer Transportstrecke befindet, auszuweichen. So kann es vorgesehen sein, eine Last durch Ändern einer auf ein Schwerpunktverstellmittel wirkenden Kraft aus einer Vertikalen heraus zu bewegen,
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Ein zusätzlicher Vorteil besteht dann, wenn die Last auf ihren Transportweg um eine horizontale Achse geschwenkt oder gedreht werden muss, sodass sich eine Neigung der Last in Bezug auf die Vertikale ergibt, um im Weg stehenden Objekten auszuweichen.
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Unter Ändern der Last wird nicht nur ein Ändern des Betrages der Kraft verstanden. Es kann auch vorgesehen sein, eine Wirkrichtung der Kraft zu verändern oder durch Änderung des Einwirkungsortes der Kraft deren Moment in Bezug auf das Lastbewegungsmittel zu beeinflussen.
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Das Verfahrmittel kann beispielsweise eine Rolle, eine Laufkatze oder ein Gleitschuh sein. Über das Verfahrmittel lässt sich die Last entlang einer Transportvorrichtung bewegen. Die Transportvorrichtung kann beispielsweise als Schiene oder Tragseil ausgeführt sein.
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Es hat sich als günstig herausgestellt, dass zwischen Verfahrmittel und Transportvorrichtung ein Formschluss besteht, der ein Verkippen der Last zulässt ohne dass die Last herunterfällt. Damit ist eine sichere Manipulation der Last gewährleistet.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Schwerpunktverstellmittel einen auskragenden Arm umfasst.
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Insbesondere ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass zum Ändern der auf das Schwerpunktverstellmittel wirkenden Kraft an dem Schwerpunktverstellmittel eine Masse beweglich gelagert ist.
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Unter beweglich gelagert ist zu verstehen, dass der Abstand der Masse von der Last veränderbar ist. Damit wird auf sehr einfache Art die Möglichkeit geschaffen, durch Verschieben der Masse den Abstand der Masse von der Last und damit das über die Gewichtskraft der Masse ausgeübte Moment zu variieren.
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Da das Schwerpunktverstellmittel einen auskragenden Arm umfasst, kann die Masse auf diesem auskragenden Arm verschoben werden. Es sind auch andere Möglichkeiten zur Bewegung der Masse am Schwerpunktverstellmittel vorstellbar.
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Ebenfalls möglich sind andere Wege der Krafteinleitung auf das Schwerpunktverstellmittel. In manchen Fällen kann es ausreichend sein, die von einem Bediener ausgeübte Handkraft zu variieren, um die Neigung der Last in Bezug auf die Vertikale zu verändern.
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Schutz wird auch begehrt für die Verwendung eines Lastbewegungsmittels zum Bewegen von Motorenkomponenten. Besonders bevorzugt handelt es sich bei der Motorenkomponente um einen Schwingungsdämpfer.
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Die Vorteile der Erfindung werden nachfolgend durch die Figuren näher erläutert. Dabei zeigt
- 1 eine perspektivische Darstellung eines Lastbewegungsmittels mit Last- und Transportvorrichtung in einer ersten Transportposition,
- 2 das Lastbewegungsmittel mit Last- und Transportvorrichtung in einer weiteren Transportposition,
- 3 das Lastbewegungsmittel mit Last- und Transportvorrichtung in einer weiteren Transportposition,
- 4 das Lastbewegungsmittel in einer ersten Transportposition im Querschnitt,
- 5 das Lastbewegungsmittel in einer zweiten Transportposition und
- 6 eine Variante, in der zusätzlich eine Feststellvorrichtung vorgesehen ist.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Lastbewegungsmittels 1, welches in diesem Ausführungsbeispiel über ein Verfahrmittel 2 auf einer Transportvorrichtung 5 bewegbar gelagert ist. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist das Verfahrmittel 2 über eine Halterung 4 mit einem Schwerpunktverstellmittel 3 verbunden, wobei die Last G an der Halterung 4 angeschlagen ist.
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Alternativ ist vorstellbar, dass Verfahrmittel 2 und das Schwerpunktverstellmittel 3 getrennt voneinander mit der Last zu verbinden. Das Lastbewegungsmittels 1 bestehend aus Verfahrmittel 2 und Schwerpunktverstellmittel 3 muss also nicht zwingend eine bauliche Einheit bilden.
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Das Schwerpunktverstellmittel 3 ist hier als auskragender Arm ausgebildet, auf welchem eine Masse M beweglich gelagert ist. Die Masse M lässt sich entlang des auskragenden Armes verschieben, beispielsweise näher an die Last G bringen.
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Eine hier als Gewichtskraft der Masse M auftretende Kraft F ist durch einen Pfeil symbolisiert.
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Weiters zu erkennen ist, eine Last G, welche über eine Halterung 4 mit dem Lastbewegungsmittel 1 verbunden ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Transportvorrichtung als Schiene ausgebildet. Das Lastbewegungsmittel 1 lässt sich auf der Transportvorrichtung 5 über das als Rolle ausgebildete Verfahrmittel 2 bewegen.
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Weiters gezeigt ist ein Ziel 6, zu welchem die Last G mithilfe des Lastbewegungsmittels 1 entlang der Transportvorrichtung 5 bewegbar ist. In diesem Fall handelt es sich um eine zylindrische Last G, die hochkant transportiert werden soll. Hochkant bedeutet, dass ein Durchmesser, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel zylindrischen Last G, in der dargestellten Lage in der Vertikalen liegt.
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In der dargestellten Transportposition befindet sich die Last G im zur Vertikalen austarierten Zustand. Das bedeutet, der Gesamtschwerpunkt von Lastbewegungsmittel 1 und Last G befindet sich im Lot unterhalb des Verfahrmittels 2.
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2 zeigt die Ausführungsform des Lastbewegungsmittels 1 gemäß 1, allerdings in einer anderen Transportsituation. Die Masse M ist nun auf dem als auskragender Arm ausgebildeten Schwerpunktverstellmittel 3 in Richtung der Last G verschoben, wodurch sich der Gesamtschwerpunkt der Anordnung aus Last G und Lastbewegungsmittel 1 so verändert hat, dass die gesamte Anordnung in Bezug auf die Vertikalachse geneigt ist. Man erkennt, dass durch das erfindungsgemäße Lastbewegungsmittel 1 die sehr nützliche Möglichkeit geschaffen ist, eine Last G lediglich durch Verschieben der Masse M am Schwerpunktverstellmittel 3 zu verschwenken.
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Dies hat sich als sehr günstig beim Bewegen unhandlicher und schwerer Lasten in beengten Räumen, beispielsweise in Maschinenräumen, erwiesen.
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3 zeigt das Lastbewegungsmittel 1 in einer weiteren Transportposition. Hier ist die Last G an ihrem Ziel 6 angelangt. Das Ziel 6 kann etwa eine bestimmte Endlage oder eine Zwischenposition darstellen.
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In der vorliegenden Transportposition ist die Masse M des Schwerpunktverstellmittels 3 wieder so wie in der Darstellung von 1 angeordnet, nämlich dass die Last G vertikal ausgerichtet ist, das heißt, dass ein Durchmesser der hier zylindrischen Last G parallel zur Lotrechten steht. So wird beispielsweise eine Montage der Last oder dergleichen ermöglicht.
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4 zeigt die Transportsituation gemäß der 3 in einem Querschnitt.
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5 zeigt eine Transportsituation des Lastbewegungsmittels 1 im Querschnitt, wobei auf der dem Betrachter abgewandten Seite der Last G das Ziel 6 zu erkennen ist. Die Last G ist in der dargestellten Transportsituation durch Verschieben der Masse M entlang des Schwerpunktverstellmittels 3 in Richtung der Last G gegenüber der Vertikalen verkippt.
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Es ist erkennbar, dass ohne eine Verkippung der Last G über das Schwerpunktverstellmittel 3, derart dass die Last entlang der Vertikalen ausgerichtet ist, die Last nicht in das Ziel eingefädelt werden könnte, da sich im Bereich der Details A und B eine Kollision ergeben würde.
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Anders als in allen Figuren dargestellt, ist es nicht in jedem Fall erforderlich, dass das Schwerpunktverstellmittel 3 in Form eines mit der Last G einen rechten Winkel einschließenden Armes ausgebildet ist. Es kann der Arm durchaus einen vom rechten Winkel verschiedenen Winkel mit der Last einschließen.
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Das in den 1 bis 5 gezeigte Ausführungsbeispiel geht davon aus, dass die Reibung zwischen der verschiebbaren Masse M und dem Schwerpunktverstellmittel 3 ausreichend groß ist, um eine unbeabsichtigte Verstellung der Masse M entlang des Schwerpunktverstellmittels 3 zu verhindern. Es kann aber durchaus eine Feststellvorrichtung 7 vorgesehen sein, beispielsweise in Form einer Vielzahl von Löchern, über welche die Masse M mittels Stiften oder Schrauben fixiert werden kann, oder in Form einer Vielzahl von Nuten, in welche die Masse M aufgrund ihres Gewichtes verrastbar ist (wie in 6 gezeigt).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lastbewegungsmittel
- 2
- Verfahrmittel
- 3
- Schwerpunktverstellmittel
- 4
- Halterung
- 5
- Transportvorrichtung
- 6
- Ziel
- 7
- Feststellvorrichtung
- G
- Last
- F
- Kraft
- M
- Masse