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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Netzstrom-Speicherung und Inselnetzerzeugung mit gemeinsam genutzten Schaltelementen zur Halbwellen-Polaritätsumschaltung.
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Durch die sinkenden Einspeisevergütungen für private Solarstromanlagen sinkt auch die Anzahl der Neuinstallationen und der Betrieb solcher Anlagen wird sowohl für private Erzeuger wie auch für Industriekunden immer unrentabler. Eine sehr interessante Alternative zur Einspeisung des erzeugten Solarstroms in ein Versorgungsnetz stellen sogenannte Pufferspeicher dar. Hier wird der Solarstrom in elektrischen Energiespeichern, zumeist Batteriepacks, gespeichert, um zeitversetzt bei Bedarf dann verbraucht zu werden. Damit sinkt der Strombezug aus dem öffentlichen Stromnetz und damit auch die Strom- bzw. Betriebskosten.
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Ein typischer Pufferspeicher umfasst neben einer Batterie einen Wechselrichter zur Einspeisung in das öffentliche Stromnetz. Klassische Systeme sind außerdem mit einer DC-Schnittstelle sowie einem Gleichspannungswandler zur Anbindung von Solargeneratoren ausgestattet. Insbesondere neuere Systeme stellen über eine weitere Inverterschaltung einen separaten Anschluss für elektrische Verbraucher zur Verfügung.
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Weiterhin kann zwischen der Batterie und dem Wechselrichter noch ein weiterer Gleichspannungswandler vorhanden sein, der eine galvanische Trennung von Netz- und Batteriepotenzial mittels Transformator beinhaltet.
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Mit einem solchen Pufferspeicher-System kann auch eine sogenannte unterbrechungsfreie Stromversorgung (kurz: „USV”) realisiert werden, indem ein separater Anschluss für einen elektrischen Verbraucher vorgesehen wird.
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Die
DE202008014919U1 offenbart ein Solarstromversorgungssystem, welches als USV dient. Dabei wird eine erste elektrische Energie aus einem Solargenerator erzeugt, welche über einen MPPT (engl. „maximum power point tracking”) und einen Gleichspannungswandler an einen Batteriespeicher angebunden ist. Eine zweite elektrische Energie wird über eine Steckdose aus dem öffentlichen Stromnetz bereitgestellt. Dafür ist eine Leistungsfaktor-Korrektur vorgesehen, deren Ausgang mit dem Ausgang des Gleichspannungswandlers der ersten elektrischen Energie verbunden ist. Damit kann ein elektrischer Verbraucher entweder aus dem Solargenerator, oder aus dem öffentlichen Stromnetz, oder vorübergehend auch nur aus dem Batterie-Pufferspeicher versorgt werden. Mit dem vorgeschlagenen System können jedoch keine Wechselstrom-Verbraucher gespeist werden, welche gemäß Ihres bestimmungsgemäßen Gebrauchs zum Anschluss an das öffentliche Stromnetz vorgesehen sind.
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Ein Wechselstrom-Verbraucher kann entweder direkt am Netz betrieben werden, wobei dann die Leistungsfaktor-Korrektur der USV bidirektionalen Betrieb ermöglichen muss, oder es wird ein separater Wechselspannungs-Anschluss an der USV vorgesehen, welcher durch einen zusätzlichen Wechselrichter eine Wechselspannung zur Verfügung stellt. Der Anschluss eines Verbrauchers direkt an das öffentliche Stromnetz stellt für den Verbraucher insofern keine unterbrechungsfreie Stromversorgung dar, als zum Einen die USV erst einen Netzausfall detektieren muss, was zu verzögerter Bereitstellung der Energie und somit zu einer kurzen Unterbrechung in der Spannungsversorgung führt, und zum Anderen zusätzliche installationsseitige Maßnahmen notwendig sind, um eine Netzeinspeisung im Falle eines Netzausfalls zu unterbinden. Weiterhin müssen für einen bidirektionalen Wechselrichter mit Netzanbindung zusätzliche Anforderungen aus den Einspeise-Richtlinien eingehalten werden.
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Somit bleibt als einzige Möglichkeit die Bereitstellung eines Wechselspannungs-Anschlusses mit zusätzlicher Wechselrichter-Elektronik, welche ein Inselnetz erzeugt. Die gängigste Topologie für eine Leistungsfaktor-Korrekturschaltung und eine Wechselrichterelektronik ist ein Hoch-Tiefsetzsteller, der für beide Energieflussrichtungen gleichermaßen geeignet ist. Es wäre wünschenswert, wenn bei Einsatz von zwei getrennten Wandlern zur Netzanbindung und zur Inselnetzerzeugung zumindest ein Teil der Elektronik gemeinsam genutzt werden könnte, um Platz, Gewicht und Kosten einzusparen.
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Daher stellt sich die Aufgabe, eine unterbrechungsfreie Stromversorgung für Wechselspannungs-Verbraucher durch ein Pufferspeichersystem zu realisieren, welche ausschließlich zum Eigenverbrauch von selbst erzeugter bzw. zwischengespeicherter Energie dient und welche eine möglichst effiziente Ausnutzung der benötigten Komponenten zur Kosten-, Gewichts- und Effizienzoptimierung ermöglicht.
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Eine Lösung dieser Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie Verfahren nach den Ansprüchen 6 oder 9 erreicht. Weitere günstige Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorgeschlagen wird eine Vorrichtung zur Netzstrom-Speicherung und Inselnetzerzeugung mit gemeinsam genutzten Schaltelementen zur Halbwellen-Polaritätsumschaltung.
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Nachfolgend sind gleiche Komponenten mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Die Vorrichtung umfasst eine Hochsetzsteller-Schaltung (2) mit zumindest zwei aktiven, steuerbaren Schaltelementen (22, 23), wobei das Speicherelement (21) der Schaltung mit einem Anschlusspol (11) eines Versorgungsnetzes (1) verbunden werden kann und die beiden Schaltelemente (22, 23) mit einem Energiespeicher (4) verbunden sind, einer Tiefsetzsteller-Schaltung (6) mit zumindest zwei weiteren aktiven, steuerbaren Schaltelementen (62, 63), wobei das Speicherelement (61) der Tiefsetzsteller-Schaltung (6) mit einem Anschlusspol (51) zur Inselnetzerzeugung (5) verbunden ist und die beiden Schaltelemente (62, 63) der Tiefsetzsteller-Schaltung (6) mit dem Energiespeicher (4) verbunden sind. Des Weiteren enthält die Vorrichtung eine Halbbrücke (3), bestehend aus zumindest zwei weiteren aktiven, steuerbaren Schaltelementen (31, 32), welche mit dem Energiespeicher (4) verbunden sind und an Ihrem gemeinsamen Verbindungspunkt (30) mit dem anderen Anschluss (12) des Versorgungsnetzes verbunden werden können. Erfindungsgemäß kann der Verbindungspunkt (30) der beiden Schaltelemente (31, 32) der Halbbrücke (3) mit dem anderen Anschluss (52) zur Inselnetzerzeugung (5) elektrisch verbunden sein. Damit kann die Halbbrücke (3) sowohl zur Netzstrom-Zwischenspeicherung als auch zur Inselnetzerzeugung genutzt werden. Der Energiespeicher (4) umfasst dabei üblicherweise einen oder mehrere hochkapazitive Elektrolyt-Kondensatoren; es kann aber auch ein elektrochemischer Speicher verwendet werden, wenn sichergestellt ist, dass dessen Spannung immer höher ist als die Spannung des Versorgungsnetzes (1). Der Begriff „Schaltelement” steht im Sinne der Erfindung für ein Halbleiter-Bauelement, welches eine intrinsische Diode enthalten kann; auch umfasst der Begriff die Parallelschaltung einer Diode zum eigentlichen Schalter. Zum einfacheren Verständnis wird jedoch nur der Begriff ”Schaltelement” verwendet.
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Die Schaltelemente (31, 32) der weiteren Halbbrücke (3) können im einfachsten Fall nur als Dioden ausgeführt sein, was zu einer weiteren Kostensenkung führt.
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Vorteilhafterweise besitzt die Hochsetzsteller-Schaltung (2) zum Anschluss an ein Versorgungsnetz (1) einen Trennschalter (7), der zumindest einen Netz-Pol (12) von der Vorrichtung trennen kann. Damit kann unabhängig von einem Versorgungsnetz (1) immer ein Inselnetz (5) aus dem Energiespeicher (4) bereitgestellt werden.
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Eine spezielle Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 3 weist einen Trennschalter (7) auf, der zumindest drei Pole besitzt, wobei zumindest jeweils ein Pol mit der Anschlussklemme (12) des Versorgungsnetzes (1), dem Massepotenzial (42) des Zwischenkreises (4) sowie dem Verbindungspunkt (30) der weiteren Halbbrücke (3) verbunden ist. Damit kann auch mit einer gleichförmigen Versorgungsspannung, beispielsweise einem Solargenerator, am Anschluss (1) über die Hochsetzsteller-Schaltung (2) der Pufferspeicher aufgeladen werden indem der Trennschalter (7) eine Verbindung zwischen dem Netzanschluss-Pol (12) und dem Massepotenzial (42) des Zwischenkreises (4) herstellt, wobei der Tiefsetzsteller (6) gleichzeitig eine Wechselspannung am Anschluss (5) erzeugen kann. Ein dauerhaftes Schließen des Schalters (32) der weiteren Halbbrücke (3) würde zwar für die Hochsetzsteller-Schaltung (2) denselben Effekt darstellen, verhindert aber gleichzeitig das Erzeugen einer Wechselspannung durch den Tiefsetzsteller (6).
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Eine andere vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1 umfasst einen weiteren Energiespeicher (9), welcher über einen zusätzlichen bidirektionalen Glelchspannungswandler (8), vorzugsweise mit Potenzialtrennung, an die Gleichspannungsanschlüsse (41, 42) des Hoch- (2) und Tiefsetzstellers (6) bzw. der Halbbrücke (3) angebunden ist. Dadurch ergibt sich an den Gleichspannungsanschlüssen (41, 42) ein Gleichspannungs-Zwischenkreis, dessen Spannung von dem Energiespeicher (4) gestützt wird. Durch den Gleichspannungswandler (8) wird eine von der Netzspannung (1) unabhängige Betriebsspannung des weiteren Energiespeichers (9) ermöglicht, welche dann beispielsweise unterhalb der zulässigen Höchstgrenze für Kleinspannungen (SELV, PELV) gehalten werden kann, womit ein sicherer Einsatz solcher Systeme in privaten Haushalten wesentlich erleichtert wird. Durch geeignete Ansteuerung des Gleichspannungswandlers (8) kann zudem der netzfrequente Wechselanteil des Stroms im Zwischenkreis wesentlich reduziert werden, wodurch prinzipiell auf Elektrolyt-Kondensatoren verzichtet und der Bauraum wesentlich verkleinert werden kann. Als Resultat einer solchen geeigneten Ansteuerung ergibt sich dann ein entsprechend transformierter netzfrequenter Wechselanteil im Batteriestrom.
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Vorgeschlagen wird außerdem ein Verfahren zum Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Dabei wird aus dem Versorgungsnetz (1) über eine adäquate pulsweitenmodulierte Ansteuerung zumindest jeweils eines der beiden Schaltelemente (22, 23) des Hochsetzstellers (2) eine elektrische Größe im Zwischenkreis (4) geregelt, beispielsweise also eine Zwischenkreis-Gleichspannung bzw. ein gleichförmiger Speicherstrom erzeugt, und es kann ein Netzstrom mit hohem Leistungsfaktor bezogen werden, wobei sich der Stromkreis über die beiden Schaltelemente (31, 32) der Halbbrücke (3) schließt. Gleichzeitig kann zumindest eines der beiden Schaltelemente (62, 63) des Tiefsetzstellers (6) mit einer adäquaten pulsweitenmodulierten Ansteuerung derart angesteuert werden, dass sich eine Ausgangsspannung, insbesondere eine sinusförmige Spannung mit einer einstellbaren Amplitude, an den Anschlüssen (51, 52) zur Inselnetzversorgung (5) einstellt. Der Stromkreis schließt sich dabei erfindungsgemäß über dieselbe Halbbrücke (3), über die sich auch der Stromkreis des Hochsetzstellers (2) schließt. Dadurch wird beispielsweise bei Anbindung an das öffentliche Wechselspannungsnetz eine netzsynchrone, potenzialgebundene, jedoch in ihrer Amplitude unabhängig vom Versorgungsnetz einstellbare Wechselspannung mit sehr wenig Bauteil-, Volumen- und Kostenaufwand am Verbraucheranschluss (5) erzeugt. Außerdem kann so der Leistungsfluss in beiden Wandlern (2, 6) unabhängig voneinander eingestellt werden, sodass als Resultat der Energiespeicher (4, 9) aufgeladen oder entladen wird.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des vorgeschlagenen Verfahrens wird dabei bei positiver Eingangsspannung (1) des Hochsetzstellers (2) das untere Schaltelement (32) der weiteren Halbbrücke (3) vorzugsweise dauerhaft eingeschaltet, sowie bei negativer Eingangsspannung (1) des Hochsetzstellers (2) das obere Schaltelement (31) der weiteren Halbbrücke (3) vorzugsweise dauerhaft eingeschaltet, während das jeweils andere Schaltelement der Halbbrücke (3) deaktiviert wird.
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Das Verfahren nach Anspruch 6 oder 7 erzeugt dabei die pulsweitenmodulierten Ansteuersignale von Hochsetz- (2) und Tiefsetzsteller (6) gegenphasig zueinander, sodass der Tiefsetzsteller (6) den Zwischenkreis bzw. Energiespeicher (4) genau dann entlädt, seinen Speicherstrom also aufbaut, wenn der Zwischenkreis bzw. Energiespeicher (4) durch den Hochsetzsteller (2) geladen wird, der Hochsetzsteller (2) also seinen Speicherstrom abbaut. Dadurch kompensieren sich die schaltfrequenten Rippelströme im Zwischenkreis (4) und Filtermaßnahmen können eingespart werden.
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Weiter vorgeschlagen wird ein Verfahren, welches durch dauerhaftes Schließen der oberen Schaltelemente (22, 62) des Hochsetz- (2) und des Tiefsetzstellers (6) während einer positiven Spannung zwischen den Anschlüssen (11, 12) des Versorgungsnetzes (1), bei sinusförmiger Wechselspannung also der positiven Netzhalbwelle, bzw. dauerhaftes Schließen der unteren Schaltelemente (23, 63) des Hochsetz- (2) und des Tiefsetzstellers (6) während einer negativen Spannung zwischen den Anschlüssen (11, 12) des Versorgungsnetzes (1), bei sinusförmiger Wechselspannung also der negativen Netzhalbwelle, eine direkte Verbindung zwischen Verbraucher (5) und Versorgungsnetz (1) hergestellt, ohne dass Energie zwischengespeichert wird. Damit wird erreicht, dass keine Energie mehr in den Speicher (4, 9) geladen wird, beispielsweise wenn dieser vollgeladen ist oder andere Bedingungen einen Energieaustausch mit dem Speicher (4, 9) verhindern oder verbieten.
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Ein weiteres Verfahren wird vorgestellt, welches auf eine Energieentnahme aus dem Versorgungsnetz (1) verzichtet, indem der Trennschalter (7) geöffnet wird und/oder lediglich der Tiefsetzsteller (6) über eine adäquate pulsweitenmodulierte Ansteuerung der beiden Schaltelemente (62, 63) eine beliebig geformte, den jeweiligen anwendungsorientierten Anforderungen entsprechende, insbesondere aber eine sinusförmige Ausgangsspannung, am Verbraucheranschluss (5) erzeugt. Dadurch werden insbesondere beispielsweise bei zusätzlicher Anbindung eines Solargenerators an den Energiespeicher Stromverbrauchskosten eingespart. Der Polaritätswechsel kann dabei zudem mit einer beliebigen Frequenz, welche auch während des Betriebs beliebig verändert werden kann, durch entsprechende Ansteuerung der beiden Schaltelemente (31, 32) der Halbbrücke (3) vollzogen werden. Solange die Zwischenkreisspannung bzw. im Falle eines direkt angebundenen Energiespeichers (4, 9) die Betriebsspannung des Energiespeichers (4, 9) über der Scheitelspannung des Versorgungsnetzes (1) liegt, kann der Trennschalter (7) geschlossen bleiben.
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Die Erfindung wird anhand 1 bis 5 im Folgenden näher erläutert.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines bidirektionalen Netz-Wechselrichters nach dem Stand der Technik
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2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der vorgeschlagenen Vorrichtung
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3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der vorgeschlagenen Vorrichtung
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4 zeigt beispielhaft ein mögliches Ansteuerschema des vorgeschlagenen Verfahrens nach Anspruch 6, 7 und 8
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5 zeigt beispielhaft ein mögliches Ansteuerschema des vorgeschlagenen Verfahrens nach Anspruch 9
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1 stellt ein Beispiel aus dem gegenwärtigen Stand der Technik für Leistungselektronik zur Energiespeicherung dar. Eine Hochsetzsteller-Schaltung (2), welche durch ein geeignetes Ansteuerschema als Leistungsfaktor-Korrekturschaltung betrieben wird, lädt über eine Speicherdrossel (21) sowie den Schaltelementen (22, 23) und den Schaltelementen (31, 32) einer Halbbrücke (3) zur Halbwellen-Umschaltung einen Zwischenkreis (4) auf, an dem üblicherweise über eine nachgeschaltete Gleichspannungswandler-Elektronik ein Energiespeicher (hier nicht dargestellt) angeschlossen ist. Zusätzlich wird über einen weiteren, separaten Gleichspannungswandler ein weiteres Versorgungsnetz, oftmals ein Solargenerator, an den Zwischenkreis (4) oder den Energiespeicher angebunden (hier nicht dargestellt). Weiterhin ist ein zusätzlicher Inverter am Zwischenkreis (4) angeschlossen, um einen Wechselstrom-Verbraucher über einen separaten Anschluss (5) unterbrechungsfrei zu versorgen. Der Inverter umfasst dabei einen Tiefsetzsteller (6) sowie eine Halbbrücke (3) zur Halbwellen-Umschaltung. Die Hochsetzsteller-Schaltung (2) kann dabei auch bidirektional betrieben werden, um Energie ins Netz (1) einzuspeisen.
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2 zeigt die vorgeschlagene Vorrichtung in einem ersten Ausführungsbeispiel. Die Hochsetzsteller-Schaltung (2) und die Halbbrücke (3) zur Halbwellen- bzw. Polaritätsumschaltung des Versorgungsnetzes (1) sind mit dem Zwischenkreis (4) verbunden und die Tiefsetzsteller-Schaltung (3) ist ebenfalls mit dem Zwischenkreis (4) verbunden. Dabei wird auf eine zweite Halbbrücke (3) verzichtet, sodass ein- und dieselbe Halbbrücke (3) gleichzeitig an der Stromführung im Versorgungs-Stromkreis (1) als auch an der Stromführung im Inselnetz-Stromkreis (5) beteiligt ist. Dadurch kann bei Anbindung eines Energiespeichers an die Zwischenkreis-Anschlüsse (41, 42) eine unterbrechungsfreie Stromversorgung realisiert werden, mit reduzierter Anzahl an Bauelementen durch Einsparung einer Halbbrücke (3) und damit reduzierten Kosten und verbesserter Effizienz. Weiterhin kann ein Trennschalter (7) im Stromkreis der Hochsetzsteller-Schaltung (2) vorhanden sein, womit eine Netztrennung vollzogen und eine von der Netzfrequenz unabhängige Inselnetz-Frequenz eingestellt werden kann.
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In 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der vorgeschlagenen Vorrichtung dargestellt, in der ein Energiespeicher (9) über einen bidirektionalen Gleichspannungswandler (8) mit den Anschlüssen (41, 42) des Zwischenkreises (4) verbunden ist. Damit entfallen zum Einen zusätzliche sich aus entsprechenden Standards ergebende Anforderungen zum Betrieb von Hochvolt-Energiespeichern, zum anderen kann der Gleichspannungswandler einen bezogen auf den Zwischenkreis-Ladestrom des Hochsetzstellers (2) gegenphasigen Strom zur Ladung oder Entladung des Energiespeichers (9) erzeugen, sodass der durch den netzfrequenten Ladestrom des Hochsetzstellers (2) verursachte netzfrequente Wechselspannungsanteil im Zwischenkreis (4) reduziert werden kann. Als Folge daraus ist es beispielsweise möglich, auf Elektrolyt-Kondensatoren zu verzichten.
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4 veranschaulicht ein qualitatives Ansteuerschema des vorgeschlagenen Verfahrens. Im unteren Teil dargestellt ist ein typischer Verlauf einer Wechselspannung aus einem öffentlichen Stromnetz (101), welche am Netzanschluss (1) anliegt. Während die Spannung positiv ist, werden jeweils die unteren Schaltelemente (23, 63) von Hochsetz- (2) und Tiefsetzsteller (6) mit einem pulsweitenmodulierten Signal angesteuert, während die jeweils oberen Schaltelemente (22, 62) deaktiviert sind. Zur Erhöhung der Effizienz können aber auch die oberen Schaltelemente (22, 62) mit einem zum Ansteuersignal der unteren Schaltelemente (23, 62) invertierten pulsweitenmodulierten Signal angesteuert werden. Zusätzlich zur Invertierung der Signale kann es auch noch notwendig sein, eine Totzeit zur Strom-Kommutierung einzufügen. Während der Zeit, in der die Spannung (101) positiv ist, ist außerdem das untere Schaltelement (32) der Halbbrücke (3) dauerhaft eingeschaltet, während das obere Schaltelement (31) ausgeschaltet ist. Im umgekehrten Fall, wenn die Versorgungsspannung (101) am Netzanschluss (1) negativ ist, sind die Ansteuersignale der jeweils oberen (22, 62, 31) und unteren Schaltelemente (23, 63, 32) jeweils miteinander vertauscht. Nun werden die beiden oberen Schaltelemente (22, 62) mit einem pulsweitenmodulierten Signal angesteuert, während die beiden unteren Schaltelemente (23, 63) entweder deaktiviert sind oder mit einem entsprechend invertierten pulsweitenmodulierten Signal unter Berücksichtigung von eventuell notwendigen Totzeiten zur Strom-Kommutierung angesteuert werden. Das obere Schaltelement (31) der Halbbrücke (3) ist in dieser Zeit dauerhaft eingeschaltet, während das untere Schaltelement (32) dauerhaft ausgeschaltet ist. Zum Zeitpunkt der Umpolung (102) der Versorgungsspannung (101) kann es zweckdienlich oder notwendig sein, für eine bestimmte, frei wählbare Zeitdauer eines oder mehrere Signale zu deaktivieren.
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5 zeigt ein weiteres Ansteuerschema des vorgeschlagenen Verfahrens, welches insbesondere zur direkten Speisung eines Verbrauchers (5) aus dem Versorgungsnetz (1) dient, ohne dass eine manuelle Änderung an der Vorrichtung notwendig ist. Bei positiver Eingangsspannung (101) am Versorgungsanschluss (1) werden die beiden oberen Schaltelemente (22, 62) des Hochsetz- (2) und des Tiefsetzstellers (6) sowie das untere Schaltelement (32) der Halbbrücke (3) dauerhaft eingeschaltet, während bei negativer Eingangsspannung (101) die beiden unteren Schaltelemente (23, 63) des Hochsetz- (2) und Tiefsetzstellers (6) sowie das obere Schaltelement (31) der Halbbrücke (3) dauerhaft eingeschaltet werden. Zum Zeitpunkt der Umpolung (102) der Versorgungsspannung (101) kann es zweckdienlich oder notwendig sein, für eine bestimmte, frei wählbare Zeitdauer eines oder mehrere Signale zu deaktivieren.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Netzanschluss
- 2
- Hochsetzsteller-Schaltung
- 3
- Halbbrücken-Schaltung
- 4
- Energiespeicher (Zwischenkreis)
- 5
- Anschluss für elektrische Verbraucher
- 6
- Tiefsetzsteller-Schaltung
- 7
- Trennschalter
- 8
- Bidirektionaler Gleichspannungswandler
- 9
- Energiespeicher (Batterie)
- 11
- erster Pol Netzanschluss
- 12
- zweiter Pol Netzanschluss
- 21
- induktiver Energiespeicher des Hochsetzstellers
- 22
- oberes Schaltelement des Hochsetzstellers
- 23
- unteres Schaltelement des Hochsetzstellers
- 30
- Verbindungspunkt oberes und unteres Schaltelement der Halbbrücke
- 31
- oberes Schaltelement der Halbbrücke
- 32
- unteres Schaltelement der Halbbrücke
- 41
- oberer Anschluss für Gleichspannung
- 42
- unterer Anschluss für Gleichspannung (Massepotenzial)
- 51
- erster Pol Verbraucheranschluss
- 52
- zweiter Pol Verbraucheranschluss
- 61
- induktiver Energiespeicher des Tiefsetzstellers
- 62
- oberes Schaltelement des Tiefsetzstellers
- 63
- unteres Schaltelement des Tiefsetzstellers
- 101
- beispielhafte Spannungsform Netzanschluss
- 102
- Spannungs-Nulldurchgang (Polaritätswechsel)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008014919 U1 [0006]