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Die Erfindung bezieht sich auf eine Photovoltaikanlage, die einen Photovoltaikgenerator umfasst, der mit dem Gleichspannungseingang eines Wechselrichters verbindbar ist, dessen Wechselspannungsausgang mit einem Versorgungsnetz und mit mindestens einer Verbrauchsstelle verbindbar ist. Solche Photovoltaikanlagen sind sattsam bekannt, insbesondere als PV-Dachanlagen auf Wohnhäusern, Scheunen, Industriehallen usw. im Betrieb wirkt jede Einspeisung von elektrischer Leistung in das Versorgungsnetz tendenziell spannungserhöhend und jede Entnahme von Energie, also jeder Verbrauch tendenziell spannungssenkend. Insbesondere bei regenerativen Energieerzeugern ist die eingespeiste Leistung sehr unregelmäßig. Je nach Temperatur und Sonnenstand wird bei Photovoltaikanlagen mal mehr oder mal weniger oder gar keine Leistung erzeugt und ggf. in das Netz abgegeben. Die Leistungserzeugung ist also schlecht prognostizierbar, was zu schwierigen Netzverhältnissen bezüglich dessen Stabilität führen kann, wenn Tausende PV-Anlagen kleinerer und mittlerer Größe unabhängig voneinander einspeisen: Der Netzbetreiber weiß nicht, wann an welcher Stelle im Versorgungsnetz eine spannungserhöhende Einspeisung oder ein spannungssenkender Verbrauch erfolgen, so dass er immer nur im Nachhinein reagieren kann. Bei einem drohenden Netzzusammenbruch aufgrund von Überspannung müssen also die beiden Parameter Leistungseinspeisung und Leistungsverbrauch berücksichtigt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Einstellung der Stabilität des Versorgungsnetzes zu erleichtern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Blockiereinrichtung gelöst, die einen Leistungsfluss vom Photovoltaikgenerator zum Versorgungsnetz verhindert. Diese Maßnahme hat zur Folge, dass die Unwägbarkeiten der vielen spannungserhöhenden Einspeisungen eliminiert werden. Es verbleibt lediglich nur noch ein Parameter, nämlich der Leistungsverbrauch, der bei den anstehenden Stabilitätsmaßnahmen zu berücksichtigen ist. Eine gegebenenfalls erforderliche Spannungsabsenkung kann über einen Blindleistungsbezug mit an sich bekannten Mitteln erreicht werden. Der Blindleistungsbezug und die Ermittlung seiner Höhe können auf einfache Weise, ohne dass auf den störenden Einfluss weiterer Leistungseinspeisungen Rücksicht genommen werden muss, vorgenommen werden. Die Blockiereinrichtung kann zuschaltbar sein, so dass sie nur auf Anforderung seitens des Netzbetreibers aktiv ist. Sie kann aber auch permanent wirksam sein, wenn der Photovoltaikgenerator lediglich zur Eigenversorgung herangezogen werden soll. Eine praktische Ausführungsform der Blockiereinrichtung sieht vor, dass sie ein steuerbares Schaltelement aufweist, welches bei Vorliegen einer höheren Wechselrichter-Ausgangsspannung als die herrschende Netzspannung, eine elektrische Verbindung zwischen dem Wechselrichterausgang und dem Versorgungsneu unterbricht. Da der Leistungsfluss immer nur von einem höheren Potential hin zu einem niedrigeren Potential erfolgt, wird eine Leistungseinspeisung in das Versorgungsnetz vermieden. Praktischerweise ist das Schaltelement unmittelbar hinter einem Leistungszähler angeordnet. Um eine maximal mögliche Ausbeute für den Eigenverbrauch an photovoltaisch erzeugter Leistung zu erzielen, ist es vorteilhaft, wenn die Blockiervorrichtung bei einer drohenden Einspeisung von photovoltaisch generierter Leistung in das Versorgungsnetz ein Steuersignal generiert, welches den maximalen Leistungspunkt (MPP) durch eine gezielte Fehlanpassung auf der Gleichstromseite des Wechselrichters hin zu einem Punkt reduzierter Leistung verschiebt, dessen zugeordneter Spannungswert auf der AC-Seite des Wechselrichters unterhalb der herrschenden Netzspannung liegt oder gleich der herrschenden Netzspannung ist. Diese Maßnahme verhindert eine unerwünschte Einspeisung in das Versorgungsnetz unter gleichzeitiger optimaler Ausnutzung der erzeugten Solarenergie. Die drohende Leistungseinspeisung wird zum Beispiel mit Hilfe eines Vergleichs der herrschenden Netzspannung mit der aktuellen MPP-Spannung auf der Wechselstromseite des Wechselrichters erkannt. Hierbei sind Leitungsverluste mit ihren zugehörigen Spannungsabfällen außer Acht gelassen. Wenn diese berücksichtigt werden sollen, muss die Ausgangsspannung am Wechselrichter mit einem Korrekturfaktor belegt werden, der zu einer entsprechend höhere korrigierten Ausgangsspannung führt. Die korrigierte Ausgangsspannung ist so bemessen, dass sie, ohne dass ein Verbrauch der Verbrauchsstelle vorliegt, unter Berücksichtigung der Leitungsverluste gleich groß ist, wie die Netzspannung an der Leistungs-Zähleinrichtung.
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Alternativ oder zusätzlich zu dem zuvor beschriebenen Spannungsvergleich kann die Blockiereinheit auch bei Unterschreiten eines Mindeststroms aus dem Versorgungsnetz zu der Verbrauchsstelle (V) aktiviert werden. Der mit dem Mindeststrom zu vergleichende Strom wird dabei vorteilhafterweise an der Leistungs-Zähleinrichtung gemessen. Unterschreitet der gemessene Strom den Mindestwert von z. B. 0,5 Ampere, so wird von einer drohenden Rückeinspeisung ins Netz ausgegangen und die Blockiereinheit wird aktiviert. Auch hier kann die Aktivierung der Blockiereinheit ein Trennen des Photovoltaikgenerators von dem öffentlichen Versorgungsnetz an einer beliebigen Stelle im Leitungsnetz hinter (vom öffentlichen Netz aus gesehen) der Leistungszähleinrichtung sein, solange nur sichergestellt ist, dass kein photovoltaisch erzeugter Strom in das öffentliche Versorgungsnetz fließt. Eine solche Trennstelle kann sowohl auf der Gleichstromseite, also zwischen dem Wechselrichter und dem Photovoltaikgenerator liegen, als auch auf der Wechselspannungsseite hinter dem Wechselrichter. Vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Trennstelle so gewählt ist, dass der Photovoltaikgenerator an das übrige Versorgungsnetz für die Verbrauchsstellen angeschlossen bleibt. Alternativ kann eine Reduktion des Wechselrichterausgangsstroms über einen Eingriff in die Arbeitsweise der elektronischen Bauteile (IGBT's) des Wechselrichters erfolgen: Der vom Wechselrichter generierte Strom soll möglichst hoch sein unter der Prämisse, dass er kleiner ist als der von der oder den Verbrauchsstellen entnommenen Strom. So verbleibt immer ein kleiner Versorgungsstrom aus dem öffentlichen Versorgungsnetz. Wenn ohne Reserve gearbeitet werden soll, wenn also kein Strom aus dem Versorgungsnetz zur Verbrauchsstelle fließen soll, ist der Strom an der Wechselausgangsseite des Wechselrichters gleich zu setzen mit dem von den oder der Verbrauchsstelle konsumierten Strom.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform bei Einsatz eines Wechselrichters mit einem dreiphasigen Wechselspannungsausgang sieht vor, dass die Arbeitspunkte der drei Phasen des Wechselrichters getrennt ansteuerbar sind, so dass je nach Belastung der drei Phasen durch die mindestens eine Verbrauchsstelle die vom Photovoltaikgenerator erbrachte Leistung phasenselektiv aufgeteilt wird, bevor der Leistungsfluss zum Versorgungsnetz verhindert wird. Handelt es sich bei der mindestens einen Verbrauchsstelle z. B. um ein Einfamilienhaus mit Drehstromanschluss, so ist es der Normalfall, dass die Phasen L1, L2 und L3 des Drehstromversorgungsnetzes nicht gleichmäßig ausgelastet sind. Ist an einer Phase L1 das Geschirrspülgerät und eine Herdplatte in Betrieb, während eine andere Phase L2 lediglich mit etwas Beleuchtung belastet ist, so wird dieser Situation dadurch Rechnung getragen, dass die erste Phase L1 mehr Strom von der Gleichstromschiene zieht, als die andere Phase L2. Diese Vorgehensweise bietet den Vorteil, dass eine Unterbrechung zwischen dem Photovoltaikgenerator und dem Versorgungsnetz erst dann vorgenommen wird, wenn alle Phasen der Verbrauchsstelle entsprechend ihren jeweiligen Belastungen ausreichend mit Solarenergie versorgt sind. Bei einer Reduzierung der photovoltaisch erzeugten Leistung mittels einer Verschiebung des Arbeitspunktes des Wechselrichters weg vom MPP, wird der Arbeitspunkt nur soweit fehl angepasst, wie es erforderlich ist, um eine reduzierte Leistung zu generieren, die ausreicht, alle Phasen photovoltaisch zu versorgen. Eine praktische Umsetzung hierzu sieht vor, dass der Wechselrichter eine Gleichspannungsschiene aufweist von der aus die elektronischen Teile des Wechselrichters, insbesondere dessen IGBT's, phasenselektiv Zugriff haben, um je nach Bedarf einen Strom in die Gleichstromschiene einzuspeisen oder von ihr zu beziehen. Dabei können alle drei Phasen L1, L2, L3 einen Strom beziehen, oder ein Phase L1 kann einen Strom einspeisen, während zwei andere Phasen L2, L3 einen Strom beziehen.
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Eine weitere, vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich durch eine Messstelle aus, die den Leistungsbezug aus dem Versorgungsnetz misst. Aus dem gemessenen Wert wird ein Signal erzeugt, welches dem Wert des gemessenen Leistungsbezugs entspricht. Dieses Signal wird dem Wechselrichter zur Einstellung eines Arbeitspunktes zur Verfügung gestellt, bei dem die zugeordnete erzeugte Leistung auf der Wechselstromseite des Wechselrichters so eingestellt ist, dass sie kleiner oder insbesondere gleich ist im Vergleich zu der von der mindestens einen Verbrauchsstelle verbrauchten Leistung oder, im Falle von mehreren Verbrauchsstellen im Vergleich zu der Summe von allen in den Verbrauchsstellen verbrauchten Leistungen. Im Ergebnis wird dadurch erreicht, dass eine exakte Anpassung der von der Verbrauchsstelle benötigten und der von der Photovoltaikanlage gelieferten Leistung erfolgt. Zur Vermeidung auch einer geringen Leistungseinspeisung in das Versorgungsnetz sollte der Arbeitspunkt so gelegt werden, dass immer etwas weniger Leistung photovoltaisch generiert wird, als die Verbrauchsstelle verbraucht. So liegt immer ein geringer Strombezug aus dem Netz vor und die Photovoltaikanlage kann zu keiner Spannungserhöhung im Versorgungsnetz beitragen. Das vorzugsweise von der Messstelle erzeugte Signal wird auf eine elektrische Verbindungsleitung zwischen der Messstelle und dem Wechselrichter aufmoduliert und von einer Empfangseinheit für das aufmodulierte Signal, die im Wechselrichter untergebracht oder zumindest diesem zugeordnet ist, zur Ansteuerung desselben verwendet.
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Wie es bereits ausgeführt wurde, führt die Verschiebung des Arbeitspunktes des Wechselrichters weg vom MPP zu einer Fehlanpassung, bei der weniger Leistung photovoltaisch erzeugt wird, als es unter den gegebenen Wetterverhältnissen sein könnte. Diesem an sich unerwünschte Effekt kann dadurch begegnet werden, dass als eine der Verbrauchsstellen ein Energiespeicher, insbesondere eine Batterie, vorgesehen ist. Dann wird zunächst der Energiespeicher geladen, bevor die Blockiereinrichtung wirksam wird, indem die Fehlanpassung vorgenommen wird.
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Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Figuren. Es zeigen:
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1 Eine Photovoltaikanlage mit erfindungsgemäßer Blockiereinrichtung;
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2 drei einphasige an eine gemeinsame Gleichstromschiene angeschlossene Wechselrichter;
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3 eine Leistungsumschichtung zwischen den Phasen mittels Umrichter.
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In der 1 ist mit 1 ein Photovoltaikenerator bezeichnet, der auf dem Dach eines Gebäudes angeordnet ist. Der Photovoltaikgenerator 1 ist an die Gleichstromseite eines Wechselrichters 3 angeschlossen, dessen Wechselspannungsausgang über eine Blockiervorrichtung 5 mit einer Zähleinrichtung 7 für elektrische Leistung P verbunden ist. Die Blockiervorrichtung 5 ist unmittelbar hinter (aus Sicht eines Energieversorgers) der Zähleinrichtung 7 vorgesehen, deren Eingangsseite mit einem Versorgungsnetz verbunden ist. Hinter dem Wechselspannungsausgang des Wechselrichters 3 befindet sich noch ein Schaltgerät 8, mit dessen Hilfe der Wechselrichter 3 und damit der Photovoltaikgenerator 1 von dem restlichen Stromversorgungssystem getrennt werden können, um einen Rückstrom in den Photovoltaikgenerator aus dem Versorgungsnetz zu unterbinden. Derselbe Effekt kann mit einer entsprechend gepolten Diode, deren Sperrrichtung zum Wechselrichter 3 weist, erzielt werden. Die Ausgangsseite des Wechselrichters 3 ist über eine Schaltvorrichtung 9 mit der Wechselspannungsseite eines weiteren Wechselrichters 11 verbunden, an dessen Gleichspannungsseite eine Batterie 13 angeschlossen ist. Ferner ist an die Ausgangsseite des Wechselrichters 3 noch mindestens eine Verbrauchsstelle V angeschlossen, wobei in der Regel eine Vielzahl von Verbrauchsstellen (nicht gezeigt), wie angeschlossene Haushaltsgeräte, Klimageräte, TV usw. angeschlossen sind. Die Blockiervorrichtung beinhaltet eine Steuer- und Regeleinheit 15 und eine Schalteinheit 17, mit deren Hilfe ein Stromfluss über die Zählvorrichtung 7 in das Versorgungsnetz hinein verhindert werden kann. Dazu ist die Schließ- und Offenstellung der Schalteinheit 17 über eine Signalleitung S1 der Steuer- und Regeleinheit 15 vorgebbar. An die Steuer- und Regeleinheit 15 ist außerdem eine Signalleitung S2 zu dem Wechselrichter 3 angeschlossen, um dessen Arbeitspunkt einzustellen, sowie eine Signalleitung S3, die zu der Schaltvorrichtung 9 führt, um den weiteren Wechselrichter 11 mit der Wechselspannungsseite des Wechselrichters 3 zu verbinden oder abzukoppeln. Eine vierte Signalleitung S4 führt von der Zähleinrichtung 7 zu der Steuer- und Regeleinheit 15, um sie über den aktuellen Leistungsbezug zu informieren. Schließlich ist noch eine Signalleitung S5 vorgesehen, die zum Schaltgerät 8 führt, damit der Solargenerator 1 bei Bedarf von der Netzversorgung abgekoppelt werden kann. Ein erstes Spannungsmessgerät 19 misst die an der Zähleinrichtung 7 anliegende Netzspannung UNetz und ein zweites Spannungsmessgerät 21 die hinter der Blockiervorrichtung bei zugeschaltetem Photovoltaikgenerator 1 herrschende Spannung UWR auf der Wechselrichterausgangsseite, die bei geschlossenem Schaltgerät 8 auch die Verbraucherseite ist.
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Das System arbeitet wie folgt, wobei von einer Situation am Morgen ausgegangen wird, bei der der Photovoltaikgenerator 1 noch keine Leistung zur Verfügung stellen kann und die Verbrauchsstelle V alleine aus dem Versorgungsnetz über die Zähleinrichtung bei geschlossener Schalteinheit 17 versorgt wird. Das Schaltgerät 8 war dabei über Nacht geöffnet, so dass kein Rückstrom vom Versorgungsnetz in den Photovoltaikgenerator 1 fließen konnte. Je nach Jahreszeit und Wolkengegebenheit wird der Photovoltaikgenerator 1 im Laufe des Morgens zugeschaltet, indem das Schaltgerät 8 in den geschlossenen Zustand überführt wird. Der Leistungspunkt an dem dem Wechselrichter inhärenten MPP-Regler (Maximum Power Point) wird auf die maximal mögliche Leistung bei der herrschenden Netzspannung UNetz die auch am Wechselrichterausgang anliegt, geregelt, um möglichst viel photovoltaisch erzeugte Energie an die Verbrauchsstellen V abzugeben. Der restliche Bedarf wird weiterhin aus dem Versorgungsnetz über die Zähleinrichtung 7 bezogen. Dieser restliche Bedarf geht, gleiche Verbrauchsleistung vorausgesetzt, mehr und mehr zurück, da der Lichteinfall der Sonnenstrahlen auf den Photovoltaikgenerator 1 steiler und intensiver wird.
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Dieser Betriebszustand wird solange beibehalten, bis die photovoltaisch erzeugte Leistung den Wert der an der Verbrauchsstelle V bezogenen Leistung erreicht, was mit Hilfe der beiden Spannungsmessgeräte 19, 21 detektiert werden kann oder vom Leistungszählgerät 7 über die Signalleitung S4 der Steuer- und Regeleinheit 15 mitgeteilt wird. Hier setzt die Erfindung ein, indem in einer ersten Variante die Steuer- und Regeleinheit 15 über die Signalleitung S1 die Schalteinheit 17 schließt und damit den Photovoltaikgenerator 1 und die Verbrauchsstelle V vom Versorgungsnetz trennt. Diese Trennung ist möglich, da die vom Photovoltaikgenerator 1 erzeugte Leistung die an der Verbrauchsstelle benötigte Leistung übersteigt oder gleich dieser Leistung ist. Bei einem Überschuss wird von der Steuer- und Regeleinheit 15 über die Signalleitung S3 die weitere Schaltvorrichtung 9 geschlossen und die den aktuellen Bedarf übersteigende photovoltaisch erzeugte Energie wird zur Aufladung der Batterie 13 herangezogen. Ist die Batterie 13 voll aufgeladen, so wird von der Steuer- und Regeleinheit 15 über die Signalleitung S2 der Wechselrichter 3 so angesteuert, dass eine Fehlanpassung an den MPP vorliegt. Die Höhe der Fehlanpassung ist so bemessen, dass die photovoltaisch erzeugte Leistung der von der Verbrauchsstelle V bezogenen Leistung entspricht.
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Ist keine Batterie 13 mit weiterem Wechselrichter 11 vorgesehen, so kann in einer zweiten Variante die optional vorgesehene Schalteinheit 17 entfallen und die Fehlanpassung am Wechselrichter 3 wird laufend vorgenommen, um einen Fluss an photovoltaisch erzeugter Leistung in das Versorgungsnetz zu verhindern. Es wird also permanent ein Ausgleich zwischen photovoltaisch erzeugter Energie und verbrauchter Energie angestrebt, so lange die erzeugte Solarenergie dies zulässt. Dazu wird in der Steuer- und Regeleinheit 15 die an der ersten Messsteile 19 gemessene Spannung mit der an dem zweiten Spannungsmessgerät 21 erfassten Spannung verglichen. Der Arbeitspunkt am MPP-Regler des Wechselrichters 3 wird immer so fehl angepasst, dass die Spannung an der zweiten Spannungsmessstelle 21 immer etwas geringer ist, z. B. 1 Volt bis 5 Volt geringer, als die vom ersten Spannungsmessgerät 19 gemessene Spannung. Dies kann ggf. unter der Eingangs diskutierten Berücksichtigung von Spannungsabfällen aufgrund von Leitungsverlusten geschehen. Bleibt die photovoltaisch erzeugte Leistung unterhalb der von der Verbrauchsstelle V verbrauchten Leistung ist keine Fehlanpassung erforderlich. Der Photovoltaikgenerator 1 kann immer an seinem MPP betrieben werden und die restliche Energie zur Aufstockung auf die momentan benötigte Energie wird aus dem öffentlichen Versorgungsnetz bezogen.
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Anstelle der vergleichenden Spannungsmessung mittels des ersten und des zweiten Spannungsmessgeräts 19, 21 kann die Steuer- und Regeleinheit 15 auch über eine Signalleitung S4 von der Leistungs-Zähleinrichtung 7 mit der Information versorgt werden, ob ein Leistungsrückfluss in das Versorgungsnetz droht. Die Steuer- und Regeleinheit 15 bestimmt dann den richtigen Zeitpunkt, um die Trennung des Photovoltaikgenerators vom Versorgungsnetz vorzunehmen. Der richtige Zeitpunkt liegt dann vor, wenn die photovoltaisch erzeugte Energie ausreicht, um den oder die Verbraucher V stabil zu versorgen, aber noch nicht so hoch ist, dass eine Einspeisung in das Versorgungsnetz auftreten kann.
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In der 2 sind drei einphasige, an eine gemeinsame Gleichstromschiene 23 angeschlossene Wechselrichter 3 gezeigt, deren Ausgangsseite jeweils eine der Phasen L1, L2 bzw. L3 mit Solarenergie speist. Die drei Wechselrichter 3 und die Gleichstromschiene 23 sind Grundbestandteile eines entsprechenden dreiphasigen Wechselrichters 3, die sich in einem gemeinsamen Gehäuse (nicht gezeigt) befinden. An den drei Phasen L1, L2 und L3 sind entsprechend drei Verbrauchsstellen V1, V2 und V3 angeschlossen, die ein oder mehrere Verbraucher mit verschieden großer oder in der Summe verschieden großer Nennleistungen haben sollen. Es soll also auf einen Zustand eingegangen werden, an dem die drei Phasen L1, L2 und L3 unterschiedlich belastet sind. Die Anordnung nach der 2 weist noch ein dreiphasiges Schaltgerät 8 auf, um den Photovoltaikgenerator 1 vom Versorgungsnetz und der Verbraucherseite zu trennen, damit eine Rückeinspeisung von Energie aus dem Versorgungsnetz in den Photovoltaikgenerator 1 verhindert wird. Eine Leistungs-Zähleinrichtung 7 befindet sich wiederum unmittelbar hinter den Zuführungsleitungen des Netzbetreibers. Zwischen der Zähleinrichtung 7 und den Verbrauchsstellen V1, V2 und V3 ist eine Schalteinheit 17 mit drei Schaltelementen 17a, 17b und 17c angeordnet, die die drei Phasen L1, L2 und L3 selektiv von der Zähleinrichtung 7 trennen kann. Von einer Regel- und Steuereinheit 15 führt eine Signalleitungen S1 zu der Schalteinheit 17, eine Signalleitung S2 zu den Wechselrichtern 3, eine Signalleitung S4 zu der Zähleinrichtung und eine Signalleitung S5 zu dem dreiphasigen Schaltgerät 8. Alle Signalleitungen S1 bis S5 sind gestrichelt gezeichnet.
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Bei dieser Ausführungsform mit drei unterschiedlich belasteten Phasen L1, L2 und L3 wird jeder Wechselrichter 3, analog wie es zu der 1 beschrieben ist, betrieben. Jede Phase L1, L2 und L3 wird also entsprechend ihrer aktuellen Verbrauchssituation mit photovoltaisch erzeugter Energie versorgt. Eine Einspeisung von photovoltaisch erzeugter Energie in das Versorgungsnetz wird entsprechend auch phasenselektiv verhindert, in dem immer nur dasjenige Schaltelement 17a, 17b, 17c des Schaltgeräts 17 angesteuert wird, bei dessen zugeordneter Phase L1, L2 und L3 eine Einspeisung in das Versorgungsnetz droht. Anstelle der mit Hilfe der 1 beschriebenen phasenselektiven Blockierung von Leistungsfluss in das Versorgungsnetz, kann auch der in der 3 gezeigte Leistungsaustausch unter den Phasen L1, L2 und L3 vorgenommen werden, um eine optimale Aufteilung der photovoltaisch erzeugten Energie auf die unterschiedlich belasteten Phasen L1, L2 und L3 zu erzielen. Diese Vorgehensweise ist insbesondere bei einphasigen Wechselrichtern 3 sinnvoll, dessen Ausgangsseite mit nur einer Phase, im Fall der 3 mit der Phase L1, verbunden ist.
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Dazu sind zwei Umrichter 25a, 25b vorgesehen, von denen der Umrichter 25a zwischen den Phasen L1 und L2 vorgesehen ist, und der Umrichter 25b zwischen den Phasen L1 und L3. Der Umrichter 25a transformiert die Wechselspannung der Phase L1 zunächst in eine Gleichspannung und dann von der Gleichspannung wieder in eine Wechselspannung mit der Phasenlage und der Spannungshöhe der Phase L2. Analog werden Spannung der Phase L1 und der Phasenausgleichsstrom zwischen den Phasen L1 und Phase L3 zunächst in eine Gleichspannung bzw. einen Gleichstrom geformt, bevor sie vom Umrichter 25b an die Verhältnisse der Phase L3 angepasst werden.
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Abschließend soll noch darauf hingewiesen werden, dass der Photovoltaikgenerator jede Form und Größe aufweisen kann, also auch von einem einzigen Photovoltaikmodul gebildet sein kann, dem ein entsprechend kleiner Wechselrichter zugeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Photovoltaikgenerator
- 3
- Wechselrichter
- 5
- Blockiervorrichtung
- 7
- Leistungs-Zähleinrichtung
- 8
- Schaltgerät
- 9
- weiterer Wechselrichter
- 11
- Schaltvorrichtung
- 13
- Batterie
- 15
- Steuer- und Regeleinheit
- 17, 17a–c
- Schalteinheit
- 19
- 1. Spannungsmessgerät
- 21
- 2. Spannungsmessgerät
- 23
- Gleichstromschiene
- 25a, 25b
- Umrichter
- S1–S5
- Steuersignal
- V1–V3
- Verbrauchsstellen