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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einstellen eines Luftstroms gemäß der Gattung des Patentanspruchs 1.
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Vorrichtungen zum Einstellen eines Luftstroms, welcher durch einen Ausströmer strömt, sind in zahlreichen Variationen bekannt. Hierbei sind die Ausströmer in der Regel an einem Endbereich eines Luftkanals angeordnet und in eine Instrumententafel oder in ein Armaturenbrett eines Fahrzeugs integriert. Die Ausströmer können ein Gehäuse und eine Auslassöffnung aufweisen, wobei Lamellen im Bereich der Auslassöffnung angeordnet werden können. Um eine Luftstromrichtung des aus dem Ausströmer ausströmenden Luftstroms zu variieren, sind die Lamellen um eine erste Schwenkachse schwenkbar gelagert. Die Ausrichtung der Lamellen kann durch ein Bedienelement verändert werden, welches auf mindestens einer als Steuerlamelle ausgeführten Lamelle angeordnet ist.
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Aus der
DE 10 2009 003 816 B3 ist eine Luftdüse zur Führung eines Luftstroms aus einem Luftzuführschacht oder einer Leitung in Heizungs-, Lüftungs- oder Klimaanlagen, insbesondere in Kraftfahrzeugen bekannt. Die Luftdüse umfasst Horizontallamellen zur Ableitung des Luftstroms, wobei die Horizontallamellen über ein Schiebeelement verschwenkbar sind. Zudem umfasst die Luftdüse ein Bedienrad zum Betätigen einer Luftklappe zum Einstellen des Luftstroms.
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Aus der
DE 60 2006 000 824 T2 ist ein System zur Luftverteilung in einem Fahrgastraum eines Fahrzeugs bekannt, welches einen Ausströmer zum Ausströmen von Luft in den Fahrgastraum und einen Kanal zum Zuführen eines Luftstroms zum Ausströmer aufweist. Zudem umfasst das System eine Einrichtung zum Aktivieren des Ausströmers. Im aktivierten Zustand gibt die Einrichtung die Öffnung des Ausströmers und/oder die Luftzufuhr aus dem Kanal frei. Die Vorrichtung umfasst mindestens einen Näherungssensor, welcher das Vorhandensein eines Körpers erkennt und ein elektrisches Signal für die Aktivierung des Ausströmers ausgibt.
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Aus der
DE 20 2015 106 878 U1 ist ein Luftausströmer für Heizungs- und Belüftungs- oder Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen bekannt. Der Luftausströmer weist eine Luftaustrittsöffnung auf, über die hinweg sich mindestens eine langgestreckte Lamelle erstreckt, die um eine Längsachse schwenkbar ist. Zudem ist mindestens ein Anzeige- und/oder Bedienelement in die mindestens eine Lamelle integriert ist. Das mindestens eine Anzeige- und/oder Bedienelement wird von der Lamelle getragen und ist im Wesentlichen bündig mit einer im Wesentlichen ebenen Oberfläche der Lamelle.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zum Einstellen eines Luftstroms bereitzustellen, welche eine ungewollte Ablenkung des aus dem Ausströmer ausströmenden Luftstroms vollständig unterbindet oder das Risiko einer solchen ungewollten Ablenkung zumindest verringert.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch Bereitstellung einer Vorrichtung zum Einstellen eines Luftstroms mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Vorrichtung zum Einstellen eines Luftstroms bereitzustellen, welche eine ungewollte Ablenkung des aus dem Ausströmer ausströmenden Luftstroms vollständig unterbindet oder das Risiko einer solchen ungewollten Ablenkung zumindest verringert, ist ein manuelles Bedienelement in einer Ruhestellung in mindestens eine erste Lamelle eingebettet und steht in einer Bedienstellung von der mindestens einen ersten Lamelle ab, wobei eine Auswerte- und Steuereinheit in Abhängigkeit eines erkannten Bedienwunsches das manuelle Bedienelement zwischen der Ruhestellung und der Bedienstellung bewegt.
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Unter einem Ausströmer wird im Folgenden eine Einheit verstanden, welche an einem Endbereich eines Luftkanals angeordnet ist und diesen abschließt. Hierbei kann der Ausströmer ein Gehäuse aufweisen, welches kanalseitig von einer Schließvorrichtung verschlossen werden kann. Eine Auslassöffnung des Ausströmers ist einem Fahrzeuginnenraum zugewandt und umfasst die mindestens eine erste Lamelle, welche schwenkbar am Gehäuse des Ausströmers gelagert ist. Durch die Schließvorrichtung kann die Menge des Luftstroms durch den Ausströmer in den Fahrzeuginnenraum variiert werden. Durch die mindestens eine erste Lamelle kann die Richtung des ausströmenden Luftstroms variiert werden.
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Unter einem manuellen Bedienelement wird im Folgenden ein Bedienelement verstanden, über welches die Ausrichtung der ersten Lamellen verändert werden kann. Zu diesem Zweck kann das manuelle Bedienelement mit einer Steuerlamelle gekoppelt werden, welche mit weiteren ersten Lamellen gekoppelt ist. Beispielsweise kann das manuelle Bedienelement drehfest mit der Steuerlamelle gekoppelt werden.
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In vorteilhafter Weise ist das manuelle Bedienelement in der Ruhestellung in die mindestens eine erste Lamelle eingebettet. Dadurch kann eine ungewollte Ablenkung des Luftstroms durch das manuelle Bedienelement unterbunden oder das Risiko einer solchen ungewollten Ablenkung zumindest reduziert werden. Zudem kann an der mindestens einen ersten Lamelle in der Ruhestellung eine durchgehende Fläche erzeugt werden, so dass ein Verwirbeln des Luftstroms verhindert oder zumindest reduziert werden kann. Des Weiteren kann in der Ruhestellung durch das Einbetten des manuellen Bedienelements eine durchgehende Optik erzielt werden. In vorteilhafter Weise kann bei einem erkannten Bedienwunsch das manuelle Bedienelement von der mindestens einen ersten Lamelle abstehen. Dadurch kann ein Benutzer wie gewohnt die Ausrichtung der mindestens einen ersten Lamelle über das manuelle Bedienelement verändern.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann mindestens ein Näherungssensor ein Eintreten eines Objekts in seinen Erfassungsbereich erfassen und korrespondierende Sensorsignale an die Auswerte- und Steuereinheit ausgeben. Hierbei kann die Auswerte- und Steuereinheit die Sensorsignale empfangen und auswerten, wobei die Auswerte- und Steuereinheit bei der Auswertung einen Bedienwunsch erkennt, wenn das erfasste Objekt als Hand und/oder als Finger klassifiziert wird und sich dem manuellen Bedienelement nähert. In vorteilhafter Weise kann das manuelle Bedienelement von der Ruhestellung in die Bedienstellung überführt werden, wenn sich eine Hand und/oder Finger des Anwenders dem Ausströmer nähern. Dadurch kann eine intuitive Bedienung des manuellen Bedienelements erfolgen. Das manuelle Bedienelement steht solange von der mindestens einen ersten Lamelle ab, bis eine Beendigung der Bedienung erkannt wird. Wird keine Hand und/oder kein Finger klassifiziert, Verbleibt das manuelle Bedienelement in der Ruhestellung.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Auswerte- und Steuereinheit bei einem erkannten Bedienwunsch einen Antrieb aktivieren, welcher das manuelle Bedienelement in die Bedienstellung überführt. Der Antrieb kann beispielsweise als Elektroantrieb ausgeführt werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Auswerte- und Steuereinheit eine Beendigung der Bedienung erkennen, wenn sich das als Hand und/oder als Finger erkannte Objekt aus dem Erfassungsbereich des Näherungssensors entfernt. Hierbei kann die Auswerte- und Steuereinheit, den Antrieb aktivieren, welcher das manuelle Bedienelement in die Ruhestellung überführt, wenn eine Beendigung der Bedienung erkannt wird. In vorteilhafter Weise kann die Überführung des manuellen Bedienelements ohne weiteres Zutun des Anwenders erfolgen. Der Anwender kann wie bei üblichen manuellen Bedienelementen, seine Hand nach dem manuellen Bedienelement ausstrecken, um dieses zu betätigen, wobei bei der Annäherung das manuelle Bedienelement in die Bedienstellung überführt wird. Nach Beendigung der Bedienung, entfernt der Anwender die Hand vom manuellen Bedienelement und das Bedienelement wird in die Ruhestellung überführt.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann der mindestens eine Näherungssensor an einer Gehäusewand des Ausströmers angeordnet werden. Beispielsweise kann der mindestens eine Näherungssensor an einer Gehäuseinnenwand und/oder an einer Gehäuseaußenwand angeordnet werden. Alternativ oder zusätzlich kann der mindestens eine Näherungssensor am manuellen Bedienelement angeordnet werden. Des Weiteren kann der mindestens eine Näherungssensor an mindestens einer ersten Lamelle angeordnet werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann der mindestens eine Näherungssensor als kapazitiver Sensor oder als optischer Sensor oder als Ultraschallsensor ausgeführt werden. Unter einem Näherungssensor wird ein Sensor verstanden, welcher auf Annäherung, das heißt ohne direkten Kontakt berührungsfrei reagiert.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen. Hierbei zeigt:
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1 eine schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Einstellen eines Luftstroms in einer Ruhestellung,
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2 eine schematische Draufsicht auf eine Steuerlamelle der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus 1 in einer Ruhestellung,
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3 eine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Einstellen eines Luftstroms aus 1 in einer Bedienstellung, und
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4 eine schematische Draufsicht auf die Steuerlamelle aus 2 in der Bedienstellung.
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Wie aus 1 bis 4 ersichtlich ist, weist eine Vorrichtung 20 zum Einstellen eines Luftstroms 2 durch einen Ausströmer 10, mindestens eine erste Lamelle 21, 21.1 auf, welche zur Variation der Strömungsrichtung um eine erste Schwenkachse schwenkbar gelagert ist, wobei die Ausrichtung der mindestens einen ersten Lamelle 21, 21.1 über ein manuelles Bedienelement 40 erfolgt, welches mit der mindestens einen ersten Lamelle 21, 21.1 gekoppelt ist.
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Erfindungsgemäß ist das manuelle Bedienelement 40 in einer Ruhestellung in die mindestens eine erste Lamelle 21, 21.1 eingebettet und steht in einer Bedienstellung von der mindestens einen ersten Lamelle 21, 21.1 ab, wobei eine Auswerte- und Steuereinheit 50 in Abhängigkeit eines erkannten Bedienwunsches das manuelle Bedienelement 40 zwischen der Ruhestellung und der Bedienstellung bewegt.
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Wie aus 1 bis 4 weiter ersichtlich ist, weist der Ausströmer 10 im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Gehäuse 12 mit einer Auslassöffnung 14 auf. Im Bereich der Auslassöffnung 14 sind mehrere erste Lamellen 21 angeordnet. Das manuelle Bedienelement 40 ist auf einer Steuerlamelle 21.1 angeordnet. Im Wesentlichen verlaufen die Lamellen 21, 21.1 in Fahrzeugquerrichtung y und können um eine Schwenkachse in Fahrzeugquerrichtung y verschwenkt werden. Durch das Verschwenken der ersten Lamellen 21, 21.1 kann der Luftstrom 2 entlang der Fahrzeughochachse z nach oben oder nach unten gelenkt werden. Die ersten Lamellen 21 sind über eine nicht dargestellte erste Kopplungsvorrichtung mit der Steuerlamelle 21.1 gekoppelt. Durch die erste Kopplungsvorrichtung werden die ersten Lamellen 21 verschwenkt, wenn die Steuerlamelle 21.1 durch das manuelle Bedienelement 40 verschwenkt wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine mittlere erste Lamelle 21 als Steuerlamelle 21.1 ausgeführt. Es besteht aber auch die Möglichkeit eine andere Lamelle 21 oder mehrere erste Lamellen 21 als Steuerlamelle 21.1 auszuführen. Das manuelle Bedienelement 40 kann eine nicht näher dargestellte Grifffläche für den Anwender aufweisen.
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Wie aus 1 bis 4 weiter ersichtlich ist, erfasst der mindestens eine Näherungssensor 30 ein Eintreten eines nicht dargestellten Objekts in seinen Erfassungsbereich 32 und gibt korrespondierende Sensorsignale S an die Auswerte- und Steuereinheit 50 aus. Die Auswerte- und Steuereinheit 50 empfängt die Sensorsignale S und wertet diese aus. Hierbei erkennt die Auswerte- und Steuereinheit 50 bei der Auswertung einen Bedienwunsch, wenn das erfasste Objekt als Hand und/oder als Finger klassifiziert wird und sich dem manuellen Bedienelement 40 nähert. Die Auswerte- und Steuereinheit 50 erkennt eine Beendigung der Bedienung, wenn sich das als Hand und/oder als Finger erkannte Objekt aus dem Erfassungsbereich 32 entfernt. Bei einem erkannten Bedienwunsch aktiviert die Auswerte- und Steuereinheit 50 einen nicht dargestellten Antrieb, welcher das manuelle Bedienelement 40 in die in 3 und 4 dargestellte Bedienstellung überführt. Wenn die Auswerte- und Steuereinheit 50 eine Beendigung der Bedienung erkennt, aktiviert die Auswerte- und Steuereinheit 50, den Antrieb, welcher das manuelle Bedienelement 40 in die in 1 und 2 dargestellte Ruhestellung überführt. In der Bedienstellung kann der Anwender das manuelle Bedienelement 40 einfach greifen und die Stellung der ersten Lamellen verändern. In der Ruhestellung wird der Luftstrom nicht durch das Bedienelement 40 abgelenkt. Des Weiteren weist die Steuerlamelle 21.1 in der Ruhestellung eine ebene Fläche auf, so dass keine Verwirbelungen entstehen können. Des Weiteren weist der Ausströmer 10 in der Ruhestellung eine durchgehende Optik im Bereich der Auslassöffnung 14 auf.
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Wie aus 1 und 3 weiter ersichtlich ist, ist der mindestens eine Näherungssensor 30 an einer Gehäusewand des Ausströmers 10 angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Näherungssensor 30 an einer Gehäuseaußenwand oberhalb der Auslassöffnung 14 angeordnet.
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In einem nicht dargestellten alternativen Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 20 können mehrere Näherungssensoren 30 an der Gehäusewand des Ausströmers 10 angeordnet werden. Beispielsweise kann ein oder mehrere Näherungssensoren 30 an einer Gehäuseinnenwand angeordnet werden. Zusätzlich oder alternativ können ein oder mehrere Näherungssensoren 30 an der Gehäuseaußenwand im Bereich der Auslassöffnung 14 angeordnet werden. Zusätzlich oder alternativ kann der mindestens eine Näherungssensor 30 am manuellen Bedienelement 40 angeordnet werden. Des Weiteren ist eine Anordnung des mindestens einen Näherungssensors 30 auf einer der Lamellen 21 vorstellbar.
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Wie aus 1 und 3 weiter ersichtlich ist, ist der mindestens eine Näherungssensor 30 als kapazitiver Sensor oder als optischer Sensor oder als Ultraschallsensor 30 ausgeführt.
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Die Vorrichtung 20 zum Einstellen des Luftstroms 2, welcher aus einem Ausströmer 10 strömt, kann mindestens eine nicht dargestellte Schließvorrichtung aufweisen über welche eine Stärke bzw. Menge des Luftstroms 2 variierbar ist.
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In einem alternativen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann mindestens eine in eine zweite Richtung verlaufende zweite Lamelle um eine zweite Schwenkachse schwenkbar im Bereich der Auslassöffnung 14 gelagert werden. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die zweiten Lamellen mit Blickrichtung vom Fahrzeuginnenraum hinter den ersten Lamellen 21 angeordnet. Des Weiteren können die zweiten Lamellen bevorzugt in Fahrzeughochrichtung z verlaufen, wobei die zweite Schwenkachse in Fahrzeughochrichtung z verläuft. Durch das Verschwenken der zweiten Lamellen kann der Luftstrom in Fahrzeugquerrichtung y nach links oder nach rechts gelenkt werden. Die zweiten Lamellen können durch eine geeignete Kopplung mit dem manuellen Bedienelement durch Betätigung des Bedienelements verschwenkt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Luftstrom
- 10
- Ausströmer
- 12
- Gehäuse
- 14
- Auslassöffnung
- 20
- Vorrichtung zum Einstellen eines Luftstroms
- 21
- erste Lamelle
- 21.1
- Steuerlamelle
- 30
- Näherungssensor
- 32
- Erfassungsbereich
- 40
- manuelles Bedienelement
- 50
- Auswerte- und Steuereinheit
- S
- Sensorsignale
- x
- Fahrzeuglängsrichtung
- y
- Fahrzeugquerrichtung
- z
- Fahrzeughochrichtung