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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder mit zumindest einem Federkontaktelement zum elektrischen Kontaktieren eines Gegenkontaktelements eines Gegensteckverbinders unter mechanischer Verspannung, wobei das Federkontaktelement beim Verkuppeln mit dem Gegenkontaktelement in einer radialen Auslenkrichtung auslenkbar eingerichtet ist.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Steckverbinder dienen allgemein zum Verkuppeln mit einem Gegensteckverbinder zum Übertragen von elektrischen Strömen und/oder elektrischen Signalen und weisen dazu zumindest ein Kontaktelement auf, das beim Verkuppeln mit dem Gegensteckverbinder in elektrischen Kontakt mit einem zugeordneten Gegenkontaktelement des Gegensteckverbinders gebracht wird.
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Das Kontaktelement kann bspw. als Kontaktstift oder Kontaktpin ausgebildet sein, und das Gegenkontaktelement kann als Kontaktbuchse ausgebildet sein. Regelmäßig weisen Steckverbinder mehrere Kontaktelemente zum elektrischen Verbinden mit jeweils einem Gegenkontaktelement des Gegensteckverbinders auf.
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Bekannte Steckverbinder weisen ein steckseitiges Ende mit einem das Kontaktelement umfassende Steckinterface und ein kabelseitiges Ende auf, an dem der Steckverbinder an ein Kabel angeschlossen sein kann. Alternativ kann der Steckverbinder auch als Einbaubuchse, Einbaustecker oder dgl. ausgebildet sein.
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Beim Verkuppeln des Steckverbinders mit dem Gegensteckverbinder spielen die Anpresskraft und damit der Kontaktwiderstand zwischen dem Kontaktelement des Steckverbinders und dem Gegenkontaktelement des Gegensteckverbinders eine entscheidende Rolle hinsichtlich der elektrischen Anforderungen.
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Ein gewünschter Anpressdruck bzw. eine gewünschte mechanische Vorspannung zwischen dem Kontaktelement und dem Gegenkontaktelement kann dadurch bereitgestellt werden, dass das Kontaktelement als radial auslenkbar eingerichtete Federlasche bzw. als Federkontaktelement eingerichtet ist, das beim Verkuppeln mit dem starr eingerichteten Gegenkontaktelement in radialer Richtung ausgelenkt wird und in der gesteckten Stellung elastisch in radialer Richtung gegen das starre Gegenkontaktelement drückt.
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Ein Beispiel für einen bekannten Steckverbinder 600 im gesteckten Zustand mit einem Gegensteckverbinder 601 ist in 3 dargestellt. Der Steckverbinder 600 weist mehrere in axialer Richtung vorstehende und in radialer Richtung nachgiebige Federkontaktelemente 610 auf, die von einem ringförmigen Gegenkontaktelement 612 des Gegensteckverbinders 601 radial nach innen ausgelenkt sind, so dass sie von innen mit einer vorgegebenen Kontaktkraft gegen das Gegenkontaktelement 612 drücken. Auf diese Weise wird ein vorgegebener Kontaktwiderstand zwischen den Federkontaktelementen 610 und dem Gegenkontaktelement 612 bereitgestellt.
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Insbesondere wenn das Federkontaktelement 610 als freistehende Kontaktfeder ausgebildet ist, kann sie beim Verkupplungsvorgang leicht beschädigt werden. Besonders kritisch ist dies, wenn ein Gegensteckverbinder mit ähnlichen, aber nicht exakt korrekten Abmessungen des Gegenkontaktelements in das Steckinterface des Steckverbinders eingesteckt wird, da hierdurch die Federkontaktelemente zu stark radial ausgelenkt werden und dadurch Schaden nehmen können.
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Dies ist ein Zustand, den es zu verbessern gilt.
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Die
DE 199 27 713 C1 sowie die
US 2011/ 0 076 886 A1 zeigen jeweils einen Steckverbinder mit zumindest einem Federkontaktelement zum elektrischen Kontaktieren eines Gegenkontaktelements eines Gegensteckverbinders unter Verspannung, wobei das Federkontaktelement beim Verkuppeln mit dem Gegenkontaktelement in einer radialen Auslenkrichtung auslenkbar eingerichtet ist, gekennzeichnet durch einen Schutzmechanismus zum Verhindern einer Auslenkung des Federkontaktelements in einer der Auslenkrichtung entgegengesetzten radialen Richtung.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In Anbetracht des beschriebenen Problems liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Steckverbinder mit einem radial auslenkbaren Federkontaktelement dahingehend weiterzubilden, dass eine Beschädigung des Federkontaktelements verhindert wird und der Steckverbinder somit stabiler und robuster ausgebildet ist, auch wenn Fehlsteckversuche mit einem nicht zugehörigen Gegensteckverbinder vorgenommen werden.
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Diese Aufgabe wird durch einen Steckverbinder gemäß Anspruch 1 sowie durch eine Steckverbindung gemäß Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Der erfindungsgemäße Steckverbinder weist einen Schutzmechanismus zum Verhindern einer Auslenkung des Federkontaktelements in einer der Auslenkrichtung entgegengesetzten radialen Richtung auf. Mit anderen Worten verhindert der Schutzmechanismus eine Auslenkung des Federkontaktelements radial nach außen und/oder radial nach innen.
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Wenn beim Verkuppeln mit dem zugehörigen Gegensteckverbinder ein radiale Auslenkung des Federkontaktelements nach innen vorgesehen ist, verhindert der Schutzmechanismus eine Auslenkung des Federkontaktelements radial nach außen, und wenn beim Verkuppeln mit dem zugehörigen Gegensteckverbinder ein radiale Auslenkung des Federkontaktelements nach außen vorgesehen ist, verhindert der Schutzmechanismus eine Auslenkung des Federkontaktelements radial nach innen. Mit anderen Worten verhindert der Schutzmechanismus zumindest eine Auslenkung des Federkontaktelements in eine nicht für eine Auslenkung vorgesehene radiale Richtung.
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Die Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, dass Fehlsteckversuche mit nicht zugehörigen Gegensteckverbindern bei übermäßiger axialer Krafteinwirkung zu einer nichtelastischen radialen Auslenkung des Federkontaktelements in einer dafür nicht vorgesehenen radialen Richtung führen können. Bei einem anschließenden Steckversuch mit dem zugehörigen Gegensteckverbinder ist das Federkontaktelement dann derart verbogen, dass kein radialer Raum mehr für das zugehörige Gegensteckelement zur Verfügung steht. Eine korrekte Verkupplung ist dann nicht mehr möglich. Dagegen wird erfindungsgemäß durch den Schutzmechanismus eine solche Verbiegung des Federkontaktelements verhindert, so dass derjenige radiale Raum, der zur Einführung des Gegenkontaktelements dient, auch nach Fehlsteckversuchen für einen Einsteckvorgang zur Verfügung steht.
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Der Schutzmechanismus weist ein Blockierteil auf, das radial innen oder radial außen an dem zumindest einen Federkontaktelement angeordnet ist. Vorzugsweise liegt das Blockierteil eng innen oder außen an dem Federkontaktelement an, so dass dessen radiale Auslenkung in dieser radialen Richtung verhindert oder zumindest erschwert wird. Vorzugsweise liegt das Blockierteil radial außen eng an dem Federkontaktelement an und verhindert dessen Auslenkung nach außen.
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Erfindungsgemäß ist das Blockierteil von dem Gegensteckverbinder beim Verkuppeln verdrängbar. Mit anderen Worten schiebt der Gegensteckverbinder beim Verkuppeln das Blockierteil in axialer Richtung in die Freigabelage, in der das Gegenkontaktelement in dem dafür vorgesehenen Aufnahmeraum angeordnet ist und unter mechanischer Vorspannung radial gegen die Federkontaktelemente drückt.
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Um sicherzustellen, dass das Blockierteil im entkuppelten Zustand in der Blockierlage angeordnet ist, in der es eine radiale Auslenkung der Federkontaktelemente verhindert, ist vorgesehen, dass der Schutzmechanismus ein Vorspannelement wie etwa ein Federelement aufweist, durch das das Blockierteils in axialer Richtung in die Blockierlage gedrängt wird.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Vorspannelement eine Schraubenfeder, deren steckseitiges Ende an dem Blockierteil anliegen kann oder einteilig damit gebildet sein kann.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das zumindest eine Federkontaktelement beim Verkuppeln nach radial innen auslenkbar eingerichtet, und durch den Schutzmechanismus wird eine Auslenkung des Federkontaktelements nach radial außen verhindert.
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Ein einfacher Steckvorgang unter Bereitstellung einer vorgegebenen radialen Kontaktkraft zwischen den Kontaktelementen kann dadurch ermöglicht werden, dass der Steckverbinder mehrere Federkontaktelemente aufweist, die vorzugsweise ringförmig angeordnet sind. Die Federkontaktelemente dabei können freistehend im Wesentlichen in axialer Richtung vorstehen. Besonders bevorzugt ist eine Anordnung mehrerer Federkontaktelemente nach Art einer freistehenden Federbuchse oder eines freistehenden Federkorbs. Durch den hierin gebrauchten Ausdruck „Federbuchse“ soll nicht impliziert werden, dass das zugehörige Gegenkontaktelement unter radialer Aufweitung der Federbuchse in das Innere der Federbuchse eingesteckt wird. Vielmehr kann das Gegenkontaktelement unter radialer Verengung der Federbuchse auch radial außerhalb der Federbuchse angeordnet sein. Zu diesem Zweck kann die Federbuchse von einem ringförmigen Aufnahmeraum zur Aufnahme des Gegenkontaktelements umlaufen werden.
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Wenn die Federkontaktelemente ringförmig bzw. nach Art einer Federbuchse angeordnet sind, weist das Blockierteil vorzugsweise ein die Federkontaktelemente umlaufendes und außen daran anliegendes Ringelement auf. Der Innendurchmesser des Ringelements kann im Wesentlichen an den Außendurchmesser der durch die Federkontaktelemente gebildeten Federbuchse angepasst sein. Das Ringelement umläuft vorzugsweise einen Abschnitt der Federkontaktelemente nahe an deren steckseitigen Ende.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Blockierteil ein innen an den Federkontaktelementen anliegendes Ringelement aufweisen und dadurch eine radiale Verengung der Federbuchse verhindern.
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Ein eine radiale Auslenkung der Federkontaktelemente verhinderndes Blockierteil, das radial außen oder innen an den Federkontaktelementen anliegt, kann in einem Aufnahmeraum angeordnet sein, der zur Aufnahme des Gegenkontaktelements vorgesehen ist. Um dennoch eine Einführung des Gegenkontaktelements in den Aufnahmeraum zu ermöglichen, kann es zweckmäßig sein, dass das Blockierteil beweglich eingerichtet ist. Dabei kann das Blockierteil von einer Blockierlage, in der es eine radiale Auslenkung der Federkontaktelemente verhindert, in eine Freigabelage bewegt werden, in der es den für das Gegenkontaktelement vorgesehenen Aufnahmeraum beim Verkupplungsvorgang freigibt.
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Um eine Ablösung des Blockierteils von dem Steckverbinder zu verhindern, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, dass das Blockierteil von dem Vorspannelement gegen Vorsprünge wie etwa Ausbauchungen gedrückt wird, die an den freien Enden der Federkontaktelemente radial nach außen vorstehen.
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Das Blockierteil kann einteilig mit dem Vorspannelement gebildet sein. Bspw. ist das Blockierteil als ringförmige Versteifung am vorderen Ende einer Schraubenfeder ausgebildet.
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Die die Versteifung am steckseitigen Ende aufweisende Schraubenfeder kann die durch die Federkontaktelemente gebildete Federbuchse umlaufen und zwischen eine Ausbauchung am steckseitigen Ende der Federkontaktelemente und eine Anlagefläche des Steckverbinders eingespannt sein.
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Alternativ ist das Blockierteil als separates Ringelement gebildet, das von dem Vorspannelement gegen den am steckseitigen Ende der Federkontaktelemente jeweils nach außen vorstehenden Vorsprung gedrückt wird.
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Beim Verkuppeln mit dem Gegensteckverbinder wird das als Ringelement ausgebildete Blockierteil gegen die Vorspannkraft der Schraubenfeder aus dem Aufnahmeraum zur Aufnahme des Gegenkontaktelements herausgedrängt Durch das Blockierteil wird noch im Verlauf des Verkupplungsvorgangs eine Auslenkung der Federkontaktelemente in eine nicht für die Auslenkung vorgesehene radiale Richtung verhindert und damit eine Beschädigung der Federkontaktelemente verhindert.
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Zusätzlich kann der Schutzmechanismus ein Versteifungsteil aufweisen, das als geschlitzter oder geschlossener Versteifungsring bzw. als Versteifungshülse ausgebildet sein kann.
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Gemäß einer ersten möglichen Ausführungsform umläuft die Versteifungshülse die ringförmig angeordneten Kontaktfederelemente und ist vorzugsweise axial unbeweglich außen daran gehalten. Gemäß einer weiteren möglichen Ausführungsform ist das Versteifungsteil radial innen an den ringförmig angeordneten Kontaktfederelementen angeordnet.
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Das Versteifungsteil kann in Form einer die Federbuchse umlaufenden Versteifungshülse gebildet sein, die eine radiale Aufweitung der Federbuchse verhindert, indem sie die Federkontaktelemente eng umschließt. Die Versteifungshülse kann ringförmig geschlossen oder offen bzw. geschlitzt sein. Im letzteren Fall kann sie in einfacher Weise von der Seite an der Federbuchse angebracht werden.
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Trotz des eine radiale Aufweitung der Federbuchse nach außen verhindernden Versteifungsteils sollen die einzelnen Federkontaktelemente beim Verkuppeln mit dem Gegensteckverbinder unter mechanischer Vorspannung an dem Gegenkontaktelement anliegen und dazu radial nach innen auslenkbar sein. Ferner sollte ein Aufnahmeraum zur Aufnahme des Gegenkontaktelements nicht durch den Versteifungsring blockiert und der Verkupplungsvorgang dadurch behindert werden. Dazu hat es sich als zweckmäßig erwiesen, dass der Durchmesser des Versteifungsteils nicht größer ist als der Durchmesser eines steckseitigen Abschnitts der durch die Kontaktfederelemente gebildeten Federbuchse. Alternativ oder zusätzlich ist die Wandstärke des Versteifungsteils so klein eingerichtet, dass die Einführung des Gegenkontaktelements in den die Federbuchse umlaufenden Aufnahmeraum nicht behindert wird. Alternativ oder zusätzlich weisen die die Federbuchse bildenden Federkontaktelemente an ihrem steckseitigen Endabschnitt jeweils einen radial nach außen vorstehenden Vorsprung wie etwa eine Ausbauchung auf, die nicht von dem Versteifungsring umlaufen wird, wobei das Gegenkontaktelement beim Verkupplungsvorgang von außen gegen die Ausbauchungen drückt und die Federkontaktelemente dadurch radial nach innen auslenken kann. Alternativ oder zusätzlich ist die Versteifungshülse zwischen der Ausbauchung und einem Anlageabsatz des Steckverbinders angeordnet und dadurch axial fixiert.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Steckverbinder ein Koaxialsteckverbinder. Ein Koaxialsteckverbinder weist auf: einen Innenleiterkontakt, einen Außenleiterkontakt und ein den Innenleiterkontakt von dem Außenleiterkontakt getrennt haltendes Isolierteil.
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Bei einer möglichen Ausführungsform der Erfindung weist der Außenleiterkontakt das mindestens eine Federkontaktelement auf. Insbesondere weist der Außenleiterkontakt mehrere nach Art einer Federbuchse angeordnete Federkontaktelemente auf, deren radiale Auslenkung nach außen oder innen mittels des Schutzmechanismus verhindert wird.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform der Erfindung weist der Innenleiterkontakt das mindestens eine Federkontaktelement auf. Insbesondere weist der Innenleiterkontakt mehrere nach Art einer Federbuchse angeordnete Federkontaktelemente auf, deren radiale Auslenkung nach außen oder innen mittels des Schutzmechanismus verhindert wird.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform der Erfindung weisen sowohl der Außenleiterkontakt als auch mindestens ein Innenleiterkontakt ein beim Verkuppeln radial auslenkbares Federkontaktelement auf. Insbesondere weisen sowohl der Außenleiterkontakt als auch der Innenleiterkontakt mehrere nach Art einer Federbuchse angeordnete Federkontaktelemente auf, deren radiale Auslenkung in zumindest einer Richtung mittels jeweils eines Schutzmechanismus verhindert wird.
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Wie bereits oben erläutert, dient der Schutzmechanismus zum Verhindern einer Auslenkung des Federkontaktelements in einer der Auslenkrichtung entgegengesetzten radialen Richtung. Zusätzlich kann der Schutzmechanismus auch zum Verhindern einer Auslenkung des Federkontaktelements in der Auslenkrichtung eingerichtet sein. Mit anderen Worten verhindert der Schutzmechanismus eine radiale Auslenkung des Federkontaktelements sowohl radial nach innen als auch radial nach außen, wodurch eine Beschädigung des Federkontaktelements durch Verbiegung unter ungewünschter Krafteinwirkung vollständig verhindert werden kann. Um dennoch einen Steckvorgang mit dem zugehörigen Gegensteckverbinder zu ermöglichen, ist es in diesem Fall zweckmäßig, dass der Schutzmechanismus zur Freigabe der Auslenkung des Federkontaktelements in der Auslenkrichtung durch den Gegensteckverbinder betätigbar ist. Dazu weist der Schutzmechanismus zweckmäßigerweise radial außen und radial innen an dem Federkontaktelement angeordnete Blockier- und optional Versteifungsteile auf, von denen zumindest ein Blockierteil zur Freigabe der Auslenkung in der Auslenkrichtung von dem Gegensteckverbinder beim Verkuppeln verdrängbar ist.
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Gemäß einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung eine Steckverbindung, die einen erfindungsgemäßen Steckverbinder und einen dazu passenden Gegensteckverbinder umfasst. Der Gegensteckverbinder weist vorzugsweise ein ringförmiges Gegenkontaktelement zum Vorspannen des Federkontaktelements des Steckverbinders in der Auslenkrichtung beim Verkuppeln auf. Das Gegenkontaktelement ist in radialer Richtung steifer eingerichtet als das Federkontaktelement
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Vorzugsweise weist der Steckverbinder mehrere nach Art einer Federbuchse axial vorstehende Federkontaktelemente auf, wobei die Federbuchse einen vorgegebenen Außendurchmesser hat, und der Gegensteckverbinder weist das ringförmiges Gegenkontaktelement mit einem Innendurchmesser auf, der etwas kleiner ist als der Außendurchmesser der nicht ausgelenkten Federbuchse, so dass die Federkontaktelemente der Federbuchse beim Verkuppeln radial nach innen ausgelenkt werden und unter Vorspannung gegen das Gegenkontaktelement drücken.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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Figurenliste
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
- 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Steckverbinders zusammen mit einem zugehörigen Gegensteckverbinder in einer Schnittdarstellung;
- 2 eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Steckverbinders in einer Schnittdarstellung;
- 3 eine zu Vergleichszwecken dargestellte Steckverbindung in einer Schnittdarstellung gemäß dem Stand der Technik.
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Die beiliegenden Figuren der Zeichnung sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln.
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Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten - sofern nichts anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Steckverbinders 100 in einer Schnittdarstellung. Der Steckverbinder ist als Koaxialsteckverbinder ausgebildet und weist einen Innenleiterkontakt 150, ein den Innenleiterkontakt 150 umlaufendes Isolierteil 152 und einen das Isolierteil 152 umlaufenden Außenleiterkontakt 154 auf.
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Der Innenleiterkontakt 150 weist steckseitig eine Buchse zum Einstecken eines Innenleiter-Kontaktstifts 550 eines Gegensteckverbinders 500 auf, der ebenfalls eine koaxiale Anordnung hat. Im verkuppelten Zustand mit dem Gegensteckverbinder 500 kontaktiert der Innenleiter-Kontaktstift 550 elektrisch den Innleiterkontakt 150 des Steckverbinders 100, so dass elektrische Ströme und/oder Signale übertragen werden können.
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Der Außenleiterkontakt 154 weist steckseitig mehrere Federkontaktelemente 110 auf, die in axialer Richtung vorstehen und dem Gegensteckverbinder 500 zugewandt sind. Die Federkontaktelemente 110 sind ringförmig angeordnet, so dass eine Außenleiterkontaktanordnung nach Art einer freistehenden Federbuchse gebildet ist. „Freistehend“ bedeutet, dass die Federkontaktelemente nur an ihrem dem steckseitigen Ende entgegengesetzten Ende an dem Steckverbinder befestigt sind und nach Art eines Freiträgers axial vorstehen.
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Ein ringförmiges Gegenkontaktelement 510 des Gegensteckverbinders 500 kontaktiert die Federkontaktelemente 110 im verkuppelten Zustand radial außen unter Verspannung, so dass ein vorgegebener Kontaktwiderstand zwischen den Außenleiterkontakten des Steckverbinders und des Gegensteckverbinders hergestellt ist. Dazu sind die einzelnen Kontaktfederelemente 110 in einer radialen Auslenkrichtung A (hier: radial nach innen) auslenkbar eingerichtet. Beim Verkuppeln mit dem Gegensteckverbinder 500 drückt das Gegenkontaktelement 510 die Federkontaktelemente 110 in der Auslenkrichtung A radial nach innen, wobei sich der Durchmesser D der Federbuchse verkleinert. Zu diesem Zweck kann das ringförmige Gegenkontaktelement 510 eine sich verjüngende Innenfläche 522 haben, an der Vorsprünge 115, die an steckseitigen Endabschnitten der Federkontaktelemente nach außen vorstehen, entlanggleiten und dadurch allmählich radial nach innen ausgelenkt werden.
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Der Steckverbinder 100 weist einen Schutzmechanismus 120 auf, der eine Auslenkung der Federkontaktelemente 110 in einer der Auslenkrichtung A entgegengesetzten Richtung B (hier: radial nach außen) verhindert. Der Schutzmechanismus umfasst ein radial außen an den Federkontaktelementen 110 anliegendes Blockierteil 122 in Form eines Ringelements und ein Vorspannelement 124 in Form einer Feder, die das Blockierteil 122 in axialer Richtung gegen den Vorsprung 115 am freien Ende der Federkontaktelemente 110 drückt. Der Innendurchmesser des Ringelements ist an den Außendurchmesser der durch die Kontaktfederelemente 110 gebildeten Federbuchse angepasst, so dass eine Auslenkung der Federbuchse nach radial außen B durch das Blockierteil 122 blockiert wird und die einzelnen Federkontaktelemente 110 dadurch bei Fehlsteckversuchen geschützt werden.
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Ein Durchmesser des Blockierteils 122 ist an einen Durchmesser eines vorlaufenden Randes des Gegenkontaktelements 510 angepasst, so dass das Blockierteil 122 beim Verkupplungsvorgang von dem Gegenkontaktelement 510 gegen die Vorspannkraft des Vorspannelements 124 in axialer Richtung X auf den Steckverbinder zu verschoben wird. Mit anderen Worten ist das Blockierteil 122 in axialer Richtung X derart verschieblieh angeordnet, dass es von dem Gegensteckverbinder 500 beim Verkuppeln aus einem Aufnahmeraum 118 zur Aufnahme des Gegenkontaktelements 510 verdrängbar ist. Der Aufnahmeraum 118 steht dann zur Aufnahme des Gegenkontaktelements 510 zur Verfügung, das- wie es beispielhaft in 3 dargestellt ist - die Federkontaktelemente in die Auslenkrichtung A drängt.
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Wenn der Gegensteckverbinder 500 wieder von dem Steckverbinder 100 abgenommen wird, drängt das Vorspannelement 124 das Blockierteil 122 selbsttätig wieder in die Blockierlage, in der es die radiale Auslenkung der Kontaktfederelemente 110 verhindert. Die Kontaktfederelemente sind also im entkuppelten Zustand des Steckverbinders jederzeit vor Fehlauslenkungen geschützt. In der in 1 dargestellten Blockierlage ist das Blockierteil 122 zwischen dem Vorspannelement 124 und der nach außen vorstehenden Ausbauchung am freien Ende der Federkontaktelement 110 angeordnet. Das hintere Ende des Vorspannelements liegt an einem Anlageabsatz des Außenleiterkontakts 154 an.
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In der in 1 dargestellten, ersten Ausführungsform der Erfindung ist das Blockierteil 122 als separates Ringelement ausgebildet.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Steckverbinders 200 in einer Schnittdarstellung. Der Steckverbinder 200 entspricht im Wesentlichen dem Steckverbinder 100, so dass auf die obigen Ausführungen verwiesen werden kann. Im Folgenden werden lediglich die Unterschiede zu der in 1 gezeigten ersten Ausführungsform herausgestellt.
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Der Schutzmechanismus 220 der zweiten Ausführungsform weist ebenfalls ein ringförmiges Blockierteil 222 auf, das außen an der durch die Federkontaktelemente 110 gebildeten Federbuchse anliegt und deren Auslenkung in der radialen Richtung B verhindert. Ferner wird das Blockierteil 222 von einem Vorspannelement 224 in die in 2 dargestellte Blockierlage gedrängt, so dass die Federkontaktelemente 110 im entkuppelten Zustand jederzeit vor Fehlauslenkungen geschützt sind.
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Allerdings ist das Blockierteil 222 gemäß der zweiten Ausführungsform einteilig mit dem Vorspannelement 224 als ringförmige Versteifung des steckseitigen Endes einer Schraubenfeder gebildet. Diese Versteifung weist eine dem Gegensteckverbinder zugewandte Anlagefläche auf, die gegen den nach außen vorstehenden Vorsprung 115 am freien Ende der Federkontaktelemente 110 drückt.
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Die Steckverbinder 100, 200, weisen jeweils Außengewinde zum Verschrauben mit einem Innengewinde 524 des Gegensteckverbinders 500 auf.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr kann die Auslenkrichtung auch radial nach außen gerichtet sein, wobei der Schutzmechanismus dann eine Auslenkung der Federkontaktelemente nach radial innen verhindert. Ferner ist der Steckverbinder und/oder der Gegensteckverbinder nicht notwendigerweise ein Koaxialsteckverbinder. Ferner kann der Schutzmechanismus alternativ oder zusätzlich auch an einem Innenleiterkontakt eines Koaxialsteckverbinders vorgesehen sein, wobei der Innenleiterkontakt zumindest ein radial auslenkbares Federkontaktelement und insbesondere eine Federbuchse aufweisen kann. Ferner sind die Kontaktfederelemente nicht notwendigerweise in ringförmiger Anordnung nach Art einer Federbuchse vorgesehen, sondern können auch einzeln oder beliebiger Kombination und Anordnung von einem Zentrum des Steckverbinder beabstandet angeordnet sein, so dass sie von dem Gegenkontaktelement unter mechanischer Vorspannung kontaktiert und dabei ausgelenkt werden können.