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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kopplungseinrichtung mit einem ersten Trägerteil, an welches wenigstens ein erster Anschlussabschnitt anbindbar ist, einem zweiten Trägerteil, an welches wenigstens ein zum ersten Anschlussabschnitt komplementärer, zweiter Anschlussabschnitt anbindbar ist, und einer Kniehebel-Gelenkmechanik, zur Fügung der ersten und zweiten Anschlussabschnitte unter Verlagerung wenigstens eines der Trägerteile entlang einer die Anschlussabschnitte zusammenführenden Fügerichtung.
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Aus
DE 20 2008 008 692 U1 ist eine Koppelungseinrichtung der vorgenannten Art bekannt. Diese Koppelungseinrichtung umfasst zwei Trägerteile in welche jeweils zwei Anschlussabschnitte für ein Hydraulikleitungssystem eingesetzt sind. Die Trägerteile sind über eine Kniegelenkmechanik miteinander verbunden. Bei Verbringung der Koppelungseinrichtung in einen Lösezustand sind die Anschlussabschnitte auseinandergerückt. Eines der Trägerteile ist hierbei derart ausgebildet, dass dieses ein seitliches Ausheben der darin zunächst sitzenden Anschlussabschnitte ermöglicht.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Koppelungseinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die sich durch einen robusten und kostengünstig realisierbaren Aufbau auszeichnet und im Anwendungsalltag Vorteile gegenüber herkömmlichen Bauformen bietet.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Kopplungseinrichtung mit:
- – einem ersten Trägerteil, an welches wenigstens ein erster Anschlussabschnitt anbindbar ist,
- – einem zweiten Trägerteil, an welches wenigstens ein zum ersten Anschlussabschnitt komplementärer, zweiter Anschlussabschnitt anbindbar ist, und
- – einer Kniehebel-Gelenkmechanik, zur Fügung der Anschlussabschnitte unter Verlagerung wenigstens eines der Trägerteile, mit einer ersten Gelenkachsenstruktur, die an das erste Trägerteil angebunden ist und eine erste Gelenkachse definiert, einer zweiten Gelenkachsstruktur, die an das zweite Trägerteil angebunden ist und eine zweite Gelenkachse definiert, einem ersten Lenker, der an der ersten Gelenkachsstruktur schwenkbar abgestützt ist, einem zweiten Lenker der an der zweiten Gelenkachsstruktur schwenkbar abgestützt ist, und mit dem ersten Lenker über eine dritte Gelenkachsstruktur um eine dritte Gelenkachse schwenkbar gekoppelt ist, wobei der zweite Lenker ein Aufnahmemaul bildet, das zum Aufgriff der zweiten Gelenkachsstruktur radial zur zweiten Gelenkachse an die zweite Gelenkachsstruktur heranführbar ist.
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Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, das zweite Trägerteil gemeinsam mit dem daran angebundenen zweiten Anschlussabschnitt aus der geöffneten Kopplungseinrichtung zu entnehmen. Das zweite Trägerteil kann damit als Trägerstruktur fungieren über welche ein fehlerhaftes Zusammenfügen von Anschlussabschnitten vermieden werden kann. Das zweite Trägerteil kann weiterhin als Verbindungselement fungieren das mehrere zweite Anschlussabschnitte trägt, die lagerichtig und vertauschsicher in dem zweiten Trägerteil gehalten sind.
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Die ersten und zweiten Anschlussabschnitte können insbesondere als Anschlussabschnitte für Hydraulikleitungen ausgelegt sein. Die Anschlussabschnitte können jedoch auch als Anschlussabschnitte zur Schaffung elektrischer Verbindungen, mechanischer Verbindungen, und/oder auch als Anschlussabschnitte für Leitungen von gasförmigen Medien ausgelegt sein. Die erfindungsgemäße Mechanik ermöglicht es, den Fügevorgang zu unterstützen und in Schließstellung hohe Halte- und Stützkräfte zu realisieren. In Lösestellung kann wenigstens eines der Trägerteile aus der Kniehebelmechanik ausgehoben werden.
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Die erfindungsgemäße Koppelungseinrichtung ist vorzugsweise weiterhin derart ausgebildet, dass die erste Lenkereinrichtung ein Führungsmaul bildet, zur Führung der zweiten Gelenkachsstruktur. Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, nach einem kurzen Schwenken des zweiten Lenkers das zweite Trägerteil schon in der Koppelungseinrichtung zu halten und verliersicher zwischen jenem Führungsmaul und dem Aufnahmemaul zu führen.
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Das an dem ersten Lenker ausgebildete Führungsmaul ist vorzugsweise derart gestaltet, dass dieses eine Führungswandung bildet, die zur Achse der dritten Gelenkachsstruktur konzentrisch gekrümmt ist. Das Führungsmaul kann derart gestaltet sein, dass dieses auch noch eine der Führungswandung gegenüber liegende Hilfsführungswandung bildet, durch welche sich für die zweite Gelenkachsstruktur eine Führung ergibt wie sie auch durch den stützenden Innenbereich des Aufnahmemauls erzwungen wird. Hierdurch kann die Flächenpressung an der Aussenwandung der zweiten Gelenkachsenstruktur reduziert werden. Diese Hilfsführungswandung kann so ausgelegt werden, dass diese in Schließstellung der Koppelungseinrichtung den zweiten Lenker, bzw. einen Teilbereich des Aufnahmemauls entlastet. Durch diese Maßnahme wird auch die Biegebelastung der zweiten Gelenkachsstruktur reduziert indem die Haltekräfte dann nahe dem Fußbereich der jeweiligen Gelenkachsstruktur in das Trägerteil eingeleitet werden.
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Der zweite Lenker bildet gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung vorzugsweise Bestandteil einer Hebelstruktur. Diese Hebelstruktur und der zweite Lenker können dabei als Abschnitte eines als Blechumformteil gefertigten Integralteils realisiert sein.
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Die erfindungsgemäße Koppelungseinrichtung ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass die Hebelstruktur der Kniegelenkmechanik zwei zweite Lenker bildet die als solche miteinander starr gekoppelt sind. Diese beiden zweiten Lenker befinden sich vorzugsweise im Seitenbereich der zweiten Anschlussabschnitte. Bei einer Ausbildung Kniehebelgelenkmechanik mit zwei Paaren der ersten und zweiten Lenker sind diese Lenker vorzugsweise derart geschachtelt angeordnet, dass sich die ersten Lenker zwischen den von außen angesetzten zweiten Lenkern befinden.
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Das Aufnahmemaul kann derart ausgebildet und ausgerichtet sein, dass sich dieses in eine der dritten Gelenkachsstruktur abgewandte Richtung öffnet. Das Aufnahmemaul ist auf seiner dem Öffnungsbereich abgewandten Innenseite gerundet ausgebildet. Der Rundungsradius entspricht dabei dem Durchmesser eines die zweite Gelenkachsstruktur bildenden Zapfens.
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Der zweite Lenker ist weiterhin vorzugsweise derart ausgebildet, dass der Abstand der Achse der im Aufnahmemaul sitzenden zweiten Gelenkachsstruktur von der dritten Achse der dritten Gelenkachsstruktur kleiner ist, als der Abstand der Achse der ersten Gelenkachsstruktur von der Achse der dritten Gelenkachsstruktur.
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Die beiden Trägerteile können derart ausgebildet sein, dass diese jeweils nur einen ersten bzw. einen zweiten Anschlussabschnitt tragen. Das erfindungsgemäße Konzept eignet sich jedoch in besonders vorteilhafter Weise zur Realisierung von Anschlussgruppen bei welchen das erste Trägerteil und das zweite Trägerteil mehrere erste bzw. zweite Anschlussabschnitte tragen.
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Die ersten und die zweiten Anschlussabschnitte sind vorzugsweise derart ausgebildet und in die entsprechenden Trägerteile eingesetzt, dass diese entlang einer Fügeachse zusammenschiebbar sind wobei die Fügeachse senkrecht zur ersten und zweiten Gelenkachse ausgerichtet ist. Die ersten Anschlussabschnitte sind vorzugsweise entlang der ersten Gelenkachse in Reihe angeordnet. Die zweiten Anschlussabschnitte sind vorzugsweise entlang der zweiten Gelenkachse in Reihe angeordnet. Die ersten und die zweiten Anschlussabschnitte sind komplementär fügbar ausgerichtet an die Trägerteile angebunden.
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Die erfindungsgemäße Koppelungseinrichtung umfasst vorzugsweise eine Arretiereinrichtung, zur Arretierung des zweiten Lenkers in einer Verriegelungsstellung.
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Die erfindungsgemäße Koppelungseinrichtung ist gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung vorzugsweise derart gestaltet, dass diese eine Vorpositionierungseinrichtung umfasst, zur Vorpositionierung der beiden Trägerteile und zur Führung der Trägerteile während des Fügens der Anschlussabschnitte. Diese Vorpositionierungseinrichtung kann so aufgebaut sein, dass diese Zapfenelemente umfasst die in Fügerichtung ausgerichtet an das erste oder zweite Trägerteil angebunden sind und damit in entsprechend in dem zweiten oder ersten Trägerteil ausgebildete Bohrungen eintauchen können. Über die Vorpositionierungseinrichtung kann eine Stecker-Codierung realisiert werden die ein Zusammenfügen nicht zusammengehöriger Anschlussabschnitte verhindert.
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Die Anschlussabschnitte können in besonders vorteilhafte Weise als Leitungsstutzen für ein Hydrauliksystem ausgebildet sein. Die Anschlussabschnitte können dabei insbesondere als Norm-Standard Anschlussabschnitte ausgeführt sein bei welchen beispielsweise die zur Aufnahme der Buchsen vorgesehenen Stecker mit einer Norm-Außenprofilierung versehen sind und beispielsweise Nuten zur Fixierung mittels eines Sperrkugelrings ausgelegt sind. Es können auch an wenigstens den ersten und/oder den zweiten Anschlussabschnitten Dichtungseinrichtungen, beispielsweise in Form von O-Ringen ausgebildet sein die in entsprechenden Ringnuten sitzen und mit dem komplementären Anschlussabschnitt abdichtend in Kontakt treten.
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Alternativ zu der Verwendung der erfindungsgemäßen Koppelungseinrichtung zur Koppelung von Hydraulikanschlussabschnitten, oder auch in Kombination hiermit ist es auch möglich, wenigstens einen der ersten Anschlussabschnitte und einen diesem zugeordneten zweiten Anschlussabschnitt als Verbindungsabschnitte einer elektrischen Verbindungsstruktur auszubilden.
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Durch die oben beschriebenen Maßnahmen wird es auf vorteilhafte Weise möglich einen Kopplungseinrichtung für ein Hydraulikleitungssystem, mit einem ersten Trägerteil, an welches wenigstens ein erster Anschlussabschnitt anbindbar ist, einem zweiten Trägerteil, an welches wenigstens ein zum ersten Anschlussabschnitt komplementärer, zweiter Anschlussabschnitt anbindbar ist, und einer Kniehebelgelenkmechanik zum Zusammenführen der beiden Trägerteile, zu schaffen, bei welcher die Kopplungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass wenigstens eines der Trägerteile lösbar in die Kniehebelgelenkmechanik einhängbar ist. Die zur Herbeiführung eines Fügezustands des Gelenkabschnitts mit dem ihm zugeordneten Aufnahmemaul erfolgt entlang einer Bahn die innerhalb einer Ebene verläuft, die zur den Achsen der Kniegelenkmechanik senkrecht ist, diese zur Zusammenführung führende Bahn verläuft damit innerhalb einer Schwenkebene in welcher der das Aufnahmemaul bildende zugeordnete Lenker schwenkbar ist.
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Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, eine am jeweiligen Trägerteil angebrachte Schlauchgruppe mit ihrem Trägerteil zusammengefasst zu handhaben und einen schnellen und korrekten Anschluss der Schlauchgruppe an das entsprechende Gegenstück vorzunehmen.
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Die Anschlussabschnitte können in vorteilhafter Weise durch marktübliche, genormte Anschlussabschnite, insbesondere Hydraulikleitungsverbindungsorgane also Buchsen und Stecker, realisiert sein. In besonders vorteilhafter Wiese wird es durch das erfindungsgemäße Konzept auch möglich, an eine an einem Trägerteil gehaltene Gruppe von Anschlüssen notfalls auch manuell einzelne, nicht an einem Trägerteil gehaltene Anschlüssen anzustecken. Hierdurch ergibt sich in vorteilhafter Wiese ein Abwärtskompatibilität zu herkömmlichen Anschlusskonzepten. So kann beispielsweise an eine Plattenverlegevorrichtung bei welcher Fahrzeugseitig bereits eine erfindungsgemäße Koppelungseinrichtung vorgesehen ist auch ein älteres Endgerät angeschlossen werden, bei welchem die Endgeräteseitigen Anschlüsse noch nicht an einem „zweiten” Trägerteil zusammengefasst sind.
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Die erfindungsgemäße Mechanik kann wie oben beschrieben so verwirklicht werden, dass eine im jeweiligen Trägerteil gesicherte Gruppe von Anschlussabschnitten beidseitig, d. h. durch zwei erste und zwei zweite Lenker manipuliert wird. Es ist jedoch auch möglich nochmals weitere erste und zweite Lenker vorzusehen, durch welche bei größeren Ausführungsformen der Trägerteile auch eine mittige oder anderweitige Zwischenabstützung der Trägerteile erreicht wird. Es kann dann also beispielsweise ein dritter „zweiter Lenker” vorgesehen sein, dessen Aufnahmemaul einen Zapfen aufgrieft der sich zwischen zwei Anschlussabschnitten befindet die an einem entsprechenden Trägerteil verankert sind.
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Durch das erfindungsgemäße Konzept wird es in besonders vorteilhafter Weise auch möglich, über die Kniehebelmechanik ein Deckelelement. also einen Blinddeckel, oder auch ein Element mit internen Überbrückungs- oder Bypasskanälen hochfest und abgedichtet auf die Anschlussabschnitte aufzusetzen und zu fixieren. Die Erfindung umfasst damit auch ein zur oben beschrieben Koppelungsvorrichtung kompatibles Deckel- oder Kappenelement das von den Aufnahmemäulern der Kniehebelmechanik erfasst und unter Nutzung der Kniehebelmechanik zum Verschluss der sonst freiliegenden Anschlussabschnitte verwendet werden kann.
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Die Trägerteile werden durch die erfindungsgemäße Kopplungseinrichtung vorzugsweise beidseitig abgestützt, es greift damit jeweils ein Aufnahmemaul am linken bzw. rechten Gelenkzapfen im jeweiligen Seitenbereich eines Trägerteiles an. Es ist jedoch auch möglich, die Gelenkzapfen nach innen zu verlegen, so dass wenigstens eines der Aufnahmemäuler innerhalb einer Gruppe von Anschlussabschnitten und dabei eben zwischen zwei Anschlussabschnitten an dem Gelenkzapfen angreift. Eine Kopplungseinrichtung umfasst wenigstens ein Kniegelenk, vorzugsweise zwei, ggf. auch drei oder nochmals mehrere Kniegelenke mit jeweils wenigstens einem zur Aufnahme eines Gelenkzapfens vorgesehenen Aufnahmemaul.
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Die Kontur des am ersten Lenker ausgebildeten Führungsmauls kann so ausgebildet sein dass durch diese ein besonders vorteilhaftes Ansetzen des Gelenkzapfens an das Aufnahmemaul, sowie auch ein verbessertes Öffnen und Lösen der Kopplungseinrichtung erreicht wird. Das Führungsmaul kann insbesondere einen Anfangsabschnitt bilden, in welchen der Gelenkzapfen des zweiten Trägerteiles zunächst eingesetzt wird und darin dann vom Aufnahmemaul des zweiten Lenkers aufgegriffen wird.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Koppelungseinrichtung in einem Zustand mit geöffneter Kniehebel-Gelenkmechanik und noch nicht angesetztem zweiten Trägerteil;
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2 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Koppelungseinrichtung in einem Zustand mit noch immer geöffneter Kniehebel-Gelenkmechanik jedoch schon erster Vorzentrierung durch die am zweiten Trägerteil vorgesehenen Führungszapfen;
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3 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Koppelungseinrichtung in einem Zustand in welchem die zweite Gelenkachsstruktur des zweiten Trägerteiles vom Aufnahmemaul des zweiten Lenkers aufgegriffen ist;
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4 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Koppelungseinrichtung in einem Zustand in welchem die zweite Gelenkachsstruktur des zweiten Trägerteiles vom Aufnahmemaul des zweiten Lenkers aufgegriffen ist und zudem auch in dem Führungsmaul des ersten Lenkers geführt ist;
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5 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Koppelungseinrichtung in vollständig geschlossenem Zustand und verrasteter Arretiereinrichtung;
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6 eine perspektivische Darstellung der mit dem ersten Trägerteil verbundenen Kniehebelgelenkmechanik in einem Zustand mit abgenommenem zweiten Trägerteil.
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7 eine Skizzengruppe zur Veranschaulichung verschiedner beispielhaften Bauformen der Trägerteile;
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8 eine Skizze zur Veranschaulichung eines Trägerteiles das an einer Maschinenbasis montierbar ist;
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9 eine Skizze zur Veranschaulichung einer Gestaltungsmöglichkeit des im ersten Lenker vorgesehenen Führungsmauls;
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10 eine Skizze zur Veranschaulichung des Aufbaus eines die beiden zweiten Lenker, sowie die Hebeleinrichtung bildenden Blechumformintegralteiles.
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Ausführliche Beschreibung der Figuren
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Die Darstellung nach 1 zeigt eine erfindungsgemäße Kopplungseinrichtung in einem noch vollständig geöffneten Zustand. Die hier dargestellte Ausführungsform bildet eine Schnellkupplung für ein Hydraulikleitungssystem. Die Koppelungseinrichtung umfasst ein erstes Trägerteil T1, an welches wenigstens ein erster Anschlussabschnitt A1 anbindbar ist. weiterhin umfasst die Koppelungseinrichtung ein zweites Trägerteil T2, an welches wenigstens ein zum ersten Anschlussabschnitt A1 komplementärer, zweiter Anschlussabschnitt A2 anbindbar ist.
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Zur Verbringung und Sicherung der Anschlussabschnitte A1, A2 in einer Fügestellung (vgl. 5) ist eine Kniehebel-Gelenkmechanik K vorgesehen. Diese Gelenkmechanik K umfasst eine erste Gelenkachsenstruktur G1, die an das erste Trägerteil T1 angebunden ist und eine erste Gelenkachse X1 definiert. Weiterhin umfasst die Gelenkmechanik K eine zweite Gelenkachsstruktur G2, die an das zweite Trägerteil T2 angebunden ist und eine zweite Gelenkachse X2 definiert. Die Gelenkmechanik K umfasst zudem einen ersten Lenker L1, der an der ersten Gelenkachsstruktur G1 schwenkbar abgestützt ist, sowie einen zweiten Lenker L2 der (nach Ansetzen des zweiten Trägerteiles T2) an der zweiten Gelenkachsstruktur G2 schwenkbar abgestützt ist, und mit dem ersten Lenker L1 über eine dritte Gelenkachsstruktur G3 um eine dritte Gelenkachse X3 schwenkbar gekoppelt ist. Der zweite Lenker L2 bildet ein zum Aufgriff der zweiten Gelenkachsstruktur G2 vorgesehenes Aufnahmemaul M2.
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Die erfindungsgemäße Koppelungseinrichtung ist derart aufgebaut, dass die erste Lenkereinrichtung L1 ein Führungsmaul M1 bildet, zur Führung der zweiten Gelenkachsstruktur G2 sobald diese in das Führungsmaul M1 eintaucht. Das Führungsmaul M1 weist eine Führungswandung M1a auf, die zur Achse X3 der dritten Gelenkachsstruktur G3 konzentrisch gekrümmt ist.
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Der zweite Lenker L2 bildet Bestandteil einer Hebelstruktur H die um die Achse X3 schwenkbar ist und einen Griffabschnitt H1 umfasst. Die Hebelstruktur H trägt einen weiteren zweiten Lenker L2' der sich auf einer den ersten Anschlussabschnitten A1 abgewandten Seite des zweiten Lenkers L2 befindet und über den Korpus der Hebelstruktur mit dem in der Darstellung rechten zweiten Lenker L2 starr gekoppelt ist. Die ersten und ein zweiten Lenker L1, L1'; L2, L2' sind bei diesem Ausführungsbeispiel paarweise vorgesehen und die Anschlussabschnitte A1 befinden sich entlang der ersten Achse X1 abfolgend zwischen diesen Lenkerpaaren.
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Das Aufnahmemaul M2 öffnet sich in eine der dritten Gelenkachsstruktur G3 abgewandte Richtung, und das Aufnahmemaul M2 ist auf seiner dem Öffnungsbereich abgewandten Innenseite gerundet ausgebildet. Der Rundungsradius jener gekrümmten und die Schließkräfte letztlich stützenden Innenwandung des Aufnahmemauls M2 entspricht dem Durchmesser eines die zweite Gelenkachsstruktur G2 bildenden Zapfens.
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Das Aufnahmemaul M2 ist derart ausgebildet und angeordnet, dass sobald der Zapfen G2 im Aufnahmemaul M2 sitzt, der Abstand der Achse X2 der zweiten Gelenkachsstruktur von der dritten Achse X3 der dritten Gelenkachsstruktur G3 kleiner ist, als der Abstand der Achse X1 der ersten Gelenkachsstruktur G1 von der Achse X3 der dritten Gelenkachsstruktur G3. Der Zapfen G2 ist nach seinem Einsetzen in das Aufnahmemaul M2 und nach geringem Einschwenken in das Führungsmaul M1 zwangsgeführt. Durch weiteres Schwenken des Griffabschnitts H1 wandert der Zapfen G2 auf einer Bogenbahn um die dritte Achse X3 und nähert sich dabei der ersten Gelenkachsstruktur G1. Sobald die Achse X2 des Zapfens G2 auf in einer die Achsen X1, X3 enthaltenden Ebene zu liegen kommt erreicht die Kniehebelmechanik K einen Totpunkt in welchem die zylindrisch gekrümmte Rückwandung des Aufnahmemauls M2 den Zapfen G2 mit maximaler Stützkraft in Richtung auf die erste Gelenkachsstruktur G1 hin stützt. In dieser Stellung kann dann eine Arretiereinrichtung LC, R1 betätigt werden, welche den zweiten Lenker L2 in dieser Haltestellung, oder einer unter leichter Totpunktüberschreitung erreichten Haltestellung sichert.
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Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind das erste Trägerteil T1 und das zweite Trägerteil T2 derart ausgebildet, dass diese jeweils mehrere erste bzw. zweite Anschlussabschnitte A1, A2 tragen. Die ersten und die zweiten Anschlussabschnitte A1, A2 sind hierbei entlang einer Fügeachse Z zusammenschiebbar. Diese Fügeachse Z verläuft senkrecht zur ersten und zweiten Gelenkachse X1, X2. Die ersten Anschlussabschnitte A1 sind entlang der ersten Gelenkachse X1 in Reihe angeordnet, und die zweiten Anschlussabschnitte A2 sind entlang der zweiten Gelenkachse X2 in Reihe angeordnet. Die ersten und die zweiten Anschlussabschnitte A1, A2 sind als Komplementärstrukturen ausgebildet und derart an die Trägerteile T1, T2 angebunden, dass diese durch Verlagerung der Trägerteile T1, T2 entlang der Fügeachse Z zusammengesteckt werden können.
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Um den Fügevorgang zu erleichtern und ggf. um das Zusammenfügen von nicht zusammengehörenden Anschlussabschnitten A1, A2 zu verhindern ist eine Vorpositionierungseinrichtung AL vorgesehen, zur Vorpositionierung der beiden Trägerteile T1, T2 und zur Führung der Trägerteile T1, T2 während des Fügens der Anschlussabschnitte A1, A2. Die Vorpositionierungseinrichtung AL besteht hier aus Zapfen AL1 die am zweiten Trägerteil T2 angebracht sind, sowie Positionierungsbohrungen AL2 die im ersten Trägerteil T1 ausgebildet sind. Bohrungen AL2 und Zapfen AL1 können auch am jeweils anderen Trägerteil T2, T1 ausgebildet sein.
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Die Darstellung nach 2 zeigt die erfindungsgemäße Kopplungseinrichtung in einem Zustand in welchem eine erste Vorpositionierung der Trägerteile T1, T2 zueinander erreicht ist, indem die Zapfen AL1 bereits in die Bohrungen AL2 eintauchen. Der zweite Gelenkzapfen G2 sitzt noch nicht im Aufnahmemaul M2 des zweiten Lenker L2 und die zweiten, hier als Buchsen ausgeführten Anschlussabschnitte A2 sitzen noch nicht auf den als Hohlzapfen ausgeführten ersten Anschlussabschnitten A1.
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Gemäß der Darstellung nach 3 sind die beiden Trägerteile T1, T2 nunmehr weiter einander angenähert und die zweiten Anschlussabschnitte A2 beginnen die ersten Anschlussabschnitte A1 zu übergreifen. Die zweiten Gelenkzapfen G2 sitzen nunmehr im jeweiligen Aufnahmemaul M2 des zweiten Lenkers L2. Durch Schwenken des Hebels H in dieser Darstellung im Uhrzeigersinn gelangt das Kopplungssystem in den in 4 gezeigten Zustand.
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Im Zustand nach 4 sind nunmehr die Gelenkzapfen G2 im jeweiligen Aufnahmemaul M2 des zweiten Lenkers L2, sowie im jeweiligen Führungsmaul M1 des ersten Lenkers L1 zwangsgeführt. Durch weiteres Schwenken des Hebels H im Uhrzeigersinn können zunehmend höhere Fügekräfte bei moderaten Hebelkräften aufgebracht werden und das Kopplungssystem nähert sich einem Zustand in welchem die Achsen X1, X2, X3 allmählich in einer Ebene liegen. Durch weiteres Schwenken des Hebels H gelangt das Kopplungssystem in den in 5 gezeigten Schließ-Zustand.
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Wie aus der Darstellung nach 5 ersichtlich befinden sich die insgesamt zueinander parallel ausgerichteten Achsen X1 und X3 in einer Ebene E, und die ebenfalls zu den Achsen X1 und X3 parallele zweite Achse X2 ist geringfügig durch die Ebene E hindurch gewandert und befindet sich in einer „metastabilen” Stützposition. Diese Position kann die Achse X2 aufgrund der nicht absoluten Steifigkeit der Kopplungseinrichtung erreichen. Es ist möglich, die im ersten Lenker L1 zur Führung des Gelenkzapfens G2 vorgesehene Bogenbahn so auszubilden, dass diese in einem Bereich den der Gelenkzapfen G2 in der Totpunktstellung erreicht eine kleine konkave Einsenkung aufweist die dazu führt, dass der Gelenkzapfen G2 mit einem haptisch wahrnehmbaren Schnappeffekt in die Totpunktlage gelangt. In dieser Totpunktlage kann dann der Rastbolzen R1 der Arretiereinrichtung LC in eine komplementär im zweiten Lenker L2' vorgesehene Bohrung L2B eintauchen.
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Die Darstellung nach 6 veranschaulicht weiter den Aufbau der erfindungsgemäßen Kniehebelgelenkmechanik K, des ersten Trägerteils T1, der daran fixierten Anschlussabschnitte A1 sowie der Arretiereinrichtung LC. Wie aus dieser Darstellung ersichtlich, sitzt auf den Gelenkzapfen G1 und G3 ein weiterer Stützlenker L1b welcher die Gelenkmechanik aussteift und insbesondere die Biegebelastung der Gelenkzapfen G1 und G2 reduziert. In dem ersten Gelenkzapfen G1 ist eine Gewindebohrung ausgebildet in welche unter Zwischenlage einer Beilagscheibe eine Halteschraube eingeschraubt ist, welche den Stützlenker L1b auf dem ersten Gelenkzapfen G1 sichert. Auf der in dieser Darstellung linken Seite der Koppelungseinrichtung ist ebenfalls ein Stützlenker L1b' vorgesehen der hier zu einem die Arretiereinrichtung LC tragenden Hebel verlängert ausgebildet ist.
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Der die Arretiereinrichtung LC tragende Stützlenker L1b' ist derart ausgebildet, dass dieser wahlweise auch an der Stelle des in dieser Darstellung rechten Stützlenkers L1b eingesetzt werden kann, so dass die Arretiereinrichtung LC unter Berücksichtung der Einbauposition der Kopplungseinrichtung an der jeweils vorteilhafteren Seite montiert werden kann. Entsprechende Bohrungen L2B sind daher an beiden Seiten der die Lenker L2, L2' bildenden Wangen vorgesehen. Es ist auch möglich zwei Arretiereinrichtungen LC vorzusehen um eine erhöhte Sicherheit zu bieten. Die Arretiereinrichtung LC umfasst hier einen Buchsenabschnitt LC1 in welchem der unter Belastung einer Zylinderfeder in Schließstellung vorgespannte Rastbolzen R1 aufgenommen ist. Der Buchsenabschnitt LC1 bildet stirnseitig eine Schrägfläche LC2 an welcher ein Stellflügel LC3 anläuft. Durch Schwenken des Stellflügels kann der Rastbolzen R1 in dem Buchsenabschnitt LC1 axial verlagert werden und dabei die hier gezeigte Rückzugsstellung einnehmen oder eben wie in 5 veranschaulicht innerhalb des Buchsenabschnitts LC1 zum Lenker L2' hin wandern so dass der Endbereich des Rastbolzens R1 in die Bohrung L2B eintritt.
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Die Anschlussabschnitte A1 sind wie bereits ausgeführt bei diesem Beispiel als Rohrzapfen ausgeführt auf welche entsprechend als Buchsen ausgeführte und am zweiten Trägerteil T2 gesicherte zweite Anschlussabschnitte A2 aufgesetzt werden können. An den Anschlussabschnitten A1 sind Ringnuten A1R ausgebildet. Über diese Ringnuten AR1 können kompatible konventionelle Anschlussabschnitte A2 mit ihrer darin vorgesehenen Rastkugelmechanik gesichert werden. Es ist auch möglich, über diese Nuten eine Außenabdichtung der ersten Anschlussabschnitte A1 abzuwickeln, indem beispielsweise in diese Nuten O-Ringe eingesetzt werden die dann mit der Innenwandung der aufgesetzten muffenartigen zweiten Anschlussabschnitte abdichten. Durch das erfindungsgemäße Konzept werden die axial ineinandergefügten Anschlussabschnitte axial abgestützt, so dass die jeweilige Anschlussabschnittspaarung keine eigene Fixiereinrichtung bräuchte, wie dies bei herkömmlichen Einzelsteckverbindungssystemen der Fall ist, die erfindungsgemäße Koppelungseinrichtung erlaubt eine Verwendung konventioneller Anschlussabschnitte und ist auch zu Einzelanschlüssen kompatibel. Die Anschlussabschnitte A1 sind an dem ersten Trägerteil T1 axial abgestützt. Diese Abstützung wird hier durch Federringelemente A1F erreicht die jeweils entsprechende Schultern der Anschlussabschnitte A1 hintergreifen. Dieses Konzept ermöglicht es, die Anschlussabschnitte A1 „von hinten” in die Bohrungen des ersten Trägerteiles T1 einzustecken und dann am Trägerteil T1 axial, jedoch drehbar zu fixieren.
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Es ist möglich, eines der Trägerteile T1, T2, vorzugsweise jenes die Hebelmechanik K tragenden Trägerteil T1 an einem Maschinenabschnitt zu fixieren und das zweite Trägerteil T2 als jene die frei bewegbaren Leitungsenden zusammenfassende Struktur zu verwenden.
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Es ist auch möglich, die Abstützung des ersten Lenkers L1 am ersten Gelenkzapfen G1 über ein radial einseitig zur dritten Achse X3 hin offenes Maul zu bewerkstelligen, so dass die gesamte Kniehebelmechanik K werkzeuglos von beiden Trägerteilen abgenommen werden kann.
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Die Trägerteile T1, T2 können baugleich ausgeführt werden. Die Trägerteile T1, T2 können auch als mehrteilig gegliederte, beispielsweise quer- oder längsgeteilte Bauteile ausgeführt werden so dass die Anschlussabschnitte auf andere Weise an den Trägerteilen verankert werden können.
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Die ersten Lenker L1, L1' bilden vorzugsweise integralen Bestandteil eines durch Blechumformung gefertigten Bauteils mit U-förmigem Querschnitt. Die Lenker L1, L1' begrenzen dabei seitlich einen Aufnahmeraum in welchem sich in geschlossenem Zustand der Koppelungseinrichtung K die Anschlussabschnitte A1, A2 befinden.
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Die Skizzengruppe nach 7 zeigt eine Variantenserie der Trägerteile T1, T2 jeweils mit integral ausgebildeten Gelenkzapfen und Einsatzbohrungen zur Aufnahme der Anschlussabschnitte. In der in dieser Darstellung obersten Zeile sind die Trägerteile ungeteilt ausgeführt. In der zweiten Zeile sind die Trägerteile quergeteilt ausgeführt und über parallel zur Gelenkachse verlaufende Schrauben miteinander verbunden. In der dritten Zeile sind die Trägerteile längsgeteilt ausgeführt und über quer zur Gelenkachse verlaufende Schrauben zusammengebunden. Die Varianten nach der zweiten und dritten Zeile ermöglichen es, die Anschlussabschnitte über eine Ringnut axial in den Trägerteilen abzustützen und ggf. darin derart spielfrei zu fixieren, dass auch eine Verdrehung derselben, sofern nicht gewünscht, vermieden wird.
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Wie aus der Skizze nach 8 ersichtlich, ist es möglich, eines der Trägerteile T1 dazu zu verwenden, die Kopplungsanordnung an einer bestimmten Stelle einer Maschine zu fixieren.
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9 veranschaulicht eine Gestaltungsmöglichkeit des im ersten Lenker L1 vorgesehene Führungsmauls M1. Die zur Aufnahme des zweiten Gelenkzapfens G2 vorgesehene Bahn ist zur dritten Achse X3 konzentrisch gekrümmt. Es ist möglich, die Bahn auf ihrer der Gelenkachse X3 benachbarten Wandung M1b so zu gestalten, dass sich im Totpunktsbereich eine kleine Absenkung ergibt in welcher der Gelenkzapfen G2 nach Überwinden einer geringen Kraftspitze sitzen kann. Hierdurch ergibt sich in Verbindung mit der Totpunktüberschreitung ein ausgeprägter Rasteffekt. Das Führungsmaul M1 kann zudem so konturiert werden, dass sich in Schließstellung eine gewisse Entlastung des dritten Gelenkzapfens und des zweiten Lenkers ergibt und der zweite Gelenkzapfen G2 im wesentlichen im ersten Lenker L1 gefangen ist und die Haltekräfte direkt in den ersten Lenker L1 abgetragen werden.
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Die Darstellung nach 10 zeigt eine Bauform des zweiten Lenkers L2 als Blechumformteil mit u-förmigem Querschnitt und integral durch Flanken gebildeten zweiten Lenkern L2, L2' auch der Hebel H1 bildet integralen Bestandteil dieses Bauteils.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008008692 U1 [0002]