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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung eines Bauteiles eines Fahrzeuges an einem Trägerelement, umfassend eine formschlüssige Verbindung zwischen Bauteil und dem Trägerelement.
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In der Fahrzeugtechnik ist es häufig üblich, Fahrzeugteile wie Türinnenöffner, Verkleidungen und ähnliches mittels Schrauben, Federmuttern und anderem an der Fahrzeugkarosserie zu befestigen. Diese Befestigungsarten erfordern eine zeitaufwändige Montage und erhöhen die Herstellungskosten, wobei Teile bei der Demontage anfällig gegen Zerstörung sind.
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Aus der
EP 2 684 720 A1 ist eine mehrteilige Fahrzeugaußenblende bekannt, welche eine Außenleiste aufweist, die mit der zum Fahrzeugäußeren gewandten Oberfläche eines äußeren Leistenteiles einen Teil der Fahrzeugaußenfläche bildet. Dabei ist die Außenleiste auf eine Trägerleiste aufgesetzt, wobei die Trägerleiste und die Außenleiste über eine Rastverbindung miteinander verbunden sind. Diese Rastverbindung umfasst Rastglieder, die aus einem Raststeg bestehen, welcher an der Trägerleiste angeordnet ist und eine Rastaufnahme aufweisen, die an der Außenleiste positioniert ist. Derartige Verbindungen sind zwar einfach zu montieren und wieder zu demontieren, jedoch aufwändig herzustellen. Darüber hinaus ist diese Rastverbindung beschädigungsanfällig.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Befestigung eines Bauteils an einem Trägerelement anzugeben, welche einfach zu montieren und zerstörungsunanfällig bei der Demontage ist.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einer Vorrichtung dadurch gelöst, dass die formschlüssige Verbindung als Einsteck-Verschiebe-Verbindung ausgebildet. Eine solche Einsteck-Verschiebeverbindung hat den Vorteil, dass Montagezeiten verkürzt werden, wobei Befestigungsmaterialien wie Schrauben und Muttern und die damit verbundenen Effekte eingespart werden. Außerdem ist ein optisch besseres Fugenbild möglich. Eine solche Einsteck-Verschiebe-Verbindung lässt sich problemlos wieder demontieren.
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Vorteilhafterweise besteht die Einsteck-Verschiebe-Verbindung aus einem an dem Bauteil ausgebildeten Führungselement, welches nach einer Verschiebeoperation des Trägerelementes das eben ausgebildete Trägerelement hinterschneidet. Durch diese Hinterschneidung mit dem Trägerteil lässt sich eine besonders zügige Montage verwirklichen.
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In einer Ausgestaltung weist das Führungselement des Bauteils einen parallel und beabstandet zum Bauteil verlaufenden Arm zur Einschiebung des Trägerelementes auf. Das Führungselement ist dabei an die Form des Trägerelementes angepasst, so dass eine gleitende Bewegung des Trägerelementes im Führungselement gegeben ist.
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In einer Variante weist das Trägerelement mindestens eine Ausnehmung und das Bauteil mindestens ein Rastelement auf, wobei das Rastelement in die Ausnehmung des Trägerelementes eingeführt ist und das in das Führungselement eingeschobene Trägerelement gegen das Bauteil vorspannt. Da die Verrastung erst nach dem Einschieben des Trägerelementes in das Führungselement entgegengesetzt der Einschieberichtung erfolgt, wird eine gute Befestigung des Bauteils an dem Trägerelement gewährleistet. Darüber hinaus ist das Rastelement integrierter Bestandteil des Bauteiles, weshalb weitere separate Verbindungselemente eingespart werden können.
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In einer Ausführungsform umfasst das Bauteil mindestens ein Justierelement in Form von sich senkrecht zum Bauteil erstreckenden Anlageflächen zum Heranführen des Trägerelementes an das Führungselement des Bauteils. Mittels dieser Führungselemente wird das Trägerelement bei der Montage gezielt an die Positionen der Führungselemente, die am Bauteil vorhanden sind, herangeführt, wodurch eine einfache Montage gewährleistet wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist das Bauteil als ein Innenbetätigungselement einer Türschließanlage des Fahrzeuges ausgebildet. Dieses kann somit besonders kostengünstig und unter Einsparung von Montagezeit an der Fahrzeugtür befestigt werden.
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Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Fahrzeug, umfassend eine Türschließanlage, die ein Innenbetätigungselement aufweist. Bei dem Fahrzeug ist das Innenbetätigungselement mit einer Vorrichtung nach mindestens einem, in dieser Schutzrechtsanmeldung beschriebenen Merkmal an einer Fahrzeugtür befestigt.
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Eine weitere Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage eines Bauteils eines Fahrzeuges auf einem Trägerelement, bei welchem
- – das ein Führungselement und ein Rastelement aufweisende Bauteil an ein eben ausgebildetes Trägerelement herangeführt wird,
- – bei Anlage des Trägerelementes an dem Rastelement, das Rastelement gegen eine Einschubrichtung des Trägerelementes in das Führungselement von diesem weggebogen wird und
- – nach dem Einführen des eben ausgebildeten Trägerelementes in das Führungselement das Rastelement in eine Ausnehmung des Trägerelementes eingreift und das Trägerelement gegen das Bauteil vorspannt.
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Mittels dieses Verfahrens lässt sich das Trägerelement maschinell und automatisch nur in einem Verfahrensschritt an dem Bauteil befestigen.
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Eine weitere Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Demontage eines Bauteils eines Fahrzeuges von einem Trägerelement, bei welchem ein Arm des, das ebene Trägerelement durch eine Ausnehmung hintergreifenden Rastelementes von einem Betätigungselement mit einer Druckkraft beaufschlagt wird, wodurch das Rastelement außer Eingriff mit dem Trägerelement gedrückt wird und anschließend das Trägerelement aus dem Führungselement geschoben wird. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass eine Demontage des Bauteils ohne Zerstörung von Trägerelement oder Bauteil einfach möglich ist.
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Vorteilhafterweise wird eine Abdeckung des Arms des Rastelementes durch das Betätigungselement gedrückt, wodurch das Rastelement außer Eingriff mit dem Trägerelement gebracht wird. Die Abdeckung stellt dabei eine Verlängerung des Rastelementes dar, so dass auch von außen das Rastelement betätigt und die Verbindung mit dem Trägerelement gelöst werden kann.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel zur Befestigung einer Innenbetätigung einer Türschließeinrichtung eines Kraftfahrzeuges,
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2 einen Ausschnitt aus dem Ausführungsbeispiel gemäß 1,
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3 ein Ausführungsbeispiel zur Montage der Innenbetätigung an einem Trägerelement,
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4 ein Ausführungsbeispiel zur Demontage der Innentürbetätigung von dem Trägerelement
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5 ein weiteres Ausführungsbeispiel zur Demontage der Innentürbetätigung gemäß 1.
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In 1 ist ein Bauteil 1 in Form einer Innenbetätigung einer Türschließeinrichtung eines Fahrzeuges dargestellt, welches an einer Fahrzeugtür 3 befestigt ist. Die Befestigung an der Fahrzeugtür 3 erfolgt dabei über einen Trägerelement 5 (1b), welcher als ebener Rahmen ausgebildet ist und das an der Innenrandung des Rahmens mehrere Ausnehmungen 7 aufweist, an welcher das als Innenbetätigung ausgebildete Bauteil 1 eingreift. Das Trägerelement 5 ist dabei ein Türinnenblech oder ein anderes Bauteil der Tür. Es kann aber auch ein separates Bauteil sein. Dabei wird das Prinzip einer Einsteck-Verschiebe-Verbindung genutzt, bei welcher das Hinterschneiden des Bauteils 1 der Innenbetätigung mit dem Trägerelement 5 durch eine Einsteck- und eine Schiebeoperation mit anschließender Verrastung entgegen der Einschieberichtung mittels bauteileigenen Rastelementen 9 durchgeführt wird.
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Um eine genaue Lage des Trägerelementes 5 auf dem Bauteil 1 vor dem Montagevorgang zu gewährleisten, sind zum Heranführen des Trägerelementes 5 an das Bauteil 1 zusätzliche Anlagenflächen 11 an dem Bauteil 1 vorgesehen, welche sowohl als Vertikalanlage als auch als Horizontalanlage ausgebildet sind (2). Mittels dieser Anschlagflächen 11 kann das Bauteil 1 ideal für die Montage an dem Trägerelement 5 ausgerichtet werden. Hierbei werden die Positionen der Ausnehmungen 7 des Trägerelementes 5 in Überdeckung mit Führungselementen 13 am Bauteil 1 gebracht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Montage des Trägerelementes 5 mit dem Bauteil 1 ist in 3 dargestellt. In einem ersten Verfahrensschritt (3a) wird das Bauteil 1 an das Trägerelement 5 herangeführt. Das Bauteil 1 weist dabei mindestens ein zum Trägerelement 5 sich erstreckendes Rastelement 9 und mindestens einen Führungselement 13 auf. Das Führungselement 13 besteht aus einem Arm 15, der sich parallel zum Bauteil 1 erstreckt, wobei aber ein vorgegebener Abstand zwischen dem Arm 15 des Führungselementes 13 und dem Bauteil 1 gegeben ist.
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Das Bauteil 1 wird dabei an das Trägerelement 5 herangeführt, wobei in einem zweiten Schritt das Rastelement 9 mit dem Rahmen des Trägerelementes 5 in Anschlag kommt (3b). Durch das Andrücken des Bauteiles 1 an das Trägerelement 5 wird das Rastelement 9 aus seiner senkrechten Position gedrückt. Gleichzeitig wird das Trägerelement 5 in Richtung Führungselement 13 geführt und zwischen dem Arm 15 des Führungselementes 13 und dem Bauteil 1 eingeschoben (3c), bis das Trägerelement 5 auf einen Anschlag 17 trifft. Dabei wird das Rastelement 9 vollkommen weggebogen. Hat das Trägerelement 5 in dem Führungselement 13 den Anschlag 17 erreicht, so liegt das Rastelement 9 der Ausnehmung 7 des Trägerelements 5 gegenüber, so dass das Rastelement 9 wieder seine Ursprungsstellung einnehmen kann (3d). Dabei fixiert das Rastelement 8 das Trägerelement 5 in dem Führungselement 13, indem er es gegen den Anschlag 17 vorspannt. Dadurch wird eine formschlüssige Verbindung zwischen Bauteil 1 und Trägerelement 5 realisiert.
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In 4 ist ein erstes Ausführungsbeispiel zur Demontage des als Türinnenbetätigung ausgebildeten Bauteiles 1 dargestellt. Je nach Anwendungsfall und Bedienphilosophie kann die Innenbetätigung einen versteckten Zugang der Verrastung oder einen direkten Zugang der Verrastung aufweisen. Im Fall von 4 handelt es sich um einen versteckten Zugang des Rastelementes 9. Wie aus 4a, b und c ersichtlich, besteht dabei ein Verriegelungsschieber 19 aus zwei Teilen. Einem von außen sichtbaren zugänglichen Teil 21, an dem die Bedienung Entriegeln (4a) oder Verriegeln (4b) stattfinden kann und zeigt aufgrund seiner Position den Zustand verriegelt oder entriegelt an. Der zweite von dem außen sichtbaren Teil 21 abgedeckte innere Teil 23 erfüllt im Normalfall die Funktion Verriegeln oder Entriegeln. Bei der beabsichtigten Demontage des Innengriffs erfüllt dieser zweite Teil 23 aber auch die Ausrastung des Rastelementes 9 aus dem Hinterschnittbereich des Trägerelementes 5. Nach der Demontage des äußeren Teiles 21 wird das innere Teil 23 über den üblichen Endanschlag hinausgeschoben, wobei ein Ausleger 25 des inneren Teil 23 es auf einen Arm 27, der Bestandteil des Rastelementes 9 ist, drückt. Dabei wird das Rastelement 9 außer Eingriff mit dem Trägerelement 5 gedrückt. (4d, e). Dadurch wird das Bauteil 1 entgegen der zuvor beschriebenen Montagerichtung aus dem Führungselement 13 verschoben und demontiert.
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In 5 ist ein direkter Zugang des Rastelementes 9 dargestellt, was über das Umdrehen des Rastelementes 9 und der Verrastrichtung dargestellt ist. Dazu wird an dem zuvor erläuterten Arm 27 des Rastelementes 13 ein Deckel 29 angespritzt, der Bestandteil des Außenbereichs des Bauteils 1 ist. Beim Drücken von außen auf den Deckel 29 biegt sich das Rastelement 9 nach unten und ist außer Eingriff mit dem Trägerelement 5.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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