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Die Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung zu Gebäude- und/oder Umgebungskühlung.
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Kühlvorrichtungen zur Gebäudekühlung sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Hierzu ist es beispielsweise bekannt, mittels sogenannter Klimaanlagen Luft zu heizen oder zu kühlen, zu befeuchten oder zu trocknen und zu filtern oder auszutauschen.
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Bei sogenannten zentralen Klimaanlagen werden die Funktionen der Luftbehandlung in einem zentralen Zuluft-/Abluftgerät durchgeführt. Ferner sind sogenannte dezentrale Klimaanlagen bekannt, wobei mittels eines sogenannten Split-Geräts eine Kompression eines Kältemittels im Freien erfolgt, während die Luftbehandlung in einem zu kühlenden Raum durchgeführt wird.
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Diese Herangehensweise ist sehr energie- und damit kostenintensiv. Daher ist es aus dem Stand der Technik bekannt, die beim Verdunsten einer Flüssigkeit, insbesondere beim Verdunsten von Wasser, entstehende Kühlleistung zur Gebäude und/oder Umgebungskühlung zu nutzen.
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So kann beispielsweise Wasser zur Verdunstung in einen Kanal oder Schacht einer Gebäudelüftungsanlage eingebracht, bspw. eingesprüht werden, wobei die durch die Verdunstung entstehende Kühlleistung auf die zu kühlende Luft übertragen werden kann.
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Dabei gibt es drei Strategien der Verdunstungskühlung, wobei einerseits bei der direkten Verdunstungskühlung Feuchtigkeit zu einem in einen Raum eingeleiteten Luftstrom hinzugefügt wird und der Luftstrom dann direkt zum zu kühlenden Raum geleitet wird. Dabei wird ein Großteil der in den Raum eingeleiteten feuchten Kühlluft an die Umgebung wieder abgegeben und nicht rezirkuliert, um ein unnötiges Ansteigen der Luftfeuchtigkeit im zu kühlenden Raum zu vermeiden.
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Ferner ist es bekannt, bei der indirekten Verdunstungskühlung einen frischen Luftstrom zu kühlen, in dem in diesen ersten frischen Luftstrom Feuchtigkeit eingeleitet wird und dieser erste Luftstrom dann mit einem zweiten Luftstrom wärmegetauscht wird, welcher letztlich in einen zu kühlenden Raum eingeleitet wird.
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Darüber hinaus ist es auch bekannt, die aus einem Raum ausgeleitete Luft zu befeuchten und die dabei entstehende Kühlleistung auf einen in den Raum eintretenden Luftstrom zu übertragen.
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Insbesondere in heißen klimatischen Gebieten ist es ferner bekannt, eine Umgebungskühlung bereitzustellen, indem beispielsweise Zeltdächer oder Schirme mittels einer Befeuchtungseinrichtung mit Wasser befeuchtet werden, wobei die dabei entstehende Kühlleistung zur Reduktion der Umgebungstemperatur im Bereich der Zeltdächer oder Schirme genutzt werden kann.
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Bei der Verwendung einer Verdunstungskühlung zur Gebäudekühlung hat es sich jedoch als nachteilig erwiesen, dass mit der Verdunstungskühlung ein Anstieg der Luftfeuchtigkeit in einem zu kühlenden Raum einhergeht. Bei der Umgebungskühlung in heißen klimatischen Gebieten wie beispielsweise in Wüstengebieten ist Wasser nur in begrenzten Mengen vorhanden, so dass ein hoher Wasserverbrauch aufgrund des bei der Verdunstungskühlung eingesetzten Wassers vermieden werden sollte.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Kühlvorrichtung zu Gebäude- und/oder Umgebungskühlung bereitzustellen, welche die genannten Nachteile vermeidet, insbesondere eine Kühlvorrichtung bereitzustellen, welche eine Gebäude- und/oder Umgebungskühlung auf einfache und kostengünstige Art und Weise ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kühlvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Kühlvorrichtung umfasst einem Latentwärmespeicher (PCM) und eine Befeuchtungseinrichtung, die zur Befeuchtung des Latentwärmespeichers oder eines mit dem Latentwärmespeicher wärmegekoppelten Substrats mit einer Flüssigkeit, insbesondere mit Wasser ausgelegt ist.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, einen Latentwärmespeicher (PCM) mit einer Befeuchtungseinrichtung zu kombinieren, da mittels des Latentwärmespeichers (PCM) eine Kühlleistung im Grundlastbereich bereitgestellt werden kann, wobei mittels der Befeuchtungseinrichtung eine Kühlleistung durch Verdunstungskühlung im Spitzenlastbereich bereitgestellt werden kann. Dabei ist es denkbar, eine derartige Kühlvorrichtung zur Umgebungskühlung für Zeltdächer oder Schirme vorzusehen, wobei der Latentwärmespeicher in Wüstengebieten nachts durch die dann kühle Umgebungsluft regeneriert werden kann, so dass kein Wasser zur Regeneration des Latentwärmespeichers benötigt wird.
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Darüber hinaus ist es denkbar, in einer Kühlvorrichtung zur Gebäudekühlung die Umgebungsluft in kühlen Nächten zur Regeneration des Latentwärmespeichers zu verwenden, wobei dann einerseits Wasser eingespart werden kann und andererseits aufgrund des eingesparten Wassers ein zu starkes Ansteigen der Luftfeuchtigkeit in einem zu kühlenden Raum vermieden werden kann.
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Eine erste vorteilhafte Weiterbildung der Kühlvorrichtung sieht vor, dass die Befeuchtungseinrichtung einen Flüssigkeitstank zum Speichern der Flüssigkeit und eine Sprüheinrichtung, die zur Befeuchtung des Latentwärmespeichers oder des mit dem Latentwärmespeicher wärmegekoppelten Substrats mit der Flüssigkeit ausgelegt ist, umfasst und/oder dass die Befeuchtungseinrichtung einen Flüssigkeitstank zum Speichern der Flüssigkeit umfasst, wobei der Latentwärmespeicher und/oder das mit dem Latentwärmespeicher wärmegekoppelte Substrat derart im Flüssigkeitstank angeordnet ist, dass die Flüssigkeit im Betrieb den Latentwärmespeicher oder das mit dem Latentwärmespeicher gekoppelte Substrat kontaktiert.
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Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn die Befeuchtungseinrichtung eine rotierend antreibbare Walze umfasst, an welcher der Latentwärmespeicher (PCM) und/oder das mit dem Latentwärmespeicher wärmegekoppelte Substrat angeordnet ist. Vorteilhafterweise wird der Latentwärmespeicher (PCM) und/oder das mit dem Latentwärmespeicher (PCM) wärmegekoppelte Substrat dann in Rotation versetzt und taucht bei der Rotation in eine Flüssigkeit im Flüssigkeitstank ein und/oder wird bei der Rotation mittels der Sprüheinrichtung befeuchtet.
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Vorteilhafterweise ist die rotierende Walze mit dem Latentwärmespeicher (PCM) befüllt und/oder mit dem Latentwärmespeicher überzogen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Kühlvorrichtung sieht vor, dass die Kühlvorrichtung ein Gehäuse aufweist, wobei das Gehäuse Öffnungen zum Luftaustausch mit der Umgebung aufweist.
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Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Kühlvorrichtung eine Trocknungseinrichtung aufweist, die zur Trocknung der in das Gehäuse eintretenden Umgebungsluft ausgelegt ist. Aufgrund der Trocknungseinrichtung kann die Luftfeuchtigkeit der in den Lüftungsschacht eintretenden, noch zu kühlenden Luft verringert werden, so dass in einem späteren Befeuchtungsschritt eine höhere Kühlleistung durch Verdunstungskühlung aufgrund der höheren Wasseraufnahmefähigkeit ermöglicht werden kann.
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Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn die Trocknungseinrichtung ein Absorptionstrockner ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Kühlvorrichtung sieht vor, dass das mit dem Latentwärmespeicher wärmegekoppelte Substrat eine Filtereinheit ist. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Filtereinheit in einem Lüftungsschacht oder Gehäuse angeordnet ist und zur Filterung der den Lüftungsschacht oder das Gehäuse durchströmenden Luft ausgelegt ist.
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Eine zweite vorteilhafte Weiterbildung der Kühlvorrichtung sieht vor, dass der Latentwärmespeicher oder das mit dem Latentwärmespeicher wärmegekoppelte Substrat ein Gebäudedach oder ein Zeltdach ist. Somit kann eine Kühlung von Zelten und/oder Gebäuden auch in klimatisch heißen Wüstengebieten auf kostengünstige und wassersparende Weise ermöglicht werden, wobei eine Regeneration des Latentwärmespeichers (PCM) während der Nachtstunden aufgrund vergleichsweise niedriger Umgebungstemperaturen erfolgen kann.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei erwiesen, wenn eine Reflexionseinrichtung vorgesehen ist, die zur Reflexion von Licht, insbesondere von Sonnenlicht ausgelegt ist. Somit kann einerseits eine Kühlung durch die Kombination der Verdunstungskühlung mit einem Latentwärmespeicher bereitgestellt werden, wobei andererseits aufgrund der Reflexionseinrichtung ein zu starkes Aufheizen eines Zelts oder eines Gebäudes verhindert werden kann.
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Vorteilhafterweise umfasst die die Reflexionseinrichtung Solarzellen, Reflexionsfolie und/oder einen Spiegel. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der Reflexionseinrichtung vom Gebäudedach und/oder vom Zeltdach derart beabstandet ist, dass eine Luftzirkulation zwischen einem Gebäudedach und der Reflexionseinrichtung bzw. zwischen einem Zeltdach und der Reflexionseinrichtung gewährleistet ist.
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Um der Entstehung von Krankheitserregern oder Algen vorzubeugen ist es besonders vorteilhaft, wenn auf dem Latentwärmespeicher (PCM) oder auf dem mit dem Latentwärmespeicher wärmegekoppelten Substrat eine Entkeimungseinrichtung zur Entkeimung von Wasser angeordnet ist.
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Vorteilhafterweise umfasst die die Entkeimungseinrichtung ein Basismaterial, wobei das Basismaterial ein massiver Körper aus Edelmetall oder eine Edelmetall umfassenden Legierung, ein Edelmetall-Draht, Edelmetallwolle, Edelmetall-Gestrick oder -Gewebe, ein mit Edelmetall beschichteter Träger oder ein Mischgewebe oder -gestrick aus Edelmetall, insbesondere mit Kunststoff und/oder Kohlefaserfaden oder ein Edelmetallpulver, ein Edelmetallpulver umfassender Formkörper oder eine Edelmetallpulver umfassende Beschichtung ist, wobei die Oberfläche des Edelmetalls wenigstens teilweise oxidiert ist und das oxidierte Edelmetall an der Oberfläche als schwerlösliches Edelmetallsalz oder als Gemisch von Edelmetallsalzen unterschiedlicher Löslichkeit vorliegt und bei der Entkeimung von der Oberfläche abgegebene Edelmetall-Ionen aus dem Edelmetall des Basismaterials nachgeliefert werden, wobei das Edelmetall vorzugsweise Silber ist.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Latentwärmespeicher (PCM) ein Phasenwechselmaterial ist.
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Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn das Phasenwechselmaterial eine Phasenübergangstemperatur im Bereich von etwa 20 °C bis etwa 32 °C aufweist. Dieser Bereich hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, um eine Gebäude- und/oder Umgebungskühlung in einem für einen Menschen angenehmen Temperaturbereich zu erreichen.
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Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen, anhand derer verschiedene Ausführungsformen der Erfindung näher beschrieben und erläutert sind.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung;
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2 eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung;
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3 eine schematische Ansicht einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kühlvorrichtung.
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1 zeigt eine Kühlvorrichtung 10 zur Gebäudekühlung. Die Kühlvorrichtung 10 weist ein Gehäuse 12 auf, das wiederum Lufteinlassöffnungen 14 und Luftauslassöffnungen 16 zum Luftaustausch mit der Umgebung aufweist.
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Die Kühlvorrichtung 10 umfasst eine Befeuchtungseinrichtung 18, welche einen Flüssigkeitstank 20 zum Speichern einer Flüssigkeit 22 sowie eine Sprüheinrichtung 24 umfasst.
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Die Kühlvorrichtung 10 umfasst ferner einen Latentwärmespeicher (PCM) 26. Die Sprüheinrichtung 24 ist zur Befeuchtung des Latentwärmespeichers (PCM) 26 ausgelegt. Der Latentwärmespeicher (PCM) 26 ist derart im Flüssigkeitstank 20 angeordnet, dass die Flüssigkeit 22 im Betrieb den Latentwärmespeicher (PCM) 26 kontaktiert.
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Im vorliegenden Fall umfasst die Befeuchtungseinrichtung 18 eine rotierend antreibbare Walze 28, an welcher der Latentwärmespeicher (PCM) 26 angeordnet ist, sodass der Latentwärmespeicher (PCM) 26 ebenfalls rotierend antreibbar ist. Die Walze 28 rotiert dabei in Richtung des Pfeils 30. Dabei ist denkbar, dass die Walze 28 von einem Elektromotor oder einem anderen nicht gezeigten Antrieb antreibbar ist.
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Die Sprüheinrichtung 24 umfasst eine Pumpe 32, welche zur Förderung der Flüssigkeit 22 in eine Leitung 34 ausgelegt ist. Die Leitung 34 ist mit einer Sprühdüse 36 fluidisch verbunden. Wenn die Pumpe 32 die Flüssigkeit 22 aus dem Tank 20 in die Leitung 34 fördert kann die Flüssigkeit 22 mittels der Sprühdüse 36 auf den Latentwärmespeicher (PCM) 26 aufgesprüht werden.
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Im Gehäuse 12 ist ferner ein Lüfter 38 angeordnet, welcher zum Luftaustausch im Gehäuse 12 ausgelegt ist. Im Betrieb des Lüfters 38 wird Luft über die Lufteinlassöffnungen 14 in Richtung der Pfeile 40 ins Gehäuse 12 eingesaugt.
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Die Luft überströmt dabei die befeuchtete Walze 28 bzw. den befeuchteten Latentwärmespeicher (PCM) 26. Aufgrund der bei der Verdunstung der Flüssigkeit 22 entstehenden Kühlleistung kann die Luft im Gehäuse 20 abgekühlt werden, wobei die aus dem Gehäuse 12 im Bereich der Luftauslassöffnungen 16 in Richtung der Pfeile 42 austretende Luft gekühlt an die Umgebung abgegeben werden kann.
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Da der Latentwärmespeicher (PCM) 26 an der rotierenden Walze 28 angeordnet ist, kann zusätzlich zur Verdunstungskühlung mittels der Befeuchtungseinrichtung 18 eine Kühlung bereitgestellt werden. Für den Fall, dass die gesamte im Flüssigkeitstank 20 befindliche Flüssigkeit 22 verdunstet ist, kann somit durch den Latentwärmespeicher (PCM) 26 eine zusätzliche Kühlleistung bereitgestellt werden. Darüber hinaus kann eine Kühlleistung bereitgestellt werden, ohne dass weitere Flüssigkeit 22 in die Umgebungsluft abgegeben werden muss, was im Falle der Verwendung von Wasser zu einer gegebenenfalls zu vermeidenden Erhöhung der Luftfeuchtigkeit führen würde.
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2 zeigt eine Kühlvorrichtung 100, welche ebenfalls zur Gebäudekühlung ausgelegt ist und in einem Lüftungsschacht 44 einer Gebäudelüftung angeordnet ist. Der Lüftungsschacht 44 weist ebenfalls eine Lufteinlassöffnung 14 sowie eine Luftauslassöffnung 16 auf. Um einen Luftstrom durch den Lüftungsschacht 44 hindurch zu fördern ist im Bereich der Lufteinlassöffnung 14 ein Lüfter 38 angeordnet. Im Betrieb des Lüfters 38 kann Luft in Richtung des Pfeils 46 in den Lüftungsschacht 44 durch die Lufteinlassöffnung 14 einströmen.
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Die Kühlvorrichtung 100 weist eine als Absorptionstrockner ausgebildete Trocknungseinrichtung 48 auf, die zur Trocknung der in den Lüftungsschacht 44 eintretenden Umgebungsluft ausgelegt ist. Stromabwärts der Trocknungseinrichtung 48 ist ein als Filtereinheit ausgebildetes Substrat 50 angeordnet. Das Substrat 50 ist zumindest abschnittsweise in Kontakt mit einer in einem Flüssigkeitstank 20 befindlichen Flüssigkeit 22. Stromabwärts des Substrats 50 ist ferner ein Latentwärmespeicher (PCM) 26 angeordnet, der mit dem Substrat 50 wärmegekoppelt ist.
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Im Betrieb der Kühlvorrichtung 100 kann Luft mittels des Lüfters 38 an der Lufteinlassöffnung 14 in den Lüftungsschacht 44 in Richtung des Pfeils 46 eingeleitet werden. Diese Luft durchströmt zunächst die als Absorptionstrockner ausgebildete Trocknungseinrichtung 48. Aufgrund der Trocknungseinrichtung 48 kann die Luftfeuchtigkeit der in den Lüftungsschacht eintretenden Luft verringert werden, so dass in einem späteren Befeuchtungsschritt eine höhere Kühlleistung durch Verdunstungskühlung aufgrund der höheren Wasseraufnahmefähigkeit der getrockneten Luft ermöglicht werden kann.
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Anschließend durchströmt die Luft das als Filtereinheit ausgebildete Substrat 50, welches durch die Flüssigkeit 22 im Tank 20 befeuchtet ist. Beim Überströmen des Substrats 50 verdunstet die Flüssigkeit 22, so dass aufgrund der Verdunstungskühlung eine Kühlleistung bereitgestellt werden kann. Diese Kühlleistung kann dann vom Substrat 50 auf den mit dem Substrat 50 wärmegekoppelten Latentwärmespeicher (PCM) 26 sowie auf die durch den Lüftungsschacht 44 strömende Luft zum Abkühlen der Luft übertragen werden.
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Die dann kühle Luft kann schließlich an der Luftauslassöffnung 16 aus dem Lüftungsschacht 44 in Richtung des Pfeils 50 herausgeleitet werden.
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Die Kühlvorrichtung 100 ist besonders vorteilhaft, da durch den Latentwärmespeicher (PCM) 26 zusätzlich zur Verdunstungskühlung mittels des befeuchteten Substrats 50 eine Kühlung bereitgestellt werden. Für den Fall, dass die gesamte im Flüssigkeitstank 20 befindliche Flüssigkeit 22 verdunstet ist, kann somit durch den Latentwärmespeicher (PCM) 26 eine zusätzliche Kühlleistung bereitgestellt werden. Darüber hinaus kann eine Kühlleistung bereitgestellt werden, ohne dass weitere Flüssigkeit 22 in die Umgebungsluft abgegeben werden muss, was im Falle der Verwendung von Wasser zu einer zu vermeidenden Erhöhung der Luftfeuchtigkeit führen würde.
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3 zeigt eine Kühlvorrichtung 1000. Die Kühlvorrichtung 1000 umfasst eine Befeuchtungseinrichtung 18 sowie einen Latentwärmespeicher (PCM) 26 und ein mit dem Latentwärmespeicher (PCM) 26 wärmegekoppeltes Substrat 50. Die Befeuchtungseinrichtung 18 ist zur Befeuchtung des Latentwärmespeichers (PCM) 26 und/oder des mit dem Latentwärmespeicher (PCM) 26 wärmegekoppelten Substrats 50 ausgelegt.
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Das mit dem Latentwärmespeicher (PCM) 26 wärmegekoppelte Substrat 50 ist im vorliegenden Fall als Zeltdach 52 ausgebildet und begrenzt gemeinsam mit Zeltwänden 54 einen Innenraum 56.
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Die Befeuchtungseinrichtung 18 umfasst einen Flüssigkeitstank 20 zum Speichern einer Flüssigkeit 22 sowie eine Sprüheinrichtung 24, die zur Befeuchtung des Latentwärmespeichers (PCM) 26 bzw. des mit dem Latentwärmespeicher (PCM) 26 wärmegekoppelten Substrats 50 mit der Flüssigkeit 22 ausgelegt ist.
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Die Sprüheinrichtung 24 umfasst eine Pumpe 32, welche zur Förderung der Flüssigkeit 22 in eine Leitung 34 ausgelegt ist. Die Leitung 34 ist mit einer Vielzahl von Sprühdüsen 36 fluidisch verbunden. Wenn die Pumpe 32 die Flüssigkeit 22 aus dem Tank 20 in die Leitung 34 fördert kann die Flüssigkeit 22 mittels der Sprühdüsen 36 auf das mit dem Latentwärmespeicher (PCM) 26 wärmegekoppelte Substrat 50 aufgesprüht werden.
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Um den Wärmeeintrag in das als Zeltdach ausgebildete Substrat 50 gering zu halten, ist eine als Reflexionsfolie 58 ausgebildete Reflexionseinrichtung 60 vorgesehen, die von dem Substrat 50 in einem Abstand 62 derart beanstandet ist, dass zwischen dem Substrat 50 und der Reflexionseinrichtung 60 ein Luftkanal 64 ausgebildet ist.
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Aufgrund der Neigung des Zeltdachs bzw. des Substrats 50 kann warme Umgebungsluft in Richtung des Pfeils 66 in den Luftkanal 64 eintreten und dort das befeuchtet Substrat 50 überströmen. Beim Überströmen des Substrats 50 verdunstet die Flüssigkeit 22, so dass die Luft im Luftkanal 64 abgekühlt wird. Die dann kühle Luft kann in Richtung des Pfeils 66 wiederum aus dem Luftkanal 64 austreten.
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Darüber hinaus kann durch die Verdunstungskühlung das Substrat 50 selbst abgekühlt werden, wobei die Kühlleistung auf den Innenraum 56 zwischen den Zeltwänden 54 und dem Zeltdach 50 abgegeben werden kann.
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Aufgrund der Wärmekopplung des Latentwärmespeichers (PCM) 26 mit dem Substrat 50 kann der Latentwärmespeicher (PCM) 26 ebenfalls abgekühlt werden.
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Da derartige Kühlvorrichtungen 1000 oftmals in heißen klimatischen Gebieten eingesetzt werden, hat es sich als besonders vorteilhaft und wassersparend erwiesen, zusätzlich zur Verdunstungskühlung durch die Befeuchtungseinrichtung 18 den Latentwärmespeicher (PCM) 26 vorzusehen.
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So kann beispielsweise in Abendstunden, wenn nicht mehr die vollständige Kühlleistung benötigt wird, die Zufuhr von Flüssigkeit 22 über die Befeuchtungseinrichtung 18 gestoppt werden, sodass eine Kühlung lediglich mittels des Latentwärmespeicher (PCM) 26 bereit gestellt wird. Eine Regeneration des Latentwärmespeichers (PCM) 26 kann dann in den kalten Nachtstunden ohne die Verwendung der Flüssigkeit 22 erfolgen. Gerade in heißen klimatischen Gebieten, wie beispielsweise in Wüstengebieten, kann daher mit der vorliegenden Erfindung eine nicht zu vernachlässigende Wassereinsparung ermöglicht werden.
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Bei den Kühlvorrichtungen 10, 100, 1000 gemäß der 1–3 ist es besonders vorteilhaft, wenn der Latentwärmespeicher (PCM) 26 ein Phasenwechselmaterial ist und eine Phasenübergangstemperatur im Bereich von etwa 20 °C bis etwa 32 °C aufweist.
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Da der Latentwärmespeicher (PCM) 26 bzw. das mit den Latentwärmespeicher (PCM) 26 wärmegekoppelte Substrat 50 ständig oder während einer längeren Zeitdauer in Flüssigkeitskontakt mit der Flüssigkeit 22 ist, hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn auf dem Latentwärmespeicher (PCM) 26 oder auf dem mit dem Latentwärmespeicher (PCM) 26 wärmegekoppelten Substrat 50 eine Entkeimungseinrichtung zur Entkeimung der Flüssigkeit 22, insbesondere zur Entkeimung von Wasser angeordnet ist.