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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gasgeneratorbaugruppe für ein Airbagmodul nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Airbagmodul für ein Kraftfahrzeug.
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Mittels einer solchen mehrstufigen Gasgeneratorbaugruppe ist ein Gas freisetzbar, um einen Gassack des Airbagmoduls zu befüllen. Die Gasgeneratorbaugruppe umfasst dabei eine erste Gasgeneratorstufe, durch deren Zündung ein erstes Volumen des Gases freisetzbar ist, sowie zumindest eine zweite Gasgeneratorstufe, durch deren Zündung ein zweites Volumen des Gases freisetzbar ist. Die zweite Gasgeneratorstufe umfasst ein Gehäuse, das eine Druckkammer ausbildet, die zur Aufnahme und/oder zur Erzeugung von Gas ausgebildet und eingerichtet ist.
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Die Zündung der Gasgeneratorstufen erfolgt regelmäßig sensorgesteuert in einem Crash-Fall, sodass mit dem aufgeblasenen, mit Gas befüllten Gassack Personen, wie z.B. ein Fahrzeuginsasse, vor einem verletzungsträchtigen Aufprall auf bestimmte Kraftfahrzeugteile, wie z.B. die Fahrzeugkarosserie, die Windschutzscheibe, das Lenkrad oder dergleichen, geschützt werden.
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Durch Bereitstellen der ersten und der zweiten Gasgeneratorstufe ist es möglich, nur eine der beiden Stufen zu zünden oder die beiden Stufen zeitversetzt zu zünden. Dabei kann die Bereitstellung des Gases (des Gasvolumens) je nach Anforderung angepasst werden. So kann der Gassack mittels der Gasgeneratorbaugruppe etwa je nach Anforderung unterschiedlich schnell und/oder unterschiedlich prall aufgeblasen werden. Die Anforderung kann sich beispielsweise nach einer Schwere eines Unfalls und/oder einer Insassenposition richten (ob sich der Insasse z.B. „out of position“ befindet).
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Insbesondere wenn die erste Gasgeneratorstufe ein pyrotechnisches Treibmittel zur Erzeugung von Gas umfasst, besteht bei der Gasgeneratorbaugruppe die Gefahr, dass die zweite Gasgeneratorstufe durch das von der ersten Gasgeneratorstufe erzeugte (heiße) Gas ungewollt gezündet wird.
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Um eine derartige Überzündung zu verhindern, schlägt die
US 8,382,155 B2 bei einer eingangs beschriebenen Gasgeneratorbaugruppe vor, Abströmöffnungen in einem becherförmigen Gehäuse der zweiten Gasgeneratorstufe mit einem becherförmigen Abdeckelement zu überdecken. Bei Zündung der ersten Gasgeneratorstufe kann dabei erzeugtes Gas nicht in eine ein pyrotechnisches Treibmittel aufnehmende Druckkammer der zweiten Gasgeneratorstufe eindringen, sodass dieser nicht ungewollt durch das Gas der ersten Gasgeneratorstufe gezündet wird. Bei einer Zündung der zweiten Gasgeneratorstufe wirkt das dabei entstehende Gas demgegenüber von innen auf das Abdeckelement ein und drückt dieses von den Abströmöffnungen weg, sodass das Gas der zweiten Gasgeneratorstufe aus der Druckkammer entweichen kann.
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Nachteilig ist bei dieser Anordnung, dass neben dem eigentlichen Gehäuse der zweiten Gasgeneratorstufe mit dem Abdeckelement ein zusätzliches Bauteil notwendig ist. Hierdurch wird die Herstellung der Gasgeneratorbaugruppe aufwändig und fehleranfällig, da eine korrekte und dauerhafte Positionierung des Abdeckelements sichergestellt sein muss.
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Die
US 6,886,338 B2 beschreibt eine Gasgeneratorbaugruppe, bei der ein plastisch verformbares Freigabeelement genutzt wird, um das zeitliche Abströmverhalten eines erzeugten Gasvolumens zu beeinflussen. Das Freigabeelement überdeckt mehrere Abströmöffnungen einer Abströmkammer. Unter dem Druck des erzeugten Gases wird das Freigabeelement verformt, wobei es mehrere Abströmöffnungen sukzessive freigibt. Der Aufbau dieser Gasgeneratorbaugruppe ist aufgrund des zusätzlichen Freigabeelements allerdings aufwändig. Zudem umfasst die Gasgeneratorbaugruppe keine zweite Gasgeneratorstufe, durch deren Zündung ein zweites Gasvolumen freisetzbar ist.
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Aus der
DE 10 2014 201 495 A1 ist eine Gasgeneratorbaugruppe bekannt, welche eine Druckkammer zur Aufnahme und/oder Erzeugung von Gas umfasst, die von einem mittels einer Stützeinrichtung abgestützten Verschlusselement verschlossen ist. Die Stützeinrichtung umfasst einen deformierbaren Abschnitt, der bei einer Zündung der Gasgeneratorbaugruppe verformt wird, sodass die Stützeinrichtung das Verschlusselement nicht mehr abstützt. Der Stützeinrichtung ist eine Zündeinrichtung zugeordnet. Der Aufbau dieser Gasgeneratorbaugruppe bedingt die Bereitstellung des zusätzlichen Verschlusselements.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gasgeneratorbaugruppe der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere deren Aufbau weiter zu vereinfachen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch Bereitstellung einer Gasgeneratorbaugruppe mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Danach weist das Gehäuse der zweiten Gasgeneratorstufe einen verformbaren Abschnitt auf, an dem eine oder mehrere Abströmöffnungen ausgebildet sind. Der verformbare Abschnitt ist ausgebildet und eingerichtet, mittels einer Zündung der zweiten Gasgeneratorstufe von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand verformbar zu sein. Im ersten Zustand sind die Abströmöffnungen verdeckt, sodass im Wesentlichen kein Gas durch sie hindurchströmen kann. Im zweiten Zustand sind die Abströmöffnungen freigegeben, sodass Gas durch sie hindurch aus der Druckkammer abströmen kann.
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Durch die Zündung der zweiten Gasgeneratorstufe wird der verformbare Abschnitt in einer vorbestimmten Weise (insbesondere plastisch) verformt, wobei er von dem ersten in den zweiten Zustand übergeht. Das Gehäuse der zweiten Gasgeneratorstufe kann einen einzigen verformbaren Abschnitt aufweisen. Alternativ weist das Gehäuse der zweiten Gasgeneratorstufe mehrere, beispielsweise zwei (z.B. voneinander beabstandete) verformbare Abschnitte auf. Bei einer Zündung der zweiten Gasgeneratorstufe werden die übrigen Abschnitte des Gehäuses nicht oder (im Vergleich zum verformbaren Abschnitt des Gehäuses) nur unwesentlich verformt. Die Gasgeneratorbaugruppe kann ein Gasgeneratorgehäuse umfassen, in dem sowohl die erste Gasgeneratorstufe als auch die zweite Gasgeneratorstufe aufgenommen sind. Das Gasgeneratorgehäuse ist derart mit dem Gassack verbindbar, dass der Gassack durch das mittels der Gasgeneratorbaugruppe freisetzbare Gas aufblasbar ist.
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Durch den verformbaren Abschnitt wird ein sich selbst verschließendes Gehäuse bereitgestellt. Hierdurch hat die Gasgeneratorbaugruppe einen besonders einfachen Aufbau. Die Abströmöffnungen sind durch Zündung der zweiten Gasgeneratorstufe, nicht aber durch Zündung der ersten Gasgeneratorstufe freigebbar. Auf einen die Abströmöffnungen überdeckenden Becher kann somit verzichtet werden. Hierdurch können die Herstellungskosten der Gasgeneratorbaugruppe reduziert werden. Es ist auch nicht notwendig, eine genaue Positionierung eines solchen Bechers sicherzustellen. Damit kann auf einen oder mehrere Arbeitsschritte bei der Herstellung verzichtet werden. Somit können der Aufbau und die Herstellung der Gasgeneratorbaugruppe vereinfacht werden. Auch muss kein Platz für einen die Abströmöffnungen überdeckenden Becher bereitgestellt werden, sodass ggf. die Größe der Gasgeneratorbaugruppe reduziert werden kann.
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Die erste Gasgeneratorstufe und die zweite Gasgeneratorstufe können unabhängig voneinander und/oder zeitversetzt zueinander zündbar sein. Beispielsweise ist die zweite Gasgeneratorstufe unabhängig von der ersten Gasgeneratorstufe zündbar.
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Insbesondere kann der verformbare Abschnitt so ausgebildet und eingerichtet sein, dass er durch die Wirkung eines Überdrucks in der Druckkammer (d.h. im Inneren) des Gehäuses der zweiten Gasgeneratorstufe von dem ersten in den zweiten Zustand verformt wird. Der Überdruck wird z.B. durch Zünden der zweiten Gasgeneratorstufe erzeugt. Somit werden zur Freigabe der Abströmöffnungen keine zusätzlichen Komponenten benötigt.
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Die erste und/oder die zweite Gasgeneratorstufe können jeweils ein insbesondere pyrotechnisches Treibmittel umfassen, das durch die jeweilige Zündeinrichtung entzündbar ist. Das pyrotechnische Treibmittel ist ausgebildet und eingerichtet, den zur Verformung des verformbaren Abschnitts vorgesehenen Druck zu erzeugen. Durch Entzündung des pyrotechnischen Treibmittels wird ein Gasvolumen zur Befüllung des Gassacks bereitgestellt. Die Druckkammer der zweiten Gasgeneratorstufe dient als Brennkammer für das pyrotechnische Treibmittel. Alternativ oder zusätzlich umfasst die erste und/oder die zweite Gasgeneratorstufe ein Druckgas.
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Der verformbare Abschnitt kann in einer Gehäusewand des Gehäuses der zweiten Gasgeneratorstufe ausgebildet sein. Die zumindest eine Abströmöffnung ist beispielsweise als Loch, insbesondere als kreisförmiges Loch in der Gehäusewand ausgebildet.
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Die Abströmöffnung kann am verformbaren Abschnitt des Gehäuses der zweiten Gasgeneratorstufe durch einen benachbarten Abschnitt der Gehäusewand überdeckt sein, wenn sich der verformbare Abschnitt im ersten Zustand befindet. Im zweiten Zustand ist der verformbare Abschnitt derart verformt (insbesondere verbogen), dass er die Abströmöffnung nicht mehr verdeckt.
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Der zumindest eine verformbare Abschnitt des Gehäuses der zweiten Gasgeneratorstufe kann zumindest im ersten Zustand ringförmig ausgebildet sein. Alternativ ist der verformbare Abschnitt z.B. entsprechend einem Teil eines Ringes oder geradlinig ausgebildet.
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Das Gehäuse der zweiten Gasgeneratorstufe ist z.B. im Wesentlichen zylinderförmig mit einer Zylinderachse ausgebildet. Insbesondere ist das Gehäuse der zweiten Gasgeneratorstufe kreiszylinderförmig ausgebildet. Das Gehäuse kann länglich ausgebildet sein.
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Der verformbare Abschnitt (oder zumindest ein verformbarer Abschnitt) des Gehäuses der zweiten Gasgeneratorstufe kann in seinem ersten Zustand (ganz oder teilweise) um die Zylinderachse entlang einer Mantelfläche des Gehäuses verlaufen.
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Alternativ oder zusätzlich verläuft der verformbare Abschnitt (oder zumindest ein verformbarer Abschnitt) des Gehäuses der zweiten Gasgeneratorstufe im ersten Zustand an der Mantelfläche des Gehäuses (im Wesentlichen) parallel zur Zylinderachse.
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Weiter alternativ oder zusätzlich verläuft zumindest ein verformbarer Abschnitt des Gehäuses der zweiten Gasgeneratorstufe in seinem ersten Zustand an einer Stirnfläche des (insbesondere zylinderförmigen) Gehäuses.
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Der verformbare Abschnitt des Gehäuses der zweiten Gasgeneratorstufe ist im ersten Zustand beispielsweise als Faltung ausgebildet. Bei der Faltung können benachbarte Materiallagen des Gehäuses (insbesondere an einer Kontaktfläche) aneinander anliegen. Der verformbare Abschnitt kann eine Auswölbung oder Ausstülpung aufweisen, die insbesondere durch die Faltung ausgebildet sein kann oder die Faltung umfasst. Die Auswölbung oder Ausstülpung kann sich (in Bezug auf das Gehäuse) nach innen oder außen erstrecken. Auch kann der verformbare Abschnitt eine Sicke aufweisen oder als Sicke ausgebildet sein. Im Querschnitt umfasst der verformbare Abschnitt im ersten Zustand z.B. einen U-förmigen Bereich. Die Faltung kann beim Übergang des verformbaren Abschnitts vom ersten in den zweiten Zustand zumindest teilweise (d.h. teilweise oder alternativ vollständig) entfaltet werden. Benachbarte Materiallagen des Gehäuses, die im ersten Zustand des verformbaren Abschnitts an einer Kontaktfläche aneinander anlagen, können im zweiten Zustand des verformbaren Abschnitts getrennt sein und nicht mehr aneinander anliegen.
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Alternativ oder ergänzend ist der verformbare Abschnitt des Gehäuses der zweiten Gasgeneratorstufe im ersten Zustand als Crimp ausgebildet oder umfasst einen gekrimpten Bereich.
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Zur Zündung der ersten und der zweiten Gasgeneratorstufe umfassen diese jeweils eine Zündeinrichtung. Die Zündeinrichtung der ersten Gasgeneratorstufe und die Zündeinrichtung der zweiten Gasgeneratorstufe sind unabhängig voneinander und/oder zeitversetzt zueinander zündbar. Zur Steuerung der Zündeinrichtung der ersten Gasgeneratorstufe und/oder der Zündeinrichtung der zweiten Gasgeneratorstufe kann die Gasgeneratorbaugruppe eine Steuereinrichtung umfassen.
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Die Druckkammer der zweiten Gasgeneratorstufe kann im ersten Zustand des verformbaren Abschnitts des Gehäuses der zweiten Gasgeneratorstufe verschlossen sein, insbesondere im Wesentlichen gasdicht. So kann heißes Gas (und ggf. Partikel) aus einer Zündung der ersten Gasgeneratorstufe nicht oder nur unwesentlich in die Druckkammer der zweiten Gasgeneratorstufe eindringen. Ein in der Druckkammer der zweiten Gasgeneratorstufe angeordnetes Treibmittel wird daher nicht entzündet, sodass ein Überzünden der Gasgeneratorbaugruppe mit einfachen Mitteln verhindert wird. Im zweiten Zustand des verformbaren Abschnitts steht die Druckkammer mit ihrer Umgebung über die freigegebene Abströmöffnung in Fluidverbindung.
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In einer Ausführung der Gasgeneratorbaugruppe ist das Volumen der Druckkammer des Gehäuses der zweiten Gasgeneratorstufe im zweiten Zustand des verformbaren Abschnitts größer als in dessen ersten Zustand. Eine Volumenvergrößerung wird z.B. durch Entfaltung eines gefalteten verformbaren Abschnitts bewirkt. Die Druckkammer ist (im ersten und/oder zweiten Zustand des verformbaren Abschnitts) z.B. zylinderförmig, insbesondere kreiszylinderförmig, napfförmig und/oder rohrförmig ausgebildet.
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In einer Ausführungsform ist das Gehäuse der zweiten Gasgeneratorstufe einstückig ausgebildet. Das Gehäuse umfasst eine Aufnahme für die Zündeinrichtung der zweiten Gasgeneratorstufe. Die Zündeinrichtung verschließt die Aufnahme des ersten Gehäuses, und zwar insbesondere gasdicht. In einer alternativen Ausführung ist das Gehäuse mehrteilig ausgebildet.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Airbagmodul bereitgestellt, welches einen Gassack sowie eine Gasgeneratorbaugruppe nach einer beliebigen hierin beschriebenen Ausführung umfasst.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1A einen Querschnitt eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Gasgeneratorbaugruppe mit einer ersten und einer zweiten Gasgeneratorstufe vor einer Zündung der zweiten Gasgeneratorstufe;
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1B eine Draufsicht auf das Gehäuse der zweiten Gasgeneratorstufe senkrecht zu dem in 1A gezeigten Querschnitt;
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1C die Gasgeneratorbaugruppe aus 1A nach einer Zündung der zweiten Gasgeneratorstufe;
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2A einen Querschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Gasgeneratorbaugruppe mit einer ersten und einer zweiten Gasgeneratorstufe vor einer Zündung der zweiten Gasgeneratorstufe;
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2B eine Draufsicht auf das Gehäuse der zweiten Gasgeneratorstufe senkrecht zu dem in 2A gezeigten Querschnitt;
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2C die Gasgeneratorbaugruppe aus 2A nach einer Zündung der zweiten Gasgeneratorstufe;
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2D einen Querschnitt durch das Gehäuse der zweiten Gasgeneratorstufe senkrecht zu dem in 2C gezeigten Querschnitt;
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3A einen Querschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Gasgeneratorbaugruppe mit einer ersten und einer zweiten Gasgeneratorstufe vor einer Zündung der zweiten Gasgeneratorstufe;
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3B eine Draufsicht auf das Gehäuse der zweiten Gasgeneratorstufe senkrecht zu dem in 3A gezeigten Querschnitt;
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3C die Gasgeneratorbaugruppe aus 3A nach einer Zündung der zweiten Gasgeneratorstufe; und
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3D eine Draufsicht auf das Gehäuse der zweiten Gasgeneratorstufe senkrecht zu dem in 3C gezeigten Querschnitt.
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1A zeigt eine zweistufige Gasgeneratorbaugruppe 1A für ein Airbagmodul eines Kraftfahrzeugs in einem schematischen Querschnitt. Die Gasgeneratorbaugruppe 1A ist ausgebildet und eingerichtet, einen Gassack des Airbagmoduls mit einem Gas zu befüllen, um mittels des aufgeblasenen Gassacks im Fall eines Crashs eine Person, z.B. einen Fahrzeuginsassen, zurückzuhalten und so vor einem harten Aufprall zu schützen.
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Die Gasgeneratorbaugruppe 1A umfasst eine erste Gasgeneratorstufe 2 und eine zweite Gasgeneratorstufe 3A. Beide Gasgeneratorstufen 2, 3A sind in einem Gasgeneratorgehäuse 10 der Gasgeneratorbaugruppe 1A angeordnet. Das Gasgeneratorgehäuse 10 ist im Wesentlichen topfförmig ausgebildet und umfasst ein Oberteil 100 und ein damit verbundenes Unterteil 101.
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Durch eine Zündung der ersten Gasgeneratorstufe 2 wird ein erstes Gasvolumen bereitgestellt, durch Zündung der zweiten Gasgeneratorstufe 3A ein zweites Gasvolumen. Das bereitgestellte Gas strömt aus dem Gasgeneratorgehäuse 10 durch zumindest eine Austrittsöffnung 102 hindurch aus. Dabei durchtritt das Gas einen vor der Austrittsöffnung 102 (entlang einer Seitenwand des Gasgeneratorgehäuses 10) angeordneten Filter 11 zur Filterung des Gases. Im bestimmungsgemäßen Einsatz der Gasgeneratorbaugruppe 1A ist die Austrittsöffnung 102 derart mit dem Gassack verbunden, dass das freigesetzte Gas den Gassack befüllt.
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Die erste Gasgeneratorstufe 2 umfasst eine Druckkammer 21. Die Druckkammer 21 wird vorliegend durch das Gasgeneratorgehäuse 10 ausgebildet (das Gasgeneratorgehäuse 10 umschließt die Druckkammer 21).
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Innerhalb der Druckkammer 21 der ersten Gasgeneratorstufe 2 sind ein Gehäuse 20 der ersten Gasgeneratorstufe 2 und ein Gehäuse 30A der zweiten Gasgeneratorstufe 3A angeordnet. Ferner ist innerhalb der Druckkammer 21 der ersten Gasgeneratorstufe 2 (zwischen dem Filter 11 und den Gehäusen 20, 30A der ersten und der zweiten Gasgeneratorstufe 2, 3A) ein in der 1A nicht dargestelltes pyrotechnisches Treibmittel angeordnet. Das pyrotechnische Treibmittel ist z.B. in Form eines Feststoffs oder eines brennbaren Gases ausgebildet.
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Das Gehäuse 20 hat die äußere Form eines Zylinders, konkret eines Kreiszylinders. Es ist an seiner einen Stirnseite verschlossen und liegt damit an dem Oberteil 100 des Gasgeneratorgehäuses 10 an. An seiner gegenüberliegenden (dem Unterteil 101 des Gasgeneratorgehäuses 10 zugewandten) Stirnseite weist das Gehäuse 20 ein offenes Ende auf. Das offene Ende des Gehäuses 20 ist mit einer Zündeinrichtung 22 verbunden und durch diese (gasdicht) verschlossen. Das Gehäuse 20 ist einstückig ausgebildet und besteht z.B. aus einem Metall, wie Eisen, oder einer Legierung, wie Stahl. Beispielsweise ist das Gehäuse 20 ein Tiefziehteil.
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Das Gehäuse 20 stellt ein sogenanntes „Booster-Tube“ dar. Im Inneren des Gehäuses 20 bildet die erste Gasgeneratorstufe 2 eine Kammer 23 aus. In der Kammer 23 ist eine in der 1A nicht dargestellte Zündverstärkerladung angeordnet. In einer Gehäusewand des Gehäuses 20 sind mehrere Öffnungen 200 ausgebildet. Durch die Öffnungen 200 steht die Kammer 23 mit der Druckkammer 21 in Fluidverbindung. Die Zündverstärkerladung der ersten Gasgeneratorstufe 2 ist durch Auslösen eines Zünders 221 der Zündeinrichtung 22 zündbar. Eine Zündung der Zündverstärkerladung im Gehäuse 20 bewirkt eine Zündung des pyrotechnischen Treibmittels in der Druckkammer 21 der ersten Gasgeneratorstufe 2. Die Zündung des pyrotechnischen Treibmittels erfolgt z.B. durch Einwirkung eines durch Zündung der Zündverstärkerladung erzeugten und durch die Öffnungen 200 austretenden heißen Gases. Bei einer Zündung erzeugt das pyrotechnische Treibmittel durch eine chemische Reaktion Gas und Partikel. Das Gas tritt durch die Austrittsöffnung 102 aus dem Gasgeneratorgehäuse 10 aus. Dabei werden vom Gas transportierte Partikel durch den Filter 11 herausgefiltert und/oder das Gas gekühlt.
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Der Zünder 221 ist in einer Halterung 220 am Gehäuse 20 gehalten. Die Halterung 220 ragt durch eine Öffnung im Unterteil 101 des Gasgeneratorgehäuses 10 nach außen. Die Halterung 220 bildet einen Anschluss aus, an dem mit dem Zünder 221 elektrisch verbundene elektrische Anschlüsse 222 zur Auslösung des Zünders 221 vorgesehen sind.
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Die Gasgeneratorbaugruppe 1A umfasst neben der ersten Gasgeneratorstufe 2 eine zweite Gasgeneratorstufe 3A. Die zweite Gasgeneratorstufe 3A ist im Wesentlichen in der ersten Gasgeneratorstufe 2 angeordnet. Die Gasgeneratorbaugruppe 1A ist somit als Stufe-in-Stufe-Gasgeneratorbaugruppe ausgebildet.
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Die zweite Gasgeneratorstufe 3A umfasst ein Gehäuse 30A. Das Gehäuse 30A ist (neben dem Gehäuse 20 der ersten Gasgeneratorstufe 2) innerhalb der Druckkammer 21 der ersten Gasgeneratorstufe 2 angeordnet. Das Gehäuse 30A der zweiten Gasgeneratorstufe 3A weist im Wesentlichen die äußere Form eines Zylinders mit einer Zylinderachse Z auf. An einer dem Oberteil 100 des Gasgeneratorgehäuses 10 zugewandten Stirnfläche 304A ist das Gehäuse 30A verschlossen. An seiner gegenüberliegenden (dem Unterteil 101 des Gasgeneratorgehäuses 10 zugewandten) Stirnseite weist das Gehäuse 30A ein offenes Ende auf. Das offene Ende des Gehäuses 30A ist mit einer Zündeinrichtung 32 verbunden und durch diese (gasdicht) verschlossen. Die dem Oberteil 100 des Gasgeneratorgehäuses 10 zugewandten Stirnfläche 304A des Gehäuses 30A ist von dem Oberteil 100 des Gasgeneratorgehäuses 10 beabstandet, konkret durch einen Abstand A.
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Das Gehäuse 30A der zweiten Gasgeneratorstufe 3A weist in seiner Gehäusewand 305 eine Vielzahl von Abströmöffnungen 300 auf, vorliegend in Form von Löchern in der Gehäusewand 305. In dem in 1A gezeigten Zustand sind diese Abströmöffnungen 300 verschlossen, sodass kein (oder im Wesentlichen kein) Gas durch sie hindurchströmen kann. Vorliegend sind die Abströmöffnungen 300 dadurch verschlossen, dass sie an einem Abschnitt der Gehäusewand 305 des Gehäuses 30A ausgebildet sind, der unter Bildung eines verformbaren Abschnitts in Form einer (radial) nach außen gerichteten radialen Ausstülpung 301 umgefaltet ist. Die radiale Ausstülpung 301 ist im Wesentlichen ringförmig ausgebildet. Sie läuft an einer Mantelfläche des Gehäuses einmal um die Zylinderachse Z herum. Durch die Faltung der Gehäusewand 305 liegen benachbarte Bereiche (beiderseits der Abströmöffnungen 300) der Gehäusewand 305 aneinander an. Die aneinander anliegenden benachbarten Bereiche der Gehäusewand 305 verschließen die Abströmöffnungen 300 zwischen sich.
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1B zeigt eine Draufsicht auf das Gehäuse 30A der zweiten Gasgeneratorstufe 3A mit der radialen Ausstülpung 301. Die Abströmöffnungen 300 sind äquidistant entlang der radialen Ausstülpung 301 angeordnet.
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Das Gehäuse 30A ist einstückig ausgebildet und besteht z.B. aus einem Metall, wie Eisen, oder einer Legierung, wie Stahl. Beispielsweise ist das Gehäuse 30A ein Tiefziehteil.
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Das Gehäuse 30A bildet eine Druckkammer 31A aus. In der Druckkammer 31A ist ein in den 1A, 1B nicht dargestelltes pyrotechnisches Treibmittel angeordnet, z.B. das gleiche Treibmittel wie in der Druckkammer 21 der ersten Gasgeneratorstufe 2.
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Die Druckkammer 31A des Gehäuses 30A der zweiten Gasgeneratorstufe 3A ist im Zustand gemäß 1A, 1B verschlossen, wobei insbesondere die Abströmöffnungen 300 verschlossen sind. Daher kann bei einer Zündung der ersten Gasgeneratorstufe 2 erzeugtes Gas (durch seine Temperatur und/oder seinen Druck) das Treibmittel in der Druckkammer 31A der zweiten Gasgeneratorstufe 3A nicht zünden. Durch den Verschluss der Abströmöffnungen 300 ist die zweite Gasgeneratorstufe 3A somit vor einer ungewollten (von der Zündung der ersten Gasgeneratorstufe 2 abhängigen) Überzündung gesichert. Die zweite Gasgeneratorstufe 3A ist bedarfsabhängig und unabhängig von der ersten Gasgeneratorstufe 2 und/oder zeitversetzt dazu zündbar.
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Die zweite Gasgeneratorstufe 3A ist mittels der Zündeinrichtung 32 zündbar. Die Zündeinrichtung 32 der zweiten Gasgeneratorstufe 3A umfasst (ähnlich wie die Zündeinrichtung 22 der ersten Gasgeneratorstufe 2) einen in einer Halterung 320 gehaltenen Zünder 321. Der Zünder ist mit elektrischen Anschlüssen 322 elektrisch verbunden. Die Halterung 320 und das Gehäuse 30A greifen ineinander. Vorliegend ist das Gehäuse 30A auf die Halterung 320 aufgesteckt und kann daran fixiert sein, beispielsweise sind das Gehäuse 30A und die Halterung 320 miteinander verschweißt.
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Der verformbare Abschnitt des Gehäuses 30A in Form der radialen Ausstülpung 301 ist auf die nachfolgend beschriebene Weise verformbar. In den 1A, 1B ist die radiale Ausstülpung 301 in einem ersten Zustand (vor einer Verformung) gezeigt. Wird ausgehend von dem ersten Zustand der radialen Ausstülpung 301 die Zündeinrichtung 32 der zweiten Gasgeneratorstufe 3A ausgelöst, zündet das in der Druckkammer 31A angeordnete Treibmittel unter Erzeugung eines heißen Gases. Das heiße Gas baut einen Druck (einen Überdruck in der Druckkammer 31A gegenüber dem außerhalb des Gehäuses 30A herrschenden Druck) auf, der groß genug ist, um die Faltung der Gehäusewand 305, welche die radiale Ausstülpung 301 bildet, zu verformen. Durch die Verformung wird die radiale Ausstülpung 301 in einen zweiten Zustand überführt. Nach der Verformung befindet sich die radiale Ausstülpung 301 (der verformbare Abschnitt) in einem zweiten Zustand. Im zweiten Zustand der radialen Ausstülpung 301 sind die benachbarten Bereiche der Gehäusewand 305 beiderseits der Abströmöffnungen 300 getrennt. D.h. die benachbarten Bereiche (der zur Druckkammer 31A zugewandten Oberfläche) der Gehäusewand 305 beiderseits der Abströmöffnungen 300 liegen nicht wie im ersten Zustand der radialen Ausstülpung 301 in Anlage. Im zweiten Zustand der radialen Ausstülpung 301 sind die Abströmöffnungen 300 somit freigegeben. Durch die freigegebenen Abströmöffnungen 300 kann das Gas aus der Druckkammer 31A hindurch abströmen.
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1C zeigt die Gasgeneratorbaugruppe 1A mit der radialen Ausstülpung 301 im zweiten Zustand. Das Gehäuse 30A ist gegenüber dem in 1A, 1B gezeigten Zustand gestreckt. Es weist eine größere Länge entlang der Zylinderachse Z auf. Das Volumen der Druckkammer 31A ist vergrößert. Der Abstand zwischen der dem Oberteil 100 des Gasgeneratorgehäuses 10 zugewandten Stirnfläche 304A des Gehäuses 30A und dem Oberteil 100 des Gasgeneratorgehäuses 10 ist geringer als der Abstand A im ersten Zustand der radialen Ausstülpung. Konkret liegen die Stirnfläche 304A des Gehäuses 30A und das Oberteil 100 des Gasgeneratorgehäuses 10 aneinander an. Der verformbare Abschnitt in Form der radialen Ausstülpung 301 ist (nach Art einer Ziehharmonika) aufgezogen. Vorliegend verbleibt die radiale Ausstülpung 301 auch im zweiten Zustand noch nach außen gewölbt (dabei ist die Ausstülpung schwächer ausgeprägt ist als im ersten Zustand). Alternativ wäre es auch möglich, die zweite Gasgeneratorstufe 3A so auszubilden, dass die radiale Ausstülpung 301 im zweiten Zustand gerade gezogen ist. Dies kann z.B. durch einen entsprechend hohen Druck in der Druckkammer 31A erreicht werden, z.B. mittels einer entsprechend vorgesehenen Menge und/oder Art des pyrotechnischen Treibmittels.
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Mit den elektrischen Anschlüssen 222, 322 beider Gasgeneratorstufen 2, 3A ist eine Steuereinrichtung verbindbar. Sie Steuereinrichtung ist ausgebildet, auf Basis von erfassten Sensorwerten eine der Gasgeneratorstufen 2, 3A zu zünden, beide Gasgeneratorstufen 2, 3A gleichzeitig zu zünden oder die Gasgeneratorstufen 2, 3A (um eine vorgegebene oder auf Basis der erfassten Sensorwerte berechnete Zeitspanne) zeitversetzt zu zünden. Auf diese Weise kann das Aufblasverhalten des zugeordneten Gassacks an verschiedene (anhand der Sensorwerte bestimmbare) Anforderungen angepasst werden. Hierdurch ist ein verbesserter Schutz eines Fahrzeuginsassen erzielbar.
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In den 2A bis 2D ist eine Gasgeneratorbaugruppe 1B gezeigt, welche eine Weiterbildung der Gasgeneratorbaugruppe 1A gemäß 1A bis 1C darstellt. Dabei zeigen die 2A und 2B die Gasgeneratorbaugruppe 1B in einem Zustand vor einer Zündung einer zweiten Gasgeneratorstufe 3B und die 2C und 2D in einem Zustand nach einer Zündung der zweiten Gasgeneratorstufe 3B.
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Ein wesentlicher Unterschied zum Ausführungsbeispiel gemäß 1A bis 1C besteht bei der in den 2A bis 2D gezeigten Gasgeneratorbaugruppe 1B darin, dass ein Gehäuse 30B der zweiten Gasgeneratorstufe 3B anstelle einer radialen Ausstülpung mehrere (vorliegend vier) verformbare Abschnitte in Form von axialen Ausstülpungen 302 aufweist. Jede der axialen Ausstülpungen 302 erstreckt sich parallel zur Zylinderachse Z des (abgesehen von den axialen Ausstülpungen 302) im Wesentlichen kreiszylinderförmigen Gehäuses 30B. Die axialen Ausstülpungen 302 sind jeweils als eine Faltung der Gehäusewand 305 ausgebildet.
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An jeder der axialen Ausstülpungen 302 sind in der Gehäusewand 305 des Gehäuses 30B mehrere (vorliegend zwei) Abströmöffnungen 300 ausgebildet. Die Abströmöffnungen 300 jeder der axialen Ausstülpungen 302 sind an einer durch die Faltung gebildeten Faltkante angeordnet und voneinander beabstandet. In den Bereichen der axialen Ausstülpungen 302 befinden sich benachbarte Bereiche der Gehäusewand (beiderseits der Abströmöffnungen 300) in Anlage miteinander und verschließen so die Abströmöffnungen, insbesondere im Wesentlichen gasdicht.
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2B zeigt eine Draufsicht auf das Gehäuse 30B mit einer dem Oberteil 100 des Gasgeneratorgehäuses 10 zugewandten Stirnfläche 304B und den vier axialen Ausstülpungen 302. Wie in 2B zu erkennen, sind die axialen Ausstülpungen 302 entlang der Mantelfläche des Gehäuses 30B voneinander beabstandet, vorliegend jeweils um 90 Grad versetzt zueinander angeordnet. Jeweils zwei axiale Ausstülpungen 302 sind an gegenüberliegenden Abschnitten des Gehäuses 30B ausgebildet.
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Durch Zündung der zweiten Gasgeneratorstufe 3B mittels der Zündeinrichtung 32 werden die verformbaren Abschnitte in Form der axialen Ausstülpungen 302 durch Einwirkung von Temperatur und/oder Druck des erzeugten Gases verformt. Dabei gehen sie von einem ersten Zustand, in dem die Abströmöffnungen 300 verschlossen sind, in einen zweiten Zustand über, in dem die Abströmöffnungen 300 freigegeben sind. Dabei wird die Faltung jeder der axialen Ausstülpungen 302 im Wesentlichen glattgezogen. Befinden sich die verformbaren Abschnitte (die im ersten Zustand in Form der axialen Ausstülpungen 302 vorlagen) im in 2C und 2D gezeigten zweiten Zustand, hat das Gehäuse 3B in dem verformten Bereich einen größeren (Zylinder-)Durchmesser als im in 2A und 2B gezeigten ersten Zustand. Daher hat die Druckkammer 31B im zweiten Zustand der verformbaren Abschnitte in Form der axialen Ausstülpungen 302 ein größeres Volumen als in deren ersten Zustand.
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In den 3A bis 3D ist eine Gasgeneratorbaugruppe 1C gezeigt, welche eine weitere Weiterbildung der Gasgeneratorbaugruppe 1A gemäß 1A bis 1C darstellt. Dabei zeigen die 3A und 3B die Gasgeneratorbaugruppe 1C in einem Zustand vor einer Zündung einer zweiten Gasgeneratorstufe 3C und die 3C und 3D in einem Zustand nach einer Zündung der zweiten Gasgeneratorstufe 3C.
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Ein wesentlicher Unterschied zu den Ausführungsbeispielen gemäß 1A bis 2D besteht bei der in den 3A bis 3D gezeigten Gasgeneratorbaugruppe 1C darin, dass ein Gehäuse 30C der zweiten Gasgeneratorstufe 3C einen verformbaren Abschnitt in Form einer endseitigen Ausstülpung 303 aufweist. Die endseitige Ausstülpung 303 erstreckt sich entlang einer Geraden an der Stirnfläche 304C des Gehäuses 30C. Die Stirnfläche 304C des Gehäuses 30C ist dem Oberteil 100 des Gasgeneratorgehäuses 10 zugewandt und an dem der Zündeinrichtung 32 der zweiten Gasgeneratorstufe 3C abgewandten Ende des Gehäuses 30C ausgebildet. Die Stirnfläche 304C des Gehäuses 30C ist im Wesentlichen in Form eines Kreises ausgebildet. Die endseitige Ausstülpung 303 erstreckt sich zwischen gegenüberliegenden Punkten an einem Rand des Kreises und durch einen Mittelpunkt des Kreises.
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Die endseitige Ausstülpung 303 ist als Crimp ausgebildet. Konkret ist der Teil der Gehäusewand 305, der die endseitige Ausstülpung 303 bildet, gekrimpt. Dabei sind benachbarte Bereiche der Gehäusewand 305 des Gehäuses 30C durch eine Crimpverbindung miteinander verbunden.
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An der endseitigen Ausstülpung 303 sind mehrere (vorliegend drei) Abströmöffnungen 300 in der Gehäusewand 305 ausgebildet. Diese sind im ersten Zustand des verformbaren Abschnitts in Form der endseitigen Ausstülpung 303 durch die Crimpverbindung verschlossen (3A und 3B). Durch Zündung der Zündeinrichtung 32 wird ein Treibmittel, das in einer durch das Gehäuse 30C gebildeten Druckkammer 31C angeordnet ist, gezündet. Durch Einwirkung der Temperatur und/oder des Drucks des dabei entstehenden Gases wird die Crimpverbindung zumindest teilweise gelöst. Die endseitige Ausstülpung 303 wird im Wesentlichen glatt gezogen. Dabei werden die Abströmöffnungen 300 freigegeben, sodass das Gas durch die Abströmöffnungen 300 hindurch abströmen kann.
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Alternativ oder ergänzend zu dem in der Druckkammer 21, 31A–31C der ersten und/oder zweiten Gasgeneratorstufe 2, 3A–3C einer der vorstehend beschriebenen Gasgeneratorbaugruppen 1A–1C angeordneten Treibmittel kann ein unter Druck befindliches Gas angeordnet sein.
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Allgemein kann eine zweite Gasgeneratorstufe 3A–3C mehrere verschiedene verformbare Abschnitte aufweisen, z.B. eine Kombination von zwei oder mehr der vorstehend beschriebenen verformbaren Abschnitten.
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Ferner kann eine Gasgeneratorbaugruppe allgemein auch mehr als zwei Gasgeneratorstufen umfassen. Beispielsweise umfasst eine Gasgeneratorbaugruppe drei Gasgeneratorstufen, wobei die dritte Gasgeneratorstufe z.B. analog zur zweiten Gasgeneratorstufe ausgebildet sein kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1A–1C
- Gasgeneratorbaugruppe
- 10
- Gasgeneratorgehäuse
- 100
- Oberteil
- 101
- Unterteil
- 102
- Austrittsöffnung
- 11
- Filter
- 2
- erste Gasgeneratorstufe
- 20
- Gehäuse
- 200
- Öffnung
- 21
- Druckkammer
- 22
- Zündeinrichtung
- 23
- Kammer
- 220
- Halterung
- 221
- Zünder
- 222
- elektrischer Anschluss
- 3A–3C
- zweite Gasgeneratorstufe
- 30A–30C
- Gehäuse
- 300
- Abströmöffnung
- 301
- radiale Ausstülpung (verformbarer Abschnitt)
- 302
- axiale Ausstülpung (verformbarer Abschnitt)
- 303
- endseitige Ausstülpung (verformbarer Abschnitt)
- 304A–304C
- Stirnfläche
- 305
- Gehäusewand
- 31A–31C
- Druckkammer
- 32
- Zündeinrichtung
- 320
- Halterung
- 321
- Zünder
- 322
- elektrischer Anschluss
- A
- Abstand
- Z
- Zylinderachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 8382155 B2 [0006]
- US 6886338 B2 [0008]
- DE 102014201495 A1 [0009]