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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen schaltbaren Schlepphebel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine und ein Verfahren zur Herstellung eines Primärhebels für einen schaltbaren Schlepphebel gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 8 näher definierten Art.
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Eine derartiger Schlepphebel ist aus
DE 103 18 295 A1 bekannt. Dort sind Koppelmittel zum Koppeln von Außen- und Innenhebel in einem Abschnitt mit großer Wandstärke am Innenhebel angeordnet. Dadurch sind zur Herstellung des Innenhebels kostenintensive Umformverfahren wie z.B. Gießen oder Metallspritzgussverfahren erforderlich.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schlepphebel und ein Verfahren der vorgenannten Art zu vereinfachen und kostengünstig zu gestalten.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 und alternativ durch die Merkmale des Patentanspruchs 8 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Es wird ein schaltbarer Schlepphebel vorgeschlagen, bei dem eine Buchse zur Aufnahme der Koppelmittel vorgesehen ist, wobei die Buchse an einem aus Blech hergestellten Rahmen an einem Primärhebel des Schlepphebels abgestützt ist. Auf diese Weise sind die Koppelmittel am Primärhebel einfach anordenbar, wodurch dieser, insbesondere durch Blechumformen, einfach und kostengünstig herstellbar ist.
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In einer besonders einfachen Ausführung der Erfindung weist der Rahmen zumindest zwei gegenüberliegende Abschnitte auf. An diesen können fluchtend angeordneten Bohrungen vorgesehen sein, in die die Buchse an ihren Enden zur Befestigung einfach eingesteckt ist. Dabei ist es möglich, die Buchse mit den Bohrungen form- und/oder kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig zu verbinden. Vorzugsweise ist die Buchse in die Bohrungen eingepresst und/oder an diesen verschweißt.
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Es ist von Vorteil, wenn an der Buchse ausgehend von einem axialen Ende eine axiale Bohrung mit aufgeweitetem Innendurchmesser vorgesehen ist, in der die Koppelmittel zumindest teilweise zum Koppeln mit dem Sekundärhebel verschiebbar aufgenommen sind. Dabei bildet die Bohrung an ihrem inneren axialen Ende einen Ringabsatz als Endanschlag für die Koppelmittel in entkoppelter Stellung.
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Eine einfache Betätigung der Koppelmittel zum Koppeln mit dem Sekundärhebel ist durch Druckmittelbeaufschlagung möglich. Zur Druckmittelversorgung kann an der Buchse ein radialer Druckmitteldurchgang vorgesehen sein, der am Außendurchmesser der Buchse mit einem am Primärhebel ausgebildeten Druckmittelkanal kommuniziert.
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Eine weitere Vereinfachung im Aufbau kann durch eine einteilige Ausbildung des Rahmens mit dem Primärhebel erreicht werden.
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Beispielsweise ist es möglich, den Rahmen zwischen zwei gegenüberliegenden Seitenwänden des Primärhebels anzuordnen und mit einem diese verbindenden Quersteg einteilig auszubilden.
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Am Quersteg kann eine kalottenförmige Wölbung vorgesehen sein, die an ihrer Innenseite eine Lagerfläche zur schwenkbeweglichen Abstützung des Primärhebels bildet. Vorzugsweise überspannt dabei der Rahmen die Wölbung an ihrer Außenseite, so dass die Wölbung zwischen den gegenüberliegenden Abschnitten des Rahmens angeordnet ist. Bevorzugt ist hierbei ein Druckmittelkanal am Primärhebel vorgesehen, der zwischen Innen- und Außenseite der Wölbung verläuft und mit dem die Buchse zur Druckmittelversorgung an ihrem Außendurchmesser kommuniziert. Es ist von Vorteil, wenn im Bereich des Druckmittelkanals an der Wölbung eine zylindrische Auflagefläche zur Auflage der Buchse ausgebildet ist. Diese kann zur weiteren Abstützung der Buchse und/oder ihrer Befestigung dienen. Sie ist vorzugsweise zugleich zur Abdichtung der Druckmittelverbindung zwischen Druckmittelkanal am Primärhebel und Druckmitteldurchgang an der Buchse ausgebildet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Primärhebel als Innenhebel ausgeführt, der von dem als Außenhebel ausgeführten Sekundärhebel zumindest teilweise seitlich umfasst ist.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zur Herstellung eines Primärhebels für einen schaltbaren Schlepphebel gelöst. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, zur Aufnahme von Koppelmitteln zum Koppeln von Primär- und Sekundärhebel einen Rahmen aus einem Blechstreifen durch mehrfaches Biegen herzustellen. Hierdurch können Primärhebel und Rahmen besonders einfach und kostengünstig durch Blechumformen hergestellt werden.
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Es ist von Vorteil, wenn der Rahmen aus einem Blechstreifen hergestellt wird, der als Lasche einteilig mit dem Innenhebel, insbesondere durch Stanzen, hergestellt wird. Dadurch kann der Innenhebel mit dem Rahmen aus einem Blechzuschnitt durch Blechumformen, beispielsweise durch Stanzen und Biegen, insbesondere Tiefziehen, besonders einfach hergestellt werden.
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Bevorzugt wird der Blechstreifen an drei Biegekanten umgebogen, so dass ein Rahmen mit zwei gegenüberliegenden Abschnitten hergestellt wird, die durch einen mittleren Abschnitt verbunden sind.
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Das freie Ende des Blechstreifens kann zur Befestigung am abstützseitigen Hebelendbereich verschweißt werden.
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An den gegenüberliegenden Abschnitten des Rahmens können fluchtende Aufnahmebohrungen in einem Arbeitsschritt eingebracht werden, in die eine Buchse zur Aufnahme der Koppelmittel an ihren Enden zur Befestigung eingepresst wird.
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Es ist auch möglich, die Buchse vor der Befestigung am Rahmen zur Aufnahme der Koppelmittel komplett vorzufertigen.
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Zur Herstellung eines schaltbaren Schlepphebels wird am Primärhebel ein, insbesondere aus Blech hergestellter Sekundärhebel verschwenkbar, beispielsweise über eine Achse, abgestützt.
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Das Verfahren kann besonders vorteilhaft zur Herstellung eines Primärhebels für einen eingangs beschriebenen schaltbaren Schlepphebel verwendet werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung vereinfacht dargestellt ist. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schlepphebels,
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2 eine perspektivische Darstellung eines Primärhebels des Schlepphebels,
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3 eine Seitenansicht des Primärhebels,
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4 einen Längsschnitt des Schlepphebels,
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5 einen Längsschnitt des Primärhebels,
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6 die Herstellung des Primärhebels nach einem ersten Arbeitsschritt in einem Längsschnitt,
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7 den Primärhebel aus 6 in einer Draufsicht,
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8 die Herstellung des Primärhebels nach einem zweiten Arbeitsschritt,
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9 den Primärhebel aus 8 in einer Draufsicht,
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10 den Primärhebel aus 8 in einer Vorderansicht am abstützseitigen Hebelendbereich,
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11 die Herstellung des Primärhebels nach einem dritten Arbeitsschritt,
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12 den Primärhebel aus 11 in einer Draufsicht,
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13 den Primärhebel aus 11 in einer Vorderansicht am abstützseitigen Hebelendbereich,
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14 die Herstellung des Primärhebels nach einem vierten Arbeitsschritt,
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15 den Primärhebel aus 14 in einer Draufsicht,
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16 den Primärhebel aus 14 in einer Vorderansicht am abstützseitigen Hebelendbereich,
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17 die Herstellung des Primärhebels nach einem fünften Arbeitsschritt,
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18 den Primärhebel aus 17 in einer Draufsicht,
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19 den Primärhebel aus 17 in einer Vorderansicht am abstützseitigen Hebelendbereich.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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Der in 1 beispielhaft dargestellte erfindungsgemäße schaltbare Schlepphebel für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine weist einen Primärhebel 1 und einen Sekundärhebel 2 auf. Der Primärhebel 1 ist als sogenannter Innenhebel ausgeführt, der an seinen Längs- und Stirnseiten zumindest abschnittsweise vom Sekundärhebel 2 als sogenanntem Außenhebel umfasst ist. Der Primärhebel 1 weist einen ventilseitigen Hebelendbereich zur Betätigung eines Gaswechselventils der Brennkraftmaschine und einen abstützseitigen Hebelendbereich zur schwenkbeweglichen Abstützung auf. Am ventilseitigen Hebelendbereich ist eine Achse 3 angeordnet, an der der Sekundärhebel 2 verschwenkbar am Primärhebel 1 abgestützt ist.
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Der Primärhebel 1 besteht aus zwei gegenüberliegenden Seitenwänden, die zumindest abschnittsweise parallel angeordnet und an den Hebelendbereichen an ihren in Einbaulage dem zu betätigenden Gaswechselventil zugewandten Unterseiten über einen Quersteg einteilig verbunden sind. In einem zwischen den Hebelendbereichen gelegenen mittleren Bereich ist eine Nockenrolle zwischen den Seitenwänden angeordnet und über eine Nockenrollenachse drehbar an diesen abgestützt. Die Nockenrolle dient zum Abgriff einer Nockenhubbewegung von einer nicht dargestellten Nockenwelle.
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Der Primärhebel 1 ist an seinem ventilseitigen Hebelendbereich über die Achse 3 verschwenkbeweglich mit dem Sekundärhebel 2 verbunden, während er an seinem abstützseitigen Hebelendbereich über Koppelmittel 4 mit dem Sekundärhebel 2 zur Hubumschaltung koppelbar ist. Zur Aufnahme der Koppelmittel 4 ist eine Buchse 5 vorgesehen, die an einem am abstützseitigen Hebelendbereich zwischen den Seitenwänden ausgebildeten Rahmen 6 an der Oberseite des Querstegs angeordnet ist.
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Der Sekundärhebel 2 weist parallele Seitenarme auf, die an ihren Enden jeweils über einen Querbügel einteilig verbunden sind. An den in Einbaulage der Nockenwelle zugewandten Oberseiten der Seitenarme sind Gleitflächen zum Abgriff einer Nockenhubbewegung ausgebildet. Der Primärhebel 1 wird an seinen Seitenwänden und stirnseitigen Enden von den Seitenarmen und Querbügeln des Sekundärhebels 2 umfasst. Primär- und Sekundärhebel 1, 2 sind aus Blech hergestellt.
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Die Achse 3 ist am ventilseitigen Hebelendbereich an fluchtenden Öffnungen quer durch die Seitenwände des Primärhebels 1 und durch die Seitenarme des Sekundärhebels 2 zur schwenkbeweglichen Abstützung hindurchgeführt. Eine koaxial auf der Achse 3 angeordnete Feder, die beispielhaft als Drehschenkelfeder ausgeführt ist, dient als sogenannte Lost-Motion-Feder, die bei einem Verschwenken des Sekundärhebels 2 relativ zum Primärhebel 1 die Rückstellung des ersteren gewährleistet.
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2 bis 5 zeigen den Primärhebel 2 mit der am ventilseitigen Hebelendbereich angeordnete Achse 3 und der auf dieser angeordneten Lost-Motion-Feder. Am abstützseitigen Hebelendbereich ist der Rahmen 6 an der Oberseite des Querstegs angeordnet und einteilig mit dessen äußerem Ende verbunden. Der Rahmen 6 besteht aus zwei gegenüberliegenden Abschnitten 7, 8 und einem diese verbindenden mittleren Abschnitt (2 und 3). Die Abschnitte 7, 8 und der mittlere Abschnitt sind einteilig aneinander angeschlossen und zueinander abgewinkelt. Sie werden aus einem in der Draufsicht rechteckigen Blechstreifen gebildet, der dreifach umgebogen ist. Der Rahmen 6 erstreckt sich ausgehend vom äußeren stirnseitigen Ende des Querstegs an der Oberseite des abstützseitigen Hebelendbereichs zwischen den Seitenwänden parallel zu diesen in axial innere Richtung, wobei der Rahmen 6 an den Hebelquerseiten offen ist.
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Der Primärhebel 1 ist am abstützseitigen Hebelendbereich an der Unterseite des Querstegs mit einer kalottenförmigen Wölbung 9 ausgeführt (4 und 5). Die Wölbung 9 bildet an ihrer Innenseite eine konkave Lagerfläche 10 zur schwenkbeweglichen Abstützung. An dieser ist der Primärhebel 1 beispielsweise über ein nicht dargestelltes Abstützelement an einem Zylinderkopf der Brennkraftmaschine abstützbar ist. Am ventilseitigen Hebelendbereich bildet der Primärhebel 1 an der Unterseite des Querstegs die Anlage zur Betätigung des Gaswechselventils.
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Der Rahmen 6 überspannt die Wölbung 9 an ihrer Außenseite, so dass die Wölbung 9 axial zwischen den gegenüberliegenden Abschnitte 7, 8 des Rahmens 6 angeordnet ist. Der Rahmen 6 weist einen axial äußeren Abschnitt 7 auf, der einteilig mit dem äußeren stirnseitigen Ende des Querstegs am abstützseitigen Hebelendbereich geringfügig beabstandet vom axial äußeren Rand der Wölbung 9 verbunden und an der Oberseite des Querstegs senkrecht abgewinkelt ist (5). Am Ende des äußeren Abschnitts 7 ist senkrecht zu diesem in axial innere Richtung abgewinkelt der mittlere Abschnitt angeschlossen. Schließlich ist ein axial innerer Abschnitt 8 am Ende des mittleren Abschnitts mit seinem freien Ende 11 zum Quersteg hin abgewinkelt, so dass er dem axial äußeren Abschnitt 7 gegenüberliegt. Dabei ist der axial innerer Abschnitt 8 geringfügig beabstandet vom axial inneren Rand der kalottenförmigen Wölbung 9 mit der Oberseite des Querstegs festverbunden.
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Äußerer und innerer Abschnitt 7, 8 liegen axial gegenüber und weisen zur Aufnahme der Buchse 4 fluchtende Aufnahmebohrungen 12, 13 auf, in die die Buchse 5 an ihren axialen Enden zur Befestigung kraftschlüssig eingesteckt ist. Hierbei schließen die axialen stirnseitigen Enden der Buchse 5 bündig mit den Außenseiten des äußeren und inneren Abschnitts 7, 8 des Rahmens 6 ab. Die Aufnahmebohrungen 12, 13 verlaufen dabei axial leicht schräg geneigt, so dass die Buchse 5 mit ihrem dem Ende des abstützseitigen Hebelendbereichs zugewandten äußeren Endabschnitt leicht zur Oberseite des Querstegs hin geneigt ist und mit ihrem Außendurchmesser die konvexe kalottenförmigen Wölbung 10 im Bereich ihres Scheitels schneidet.
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An der Buchse 5 sind ausgehend von ihren Enden zwei axiale Bohrungen 14, 15 vorgesehen, an denen der Innendurchmesser aufgeweitet ist, so dass die Bohrungen 14, 15 an ihren inneren Enden etwa axial mittig der Buchse 5 einen radialen Ringvorsprung am Innendurchmesser bilden (4 und 5). In der der dem abstützseitigen Hebelende zugewandten ersten Bohrung 14 ist ein Verriegelungsbolzen der Koppelmittel 4 zum Koppeln mit dem Sekundärhebel 2 verschiebbar angeordnet. Der Verriegelungsbolzen ist mit einem Haltestift verschiebbar verbunden, der in der zweiten Bohrung 15 der Buchse 5 angeordnet ist. Der Haltestift ist zur Rückstellung über eine in der zweiten Bohrung 15 angeordnete Rückstellfeder gegen den Ringvorsprung angefedert und zur Verbindung mit dem Verriegelungsbolzen radial innen am Ringvorsprung in die erste Bohrung 14 verschiebbar hindurchgeführt. Der Ringvorsprung bildet an einem Ringabsatz an der ersten Bohrung 14 einen Endanschlag 16 für den Verriegelungsbolzen bei dessen Rückstellung in den entriegelten Zustand.
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An der Buchse 5 ist im Bereich des Ringvorsprungs ein radialer Druckmitteldurchgang 17 zwischen Außendurchmesser und der ersten Bohrung 14 ausgebildet. Über den Druckmitteldurchgang 17 ist der dort verschiebbar angeordnete Verriegelungsbolzen zum Koppeln mit dem Sekundärhebel 2 mit Druckmittel beaufschlagbar. Zur Druckmittelversorgung kommuniziert der Druckmitteldurchgang 17 am Außendurchmesser der Buchse 5 mit einem an der kalottenförmigen Wölbung 9 des Querstegs ausgebildeten Druckmittelkanal 18, der von der Lagerfläche 10 an der Innenseite der Wölbung 9 ausgeht und zu ihrer Außenseite führt.
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Durch Druckmittelbeaufschlagung am Druckmitteldurchgang 17 ist der Verriegelungsbolzen aus der ersten Bohrung 14 der Buchse 5 an der Außenseite des axial äußeren Abschnitts 7 des Rahmens 6 am Ende des abstützseitigen Hebelendbereichs herausschiebbar und mit der Unterseite des Querbügels 19 des Sekundärhebels 2 koppelbar (1 und 4). Hierzu ist die Unterseite des Querbügels 19 entsprechend der Neigung der Aufnahmebohrungen 12, 13 abgeschrägt und bildet dort eine korrespondierende zylindrische Anlagefläche für den Verriegelungsbolzen. Dabei ist der Querbügel 19 an seiner Oberseite an einem am Rahmen 6 durch einen stirnseitigen Vorsprung gebildeten Anschlag 20 (3) anlegbar. Als Druckmittel wird vorzugsweise Hydraulikmittel oder Motoröl aus einem entsprechenden Kreislauf bzw. Reservoir des Fahrzeugs verwendet.
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Die 1 bis 5 zeigen den Schlepphebel in einem Betriebzustand, bei dem Primär- und Sekundärhebel 1, 2 entkoppelt und zueinander verschwenkbar sind, so dass nur die an der Nockenrolle des Primärhebels 1 abgegriffene Hubbewegung auf das Gaswechselventil übertragen wird. Hierbei sind die Koppelmittel 4 an der Außenseite des axial inneren Abschnitts 7 des Rahmens 6 aus der Buchse 5 teilweise herausgeschoben.
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In 6 bis 19 ist in mehreren Arbeitsschritten die Herstellung eines als Innenhebel ausgeführten Primärhebels 1 für einen schaltbaren Schlepphebel dargestellt. Denkbar ist, dass die gezeigten Arbeitsschritte in weitere Zwischenschritte unterteilt oder mehrere Arbeitsschritte in einem Arbeitsschritt zusammengefasst werden.
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In einem in 6 gezeigten ersten Arbeitsschritt wird der Primärhebel 1 aus einer Platine in Blech durch Blechumformen, insbesondere durch Stanzen und Biegen, vorgefertigt. Die Seitenwände und der sie verbindende Quersteg werden als U-förmiges Querschnittsprofil durch Biegen, vorzugsweise durch Tiefziehen, hergestellt. Zugleich wird an der Unterseite des Querstegs des ventilseitigen Hebelendbereichs die Anlage zur Betätigung eines Gaswechselventils und am abstützseitigen Hebelendbereich die kalottenförmigen Wölbung 9 mit der konkave Lagerfläche 10 an der Unterseite angeformt. Im zwischen den Hebelendbereichen gelegenen mittleren Bereich und am ventilseitigen Hebelendbereichs sind dabei die Seitenwände parallel zueinander angeordnet, während der abstützseitigen Hebelendbereich zum Ende hin zum Anformen der konkaven kalottenförmigen Lagerfläche 10 aufgeweitet ist. Am Ende des abstützseitigen Hebelendbereichs ist ein Blechstreifen 21 als Lasche einteilig mit dem Quersteg verbunden ausgestanzt. Der Blechstreifen 21 weist etwa die Breite des Querstegs und in der Draufsicht ein rechteckige Form auf. Er dient zur Herstellung einer Aufnahme für nicht dargestellte Koppelmittel 4 am Primärhebel 1.
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In dem zwischen den Hebelendbereichen gelegenen mittleren Bereich wird der an der Hebelunterseite die Seitenwände verbindende Quersteg und werden an diesen zwei fluchtend gegenüberliegende Aufnahmeöffnungen zur Aufnahme der Nockenrollenachse ausgestanzt. Am ventilseitigen Hebelendbereich werden zwei fluchtend gegenüberliegende Aufnahmeöffnungen zur Aufnahme der Achse 3 zur schwenkbeweglichen Abstützung des Sekundärhebels 2 ebenfalls ausgestanzt.
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In einem zweiten Arbeitsschritt gemäß 8 bis 10 wird durch mehrfaches Biegen des Blechstreifens 21 ein Rahmen 6 an der Oberseite des abstützseitigen Hebelendbereichs hergestellt, der an den Hebelquerseiten offen ist (8). Hierzu wird der Blechstreifen 21 an drei Biegekanten 22, 23, 24 zwischen den Seitenwänden an der Oberseite des abstützseitigen Hebelendbereichs in rückwärtiger Richtung umgebogen. An einer ersten Biegekante 22, die den Quersteg an seinem äußeren stirnseitigen Ende begrenzt ist der Blechstreifen 21 mit einem ersten Abschnitt 7 um ca. 90° zur Oberseite des Querstegs umgebogen, eine zweite Biegekante 23, die den ersten Abschnitt 7 begrenzt und an der ein zweiter Abschnitt des Blechstreifens 21 um ca. 90° rückwärtig nach axial innen umgebogen ist und eine dritte Biegekante 24, die den zweiten Abschnitt begrenzt und an der ein dritter Abschnitt 8 mit dem freien Ende 11 des Blechstreifens 21 zurück zur Oberseite des Querstegs umgebogen ist, so dass erster und dritter Abschnitt 7, 8 gegenüberliegen. Dabei ist das Ende 11 geringfügig beabstandet vom axial inneren Rand der kalottenförmigen Wölbung 9 am Quersteg angelegt. Der aus den Abschnitten 7, 8 und dem sie verbindenden mittleren Abschnitt gebildete Rahmen 6 ist am freien Ende 11 des Blechstreifens 21 an der Oberseite des Querstegs verschweißt. Dabei schließt das Ende 11 bündig mit dem axial inneren Rand des Querstegs stirnseitig ab.
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Die Außenseiten des ersten und zweiten Abschnitts 7 des Rahmens 6 bilden ebene Flächen 25, 26, die senkrecht zueinander ausgerichtet sind und eine rechteckige Form haben (9 und 10). Hierbei ist die Fläche 25 an der Außenseite des ersten Abschnitts 7 axial ausgerichtet und bildet das axiale stirnseitige Ende des abstützseitigen Hebelendbereichs. Sie wird an einem durch den zweiten Abschnitt gebildeten axial stirnseitigen Vorsprung begrenzt, der beispielsweise durch Prägen hergestellt werden kann und an seiner Unterseite den Anschlag 20 für den Querbügel 19 des Sekundärhebels 2 bildet (8 und 10).
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In einem dritten Arbeitsschritt gemäß 11 bis 13 werden an den gegenüberliegenden Abschnitten 7, 8 des Rahmens 6 Aufnahmebohrungen 12, 13 zur Aufnahme der Buchse 5 hergestellt, die ihrerseits zur Aufnahme der Koppelmittel 4 dient. Die Aufnahmebohrungen 12, 13 können an den gegenüberliegenden Abschnitten 7, 8 des Rahmens 6 in einem Arbeitsschritt gebohrt werden. Sie verlaufen axial leicht schräg geneigt zum Ende des abstützseitigen Hebelendbereichs hin, so dass bei der Bohrung der Aufnahmebohrungen 12, 13 die konvexe kalottenförmigen Wölbung 11 an der Oberseite des Querstegs im Bereich des Druckmittelkanals 18 angeschnitten (11) und eine konkave zylindrische Auflagefläche 27 für die Buchse 5 gebildet wird (13).
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In einem in 14 bis 16 dargestellten vierten Arbeitsschritt wird die Buchse 5, hier eine einfache Hülse, in die Aufnahmebohrungen 12, 13 eingefügt, insbesondere eingepresst. Die Buchse 5 wird dabei mit dem Duckmitteldurchgang 17 zum Druckmittelkanal 18 hin ausgerichtet (14). Die zylindrische Auflagefläche 27 an der kalottenförmigen Wölbung 9 dient zugleich zur Abdichtung der Druckmittelverbindung zwischen Druckmittelkanal 18 und Druckmitteldurchgang 17 an der Buchse 5. Zur Fixierung wird diese zusätzlich an den Innenseiten des Rahmens 6 und im Bereich der kalottenförmigen Wölbung 10 am Quersteg verschweißt. Die Buchse 5 schließt an der Außenseite der Aufnahmebohrung 12 des dritten Abschnitts 8 des Rahmens 6 bündig ab, während sie an der Außenseite der Aufnahmebohrung 13 des ersten Abschnitts 7 stirnseitig geringfügig vorsteht.
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In einem fünften Arbeitsschritt gemäß 17 bis 19 wird die Buchse 5 auf Länge bearbeitet und der an der Außenseite der Aufnahmebohrung 13 des ersten Abschnitts 7 des Rahmens 6 stirnseitig überstehende Teil entfernt, so dass das die Buchse 5 mit ihrem Ende bündig an der Außenseite des ersten Abschnitts 7 des Rahmens 6 abschließt.
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Die Buchse 5 wird an dem Endabschnitt, der der Aufnahmebohrung 13 am ersten Abschnitt 7 des Rahmens 6 zugewandt ist, am Innendurchmesser durch eine Bohrung 14 aufgeweitet. Diese dient zur Aufnahme eines zum Koppeln mit dem nicht dargestellten Sekundärhebel 2 verschiebbaren Verriegelungsbolzens und bildet an ihrem inneren Ende im Bereich des Druckmitteldurchgangs 17 einen Ringabsatz als Endanschlag 16 für den Verriegelungsbolzen. Denkbar ist auch, die Buchse 5 vor dem Einfügen in die Aufnahmebohrungen 12, 13 vollständig zur Aufnahme der Koppelmittel 4 zu bearbeiten.
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Zur Herstellung eines schaltbaren Schlepphebels wird ein vorzugsweise aus Blech hergestellter Sekundärhebel 2 am Primärhebel 1 verschwenkbar abgestützt. Hierzu wird die Achse 3 an den hierfür vorgesehenen Öffnungen an den Seitenwänden des Primärhebels 1 und an den Seitenarmen des Sekundärhebels eingesteckt. Primär- und Sekundärhebel 1, 2 werden dann über eine auf der Achse 3 angeordnete Feder als Lost-Motion-Feder gegen einander verspannt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Primärhebel
- 2
- Sekundärhebel
- 3
- Achse
- 4
- Koppelmittel
- 5
- Buchse
- 6
- Rahmen
- 7
- Abschnitt
- 8
- Abschnitt
- 9
- Wölbung
- 10
- Lagerfläche
- 11
- Ende
- 12
- Aufnahmebohrung
- 13
- Aufnahmebohrung
- 14
- Bohrung
- 15
- Bohrung
- 16
- Endanschlag
- 17
- Druckmitteldurchgang
- 18
- Druckmittelkanal
- 19
- Querbügel
- 20
- Anschlag
- 21
- Blechstreifen
- 22
- Biegekante
- 23
- Biegekante
- 24
- Biegekante
- 25
- Fläche
- 26
- Fläche
- 27
- Auflagefläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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