DE102015220669A1

DE102015220669A1 - Vorrichtung zur Kraftsimulation an einem Betätigungselement eines Fahrzeuges und eine Einrichtung zur Betätigung eines elektrischen Kupplungssystems, vorzugsweise eines Fahrzeuges

Info

Publication number: DE102015220669A1
Application number: DE102015220669.6A
Authority: DE
Inventors: Francesco Emanuele Fiorini; Sebastian HONSELMANN
Original assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 2014-10-29
Filing date: 2015-10-22
Publication date: 2016-05-04

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kraftsimulation an einem Betätigungselement eines Fahrzeuges, vorzugsweise einen Pedalsimulator, welcher eine haptische Rückmeldung über ein vorgegebenes Kraft-Weg-Verhalten vermittelt, umfassend eine Kolben-Zylinder-Einheit (5, 14), wobei ein Kolben (5) über eine Kolbenstange (4) mit dem Betätigungselement (3) verbunden ist, welches den Kolben (5) innerhalb des Zylinders (14) axial bewegt. Bei einer Vorrichtung, welche einfach herzustellen ist und eine gute Simulation eines Kraft-Weg-Verhaltens erlaubt, ist der Innenraum des Zylinders (14) durch einen, radial mit einer Innenwandung (24) des Zylinders (14) abschließenden, beweglich gelagerten Trennkolben (15) in zwei Hohlräume (16, 17) aufgeteilt, wobei in dem ersten Hohlraum (16) eine, dem Trennkolben (15) nachgeordnete Kammer (18) positioniert ist, die innerhalb des Zylinders (14) einseitig in Richtung des Kolbens (5) offen ausgebildet ist, wobei der erste Hohlraum (16) und die Kammer (18) mit einem Medium befüllt sind und die Kammer (18) einen veränderlichen Querschnitt aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kraftsimulation an einem Betätigungselement eines Fahrzeuges, vorzugsweise einen Pedalsimulator, welcher eine haptische Rückmeldung über ein vorgegebenes Kraft-Weg-Verhalten vermittelt, umfassend eine Kolben-Zylinder-Einheit, wobei ein Kolben über eine Kolbenstange mit dem Betätigungselement verbunden ist, welches den Kolben innerhalb des Zylinders axial bewegt sowie eine Einrichtung zur Betätigung eines elektrischen Kupplungssystems.
Aus der DE 10 2011 016 293 A1 ist ein Pedalkraftsimulator für eine Fahrzeugbremsanlage mit elektronischer Signalübertragung bekannt, bei der eine, von der Fußkraft des Fahrzeugführers abhängige Ansteuerung des Bremsmomentes, insbesondere mittels elektro-hydraulischer oder elektro-mechanischer Systeme vorgenommen wird, wobei der Pedalkraftsimulator ein, für einen Fahrzeugführer gewohntes Bremsgefühl generiert. Der Pedalkraftsimulator umfasst eine pneumatisch arbeitende Kolben-Zylinder-Einheit, deren Kolben eine Kompressionskammer mit einem ansteuerbaren Ventil begrenzt und entgegen der Kompressionsrichtung mittels zumindest eines ersten Federelementes den Kolben mit einer Kraft belastet sowie über eine Kolbenstange mit einem Fahrzeugbremspedal derart verbunden ist, dass die Kolbenstange während der Betätigung des Fahrzeugbremspedals eine Winkeländerung relativ zur Kolben-Zylinder-Einheit erfährt. Diese Winkelbeweglichkeit stellt hohe Anforderungen an die Konstruktion des Pedalkraftsimulators.
Die DE 10 2010 061 439 A1 offenbart ein Bremssystem für ein Kraftfahrzeug, bei welchem ein Bremspedal, das von einem Fahrzeugführer betätigbar ist, mit einem Pedalsimulator zur Erzeugung einer wegabhängigen Gegen- bzw. Rückstellkraft verbunden ist. Die Stellung des Bremspedals wird mittels eines Sensors erfasst und dessen Sensorsignal dem Steuergerät zur Auswertung zugeführt. Entsprechend der Stellung des Bremspedals erzeugt das Steuergerät Steuersignale für eine Antriebssteuereinheit und eine Bremssteuereinheit, so dass ein dadurch erzeugter generatorischer Bremsanteil zusammen mit dem Reibungsbremsanteil ein Bremsmoment bzw. eine Bremswirkung erzeugt, die der Stellung des Bremspedals entspricht. Gleichzeitig wird der Pedalsimulator von dem Steuergerät derart angesteuert, dass auf das Bremspedal eine Gegenkraft bzw. Rückstellkraft wirkt, sich also eine Weg-Kraft-Abhängigkeit einstellt, die dem Fahrer ein Pedalgefühl wie bei einer Bremsung ausschließlich mit einer hydraulischen Bremsanlage gibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Kraftsimulation an einem Betätigungselement eines Fahrzeuges anzugeben, welche dem Fahrzeugführer das gleiche Gefühl vermittelt wie bei einer normalen hydraulischen Anlage und welche trotzdem einfach herstellbar ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Innenraum des Zylinders durch einen, radial mit einer Innenwandung des Zylinders abschließenden, beweglich gelagerten Trennkolben in zwei Hohlräume aufgeteilt ist, wobei in dem ersten Hohlraum eine, dem Trennkolben nachgeordnete Kammer positioniert ist, die innerhalb des Zylinders einseitig in Richtung des Kolbens offen ausgebildet ist, wobei der erste Hohlraum und die Kammer mit einem Medium befüllt sind und die Kammer einen veränderlichen Querschnitt aufweist. Der Trennkolben ist dabei zum Zylinder abgedichtet. Durch die Variation des Volumens in der Kammer durch deren veränderbaren Querschnitt und die damit verbundene Bewegung des Trennkolbens wird eine Gegenkraft zu der von dem Kolben aufgrund der Betätigung des Betätigungselementes aufgenommenen Kraft erzeugt. Dies hat den Vorteil, dass auch bei einem nicht hydraulischen Betätigungssystem, insbesondere einem rein elektrischen Fahrzeugkupplungssystem, dem Fahrzeugführer das gleiche Gefühl übermittelt wird, wie bei einem normalen hydraulischen Betätigungssystem. Die Vorrichtung zur Kraftsimulation simuliert somit eine Kraft-Weg-Kennlinie, die der durch ein hydraulisches System hervorgerufenen Kraft-Weg-Kennlinie sehr nahe kommt. Dabei wird die Kraft, welche am Fuß oder an der Hand des Fahrzeugführers über das Betätigungselement angreift, in Abhängigkeit des, durch den Kolben zurückgelegten Weges hervorgerufen. So wird eine große Gegenkraft erzeugt, wenn der Querschnitt der Kammer relativ klein ist und sich das durch den eigentlichen Kolben verdrängte Flüssigkeitsvolumen schnell gegenüber dem Trennkolben bewegt. Im Gegensatz dazu liegt eine geringe Gegenkraft vor, wenn bei einem großen Querschnitt der Kammer das Flüssigkeitsvolumen auf den Trennkolben wirkt. Die Größe der Vorrichtung zur Kraftsimulation entspricht dabei der Größe eines Geberzylinders bei einem hydraulischen Kupplungsbetätigungssystem, so dass keine weiteren Anforderungen an den Platzbedarf im Kraftfahrzeug gestellt werden. Deshalb kann der Kraftsimulator anstelle des Geberzylinders an derselben Stelle im Kraftfahrzeug eingebaut werden.
Vorteilhafterweise weist die Kammer mindestens eine, beweglich ausgebildete, sich axial im Zylinder erstreckenden Wand zur Änderung des Querschnitts auf, wobei bei einer Verengung des Querschnitts das Medium gegen den Trennkolben gedrückt wird. Durch diese bewegliche Ausgestaltung der Wand ist eine konstruktiv einfache Veränderung des Querschnittes der Kammer möglich.
In einer Ausgestaltung sind zwei, sich gegenüberliegende, sich axial im Zylinder erstreckende Wände der Kammer mit einer Steuereinheit verbunden, welche beide Wände gleichzeitig ansteuert, wodurch diese sich aufeinander zu bewegen. Durch die Verwendung zweier gegenüberliegender Wände, die beweglich ausgebildet sind, lässt sich die Volumenänderung des Mediums innerhalb der Kammer relativ schnell realisieren, wobei bei einer Verkleinerung des Querschnittes der Kammer das in der Kammer befindliche Medium schnell aus der Kammer in den ersten Hohlraum fließt und den Trennkolben bewegt. Gleichzeitig hat die Ansteuerung der beiden beweglichen Wände durch die Steuereinheit den Vorteil, dass eine Veränderung des Querschnitts der Kammer in Abhängigkeit der Bewegung des Betätigungselementes verändert werden kann, so dass eine besonders feinfühlige Gestaltung der simulierten Kraft-Weg-Kennlinie erfolgen kann.
In einer Variante erfolgt die Bewegung der Wände in Abhängigkeit eines von dem Betätigungselement zurückgelegten Weges und/ oder einer Betätigungsgeschwindigkeit des Betätigungselementes. Dies hat den Vorteil, dass der Zeitpunkt für die Bewegung der Wände der Kammer gezielt gewählt werden kann. Um eine sehr differenzierte Kraft-Weg-Kennlinie zu erzeugen, kann eine Veränderung des Querschnittes der Kammer nur innerhalb einem bestimmten Wegabschnitt oder nur bei einer bestimmten Betätigungsgeschwindigkeit des Betätigungselementes vorgenommen werden, so dass es dem Fahrzeugnutzer möglich ist, während eines Betätigungsvorganges unterschiedliche Widerstände am Fuß oder an der Hand durch das Betätigungselement wahrzunehmen.
In einem Ausführungsbeispiel umfasst der zweite, auf einer, der Kammer abgewandten Seite des Trennkolbens aufgespannte Hohlraum ein Federelement, welches zwischen einer sich radial erstreckenden Zylinderwandung und dem Trennkolben vorgespannt ist. Durch dieses innere Federelement muss zur Bewegung des Trennkolbens ein bestimmter Druck auf diesen ausgeübt werden, um eine Gegenkraft zu der Kraft wahrzunehmen, die durch den Kolben übertragen wird.
In einer weiteren Ausführungsform ist die Kolbenstange durch den Trennkolben hindurch geführt und ragt in den Innenraum des Zylinders hinein, wobei der an der Kolbenstange befestigte Kolben stempelähnlich ausgebildet ist und sich im unbetätigten Zustand des Betätigungselementes bis annähernd an die offene Seite der Kammer erstreckt. Die Kolbenstange ist dabei zum Trennkolben abgedichtet. Dies hat den Vorteil, dass sowohl der Kolben als auch der Trennkolben unabhängig voneinander betätigt werden, wobei der Kolben lediglich durch die Betätigung des Betätigungselementes bewegt wird, während der Trennkolben ausschließlich durch den Druck des Mediums im ersten Hohlraum bewegt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass bei einem Angreifen des inkompressiblen Mediums der Trennkolben in seiner Position nachgibt und so der Raum für das in der Kammer verdrängte Volumen des Mediums durch eine Verschiebung des Trennkolbens und somit eine Verkleinerung des zweiten Hohlraumes geschaffen wird. Aufgrund der inkompressiblen Eigenschaft des Mediums, vorzugsweise einer Hydraulikflüssigkeit, entsteht eine Gegenkraft, welche durch den Fahrzeugführer am Betätigungselement sicher fühlbar ist.
Vorteilhafterweise weisen die Innenseiten der beiden beweglich ausgebildeten Wände der Kammer eine wellenähnliche Kontur auf.
In einer weiteren Variante betätigt ein von der Steuereinheit angesteuertes Stellglied die gegenüberliegenden Wände der Kammer, wobei das Stellglied nach einem elektrischen, einem pneumatischen oder einem piezoelektrischen Prinzip arbeitet. Über dieses Stellglied erfolgt eine Rückkopplung der, von dem Betätigungselement ausgegebenen Signale auf das Betätigungselement selbst.
Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Betätigung eines elektrischen Kupplungssystems, bei welchem ein Betätigungselement mit einer Vorrichtung zur Kraftsimulation an dem Betätigungselement verbunden ist, wobei die Stellung des Betätigungselementes von einer Sensoreinheit erfasst wird und elektrisch an eine Steuereinheit weitergegeben wird, welche mit einer Kupplung in einer Wirkverbindung steht. Bei einer Einrichtung, bei welcher dem Fahrzeugführers bei der Betätigung des Betätigungselementes dasselbe Gefühl gegeben wird, als wenn er ein hydraulisches Kupplungsbetätigungssystem nutzt, ist die Vorrichtung zur Kraftsimulation nach mindestens einem der in dieser Schutzrechtsanmeldung beschriebenen Merkmale ausgebildet.
Vorteilhafterweise ist die Steuereinheit über ein elektrisches, pneumatisches oder piezoelektrisches Stellglied mit der Vorrichtung zur Kraftsimulation verbunden. Dadurch wird der Kreislauf, welcher vom Betätigungselement ausgeht, über die Steuereinheit, das Stellglied sowie die Vorrichtung zur Kraftsimulation wieder auf das Betätigungselement zurückgeführt. Somit ist die Einrichtung in einer beliebigen Form einsetzbar.
Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eine davon soll anhand der in der Zeichnung dargestellten Figuren näher erläutert werden.
Es zeigen:
1: eine Prinzipdarstellung eines elektrischen Kupplungsbetätigungssystems,
2: ein Ausführungsbeispiel für einen Pedalsimulator des elektrischen Kupplungsbetätigungssystems gemäß 1.
Gleiche Merkmale sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
In 1 ist eine Prinzipdarstellung eines elektrischen Kupplungsbetätigungssystems dargestellt, welches auch als Clutch-by-Wire-System bezeichnet wird. Das elektrische Kupplungsbetätigungssystem umfasst einen Pedalsimulator 2, der mechanisch mit einem Kupplungspedal 3 verbunden ist. Das Kupplungspedal 3 betätigt über eine Kolbenstange 4 einen, in dem Pedalsimulator 2 axial beweglich gelagerten Kolben 5. Eine, in dem Pedalsimulator 2 enthaltene hydraulische Flüssigkeit setzt dem Kolben 5 bei dessen Bewegung einen mechanischen Widerstand entgegen. Die Bewegung des Kolbens 5 wird durch eine Weg-Sensor-Einheit 6 detektiert, die mit dem Pedalsimulator 2 verbunden und vorzugsweise in diesem integriert ist. Über eine elektrische Leitung 7 ist die Weg-Sensor-Einheit 6 mit einer Steuer- und Leistungseinheit 8 verbunden. Neben der Steuerelektronik umfasst die Steuer- und Leistungseinheit 8 einen Aktor, welcher über eine weitere Leitung 9 die Kupplung 10 ansteuert. Die Leitung 9 ist im vorliegenden Fall als hydraulische Leitung ausgebildet. Die Ansteuerung der Kupplung 10 kann alternativ aber auch pneumatisch oder mechanisch erfolgen. Darüber hinaus ist die Steuer- und Leistungseinheit 8 elektrisch mit einer Steuereinheit 11 verbunden, welche ein Stellglied 12 ansteuert, das an den Pedalsimulator 2 führt.
In 2 ist ein Ausführungsbeispiel des Pedalsimulators 2 gezeigt, wie dieser in dem Kupplungsbetätigungssystem 1 gemäß 1 verwendet wird. Das Kupplungspedal 3 ist über einen Anschluss 13 an der Kolbenstange 4 befestigt. Innerhalb eines Zylinders 14 wird der Kolben 5 über die Kolbenstange 4 in Abhängigkeit von der Stellung des Kupplungspedals 3 axial bewegt. Der Zylinder 14 ist durch einen beweglich gelagerten Trennkolben 15 in zwei Hohlräume 16 und 17 unterteilt. Der Hohlraum 16 ist mit Hydraulikmedium, der Hohlraum 17 mit einem gasförmigen Medium, wie z.B. Luft gefüllt. Die Kolbenstange 4 durchdringt den Trennkolben 15, so dass der Kolben 5 im Inneren des ersten Hohlraumes 16 gelagert ist. Dieser erste Hohlraum 16 umfasst an seinem, dem Trennkolben 15 entgegengesetzten Ende eine Kammer 18, welche zum Trennkolben 15 hin eine Öffnung 19 aufweist. Im unbetätigten Zustand des Kupplungspedals 3 steht der Kolben 5 annähernd im Bereich der Öffnung 19 der Kammer 18. Der Trennkolben 15 ist an seiner Außenseite zur Innenwandung des Zylinders 14 abgedichtet.
Die Kammer 18 weist zwei beweglich ausgebildete, sich gegenüberliegende Wände 20 und 21 auf, die sich in axialer Richtung des Zylinders 14 erstrecken. Die Oberflächen der beweglich ausgebildeten Wände 20, 21 weisen dabei eine wellenförmige Kontur 23 auf. Die beweglichen Wände 20, 21 sind über Leitungen 22 mit dem als Hydraulikmotor ausgebildeten Stellglied 12 verbunden, welches wiederum elektrisch von der Steuereinheit 11 angesteuert wird, die ihr Signal von dem Wegsensor 6 erhält.
Der zweite Hohlraum 17, welcher zwischen dem Trennkolben 15 und einer, die Kolbenstange 4 führenden, radial verlaufenden Wandung 24 des Zylinders 14 aufgespannt ist, umfasst ein inneres Federelement 25, was zwischen der Wandung 24 und dem Trennkolben 15 vorgespannt ist. Der erste Hohlraum 16 ist dabei mit der hydraulischen Flüssigkeit gefüllt, welche auch den Innenraum der Kammer 18 ausfüllt. Außerhalb des Zylinders 14 ist die Kolbenstange 4 von einer Rückstellfeder 26 umgeben, wobei in diesem Bereich der Rückstellfeder 26 der Wegsensor 6 angeordnet ist.
Der beschriebene Pedalsimulator 2 funktioniert wie folgt: Bei einer Betätigung des Kupplungspedals 3 wird die Pedalbewegung über einen Anschluss 13 in eine entsprechende Vorschubbewegung der Kolbenstange 4 umgesetzt. Hierbei wird zum einen die Rückstellfeder 26 zusammengedrückt und gespannt, wodurch eine rückstellende Reaktionskraft entsteht. Der für den Fahrer hieraus resultierende Kraftverlauf ist zunächst linear (entsprechend der Federkonstante). Außerdem wird der, an der Kolbenstange 4 befestigte Kolben 5 gegenüber dem ortsfest gelagerten Zylinder 14 innerhalb diesem vorwärts bewegt. Die Steuer- und Leistungseinheit 8 bestimmt aus dem Zeitraum, in welchem das Betätigungselement 3 einen vorgegebenen Weg zurücklegt, eine Betätigungsgeschwindigkeit, welche an die Steuereinheit 11 ausgegeben wird. In Abhängigkeit von den, durch die Steuereinheit 11 abgegebenen Stellbefehlen pumpt das Stellglied 12 in Abhängigkeit von der Betätigungsgeschwindigkeit des Kupplungspedals 3 Flüssigkeit in die Leitung 22 und verursacht somit eine Bewegung der beiden beweglich gelagerten Wände 20, 21 der Kammer 18. Durch diese Bewegung wird der Querschnitt des Innenraumes der Kammer 18 verringert, was zu einer Verengung der Öffnung 19 führt. Hierbei strömt die hydraulische Flüssigkeit entlang der verengten Öffnung 19 aus der Kammer 18 heraus in den Hohlraum 16 und drückt gegen den Trennkolben 15. Der Trennkolben 15 bewegt sich dabei gegen das innere Federelement 25, wodurch sich der Druck innerhalb des ersten Hohlraumes 16 entspannt und der Kolben 5 einen geringeren Widerstand detektiert. Dies simuliert dem Fahrzeugnutzer am Fahrpedal 3 eine absinkende Betätigungskraft. Dies erfolgt dadurch, dass die Betätigungskraft in die entgegengesetzte Richtung der Fußkraft des Fahrzeugnutzers wirkt. Die durch die Öffnung 19 strömende hydraulische Flüssigkeit bewirkt eine Reduzierung des Volumens und damit eine, von den Abmessungen der Öffnung 19 und dem Durchfluss abhängigen Veränderung der Druckverhältnisse im Inneren des Zylinders 14. Der zweite Hohlraum 17 stellt somit einen Ausgleichsraum für die Änderung der Druckverhältnisse im ersten Hohlraum 16 dar. Lässt die Kraft auf den Trennkolben 15 nach, schiebt dieser die hydraulische Flüssigkeit zurück in den Hohlraum 16.
Alternativ zur Geschwindigkeitsabhängigkeit kann die Querschnittsänderung der Kammer aber auch wegabhängig gesteuert werden. Dabei ist es der Applikation überlassen, ob sich der Querschnitt der Kammer 18 kontinuierlich über den gesamten Pedalweg des Kupplungspedals 3 verändert oder ob er nur bei bestimmten Wegen oder bei einer bestimmten Änderungsgeschwindigkeit verändert wird.
Bezugszeichenliste

1: Kupplungsbetätigungssystem
2: Pedalsimulator
3: Kupplungspedal
4: Kupplungsstange
5: Kolben
6: Weg-Sensor-Einheit
7: Elektrische Leitung
8: Steuer- und Leistungseinheit
9: Leitung
10: Kupplung
11: Steuereinheit
12: Stellglied
13: Mechanischer Anschluss
14: Zylinder
15: Trennkolben
16: Erster Hohlraum
17: Zweiter Hohlraum
18: Kammer
19: Öffnung
20: Bewegliche Wand
21: Bewegliche Wand
22: Leitung
23: Kontur der beweglichen Wand
24: Wandung
25: Federelement
26: Rückstellfeder

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102011016293 A1 [0002]
DE 102010061439 A1 [0003]

Claims

Vorrichtung zur Kraftsimulation an einem Betätigungselement eines Fahrzeuges, vorzugsweise ein Pedalsimulator, welcher eine haptische Rückmeldung über ein vorgegebenes Kraft-Weg-Verhalten vermittelt, umfassend eine Kolben-Zylinder-Einheit (5, 14), wobei ein Kolben (5) über eine Kolbenstange (4) mit dem Betätigungselement (3) verbunden ist, welches den Kolben (5) innerhalb des Zylinders (14) axial bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum des Zylinders (14) durch einen, radial mit einer Innenwandung (24) des Zylinders (14) abschließenden, beweglich gelagerten Trennkolben (15) in zwei Hohlräume (16, 17) aufgeteilt ist, wobei in dem ersten Hohlraum (16) eine, dem Trennkolben (15) nachgeordnete Kammer (18) positioniert ist, die innerhalb des Zylinders (14) einseitig in Richtung des Kolbens (5) offen ausgebildet ist, wobei der erste Hohlraum (16) und die Kammer (18) mit einem Medium befüllt sind und die Kammer (18) einen veränderlichen Querschnitt aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammer (18) mindestens eine beweglich ausgebildete, sich axial im Zylinder (14) erstreckenden Wand (20, 21) zur Änderung des Querschnitts (15) auf, wobei bei einer Verengung des Querschnitts das Medium gegen den Trennkolben 15 gedrückt wird.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei, sich gegenüberliegende, sich axial im Zylinder (14) erstreckende Wände (20, 21) der Kammer (18) mit einer Steuereinheit (11) verbunden sind, welche beide Wände (20, 21) gleichzeitig ansteuert, wodurch diese sich aufeinander zu bewegen.
Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Wände (20, 21) in Abhängigkeit eines, von dem Betätigungselement (3) zurückgelegten Weges und/oder einer Betätigungsgeschwindigkeit des Betätigungselementes (3) erfolgt.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite, auf einer der Kammer (18) abgewandten Seite des Trennkolbens (15) aufgespannte Hohlraum (17) ein Federelement (25) umfasst, welches zwischen einer sich radial erstreckenden Zylinderwandung (24) und dem Trennkolben (15) vorgespannt ist.
Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolbenstange (4) durch den Trennkolben (15) hindurch geführt ist und in den Innenraum des Zylinders (14) hineinragt, wobei der an der Kolbenstange (4) befestigte Kolben (5) stempelähnlich ausgebildet ist und sich im unbetätigten Zustand des Betätigungselementes (3) bis annähernd an die offene Seite der Kammer (18) erstreckt.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseiten der beiden beweglich ausgebildeten Wände (20, 21) der Kammer (18) eine wellenähnliche Kontur (23) aufweisen.
Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein, von der Steuereinheit (11) angesteuertes Stellglied (12) die gegenüberliegenden Wände (20, 21) der Kammer (18) betätigt, wobei das Stellglied (12) nach einem elektrischen oder einem pneumatischen oder einem piezoelektrisch Prinzip arbeitet.
Einrichtung zur Betätigung eines elektrischen Kupplungssystems, bei welchem ein Betätigungselement (3) mit einer Vorrichtung (2) zur Kraftsimulation an dem Betätigungselement (3) verbunden ist, wobei die Stellung des Betätigungselementes (3) von einer Sensoreinheit (6) erfasst wird und elektrisch an eine Steuer- und Leistungseinheit (8) weitergegeben wird, welche mit einer Kupplung (10) in einer Wirkverbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (2) zur Kraftsimulation nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und Leistungseinheit (8) über ein elektrisches, pneumatisches oder piezoelektrisches Stellglied (12) mit der Vorrichtung zur Kraftsimulation verbunden ist.