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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufnahme von Magnetresonanzdaten eines durch die Atmung bewegten Zielgebiets eines Patienten mit einer Magnetresonanzeinrichtung und eine Magnetresonanzeinrichtung.
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Die Magnetresonanzbildgebung ist besonders geeignet für sogenannte Weichteilaufnahmen, da verschiedene Gewebearten innerhalb eines Patienten deutlich unterschieden werden können, mithin ein hoher Weichteilkontrast vorliegt. Daher wird die Magnetresonanzbildgebung häufig genutzt, um Untersuchungen im Bereich des Oberkörpers eines Patienten durchzuführen, beispielsweise Abdomen- und/oder Herzuntersuchungen.
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Eine sich stellende Herausforderung bei der Durchführung von Magnetresonanzaufnahmen im Bereich des Oberkörpers ist die Atmung des Patienten. Ist das aufzunehmende Zielgebiet durch die Atmung bewegt, kann es aufgrund der Atembewegung zu Bewegungsartefakten kommen, die die resultierende Bildqualität deutlich verschlechtern. Mithin wurde bereits Verfahren vorgeschlagen, um derartige Bewegungsartefakte zu vermeiden oder zu reduzieren.
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Dabei ist es zum einen bekannt, die Magnetresonanzdaten während eines Atemanhaltevorgangs des Patienten, also in einem Zustand angehaltenen Atems, aufzunehmen. Hierzu ist es bekannt, Atemkommandos, beispielsweise über spezielle Kopfhörer oder optisch, an den innerhalb der Patientenaufnahme der Magnetresonanzeinrichtung befindlichen Patienten zu geben, wobei davon ausgegangen wird, dass dieser die Atemkommandos ausführt. Hierbei ist allerdings auch die Kooperation des Patienten zu beachten, wobei zudem frühestens bei Betrachten der rekonstruierten Bilder erkenntlich wird, ob die Aufnahme der Magnetresonanzdaten tatsächlich in einem Atemanhaltezustand, also während eines Atemanhaltevorgangs, erfolgt ist.
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Es wurde ferner vorgeschlagen, ein Atemsignal, beispielsweise eine Ateminformation, zu nutzen, um die Aufnahme der Magnetresonanzdaten getriggert in bestimmten Abschnitten des Atemzyklus durchzuführen. Zur Ermittlung des Atemsignals kann zum einen vorgesehen sein, durch die Magnetresonanzbildgebung einen sogenannten Navigator, mithin eine niedrigdimensionale Bildaufnahme einer sich durch die Atmung bewegenden Kontrastkante im Patienten, beispielsweise einer Begrenzung des Zwerchfells, aufzunehmen und auszuwerten. Denkbar ist es jedoch auch, dedizierte Atemsensoren einzusetzen, beispielsweise einen Atemgürtel, einen Brustgurt, einen in der Patientenliege verbauten Atemsensor und dergleichen. Sowohl aus Navigatoren als auch aus den Sensordaten eines Atemsensors lassen sich den aktuellen Atemzustand beschreibende Ateminformationen ermitteln, so dass die Aufnahme der Magnetresonanzdaten bzw. jeweils eines Teils der Magnetresonanzdaten, immer bei Vorliegen des gleichen Atemzustands, beispielsweise bei vollständiger Exspiration, getriggert werden kann. Bezüglich der Verwendung von Navigatoren ist eine äußerst aufwendige Positionierung des Navigators und ein klarer Kontrast erforderlich, was nicht immer ideal und einfach möglich ist. Sensoren stellen zusätzliche Objekte im Bildgebungsbereich, insbesondere im Homogenitätsvolumen, der Magnetresonanzeinrichtung dar, reduzieren also den ohnehin geringen Platz in der Patientenaufnahme weiter und können gegebenenfalls die Aufnahme der Magnetresonanzdaten stören.
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Es wurden auch bereits Verfahren zur Bewegungskorrektur von Magnetresonanzdaten vorgeschlagen, die beispielsweise derartige Ateminformationen nutzen können, wobei die Anwendung solcher Verfahren mit den beschriebenen Ateminformationen weniger bevorzugt ist, da diese nicht hinreichend genau die Bewegung im eigentlichen Zielgebiet beschreiben können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine einfach zu realisierende Möglichkeit zur die Atmung berücksichtigenden Aufnahme von Magnetresonanzdaten anzugeben.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Verfahren der eingangs genannten Art vorgesehen, das sich dadurch auszeichnet, dass eine in einer Patientenaufnahme der Magnetresonanzeinrichtung angeordnete, auf den Patienten gerichtete, optische Kamera verwendet wird, wobei durch die Kamera vor und/oder während der Aufnahme der Magnetresonanzdaten aufgenommene Bilddaten des Patienten zu einer den Atemzustand beschreibenden Ateminformation ausgewertet werden und die Ateminformationen zur Triggerung und/oder Bewegungskorrektur und/oder Beurteilung eines Atemanhaltevorgangs eines Patienten verwendet wird.
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Mithin schlägt die Erfindung vor, das beschriebene Problem der atemgesteuerten bzw. von der Atmung beeinflussten Magnetresonanzbildgebung durch eine optische Kamera zu lösen, welche sich in der Patientenaufnahme („Bore“) der Magnetresonanzeinrichtung befindet und die Atembewegung des Patienten in Bilddaten aufnimmt, zu lösen. Derartige, auch als „In-Bore-Kameras“ bezeichneten optischen Bildgebungsvorrichtungen wurden bereits für die Überwachung von Bewegungen des Kopfes bei Kopfaufnahmen vorgeschlagen. Die Kameras sind entsprechend magnetresonanzkompatibel ausgeführt und können beispielsweise an und/oder in einer inneren Verkleidung der Patientenaufnahme angeordnet sein, aber auch an anderen innerhalb der Patientenaufnahme befindlichen Geräten, beispielsweise auf Gehäusen einer Kopfspule und dergleichen. Üblicherweise ist die Kamera so angeordnet, dass sie den Aufnahmebereich, also das Homogenitätsvolumen, erfasst, somit auch das dort angeordnete Zielgebiet und umgebende Bereiche des Patienten. Sollen Magnetresonanzdaten eines Zielgebiets am Oberkörper des Patienten aufgenommen werden, wird mithin auch der insbesondere durch die Atmung bewegte Brustkorb (bzw. darauf angeordnete Objekte) erfasst und kann in den Bilddaten detektiert werden.
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Durch eine Bildauswertung, die beispielsweise mittels einer Bildverarbeitungseinheit einer Steuereinrichtung der Magnetresonanzeinrichtung erfolgen kann, lassen sich Atembewegungen am Patienten feststellen und mithin eine Ateminformation, die den aktuellen Atemzustand beschreibt, schlussfolgern, welche dann bevorzugt zur Triggerung und/oder zur Beurteilung eines Atemanhaltevorgangs eines Patienten verwendet wird.
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Einer der Vorteile der vorliegenden Erfindung ist es, eine ohnehin vorhandene In-Bore-Kamera auch zur Überwachung der Atmung bzw. Sequenzsteuerung bei der Aufnahme von Magnetresonanzdaten unter freier Atmung zu nutzen. Der Wert der in der Patientenaufnahme verbauten Kamera steigt durch die zusätzliche Applikation; zudem können Atemsensoren, also weitere Hardware-Komponenten, vermieden werden. Dabei kann die Kamera als „Hardware“ entsprechend in ihrer Funktionalität auf Software-Ebene, insbesondere also im Rahmen der Bildverarbeitung, erweitert werden, um atemgesteuerte Aufnahmen durchzuführen bzw. zu überwachen.
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Besonders bevorzugt ist es in diesem Zusammenhang, wenn die Ateminformation durch eine Lokalisierung und Nachverfolgung einer durch die Atmung bewegten Oberfläche des Patienten und/oder eines auf einer durch die Atmung bewegten Oberfläche des Patienten angeordneten Objekts ermittelt wird. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die betrachtete Oberfläche der Brustkorb des Patienten ist, der sich im Verlauf der Atmung senkt und hebt. Ist auf dem Brustkorb des Patienten ein Objekt angeordnet, insbesondere eine Lokalspule, überträgt sich diese Bewegung auch auf das auf der entsprechenden Oberfläche aufliegende Objekt, so dass mithin auch dessen Bewegung nachverfolgt werden kann.
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Das Auffinden von durch die Atmung bewegten Oberflächen des Patienten, insbesondere des Brustkorbs, kann beispielsweise unter Nutzung eines Patientenmodells im Rahmen der Bildverarbeitung erfolgen. Möglich ist es auch, optisch wahrnehmbare, auf dem Patienten positionierte Marker einzusetzen, die das Auffinden der bewegten Oberfläche vereinfachen. Schließlich ist es im Rahmen der Bildverarbeitung auch möglich, Bewegungsmuster in den Bilddaten im zeitlichen Verlauf zu analysieren. Beispielsweise kann eine Auswertung von Bewegungsmustern in den Bilddaten hinsichtlich ihrer zeitlichen Periodizität erfolgen, wobei für die Atembewegung ein bestimmter Frequenzbereich bekannt ist. Zur Nachverfolgung kann dann zweckmäßigerweise ein Oberflächensegment ausgewählt werden, das die größte Amplitude der periodischen Atembewegung gemäß der Bilddaten aufweist. Selbstverständlich sind im Rahmen der Bildverarbeitung auch Kombinationen dieser Möglichkeiten denkbar. Bildverarbeitungsverfahren, die die Nachverfolgung von Punkten/Objekten in zeitlich aufeinanderfolgenden Bildern erlauben, sind im Stand der Technik ebenso bereits bekannt und können auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
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Besonders zweckmäßig ist es in diesem Kontext ferner, wenn die Kamera eine 3D-Kamera, insbesondere eine Time-of-Flight-Kamera, ist und zur Ermittlung der Ateminformation der Abstand von der Kamera zu der Oberfläche und/oder dem Objekt über die Zeit ausgewertet wird. Alternativ zu einer 3D-Kamera lässt sich eine Abstandsinformation auch durch die Verwendung mehrerer, an unterschiedlichen Orten angeordneter Kameras sowie durch Verfahren des optischen Flusses ermitteln. Bevorzugt ist es jedoch, wenn zur Ermittlung des zur Beschreibung der Atembewegung besonders geeigneten Abstands zu der bewegten Oberfläche / dem darauf platzierten Objekt das Time-of-Flight-Verfahren genutzt wird. Es ergibt sich dann eine periodische Abstandsänderung, die die entsprechende Atembewegung des Patienten abbildet und besonders einfach zu interpretieren ist.
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Die Ateminformation kann in einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zur Triggerung der Aufnahme wenigstens eines Teils der Magnetresonanzdaten, insbesondere einer Schicht, verwendet werden. Mithin wird die direkte Erkennung der Atembewegung durch die Kamera genutzt, um das Vorliegen eines bestimmten Atemzustands festzustellen, beispielsweise der vollständigen Exspiration, um die Aufnahme der Magnetresonanzdaten, insbesondere eines Teils der Magnetresonanzdaten, der im erwarteten Zeitraum, in dem der Atemzustand nur gering vom Trigger-Atemzustand abweicht, aufgenommen werden kann, zu starten. Mithin wird von einer Steuereinrichtung, die die Ateminformation ermittelt hat, das Vorliegen des Trigger-Atemzustands überprüft und ein Triggersignal erzeugt, welches die Aufnahme im korrekten Atemzustand anstößt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass bei Feststellung eines unterbrochenen Atemanhaltevorgangs während der Aufnahme von Magnetresonanzdaten eine Nachricht an eine Bedienperson ausgegeben wird und/oder die während der Unterbrechung des Atemanhaltens aufgenommenen Magnetresonanzdaten markiert und/oder verworfen werden. Möglich ist es mithin auch, zu überwachen, ob der Patient während der Aufnahme der Magnetresonanzdaten tatsächlich über die gesamte Messzeit den Atem, wie gewünscht, anhält, oder ob der Atemanhaltezustand unterbrochen wird. Atmet der Patient, beispielsweise aufgrund krankheitsbedingter Limitationen der Atemorgane, noch vor Beendigung der Messung, kann eine entsprechende Information als Nachricht an das Bedienpersonal ausgegeben werden.
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Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung in diesem Kontext sieht jedoch vor, dass verworfene oder markierte Magnetresonanzdaten vollständig automatisch nach Wiederherstellung des Atemanhaltens getriggert erneut vermessen werden. Das bedeutet, die Ateminformation kann auch dazu genutzt werden, die Neuaufnahme ganzer Schichten bzw. sonstiger Anteile der Magnetresonanzdaten, die während einer Unterbrechung des Atemanhaltevorgangs ermittelt wurden, automatisch zu triggern.
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Allgemein, aber auch in diesem Kontext, ist es besonders vorteilhaft, wenn bei Feststellung eines unterbrochenen Atemanhaltevorgangs während der Aufnahme von Magnetresonanzdaten die während des Atemanhaltevorgangs vorliegende Ateminformation gespeichert wird und bei der Wiederherstellung des gleichen oder eines vergleichbaren Atemzustands als Vergleich zu aktuellen Ateminformationen herangezogen wird. Das bedeutet, der während des Atemanhalten vorliegende Atemzustand, beschrieben durch die entsprechende Ateminformation, kann als Referenzzustand bzw. dann Referenzinformation abgespeichert werden und genutzt werden, um zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise, um die Aufnahme verworfener und/oder markierter Magnetresonanzdaten zu wiederholen, den gleichen Atemzustand, also den Referenzzustand, wiederherzustellen. Beispielsweise kann abhängig von einer Abweichung der aktuellen Ateminformation von der Referenzinformation eine Ausgabe von Anweisungen an den Patienten erfolgen, die diesen möglichst einfach zum korrekten Wiederherstellen des Referenzzustands führen.
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Neben dem Verfahren betrifft die Erfindung auch eine Magnetresonanzeinrichtung, aufweisend eine Patientenaufnahme mit einer in dieser angeordneten optischen Kamera sowie eine eine Bildverarbeitungseinheit aufweisende Steuereinrichtung, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet ist. Sämtliche Ausführungen bezüglich des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich analog auf die erfindungsgemäße Magnetresonanzeinrichtung übertragen, mit welcher mithin ebenso die bereits genannten Vorteile erhalten werden können.
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Es sei noch angemerkt, dass das hier beschriebene Vorgehen sowohl für offene als auch für geschlossene Magnetresonanzeinrichtungen anwendbar ist, bevorzugt jedoch bei sogenannten geschlossenen Magnetresonanzeinrichtungen angewendet wird, bei denen die Patientenaufnahme durch eine zylindrische Bohrung in einer Hauptmagneteinheit gebildet wird.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 einen Ablaufplan eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 einen Ablaufplan eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
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3 eine erfindungsgemäße Magnetresonanzeinrichtung.
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Bei den im Folgenden dargestellten Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Verfahrens sollen Magnetresonanzdaten eines durch die Atmung bewegten Zielgebiets des Patienten möglichst artefaktfrei aufgenommen werden. Hierzu wird davon ausgegangen, dass der Patient zu Beginn des Verfahrens bereits auf einer Patientenliege innerhalb der Patientenaufnahme derart platziert ist, dass sich das Zielgebiet, beispielsweise das Herz oder der Abdomenbereich, im Homogenitätsbereich der Magnetresonanzeinrichtung befindet.
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In einem ersten Ausführungsbeispiel werden in einem Schritt S1 nun bereits vor der eigentlichen Aufnahme der Magnetresonanzdaten Bilddaten mit einer in der Magnetresonanzaufnahme angeordneten, auf das Homogenitätsvolumen gerichteten 3D-Kamera aufgenommen. Dies dient dazu, durch Auswertung dieser Bilddaten die Ermittlung einer Ateminformation aus im Folgenden weiterhin aufgenommenen Bilddaten zu initialisieren. Hierzu findet mithin eine Bildverarbeitung der Bilddaten im Schritt S1 statt, deren Ziel es ist, eine durch die Atmung bewegte Oberfläche des Patienten bzw. ein darauf angeordnetes Objekt, das mithin mitbewegt wird, zu identifizieren und im weiteren Verlauf nachzuverfolgen. Dabei sind verschiedene Herangehensweisen denkbar, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch kombiniert herangezogen werden können. So bietet sich als Oberfläche des Patienten der Brustkorb an, der mittels eines Patientenmodells und entsprechender Objekterkennungsalgorithmen aufgefunden werden kann, gegebenenfalls auch unter Verwendung von Hintergrundwissen zur Positionierung des Patienten in der Magnetresonanzeinrichtung. Gegebenenfalls kann die Kamera auch mit dem Koordinatensystem der Magnetresonanzeinrichtung registriert sein, so dass eine beispielsweise in einem Localizer aufgefundene Position des Brustkorbs des Patienten aus Magnetresonanzdaten in den Bilddaten der Kamera wieder aufgefunden werden kann oder zumindest das Auffinden unterstützt werden kann. Liegt ein Objekt, insbesondere eine Lokalspule, auf dem Patienten auf, hier insbesondere auf dem Brustkorb, kann diese selbstverständlich auch durch eine Objektklassifizierung aufgefunden werden. Bei der hier verwendeten Kamera handelt es sich um eine 3D-Kamera, so dass insbesondere Abstände zu den einzelnen im Bild sichtbaren Merkmalen ermittelt werden können. Hierzu wird vorliegend das Time-of-Flight-Verfahren eingesetzt. Dies ermöglicht es insbesondere auch, Abstandsverläufe für verschiedene Merkmale in den Bilddaten zu analysieren, beispielsweise dahingehend, ob die Frequenz der dort festgestellten periodischen Bewegung innerhalb eines Referenzfrequenzbandes für mögliche Atembewegungen liegt. Die entsprechenden bewegten Oberflächen können dann nach der Amplitude der periodischen Bewegung sortiert werden, wobei beispielsweise die Oberfläche mit der höchsten Bewegungsamplitude, die meist durch den Brustkorb gegeben sein wird, zur Ermittlung des Atemzustands nachverfolgt werden kann. Ist die nachzuverfolgende bewegte Oberfläche bzw. das nachzuverfolgende bewegte Objekt erst bekannt, kann der Abstand im entsprechenden Bildbereich ständig überwacht werden und liefert mithin eine Ateminformation, die den aktuellen Atemzustand während des Atemzyklus beschreibt.
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Der Schritt S2 deutet die nun folgende kontinuierliche Ermittlung der Ateminformation aus den Bilddaten der Kamera an.
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In einem Schritt S3 wird nun die Ateminformation dahingehend überwacht, ob ein bestimmter, gewünschter Atemzustand, beispielsweise maximale Exspiration, hinreichend genau gegeben ist, wobei dann, wenn dies der Fall ist, ein Triggersignal ausgegeben wird, welches in einem Schritt S4 dazu führt, dass, solange der entsprechende Atemzustand in bestimmten Toleranzbereichen erwartet wird, was beispielsweise aus einer mehrere Atemzyklen abdeckenden Auswertung der zuvor aufgenommenen Ateminformationen ermittelt werden kann, oder die Ateminformation keinen außerhalb des Toleranzbereichs liegenden Atemzustand anzeigt, Magnetresonanzdaten des Patienten aufgenommen werden. Dabei ist es nicht notwendig, alle benötigten Magnetresonanzdaten während eines einzigen Aufnahmeabschnitts aufzunehmen, so dass im Schritt S5 überprüft wird, ob alle benötigten Magnetresonanzdaten bereits aufgenommen wurden, insbesondere alle Schichten vermessen wurden. Ist dies nicht der Fall, wird im Schritt S2 weiter überwacht, ob der gewünschte Atemzustand eintritt, so dass getriggert weitere Magnetresonanzdaten, insbesondere weitere Schichten, aufgenommen werden können. Sind alle Magnetresonanzdaten aufgenommen worden, wird das Verfahren im Schritt S6 beendet.
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Im Ausführungsbeispiel der 2 wird nach der Initialisierung im Schritt S1, die dem ersten Ausführungsbeispiel entspricht, in einem Schritt S7 wenigstens ein Atemanhaltekommando an den Patienten ausgegeben, welches zur Einstellung eines bestimmten, gewünschten Atemzustands für die Aufnahme der Magnetresonanzdaten führt, der im Folgenden auch als Referenzzustand bezeichnet werden soll. Es wird mit der Aufnahme der Magnetresonanzdaten im Schritt S8 begonnen. Parallel zur Aufnahme der Magnetresonanzdaten wird im Schritt S2 weiter die Ateminformation ermittelt, wobei der nach dem Atemanhaltekommando in Schritt S7 vorliegende Atemzustand, beschrieben durch die dann vermessene Ateminformation, gespeichert wird, so dass die entsprechende Ateminformation eine Referenzinformation bildet.
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Im Schritt S9 wird dann überprüft, ob die aktuelle Ateminformation von der Referenzinformation außerhalb eines Toleranzbereichs abweicht, mithin ob der Atemanhaltevorgang durch den Patienten unterbrochen wurde. Ist dies nicht der Fall, wird die Überwachung im Schritt S2 wie auch die Aufnahme von Magnetresonanzdaten weiter fortgesetzt. Wird jedoch festgestellt, dass der Atemanhaltevorgang unterbrochen ist, mithin der Referenzzustand der Atmung nicht mehr gegeben ist, so erfolgen in einem vorliegenden Ausführungsbeispiel in einem Schritt S10 mehrere Maßnahmen. Zum einen wird eine Nachricht über den Abbruch des Atemanhaltens an einen Bediener ausgegeben. Zugleich aber werden die während dem Nichtvorliegen des Referenzzustands aufgenommenen Magnetresonanzdaten markiert und verworfen. Der Aufnahmevorgang wird unterbrochen.
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In einem Schritt S11 wird dann in jedem Fall überprüft, ob bereits alle gewünschten Magnetresonanzdaten aufgenommen sind oder ob, falls alle Magnetresonanzdaten vorliegen, Magnetresonanzdaten markiert sind. Ist dies der Fall, wird durch erneute Atemkommandos im Schritt S7 versucht, den Referenzzustand möglichst genau wiederherzustellen, wonach in einem Schritt S8 unter weiterer, erneuter Überwachung im Schritt S2 die markierten bzw. noch fehlenden Magnetresonanzdaten aufgenommen werden können. Sobald alle Magnetresonanzdaten im Referenzzustand aufgenommen vorliegen, wird das Verfahren im Schritt S6 beendet.
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3 zeigt schließlich eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Magnetresonanzeinrichtung 1, die vorliegend eine Hauptmagneteinheit 2 aufweist, in der der das Grundmagnetfeld erzeugende Magnet angeordnet ist. In der Hauptmagneteinheit 2 ist eine zylindrische Patientenaufnahme 3 vorgesehen, die umgebend, wie grundsätzlich bekannt, eine Hochfrequenzspulenanordnung und eine Gradientenspulenanordnung vorgesehen sein können. In die Patientenaufnahme 3 kann ein hier nicht näher dargestellter Patient mittels einer Patientenliege 4 eingefahren werden.
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An einer Verkleidung der Patientenaufnahme 3 ist vorliegend eine 3D-Kamera 5, hier eine TOF-Kamera, angeordnet, deren Erfassungsbereich 6 wenigstens das Homogenitätsvolumen der Magnetresonanzeinrichtung 1 umfasst.
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Von der Kamera 5 aufgenommene Bilddaten werden an eine Bildverarbeitungseinheit 7 einer Steuereinrichtung 8 der Magnetresonanzeinrichtung 1 übermittelt. Die Steuereinrichtung 8 ist zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet, ermöglicht jedoch auch weitere Anwendungen der Bilddaten der Kamera 5, beispielsweise zur Nachverfolgung der Bewegung eines Kopfes.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.