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Die Erfindung betrifft einen Haltegriff für ein Einspurfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein mit entsprechenden Haltegriffen ausgestattetes Einspurfahrzeug.
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Einspurfahrzeuge, wie Motorräder, Motorroller oder Scooter, weisen bekanntermaßen eine beschränkte Transportmöglichkeit für Gepäck auf. Oftmals muss das Gepäck daher mit zusätzlichen Gurten am Fahrzeug befestigt werden. Je nach Modell sehen die Fahrzeuge Ösen vor, die beispielsweise direkt am Rahmen oder an einzelnen Verkleidungsteilen vorgesehen sind. Diese Ösen sind in der Regel jedoch derart ausgebildet, dass ein Spanngurt beim Verzurren an der Verkleidung anliegt, wodurch die Lackierung oder eine Nabung der Verkleidung oder der Sitzpolster in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch ist oftmals die Lage der Ösen derart ungünstig, dass ein sicheres Verzurren des Gepäcks bereits aus diesem Grunde nur schwer oder nicht möglich ist.
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Alternativ werden gerne auch die Haltegriffe des Sozius verwendet, um das Gepäck zu verzurren. Jedoch wird hierbei die Gefahr eines Verrutschens des Gurts begünstigt. Im Falle von Haltegriffen, die ein offenes Ende aufweisen, entfällt diese Möglichkeit der Befestigung ohnehin grundsätzlich, da der Gurt ansonsten über das freie Ende hinaus abrutschen und sich lösen kann.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung eine vorteilhafte und kompakte Vorrichtung zum sicheren Verzurren von Gepäck für ein Einspurfahrzeug bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Haltegriff mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie einem Einspurfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den jeweils abhängigen Ansprüchen.
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Demnach wird ein Haltegriff für ein Einspurfahrzeug, insbesondere für ein Motorrad, einen Motorroller oder einen Scooter, bereitgestellt, mit
- – einem ersten Befestigungsabschnitt zum Befestigen des Haltegriffs an dem Fahrzeug, insbesondere zum seitlichen Befestigen an dem Fahrzeug, und
- – einem Halteabschnitt, welcher einen Griff zum händischen Umgreifen und Festhalten für einen Passagier des Fahrzeugs bildet,
wobei der Halteabschnitt zumindest mit einem ersten Ende mit dem ersten Befestigungsabschnitt verbunden ist. Außerdem weist der Halteabschnitt einen Durchbruch zum Befestigen eines Befestigungsbandes auf.
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Der Haltegriff ist also derart ausgestaltet, dass dieser mittels des ersten Befestigungsabschnitts an dem Einspurfahrzeug angebracht werden kann. Vorzugsweise ist der erste Befestigungsabschnitt des Haltegriffs dabei zur seitlichen Befestigung an dem Fahrzeug, insbesondere an einem Fahrzeugrahmen, ausgebildet. Hierzu kann der erste Befestigungsabschnitt an einem ersten Ende entsprechende Verbindungsvorrichtungen, wie beispielsweise entsprechende Ausnehmungen, wie Bohrungen oder Gewinde, zur Aufnahme von Verbindungsmitteln, wie Schrauben oder dergleichen, aufweisen.
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Vorzugsweise ist eine Befestigung des Haltegriffs in dem für Soziushaltegriffe üblichen Bereich des Soziussitzes im hinteren Teil des Fahrzeugs möglich.
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Es versteht sich, dass ein derartiger Haltegriff jedoch ebenso an einer anderen Stelle des Fahrzeugs befestigt werden kann, sofern dies für die vorgesehene Aufgabe als Haltegriff und zur Gepäckverzurrung erforderlich ist.
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Der Halteabschnitt ist dazu ausgebildet, dem Passagier, also üblicherweise einem Sozius, zum Umgreifen mit dessen Hand und Festhalten während einer Fahrt zu dienen. Der Halteabschnitt ist hierzu mit seinem ersten Ende mit dem ersten Befestigungsabschnitt verbunden. Diese Verbindung kann beispielsweise derart ausgeführt sein, dass der Halteabschnitt eine Längsrichtung aufweist, welche durch die Richtung seiner größten Erstreckung definiert wird, und an seinem ersten Ende mit dem ersten Befestigungsabschnitt verbunden ist. Vorzugsweise ist das erste Ende des Halteabschnitts mit einem zweiten Ende des ersten Befestigungsabschnitts verbunden, wobei das zweite Ende des Befestigungsabschnitts entgegengesetzt zu dem ersten Ende des ersten Befestigungsabschnitts angeordnet und somit in verbautem Zustand von dem Fahrzeug abgewandt ist.
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Gemäß der Erfindung weist der Halteabschnitt den Durchbruch zum Befestigen des Befestigungsbandes auf. Dieser erstreckt sich durch den Halteabschnitt hindurch. Gemäß einer Ausführungsform erstreckt sich der Durchbruch von einer ersten Oberfläche des Halteabschnitts bis zu einer diametral entgegengesetzt angeordneten Oberfläche des Halteabschnitts hindurch.
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Vorzugsweise kann der Durchbruch zum Durchführen und/oder zum Einhaken des Befestigungsbandes ausgestaltet sein. Dies bedeutet, dass das Befestigungsband durch den Durchbruch hindurchgeführt werden kann, um dieses zu verzurren oder zu verknoten. Der Durchbruch kann zusätzlich oder alternativ derart ausgestaltet sein, dass das Befestigungsband in dem Durchbruch lediglich eingehakt wird. Dies bietet sich insbesondere für Befestigungsbänder an, welche mit Haken an den jeweiligen Band-Enden ausgestaltet sind.
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Jedenfalls kann mit Hilfe des Durchbruchs das Befestigungsband derart an dem Haltegriff fixiert werden, dass ein sicheres Befestigen gegen ein (seitliches) Verrutschen sichergestellt wird. Selbst wenn sich das Befestigungsband lockern sollte, ist dieses in dem Durchbruch stets (seitlich) geführt und gehalten, so dass ein plötzlicher Absturz des verzurrten Gepäcks verhindert werden kann. Zudem bietet sich der Vorteil, dass der Durchbruch aufgrund seiner spezifischen Anordnung im Halteabschnitt bestmöglich von den Verkleidungsteilen des Fahrzeugs beabstandet ist, so dass durch das Befestigungsband verursachte Beschädigungen wirkungsvoll verhindert oder zumindest reduziert werden können.
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Als Befestigungsband können zum Beispiel ein Spanngurt oder ein Seil eingesetzt werden. Der Durchbruch ist dementsprechend in seinen Abmessungen zu dimensionieren.
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Vorzugsweise kann der Durchbruch eine schlitzförmige Geometrie oder einen runden oder ovalen Querschnitt aufweisen. Je nach Geometrie des Befestigungsbandes kann dieses möglichst flächig und ohne Verdrillung innerhalb des Durchbruchs geführt sein.
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Des Weiteren kann der Halteabschnitt ein dem ersten Ende entgegengesetzt angeordnetes zweites Ende aufweisen.
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Beispielsweise kann das zweite Ende als freies Ende ausgebildet sein, so dass der gesamte Haltegriff im Wesentlichen L-förmig ausgestaltet ist. Demensprechend bietet der beschriebene Haltegriff den besonderen Vorteil mittels des Durchbruchs überhaupt ein Befestigungsband einen derartigen Haltegriff befestigen zu können, ohne dass die Gefahr eines Abrutschens oder Lösens besteht.
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Alternativ kann das zweite Ende mit dem ersten oder einem zweiten Befestigungsabschnitt verbunden sein. Im erstgenannten Fall bedeutet dies, dass neben dem ersten Ende auch das zweite Ende des Halteabschnitts mit dem ersten Befestigungsabschnitt verbunden ist. Bildlich dargestellt weist der Haltegriff in diesem Fall eine geschlossene, eine Ausnehmung umgreifende Form auf, wie beispielsweise eine kreisrunde, ovale, rechteckige oder trapezförmige Form. Diese wird somit durch den ersten Befestigungsabschnitt und den Halteabschnitt umrandet und definiert.
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Im zweiten Fall ist das erste Ende des Halteabschnitts mit dem ersten Befestigungsabschnitt und das zweite Ende mit dem zweiten Befestigungsabschnitt verbunden. Der zweite Befestigungsabschnitt ist hierbei ebenfalls zur Befestigung an dem Fahrzeug, insbesondere zum Befestigen an dem Fahrzeugrahmen, ausgestaltet. Vorzugsweise ist der zweite Befestigungsabschnitt analog zu dem ersten Befestigungsabschnitt, gegebenenfalls unter Berücksichtigung geometrischer Erfordernisse, ausgestaltet, so dass alle Merkmale des ersten Befestigungsabschnitts, sofern anwendbar, entsprechend für den zweiten Befestigungsabschnitt gelten sollen und dementsprechend zu verstehen sind.
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Außerdem kann der Halteabschnitt einstückig mit dem ersten und/oder dem zweiten Befestigungsabschnitt verbunden sein. Dies bedeutet, dass die genannten Abschnitte aus einem Material und als ein Stück ausgeführt sind. Die einzelnen Abschnitte können entweder aus einem Guss hergestellt oder stoffschlüssig zusammengefügt sein.
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Des Weiteren kann der Haltegriff aus einem metallischen Werkstoff, einem Kunststoff oder einem faserverstärkten Kunststoff gefertigt sein. Als faserverstärkten Kunststoff sind alle geeigneten Kunststoffe, insbesondere Duroplaste oder Thermoplaste, zu verstehen, die mit Verstärkungsfasern, insbesondere Metallfasern, Glasfasern, Kohlefasern, Aramidfasern, Kunststofffasern und/oder Naturfasern, verstärkt sind.
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Des Weiteren wird ein Einspurfahrzeug, insbesondere Motorrad oder Motorroller oder Scooter, bereitgestellt, mit einem Paar Haltegriffen, wobei jeder der beiden Haltegriffe gemäß der Beschreibung ausgebildet ist, und einer der Haltegriffe zumindest mit dem jeweiligen ersten Befestigungsabschnitt an einer linken Seite des Einspurfahrzeugs und der zweite Haltegriff zumindest mit dem jeweiligen ersten Befestigungsabschnitt an einer rechten Seite des Einspurfahrzeugs befestigt ist. Lediglich zur Klarstellung sind die Angaben der Seiten des Fahrzeugs aus der Sicht eines fahrbereit auf dem Einspurfahrzeug sitzenden Fahrers zu verstehen.
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Für den Fall, dass die Haltegriffe jeweils einen zweiten Befestigungsabschnitt aufweisen, ist dieser selbstverständlich in gleicher Weise an der jeweiligen linken oder rechten Seite des Fahrzeugs befestigt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figur näher erläutert.
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Diese zeigt einen Haltegriff 10 für ein Einspurfahrzeug (nicht dargestellt), insbesondere für ein Motorrad, einen Motorroller oder einen Scooter. Der Haltegriff 10 umfasst einen ersten Befestigungsabschnitt 11 zum Befestigen des Haltegriffs 10 an dem Fahrzeug. In der dargestellten Ausführungsform ist ein erstes Ende 11a des Befestigungsabschnitts 11 entsprechend dazu ausgebildet, an dem Fahrzeug befestigt zu werden. Beispielsweise sind hierzu an dem ersten Ende 11a Bohrungen mit oder ohne Gewinde vorgesehen, um den Haltegriff 10 mit dem Fahrzeug, insbesondere seitlich an einem Fahrzeugrahmen (ebenfalls nicht dargestellt), zu verschrauben.
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Des Weiteren umfasst der Haltegriff 10 einen Halteabschnitt 12, welcher einen Griff zum händischen Umgreifen und Festhalten für einen Passagier bildet.
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Der Halteabschnitt 12 weist eine Längserstreckung L auf, die durch die Richtung seiner größten Erstreckung definiert ist, und ist mit einem ersten Ende 12a mit dem ersten Befestigungsabschnitt 11 beziehungsweise mit dessen zweitem Ende 11b (des Befestigungsabschnitts 11) verbunden. Das zweite Ende 11b des Befestigungsabschnitts 11 ist entgegengesetzt zu dem ersten Ende 11a des Befestigungsabschnitts 11 und somit im verbauten Zustand abgewandt von dem Fahrzeug angeordnet.
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Der Halteabschnitt 12 weist außerdem einen Durchbruch 13 zum Befestigen eines Befestigungsbandes (nicht dargestellt) auf. Hierzu ist der Durchbruch 13 zum Durchführen und/oder zum Einhaken des Befestigungsbandes ausgestaltet, wobei das Befestigungsband zum Beispiel ein Spanngurt oder ein Seil sein kann. Der Durchbruch 13 erstreckt sich von einer ersten Oberfläche 14 des Halteabschnitts 12 bis zu einer diametral entgegengesetzten Oberfläche des Halteabschnitts 12 (nicht sichtbar auf dessen Rückseite) hindurch.
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Der Durchbruch 13 zeichnet sich in der dargestellten Ausführungsform durch eine schlitzförmige Geometrie aus. Alternativ kann der Durchbruch beispielsweise einen runden oder ovalen Querschnitt oder eine andere geeignete Form aufweisen (nicht dargestellt).
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Des Weiteren umfasst der Halteabschnitt 12 ein dem ersten Ende 12a (in seiner Längsrichtung L) entgegengesetzt angeordnetes zweites Ende 12b, wobei das zweite Ende 12b als freies Ende ausgebildet ist. Alternativ ist es möglich, das zweite Ende mit dem ersten oder einem zweiten Befestigungsabschnitt zu verbinden (nicht dargestellt).
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Vorzugsweise ist der Halteabschnitt 12 einstückig mit dem ersten Befestigungsabschnitt 11 verbunden und aus einem metallischen Werkstoff, einem Kunststoff oder einem faserverstärkten Kunststoff gefertigt.