DE102015215462A1 - Wälzlageranordnung mit Schmiermittelzuführung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Wälzlageranordnung, umfassend einen an einem Rotationsteil (1) befestigten mitrotierenden Lagerring (4), einen an einem feststehendem Teil (2) befestigten feststehenden Lagerring (5) sowie eine Vielzahl zwischen den Lagerringen (4, 5) angeordnete Wälzkörper (6), wobei das feststehende Teil (2) einen Zuführkanal (13) für Schmiermittel (14) aufweist. Erfindungsgemäß ist der Zuführkanal (13) axial außerhalb des Wälzlagers (3) angeordnet und axial zwischen Zuführkanal (13) und Wälzlager (3) ist ein ringförmiges hydraulisches Element (7) angeordnet.
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft eine Wälzlageranordnung, umfassend einen an einem Rotationsteil, beispielsweise Welle, befestigten mitrotierenden Lagerring, einen an einem feststehenden Teil befestigten feststehenden Lagerring sowie eine Vielzahl zwischen den Lagerringen angeordnete Wälzkörper, wobei das feststehende Teil einen Zuführkanal für Schmiermittel aufweist.
- Hintergrund der Erfindung
- Die Hauptaufgabe des Schmiermittels von Wälzlagern liegt darin, eine Berührung von Roll- und Gleitflächen des Wälzlagers zu verhindern oder zu reduzieren, so dass Reibung und Verschleiß gering gehalten werden. Bei einigen Anwendungen wird das Schmiermittel auch verwendet, um die Wärme aus dem Wälzlager abzuführen. Hierfür kommt in der Regel eine Ölschmierung zum Einsatz. Dadurch wird oftmals eine Überschmierung der Wälzlager, das heißt ein zu hoher Ölvolumenstrom, erreicht. Diese Überschmierung wirkt sich nachteilig auf die Gebrauchsdauer, Reibung und Drehzahleignung des Wälzlagers aus.
- In der
DE 10 2006 011 978 A1 ist ein Spindellager mit einer Ölschmierung offenbart, bei dem ausgehend von einer im Spindelgehäuse angeordneten Schmierstoffzuleitung über mehrere in den äußeren Lagerring eingearbeitete sowie in den Zwischenraum zwischen den Lagerringen mündende radiale Zuführbohrungen ein Öl-Luft-Schmierstoffgemisch unter Druck in das Spindellager injiziert wird. Des Weiteren ist der Zwischenraum zwischen den Lagerringen zumindest axial einseitig durch eine kreisringförmige Stauscheibe abgeschottet. Dadurch sollen die störenden Axialluftströme weitestgehend unterbrochen und der Schmierstoffanteil des injizierten Öl-Luft-Schmierstoffgemisches in dem Zwischenraum temporär zurück gehalten werden. - Aufgabe der Erfindung
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demnach, eine Überschmierung eines Wälzlagers, bei der es zu kritischen Schlupfzuständen oder hoher Reibung im Wälzlager kommt, zu reduzieren.
- Beschreibung der Erfindung
- Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe wird die im Anspruch 1 angegebene Wälzlageranordnung vorgeschlagen. Optionale vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich ganz oder teilweise aus den abhängigen Ansprüchen.
- Die erfindungsgemäße Wälzlageranordnung zeichnet sich dadurch aus, dass der Zuführkanal axial außerhalb des Wälzlagers angeordnet ist und axial zwischen Zuführkanal und Wälzlager ein ringförmiges hydraulisches Element angeordnet ist. Das hydraulische Element begrenzt den zugeführten Volumenstrom des Schmiermittels auf einen kritischen Schwellwert oder setzt dem Volumenstrom einen Widerstand entgegen, wenn dieser eine kritische Größenordnung erreicht. Unter Volumenstrom wird das Volumen verstanden, welches innerhalb einer bestimmten Zeit durch einen Querschnitt fließt. Unter Rotationsteil wird jegliches rotierende Maschinenelement verstanden, wie zum Beispiel eine Welle oder aber auch ein Außenring oder ein rotierendes Gehäuseteil.
- Vorzugsweise ist das hydraulische Element als Drossel ausgebildet. Unter Drossel wird eine Verengung des Querschnitts verstanden, wodurch ein örtlicher Strömungswiderstand entsteht. Dadurch wird die Strömungsgeschwindigkeit und somit auch der Volumenstrom des strömenden Mediums, hier des Schmiermittels, verändert. Die Drossel stellt den Oberbegriff für Blende und Düse dar. Eine Blende ist ein örtlicher Strömungswiderstand mit einer sprungartigen Querschnittsverengung, bei dem das Verhältnis von Länge zu Durchmesser verhältnismäßig klein ausfällt. Eine Düse hingegen weist eine allmähliche Querschnittsverengung auf.
- Es ist somit vorteilhaft, wenn das hydraulische Element eine Vielzahl an Bohrungen aufweist, wobei jede Bohrung als Blende ausgebildet ist. Der Volumenstrom, der durch das hydraulische Element durchfließt, wird dadurch reguliert, wodurch ein zu hoher Durchfluss vom Schmiermittel verhindert wird und somit auch keine Überschmierung stattfinden kann.
- Damit das hydraulische Element den Volumenstrom des Schmiermittels überhaupt regulieren kann, ist es notwendig, dass das hydraulische Element auch eine Dichtfunktion aufweist. Das Schmiermittel sollte hierfür hauptsächlich durch die ausgebildeten Öffnungen oder Bohrungen im hydraulischen Element in das Wälzlager gelangen. Das bedeutet, dass das hydraulische Element das Wälzlager zu einem Lagerring hin abdichten muss. Welcher Lagerring abgedichtet werden soll, ist abhängig von der jeweilig gewünschten Variante.
- Bei der ersten Variante ist das feststehende Teil radial außerhalb vom Rotationsteil angeordnet. Hier ist es zweckmäßig, wenn das hydraulische Element dicht am feststehenden Lagerring befestigt ist oder direkt in dem feststehenden Lagerring integriert ist. Das hydraulische Element kann auch beispielsweise fest mit dem feststehenden Teil verbunden sein oder direkt in dieses integriert sein, wodurch ebenfalls eine Dichtwirkung erreicht wird.
- Bei der zweiten Variante ist das Rotationsteil radial außerhalb vom feststehenden Teil angeordnet. Hier kann das hydraulische Element am feststehenden, in diesem Fall am inneren, Lagerring befestigt oder integriert sein. Vorzugsweise ist das hydraulische Element jedoch am mitrotierenden äußeren Lagerring befestigt oder integriert. Analog zur ersten Variante kann das hydraulische Element auch fest mit dem Rotationsteil oder mit dem feststehenden Teil verbunden sein oder in eines der beiden integriert sein.
- Hinsichtlich der ersten Variante ist es des Weiteren vorteilhaft, wenn das hydraulische Element einen Innendurchmesser aufweist, der größer ist als der Innendurchmesser des mitrotierenden Lagerrings. Demnach sollte der Innendurchmesser des hydraulischen Elements ebenfalls größer als der Außendurchmesser des Rotationsteils sein. Das bedeutet, dass zwischen dem hydraulischen Element und dem Rotationsteil ein schmaler Ringspalt vorhanden ist.
- Ferner ist es zweckmäßig, wenn am feststehenden Teil eine Ablaufscheibe vorgesehen ist, die mit dem hydraulischen Element einen Zwischenraum bildet, in den der Zuführkanal endet. Die Ablaufscheibe weist insbesondere bei der ersten Variante vorzugsweise einen größeren Innendurchmesser als das hydraulische Element auf. Das heißt, dass zwischen Ablaufscheibe und Rotationsteil ein größerer Ringspalt vorhanden ist im Vergleich zum Ringspalt zwischen hydraulischem Element und Rotationsteil. Durch die Querschnittsverengungen im hydraulischen Element staut sich das Schmiermittel im Zwischenraum. Das überschüssige Schmiermittel kann somit aus dem Zwischenraum über die Ablaufscheibe abfließen.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Weitere Einzelheiten, Merkmale, Merkmalskombinationen und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten, beispielhaften Ausführungsform der Erfindung sowie aus den Zeichnungen. Diese zeigen in:
-
1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wälzlageranordnung, -
2 die Ausführungsform aus1 der Wälzlageranordnung mit Schmiermittelstau im Zwischenraum, -
3 eine Ausführungsform des hydraulischen Elements. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
- In der
1 und2 ist die untere Hälfte in Bezug zur Einbaulage einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wälzlageranordnung dargestellt. Die Wälzlageranordnung umfasst dabei ein Rotationsteil1 , ein feststehendes Teil2 sowie ein dazwischen angeordnetes Wälzlager3 . Das Wälzlager3 weist einen rotierenden Lagerring4 und einen feststehenden Lagerring5 auf, wobei der rotierende Lagerring4 am Rotationsteil1 und der feststehende Lagerring5 am feststehenden Teil2 befestigt ist. Zwischen diesen beiden Lagerringen4 ,5 ist eine Vielzahl an Wälzkörpern6 , hier Zylinderrollen, angeordnet. Stirnseitig am Wälzlager3 ist ein hydraulisches Element7 angeordnet, das mit dem feststehenden Teil2 fest verbunden ist. In der3 ist eine beispielhafte Ausführungsform des hydraulischen Elements7 dargestellt. Das hydraulische Element7 weist eine ringförmige Scheibenform mit einer Vielzahl an Bohrungen8 auf. Die Bohrungen8 sind jeweils als Blende ausgebildet. Das heißt, dass an beiden Stirnseiten des hydraulischen Elements7 die Bohrungen8 einen großen Querschnitt9 aufweisen, der sich sprungartig zur axialen Mitte des hydraulischen Elements7 hin verjüngt. Das heißt jede Bohrung8 weist zwei große Querschnitte9 auf, zwischen denen sich jeweils ein kleinerer Querschnitt10 befindet. Die großen Querschnitte9 weisen den dreifachen Durchmesser des kleinen Querschnitts10 auf. Das hydraulische Element7 ist des Weiteren so ausgebildet und angeordnet, dass es weder den rotierenden Lagerring4 noch das Rotationsteil1 berührt. - Axial neben dem hydraulischen Element
7 , auf der zum Wälzlager3 abgewandten Stirnseite des hydraulischen Elements7 , schließt ein Zwischenraum11 an. Der Zwischenraum11 ist axial von dem hydraulischen Element7 und einer im axialen Abstand zum hydraulischen Element7 angeordneten Ablaufscheibe12 begrenzt. Die Ablaufscheibe12 ist mit dem feststehenden Teil2 fest verbunden und weist einen geringeren Innendurchmesser im Vergleich zum hydraulischen Element7 auf. Somit ist zwischen hydraulischem Element7 und Rotationsteil1 sowie zwischen Ablaufscheibe12 und Rotationsteil1 jeweils ein Ringspalt Shy, SAb vorhanden, wobei der Ringspalt SAb zwischen Ablaufscheibe12 und Rotationsteil1 größer ist. - Das feststehende Teil
2 weist des Weiteren einen radial verlaufenden Zuführkanal13 für Schmiermittel14 auf, der im Zwischenraum11 endet. Das Schmiermittel14 wird mittels einer Pumpe, hier nicht dargestellt, über den Zuführkanal13 in den Zwischenraum11 gepumpt. Das Schmiermittel14 strömt dann von dem Zwischenraum11 durch die Bohrungen8 des hydraulischen Elements7 in das Wälzlager3 . Aufgrund der Blendencharakteristik der Bohrungen8 staut sich das Schmiermittel14 vor der Querschnittsverengung9 ,10 , wodurch eine Druckdifferenz entsteht. Dadurch wird dem Wälzlager3 nur so viel Schmiermittel14 zugeführt, so dass es nicht zu kritischen Schlupfzuständen oder zu einer sehr hohen Reibung kommen kann. Wenn die Pumpe mehr Schmiermittel14 in den Zwischenraum11 pumpt als dieses durch die Bohrungen8 des hydraulischen Elements7 strömen kann, staut sich das Schmiermittel14 im Zwischenraum11 soweit in radialer Richtung an, dass das überschüssige Schmiermittel14 über die Ablaufscheibe12 zurück in ein Schmiermitteldepot, hier nicht dargestellt, fließen kann. Hierfür muss der Schmiermittelstand höher sein als die Ablaufscheibe12 in radialer Richtung. Dies ist beispielhaft in der2 dargestellt. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Rotationsteil
- 2
- feststehendes Teil
- 3
- Wälzlager
- 4
- rotierender Lagerring
- 5
- feststehender Lagerring
- 6
- Wälzkörper
- 7
- hydraulisches Element
- 8
- Bohrung
- 9
- großer Querschnitt der Bohrung
- 10
- kleiner Querschnitt der Bohrung
- 11
- Zwischenraum
- 12
- Ablaufscheibe
- 13
- Zuführkanal
- 14
- Schmiermittel
- Shy
- Ringspalt zwischen hydraulischem Element und Rotationsteil
- SAb
- Ringspalt zwischen Ablaufscheibe und Rotationsteil
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102006011978 A1 [0003]
Claims (9)
- Wälzlageranordnung, umfassend einen an einem Rotationsteil (
1 ) befestigten mitrotierenden Lagerring (4 ), einen an einem feststehenden Teil (2 ) befestigten feststehenden Lagerring (5 ) sowie eine Vielzahl zwischen den Lagerringen (4 ,5 ) angeordnete Wälzkörper (6 ), wobei das feststehende Teil (2 ) einen Zuführkanal (13 ) für Schmiermittel (14 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuführkanal (13 ) axial außerhalb des Wälzlagers (3 ) angeordnet ist und axial zwischen Zuführkanal (13 ) und Wälzlager (3 ) ein ringförmiges hydraulisches Element (7 ) angeordnet ist. - Wälzlageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische Element (
7 ) als Drossel ausgebildet ist. - Wälzlageranordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische Element (
7 ) eine Vielzahl an Bohrungen (8 ) aufweist, wobei jede Bohrung (8 ) als Blende ausgebildet ist. - Wälzlageranordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische Element (
7 ) in dem feststehenden Lagerring (5 ) oder in dem rotierenden Lagerring (4 ) integriert ist. - Wälzlageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische Element (
7 ) am feststehenden Lagerring (5 ) oder am mitrotierenden Lagerring (4 ) befestigt ist. - Wälzlageranordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das hydraulische Element (
7 ) einen Innendurchmesser aufweist, der größer ist als der Innendurchmesser des mitrotierenden Lagerrings (4 ). - Wälzlageranordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am feststehenden Teil (
2 ) eine Ablaufscheibe (12 ) vorgesehen ist, die mit dem hydraulischen Element (7 ) einen Zwischenraum (11 ) bildet, in den der Zuführkanal (13 ) endet. - Wälzlageranordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablaufscheibe (
12 ) einen größeren Innendurchmesser als das hydraulische Element (7 ) aufweist. - Wälzlageranordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Ablaufscheibe (
12 ) und Rotationsteil (1 ) ein größerer Ringspalt (SAb) vorhanden ist im Vergleich zum Ringspalt (Shy) zwischen hydraulischem Element (7 ) und Rotationsteil (1 ).
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