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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Fixierung eines Katheters.
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Es ist bekannt, Katheter auf verschiedene Arten an einem Patienten zu fixieren. Es besteht ein besonderer Bedarf an Katheterfixierungen, die Katheter verschiedener Durchmesser aufnehmen können. Eine solche Katheterfixierung ist beispielsweise aus
US 2012/0271237 A1 bekannt. Bei der beschriebenen Katheterfixierung wird ein Angriffsteil gegenüber einem Gehäuse verschoben, um den Katheter zwischen dem Angriffsteil und dem Gehäuse festzuklemmen. Das Angriffsteil wird über einen Schieber betätigt, der über eine Rampe auf das Angriffsteil wirkt und dieses auslenkt.
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In
US 8,954,165 B2 wird eine Vorrichtung beschrieben, bei der ein Katheter nach Art eines Schraubstocks fixiert wird.
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Es besteht grundsätzlich Bedarf an einer Katheterfixierung, die in der Lage ist, Katheter verschiedener Durchmesser jeweils mit derselben, vorgegebenen Anpresskraft festzulegen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird definiert durch die Merkmale von Patentanspruch 1.
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Demnach ist erfindungsgemäß ein Sensor vorgesehen, der die von einem Klemmelement auf den Katheter ausgeübte Anpresskraft erfasst. Bei Erreichen einer vorgegebenen Anpresskraft wird ein Verriegelungselement automatisch aktiviert, welches das Klemmelement in derjenigen Position verriegelt, in der die vorgegebene Anpresskraft erreicht wird. In anderen Positionen des Klemmelements, in denen die vorgegebene Anpresskraft nicht erreicht wird, ist eine Verriegelung des Klemmelements durch das Verriegelungselement verhindert.
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Vorzugsweise ist ein Gehäuse vorgesehen, gegenüber welchem das Klemmelement verschiebbar angeordnet ist, um den Katheter an dem Gehäuse zu fixieren. Das Gehäuse kann auf herkömmliche Art und Weise an einem Patienten befestigt werden.
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Der Sensor kann auf verschiedene Arten ausgebildet sein, um die vorgegebene Anpresskraft zu erfassen. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Sensor um ein Federelement, zum Beispiel eine Spiralfeder, eine Blattfeder, einen Federbalken, eine Gasdruckfeder und so weiter. Das Federelement kann aus Stahl oder anderen Eisen- oder nicht-Eisenlegierungen, aus Kunststoffen, aus Verbundwerkstoffen, aus natürlichen Werkstoffen, wie zum Beispiel Holz oder Latex, oder aus mineralischen Werkstoffen gefertigt sein oder diese aufweisen.
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Im Falle des Federbalkens kann dieser aus Kunststoff, zum Beispiel aus Polypropylen oder Polyamid, bestehen. Alternativ kann es sich bei dem Sensor um einen elektronischen Drucksensor handeln, wobei die Verriegelung des Klemmelements bei Erreichen der vorgegebenen Anpresskraft elektronisch gesteuert wird.
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Bei einer bevorzugten Variante ist das Klemmelement gegenüber einem Joch verschiebbar geführt, wobei das Joch gegenüber dem Gehäuse verschiebbar ist. Vorteilhafterweise sind das Joch gegenüber dem Gehäuse und das Klemmelement gegenüber dem Joch jeweils quer zur Längsachse des Katheters in dem Gehäuse translatorisch verschiebbar geführt. Das Klemmelement und das Joch sind dabei also jeweils in derselben Richtung gegenüber dem Gehäuse verschiebbar. Wenn ein Katheter in das Gehäuse zur Fixierung eingelegt wird, werden das Joch und das Klemmelement gegenüber dem Gehäuse radial in Bezug auf den Katheter verschoben, um den Katheter festzuklemmen.
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Bei dieser Variante ist der Sensor dazu ausgebildet, die von dem Klemmelement auf das Joch ausgeübte Anpresskraft zu erfassen. Beispielsweise kann es sich in diesem Fall bei dem Sensor um ein zwischen dem Klemmelement und dem Joch angeordnetes Federelement handeln. Die vorgegebene Anpresskraft entspricht dabei einer vorgegebenen Federkraft des Federelements.
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Vorzugsweise ist das Verriegelungselement an dem Joch angeordnet und gegenüber dem Joch bewegbar. Bei Erreichen der vorgegebenen Anpresskraft wird das Klemmelement gegenüber dem Joch verriegelt. Die vorgegebene Anpresskraft entspricht im Falle des Sensors in Form eines Federelements einer bestimmten Auslenkung des Federelements gegenüber dem Joch. Nur bei derjenigen Auslenkung des Federelements gegenüber dem Joch, bei welcher die vorgegebene Anpresskraft erreicht wird, kann das Verriegelungselement das Federelement gegenüber dem Joch verriegeln. In sämtlichen anderen Auslenkungen des Federelements gegenüber dem Joch ist eine Verriegelung gegenüber dem Joch ausgeschlossen.
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Vorteilhafterweise ist das Verriegelungselement mit einem Antrieb versehen, der nur bei Erreichen der vorgegebenen Anpresskraft aktiviert wird und das Verriegelungselement betätigt. Bei Anpresskräften, die von der vorgegebenen Anpresskraft abweichen, ist eine Betätigung des Verriegelungselements durch den Antrieb verhindert.
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Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der Antrieb das Verriegelungselement in Richtung auf das Klemmelement vorspannt, wobei das Klemmelement derart ausgebildet ist, dass das Verriegelungselement nur bei derjenigen Auslenkung gegenüber dem Joch angreift, bei welcher die vorgegebene Anpresskraft erreicht wird.
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Während Verriegelungselement, Joch und/oder Klemmelement dazu ausgebildet sind, das Klemmelement ausschließlich in einer vorgegebenen Auslenkung des Klemmelements gegenüber dem Joch an diesem festzulegen, während eine Verriegelung in sämtlichen anderen Auslenkungen verhindert ist, ist es vorteilhaft, wenn das Joch in beliebigen Auslenkungen gegenüber dem Gehäuse fixiert werden kann. Das Gehäuse, das Joch, das Klemmelement und/oder das Verriegelungselement sollten dazu ausgebildet sein, das Joch automatisch dann gegenüber dem Gehäuse zu fixieren, wenn das Verriegelungselement das Klemmelement bei Erreichen der vorgegebenen Anpresskraft gegenüber dem Joch verriegelt. Das Joch kann von dem Verriegelungselement, welches das Klemmelement gegenüber dem Joch fixiert, oder von einem zusätzlichen Verriegelungsmechanismus an dem Gehäuse fixiert werden.
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Während die vorgegebene Anpresskraft, die von dem Klemmelement auf den Katheter ausgeübt wird, einer einzigen, fest vorgegebenen Auslenkung des Klemmelements gegenüber dem Joch entspricht, kann die vorgegebene Anpresskraft je nach Größe und Durchmesser des Katheters bei verschiedenen, beliebigen Auslenkungen des Jochs gegenüber dem Gehäuse erreicht werden. Sobald das Klemmelement gegenüber dem Joch verriegelt wird, sollte daher das Joch automatisch gegenüber dem Gehäuse verriegelt werden können. Entscheidend ist dabei, dass die Verriegelung des Klemmelements gegenüber dem Joch ausschließlich bei derjenigen Auslenkung möglich ist, die der vorgegebenen gewünschten Anpresskraft des Klemmelements auf den Katheter entspricht, während das Joch in verschiedenen Positionen gegenüber dem Gehäuse verriegelbar ist, nämlich automatisch dann, wenn das Klemmelement gegenüber dem Joch verriegelt wird.
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Bei dem Klemmelement kann es sich beispielsweise um eine Halbschale, ein Prisma, eine Platte oder eine Schaufel handeln. Wichtig ist, dass das Klemmelement eine an die äußere typischerweise zylindrische Form des Katheters angepasste Kontur aufweist. Als Materialien für das Klemmelement kommen verschiedene Werkstoffe in Betracht, wie zum Beispiel Metalle, Kunststoffe, Glas, Keramik, Verbundwerkstoffe oder Textil (Gewebe, Gewirke, Gestricke, Geflechte). Bevorzugt ist ein aus Kunststoff gefertigtes oder zumindest einen Kunststoff aufweisendes Klemmelement. Bei dem Kunststoff kann es sich um ein Gummi, Silikon oder um thermoplastische Elastomere handeln.
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Bei dem Verriegelungselement kann es sich um einen in einer Buchse geführten Stift oder allgemein um ein in ein Konterprofil greifendes Profil handeln. Denkbar für das Verriegelungselement ist ein Schnapphaken, eine Verzahnung oder Magnete. Das Verriegelungselement kann aus Metall, Kunststoff, Glas, Keramik oder Verbundwerkstoffen bestehen. Für den Antrieb des Verriegelungselements kommt ein Federmechanismus, ein elektrischer, pneumatischer oder hydraulischer Antrieb in Betracht. Bevorzugt wird ein Verriegelungselement in Form eines durch eine Feder vorgespannten Schnapphakens auf Kunststoff, wie zum Beispiel Polypropylen oder Polyamid.
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Zwischen Sensor, Verriegelungselement und Klemmelement kann eine mechanische Kommunikation, zum Beispiel über einen Hebel, über Seilzüge oder Nocken, eine elektronische, pneumatische oder hydraulische Kommunikation erfolgen. Bevorzugt wird hier eine mechanische Kommunikation über einen Hebel.
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Der Begriff ”Kommunikation” wird im vorliegenden Fall im Zusammenhang mit einer Signalübertragung verwendet. Bei Erreichen eines Grenzwertes am Sensor wird dabei an die Verriegelung ein Signal zum Auslösen derselben geleitet. Es ist denkbar, die Funktion der Kommunikation beziehungsweise Signalübertragung als weitere Funktion auch in andere Bauteile zu integrieren.
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Im Folgenden wird anhand der Figuren ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel in einem ersten Betätigungszustand und
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2 den Schnitt nach 1 in einem zweiten Betätigungszustand.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird ein Katheter 12 von einem Klemmelement 14 an einem Gehäuse 16 klemmend fixiert. Das Gehäuse 16 und das Klemmelement 14 weisen hierzu eine jeweils an die zylindrische Form des Katheters 12 angepasste Form auf. Das Klemmelement 14 ist eine mit einem Stempel 18 versehene Halbschale. Der Stempel 18 ist über ein Federelement 20 mit einem Joch 22 verbunden. Das Federelement 20 ist ein die von dem Klemmelement 14 auf den Katheter 12 ausgeübte Anpresskraft ermittelnder Sensor 24.
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Der Stempel 18 des Klemmelements 14 ist in einem Kanal 26 des Jochs translatorisch geführt. Das Joch 22 ist in einer Führung 28 des Gehäuses 16 translatorisch geführt. Dabei bewegen sich das Joch 22 und das Klemmelement 14 in derselben Richtung quer zur Längsachse des Katheters 12, das heißt radial in Bezug auf die zylindrische Form des Katheters 12.
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Einander gegenüberliegende Innenwände 30 des Führungskanals 26 sind mit Öffnungen 32, 34 versehen, die jeweils eine Führungsbuchse 36 bilden. In den Führungsbuchsen 36 ist ein Verriegelungselement 38 in Form eines Stifts beziehungsweise langgestreckten Stabes gleitend geführt.
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Der Stempel 18 des Klemmelements 14 ist mit genau einer den Führungsbuchsen 36 entsprechenden Führungsbuchse 40 versehen. Die Führungsbuchsen 36, 40 sind derart ausgebildet, dass das Verriegelungselement 38 bei genau einer vorgegebenen Auslenkung des Klemmelements 14 gegenüber dem Joch 22 vollständig durch die Führungsbuchsen 36, 40 hindurchgeführt wird, wie in 2 dargestellt ist.
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Dabei wird das Verriegelungselement 38 von einem Antrieb 42 in Form einer zwischen dem Verriegelungselement 38 und dem Joch 22 angeordneten Feder angetrieben. Die Feder des Antriebs 42 spannt das Verriegelungselement in Richtung auf das Klemmelement beziehungsweise den Stempel 18 vor. Bei Erreichen der in 2 dargestellten vorgegebenen Auslenkung des Klemmelements 14 treibt der Antrieb 42 das Verriegelungselement 38 vollständig durch die Führungsbuchse 40 hindurch und in die gegenüberliegende Führungsbuchse 36 des Jochs 22 hinein, bis das Verriegelungselement 38 an dem Gehäuse 16 angreift. Das Verriegelungselement 38 wird dabei automatisch in der in 2 dargestellten Position an dem Gehäuse 16 verriegelt. Diese Verriegelung kann in verschiedenen Positionen/Auslenkungen des Jochs 22 gegenüber dem Gehäuse 16 erreicht werden, während das Klemmelement 14 ausschließlich in der in 2 dargestellten Auslenkung gegenüber dem Joch 22 verriegelbar ist. Diese Auslenkung entspricht der vorgegebenen Anpresskraft, die von dem Klemmelement 14 auf den Katheter 12 ausgeübt wird.
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Alternativ zu dem vorliegend beschriebenen Ausführungsbeispiel sind weitere, in den Figuren nicht dargestellte Ausführungsbeispiele denkbar. Bei einer Variante kann der Sensor zum Beispiel ein elektronischer Sensor sein, der den Antrieb des Verriegelungselements elektronisch aktiviert. Dabei kann auch der Antrieb des Verriegelungselements elektronisch beziehungsweise elektromechanisch, zum Beispiel über einen Motor oder einen Elektromagneten, der einen Federantrieb freigibt, erreicht werden.
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Das Joch 22 ist mit einer äußeren Betätigungsfläche 44 versehen, über die ein Benutzer von Außen einen Druck auf das Joch 22 ausübt, um das Joch 22 in eine Führung 28 hineinzuschieben. Der Sensor 24 erfasst dabei die von dem Klemmelement 14 auf den Katheter 12 ausgeübte Anpresskraft, die einer bestimmten Federkraft der Feder 20 entspricht. Bei Erreichen der vorgegebenen Anpresskraft sind die Führungsbuchsen 36, 40 zueinander fluchtend ausgerichtet und die Feder des Antriebs 42 treibt das Verriegelungselement 38 durch die Buchsen 36, 40 hindurch, bis das Verriegelungselement 38 an dem Gehäuse 16 angreift und dort verriegelt wird. Dadurch wird ermöglicht, dass Katheter verschiedener Durchmesser stets mit derselben Anpresskraft an dem Gehäuse fixiert werden. Während das Joch 22 in beliebigen Positionen an dem Gehäuse 16 festgelegt werden kann, erfolgt die Verriegelung des Klemmelements 14 gegenüber dem Joch 22 nur in derjenigen Auslenkung gemäß 2, die der vorgegebenen Anpresskraft entspricht, unabhängig von dem Durchmesser des Katheters 12.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2012/0271237 A1 [0002]
- US 8954165 B2 [0003]