DE102015211661A1 - Elektrischer Schalter - Google Patents
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Abstract
Es wird ein elektrischer Schalter zum Schalten eines elektrischen Stroms zwischen einer Einspeisung und einem Abgang offenbart, wobei der elektrische Schalter in einer Schaltanlage montierbar und dadurch elektrisch mit einer Einspeisung und einem Abgang der Schaltanlage kontaktierbar ist. Der elektrische Schalter umfasst einen internen Spannungsabgriff zur Versorgung einer schalterinternen Elektronik und einen Umschalter, wobei der Umschalter die elektrische Verbindung zwischen der Einspeisung oder dem Abgang und dem internen Spannungsabgriff einstellt.
Description
- Die Erfindung betrifft einen elektrischen Schalter zum Schalten eines elektrischen Stromes zwischen einer Einspeisung und einem Abgang.
- Elektrischer Schalter, besonders Leistungsschalter, werden in Schaltanlagen als Einspeise- und Abgangsschalter eingesetzt. In Abhängigkeit des Installationsortes und des Aufbaus der verwendeten Schaltanlage erfolgt der Energiefluss durch einen elektrischen Schalter bzw. Leistungsschalter in Einbaulage von oben nach unten oder von unten nach oben.
- Zur Versorgung einer schalterinternen Elektronik können elektrische Schalter, insbesondere Leitungsschalter, einen internen Spannungsabgriff aufweisen. Der interne Spannungsabgriff muss die Spannung an der Einspeisung der Schaltanlage abgreifen. Diese befindet sich je nach Einbaulage des elektrischen Schalters am oberen oder unteren Hauptanschluss. Daher wird typischerweise bei der Kundenbestellung die Lage des Spannungsabgriffes festgelegt. Nachteilig ist dabei, dass sich die Richtung der Einspeisung in der Planungsphase ändern kann, so dass Leistungsschalter nachträglich umgebaut oder neu bestellt werden müssen. Dies erzeugt zusätzliche Kosten und Zeitverzögerung bei den Kunden.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen Schalter mit einem internen Spannungsabgriff zur Verfügung zu stellen, der variabel an die Einbaulage des elektrischen Schalters angepasst werden kann.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den elektrischen Schalter gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen elektrischen Schalters sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Der elektrische Schalter zum Schalten eines elektrischen Stromes zwischen einer Einspeisung und einem Abgang nach Anspruch 1 ist in einer Schaltanlage montierbar und dadurch elektrisch mit einer Einspeisung und einem Abgang der Schaltanlage kontaktierbar, wobei der elektrische Schalter einen internen Spannungsabgriff zur Versorgung einer schalterinternen Elektronik und einen Umschalter umfasst, wobei der Umschalter die elektrische Verbindung zwischen der Einspeisung oder dem Abgang und dem internen Spannungsabgriff einstellt. Vorteilhaft hierbei ist, dass der erfindungsgemäße elektrische Schalter variabel in einer Schaltanlage eingesetzt werden kann und es unerheblich ist, ob der Energiefluss durch den elektrischen Schalter von oben nach unten oder von unten nach oben ist. Anlagen mit einem erfindungsgemäßen elektrischen Schalter gemäß Anspruch 1 können einfach umgerüstet werden, da durch den Umschalter die elektrische Verbindung zwischen Einspeisung oder dem Abgang und dem internen Spannungsabgriff eingestellt werden kann. Dadurch können Umbauzeiten verkürzt und Umbaukosten verringert werden, da mittels des Umschalters der elektrische Schalter neu konfiguriert werden kann.
- In einer Ausgestaltung ist die schalterinterne Elektronik eine elektronische Auslöseeinheit (Electronic Trip Unit, ETU) oder eine Messeinheit (Beispiele sind Strom-, Spannungs-, Leistungsmessung), die vom Umschalter mit der Einspeisung oder dem Abgang elektrisch verbunden werden kann. Vorteilhaft hierbei ist, dass durch den Umschalter die Stromversorgung der elektronischen Einheit gewährleistet werden kann, auch bei Umbau einer Schaltanlage und einer Änderung der Energieflussrichtung durch den elektrischen Schalter.
- In einer weiteren Ausgestaltung ist in Einbaulage des elektrischen Schalters in der Schaltanlage die Einspeisung oberhalb des Abganges räumlich angeordnet und der Umschalter kann den internen Spannungsabgriff zur Versorgung der schalterinternen Elektronik mit der oben angeordneten Einspeisung verbinden. Alternativ ist in Einbaulage des elektrischen Schalters in der Schaltanlage die Einspeisung unterhalb des Abgangs räumlich angeordnet und der Umschalter kann den internen Spannungsabgriff zur Versorgung der schalterinternen Elektronik mit der unten angeordneten Einspeisung verbinden. Typischerweise sind in einer Schaltanlage elektrische Schalter an senkrechten Wänden angeordnet und damit die Einspeisung und der Abgang oberhalb oder unterhalb zueinander, da die Pole des elektrischen Schalters typischerweise nebeneinander angeordnet sind. Somit ist die Energieflussrichtung je Pol durch den elektrischen Schalter klassischerweise von oben nach unten oder von unten nach oben.
- In einer Ausgestaltung weist der Umschalter zusätzlich eine Trennstellung auf. Diese Trennstellung kann vorteilhafterweise dazu verwendet werden, dass bei einer Isolationsprüfung der Schaltanlage die interne Spannungsversorgung der Elektronik des elektrischen Schalters von der Schaltanlage getrennt werden kann. Typischerweise wird bei Inbetriebnahme eine solche Isolationsprüfung durchgeführt.
- In weiteren Ausgestaltungen wird der Umschalter von einer Drahtbrücke, einem mechanischen Schalter oder einem automatischen Umschalter gebildet.
- In einer Ausgestaltung befindet sich der Umschalter hinter einem Frontcover des elektrischen Schalters.
- In einer weiteren Ausgestaltung ist die schalterinterne Elektronik ein Messfühler oder ein Multifunktionsgerät.
- In einer Ausgestaltung ist der elektrische Schalter ein Leistungsschalter.
- Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung, sowie die Art und Weise, wie sie erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich in Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert werden. Dabei zeigen:
-
1 elektrische Schaltanlage mit Einspeise- und Abgangsschaltern; -
2 Anordnung von Einspeise- und Abgangsschaltern; -
3 elektrischer Schalter mit Umschalter und Einspeisung oberhalb des Abgangs; und -
4 elektrischer Schalter mit Umschalter und Einspeisung unterhalb des Abgangs. - In
1 ist ein elektrischer Schalter100 dargestellt mit einer elektrischen Einspeisung110 und einem elektrischen Abgang120 . Der elektrische Schalter100 ist ein Einspeiseschalter und wird über den Trafo500 elektrisch versorgt. Der Trafo500 transformiert beispielsweise die eingehende Hochspannung zu einer ausgehenden Niederspannung an der Einspeisung110 . Der Pfeil der1 zeigt die Einspeise- und Energieflussrichtung. Der elektrische Abgang120 des elektrischen Schalters100 ist mit weiteren Abgangschaltern verbunden. Diese Abgangschalter100 ‘,100 ‘‘,100 ‘‘‘,100 ‘V verfügen jeweils wieder über eine Einspeisung110 und einen Abgang120 , der zu Verbrauchern führt. - In
2 ist der Einspeiseschalter100 und die Abgangschalter100 ‘,100 ‘‘,100 ‘‘‘,100 ‘V,100 V dargestellt. Auch hier ist es so, dass der Abgang120 des elektrischen Schalters100 mit den Einspeisungen110 der Abgangschalter100 ‘,100 ‘‘,100 ‘‘‘,100 ‘V,100 V elektrisch verbunden sind. In Einbaulage des elektrischen Schalters100 ist der Energiefluss des Einspeiseschalters100 von unten nach oben und in den Abgangsschaltern100 ‘,100 ‘‘,100 ‘‘‘,100 ‘V,100 V von oben nach unten. - In den
3 und4 ist jeweils ein elektrischer Schalter100 dargestellt, der beispielsweise ein Einspeiseschalter oder ein Abgangschalter einer Schaltanlage sein kann. Gemäß3 umfasst der elektrische Schalter100 eine Einspeisung110 und einen Abgang120 . Die Einspeisung110 und der Abgang120 sind bei Montage des elektrischen Schalters100 in einer Schaltanlage mit einer Einspeisung und einem Abgang der Schaltanlage kontaktierbar. Beispielsweise kann die Einspeisung110 mit einer Stromschiene als Einspeisung der Schaltanlage und der Abgang120 mit einer Stromschiene als Abgang der elektrischen Schaltanlage kontaktiert werden. - Der elektrische Schalter
100 umfasst einen internen Spannungsabgriff250 zur Versorgung einer schalterinternen Elektronik300 und einen Umschalter200 . Beispielsweise kann die schalterinterne Elektronik300 eine elektronische Auslöseeinheit (Electronic Trip Unit, ETU) sein. Die elektronische Auslöseeinheit dient beispielsweise dazu, den elektrischen Strom unter speziellen Bedingungen zu schalten. Beispielsweise sind Schutzfunktionen des Stromkreises in der elektronischen Auslöseeinheit implementiert. - Der Umschalter
200 ist so ausgebildet, dass er die elektrische Verbindung zwischen der Einspeisung110 bzw. dem Abgang120 und dem internen Spannungsabgriff250 einstellen kann. Somit kann der Umschalter200 dafür sorgen, dass der interne Spannungsabgriff250 mit der Spannung der Einspeisung110 versorgt werden kann. - Gemäß der
3 ist in Einbaulage des elektrischen Schalters100 in der Schaltanlage die Einspeisung110 oberhalb des Abganges120 räumlich angeordnet. Damit die schaltinterne Elektronik300 mit Spannung versorgt werden kann, muss der Umschalter200 die Einspeisung110 mit dem internen Spannungsabgriff250 verbinden. Entsprechend der3 bedeutet dies, dass der Umschalter220 elektrisch den oberen Strompfad210 mit dem internen Spannungsabgriff250 verbindet. Somit ist eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen der schalterinternen Elektronik300 und der Einspeisung110 sichergestellt. - In
4 ist dargestellt, dass in Einbaulage des elektrischen Schalters100 in der Schaltanlage die Einspeisung110 unterhalb des Abganges120 räumlich angeordnet ist. Der Umschalter200 verbindet elektrisch die schalterinterne Elektronik300 mit der Einspeisung110 über den internen Spannungsabgriff250 und den ersten Strompfad210 . Der zweite Strompfad220 , der zum Abgang120 führt, wird nicht elektrisch mit der schalterinternen Elektronik verbunden. - Der Umschalter
200 kann zusätzlich zu den beiden Schalterstellungen des ersten Strompfads210 und des zweiten Strompfads220 eine Trennstellung aufweisen. In dieser Trennstellung kann beispielsweise eine Isolationsprüfung der Schaltanlage durchgeführt werden. - Der elektrische Umschalter
200 kann von einer Drahtbrücke, einem mechanischen Umschalter200 oder einem automatischen Umschalter200 gebildet werden. Die elektrische Drahtbrücke wird bei Installation des elektrischen Schalters100 in der Schaltanlage im elektrischen Schalter100 vom Installateur gesetzt. Ebenso kann ein mechanischer Umschalter200 die Verbindung der schalterinternen Elektronik300 mit der Einspeisung110 sicherstellen. Ebenso ist denkbar, dass der Umschalter200 automatisch ist und erkennt, ob am ersten Strompfad210 oder am zweiten Strompfad220 die Einspeisung bzw. der Abgang der elektrischen Schaltanlage angeschlossen ist. - Der Umschalter
200 kann räumlich hinter einem Frontcover des elektrischen Schalters100 angeordnet sein. Beispielsweise in den3 und4 ist dargestellt, dass das Frontcover sich in Pfeilrichtung befindet und der Umschalter200 sich innerhalb des elektrischen Schalters100 befindet. Ebenso ist denkbar, dass der Umschalter200 beispielsweise in der schalterinternen Elektronik300 integriert ist und sich somit an der Oberfläche des elektrischen Schalters100 befindet. - Die schalterinterne Elektronik
300 kann nicht nur eine elektronische Auslöseeinheit (Electronic Trip Unit, ETU) sein, sondern ebenfalls ein Messfühler oder ein Multifunktionsgerät. Jedes Gerät, welches eine Spannungsversorgung benötigt, kann die schalterinterne Elektronik300 sein. Der Umschalter200 stellt sicher, dass je nach Montage des elektrischen Schalters100 in der Schaltanlage die schalterinterne Elektronik300 mit Spannung versorgt wird. - Der elektrische Schalter
100 kann beispielsweise ein Leistungsschalter sein, der mittels einer elektronischen Auslöseeinheit (Elektronic Trip Unit, ETU) einen elektrischen Stromkreis schützt. - Vorteilhaft am erfindungsgemäßen elektrischen Schalter
100 ist, dass der Kunde erst bei der Installation oder Inbetriebnahme bestimmen kann, wo sich der Spannungsabgriff befinden soll. Zusätzliche Kosten und eine Zeitverzögerung werden vermieden. Ebenso wird die Varianz der Leistungsschalter reduziert und Fehlbestellungen werden verhindert.
Claims (9)
- Elektrischer Schalter (
100 ) zum Schalten eines elektrischen Stroms zwischen einer Einspeisung (110 ) und einem Abgang (120 ), wobei der elektrische Schalter (100 ) in einer Schaltanlage montierbar und dadurch elektrisch mit einer Einspeisung und einem Abgang der Schaltanlage kontaktierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Schalter (100 ) einen internen Spannungsabgriff (250 ) zur Versorgung einer schalterinternen Elektronik (300 ) und einen Umschalter (200 ) umfasst, wobei der Umschalter (200 ) die elektrische Verbindung zwischen der Einspeisung (110 ) oder dem Abgang (120 ) und dem internen Spannungsabgriff (250 ) einstellt. - Elektrischer Schalter (
100 ) gemäß Anspruch 1, bei dem die schalterinterne Elektronik (300 ) eine elektronische Auslöseeinheit (Electronic Trip Unit, ETU) oder eine Messeinheit ist, die vom Umschalter (200 ) mit der Einspeisung (110 ) oder dem Abgang (120 ) elektrisch verbunden werden kann. - Elektrischer Schalter (
100 ) gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem in Einbaulage des elektrischen Schalters (100 ) in der Schaltanlage die Einspeisung (110 ) oberhalb des Abgangs (120 ) räumlich angeordnet ist und der Umschalter (200 ) den internen Spannungsabgriff (250 ) zur Versorgung der schalterinternen Elektronik (300 ) mit der oben angeordneten Einspeisung (110 ) verbinden kann. - Elektrischer Schalter (
100 ) gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem in Einbaulage des elektrischen Schalters (100 ) in der Schaltanlage die Einspeisung (110 ) unterhalb des Abgangs (120 ) räumlich angeordnet ist und der Umschalter (200 ) den internen Spannungsabgriff (250 ) zur Versorgung der schalterinternen Elektronik (300 ) mit der unten angeordneten Einspeisung (110 ) verbinden kann. - Elektrischer Schalter (
100 ) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der Umschalter (200 ) zusätzlich eine Trennstellung aufweist. - Elektrischer Schalter (
100 ) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der Umschalter (200 ) von einer Drahtbrücke, einem mechanischen Umschalter (200 ) oder einem automatischen Umschalter (200 ) gebildet wird. - Elektrischer Schalter (
100 ) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, bei dem sich der Umschalter (200 ) hinter einem Frontcover des elektrischen Schalters (100 ) befindet. - Elektrischer Schalter (
100 ) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, bei dem die schalterinterne Elektronik (300 ) ein Messfühler oder ein Multifunktionsgerät ist. - Elektrischer Schalter (
100 ) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, bei dem der elektrische Schalter (100 ) ein Leistungsschalter ist.
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