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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen in Radialbauart mit einem Laufstreifen mit Profilpositiven, beispielsweise Profilblockreihen oder Profilbändern, welche voneinander durch eine Umfangsrille getrennt sind, wobei die Umfangsrille durch zwei Rillenflanken und einen Rillengrund begrenzt ist und wobei der Laufstreifen zumindest einen Abriebindikator mit einer sich über den Laufstreifenabrieb ändernden und an der Laufstreifenoberfläche vorliegenden Längsabmessung aufweist.
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Es ist bekannt und üblich, Laufstreifen von Fahrzeugluftreifen zur Bestimmung des Laufstreifenabriebes mit Abriebindikatoren zu versehen. Derartige Abriebindikatoren sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt.
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Ein Reifen der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der
DE 10 2011 050 912 A1 bekannt. Der Laufstreifen des Reifens weist Abriebindikatoren auf, welche jeweils eine radial in den Laufstreifen hineinverlaufende Aussparung mit einer Längenabmessung, welche das Ablesen der verbleibenden Restprofiltiefe ermöglicht, umfassen. Die Aussparung ist bei neuem Reifen in Seitenansicht W-förmig ausgebildet, sodass bei abgeriebenen Laufstreifen zwei nebeneinander liegende Aussparungen erscheinen, deren Längenabmessungen mit zunehmendem Laufstreifenabrieb geringer werden. Der Abstand zwischen den beiden Aussparungen entspricht dem bereits erfolgten Laufstreifenabrieb. Die Länge jeder Aussparung entspricht vorzugsweise der aktuellen Profiltiefe. Ein Laufstreifen mit einem Abriebindikator, welcher ähnlich ausgeführte Aussparungen aufweist, ist aus der
DE 10 2011 050 911 A1 bekannt Die Aussparungen sind jeweils im Wesentlichen dreieckförmig mit einer unteren Spitze ausgebildet, wobei die aktuelle Längenabmessung der Aussparung an der Laufstreifenoberfläche der Restprofiltiefe entspricht.
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Aus der
DE 10 2012 103420 A1 ist ein Verfahren zur Ermittlung der Profiltiefe des Laufstreifens eines Fahrzeugluftreifens bekannt, wobei im Laufstreifen zumindest ein Abriebindikator vorgesehen ist, welcher zumindest einen in radialer Richtung verlaufenden Einschnitt aufweist, dessen an der Laufstreifenaußenseite sichtbare Länge mit zunehmendem Abrieb auf definierte Weise geringer wird und welcher über mindestens zwei Bezugsmarken verfügt, deren gegenseitiger Abstand über den Laufstreifenabrieb konstant und sichtbar bleibt. Mittels eines Anwendungsprogrammes eines eine Kamera und einen Bildschirm aufweisenden Mobiltelefons, insbesondere eines Smartphones, wird ein Foto des Einschnittes und der Bezugsmarken erstellt, wobei das Anwendungsprogramm aus dem definierten Abstand der Bezugsmarken und der Länge des Einschnittes die aktuelle Profiltiefe errechnet und diese und/oder die Restprofiltiefe bis zum Erreichen der Mindestprofiltiefe am Bildschirm anzeigt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Abriebindikator zur Verfügung zu stellen, der mit wenig Änderungen an der vorgesehen Profilgestaltung realisierbar ist, weder die Ausbildung von Einschnitten in Profilpositiven noch von Erhebungen am Rillengrund benötigt und trotzdem auf komfortable Weise den Abriebzustandes des Laufstreifens feststellen lässt.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an einer Rillenflanke zumindest ein Vorsprung und/oder zumindest eine Vertiefung ausgebildet ist, welcher bzw. welche sich bis zur Laufstreifenoberfläche erstreckt und zumindest einen vorspringenden oder rückspringender Abschnitt an der Randkante zwischen Profilpositiv und Rillenflanke definiert, dessen in Richtung des Verlaufes der Randkante vorliegende Längsabmessung sich über den Laufstreifenabrieb ändert.
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Gemäß der Erfindung ist daher die sich kontinuierlich über den Laufstreifenabrieb ändernde Längsabmessung des Abriebindikators an der Randkante zwischen Profilpositiv und Rillenflanke ausgebildet bzw. vorhanden, wodurch ein Abmessen bzw. Ablesen der Restprofiltiefe während des Laufstreifenabriebes auf einfache Weise im Bereich der Randkante möglich ist. Am Rillengrund befinden sich keine Bestandteile des Abriebindikators. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ändert sich die Längsabmessung des vorspringenden oder rückspringenden Abschnittes während des Laufstreifenabriebes kontinuierlich.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der Erringung ändert sich die Längsabmessung des vorspringenden oder rückspringenden Abschnittes während des Laufstreifenabriebes schrittweise.
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Bevorzugt ist ferner eine Ausführungsform, bei der an der Rillenflanke eine in Draufsicht auf die Rillenflanke zumindest im Wesentlichen dreieckige Vertiefung ausgebildet ist, deren eine Begrenzungskante an der Randkante der Umfangsrille verläuft. Bei einer alternativen Ausführungsform ist an der Rillenflanke ein in Draufsicht auf die Rillenflanke zumindest im Wesentlichen dreieckiger Vorsprung ausgebildet, dessen eine Begrenzungskante ebenfalls an der Randkante der Umfangsrille verläuft.
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Der Abriebindikator kann nun bei einer besonders einfachen Ausführung lediglich aus dieser Vertiefung oder diesem Vorsprung bestehen. In diesem Fall bildet der Vorsprung beziehungsweise bildet die Vertiefung den vorspringenden oder rückspringenden Abschnitt der Randkante zwischen Profilpositiv und Rillenflanke.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der vorspringende Abschnitt zwischen einer in radialer Richtung an der Rillenflanke ausgebildeten nutartigen Vertiefung und der sich unter einem spitzen Winkel zur radialen Richtung erstreckenden Begrenzungsfläche der an der Rillenflanke ausgebildeten, zumindest im Wesentlichen dreieckigen Vertiefung gebildet.
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Bei einer alternativen Ausführung ist der rückspringende Abschnitt zwischen einem in radialer Richtung an der Rillenflanke ausgebildeten stegartigen Vorsprung und der sich unter einem spitzen Winkel zur radialen Richtung erstreckenden Begrenzungsfläche des an der Rillenflanke ausgebildeten zumindest im Wesentlichen dreieckigen Vorsprunges gebildet. Bei sämtlichen dieser Ausführungsvarianten lässt sich der aktuelle Abriebzustand entlang der Randkante der Umfangsrille, daher an der Laufstreifenoberfläche, und auf einfache Weise ermitteln.
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Die Vorsprünge beziehungsweise Vertiefungen an der Rillenflanke können mit geringer Höhe beziehungsweise seicht ausgeführt sein. Vorzugsweise springt jeder Vorsprung gegenüber der Rillenflanke um 0,5 mm bis 2 mm vor, auf analoge Weise ragt jede Vertiefung an der Rillenflanke vorzugsweise um 0,5 mm bis 2 mm in das Profilpositiv hinein.
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Werden die in Draufsicht dreieckige Vertiefung bzw. der in Draufsicht dreieckige Vorsprung in Draufsicht auf die Rillenflanke als rechtwinkeliges, gleichschenkeliges Dreieck mit einer an der Laufstreifenoberfläche liegenden Kathete oder als gleichseitiges Dreieck ausgeführt, wobei die Dreiecke mit ihrer Spitze in der Mindestprofiltiefe enden, kann die bis zur Mindestprofiltiefe vorliegende Restprofiltiefe unmittelbar als Länge der betreffenden Begrenzungskante des Vorsprunges bzw. der Vertiefung an der Laufstreifenoberfläche abgelesen werden.
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Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der dreieckige Vorsprung bzw. die dreieckige Vertiefung in der Mindestprofiltiefe einen lokal verbreiterten, Spitzenbereich mit einer parallel zur Laufstreifenoberfläche verlaufenden Begrenzungskante aufweist, sodass bereits knapp vor Erreichen der Mindestprofiltiefe diese lokale Verbreiterung an der Spitze das Herannahen der Mindestprofiltiefe anzeigt.
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Bei Ausführungsformen der Erfindung, bei welchen sich aus der oben erwähnten, sich während des Laufstreifenabriebes ändernden Länge des vorspringenden oder rückspringenden Abschnitten der Abriebzustand ermitteln lässt, kann die Ermittlung und/oder Berechnung der Restprofiltiefe bzw. der Restprofiltiefe bis zum Erreichen der Mindestprofiltiefe mittels eines optischen Erkennungssystems, beispielsweise mittels eines Anwendungsprogrammes eines eine Kamera aufweisenden Mobiltelefons erfolgen. Die erforderlichen Bezugsstellen, deren gegenseitiger Abstand während des Laufstreifenabriebes konstant bleibt, können jeweils die an der Laufstreifenoberfläche befindlichen Kanten von Begrenzungsflächen der beiden Vertiefungen bzw. von Begrenzungsflächen der beiden Vorsprünge sein. Bei der Verwendung optischer Erkennungssysteme braucht das den Vorsprung bzw. die Vertiefung bildende rechtwinkelige Dreieck nicht gleichschenklig zu sein, da die verwendete Software in der Lage ist, die jeweilige Längsabmessung in Profiltiefe bzw. Restprofiltiefe umzurechnen.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung, die schematisch mehrere Ausführungsbeispiele darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigen
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1 bis 4 Schrägansichten zweier benachbarter Profilpositive eines Laufstreifens mit je einer Ausführungsvariante gemäß der Erfindung,
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1a eine weitere Ansicht der Ausführungsvariante gemäß 1,
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1b eine Ansicht gemäß 1a nach Laufstreifenabrieb und
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2a bis 4a je eine zu 1b analoge Ansicht der in 2 bis 4 gezeigten Ausführungsvarianten.
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Die Erfindung befasst sich mit speziell gestalteten, im Bereich von Umfangsrillen von Laufstreifen von Fahrzeugluftreifen in Radialbauart, insbesondere von Nutzfahrzeugreifen, vorgesehenen Abriebindikatoren zur Ermittlung der Restprofiltiefe. Die Abriebindikatoren sind über den Umfang in einer Anzahl von insbesondere vier bis sechs vorgesehen und gleichmäßig verteilt angeordnet.
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In 1 bis 4 sind je zwei voneinander durch eine Umfangsrille 1 getrennte Profilpositive 2, 2', welche Profilbänder oder Profilblöcke sind, dargestellt.
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Die Umfangsrille 1 weist in radialer Richtung eine Tiefe T1 (1, 1a), die je nach Reifentyp variiert und insbesondere 7,5 mm bis 20,0 mm beträgt. Die Tiefe T1 entspricht der für den betreffenden Fahrzeugluftreifen vorgesehenen maximalen Profiltiefe. Die Umfangsrille 1 weist ferner an der Laufstreifenoberfläche in axialer Richtung eine Breite B1 (1) von beispielsweise 6,0 mm bis 12,0 mm auf. Die Umfangsrille 1 ist zu den Profilpositiven 2, 2' durch je eine Rillenflanke 3, 3' und durch einen zwischen den beiden Rillenflanken 3, 3' verlaufenden Rillengrund 4 begrenzt. Die Rillenflanken 3, 3' verlaufen vorzugsweise jeweils unter einem Winkel von bis zu 10° zu radialen Richtung, können jedoch auch in radialer Richtung verlaufen. An einer der Rillenflanken 3, 3', bei sämtlichen gezeigten Ausführungsvarianten an der Rillenflanke 3, ist ein Abriebindikator ausgebildet.
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Bei der in 1 gezeigten Ausführungsvariante ist der Abriebindikator eine in das Profilpositiv 2 hineinragende, zur Laufstreifenoberfläche offene, dreieckige flache Vertiefung 5. Die Randkante der Umfangsrille 1 weist dadurch einen rückspringenden Abschnitt in ihrem Verlauf auf. Die Vertiefung 5 weist gegenüber dem umgebenden Bereich der Rillenflanke 3 eine zumindest im Wesentlichen konstante Tiefe t1 von 0,5 mm bis 2,0 mm auf und ist in der Tiefe t1 von einem Vertiefungsboden 6 begrenzt. Wie insbesondere 1a zeigt, ist der Vertiefungsboden 6 im Wesentlichen in Form eines rechtwinkligen, gleichschenkeligen Dreieckes ausgebildet, wobei der rechte Winkel an der Laufstreifenoberfläche liegt und das Dreieck einen auf die Mindestprofiltiefe reichenden, speziell verbreiterten Spitzenbereich 7 aufweist.
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Wie 1a zeigt, ist der Vertiefungsboden 6 durch fünf Begrenzungskanten 6a, 6b, 6c, 6d, 6e begrenzt. Die Begrenzungskanten 6a bis 6c bilden die drei Seiten des gleichschenkeligen Dreieckes, die Begrenzungskanten 6d und 6e begrenzen den verbreiterten Spitzenbereich 7.
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Die Begrenzungskanten 6a und 6b bilden die Katheten des Dreieckes und schließen dementsprechend den an der Laufstreifenoberfläche liegenden rechten Winkel ein. Die Begrenzungskante 6a begrenzt den Vertiefungsboden 6 an der Laufstreifenoberfläche und weist in Umfangsrichtung eine Länge l1 auf, deren Größe der Differenz zwischen der Tiefe T1 der Umfangsrille 1 und der gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 mm entspricht. Die Begrenzungskante 6b schließt an das eine in Umfangsrichtung liegende Ende der Begrenzungskante 6a an und verläuft in radialer Richtung bis in die gesetzliche Mindestprofiltiefe. Die Begrenzungskante 6c schließt an das andere in Umfangsrichtung liegende Ende der Begrenzungskante 6a an und verläuft unter einem Winkel α von 45° zur radialen Richtung zum verbreiterten Spitzenbereich 7. Entsprechend der Dreieckform trifft eine gedachte Verlängerung der Begrenzungskante 6c in der Mindestprofiltiefe auf das radial innenliegende Ende der Begrenzungskante 6b.
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Die den erweiterten Spitzenbereich 7 begrenzenden Begrenzungskanten 6d und 6e ergänzen das beschriebene Dreieck um ein kleines rechtwinkliges, gleichschenkeliges Dreieck, dessen rechter Winkel von den beiden Begrenzungskanten 6d, 6e eingeschlossen wird und auf der Mindestprofiltiefe liegt. Die Begrenzungskante 6e schließt am radial innenliegende Ende der Begrenzungskante 6b an und verläuft zumindest im Wesentlichen parallel zur Laufstreifenoberfläche. Die Begrenzungskante 6e verläuft zumindest im Wesentlichen in radialer Richtung und trifft auf das radial innere Ende der die Hypotenuse des Dreieckes bildende Begrenzungskante 6c. Die Begrenzungskanten 6d und 6e weisen jeweils eine Länge l2 von beispielsweise 1,0 mm auf.
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Zwischen jeder der Begrenzungskanten 6b bis 6e und der Rillenflanke 3 verläuft eine Begrenzungsfläche, welche sich vorzugsweise orthogonal zum Vertiefungsboden 6 erstreckt. Die an die Begrenzungskante 6b anschließende Begrenzungsfläche ist mit 6'b, die an die Begrenzungskante 6c anschließende Begrenzungsfläche ist mit 6'c bezeichnet (1).
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Mit fortschreitendem Laufstreifenabrieb verringert sich die Länge l1 (1a) der an der Laufstreifenoberfläche liegenden Begrenzungskante 6a derart, dass sie jeweils der bis zur Mindestprofiltiefe verbleibenden Restprofiltiefe des Laufstreifens entspricht. In 1b weist die Länge l1 die Hälfte ihrer ursprünglichen Länge auf, sodass 50% der bis zur Mindestprofiltiefe ursprünglich vorhandenen Profiltiefe abgerieben sind. Ist der Laufstreifen bis zum verbreiterten Spitzenbereich 7 abgerieben, zeigt dies ein baldiges Erreichen der gesetzlichen Mindestprofiltiefe an. Ist der Laufstreifen über den gesamten Bereich der Vertiefung 5 abgerieben, ist die gesetzliche Mindestprofiltiefe erreicht.
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Bei der in 2 gezeigten Ausführungsvariante weist der Abriebindikator zwei an der Rillenflanke 3 in das Profilpositiv 2 hineinragende Vertiefungen 5, 8 auf. Die Vertiefung 5 ist übereinstimmend zu jener gemäß 1 ausgeführt, sodass in 2 die gleichen Bezugsziffern verwendet sind und die Vertiefung 5 nicht gesondert beschrieben wird. Die Vertiefung 8 ist eine in radialer Richtung bis auf die Mindestprofiltiefe verlaufende schmale und nach oben, an der Laufstreifenoberfläche, offene Nut, welche im Bereich der Laufstreifenoberfläche an die Vertiefung 5 angrenzt, im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig ist und die Tiefe t1 sowie in Umfangsrichtung eine Breite b1 von beispielsweise 2,0 mm aufweist. Die Vertiefung 8 ist zwischen ihrem Boden und der Rillenflanke 3 durch Begrenzungsflächen 8a, 8'a begrenzt, welche jeweils in radialer Richtung verlaufen.
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Bei der Ausgestaltung gemäß 2 gibt auch der sich mit zunehmendem Abrieb einstellende Abstand der Begrenzungsfläche 8a zur Begrenzungskante 6c Auskunft über den aktuellen Abriebzustand. Dieser Abstand ist gleichzeitig die Längsabmessung eines an der Randkante gebildeten vorspringenden Abschnittes und entspricht der Restprofiltiefe bis zur Mindestprofiltiefe in Millimeter. Die Begrenzungsfläche 8a weist über den Laufstreifenabrieb zur Begrenzungsfläche 6'b der Vertiefung 5 einen gleichbleibenden Abstand auf, die Kanten dieser Begrenzungsflächen 8a und 6'b an der Laufstreifenoberfläche können, wie weiter unten noch genauer erläutert wird, Bezugsstellen zur Ermittlung der Restprofiltiefe mittels eines Anwendungsprogrammes („App”) eines Mobiltelefons sein. 2a zeigt exemplarisch einen Abriebzustand, bei welchem der Laufstreifen auf 50%, bezogen auf die Mindestprofiltiefe, abgerieben ist.
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Bei der in 3 gezeigten Ausführungsvariante ist der Abriebindikator ein auf der Rillenflanke 3 ausgebildeter flacher Vorsprung 10, welcher in radialer Richtung niveaugleich mit der Laufstreifenoberfläche endet. Die Randkante der Umfangsrille 1 weist dadurch einen vorspringenden Abschnitt in ihrem Verlauf auf. Die Gestalt des Vorsprungs 10 entspricht vorzugsweise dem Positiv der flachen Vertiefung 5 aus 1 bzw. 2.
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Der Vorsprung 10 weist daher über seine gesamte Erstreckung gegenüber dem umgebenden Bereich der Rillenflanke 3 eine zumindest im Wesentlichen konstante Breite b1 von 0,5 mm bis 2,0 mm auf und ist durch eine im Wesentlichen dreieckige Vorsprungflanke 11 begrenzt. Der Vorsprung 10 weist einen bis zur Mindestprofiltiefe reichenden, speziell verbreiterten Spitzenbereich 12 auf, wobei der Vorsprung 10 in radialer Richtung eine Höhe h1 aufweist, welche der Differenz zwischen der Tiefe T1 der Umfangsrille 1 und der Mindestprofiltiefe entspricht.
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Die Vorsprungflanke 11 ist durch fünf Begrenzungskanten 11a, 11b, 11c, 11d, 11e begrenzt. Die Begrenzungskanten 11a bis 11c bilden die drei Seiten eines gleichschenkeligen Dreieckes. Die Begrenzungskanten 11d und 11e begrenzen den verbreiterten Spitzenbereich 12.
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Die Begrenzungskanten 11a und 11b bilden die Katheten des „Dreieckes” und schließen dementsprechend den an der Laufstreifenoberfläche liegenden rechten Winkel ein, die Begrenzungskante 11c bildet die Hypotenuse des Dreieckes. Die Begrenzungskante 11a begrenzt den Vorsprung 10 an der Laufstreifenoberfläche und weist in Umfangsrichtung die Länge l1 auf. Die Begrenzungskante 11b schließt an das eine in Umfangsrichtung liegende Ende der Begrenzungskante 11a an und verläuft in radialer Richtung bis in die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm. Die Begrenzungskante 11c schließt an das andere in Umfangsrichtung liegende Ende der Begrenzungskante 11a an und verläuft unter dem Winkel α von 45° zur radialen Richtung zum verbreiterten Spitzenbereich 12. Entsprechend der Dreieckform trifft eine gedachte Verlängerung der Begrenzungskante 11c in der Mindestprofiltiefe auf das radial innenliegende Ende der Begrenzungskante 11b.
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Die den verbreiterten Spitzenbereich 12 begrenzenden Begrenzungskanten 11d und 11e ergänzen das beschriebene Dreieck um ein an dieses anschließendes weiteres kleines rechtwinkliges, gleichschenkeliges Dreieck, dessen rechter Winkel von den beiden Begrenzungskanten 11d, 11e eingeschlossen wird und auf der Mindestprofiltiefe liegt. Die Begrenzungskante 11e schließt am radial innenliegende Ende der Begrenzungskante 11b an und verläuft zumindest im Wesentlichen parallel zur Laufstreifenoberfläche. Die Begrenzungskante 11d verläuft zumindest im Wesentlichen in radialer Richtung und trifft auf das radial innere Ende der die Hypotenuse des Dreieckes bildende Begrenzungskante 11c. Die Begrenzungskanten 11d und 11e weisen jeweils die Länge l2 von beispielsweise 1,0 mm auf.
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Zwischen den Begrenzungskanten 11a bis 11d und der Rillenflanke 3 verlaufen vorzugsweise im rechten Winkel zur Vorsprungflanke 11 schmale Begrenzungsflächen, wobei die zwischen der Rillenflanke 3 und der Kante 11b verlaufende Begrenzungsfläche mit 11'b und jene zwischen der Rillenflanke 3 und der Kante 11c mit 11'c bezeichnet sind.
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Die Länge l1 der Begrenzungskante 11a des Vorsprunges 10 gibt analog zur Länge l1 der Begrenzungskante 6a der Vertiefung 5 Auskunft über den jeweiligen Abriebzustand. 3a zeigt den Vorsprung in einem abgerieben Zustand, welcher einen Laufstreifenabrieb von 50%, bezogen auf die Mindestprofiltiefe, entspricht.
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4 zeigt eine zu 2 analoge Ausführungsvariante, wobei anstelle der Vertiefungen 5, 8 Vorsprünge 10, 13 vorgesehen sind. Der Vorsprung 10 ist übereinstimmend zu jenem aus 3 ausgeführt, sodass in 4 für den Vorsprung 10 die gleichen Bezugsziffern verwendet sind und dieser nicht gesondert beschrieben wird. Der Vorsprung 13 ist ein in radialer Richtung bis auf die Mindestprofiltiefe verlaufender schmaler Steg, welcher im Bereich der Laufstreifenoberfläche an den Vorsprung 10 angrenzt. Der Vorsprung 13 weist die Breite b1 sowie in Umfangsrichtung eine Länge l3 von beispielsweise 1,0 mm auf. Der Vorsprung 13 ist seitlich von zwei im rechten Winkel zur Rillenflanke 3 verlaufenden Begrenzungsflächen 13a, 13'a begrenzt, welche jeweils in radialer Richtung verlaufen.
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Bei dieser Ausführungsvariante lässt sich der Abriebzustand, analog zum Ausführungsbeispiel gemäß 2, auch aus dem jeweiligen Abstand zwischen der an der Laufstreifenoberfläche befindlichen Kante der Begrenzungsfläche 13a und der an der Laufstreifenoberfläche befindlichen Kante der Begrenzungsfläche 11'b ermitteln. Dieser Abstand entspricht der Längsabmessung eines an der Randkante gebildeten „rückspringenden” Abschnittes. 4a zeigt exemplarisch einen zu 2a analogen Abriebzustand.
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Besonders komfortabel und genau lässt sich der Abriebzustand bei dem in 2 und 4 gezeigten Ausführungsvarianten unter Verwendung eines eine eingebaute Kamera aufweisenden Mobiltelefons, vorzugsweise eines Smartphones, mittels eines speziellen Anwendungsprogrammes (einer „App”) ermitteln. Mit dem Start des Anwendungsprogrammes wird vorzugsweise gleichzeitig die Kamerafunktion gestartet und es wird am Display eine Positionierungsmaske angezeigt. Die Positionierungsmaske zeigt zwei Marker, welche beispielsweise die Form eines „+” aufweisen. Das Mobiltelefon wird oberhalb des Laufstreifens positioniert, sodass die Kamera eine erfindungsgemäße Vertiefung bzw. einen erfindungsgemäßen Vorsprung erfasst. Die Positionierungsmaske kann entweder vor Anfertigen des Fotos oder auch nachher gegenüber dem jeweiligen Abriebindikator ausgerichtet werden. Dabei werden bei der in 2 bzw. der in 4 gezeigten Ausführungsvariante die Marker beispielsweise zu den jeweils an der Laufstreifenoberfläche befindlichen Kanten der Begrenzungsflächen 6'b, 8a, 8'a der Vertiefungen 5, 8 (2) bzw. der jeweiligen Kanten der Begrenzungsflächen 11'b, 13a, 13'a der Vorsprünge 10, 13 (4) ausgerichtet. Aus dem jeweiligen Abstand zwischen den jeweils an der Laufstreifenoberfläche befindlichen Kanten der Begrenzungsflächen 6'c und 8a (2) bzw. der Begrenzungsfläche 11'c und 13a (4) wird die bis zur Mindestprofiltiefe verbleibende Profiltiefe automatisch errechnet. Das Anwendungsprogramm ist selbstverständlich derart programmiert, dass es auf die jeweilige Ausgestaltung und die jeweilige Dimensionierung erfindungsgemäßer Aussparungen bzw. Vorsprünge angepasst ist.
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Alternativ zu einem Smartphone können andere optische Erkennungssysteme, beispielsweise Kameras bei der TÜV-Kontrolle, verwendet werden.
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Bei zu 1 bis 4 alternativen Ausführungsvarianten können die Abriebindikatoren in radial innenliegender Richtung mit einer Spitze – ohne Verbreiterung – enden.
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Bei weiteren Ausführungsvarianten kann die an der Laufstreifenoberfläche befindliche Kante des „Dreieckes” in Umfangsrichtung eine Länge aufweisen, welche mit der Tiefe T1 der Umfangsrille 1 übereinstimmt. Der Abriebindikator endet bei diesen Ausführungsvarianten in der Mindestprofiltiefe mit einer abgestumpften Spitze, sodass der Abriebindikator die Gestalt eines um ein kleines rechtwinkeliges gleichschenkeliges bzw. ein kleines gleichseitiges Dreieck verkleinertes rechtwinkeliges gleichschenkeliges bzw. gleichseitiges Dreieck ist.
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Bei zu 1 bzw. 3 alternativen Ausführungsvarianten kann der Abriebindikator, d. h. der Vorsprung bzw. die Vertiefung, im Wesentlichen die Form eines gleichseitigen Dreieckes aufweisen, welches eine an der Laufstreifenoberfläche verlaufende Kante aufweist. Das gleichseitige Dreieck endet in radial innenliegender Richtung auf der Mindestprofiltiefe, wobei es dort einen erweiterten Spitzenbereich oder ein abgestumpfte Spitze oder eine herkömmliche Dreiecksspitze aufweisen kann. Der erweiterte Spitzenbereich ist beispielsweise in Form zweier zumindest im Wesentlichen übereinstimmender kleiner rechtwinkeliger Dreiecke gebildet, welche in der Mindestprofiltiefe beidseitige an die Dreiecksspitze des gleichseitigen Dreieckes anschließen und deren Hypotenuse entlang eine der Seiten des gleichseitigen Dreieckes verläuft, sodass deren rechte Winkel auf der Mindestprofiltiefe liegen. Die „Funktionsweise” ist jeweils analog zu den Abriebindikatoren aus 1 bzw. 3.
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Grundsätzlich können im Bereich eines Laufstreifens oder einer einzigen Umfangsrille Abriebindikatoren mit unterschiedlichen Ausgestaltungen vorgesehen sein.
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Es ist ferner möglich, die unter einem spitzen Winkel verlaufende Begrenzungsfläche des dreieckigen Vorsprunges bzw. der dreieckigen Vertiefung derart auszubilden, dass sich die betreffende Längsabmessung jeweils erst nach einem gewissen Abrieb in der Größenordnung von beispielsweise je 1,5 mm und daher schrittweise ändert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Umfangsrille
- 2, 2'
- Profilpositiv
- 3, 3'
- Rillenflanke
- 4
- Rillengrund
- 5
- Vertiefung
- 6
- Vertiefungsboden
- 6a bis 6e
- Begrenzungskante
- 6'b, 6'c
- Begrenzungsflächen
- 7
- Spitzenbereich
- 8
- Vertiefung
- 8a, 8'a
- Begrenzungsfläche
- 10
- Vorsprung
- 11
- Vorsprungflanke
- 11a bis 11e
- Begrenzungskante
- 11'b, 11'c
- Begrenzungsfläche
- 12
- Spitzenbereich
- 13
- Vorsprung
- 13a, 13'a
- Begrenzungsfläche
- 13a
- Begrenzungsfläche
- B1
- Breite (Umfangsrille)
- b1
- Breite (Vorsprung)
- h1
- Höhe (Vorsprung)
- l1, l2, l3
- Länge
- T1
- Tiefe (Umfangsrille)
- α
- Winkel
- t1
- Tiefe (Vertiefung)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011050912 A1 [0003]
- DE 102011050911 A1 [0003]
- DE 102012103420 A1 [0004]