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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum trennenden Bearbeiten eines plattenartigen Werkstücks, insbesondere eines Blechs, wobei das Werkstück während der trennenden Bearbeitung durch eine Werkstückauflage einer Werkstückpalette gelagert wird, die außerdem eine die Werkstückauflage lagernde Tragstruktur aufweist und wobei durch die trennende Bearbeitung des Werkstücks ein Werkstückteil erzeugt wird.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Werkzeugmaschine und ein Bearbeitungsprogramm zum Durchführen des vorstehenden Verfahrens sowie ein Verfahren zum Erstellen eines Bearbeitungsprogramms der genannten Art und ein Computerprogrammprodukt mit Kodierungsmitteln zum Durchführen des letztgenannten Verfahrens.
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Gattungsgemäßer Stand der Technik ist bekannt aus
JP 002009220167 A . Diese Druckschrift betrifft eine Werkzeugmaschine, an welcher Bleche mittels eines Laserstrahls trennend bearbeitet werden. Zur Lagerung eines Blechs während der Bearbeitung dient eine Werkstückpalette mit einer Werkstückauflage, die von einer Mehrzahl parallel zueinander verlaufender Auflageleisten gebildet wird. Die Auflageleisten sind mit in Längsrichtung der Auflageleisten voneinander beabstandeten dreiecksförmigen Auflagespitzen versehen. Damit die Auflagespitzen der Auflageleisten während der Bearbeitung eines Blechs nicht dem als Bearbeitungswerkzeug genutzten Laserstrahl ausgesetzt sind, wird das zu bearbeitende Blech nicht unmittelbar auf den Auflagespitzen der Auflageleisten gelagert. Unmittelbar auf die Auflagespitzen wird vielmehr eine als Distanzhalter dienende Zwischenplatte aufgelegt, die an ihrer von den Auflagespitzen der Auflageleisten abliegenden Oberseite das zu bearbeitende Blech lagert. Vor dem Auflegen auf die Auflageleisten der Werkstückauflage wird die Zwischenplatte mit Öffnungen versehen, die an der Zwischenplatte derart angeordnet sind, dass sie bei der späteren Blechbearbeitung unterhalb von Ausschnitten liegen, die an dem zu bearbeitenden Blech im Rahmen der trennenden Bearbeitung erstellt werden, Gegenüber den Ausschnitten des Blechs weisen die in die Zwischenplatte eingebrachten Öffnungen ein Übermaß auf.
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Eine trennende Bearbeitung von plattenartigen Werkstücken, insbesondere von Blechen, mit gegenüber dem Stand der Technik vereinfachten Mitteln zu ermöglichen, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
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Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 1, durch die Werkzeugmaschine gemäß Patentanspruch 12, durch das Bearbeitungsprogramm gemäß Patentanspruch 13 zum Betreiben einer Werkzeugmaschine, durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 14 zum Erstellen eines Bearbeitungsprogramms sowie durch das Computerprogrammprodukt gemäß Patentanspruch 15.
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Im Falle der Erfindung wird während einer Vorbereitungsphase der eigentlichen trennenden Werkstückbearbeitung die Werkstückauflage der später das zu bearbeitende Werkstück lagernden Werkstückpalette in Form einer Palettenplatte erstellt und dabei abgestimmt auf die nachfolgende Werkstückbearbeitung konfiguriert. Ein Plattenrohling wird mit wenigstens einer Durchlassöffnung versehen, die einem durch die trennende Werkstückbearbeitung zu erzeugenden Werkstückteil zugeordnet ist und die in einer Plattenebene der Palettenplatte ein Übermaß gegenüber dem zu erzeugenden Werkstückteil aufweist. Auf der Palettenplatte wird dann das zu bearbeitende Werkstück derart gelagert, dass eine Plattenebene des Werkstücks und die Plattenebene der Palettenplatte gleichgerichtet verlaufen und das zu bearbeitende Werkstück über der zuvor erstellten Durchlassöffnung der Palettenplatte liegt. Anschießend wird an dem von der Palettenplatte gelagerten Werkstück durch trennende Bearbeitung ein Werkstückteil mit einer Kontur erzeugt, deren senkrechte Projektion auf die Palettenplatte innerhalb der dem Werkstückteil zugeordneten Durchlassöffnung der Palettenplatte angeordnet ist.
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Anders als im Falle des Standes der Technik wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens die Werkstückauflage der Werkstückpalette eigens für die anschließende trennende Werkstückbearbeitung gefertigt. Die als Palettenplatte ausgeführte Werkstückauflage kann das trennend zu bearbeitende Werkstück unmittelbar lagern. Erfindungsgemäß nicht vorgesehen ist folglich eine aus Auflageleisten bestehende Werkstückauflage. Die Verwendung einer flächigen Werkstückauflage der erfindungsgemäßen Art empfiehlt sich insbesondere in Anwendungsfällen, in denen von der Werkstückauflage der Werkstückpalette trennend zu bearbeitende Werkstücke gelagert werden, die eine lediglich geringe Eigensteifigkeit besitzen und die folglich für eine Spitzenlagerung auf Auflagespitzen einer aus Auflageleisten bestehenden Werkstückauflage allenfalls bedingt geeignet sind. Werkstücke mit einer verhältnismäßig geringen Eigensteifigkeit sind beispielsweise Elektrobleche, zu deren trennender Bearbeitung das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise durchgeführt wird. Zudem zeichnet sich die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehene flächige Lagerung des zu bearbeitenden Werkstücks durch eine schonende Behandlung des Werkstücks aus. Insbesondere eine Kratzerbildung an der Werkstückunterseite, wie sie im Falle einer Spitzenlagerung von Werkstücken auf Auflageleisten auftreten kann, ist im Falle der Erfindung ausgeschlossen.
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Aufgrund des Übermaßes der an dem Plattenrohling der Palettenplatte hergestellten Durchlassöffnung gegenüber dem zugeordneten Werkstückteil und aufgrund der gegenseitigen Positionierung der Durchlassöffnung an der Palettenplatte einerseits und des nach der Fertigung der Palettenplatte erzeugten Werkstückteils andererseits erlaubt die erfindungsgemäße Werkstückauflage ein funktionssicheres Abführen des Werkstückteils durch die Durchlassöffnung der Palettenplatte hindurch. Das Übermaß der Durchlassöffnung gegenüber dem zugeordneten Werkstückteil kann beispielsweise in Abhängigkeit von der Dicke des trennend zu bearbeitenden Werkstücks und somit auch in Abhängigkeit von der Dicke des abzuführenden Werkstückteils bemessen werden. Sind von der Palettenplatte Werkstücke mit einer geringen Eigensteifigkeit in vertikaler Richtung zu lagern, so wird bei der Bemessung des Übermaßes der Durchlassöffnung der Palettenplatte darauf geachtet, dass sich das zu bearbeitende Werkstück im Bereich der Durchlassöffnung nicht durchbiegt.
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Bei entsprechender Gestaltung der Tragstruktur der Palettenplatte ist der Bereich der Durchlassöffnung an der von dem gelagerten Werkstück abliegenden Seite der Palettenplatte frei. Ist an der von dem gelagerten Werkstück abliegenden Seite der Palettenplatte eine Fördervorrichtung angeordnet, so kann ein durch trennende Bearbeitung des auf der Palettenplatte gelagerten Werkstücks erzeugter Werkstückteil nach dem Passieren der Durchlassöffnung ungehindert zu der Fördervorrichtung gelangen und mittels dieser von der Werkstückpalette abgeführt werden. Eine automatisierte Abfuhr von Werkstückteilen gestaltet sich demnach im Falle der Erfindung besonders einfach.
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Die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine zeichnet sich durch eine Werkstückpalette aus, deren Werkstückauflage auf wechselnde Bearbeitungsaufgaben individuell abgestimmt ist und die folglich eine Werkstückbearbeitung mit optimalem Bearbeitungsergebnis ermöglicht. Das Entladen der Werkstückpalette von Werkstückteilen, die im Rahmen einer trennenden Werkstückbearbeitung erzeugt worden sind, kann durch die Durchlassöffnungen der von der Palettenplatte gebildeten Werkstückauflage hindurch und dabei insbesondere unter Schwerkraftwirkung erfolgen. Bei den von der Palettenplatte abgeführten Werkstückteilen kann es sich um Gutteile aber auch um Abfallteile der trennenden Werkstückbearbeitung handeln. Bei Wahl einer entsprechenden Trennstrategie für die Werkstückbearbeitung können Gutteile und Abfallteile nacheinander über Durchlassöffnungen der Palettenplatte abgeführt werden.
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Das erfindungsgemäße Bearbeitungsprogramm umfasst Steuerbefehle für eine numerische Steuerungsvorrichtung der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine, aufgrund derer die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine das erfindungsgemäße Verfahren durchführt. Die Steuerbefehle für die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine werden im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Erstellen des erfindungsgemäßen Bearbeitungsprogramms erzeugt. Zum Durchführen des letztgenannten Verfahrens dient das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt, welches entsprechende Kodierungsmittel aufweist.
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Besondere Ausführungsarten der Erfindung nach den unabhängigen Patentansprüchen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 11.
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Grundsätzlich besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, die Palettenplatte abseits der Tragstruktur der Werkstückpalette zu fertigen und anschließend an der Tragstruktur zu lagern.
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Gemäß Patentanspruch 2 wird in bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens der Plattenrohling zum Erstellen der Palettenplatte an der Tragstruktur der Werkstückplatte gelagert und anschließend mit der dem zu erzeugenden Werkstückteil zugeordneten Durchlassöffnung versehen. Mit Abschluss der Bearbeitung des Plattenrohlings ist die in Abstimmung auf die nachfolgende Werkstückbearbeitung konfigurierte Werkstückpalette fertiggestellt. Die Tragstruktur der Werkstückpalette ist vorzugsweise rahmenartig ausgebildet. Aber auch andersartige Tragstrukturen kommen in Frage.
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Eine in den Plattenrohling eingebrachte Durchlassöffnung der Palettenplatte wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens insbesondere genutzt, um einen anschließend durch trennende Werkstückbearbeitung erzeugten Werkstückteil vorzugsweise unter Schwerkraftwirkung von dem als Werkstückauflage dienenden Plattenrohling abzuführen. Ein besonders funktionssicheres Ausschleußen eines Werkstückteils wird in bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sichergestellt, indem der Plattenrohling mit einer Durchlassöffnung versehen wird, deren Kontur der Kontur des anschließend erzeugten Werkstückteils entspricht und indem die Durchlassöffnung der Palettenplatte und der durch trennende Werkstückbearbeitung erzeugte Werkstückteil relativ zueinander derart positioniert werden, dass die Kontur des Werkstückteils in der senkrechten Projektion auf die Palettenplatte innerhalb der Durchlassöffnung der Palettenplatte parallel zu der Kontur der Durchlassöffnung verläuft (Patentanspruch 3). Unter diesen Umständen ist sichergestellt, dass der Werkstückteil ohne zu verkanten die Durchlassöffnung der Palettenplatte passieren kann. Alternativ besteht erfindungsgemäß allerdings auch die Möglichkeit, die Durchlassöffnung der Palettenplatte mit einer von der Kontur des zugeordneten Werkstückteils unabhängigen Kontur zu erstellen. Beispielsweise kann ein kreisförmiger Werkstückteil durch eine quadratische Durchlassöffnung der Palettenplatte hindurch abgeführt werden.
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Bei der Erstellung der Palettenplatte durch Bearbeitung eines Plattenrohlings wird die Anordnung des später zu erzeugenden Werkstückteils an dem auf der Palettenplatte gelagerten Werkstück berücksichtigt. Im Falle des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Patentanspruch 4 geschieht dies, indem die Palettenplatte anhand eines Belegungsplans für das zu bearbeitende Werkstück konfiguriert wird. Durch den Belegungsplan für das zu bearbeitende Werkstück Ist definiert, wo und mit welcher Ausrichtung ein aus dem Werkstück zu erzeugender Werkstückteil an dem zu bearbeitenden Werkstück angeordnet ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann numerisch gesteuert werden. Zu diesem Zweck ist die erfindungsgemäße Werkzeugmaschine mit einer programmierbaren numerischen Steuerungsvorrichtung versehen, welche die Bearbeitungsmaschine sowohl bei der Erstellung der Palettenplatte der Werkstückpalette als auch bei der anschließenden trennenden Werkstückbearbeitung steuert.
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Im Interesse einer möglichst einfachen Prozessteuerung ist in bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass sich das Steuerprogramm zum Erstellen der Palettenplatte und das Steuerprogramm zur anschließenden trennenden Werkstückbearbeitung lediglich in denjenigen Steuerbefehlen voneinander unterscheiden, welche einerseits die Größe der Durchlassöffnung der Palettenplatte und andererseits die Größe des Werkstückteils definieren (Patentanspruch 5).
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Ausweislich Patentanspruch 6 ist in Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass zum Erstellen der Palettenplatte und zum anschließenden Erzeugen eines Werkstückteils aus dem zu bearbeitenden Werkstück ein und dasselbe Trennwerkzeug verwendet wird. Auf diese Art und Weise kann das erfindungsgemäße Verfahren mit einem verhältnismäßig geringen maschinellen Aufwand durchgeführt werden.
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Sowohl zum Fertigen der Palettenplatte der Werkstückpalette aus dem Plattenrohling als auch für die Durchführung der anschließenden Werkstückbearbeitung kommen verschiedenartige Trennverfahren und Trennwerkzeuge in Frage. Erfindungsgemäß bevorzugt werden ausweislich Patentanspruch 7 das Lasertrennverfahren und ein Lasertrennwerkzeug zum Erstellen der Palettenplatte und/oder zum Erzeugen von Werkstückteilen aus dem zu bearbeitenden Werkstück.
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Je nachdem welches Trennverfahren bei der Bearbeitung des auf der Palettenplatte gelagerten Werkstücks angewandt und/oder welche Art von Trennwerkzeug eingesetzt wird, kann die Palettenplatte durch das Trennverfahren beziehungsweise durch das Trennwerkzeug in Mitleidenschaft gezogen werden. Wird das Werkstück etwa mit einem thermischen Schneidstrahl, insbesondere einem Laserstrahl, bearbeitet, so besteht die Möglichkeit, dass sich bei der Werkstückbearbeitung geschmolzener Werkstoff des bearbeiteten Werkstücks an dem Rand der dem erzeugten Werkstückteil zugeordneten Durchlassöffnung der Palettenplatte ablagert und dadurch die Geometrie der Durchlassöffnung in unerwünschter Weise verändert. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens nach dem Erzeugen eines Werkstückteils die dem Werkstückteil zugeordnete Durchlassöffnung der Palettenplatte wiederhergestellt (Patentanspruch 8). Wurde die Palettenplatte anhand eines plattenbezogenen Steuerprogramms numerisch gesteuert erstellt, so wird in weiterer bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Wiederherstellung einer Durchlassöffnung der Palettenplatte auf das Steuerprogramm zurückgegriffen, mittels dessen diese Durchlassöffnung ursprünglich erstellt worden ist (Patentanspruch 9).
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Für die Wiederherstellung einer Durchlassöffnung der Palettenplatte wird in Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens das Bearbeitungswerkzeug genutzt, mittels dessen die Durchlassöffnung ursprünglich in den Plattenrohling der Palettenplatte eingebracht worden ist (Patentanspruch 10).
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Eine für eine konkrete Bearbeitungsaufgabe gefertigte Palettenplatte wird in weiterer bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach Beendigung der betreffenden Werkstückbearbeitung nicht entsorgt sondern vielmehr für eine Wiederverwendung vorgehalten. Zu diesem Zweck wird ausweislich Patentanspruch 11 die Palettenplatte lösbar an der Tragstruktur der Werkstückpalette gelagert, Durch Austauschen einer Palettenplatte gegen eine abweichend konfigurierte Palettenplatte kann die Werkstückpalette der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine auf einfache Art und Weise auf wechselnde Bearbeitungsaufgaben abgestimmt, insbesondere für die Fertigung eines andersartigen Teilespektrums umgerüstet werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand beispielhafter schematischer Darstellungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine rahmenartige Tragstruktur einer Werkstückpalette zur Verwendung an einer Laser-Schneidmaschine für die Blechbearbeitung,
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2 die Tragstruktur gemäß 1 mit einem Plattenrohling für eine Palettenplatte der Werkstückpalette,
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3 die Anordnung gemäß 2 an einer Laser-Schneidmaschine für die Blechbearbeitung während der Herstellung der Palettenplatte der Werkstückpalette aus dem Plattenrohling,
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4 die Werkstückpalette gemäß 3 beim Beladen mit einem zu bearbeitenden Blech und
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5 die Werkstückpalette gemäß den 3 und 4 an der Laser-Schneidmaschine gemäß 3 beim Bearbeiten des von der Werkstückpalette gelagerten Blechs.
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Gemäß 1 ist eine rahmenartige Tragstruktur 1 einer Werkstückpalette 2 als Rechteckrahmen mit zwei Rahmen-Längsschenkeln 3, zwei Rahmen-Querschenkeln 4 und einem die Rahmen-Längsschenkel 3 miteinander verbindenden Riegel 5 ausgeführt. An den Rahmen-Längsschenkeln 3 der rahmenartigen Tragstruktur 1 sind in 1 weitgehend verdeckte Rollen 6 drehbar gelagert.
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2 zeigt die rahmenartige Tragstruktur 1 mit einem Plattenrohling 7, unmittelbar bevor der Plattenrohling 7 auf die rahmenartige Tragstruktur 1 aufgelegt wird. Bei dem Plattenrohling 7 handelt es sich um eine Blechtafel, deren Abmessungen exakt dem lichten Maß der rahmenartigen Tragstruktur 1 entsprechen. Ist der Plattenrohling 7 auf die rahmenartige Tragstruktur 1 aufgelegt, so wird der Plattenrohling 7 von nicht im Einzelnen dargestellten Auflagern an der Innenseite der Rahmen-Längsschenkel 3 und der Rahmen-Querschenkel 4 sowie durch den Riegel 5 der rahmenartigen Tragstruktur 1 gelagert. Durch gleichfalls nicht gezeigte Befestigungsmittel wird der Plattenrohling 7 an der rahmenartigen Tragstruktur 1 der Werkstückpalette 2 lösbar fixiert.
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Die rahmenartige Tragstruktur 1 wird gemeinsam mit dem daran gelagerten Plattenrohling 7 in den Arbeitsbereich einer als Laser-Schneidmaschine 8 ausgebildeten Werkzeugmaschine bewegt. Dabei verfährt die rahmenartige Tragstruktur 1 auf den Rollen 6 längs einer nicht gezeigten Führung.
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Ausweislich 3 wird der an der rahmenartigen Tragstruktur 1 gelagerte Plattenrohling 7 in dem Arbeitsbereich der Laser-Schneidmaschine 8 mittels eines Laserschneidkopfs 9 trennend bearbeitet. Der Laserschneidkopf 9 ist längs eines Querträgers 10 eines Maschinenportals 11 üblicher Bauart in Richtung eines Doppelpfeils 12 beweglich. Gemeinsam mit dem Laserschneidkopf 9 verfährt der Querträger 10 des Maschinenportals 11 in Richtung eines Doppelpfeils 13. Aufgrund der sich damit ergebenden Bewegungsmöglichkeiten kann der Laserschneidkopf 9 jede beliebige Stelle des an der rahmenartigen Tragstruktur 1 gelagerten Plattenrohlings 7 anfahren.
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Die wesentlichen Funktionen der Laser-Schneidmaschine 8 sind numerisch gesteuert. Eine programmierbare numerische Steuerungsvorrichtung 14 ist in 3 andeutungsweise dargestellt.
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Durch die numerische Steuerungsvorrichtung 14 gesteuert erstellt der Laserschneidkopf 9 mittels eines von dem Laserschneidkopf 9 auf den Plattenrohling 7 gerichteten Laserstrahls eine Mehrzahl von Durchlassöffnungen 15 an dem Plattenrohling 7. Die dabei aus dem Plattenrohling 7 ausgeschnittenen Plattenteile gelangen unter Schwerkraftwirkung auf ein endloses Förderband 16 einer unterhalb der rahmenartigen Tragstruktur 1 angeordneten Fördervorrichtung 17 und werden durch das umlaufende Förderband 16 aus dem Arbeitsbereich der Laser-Schneidmaschine 8 abgeführt (nicht gezeigt).
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In 3 sind die Verhältnisse nach Abschluss der Bearbeitung des Plattenrohlings 7 dargestellt. Mittels des als Bearbeitungswerkzeug genutzten Laserschneidkopfs 9 wurde aus dem Plattenrohling 7 durch Freischneiden der Durchlassöffnungen 15 eine Palettenplatte 18 erstellt, die eine Werkstückauflage der Werkstückpalette 2 bildet und die ebenso wie zuvor der Plattenrohling 7 an der rahmenartigen Tragstruktur 1 der Werkstückpalette 2 lösbar fixiert ist.
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Die Fertigung der Palettenplatte 18 erfolgt abgestimmt auf eine sich an die Fertigung der Palettenplatte 18 anschließende Bearbeitung eines plattenartigen Werkstücks, bei dem es sich in dem dargestellten Beispielsfall um ein als Elektroblech ausgeführtes Blech 19 handelt.
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Mit dem Blech 19 wird die Werkstückpalette 2 beladen. Zu diesem Zweck wird die Werkstückpalette 2 nach der Fertigstellung der Palettenplatte 18 aus dem Arbeitsbereich der Laser-Schneidmaschine 8 in die in 4 dargestellte Beladeposition bewegt. Dort wird das Blech 19 derart auf der Palettenplatte 18 der Werkstückpalette 2 gelagert, dass es die Durchlassöffnungen 15 der Palettenplatte 18 abdeckt und seine Hauptebene parallel zu der Hauptebene der Palettenplatte 18 verläuft, 4 veranschaulicht die Verhältnisse unmittelbar vor dem Auflegen des Blechs 19 auf die Palettenplatte 18 der Werkstückpalette 2.
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Aus dem Blech 19 sind durch trennende Bearbeitung Gutteile in Form von Werkstückteilen 20 zu erzeugen, wie sie in 5 dargestellt sind. Zu diesem Zweck Ist in der numerischen Steuerungsvorrichtung 14 ein werkstückbezogenes Steuerprogramm hinterlegt. Aufgrund des werkstückbezogenen Steuerprogramms steuert die numerische Steuerungsvorrichtung 14 die betreffenden Funktionseinheiten der Laser-Schneidmaschine 8 derart, dass an dem Blech 19 nach einem für das Blech 19 vorgegebenen Belegungsplan die Werkstückteile 20 an definierten Stellen, mit definierten Maßen und Konturen und mit definierter Ausrichtung ausgeschnitten werden. In dem Koordinatensystem der numerischen Steuerungsvorrichtung 14 nimmt das Blech 19 bei der trennenden Bearbeitung zur Erzeugung der Werkstückteile 20 eine definierte Bearbeitungsposition ein. Zum Erstellen der Palettenplatte 18 aus dem Plattenrohling 7 wird die Laser-Schneidmaschine 8 anhand eines plattenbezogenen Steuerprogramms gesteuert.
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Das werkstückbezogene Steuerprogramm zum Bearbeiten des Blechs 19 und das plattenbezogene Steuerprogramm zum Bearbeiten des Plattenrohlings 7 unterscheiden sich ausschließlich in denjenigen Steuerbefehlen, die einerseits die Größe der Werkstückteile 20 des Blechs 19 und andererseits die Größe der Durchlassöffnungen 15 der Palettenplatte 18 definieren. Die von den Steuerbefehlen des werkstückbezogenen Steuerprogramms abweichenden Steuerbefehle des plattenbezogenen Steuerprogramms bewirken, dass die Durchlassöffnungen 15 der Palettenplatte 18 mit einem Übermaß gegenüber den später erzeugten Werkstückteilen 20 des Blechs 19 in den Plattenrohling 7 eingebracht werden. Das Übermaß der Durchlassöffnungen 15 der Palettenplatte 18 gegenüber den zugeordneten Werkstückteilen 20 beträgt in dem dargestellten Beispielsfall 1,5 mm bei einer Dicke des Blechs 19 von 0,3 mm.
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Die Positionen, die Ausrichtung und die Konturen der an dem Plattenrohling 7 erstellten Durchlassöffnungen 15 entsprechen aufgrund der Übereinstimmungen zwischen dem plattenbezogenen Steuerprogramm und dem werkstückbezogenen Steuerprogramm den Positionen, der Ausrichtung und den Konturen der Werkstückteile 20 an dem Blech 19. Die von dem Plattenrohling 7 beim Erstellen der Palettenplatte 18 in dem Koordinatensystem der numerischen Steuerungsvorrichtung 14 der Laser-Schneidmaschine 8 eingenommene Position stimmt mit der späteren Bearbeitungsposition des Blechs 19 überein.
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Zur Durchführung der trennenden Werkstückbearbeitung wird die mit dem Blech 19 beladene Werkstückpalette 2 in den Arbeitsbereich der Laser-Schneidmaschine 8 bewegt. Anschließend verfährt der als Trennwerkzeug vorgesehene Laserschneidkopf 9 über dem zu bearbeitenden Blech 19 in eine erste Einstechposition. Von dem Laserschneidkopf 9 wird nun ein Laserstrahl auf das Blech 19 gerichtet, der in das Blech 19 einsticht und anschließend in Folge einer entsprechenden Bewegung des Laserschneidkopf 9 relativ zu dem Blech 19 einen ersten Werkstückteil 20 mit einer Kontur ausschneidet, die parallel zu der Kontur der unterhalb des Werkstückteils 20 liegenden und dem Werkstückteil 20 zugeordneten Durchlassöffnung 15 an der Palettenplatte 18 verläuft und dabei aufgrund des Übermaßes der Durchlassöffnung 15 von der Kontur der Durchlassöffnung 15 beabstandet ist. Ist der erste Werkstückteil 20 freigeschnitten, so fällt er unter Schwerkraftwirkung nach unten. Aufgrund des Übermaßes der Durchlassöffnung 15 kann der Werkstückteil 20 die zugeordnete Durchlassöffnung 15 ohne Verkanten passieren und dadurch auf das Förderband 16 der unterhalb der Werkstückpalette 2 angeordneten Fördervorrichtung 17 gelangen. Ist der erste Werkstückteil 20 ausgeschnitten, wird der Laserstrahl abgeschaltet und der Laserschneidkopf 9 verfährt zu der nächsten Bearbeitungsstelle an dem Blech 19, wo er in das Blech 19 einsticht und anschließend in der beschriebenen Art und Weise den nächsten Werkstückteil 20 erstellt.
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Sukzessive werden aus dem Blech 19 in der vorstehenden Weise Werkstückteile 20 ausgeschnitten, bis die Bearbeitung des Blechs 19 abgeschlossen ist und sich damit die Verhältnisse gemäß 5 ergeben. Nun wird das Förderband 16 der Fördervorrichtung 17 in Gang gesetzt und die auf dem Förderband 16 aufliegenden Werkstückteile 20 werden gemeinsam aus dem Arbeitsbereich der Laser-Schneidmaschine 8 abgeführt. Denkbar ist auch eine kontinuierliche Abführung der Werkstückteile 20, indem das Förderband 16 während des Ausschneidprozesses der Werkstückteile 20 in Gang gesetzt ist und sofort jeden ausgeschnittenen Werkstückteil 20 aus dem Bereich unter der Werkstückpalette 2 abfördert.
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Nach Beendigung der trennenden Bearbeitung des Blechs 19 wird ein auf der Palettenplatte 18 der Werkstückpalette 2 verbliebenes Restgitter 21 von der Palettenplatte 18 der Werkstückpalette 2 entladen. Sollen aus einem weiteren Blech 19 Werkstückteile nach Art der Werkstückteile 20 erzeugt werden, so wird anschließend die Werkstückpalette 2 mit einem weiteren Blech 19 beladen und in der vorstehend beschriebenen Art und Weise wird das Blech 19 in dem Arbeitsbereich der Laser-Schneidmaschine 8 bearbeitet.
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Sind Werkstückteile zu fertigen, die beispielsweise in ihrer Geometrie von den Werkstückteilen 20 abweichen, so ist zunächst eine der neuen Bearbeitungsaufgabe entsprechende Palettenplatte für die Werkstückpalette 2 zu erstellen. Die zuvor benutzte Palettenplatte 18 wird zu diesem Zweck von der rahmenartigen Tragstruktur 1 abgenommen und durch einen Plattenrohling ersetzt, aus dem in der vorstehend beschriebenen Art und Weise eine Palettenplatte gefertigt wird, die entsprechend der neuen Bearbeitungsaufgabe konfiguriert ist. Die von der rahmenartigen Tragstruktur 1 der Werkstückpalette 2 abgenommene Palettenplatte 18 wird zwischengelagert und für den Fall vorgehalten, dass erneut Werkstückteile nach Art der Werkstückteile 20 aus einem Blech 19 zu erzeugen sind.
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Vor der Wiederverwendung der Palettenplatte 18 kann es erforderlich sein, die Durchlassöffnungen 15 der Palettenplatte 18 wiederherzustellen. Diese Notwendigkeit besteht beispielsweise dann, wenn sich bei der Laserbearbeitung des Blechs 19 zur Erzeugung der Werkstückteile 20 an den Rändern der Durchlassöffnungen 15 aufgeschmolzenes Material des Blechs 19 abgelagert hat. Um derartige Materialanbackungen zu entfernen, fährt der Laserschneidkopf 9 an der wieder an der rahmenartigen Tragstruktur 1 der Werkstückpalette 2 gelagerten Palettenplatte 18 mit dem von dem Laserschneidkopf 9 ausgehenden Laserstrahl zunächst die Ränder der Durchlassöffnungen 15 der Palettenplatte 18 ab. Durch den Laserstrahl werden dabei an den Rändern der Durchlassöffnungen 15 vorhandene Materialanbackungen entfernt. Bei der Wiederherstellung der Durchlassöffnungen 15 wird die Laser-Schneidmaschine 8 durch dasjenige Steuerprogramm gesteuert, mittels dessen die Durchlassöffnungen 15 in den Plattenrohling 7 der Palettenplatte 18 ursprünglich eingebracht worden sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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