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Die Erfindung betrifft eine Kälteanlage.
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Kälteanlagen, auch als Kältemaschinen bezeichnet sind allgemein bekannt und dienen typischerweise zur Kühlung eines bestimmten Raumes oder Volumens, beispielsweise einer Kältezelle. Eine entsprechende Kälteanlage umfasst dazu einen Kältemittelkreislauf, in welchem ein Kältemittel zirkuliert. Im Betrieb wird mittels eines Verdampfers vom Kältemittel Wärme aus dem zu kühlenden Raum aufgenommen und über einen Kondensator an die Umgebung außerhalb des Raumes abgegeben, wodurch der Raum insgesamt abgekühlt wird. Die Kühlung erfolgt dabei entweder unmittelbar, indem direkt die in dem Raum vorhandene Luft über einen Luft-/Kältemittel-Wärmetauscher gekühlt wird oder mittelbar, indem die Wärme mittels einer Kaskadenschaltung über ein zusätzliches Kühlmedium transportiert wird, beispielsweise Sole.
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Als Kältemittel werden auch Kohlenwasserstoffe verwendet, welche sich durch besonders gute thermodynamische Eigenschaften und eine gute Umweltverträglichkeit auszeichnen. Allerdings besteht dann auch ein Brand- und/oder Explosionsrisiko, falls das Kältemittel aus dem Kältemittelkreislauf austritt, da das Kältemittel besonders in geschlossenen Räumen und in einem bestimmten Verhältnis mit Luft möglicherweise ein explosionsfähiges Gemisch bildet.. Vor Allem in Anwesenheit von Zündquellen, beispielsweise elektronischen Bauteile der Kälteanlage liegt dann ein hohes Gefahrenpotential vor. Besonders problematisch ist ein Austreten von Kältemittel zudem in solchen Fällen, in denen der zu kühlende Raum ein begehbarer Kühlraum ist, in welchem sich möglicherweise Personen aufhalten, gerade dann, wenn der Raum im Wesentlichen ein abgeschlossenes Volumen ist. Allgemein gibt es also eine Klasse von gefährlichen Kältemitteln, bei deren Austreten aus dem Kältemittelkreislauf in die Umgebung und/oder den zu kühlenden Raum eine Brand- und/oder Explosionsgefahr entsteht.
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In der
DE 249 768 A wird eine Einrichtung zur Kühlhaltung von Räumen beschrieben, bei welcher bei der Anordnung des Verdampfers im innersten isolierten Raum der Kühlanlage, in dem unterhalb derselben befindlichen Keller ein Nachkühler für das flüssige Kältemittel aufgestellt ist. Weiter werden in der
DE 44 20 149 A1 und der
KR 10 1 460 644 B1 jeweils Kühlanlagen beschrieben. Die
JP H08 152 230 A beschreibt eine Klimaanlage. Die
JP H11 132 595 A beschreibt einen Wärmetauscher.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Kälteanlage mit einer verbesserten Betriebssicherheit insbesondere bei der Verwendung von gefährlichen Kältemitteln anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Kälteanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Varianten sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Kälteanlage dient zur Temperierung einer Kältezelle, das heißt zur Kühlung derselben oder genauer gesagt der darin befindlichen Luft. Dabei weist die Kältezelle einen zu kühlenden Raum auf, der von einer Umhausung umgeben ist, das heißt insbesondere ist die Kältezelle baulich geschlossen, d.h. umfasst ein im Wesentlichen abgeschlossenes Volumen. Insbesondere ist die Kältezelle ein Personen-Aufenthaltsbereich, also ein von Personen begehbarer und im Betrieb auch regelmäßig begangener Kühlraum oder Tiefkühlraum, der beispielsweise zur Lagerung von Kühlgut dient. Die Kälteanlage weist zudem einen Kältemittelkreislauf auf, der in einem Anlagengehäuse untergebracht ist und einen Verdampfer umfasst, welcher im Betrieb von einem Kühlmedium umströmt wird, das zur Kühlung der Kältezelle dient. Bei dem Kühlmedium handelt es sich insbesondere um die Innenluft in der Kältezelle.
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Dabei ist der Verdampfer in einem Verdampferraum angeordnet, der vorzugsweise ein Teilraum eines Innenraums des Anlagengehäuses ist. Der Verdampferraum ist mit der Kältezelle über Kanäle verbunden, zum Austausch von Kühlmedium. Auf diese Weise bilden der Verdampferraum und die Kältezelle insbesondere gemeinsam einen Kälteraum, in welchem insbesondere das Kühlmedium zirkuliert.
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Ein mit der Erfindung erzielter Vorteil besteht insbesondere darin, dass der Verdampferraum, d.h. der Innenraum des Verdampfers, luft- und gasdicht gegen das Anlagengehäuse getrennt ist. Dadurch ist insbesondere im Falle eines ungewollten Austritts von Kältemittel aus dem Anlagengehäuse vorteilhaft ein Eindringen des Kältemittels in den Verdampferraum und umgekehrt verhindert, durch die Anordnung des Verdampfers in einem separaten Verdampferraum der Verdampfer von potentiellen Zündquellen, beispielsweise Elektronik der Kälteanlage ferngehalten wird, und dadurch die Explosionsgefahr beim versehentlichen Austritt von Kältemittel deutlich reduziert ist.
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Um eine Trennung des Verdampferraums vom übrigen Innenraum des Anlagengehäuses zuverlässig zu gewährleisten wird der Verdampferraum durch ein separates und zusätzliches Verdampfergehäuse luftdicht umschlossen. Hierzu ist insbesondere das Verdampfergehäuse mit einer luftdichten und vorzugsweise doppelwandigen Wandung ausgebildet. Mittels der Wandung ist zweckmäßigerweise auch eine thermische Dämmwirkung realisiert. Dadurch wird der Verdampferraum insbesondere als separater Raum gegenüber dem übrigen Innenraum des Anlagengehäuses ausgebildet. Ein besonderer Vorteil ergibt sich dann insbesondere dadurch, dass kein Luftaustausch zwischen den beiden Räumen erfolgt. Der Verdampferraum bildet mit der Kältezelle einen insbesondere abgeschlossenen Raum. Bei einem versehentlichen Austreten von Kältemittel aus dem Kältemittelkreis ist ein Eindringen von Kältemittel in den Verdampferraum verhindert und damit vorteilhaft auch die Bildung eines potentiell explosiven oder brennbaren Kältemittel/Luft-Gemisches in der Kältezelle. Verdampfer, verbleibt dieses dann auf vorteilhafte Weise lediglich im Verdampferraum, ein Kontakt mit potentiellen Zündquellen wird auf effektive Weise verhindert. Der Verdampfer ist also zweckmäßigerweise separat mittels des Verdampfergehäuses im Anlagengehäuse gekapselt.
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In einer geeigneten Weiterbildung ist der Verdampfer doppelwandig ausgeführt, mit einem inneren Kanal, zur Führung von Kältemittel, und mit einem den inneren Kanal umgebenden äußeren Kanal, zur Ausbildung eines Zwischenraums. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung besteht insbesondere darin, dass der Zwischenraum insbesondere als Sicherheitsraum oder Sicherheitszone wirkt, sodass bei einer Beschädigung des inneren oder des äußeren Kanals noch kein Kältemittel in den Verdampferraum hinaustritt. Die doppelwandige Ausführung des Verdampfers bildet somit eine Gefahrschutzeinrichtung, welche in vorteilhafter Weise die Gefahr eines Austretens von Kältemittel in den Verdampferraum reduziert. Besonders vorteilhaft ist dabei auch dass in gleicher Weise auch die Gefahr eines Vermischens von Kältemittel mit dem im Verdampferraum geführten Kühlmedium entsprechend verringert ist. Der Verdampfer ist vorzugsweise als Rohr- oder Lammellenverdampfer ausgeführt, mit entsprechend doppelwandigen Kanälen. Die Kanäle sind vorzugsweise Rohre.
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Besonders die Kombination eines doppelwandigen Verdampfers mit einer Anordnung desselben in einem bezüglich der übrigen Kälteanlage luftdicht abgetrennten Verdampferraum bietet besondere Vorteile. So ist mittels des Verdampfers dann eine direkte Kühlung der Kältezelle möglich, wobei vorzugsweise auf zusätzliche Kühlkaskaden verzichtet wird und die Kälteanlage dadurch besonders kostengünstig herzustellen ist. Zudem ist solch eine direkt kühlende Kälteanlage auch besonders einfach aufgebaut und dadurch entsprechend wartungsarm. Diese kostengünstige Anordnung des Verdampfers in direkter Verbindung mit dem zu kühlenden Raum ist dann insbesondere aufgrund der besonders sicheren doppelwandigen Ausgestaltung des Verdampfers möglich. Der zwecks möglichst effizienter Kühlung abgeschlossene Raum, hier der Kälteraum, enthält direkt den entsprechend gesicherten Verdampfer. Insbesondere sind jegliche Steuerungselektronik und weitere Komponenten, welche insbesondere Zündquellen darstellen könnten, in besonders sicherer Weise außerhalb dieses Kälteraumes angeordnet.
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Insbesondere werden dann zwei voneinander getrennte Aufstellungsbereiche geschaffen, von denen die Eine abgeschlossen ist sowie den besonders gegen ein Austreten von Kältemittel gesicherten Verdampfer enthält und die Andere gegenüber der Umgebung nicht abgeschlossen ist und dann aufgrund einer entsprechenden Belüftung einer geringeren Brand- und/oder Explosionsgefahr unterliegt. Die verschiedenen Aufstellungsbereiche sind dann insbesondere jeweils unterschiedlichen Sicherheitszonen zugeordnet. Es ist also durch die genannte Kombination möglich, die Vorteile einer einfachen Kälteanlage mit einer dennoch hohen Betriebssicherheit in Anbetracht eines gefährlichen Kältemittels zu kombinieren.
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Die doppelwandige Ausführung des Verdampfers bietet allerdings auch schon für sich genommen, d.h. ohne separate Einhausung des Verdampfers, eine erhöhte Betriebssicherheit. In einer Weiterbildung sind bei einer solchen Kälteanlage alle kältemittelführenden Leitungen und Komponenten entsprechend doppelwandig ausgeführt, mit einem Sicherheitszwischenraum, um einen besonders umfassenden Schutz gegen einen Austritt von Kältemittel zu erzielen.
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Zur Klassifizierung des Gefahrenpotentials bei Kälteanlagen erfolgt üblicherweise eine Kategorisierung gemäß der Norm DIN EN 378-1/4.1. Je nach Ausgestaltung eines bestimmten Raumabschnitts der Kälteanlage sind dann unter Umständen unterschiedliche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Insbesondere wird dabei zwischen abgeschlossenen und nicht abgeschlossenen Raumbereichen unterschieden, das heißt solchen welche im Betrieb nicht regelmäßig bzw. regelmäßig mit Frischluft belüftet werden. Auch das Vorhandensein von Zündquellen spielt bei der Kategorisierung eine Rolle. Grundsätzlich sind dann beispielsweise Zündquellen in einem abgeschlossenen Raum besonders zu sichern, da ein Austreten von Kältemittel hier zu einer entsprechend ansteigenden Konzentration und der Bildung einer potentiell brennbaren oder explosiven Atmosphäre führt. Für solche abgeschlossenen Räume gelten daher im Vergleich zu nicht abgeschlossenen Räumen entsprechend verschärfte Sicherheitsregeln. So ist beispielsweise entsprechend oben genannter Norm lediglich spezielle und explosionsgeschützte Elektronik zu verwenden.
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Vorliegend ist der Verdampferraum ein Teil des Innenraums des Anlagengehäuses und der Verdampferraum und der übrige Innenraum bilden unterschiedliche Sicherheitszonen, welche insbesondere der Klasse C gemäß der Norm DIN EN 378-1/4.2.5 zugeordnet sind. Dabei gehört der Verdampferraum insbesondere einem abgeschlossenen Raum an, für welchen gegenüber dem übrigen Innenraum des Anlagengehäuses schärfere Sicherheitsbestimmungen gelten. Der übrige Innenraum des Anlagengehäuses ist dagegen Teil einer anderen Sicherheitszone, für welche entsprechend andere, insbesondere geringere Auflagen gelten. So ist der übrige Innenraum zweckmäßigerweise nicht geschlossen und im Sinne obiger Norm hinreichend belüftet, sodass hier in vorteilhafter Weise auf spezielle, beispielsweise explosionsgeschützte Elektronik verzichtet wird und stattdessen herkömmliche Bauteile verwendet werden. Das Anlagengehäuse ist dann zweckmäßigerweise ein einfaches und kostengünstiges Blechgehäuse. Die Trennung des Verdampferraums und des übrigen Innenraums des Anlagengehäuses in unterschiedliche Sicherheitszonen ermöglicht somit vorteilhaft die Verwendung kostengünstigerer Bauteile, insbesondere Elektronik.
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Zweckmäßigerweise sind jegliche Kältemittel führenden Komponenten zumindest und insbesondere lediglich innerhalb des Verdampferraums doppelwandig ausgeführt. Da der Verdampferraum mit der Kältezelle über Kanäle verbunden ist, ist schon zumindest eine doppelwandige Ausgestaltung aller Kältemittel führenden Komponenten innerhalb des Verdampferraums vorteilhaft, da auf diese Weise ein Kältemittelaustritt auch in die Kältezelle entsprechend verhindert wird. Insbesondere in Kombination mit der oben erwähnten Trennung des Verdampferraums und insbesondere auch dessen Ausbildung als separate Sicherheitszone und entsprechend insbesondere auch als separater Aufstellungsbereich, ist es in einer zweckmäßigen Variante möglich, außerhalb des Verdampferraums auf eine doppelwandige Ausführung der Kältemittel führenden Komponenten zu verzichten.
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Zweckmäßigerweise weist die Kälteanlage eine Drucküberwachung, insbesondere einen Druckschalter, für den Zwischenraum oder den inneren Kanal auf. Dadurch ist eine Überwachung des Drucks des Kältemittels im inneren Kanal und/oder im Zwischenraum oder eines weiteren Wärmeträgers im Zwischenraum realisiert. Der weitere Wärmeträger ist vorzugsweise ein inertes Gas, beispielsweise Stickstoff. Mittels der Drucküberwachung ist dann auf besonders einfache Weise ein Austreten von Kältemittel im Betrieb detektierbar. Beispielsweise ist dazu ein Drucksensor im Zwischenraum zwischen den beiden Rohren angeordnet, welcher beim Eintreten des Kältemittels in den Zwischenraum entsprechend anspricht und beispielsweise ein Warnsignal auslöst. In einer geeigneten Variante liegt der Wärmeträger im Zwischenraum mit einem höheren Druck vor als das Kältemittel im inneren Kanal, sodass bei einer Leckage das Kältemittel nicht in den Zwischenraum gelangt. Mittels der Drucküberwachung wird dann in diesem Fall insbesondere ein Druckabfall im Zwischenraum gemessen.
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Vorzugsweise weist die Kälteanlage einen Abpumpmechanismus für den Verdampfer auf, zum Abpumpen von Kältemittel aus dem Verdampfer, dem Zwischenraum und/oder dem inneren Kanal. Insbesondere mit einer Einrichtung zur Detektion eines Kältemittelaustritts, beispielsweise der oben erwähnten Überwachung, wird dann zweckmäßigerweise bei einem solchen Kältemittelaustritt das Kältemittel mittels des Abpumpmechanismus in einen sicheren Behälter oder Bereich abgepumpt und somit ein weiteres Austreten von Kältemittel unterbunden. Das Abpumpen erfolgt dabei beispielsweise mittels des im Kältemittelkreislauf angeordneten Kompressors, wobei der Verdampfer eine Zuleitung aufweist, welche zum Abpumpen durch ein Ventil, beispielsweise ein Magnetventil, abgesperrt wird. Auf diese Weise wird der Verdampfer evakuiert, d.h. das Kältemittel aus dem Verdampfer abgesaugt, sodass insbesondere nach dem Abpumpen innerhalb des Verdampfergehäuses kein Kältemittel mehr vorhanden ist.
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Vorzugsweise ist das Kühlmedium Luft und der Verdampfer ist als Luft/Kältemittel-Wärmetauscher ausgebildet. Auf diese Weise erfolgt insbesondere ein Wärmetausch zwischen dem Kältemittel und der Luft, die dann gleichzeitig das Kühlmedium ist. Im Falle eines doppelwandigen Verdampfers erfolgt der Wärmetausch dann indirekt, d.h. mittels des Wärmeträgers im Zwischenraum, der jeweils mit dem Kältemittle und der Luft Wärme austauscht. Die zu kühlende Luft überströmt dann direkt den Verdampfer, steht also unmittelbar mit insbesondere dem äußeren Kanal in Kontakt und gibt dort Wärme ab, welche dann vom Kältemittel oder zunächst vom Wärmeträger und anschließend vom Kältemittel aufgenommen und abtransportiert wird. In dieser Ausgestaltung wird dann auf ansonsten aufwändige Kühlkaskaden verzichtet. Insbesondere die doppelwandige Ausgestaltung des Verdampfers stellt dann ein hinreichendes Maß an Sicherheit dar, um bei dieser direkten Kühlung ein Austreten von Kältemittel in die insbesondere geschlossene Kältezelle zu vermeiden.
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Zweckmäßigerweise ist insbesondere in Kombination mit Luft als Kühlmedium der Verdampfer mit der Kältezelle zum Austausch von Kühlmedium strömungstechnisch verbunden. Im Betrieb wird dann das Kühlmedium insbesondere über den Verdampferraum und die Kältezelle umgewälzt und am Verdampfer abgekühlt. Der Verdampferraum und die Kältezelle bilden dabei insbesondere eine abgeschlossene Einheit. Lediglich die Kältemittelzuführung zum Verdampfer über den Kältemittelkreislauf erfolgt von außerhalb dieses abgeschlossenen Raums. Dazu sind in das Verdampfergehäuse zweckmäßigerweise entsprechende Durchführungen für kältemittelführende Leitungen des Kältemittelkreislaufes eingebracht. Die Durchführungen sind vorteilhafterweise abgedichtet. Eine Zirkulation der Luft im Kälteraum wird vorzugsweise mittels Lüftern und/oder Ventilatoren erzielt.
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Vorliegend ist die Anlage zur Außenaufstellung ausgebildet. Das Anlagengehäuse ist also in der freien Umgebung aufgestellt und so ausgestaltet, dass eventuell versehentlich ausgetretenes Kältemittel frei an die Umgebung entweichen kann. Das Kältemittel im Anlagengehäuse kann also aus dem gasoffenen Anlagengehäuse an die Umgebung entweichen. Da Kältemittel nicht in einem geschlossenen Gehäuse eingesperrt ist, wird somit in vorteilhafter Weise die Bildung eines explosiven Kältemittel/ Luft Gemisches außerhalb der Kältezelle verhindert. Beispielsweise ist die Kälteanlage dann auf dem Dach eines Gebäudes montiert. Der Verdampferraum ist vorzugsweise über entsprechende Kühlkanäle, beispielsweise Lüftungsschächte mit der Kältezelle verbunden, wobei der Verdampferraum jedoch auch außerhalb des Gebäudes angeordnet ist.
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In einer geeigneten Ausgestaltung ist das Kältemittel brennbar und/oder explosiv, insbesondere in Kombination mit Luft. Ein solches Kältemittel ist besonders in thermodynamischer Hinsicht vorteilhaft und zudem besonders umweltverträglich. Eine mögliche Explosions- und/oder Brandgefahr wird durch zumindest eine der oben beschriebenen Maßnahmen und vorzugsweise eine Kombination mehrerer dieser Maßnahmen wirkungsvoll verhindert oder zumindest reduziert, sodass auch ein solches Kältemittel auf entsprechend sichere Weise einsetzbar ist.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt die einzige 1 eine Kälteanlage.
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Die Kälteanlage 2 umfasst ein Anlagengehäuse 4, in welchem ein Kältemittelkreislauf 6 angeordnet ist. In diesem zirkuliert ein Kältemittel, welches hier insbesondere ein Kohlenwasserstoff ist. Im Kältemittelkreislauf 6 sind in Strömungsrichtung S hintereinander ein Kompressor 8, ein Kondensator 10 und ein Verdampfer 12 mit hier nicht gezeigtem Expansionsorgan angeordnet. Dabei ist der Verdampfer 12 in einem separaten Verdampferraum 14 angeordnet welcher ein Teilraum des Innenraums 16 des Anlagengehäuses 4 ist. Dabei gehören der Verdampferraum 14 und der restliche Teil des Innenraums 16 unterschiedlichen Sicherheitszonen gemäß DIN EN 378-1 an. Der Verdampferraum 14 ist in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine doppelwandige Wandung 18 vom übrigen Teil des Innenraums 16 getrennt und gegen diesen insbesondere luftdicht abgeschlossen. Der übrige Teil des Innenraums 16 entspricht dann insbesondere einer Sicherheitszone, in welcher herkömmliche Elektronik verbaubar ist und auch verbaut ist. Die gesamte Kälteanlage 2 ist in dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel auf dem Dach 20 eines nicht näher dargestellten Gebäudes angeordnet, dass heißt zur Außenaufstellung ausgebildet.
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Innerhalb des Gebäudes befindet sich eine Kältezelle 22, die eine Umhausung 24 umfasst, welche hier doppelwandig ausgebildet ist und einen Innenraum 26 der Kältezelle 22 umschließt. Dieser Innenraum 26 ist insbesondere in hier nicht näher dargestellter Weise durch Personen begehbar und beispielsweise ein Kühl- oder Tiefkühlraum, zur Lagerung von Kühlgut.
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Der Innenraum 26 der Kältezelle 22 ist mit dem Verdampferraum 14 über Kanäle 28 strömungstechnisch verbunden. Über diese Kanäle wird Luft als Kühlmedium K aus dem Innenraum 26 zum Verdampfer 12 geführt, dort abgekühlt und wieder zurück in den Innenraum 26 geleitet. Um eine entsprechende Strömung durch die Luftkanäle 28 zu erzeugen ist in zumindest einem von diesen ein Lüfter 30 angeordnet. Die Luft dient hier zugleich als Kühlmedium K, es erfolgt also eine direkte Kühlung oder auch Temperierung der Kältezelle 22. Auf einen zusätzlichen Kühlkreis, insbesondere im Sinne einer Kaskadenschaltung, wird insbesondere verzichtet.
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Der Verdampfer 12 ist in 1 doppelwandig ausgeführt, insbesondere als Rohrverdampfer, mit einem inneren Kanal 32, welcher von einem äußeren Kanal 34 umgeben ist. Im inneren Kanal 32 wird das Kältemittel geführt, während der äußere Kanal 34 zur Ausbildung eines Zwischenraums 36 dient. Im Zwischenraum 36 ist ein nicht-explosionsfähiger Wärmeträger, beispielsweise Stickstoff, angeordnet der einen höheren Druck aufweist als das Kältemittel. Dadurch wird bei einer Leckage ein Austreten von Kältemittel in den Zwischenraum 36 verhindert. Eine Leckage des Zwischenraum 36 hin zum Verdampferraum 14 ist unproblematisch, da hierbei lediglich der ungefährliche Wärmeträger entweicht. Weiterhin umfasst die Kälteanlage 2 eine Drucküberwachung 38, welche in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel den Druck im Zwischenraum 36 misst. Tritt Wärmeträger aus dem Zwischenraum 34 aus, wird eine entsprechende Druckänderung im Zwischenraum 36 von der Drucküberwachung 38 gemessen und im folgenden ein Abpumpmechanismus 40 aktiviert, welcher das Kältemittel aus dem Kältemittelkreislauf 6 in hier insbesondere nicht weiter dargestellte geeignete Komponenten des Kältemittelkreislaufs 6 abpumpt, welche außerhalb des Verdampferraums 14 angeordnet sind. Auf diese Weise wird ein weiteres Austreten von Kältemittel verhindert.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kälteanlage
- 4
- Anlagengehäuse
- 6
- Kältemittelkreislauf
- 8
- Kompressor
- 10
- Kondensator
- 12
- Verdampfer
- 14
- Verdampferraum
- 16
- Innenraum (des Anlagengehäuses)
- 18
- Wandung
- 20
- Dach
- 22
- Kältezelle
- 24
- Umhausung
- 26
- Innenraum (der Kältezelle)
- 28
- Kanal
- 30
- Lüfter
- 32
- innerer Kanal
- 34
- äußerer Kanal
- 36
- Zwischenraum
- 38
- Drucküberwachung
- 40
- Abpumpmechanismus
- K
- Kühlmedium
- S
- Strömungsrichtung