DE102015207728A1 - Ventilbaugruppe - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Ventilbaugruppe, bestehend aus einem Ventilgehäuse (5), in dem ein einen Ventileinlass (12) mit einem Ventilauslass (13) verbindender Längskanal (6) vorgesehen ist, mit einem im Längskanal (6) eingesetzten Schließkörper (4), der in Richtung eines im Ventilgehäuse (5) ausgebildeten Ventilsitzes (12) von einer Schließfeder (1) beaufschlagt ist, wobei zur Umgehung des Schließkörpers (4) in einer Parallelschaltung zum Schließkörper (4) ein hydraulischer Bypasskanal (10) vorgesehen ist. Zur vereinfachten Herstellung des Bypasskanals (10) sieht die Erfindung vor, dass der Bypasskanal (10) durch eine partielle plastische Verformung des Ventilsitzes (12) hergestellt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Ventilbaugruppe, insbesondere zur Dämpfung von Druckschwingungen in einem Hydrauliksystem, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Eine Ventilbaugruppe der angegebenen Art ist bereits aus
DE 10 2013 202 588 A1 bekannt. Diese Ventilbaugruppe besteht aus einem patronenförmigen Ventilgehäuse, in dem ein mittels einer Schließfeder belasteter Schließkörper mit einem Ventilsitz differenzdruckabhängig zusammenwirkt. Zur Umgehung des Schließkörpers kann bei Wunsch oder Bedarf in einer Parallelschaltung zum Schließkörper eine hydraulische Blende in Form eines Bypasskanals angeordnet werden. - Nunmehr ist es mit Blick auf die Anordnung einer Blende die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Ventilbaugruppe der eingangs genannten Art derart weiter zu entwickeln, dass mit möglichst geringem fertigungstechnischem Aufwand eine Integration des Bypasskanals innerhalb des Ventilsitzes erfolgt.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für eine Ventilbaugruppe der angegebenen Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen im Folgenden aus der Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele anhand von Zeichnungen hervor.
- Es zeigen:
-
1 die erfindungsgemäße Ventilbaugruppe im Längsschnitt in einer Gesamtansicht aller funktionsrelevanter Bauteile, -
2 ein Ausschnitt der in der1 abgebildeten Ventilbaugruppe zwecks Darstellung des Ventilsitzes und des Bypasskanals in einer vergrößerten Ansicht, -
3 eine Ansicht der in der2 im Bereich des Bypasskanals gekennzeichneten Schnittstelle A-A. - Die
1 zeigt im Längsschnitt eine detaillierte Gesamtansicht zur grundlegenden Konstruktion der erfindungsgemäßen Ventilbaugruppe, die bevorzugt zur Dämpfung von Druckschwingungen in einem Bremshydrauliksystem eines Kraftfahrzeugs eingesetzt wird, wozu eine hydraulische Blende bevorzugt in Form einer Blendenkerbe in dem Ventilsitz12 angeordnet ist, der am unteren Ende eines das Ventilgehäuse5 vertikal durchdringenden Längskanal6 ausgebildet ist, sodass unabhängig von der Stellung des Schließkörpers4 , infolge der als Bypasskanal10 dargestellten Blende, eine permanente Verbindung vom Ventileinlass9 in Richtung des Ventilauslasses13 in der Ventilbaugruppe geschaffen ist. - Der mit dem Ventilsitz
12 zusammenwirkende Schließkörper4 ist von einer Schließfeder1 beaufschlagt, die den Schließkörper4 in seiner Grundstellung am Ventilsitz12 hält, sodass in der Grundstellung ausschließlich der Querschnitt des Bypasskanals10 freigegeben ist. Ein Abheben des Schließkörpers4 vom Ventilsitz12 erfolgt somit ausschließlich differenzdruckabhängig, d.h. sofern der auf den Schließkörper4 einwirkende Hydraulikdruck im Ventileinlass9 größer ist als der Federdruck der beispielhaft als Zylinderfeder ausgeführten Schließfeder1 . Die Schließfeder1 stützt sich mit ihrem ersten Windungsende am Schließkörper4 und mit ihrem zum ersten Windungsende diametral angeordneten zweiten Windungsende am unteren horizontalen Ende des Ventilgehäuses5 ab. - Das Ventilgehäuse
5 ist zweiteilig ausgeführt, bestehend aus einem Gehäuseoberteil und einem Gehäuseunterteil, die beide zumindest formschlüssig, vorzugsweise kraftschlüssig miteinander verbunden sind. Das Gehäuseoberteil besteht aus einem dickwandigen, vorzugsweise durch Kaltschlagen oder Konturdrehen eines aus einem Automatenstahl gefertigten Rohlings, an dessen Unterseite der Ventilsitz12 ausgebildet ist. Hingegen ist der Schließkörper4 gemeinsam mit der Schließfeder1 in dem aus einem Tiefziehblech topfförmig verformten Gehäuseunterteil aufgenommen. Ferner weist das topfförmige Gehäuseunterteil zur Ausbildung des Ventilauslasses13 in seiner Mantelfläche wenigstens eine Auslassöffnung auf, die vorzugsweise durch Stanzen hergestellt ist. - Um die Geräuschemission des Schließkörpers
4 durch eine geeignete Dämpfung seines Schwingungsverhaltens zu minimieren, ist stromabwärts zum Schließkörper4 im Ventilgehäuse5 ein elastisches Reibelement in Form eines O-Rings3 angeordnet, der zwischen dem Ventilgehäuse5 und dem Schließkörper4 reibschlüssig aufgenommen ist. - Der Schließkörper
4 ist prinzipiell als Kugelventil und daher zumindest sphärisch bzw. als Kalotte ausgeführt, an der sich ein zylinderförmiger Zapfen7 als homogener Bestandteil anschließt. In einem Abstand zur Kalotte erstreckt sich der Zapfen7 abschnittsweise in die Schließfeder, wobei der Zapfen7 außerhalb der Schließfeder1 einen Bund2 aufweist, an dem sich sowohl die Schließfeder1 als auch der O-Ring3 innerhalb einer in dem Bund2 eingeformten Ringnut8 unter Vorspannung abstützt. Der Bund2 ermöglicht somit in einer Doppelfunktion vorteilhaft die schwingungsdämpfende Reibfunktion des O-Rings3 als auch die Schließfunktion der Schließfeder1 auf einfache Weise. Überdies verhindert der sich unterhalb des Bunds2 in die Schließfeder1 erstreckende Zapfen7 ein Ausknicken der zylinderförmig gewickelten Schließfeder1 . - Erfindungsgemäß ist der Bypasskanal
10 durch eine partielle plastische Verformung des Ventilsitzes12 besonders einfach und präzise, ohne die Gefahr einer Spanbildung im Bereich des Ventilsitzes12 , hergestellt. Der Bypasskanal10 ist als eine parallel zum Schließkörper4 unmittelbar im Ventilsitz12 angeordneten Kerbe, Rille oder Nut ausgebildet, die mittels der plastischen Verformung des Ventilsitzes12 auf einen definierten Blendenquerschnitt kalibriert ist, sodass während der Schließstellung des Schließkörpers4 am Ventilsitz12 der Ventileinlass9 über den Längskanal6 im Ventilgehäuse5 über den Blendenquerschnitt mit dem Ventilauslass13 permanent verbunden ist. - Wie anhand der
2 zu erkennen ist, erfolgt durch eine bevorzugt lotrechte Zuführung eines Prägewerkzeugs in die Dichtfläche des Ventilsitzes12 die plastische Verformung des Ventilsitzes12 bei gleichzeitiger Kalibrierung des für den Bypasskanal10 erforderlichen Blendenquerschnitts, dessen Querschnitt an der Schnittstelle A-A in3 gezeigt ist. Hierbei eignet sich zur möglichst einfachen Ausbildung des Bypasskanals10 bevorzugt ein in die Dichtfläche des Ventilsitzes12 eingedrückter Draht anstelle eines aufwändig hergestellten Prägewerkzeugs, sodass die in den Ventilsitz12 eingeprägte Kontur des Drahtes den Bypasskanal10 mit dem für den Drahtquerschnitt repräsentativen Blendenquerschnitt definiert. Um die Prägefunktion zu realisieren, ist der Draht gehärtet bzw. aus einem Werkstoff hergestellt, dessen Härte signifikant gegenüber der Werkstoffhärte des Ventilsitzes12 erhöht ist. - Der Ventilsitz
12 ist somit zur Ausbildung des Bypasskanals10 grundsätzlich aus einem Werkstoff mit einer gegenüber dem Draht geringer Härte, insbesondere aus einem plastisch verformbaren Automatenstahl hergestellt, der nach der Einprägung des Bypasskanals10 in den Bereich der Dichtfläche des Ventilsitzes12 anschließend mit einer verschleißfesten Oberflächenhärtung versehen wird. - Die
2 verdeutlicht die Ausführung des Längskanals6 im Bereich des Ventilsitzes12 als Stufenbohrung, sodass der Ventilsitz12 durch eine Bohrungsstufe der Stufenbohrung gebildet ist, in welcher mittels des kalibrierten Bypasskanals10 eine dauerhafte fluidische Verbindung zwischen dem Ventileinlass9 und Ventilauslass13 herstellt ist. - Wie weiterhin aus der
2 zu entnehmen ist, weist die Bohrungsstufe zur Ausbildung einer geeigneten Dichtfläche für den Ventilsitz12 eine in Richtung des Schließkörpers4 trichterförmig erweiterte Anfasung11 auf, die abbildungsgemäß auf der rechten Seite örtlich begrenzt auf einen definierten Blendenquerschnitt des Bypasskanals10 im Wesentlichen durch die eingangs beschriebene plastische Verformung radial aufgeweitet ist. Zum ungehinderten Umströmen und zur Aufnahme des Schließkörpers4 im Längskanal6 weist darunter die Stufenbohrung in Richtung des Ventilauslasses13 einen größeren Durchmesser als im Bereich des Ventileinlasses9 auf, sodass unabhängig von der Hubstellung des Schließkörpers4 jederzeit eine Verbindung zwischen dem Ventileinlass9 und dem Ventilauslass13 gewährleistet ist. - Schließlich zeigt die
3 den Querschnitt der in der2 gekennzeichnete Schnittstelle A-A, aus der die Verformung des Ventilgehäuses5 infolge des in den Ventilsitz12 eingeprägten Bypasskanals10 ersichtlich ist. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Schließfeder
- 2
- Bund
- 3
- O-Ring
- 4
- Schließkörper
- 5
- Ventilgehäuse
- 6
- Längskanal
- 7
- Zapfen
- 8
- Ringnut
- 9
- Ventileinlass
- 10
- Bypasskanal
- 11
- Anfasung
- 12
- Ventilsitz
- 13
- Ventilauslass
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102013202588 A1 [0002]
Claims (9)
- Ventilbaugruppe, insbesondere zur Dämpfung von Druckschwingungen in einem Hydrauliksystem, bestehend aus einem Ventilgehäuse, in dem ein einen Ventileinlass mit einem Ventilauslass verbindender Längskanal vorgesehen ist, mit einem im Längskanal eingesetzten Schließkörper, der in Richtung eines im Ventilgehäuse ausgebildeten Ventilsitzes von einer Schließfeder beaufschlagt ist, wobei zur Umgehung des Schließkörpers in einer Parallelschaltung zum Schließkörper ein hydraulischer Blendenquerschnitt in Form eines Bypasskanals vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bypasskanal (
10 ) durch eine partielle plastische Verformung des Ventilsitzes (12 ) hergestellt ist. - Ventilbaugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bypasskanal (
10 ) spanlos im Ventilsitz (12 ) hergestellt ist. - Ventilbaugruppe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bypasskanal (
10 ) als eine parallel zum Schließkörper (4 ) im Ventilsitz (12 ) angeordnete Kerbe, Rille oder Nut ausgebildet ist, die während der Schließstellung des Schließkörpers (4 ) am Ventilsitz (12 ) den Ventileinlass (9 ) über den Längskanal (6 ) im Ventilgehäuse (5 ) mit dem Ventilauslass (13 ) permanent verbindet. - Ventilbaugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bypasskanal (
10 ) durch eine vorzugsweise lotrechte Zuführung eines Prägewerkzeugs in die Dichtfläche des Ventilsitzes (12 ) eingeprägt ist. - Ventilbaugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bypasskanal (
10 ) durch eine vorzugsweise lotrechte Zuführung eines Drahts in die Dichtfläche des Ventilsitzes (12 ) in Form der Kontur des Drahtes eingeprägt ist, der einen runden oder mehrkantigen Drahtquerschnitt aufweist. - Ventilbaugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilsitz (
12 ) zur Ausbildung des Bypasskanals (10 ) aus einem Werkstoff mit geringer Härte, insbesondere aus einem plastisch verformbaren Automatenstahl besteht, der nach der Herstellung des Bypasskanals (10 ) im Bereich der Dichtfläche des Ventilsitzes (12 ) mit einer Oberflächenhärtung versehen ist. - Ventilbaugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Längskanal (
6 ) im Bereich des Ventilsitzes (12 ) als Stufenbohrung ausgeführt ist, sodass der Ventilsitz (12 ) durch eine Bohrungsstufe gebildet ist, in welcher mittels des Bypasskanals (10 ) eine dauerhafte fluidische Verbindung zwischen dem Ventileinlass (9 ) und Ventilauslass (13 ) herstellt ist. - Ventilbaugruppe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung einer Dichtfläche des Ventilsitzes (
12 ) die Bohrungsstufe eine in Richtung des Schließkörpers (4 ) trichterförmig erweiterte Anfasung (11 ) aufweist, die örtlich begrenzt auf einen definierten Blendenquerschnitt des Bypasskanals (10 ) radial aufgeweitet ist. - Ventilbaugruppe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zum ungehinderten Umströmen und zur Aufnahme des Schließkörpers (
4 ) im Längskanal (6 ) die Stufenbohrung im Bereich des Ventilauslasses (13 ) einen größeren Durchmesser als im Bereich des Ventileinlasses (9 ) aufweist.
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN110296243A (zh) * | 2019-06-21 | 2019-10-01 | 安徽红星阀门有限公司 | 大流量排气阀 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102013202588A1 (de) | 2012-07-04 | 2014-01-09 | Continental Teves Ag & Co. Ohg | Ventilbaugruppe |
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2015
- 2015-04-28 DE DE102015207728.4A patent/DE102015207728A1/de active Pending
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