-
Die Erfindung betrifft ein Nockenstück für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine, umfassend einen Kulissenabschnitt, an dessen Außendurchmesser zumindest eine gewindeartig verlaufende Verschiebenut ausgestaltet ist, wobei die mindestens eine Verschiebenut dem Einfassen von Aktuatorstiften eines dem Nockenstück zugeordneten Stellaktuators zur Axialverschiebung des Nockenstücks zu einer Grundwelle dient. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Ventiltrieb mit einem vorgenannten Nockenstück.
-
Aus der
DE 10 2013 210 487 A1 ist ein Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine bekannt, welcher nach Art eines Schiebenockensystems ausgestaltet ist. Dabei sind auf Grundwellen mehrere Nockenstücke jeweils drehfest und axial verschiebbar geführt, wobei jedes Nockenstück dabei je einen Kulissenabschnitt aufweist, an dessen Außendurchmesser jeweils eine gewindeartig verlaufende Verschiebenut ausgestaltet ist. Zudem ist jedem Nockenstück je ein ortsfester Stellaktuator zugeordnet, bei welchem jeweils zwei Aktuatorstifte aus Grundstellungen in entsprechende Eingriffsstellungen ausgefahren werden können, in welchen die Aktuatorstifte dann jeweils in die Verschiebenut am zugeordneten Nockenstück einfassen und im Zusammenspiel entsprechend dem Verlauf der Verschiebenut eine entsprechende Axialverschiebung des Nockenstücks zur Grundwelle einleiten. Axial beidseitig des jeweiligen Kulissenabschnitts ist jedes Nockenstück zudem mit zwei Nockenabschnitten versehen, welche sich jeweils aus mehreren axial nebeneinanderliegenden Einzelnocken mit unterschiedlichen Nockenkonturen zusammensetzen. In jeder der Axialstellungen des jeweiligen Nockenstücks zur Grundwelle wird dann über jeweils einen der Einzelnocken jedes Nockenabschnitts eine entsprechende Betätigung zugehöriger Gaswechselventile vorgenommen. Eine jeweilige Position der Nockenstücke auf den Grundwellen wird dabei über Sensoren erfasst, wobei Eingangs der
DE 10 2013 210 487 A1 als hierzu bekannte Alternative auch eine Initialisierungsprozedur beschrieben wird, mittels welcher bei einer ersten Inbetriebnahme oder auch fehlenden Rückwurfsignalen der Aktuatorstifte eine Überführung des jeweiligen Nockenstücks in eine definierte Position vollzogen wird.
-
Ausgehend vom vorstehend beschriebenen Stand der Technik ist es nun die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Nockenstück für einen Ventiltrieb zu schaffen, mittels welchem eine Beschädigung eines zugehörigen Stellaktuators zuverlässig ausgeschlossen werden kann.
-
Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit dessen kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Die hierauf folgenden, abhängigen Ansprüche geben jeweils vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder. Ein Ventiltrieb, bei welchem ein entsprechend gestaltetes Nockenstück zur Anwendung kommt, geht ferner aus den Ansprüchen 5 und 6 hervor.
-
Gemäß der Erfindung umfasst ein derartiger Ventiltrieb eine Grundwelle, auf welcher mindestens ein Nockenstück drehfest und axial verschiebbar geführt ist. Dabei weist das mindestens eine Nockenstück einen Kulissenabschnitt auf, an dessen Außendurchmesser zumindest eine gewindeartig verlaufende Verschiebenut ausgestaltet ist. Ferner ist ein ortsfester Stellaktuator mit Aktuatorstiften vorgesehen, die jeweils gezielt in die zumindest eine Verschiebenut aus einer jeweiligen Grundstellung ausfahrbar sind, um jeweils im Zusammenspiel mit der zumindest einen Verschiebenut eine entsprechende Axialverschiebung des Nockenstücks zur Grundwelle hervorzurufen.
-
Ein erfindungsgemäßes Nockenstück ist also drehfest und axial verschiebbar auf einer Grundwelle geführt, wobei das Nockenstück hierzu bevorzugt an einer Durchgangsbohrung mit einem Innenprofil versehen ist, mit welchem es auf einem korrespondierenden Außenprofil der Grundwelle aufgesetzt wird. Diese Profile sind dabei als entsprechende Mitnahmeprofile gestaltet, wie beispielsweise als Keilverzahnung. Zudem umfasst das Nockenstück einen Kulissenabschnitt, an dessen Außendurchmesser zumindest eine gewindeartig verlaufende Verschiebenut ausgestaltet ist. Diese mindestens eine Verschiebenut dient dabei dem Einfassen von Aktuatorstiften eines dem Nockenstück zugeordneten Stellaktuators zur gezielten Axialverschiebung des Nockenstücks zur Grundwelle.
-
Der Ventiltrieb ist also prinzipiell nach Art eines Schiebenockenventiltriebes gestaltet, bei welchem zumindest ein Nockenstück drehfest und axial verschiebbar auf einer Grundwelle platziert ist, um in unterschiedlichen Axialstellungen eine Ansteuerung zumindest eines zugeordneten Gaswechselventil im Einzelnen mit unterschiedlich gestalteten Einzelnocken vorzunehmen. Insbesondere wird in jeder Axialstellung je einer der Einzelnocken axial in Überdeckung mit einem je zugehörigen Übertragungselement gebracht, an welchem der Einzelnocken dann anläuft und dieses entsprechend seiner jeweiligen Nockenerhebung betätigt. Das jeweilige Übertragungselement setzt die jeweilige Nockenkontur des Einzelnockens dann in entsprechende Öffnungs- und Schließbewegungen des zumindest einen Gaswechselventils um. Prinzipiell kann es sich bei einem Übertragungselement dabei um einen hebelartigen Nockenfolger, wie einen Schlepp- oder Kipphebel, oder auch um einen Tassenstößel handeln.
-
Der jeweilige, ortsfeste Stellaktuator ist erfindungsgemäß bevorzugt als elektromechanischer Aktuator ausgeführt, bei welchem die Aktuatorstifte jeweils durch eine entsprechende Aktuatorik aus ihrer Grundstellung in die Eingriffsstellung ausgefahren werden können. Besonders bevorzugt wird dabei eine jeweils aktuelle Stellung des einzelnen Aktuatorstifts überwacht.
-
Die Erfindung umfasst nun die technische Lehre, dass der Kulissenabschnitt mit zumindest einer Auswurfnut ausgestattet ist, welche sich ausgehend von je einem Einlaufbereich an je einer axialen Stirnseite des Kulissenabschnitts gewindeähnlich verlaufend axial in den Kulissenabschnitt hinein erstreckt und dort auf den Außendurchmesser ausläuft. Dabei liegt der je eine Einlaufbereich in Umfangsrichtung an einer Stelle, an welcher ein axial neben den Kulissenabschnitt fassender Aktuatorstift im Zuge der Axialverschiebung des Nockenstücks über einen anderen Aktuatorstift axial in den Kulissenabschnitt eintaucht. Mit anderen Worten ist also der Kulissenabschnitt des Nockenstücks neben der zumindest einen Verschiebenut noch mit zumindest einer Auswurfnut ausgestattet, welche ausgehend von einem Einlaufbereich an je einer axialen Stirnseite des Kulissenabschnitts axial nach innen verläuft und dort auf den Außendurchmesser des Kulissenabschnitts ausläuft. Wird dann das Nockenstück über einen Aktuatorstift axial verschoben und ist ein weiterer Aktuatorstift axial neben dem Kulissenabschnitt liegend ausgefahren, so läuft dieser Aktuatorstift im Zuge der Axialverschiebung in die Auswurfnut ein und wird in seine Grundstellung zurückgedrückt.
-
Eine derartige Ausgestaltung eines Nockenstücks hat dabei den Vorteil, dass mit Hilfe der zumindest einen Auswurfnut eine Kollision eines noch ausgefahrenen Aktuatorstifts mit dem Kulissenabschnitt des Nockenstücks im Zuge von dessen Axialverschiebung über einen anderen Aktuatorstift verhindert werden kann. Denn ansonsten würde es bei einem Anlaufen des neben den Kulissenabschnitt fassenden Aktuatorstifts bei der Axialverschiebung zu einem Auseinanderdrücken der Aktuatorstifte des Stellaktuators kommen, was eine beträchtliche Beschädigung desselbigen nach sich ziehen würde. Mit Hilfe der Auswurfnut wird nun gewährleistet, dass ein, beispielsweise nach einer Initialisierungsprozedur, ungeplant in der Eingriffsstellung verharrender Aktuatorstift zuverlässig in seine Grundstellung zurückgeschoben wird und es nicht zu der mechanischen Belastung des Stellaktuators kommt. Eine ungeplante Stellung des Aktuatorstifts in seiner Eingriffsstellung kann dabei beispielsweise aufgrund von Verschmutzungen oder auch bei niedrigen Temperaturen und dementsprechend längeren Rückhubzeiten vorliegen. Insgesamt lässt sich also die Gefahr einer Beschädigung des Stellaktuators und damit auch generell des Ventiltriebes minimieren.
-
Im Falle der
DE 10 2013 210 487 A1 ist hingegen keine Maßnahme getroffen, um eine Rücküberführung eines ungewollt in der Schaltstellung verbleibenden Aktuatorstifts im Zuge der Axialverschiebung des jeweiligen Nockenstücks zu vollziehen. Insofern kann es hier zu der Beschädigung des Stellaktuators aufgrund einer Kollision des noch ausgefahrenen Aktuatorstifts mit dem Nockenstück kommen.
-
Eine Position des Einlaufbereichs der Auswurfnut ist dabei an dem Kulissenabschnitt so vorzusehen, dass der axial neben den Kulissenabschnitt fassende Aktuatorstift bei der axialen Verschiebung des Nockenstücks über den jeweils anderen Aktuatorstift vor einer Kollision mit dem Kulissenabschnitt in die Auswurfnut einfädelt und dann im Zuge der weiteren Axialverschiebung des Nockenstücks ausgeschoben wird. Mit einem „axial neben den Kulissenabschnitt fassenden Aktuatorstift“ ist hierbei gemeint, dass der jeweilige Aktuatorstift zwar in seine Eingriffsstellung ausgefahren ist, dabei aber axial nicht mit dem Kulissenabschnitt des Nockenstücks überdeckt.
-
In Weiterbildung der Erfindung liegt ein Einlaufbereich der zumindest einen Auswurfnut an der je einen axialen Stirnseite radial auf Höhe von Eingriffsstellungen der Aktuatorstifte. Hierdurch wird gewährleistet, dass der ausgefahrene und axial neben den Kulissenabschnitt fassende Aktuatorstift in die Auswurfnut einlaufen kann. Idealerweise sollte der Einlaufbereich radial etwas tiefer liegen als die Eingriffsstellung des jeweiligen Aktuatorstifts, um ein ausreichendes Spiel für das Einlaufen des Aktuatorstifts zu haben.
-
Entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Steigung der Auswurfnut, mit welcher diese auf den Außendurchmesser ausläuft, steiler, als eine Steigung je einer Auswurframpe der zumindest einen Verschiebenut. Hierdurch kann der ungewollt noch in der Eingriffsstellung stehende Aktuatorstift auch bei noch niedrigen Drehzahlen ausgeschoben werden.
-
Es ist eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung, dass ein axialer Verlauf der zumindest einen Auswurfnut im Wesentlichen einem axialen Verlauf eines für die Axialverschiebung durch den anderen Aktuatorstift vorgesehenen Teils der mindestens einen Verschiebenut nachempfunden ist. Hierdurch wird erreicht, dass der noch ausgefahrene und in die Auswurfnut einlaufende Aktuatorstift bis zu seiner Rücküberführung in seine Grundstellung stets ohne Kollision im Kulissenabschnitt laufen kann und es somit nicht zu einem Auseinanderdrücken der Aktuatorstifte des Stellaktuators kommt.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Kulissenabschnitt nur an einer axialen Stirnseite mit einer Auswurfnut versehen. Dies ist dann ausreichend, wenn nur zwei Aktuatorstifte des Stellaktuators vorhanden sind und nur einer dieser Aktuatorstifte als sogenannter Initialisierungsstift dient, über welchen im Rahmen einer Initialisierungsprozedur eine Überführung des Nockenstücks in eine entsprechende Schaltstellung erzwungen wird.
-
In Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform schließt sich an den Kulissenabschnitt an dieser axialen Stirnseite ein Nockenabschnitt mit mehreren Einzelnocken an, wobei der unmittelbar benachbart zum Kulissenabschnitt liegende Einzelnocken einen Teil oder einen Nullhub definiert. Hierdurch wird verhindert, dass der ausgefahrene Aktuatorstift mit dem unmittelbar benachbart zum Kulissenabschnitt liegenden Einzelnocken kollidieren kann.
-
Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale der nebengeordneten oder hiervon abhängigen Ansprüche beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus Möglichkeiten, einzelne Merkmale, auch soweit sie aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung oder unmittelbar aus den Zeichnungen hervorgehen, miteinander zu kombinieren. Die Bezugnahme der Ansprüche auf die Zeichnungen durch Verwendung von Bezugszeichen soll den Schutzumfang der Ansprüche nicht beschränken.
-
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung, die nachfolgend erläutert wird, ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines Ventiltriebes entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
-
2 eine Detailansicht des Ventiltriebes aus 1, gezeigt zu einem ersten Zeitpunkt;
-
3 eine weitere Detailansicht des Ventiltriebes aus 1, gezeigt zu einem zweiten Zeitpunkt; und
-
4 eine weitere Detailansicht des Ventiltriebes aus 1, gezeigt zu einem dritten Zeitpunkt.
-
1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Ventiltriebes entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, welcher bei einer Brennkraftmaschine zur Betätigung von Gaswechselventilen
1 und
2 zur Anwendung kommt. Dabei umfasst dieser Ventiltrieb eine Grundwelle
3, auf welcher ein Nockenstück
4 drehfest und axial verschiebbar geführt ist. Insbesondere ist die Grundwelle
3 dabei in dem entsprechenden Bereich an ihrem Außenumfang mit einem Außenprofil ausgestattet, auf welchem das Nockenstück
4 mit einem korrespondierenden Innenprofil aufgesetzt ist. Besonders bevorzugt handelt es sich bei den Profilen dabei um entsprechende Mitnahmeverzahnungen. Insofern handelt es sich bei dem in
1 dargestellten, erfindungsgemäßen Ventiltrieb um einen dem Fachmann prinzipiell bekannten Schiebenockenventiltrieb, wie er beispielsweise auch in der
DE 10 2013 210 487 A1 beschrieben ist.
-
Wie in 1 zu erkennen ist, setzt sich das Nockenstück 4 aus zwei Nockenabschnitten 5 und 6, sowie einem zwischenliegenden Kulissenabschnitt 7 zusammen, wobei die Nockenabschnitte 5 und 6 dabei jeweils durch mehrere axial nebeneinanderliegende Einzelnocken 8, 9 und 10 bzw. 11, 12 und 13 gebildet sind. Die Einzelnocken 8, 9 und 10 bzw. 11, 12 und 13 des einzelnen Nockenabschnitts 5 bzw. 6 sind dabei mit voneinander abweichenden Nockenkonturen ausgeführt, wobei der Einzelnocken 8 bzw. 11 des jeweiligen Nockenabschnitts 5 bzw. 6 einen Nullhub des je zugehörigen Gaswechselventils 1 bzw. 2 definiert, während über die Nockenkontur des Einzelnockens 9 bzw. 12 ein Teilhub und über die Nockenkontur des Einzelnockens 10 bzw. 13 ein Vollhub des jeweiligen Gaswechselventils 1 bzw. 2 darstellbar ist.
-
Auf dem Fachmann prinzipiell bekannte Art und Weise kann das Nockenstück 4 nun über einen Stellaktuator 14 in unterschiedlichen Axialstellungen auf der Grundwelle 3 positioniert werden, um je einen der Einzelnocken 8 bis 10 bzw. 11 bis 13 der Nockenabschnitte 5 und 6 in Überdeckung mit je einem zugehörigen Übertragungselement 15 bzw. 16 des jeweiligen Gaswechselventils 1 bzw. 2 zu bringen. Axialverschiebungen zwischen diesen unterschiedlichen Axialstellungen werden dabei über Aktuatorstifte 17 und 18 des Stellaktuators 14 im Zusammenspiel mit einer Schaltkulisse 19 vollzogen, welche an einem Außendurchmesser des Kulissenabschnitts 7 ausgestaltet ist und sich aus zwei gewindeartig verlaufenden Verschiebenuten 20 und 21 zusammensetzt, die sich in einem Bereich kreuzen. Von den Aktuatorstiften 17 und 18 ist in 1 nur der zu diesem Moment ausgefahrene Aktuatorstift 17 zu sehen, während der weitere Aktuatorstift 18 dann in den weiteren Detailansichten der 2 bis 4 zu erkennen ist.
-
In der in 1 dargestellten Schaltstellung des Nockenstücks 4 laufen die Einzelnocken 10 und 13 der Nockenabschnitte 5 und 6 mit ihren Nockenkonturen an den Übertragungselementen 15 und 16 an, welche im vorliegenden Fall als Schlepphebel ausgestaltet sind und die jeweilige Nockenerhebung des Einzelnockens 10 bzw. 13 in entsprechende Öffnungs- und Schließbewegungen des je zugehörigen Gaswechselventiles 1 bzw. 2 umsetzen. Vorliegend werden dabei Vollhübe der Gaswechselventile 1 und 2 realisiert.
-
Als Besonderheit ist das Nockenstück 4 an seinem Kulissenabschnitt 7 im Bereich einer axialen Stirnseite 22 zudem mit einer Auswurfnut 23 ausgestattet, welche sich ausgehend von der axialen Stirnseite 22 gewindeähnlich verlaufend axial in den Kulissenabschnitt 7 hineinerstreckt und dort auf dessen Außendurchmesser ausläuft. Dabei dient diese Auswurfnut 23 einer Rücküberführung des Aktuatorstifts 17 in eine Grundstellung im Anschluss an eine Initialisierungsprozedur, welche zu Beginn eines Startens der Brennkraftmaschine durchgeführt wird.
-
Mit Hilfe der Initialisierungsprozedur wird zu Beginn des Startens der Brennkraftmaschine detektiert, ob sich das Nockenstück in der richtigen, vorliegend in 1 dargestellten Schaltstellung befindet. In diese Schaltstellung sollte das Nockenstück 4 zum Ende des vorhergehenden Betriebes der Brennkraftmaschine gebracht worden sein. Bei einem erneuten Starten der Brennkraftmaschine wird dann, wie in 1 gezeigt, der Aktuatorstift 17 des Stellaktuators 14 aus seiner Grundstellung in eine Eingriffsstellung ausgefahren und im Folgenden überprüft, ob dieser über eine – vorliegend nicht zu sehende – Auswurframpe der Verschiebenuten 20 und 21 zurückgeschoben wird. Befindet sich das Nockenstück 4 allerdings schon in der richtigen Stellung, wie in 1 dargestellt, so erfolgt keine Rücküberführung des Aktuatorstifts 17, was aufgrund des dann fehlenden Rückhubsignals als korrekte Stellung des Nockenstücks 4 erfasst wird. Im Folgenden wird dann zum Ende der Initialisierungsprozedur eine Rücküberführung des Aktuatorstifts 17 in seine Grundstellung durch den Stellaktuator 14 eingeleitet.
-
Allerdings kann es aufgrund niedriger Temperaturen oder auch Verschmutzungen im Bereich des Stellaktuators 14 dazu kommen, dass eine Einfahrzeit des Aktuatorstifts 17 erheblich verlängert ist. Würde dann über den anderen Aktuatorstift 18 eine entsprechende Axialverschiebung des Nockenstücks 4 auf der Grundwelle 3 bei noch ausgefahrenem Aktuatorstift 17 vollzogen werden, so würde dies zu einem Auseinanderdrücken der Aktuatorstifte 17 und 18 führen, da der ausgefahrene Aktuatorstift 17 mit der axialen Stirnseite 22 des Kulissenabschnitts 7 kollidiert, wenn der jeweils andere Aktuatorstift 18 im Zusammenspiel mit der Verschiebenut 21 ein Verschieben des Nockenstücks 4 in Richtung des Aktuatorstifts 17 erzwingt. Um nun einer entsprechenden Beschädigung des Stellaktuators 14 bei noch ungewollte ausgefahrenem Aktuatorstift 17 zu verhindern, ist eben die Auswurfnut 23 am Kulissenabschnitt 7 ausgestaltet. In den 2 bis 4 ist in den Detailansichten nun genau dieser Fall dargestellt, bei welchem der Aktuatorstift 18 ausgefahren ist, um eine entsprechende Axialverschiebung des Nockenstückes 4 hervorzurufen, sich aber der Aktuatorstift 17 immer noch in seiner Eingriffsstellung befindet.
-
Wie dabei in 2 zu erkennen ist, läuft der Aktuatorstift 18 zunächst in die Verschiebenut 21 ein, so dass zu dem in 3 dargestellten Zeitpunkt die gewünschte Axialverschiebung des Nockenstücks 4 auf der Grundwelle 3 vollzogen wird. Dies wird dabei dazu ausgeführt, um die Übertragungselemente 15 und 16 in Überdeckung mit den Einzelnocken 9 bzw. 12 zu bringen. Aufgrund der Auswurfnut 23 kann der noch ausgefahrene Aktuatorstift 17 nun axial in den Kulissenabschnitt 7 eintauchen und wird aufgrund des Auslaufens der Auswurfnut 23 letztendlich in seine Grundstellung zurückgedrückt, wie final in 4 dargestellt ist. Um dies dabei zu ermöglichen, muss die Auswurfnut 23 an einem Einlaufbereich 24 radial auf Höhe der Eingriffsstellung des Aktuatorstifts 17 liegen, so dass dieser im Zuge der Axialverschiebung hier einlaufen kann. Zudem ist ein axialer Verlauf der Auswurfnut 23 im Wesentlichen dem die entsprechende Axialverschiebung hervorrufenden Teil der Verschiebenut 21 nachempfunden, um eben stets ein kollisionsfreies Laufen des Aktuatorstifts 17 in der Auswurfnut 23 zu ermöglichen. Zudem ist eine Steigung der Auswurfnut 23 steiler ausgeführt als die der Auswurframpen der Verschiebenuten 20 und 21, um auch bei niedrigen Drehzahlen ein Zurückschieben des Aktuatorstifts 17 zu gewährleisten.
-
Mittels der erfindungsgemäßen Ausgestaltung eines Ventiltriebes kann einer Beschädigung eines Stellaktuators entgegengewirkt werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gaswechselventil
- 2
- Gaswechselventil
- 3
- Grundwelle
- 4
- Nockenstück
- 5
- Nockenabschnitt
- 6
- Nockenabschnitt
- 7
- Kulissenabschnitt
- 8
- Einzelnocken
- 9
- Einzelnocken
- 10
- Einzelnocken
- 11
- Einzelnocken
- 12
- Einzelnocken
- 13
- Einzelnocken
- 14
- Stellaktuator
- 15
- Übertragungselement
- 16
- Übertragungselement
- 17
- Aktuatorstift
- 18
- Aktuatorstift
- 19
- Schaltkulisse
- 20
- Verschiebenut
- 21
- Verschiebenut
- 22
- axiale Stirnseite
- 23
- Auswurfnut
- 24
- Einlaufbereich
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102013210487 A1 [0002, 0002, 0011, 0024]