DE102015206356B4 - Zugmittelspannanordnung - Google Patents
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Abstract
Zugmittelspannanordnung für einen Zugmitteltrieb eines Kraftfahrzeugs, umfassend eine Zugmittelspanneinheit (1) und eine Spannschiene (2), wobei die Zugmittelspanneinheit (1) ein Gehäuse (3) aufweist, in dem ein mit der Spannschiene (2) zusammenwirkender Kolben (4) axial beweglich angeordnet ist, wobei eine Druckfeder (5) zur Erzeugung einer Spannkraft axial zwischen dem Kolben (4) und dem Gehäuse (3) in einer innerhalb des Gehäuses (3) ausgebildeten Druckkammer (6) angeordnet ist, wobei ferner die Druckkammer (6) fluidtechnisch mittelbar mit einer Druckmittelversorgungseinrichtung (7) verbunden ist und wobei die Druckkammer (6) über eine Schaltvorrichtung (8), umfassend ein Mehrwegeventil (9) und eine Steuereinheit (10), fluidtechnisch mit der Druckmittelversorgungseinrichtung (7) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Mehrwegeventil (9) eine Förderstellung (14) ausschließlich zur Druckmittelförderung in die Druckkammer (6) und eine Durchgangsstellung (16) zum beidseitigen Durchgang von Druckmittel aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Zugmittelspannanordnung für einen Zugmitteltrieb eines Kraftfahrzeugs, umfassend eine Zugmittelspanneinheit und eine Spannschiene, wobei die Zugmittelspanneinheit ein Gehäuse aufweist, in dem ein mit der Spannschiene zusammenwirkender Kolben axial beweglich angeordnet ist, wobei eine Druckfeder zur Erzeugung einer Spannkraft axial zwischen dem Kolben und dem Gehäuse in einer innerhalb des Gehäuses ausgebildeten Druckkammer angeordnet ist und wobei ferner die Druckkammer fluidtechnisch mittelbar mit einer Druckmittelversorgungseinrichtung verbunden ist. Die Druckkammer ist über eine Schaltvorrichtung, umfassend ein Mehrwegeventil und eine Steuereinheit, fluidtechnisch mit der Druckmittelversorgungseinrichtung verbunden.
- Gebiet der Erfindung
- Es ist allgemein bekannt, dass Zugmittelspannanordnungen hauptsächlich zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen, einer Zugmittellängung und von Verschleiß dienen. Die Spannwirkung wird durch eine Zugmittelspanneinheit realisiert, die über eine Spannschiene auf das Zugmittel, in der Regel eine Kette oder einen Riemen, wirkt.
- Aus der
DE 10 2012 223 329 A1 geht eine hydraulische Zugmittelspanneinheit hervor. Diese umfasst ein Spannergehäuse mit einem Zylinder, einen längsbeweglich im Zylinder geführten Kolben, der mit dem Zylinder eine hydraulische Druckkammer begrenzt, einen vom Spannergehäuse und vom Zylinder begrenzten hydraulischen Vorratsraum, ein Rückschlagventil, das den Vorratsraum mit der Druckkammer verbindet, wobei das Rückschlagventil schließt, wenn der Druck in der Druckkammer den Druck im Vorratsraum überschreitet, und mit einem Druckentlastungsventil, das die Druckkammer mit dem Vorratsraum verbindet, wobei das Druckentlastungsventil öffnet, wenn der Druck in der Druckkammer einen vorgegebenen Grenzdruck überschreitet. Ferner umfasst die Zugmittelspanneinheit eine zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung umschaltbares Steuerventil, das in der geöffneten Stellung den Durchfluss über das Druckentlastungsventil erlaubt und das in der geschlossenen Stellung den Durchfluss über das Druckentlastungsventil verhindert. - Die
DE 10 2013 224 457 A1 offenbart eine Spannvorrichtung für einen Kettentrieb mit einem in einem Gehäuse gelagerten Kolben, der mit dem Gehäuse einen Druckraum einschließt. Der Druckraum ist mit Druckmittel über eine Zufuhrleitung versorgbar und mit der Umgebung über eine Abfuhrleitung verbunden. Ein zwischen mehreren Schaltstellungen umschaltbares Wegeventil ist zur Änderung des Druckmittelzuflusses in der Zufuhrleitung oder der Abfuhrleitung angeordnet. - Die
DE 42 13 038 C1 zeigt eine Spannvorrichtung mit zwei in einem Zylinder angeordneten Kolben, die jeweils einen Druckraum einschließen. Die Druckräume stehen jeweils in Verbindung mit einem Schaltventil, das die Druckräume wechselweise mit einer Druckmittelzufuhr oder einer Druckmittelabfuhr verbindet. - Aufgabenstellung
- Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Zugmittelspannanordnung weiterzuentwickeln, indem die Möglichkeiten zur Abstimmung der Zugmittelspannanordnung auf die vorhandenen Betriebszustände des Motors optimiert werden.
- Erfindungsgemäße Lösung
- Erfindungsgemäß weist das Mehrwegeventil eine Förderstellung ausschließlich zur Druckmittelförderung in die Druckkammer und eine Durchgangsstellung zum beidseitigen Durchgang von Druckmittel auf. Mit anderen Worten kann in einer Durchgangsstellung des Mehrwegeventils sowohl Druckmittel in die Druckkammer gefördert werden als auch Druckmittel aus der Druckkammer heraus gefördert werden. Dies verändert ebenso die Dämpfungscharakteristik der Zugmittelspanneinheit.
- Die Druckkammer ist über eine Schaltvorrichtung, umfassend ein Mehrwegeventil und eine Steuereinheit, fluidtechnisch mit der Druckmittelversorgungseinrichtung verbunden. Die Steuereinheit ist zur Steuerung des Mehrwegeventils vorgesehen und kann mechanisch, elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch betrieben werden. Das Mehrwegeventil weist mindestens zwei Schaltstellungen auf und ermöglicht eine Anpassung des Dämpfungsverhaltens der Zugmittelspanneinheit. Mit anderen Worten wird durch die Steuereinheit eine Abstimmung der Zugmittelspannanordnung auf die vorhandenen Betriebszustände des Motors realisiert. Dynamische Effekte werden kompensiert, sodass das Spannmittel optimal unter Spannung gehalten wird ohne dabei überdämpft zu werden. Die Dämpfung des Kolbens wird über die Schaltvorrichtung angepasst.
- Vorzugsweise ist die Schaltvorrichtung separat von der Zugmittelspanneinheit ausgebildet. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit die Schaltvorrichtung an einer Zugmittelspanneinheit nachzurüsten. Insbesondere erleichtert die separate Anordnung der Schaltvorrichtung sowohl die Fertigung als auch die Montage der gesamten Zugmittelspannanordnung.
- Vorzugsweise ist eine Drossel in der Durchgangsstellung des Mehrwegeventils angeordnet. Die Drossel realisiert einen kontrollierten, gedrosselten Zufluss und Abfluss des Druckmittels.
- Besonders bevorzugt ist ein Rückschlagventil in der Förderstellung des Mehrwegeventils angeordnet. Dadurch entfällt die Ausbildung eines Rückschlagventils an der Zugmittelspanneinheit.
- Besonders bevorzugt weist die Zugmittelspanneinheit einen Leckagespalt zumindest zum Abführen des Druckmittels aus der Druckkammer auf. Insbesondere weist der Leckagespalt aufgrund der geringen Durchflussrate durch seine Ausbildung eine Drosselwirkung auf. Des Weiteren dient der Leckagespalt auch zum Ansaugen eines Fluids, insbesondere Luft, beim axialen Ausfahren des Kolbens aus dem Gehäuse.
- Figurenliste
- Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen
-
1 eine schematische Schnittdarstellung zur Veranschaulichung des Aufbaus einer erfindungsgemäßen Zugmittelspannanordnung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, -
2 eine schematische Schnittdarstellung zur Veranschaulichung des Aufbaus der erfindungsgemäßen Zugmittelspannanordnung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel, und -
3 eine schematische Schnittdarstellung zur Veranschaulichung des Aufbaus der Zugmittelspannanordnung gemäß einem nicht unter die Erfindung fallenden dritten Ausführungsbeispiel. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
- Gemäß den
1 bis3 weist eine erfindungsgemäße Zugmittelspannanordnung für einen Zugmitteltrieb eines Kraftfahrzeugs eine Zugmittelspanneinheit1 und eine Spannschiene2 auf, wobei die Spannschiene2 ein - hier nicht dargestelltes - Zugmittel unter Spannung hält. Die Zugmittelspanneinheit1 umfasst ein Gehäuse3 , in dem ein mit der Spannschiene2 zusammenwirkender Kolben4 axial beweglich angeordnet ist. Ferner ist eine Druckfeder5 zur Erzeugung einer Spannkraft axial zwischen dem Kolben4 und dem Gehäuse3 in einer innerhalb des Gehäuses3 ausgebildeten Druckkammer6 angeordnet. Die Druckkammer6 ist über eine separate Schaltvorrichtung8 , umfassend ein Mehrwegeventil9 und eine Steuereinheit10 fluidtechnisch mit einer Druckmittelversorgungseinrichtung7 , insbesondere mit einem Motor, verbunden. Des Weiteren weist die Zugmittelspanneinheit1 einen Leckagespalt11 zum Abführen des Druckmittels aus der Druckkammer6 auf. Der Leckagespalt11 ist derart ausgebildet, dass eine Drosselwirkung realisiert wird. Es wird darauf hingewiesen, dass der Leckagespalt11 und seine Drosselwirkung12 in den Figuren schematisch vereinfacht angedeutet ist. - Gemäß
1 weist das Mehrwegeventil9 eine Förderstellung14 ausschließlich zur Druckmittelförderung in die Druckkammer6 auf. Ferner weist das Mehrwegeventil9 auch eine Durchgangsstellung16 zum beidseitigen Durchgang von Druckmittel auf. Mithin erfolgt ein ungehinderter Rückfluss des Druckmittels aus der Druckkammer6 in die Druckmittelversorgungseinrichtung7 . Darüber hinaus ist ein Rückschlagventil in der Förderstellung14 des Mehrwegeventils9 angeordnet. - Nach
2 umfasst das Mehrwegeventil9 eine Förderstellung14 ausschließlich zur Druckmittelförderung in die Druckkammer6 und eine Durchgangsstellung16 zum beidseitigen Durchgang von Druckmittel. Ferner ist ein Rückschlagventil in der Förderstellung14 des Mehrwegeventils9 angeordnet. Darüber hinaus ist eine Drossel 17 in der Durchgangsstellung16 des Mehrwegeventils9 angeordnet. Dadurch wird zumindest der Rückfluss des Druckmittels gedrosselt. - Gemäß der nicht unter die Erfindung fallenden Ausführungsform der
3 ist ein Rückschlagventil13 an der Zugmittelspanneinheit1 ausgebildet, wobei das Rückschlagventil13 die Druckkammer6 fluidtechnisch mit der Schaltvorrichtung8 verbindet. Ferner weist das Mehrwegeventil9 eine Förderstellung14 ausschließlich zur Druckmittelförderung in die Druckkammer6 und eine Sperrstellung15 zum Sperren der Druckmittelförderung in die Druckkammer6 auf. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Zugmittelspanneinheit
- 2
- Spannschiene
- 3
- Gehäuse
- 4
- Kolben
- 5
- Druckfeder
- 6
- Druckkammer
- 7
- Druckmittelversorgungseinrichtung
- 8
- Schaltvorrichtung
- 9
- Mehrwegeventil
- 10
- Steuereinheit
- 11
- Leckagespalt
- 12
- Drosselwirkung
- 13
- Rückschlagventil
- 14
- Förderstellung
- 15
- Sperrstellung
- 16
- Durchgangsstellung
- 17
- Drossel
Claims (6)
- Zugmittelspannanordnung für einen Zugmitteltrieb eines Kraftfahrzeugs, umfassend eine Zugmittelspanneinheit (1) und eine Spannschiene (2), wobei die Zugmittelspanneinheit (1) ein Gehäuse (3) aufweist, in dem ein mit der Spannschiene (2) zusammenwirkender Kolben (4) axial beweglich angeordnet ist, wobei eine Druckfeder (5) zur Erzeugung einer Spannkraft axial zwischen dem Kolben (4) und dem Gehäuse (3) in einer innerhalb des Gehäuses (3) ausgebildeten Druckkammer (6) angeordnet ist, wobei ferner die Druckkammer (6) fluidtechnisch mittelbar mit einer Druckmittelversorgungseinrichtung (7) verbunden ist und wobei die Druckkammer (6) über eine Schaltvorrichtung (8), umfassend ein Mehrwegeventil (9) und eine Steuereinheit (10), fluidtechnisch mit der Druckmittelversorgungseinrichtung (7) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Mehrwegeventil (9) eine Förderstellung (14) ausschließlich zur Druckmittelförderung in die Druckkammer (6) und eine Durchgangsstellung (16) zum beidseitigen Durchgang von Druckmittel aufweist.
- Zugmittelspannanordnung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltvorrichtung (8) separat von der Zugmittelspanneinheit (1) ausgebildet ist. - Zugmittelspannanordnung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Zugmittelspanneinheit (1) einen Leckagespalt (11) zumindest zum Abführen des Druckmittels aus der Druckkammer (6) aufweist. - Zugmittelspannanordnung nach
Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, dass der Leckagespalt (11) eine Drosselwirkung (12) aufweist. - Zugmittelspannanordnung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Drossel (17) in der Durchgangsstellung (16) des Mehrwegeventils (9) angeordnet ist. - Zugmittelspannanordnung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass ein Rückschlagventil in der Förderstellung (14) des Mehrwegeventils (9) angeordnet ist.
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