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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, insbesondere eine Abfüll-, Etikettier-, Verpackungs-, Streckblas-, Druck- oder Bedruckungsmaschine, mit einem stationären Maschinenmodul und einem wechselbaren und/oder rotierbaren Maschinenmodul gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Übertragen von Datensignalen zwischen einem wechselbaren und/oder rotierbaren Maschinenmodul und einem stationären Maschinenmodul gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
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Stand der Technik
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Im Bereich der industriellen Fertigung existiert eine Vielfalt von Maschinenmodulen, die so miteinander gekoppelt sind, dass eine relative Bewegung der Maschinenmodule gegeneinander möglich ist. Beispiele für solche relativen Bewegungen sind Drehungen, Bahnbewegungen, Kippbewegungen und viele mehr. Zusätzlich müssen Daten zwischen einzelnen sich relativ zueinander bewegbaren Maschinenmodulen ausgetauscht werden. Beispielsweise werden von einem ersten Maschinenmodul in einer Prozessanlage Messwerte erfasst und zu einem zweiten Maschinenmodul gesendet, um die Messwerte im zweiten Maschinenmodul weiter zu verarbeiten, beispielsweise um sie auszuwerten, umzuwandeln usw. Insbesondere wenn sich Maschinenmodule relativ zueinander bewegen, ist eine solche Datenübertragung nicht mit einfachen Kabelverbindungen zu realisieren. Für rotierbare oder drehbare Maschinenmodule müssen zudem bestimmte Toleranzen bei der Verbindung oder Kopplung zwischen den Maschinenmodulen erfüllt werden. Gleiches gilt für wechselbare Maschinenmodule. Beispiele sind im Bereich der Flaschenabfüllung drehbare Komponenten eines Füllerkarussells als auch wechselbare Module eines Etikettier-Aggregats. Wenn drehbare bzw. rotierbare Maschinenkomponenten Daten mit den stationären Maschinenkomponenten austauschen sollen, wird eine Übertragungsart benötigt, bei der ein Verdrehen oder Verdrillen von Übertragungskabeln verhindert wird. Üblicherweise wird dieses Problem mittels spezieller Kabel, mittels Funkübertragung, oder mittels optischer Übertragung gelöst. Jedoch sind die optische und die Funkübertragung im industriellen Umfeld störanfällig, so dass diese Lösung nicht optimal für den Gebrauch in Prozessanlagen ist. Auch die Verwendung von Ethernetschleifkontakten für die Datenübertragung in rotier- oder drehbare Maschinenmodule ist auf Grund von Kopplungstoleranzen störanfällig und aufwändig in der Implementierung.
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Aufgabe
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Es ist somit die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung insbesondere eine Abfüll-, Etikettier-, Verpackungs-, Streckblas-, Druck- oder Bedruckungsmaschine, zur verbesserten Übertragung von elektrischer Leistung und Datensignalen zwischen einem stationären Maschinenmodul und einem wechselbaren und/oder rotierbaren Maschinenmodul der Vorrichtung, sowie ein entsprechendes Verfahren bereitzustellen.
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Lösung
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren gemäß Anspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen erfasst.
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Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Vorrichtung, insbesondere eine Abfüll-, Etikettier-, Verpackungs-, Streckblas-, Druck- oder Bedruckungsmaschine. Die Vorrichtung kann insbesondere eine Maschine in der Lebensmittel- und Getränkemittelindustrie sein, aber auch zur Abfüllung sonstiger flüssiger oder fließender Güter, wie beispielsweise Öle, Ketchup, Shampoo. Die Vorrichtung umfasst ein stationäres Maschinenmodul und ein wechselbares und/oder rotierbares Maschinenmodul. Beispielsweise kann die Vorrichtung Teil eines Füllerkarussells sein.
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Elektrische Leistung kann von dem stationären Maschinenmodul an das wechselbare und/oder rotierbare Maschinenmodul mittels eines Übertragungssystems übertragen werden. Das Übertragungssystem kann eine Energieversorgungsleitung zum Übertragen der elektrischen Leistung umfassen. Beispielsweise kann das Übertragungssystem ein Schleifkontakt zum Übertragen von elektrischer Leistung zwischen Maschinenmodulen sein, oder ein Kabel sein.
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Ein Datensignal zum Übertragen von Daten zwischen dem stationären Maschinenmodul und dem wechselbaren und/oder rotierbaren Maschinenmodul kann auf die Energieversorgungsleitung moduliert werden. Somit kann auf weitere Übertragungsleitungen für die Datenübertragung verzichtet werden und es besteht ein gemeinsamer Übertragungsweg für elektrische Leistung und Datensignale zwischen den Maschinenmodulen. Wechselbare Maschinenmodule können dadurch leicht mit stationären Maschinenmodulen verbunden werden und an ein Energienetz und ein Datennetz angeschlossen werden.
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In einer Ausführungsform umfasst das wechselbare und/oder rotierbare Maschinenmodul ein Übertragungssystem zum Aufnehmen elektrischer Leistung von dem stationären Maschinenmodul. Das wechselbare und/oder rotierbare Maschinenmodul kann auch eine Energieversorgungsleitung zum Übertragen der aufgenommen elektrischen Leistung und einen Modulator/Demodulator zum Modulieren eines Datensignals auf die Energieversorgungsleitung und/oder zum Demodulieren eines auf die Energieversorgungsleitung modulierten Datensignals umfassen. Das Übertragungssystem kann dazu ausgelegt sein, um modulierte Datensignale von dem stationären Maschinenmodul zusammen mit der elektrischen Leistung zu empfangen und/oder modulierte Datensignale an das stationäre Maschinenmodul zu übertragen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst das stationäre Maschinenmodul eine stationäre Energieversorgungsleitung zum Übertragen von elektrischer Leistung. Das stationäre Maschinenmodul kann ein stationäres Übertragungssystem zum Übertragen der elektrischen Leistung an das wechselbare und/oder rotierbare Maschinenmodul und einen Modulator/Demodulator (112) zum Modulieren eines Datensignals auf die stationäre Energieversorgungsleitung und/oder zum Demodulieren eines auf die stationäre Energieversorgungsleitung modulierten Datensignals umfassen. Das stationäre Übertragungssystem kann dazu ausgelegt sein, um modulierte Datensignale zusammen mit der elektrischen Leistung an das wechselbare und/oder rotierbare Maschinenmodul zu übertragen und/oder modulierte Datensignale von dem wechselbaren und/oder rotierbaren Maschinenmodul zu empfangen.
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Erfindungsgemäße Ausführungsformen werden anhand der nachfolgenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 ein System bestehend aus einem stationären Maschinenmodul, einem rotierbaren Maschinenmodul und einer Energieversorgungsleitung zwischen den Maschinenmodulen, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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2 eine Etikettiermaschine mit einem stationären Maschinenmodul und einem wechselbaren Maschinenmodul, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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3 ein System bestehend aus einem stationären Maschinenmodul, einem rotierbaren Maschinenmodul und zwei voneinander getrennten Energieversorgungsleitungen zwischen den Maschinenmodulen, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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4 ein System bestehend aus einem stationären Maschinenmodul, einem rotierbaren und wechselbaren Maschinenmodul und einer Energieversorgungsleitungen zwischen den Maschinenmodulen, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und
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5 ein wechselbares, rotierendes Maschinenmodul, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform, in der ein rotierbares Maschinenmodul 110 mit einem stationären Maschinenmodul 120 drehbar und/oder rotierbar gekoppelt oder verbunden ist und die beiden Maschinenmodule Mittel zum Datenaustausch untereinander umfassen. Das rotierbare Maschinenmodul 110 ist dabei so mit dem stationären Maschinenmodul 120 verbunden, dass es sich relativ zu dem stationären Maschinenmodul 120 bewegen kann. In der beispielhaften Ausführungsform aus 1 ist diese relative Bewegung eine Drehbewegung um die eingezeichnete Drehachse A herum, jedoch sind auch andere Bewegungsformen denkbar.
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Das rotierbare Maschinenmodul 110 und das stationäre Maschinenmodul 120 können zusammen beispielsweise einen Teil eines Füllerkarussells bilden, bei dem sich das rotierbare Maschinenmodul 110 gegenüber dem stationären Maschinenmodul 120 dreht. Dabei ist es notwendig, dass das rotierbare Maschinenmodul 110 Mittel zum Datenaustausch umfasst, um Daten bezüglich beispielsweise Füllstandsmenge, Füllstandsanzeige, Abfüllgeschwindigkeit, Fehlermeldungen, Störungsmeldungen, usw. mit dem stationären Maschinenmodul 120 und/oder mit einem anderen Modul oder Computer auszutauschen. Weitere Anwendungsbeispiele im industriellen Umfeld sind denkbar, wie beispielsweise eine Etikettiermaschine.
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Das rotierbare Maschinenmodul 110 kann dabei eine oder mehrere Komponenten 115 aufweisen, die sich mit dem wechselbaren Maschinenmodul 110 relativ zu dem stationären Maschinenmodul 120 mitbewegen und die über eine Energieversorgungsleitung 113 mit elektrischer Leistung versorgt werden müssen. Diese Energieversorgung von Komponenten 115 die sich relativ zu stationären Versorgerkomponenten drehen wird im Allgemeinen über sogenannte Schleifkontakte oder Gleitkontakte gelöst. Dabei umfasst jedes der beiden Maschinenmodule einen elektrisch leitenden Kontakt, der zu jeder Zeit, oder zu bestimmten Zeiten während der vorgesehenen Bewegung den elektrisch leitenden Kontakt des anderen Maschinenmoduls so berührt, dass ein elektrischer Leistungsfluss möglich ist. In 1 ist dies durch das Übertragungssystem 140 des rotierbaren Maschinenmoduls 110 und durch das Übertragungssystem 142 des stationären Maschinenmoduls 120 gezeigt, die sich bei einer gemeinsamen Übertragungsstelle 130 berühren. Das Übertragungssystem 140 des rotierbaren Maschinenmoduls 110, das Übertragungssystem 142 des stationären Maschinenmoduls 120 und die gemeinsame Übertragungsstelle 130 bezeichnen dabei in der beispielhaften Ausführungsform aus 1 einen Gleitkontakt oder Schleifkontakt.
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Dabei gehört das Übertragungssystem 140 der gemeinsamen Übertragungsstelle 130 zu dem rotierbaren Maschinenmodul 110 und das Übertragungssystem 142 der gemeinsamen Übertragungsstelle 130 zu dem stationären Maschinenmodul 120. Es sind jedoch auch andere Formen der gemeinsamen Übertragungsstelle 130 denkbar. Beispielsweise kann das Übertragungssystem 140 des rotierbaren Maschinenmoduls 110 einen Stromabnehmer umfassen und das Übertragungssystem 142 des stationären Maschinenmoduls kann einen entsprechenden Stromgeber umfassen.
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Um in der in 1 beschriebenen Ausführungsform das rotierbare Maschinenmodul 110 (oder Komponenten auf dem rotierbaren Maschinenmodul 110) mit elektrischer Energie oder Strom zu versorgen, wird elektrische Leistung über eine primäre Leitung 123 und über die Energieversorgungsleitung 121 des stationären Maschinenmoduls 120 zu der Übertragungsstelle 130 hin geleitet. Das Übertragungssystem 140 des rotierbaren Maschinenmoduls 110 nimmt dann die elektrische Leistung von dem Übertragungssystem 142 des stationären Maschinenmoduls 120 auf und gibt diese an die Energieversorgungsleitung 111 des rotierbaren Maschinenmoduls 110 weiter. Die elektrische Leistung wird dann zu Komponenten 115 auf dem rotierbaren Maschinenmodul 110 geführt, die mit elektrischer Energie versorgt werden.
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Die Energieversorgungsleitungen 121 und 111 können dabei beispielsweise dazu ausgelegt sein, 220V Wechselstrom im 50Hz Bereich zu übertragen, aber auch andere Spannungen und Frequenzen sind denkbar. Beispielsweise können die Energieversorgungsleitungen 111 und 121 auch dazu ausgelegt sein, Gleichstrom bei verschiedenen Spannungen zu übertragen. Auch eine Energieversorgung im Starkstrombereich und/oder im Hochspannungsbereich ist mittels der hierin beschriebenen Ausführungsformen in dieser Weise realisierbar.
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Zusätzlich kann das rotierbare Maschinenmodul 110 auch Komponenten 115 umfassen, die Daten mit anderen Komponenten austauschen sollen, welche nicht auf dem rotierbaren Maschinenmodul angeordnet sind, sondern beispielsweise auf dem stationären Maschinenmodul 120 oder auf anderen Modulen, die sich relativ zum wechselbaren Maschinenmodul 110 bewegen. Beispielsweise können auf dem rotierbaren Maschinenmodul 110 Sensoren angebracht sein, die Messwerte an ein Modul im stationären Maschinenmodul 120 übertragen sollen. Da im industriellen Umfeld eine Funkübertragung von Daten oft ausgeschlossen ist, oder eine Installation von weiteren Kabeln, insbesondere zur Datenübertragung oft problematisch, schwierig, ungewollt oder aufgrund der relativen Bewegung gar unmöglich ist, wird in den hierin beschriebenen Ausführungsformen eine alternative Lösung zur Datenübertragung mit solchen Maschinenmodulen diskutiert.
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Das rotierbare Maschinenmodul 110 gemäß einer Ausführungsform umfasst einen ersten Modulator/Demodulator 112 und das stationäre Maschinenmodul 120 umfasst einen zweiten Modulator/Demodulator 122. Daten aus einer ersten Datenleitung 114 werden dazu beispielsweise von dem ersten Modulator/Demodulator 112 auf die Energieversorgungsleitung moduliert und über die Energieversorgungsleitung 111 zu der Übertragungsstelle 130 geführt. Über die Übertragungsstelle 130 für elektrische Energie werden die modulierten Daten dann zur zweiten Energieversorgungsleitung 121 in dem stationären Maschinenmodul 120 geleitet, von wo aus sie dann zu dem zweiten Modulator/Demodulator 122 geleitet werden. Der zweite Modulator/Demodulator 122 kann die Daten dann demodulieren und leitet diese in die Datenleitung 124. Die Datenleitung 124 kann zum Beispiel zu Komponenten in dem stationären Maschinenmodul 120 gehen, und/oder zu anderen Komponenten in anderen Maschinenmodulen, oder zu einem Computer usw.
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Auch die entgegengesetzte Richtung der Datenübertragung ist mittels der hierin beschriebenen Ausführungsformen möglich. Das heißt, dass Daten aus beispielsweise der Datenleitung 124 zu dem zweiten Modulator/Demodulator 122 geführt werden, von wo aus sie auf die bestehende Energieversorgungsleitung 121 moduliert werden. Die Daten können somit in beide Richtungen gleichzeitig über die Energieversorgungsleitungen 111 und 121 durch die Übertragungsstelle 130 über die Übertragungssysteme 140 und 142 ausgetauscht werden. Das rotierbare Maschinenmodul 110 kann somit in einem stationären Maschinenmodul 120 verbaut werden und ist gleichzeitig an eine Energieversorgung und ein Datennetzwerk angeschlossen, ohne dass weitere Kabel und/oder spezielle Netzwerkprotokolle implementiert werden müssen.
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Das rotierbare Maschinenmodul 110 kann gemäß einer weiteren Ausführungsform auch wechselbar ausgestaltet sein kann. Das bedeutet, dass das wechselbare, rotierbare Maschinenmodul 110 von dem stationären Maschinenmodul 120 losgelöst werden kann und entfernt werden kann und gegebenenfalls durch ein anderes wechselbares Maschinenmodul ersetzt werden kann.
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2 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung beispielhaft anhand einer Etikettiermaschine. Getränkeflaschen 280 werden in einem Karussell oder auf einem Drehtisch entlang einer Bahn 281 geführt, um ein Etikett angehaftet zu bekommen. Dabei passieren die Flaschen 280 das Maschinenmodul 110, welches in dieser Ausführungsform nicht ein rotierbares Maschinenmodul, sondern ein wechselbares Maschinenmodul 110 ist. Das wechselbare Maschinenmodul 110 ist ein Etikettier-Aggregat, welches wechselbar an das stationäre Maschinenmodul 120 der Etikettiermaschine angedockt wird. Beispielsweise wird das wechselbare Maschinenmodul 110 an das stationäre Maschinenmodul heran geschoben und daran dann befestigt.
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Sich drehende Flaschen 180 auf der Bahn 181 können durch das wechselbare Maschinenmodul 110 mit einem Flaschenetikett versehen werden, wenn sie die Stelle passieren, wo das wechselbare Maschinenmodul 110 steht.
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Wechselbar bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das wechselbare Maschinenmodul 110 leicht durch geeignete Mechanismen von dem stationären Maschinenmodul 120 entkoppelt und entfernt werden kann und durch ein anderes wechselbares Maschinenmodul mit gleicher, ähnlicher, oder anderer Funktionalität ersetzt werden kann.
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Das wechselbare Maschinenmodul 110 ist mit dem stationären Maschinenmodul 120 über eine Energieversorgungsleitung 160 verbunden, so dass das wechselbare Maschinenmodul 110 von dem stationären Maschinenmodul 120 mit elektrischer Leistung versorgt werden kann. Sowohl das wechselbare Maschinenmodul 110, als auch das stationäre Maschinenmodul 120 umfassen jeweils einen Modulator/Demodulator (nicht gezeigt in 2), um Daten auf die Energieversorgungsleitung 160 zu modulieren, bzw. modulierte Daten von der Energieversorgungsleitung 160 zu demodulieren.
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Die Energieversorgungsleitung 160 verbindet das Übertragungssystem 140 auf dem wechselbaren Maschinenmodul 110 mit dem Übertragungssystem 142 auf dem stationären Maschinenmodul 120. Beispielsweise können die Übertragungssysteme 140 und 142 elektrische Stecker zum Verbinden mit den Maschinenmodulen 110 und 120 sein. Somit ist das wechselbare Maschinenmodul 110 durch die Energieversorgungsleitung 160 an das Energienetz und an das Datennetz angeschlossen.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform, welche der Ausführungsform gemäß 1 entspricht. Gemäß 3 gibt es jedoch mehrere Übertragungsstellen 130a und 130b für mehrere Modulatoren/Demodulatoren 112a und 112b auf dem rotierbaren Maschinenmodul. Zusätzlich sind die Übertragungsstellen in 3 auch anders positioniert wie in 1.
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Während in 1 die Übertragungsstelle 130 innerhalb des stationären Maschinenmoduls 120, an einer seitlichen Kontaktfläche zwischen dem rotierbaren und stationären Maschinenmodul implementiert ist, befindet sich die Übertragungsstelle 130a und die Übertragungsstelle 130b auf dem stationären Maschinenmodul und unter dem rotierbaren Maschinenmodul. Weiterhin sind die Kontaktstellen jeweils mit unterschiedlichen Abständen ra und rb von einer Drehachse A des wechselbaren Maschinenmoduls entfernt positioniert.
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Die Übertragungsstelle 130a besteht dabei aus einem rotierbaren Übertragungssystem 140 und einem stationären Übertragungssystem 142. Das rotierbare Übertragungssystem 140 ist dabei Teil des rotierbaren Maschinenmoduls 110 und das stationäre Übertragungssystem 142 ist dabei Teil des stationären Maschinenmoduls 120.
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Beispielsweise kann das rotierbare Übertragungssystem 140 ein ringförmiger Leiter sein, und das stationäre Übertragungssystem 142 kann ein entsprechendes Gegenstück eines Schleifkontakts sein, das zu jeder Zeit während der Drehung mit dem rotierbaren Übertragungssystem 140 in Berührung ist. Beispielsweise kann das stationäre Übertragungssystem 142 ein „punktförmiger“ oder viereckiger Schleifkontakt sein. Punktförmig bedeutet in diesem Sinne nicht, dass das Übertragungssystem dimensionslos ist, sondern, dass er eine begrenzte Fläche aufweist, wie beispielsweise 1cm2 oder 1mm2 oder ähnliche Größenordnungen. Dabei kann die Oberflächenform des „punktförmigen“ Übertragungssystems verschiedene Formen aufweisen, wie rund, oval, viereckig usw.
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Wie in 3 zu sehen ist, können mehrere verschiedene Datenleitungen 124a und 124b von außen (z.B. von einem anderen stationären Maschinenmodul oder von einem PC, einem Server, einer Benutzerschnittstelle, einem HMI, einem Sensor, usw.) in den stationären Modulator/Demodulator 122 führen, die auch getrennt über mehrere Übertragungsstellen 130a und 130b zu dem rotierbaren Maschinenmodul 110 übertragen werden können.
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Die Abstände ra und rb sind dabei so unterschiedlich gewählt, dass sie jeweils voneinander unabhängige Übertragungsstellen darstellen. Alternativ können die Abstände ra und rb auch gleich sein. In diesem Fall wäre das rotierbare Übertragungssystem 140 kein kompletter ringförmiger Leiter, sondern würde aus zwei halbkreisförmigen Leiterbahnen (oder aus mehreren kreissegmentförmigen Leitern) bestehen, so dass bei einer Drehung des rotierbaren Maschinenmoduls 110 zu annähernd jeder Zeit ein Kontakt zwischen dem stationären Übertragungssystem 142 und einem bestimmten Kreisbahnsegment des rotierbaren Übertragungssystems 140 besteht. Dadurch würden der Modulator/Demodulator 112a und 112b nicht kontinuierlich an das Strom- und Daten-Netz angeschlossen sein, jedoch zu genau festgelegten Zeiten während einer Drehung.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das stationäre Übertragungssystem 142 von einem Benutzer individuell positioniert werden, d.h. der Abstand r zwischen Übertragungssystem 142 und Drehachse A kann frei durch einen Anwender gewählt werden. Beispielsweise befindet sich das stationäre Übertragungssystem 142 auf Schienen, oder ist auf dem stationären Maschinenmodul 120 verschiebbar, so dass sich der Abstand ra des stationären Übertragungssystems 142 von der Drehachse A beliebig einstellen lässt. Somit kann die Datenübertragung in verschiedenartige rotierbare Maschinenmodule 110 gewährleistet werden, welche das rotierbare Übertragungssystem 140 in einem von einer Bauart abhängigen Abstand zur Drehachse A angeordnet haben.
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Die obige Beschreibung des rotierbaren Übertragungssystems 140 und des stationären Übertragungssystems 142, die zusammen die Übertragungsstelle 130a bilden, lässt sich auch auf die entsprechenden Übertragungssysteme anwenden, welche die Übertragungsstelle 130b in 3 bilden.
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Es soll weiterhin verstanden werden, dass in der Ausführungsform aus 3 auch nur eine Übertragungsstelle vorhanden sein kann, welche auf dem stationären Maschinenmodul 120 und unter dem rotierbaren Maschinenmodul 110 angeordnet ist. Genauso können auch mehrere Übertragungsstellen (zum Beispiel drei, vier, ... usw.) vorhanden sein, die ähnlich aufgebaut und angeordnet sind, wie die oben beschriebenen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform, die nicht in den Figuren gezeigt sind, können auch mehrere Übertragungsstellen 130 an den zylindrischen Innenwänden des stationären Maschinenmoduls 120 und entsprechend an den zylindrischen Außenwänden des rotierbaren Maschinenmoduls 110 vorhanden sein. Gemäß einer weiteren Ausführungsform können Eine oder mehrere Übertragungsstellen 130 können sowohl innerhalb des stationären Maschinenmoduls 120 vorhanden sein (wie in 1 gezeigt ist). Eine oder mehrere Übertragungsstellen 130 können aber auch gleichzeitig auf dem stationären Maschinenmodul 120 vorhanden sein (wie in 3 dargestellt ist).
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform zeigt 4, dass das rotierbare Maschinenmodul 110 auch einen wechselbaren Teil 305 umfassen kann, welcher über eine Kopplung 310 mit dem rotierbaren Maschinenmodul verbunden ist. Auf dem wechselbaren Teil 305 kann sich beispielsweise der Modulator/Demodulator 112 befinden, welche über die Energieversorgungsleitung 111 mit dem wechselbaren rotierbaren Übertragungssystem 140 verbunden ist. Somit kann von dem rotierbaren Maschinenmodul 110 auch nur der wechselbare Teil 305 ausgetauscht werden, welcher den Modulator/Demodulator 112 und das wechselbare rotierbare Übertragungssystem 140 umfasst. Die Kopplung 310 kann dabei verschiedene Formen umfassen, wie beispielsweise eine Schraubkopplung, eine Steckkopplung, oder einen anderen geeigneten Mechanismus, um den wechselbaren Teil 305 mit dem rotierbaren Maschinenmodul 110 zu verbinden.
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Je nachdem, wo sich das wechselbare rotierbare Übertragungssystem 140 des wechselbaren Teils 305 befindet (d.h. bei welchem Abstand zur Drehachse A), kann das stationäre Übertragungssystem 142 entsprechend im passenden Abstand zur Drehachse A justiert werden. Auf diese Weise können verschiedene wechselbare Teile 305 an das rotierbare Maschinenmodul 110 angekoppelt werden und das stationäre Maschinenmodul 120 kann mit wenig Aufwand an den entsprechenden wechselbaren Teil 305 des rotierbaren Maschinenmoduls 110 angepasst werden. Somit ist für jedes wechselbare Teil 308 und/oder für jedes rotierbare Maschinenmodul 110 eine schnelle Anbindung an das Energienetz und das Datennetz gegeben.
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In 4 ist zwar nur ein einzelner wechselbarer Teil 305 gezeigt, jedoch können gemäß einer weiteren Ausführungsform auch mehrere wechselbare Teile mit jeweils einem oder mehreren wechselbaren Übertragungspunkten an das rotierbare Maschinenmodul 110 gekoppelt werden.
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5 zeigt eine Ansicht von unten einer weiteren Ausführungsform des rotierbaren Maschinenmoduls 110. In dieser Ausführungsform ist das wechselbare rotierbare Übertragungssystem 140 als ein punktförmiger Schleifkontakt dargestellt. Dementsprechend hat das stationäre Maschinenmodul 120 ein ringförmiges stationären Übertragungssystem 142. Jedoch ist es auch möglich, dass das rotierbare Maschinenmodul 110 als wechselbares rotierbares Übertragungssystem 140 einen ringförmigen Leiter aufweist, und entsprechend das stationäre Maschinenmodul 110 einen punktförmigen oder viereckigen Schleifkontakt als Gegenstück umfasst. Ebenfalls in 5 zu sehen ist die Drehachse A, um welche sich das rotierbare Maschinenmodul 110 dreht, wenn das rotierbare Maschinenmodul 110 in Betrieb an das stationäre Maschinenmodul 120 angekoppelt ist.
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5 zeigt auch die Kopplung 310 zwischen dem wechselbaren Teil 305 und dem rotierbaren Maschinenmodul 110, wie oben beschrieben.
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Es wird ferner darauf hingewiesen, dass in den zuvor beschriebenen Ausführungsformen genannte Merkmale nicht auf diese speziellen Kombinationen beschränkt sind, sondern auch in beliebigen anderen Kombinationen als weitere Ausführungsformen möglich sind.