DE102015206082A1

DE102015206082A1 - Schleifmaschine

Info

Publication number: DE102015206082A1
Application number: DE102015206082.9A
Authority: DE
Inventors: Michael Hettler; Roland Schacherer
Original assignee: Mahle International GmbH
Current assignee: Mahle International GmbH
Priority date: 2015-04-02
Filing date: 2015-04-02
Publication date: 2016-10-06
Also published as: US20160288286A1; CN106041651A; US11000931B2; CN114102424A

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Schleifmaschine (1) zum Außenrundschleifen von Hohlwellen (2), insbesondere von Nockenwellen (3), mit
– zumindest einer Schleifscheibe (4) und zumindest einer Unterstützungsscheibe (5),
– zwei Zentrierungen (6, 7) zum stirnseitigen Fixieren der Hohlwelle (2). Erfindungswesentlich ist dabei,
– dass eine erste Zentrierung (6) als Spitze (8) ausgebildet ist,
– dass ein Lineal (10) zum Verstellen und Halten der Position der Hohlwelle (2) während des Schleifens vorgesehen ist,
– dass eine Drehachse (11, 12) der zumindest einen Schleifscheibe (4) und der Unterstützungsscheibe (5) parallel zueinander angeordnet sind und eine Ebene (13) definieren, wobei eine Drehachse (14) der zu schleifenden Hohlwelle (2) um einen Abstand a > 12 mm außerhalb dieser Ebene (13) liegt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schleifmaschine zum Außenrundschleifen von Hohlwellen, insbesondere von Nockenwellen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Außenrundschleifen von Hohlwellen.
Aus der EP 1 955 808 A1 ist eine gattungsgemäße Schleifmaschine zum Außenrundschleifen von Hohlwellen mit zumindest einer Schleifscheibe und einer Unterstützungsscheibe sowie zwei Zentrierungen zum stirnseitigen Fixieren der Hohlwelle während des Schleifens bekannt. Die Antriebsachse der Unterstützungsscheibe, der Schleifscheibe und der zu schleifenden Hohlwelle sind dabei parallel ausgerichtet. Der Antrieb der Unterstützungsscheibe dient zum Antrieb der Hohlwelle beim Schleifen. Zudem ist zum Schleifen ein Mittel zur Messung des Anpressdrucks der Unterstützungsscheibe an die Hohlwelle vorhanden, insbesondere ein Drucksensor. Hierdurch sollen auf einfache Weise Vorteile des Schleifens zwischen Spitzen mit denjenigen des spitzenlosen Schleifens kombiniert werden können.
Aus der DE 10 2013 214 226 A1 ist ein Verfahren zum Centerless-Schleifen von Wellenteilen bekannt, bei welchen das zu schleifende, an seinen Stirnseiten axiale Zentrierungen aufweisende Wellenteil in beim Centerless-Schleifen üblicher Weise in einem Abstand zwischen Schleifscheibe und Unterstützungsscheibe drehend angetrieben geschliffen wird. Die Schleifscheibe und die Unterstützungsscheibe weisen eine Breite auf, welche zumindest der Länge des zu schleifenden Wellenteils entspricht. Das Wellenteil wird an seinen Endbereichen zuerst konzentrisch zu den Zentrierungen angeschliffen, so dass konzentrisch zu den Zentrierungen ausgebildete Anschliffe erzeugt werden.
Daran schließt sich das Anschleifen des zwischen den Endbereichen liegenden Zwischenbereichs an, gefolgt von einem maß- und formhaltigen Schleifen des kompletten Wellenteils auf Endmaß auf Basis der konzentrisch zu den Zentrierungen ausgeführten auf einem Auflagelineal aufliegenden Anschliffe an den Endbereichen des Wellenteils.
Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine Schleifmaschine der gattungsgemäßen Art eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform anzugeben, welche insbesondere ein deutlich genaueres Rundschleifen ermöglicht.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Schleifmaschine anzugeben, mittels welcher ein Außenrundschleifen einer Hohlwelle zwischen zwei Zentrierungen ermöglicht wird, wobei die Anordnung der Schleifscheiben der einer Schleifmaschine für spitzenloses Schleifen entspricht. Dabei kann eine dieser Zentrierungen als Zentrierstopfen ausgebildet sein und in die Hohlwelle eingreifen. Im Unterschied zu aus dem Stand der Technik bekannten Schleifmaschinen, mittels welchen eine Hohlwelle zwischen zwei Spitzen geschliffen wird oder bei welchen die Hohlwelle spitzenlos zwischen einer Schleifscheibe und einer Unterstützungsscheibe geschliffen wird, wird bei der erfindungsgemäßen Schleifmaschine somit die Hohlwelle zwischen Spitzen gehalten und gleichzeitig wie bei einer Anordnung zum spitzenlosen Schleifen zwischen einer Schleifscheibe und Unterstützungsscheibe geschliffen. Damit ist die zu schleifende Hohlwelle eigentlich statisch überbestimmt. Damit überhaupt ein Schleifen möglich wird, muss zum einen die durch die Hohlwelle resultierende Elastizität und zum anderen die sich durch die Unterstützungsscheibe ergebende Unterstützungskraft so aufeinander abgestimmt werden, dass mit hoher Genauigkeit geschliffen werden kann.
Zusätzlich kann in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Hohlwelle an einer Seite nicht an der Fase, sondern im Innendurchmesser, wie beispielsweise durch einen später gefügter Stopfen, gefasst werden. Hierdurch wird die Koaxialität darüber hinaus äußerst genau auf einen später zu setzenden Stopfen geschliffen. Im Unterschied zu aus dem Stand der Technik bekannten Schleifmaschinen weist die erfindungsgemäße Schleifmaschine darüber hinaus ein Lineal zum Verstellen bzw. unterstützen der Position der Hohlwelle vor bzw. während des Schleifens auf, wobei die Schleifmaschine zudem derart ausgebildet ist, dass ein außermittiges Schleifen der Hohlwelle in Bezug auf die beiden parallelen Drehachsen der Schleifscheibe und der Unterstützungsscheibe möglich wird. Für eine besonders hohe Präzision beim Schleifen sollte die Bearbeitung der Hohlwelle in einem Bereich erfolgen, der außerhalb, insbesondere über, den Achsen der Schleifscheibe und der Unterstützungsscheibe liegt. Dabei gilt, dass je höher man schleifen kann, umso höher ist die erzielbare Schleifgenauigkeit. Bei Einsatz eines Lineals, kann die Hohlwelle beispielsweise erst grob geschuppt und dann in die endgültige Schleifposition geschoben werden. Das Lineal kann aber auch nur zur zusätzlichen Unterstützung der Hohlwelle verwendet werden und stellt nur den von der Schleifscheibe abgeschliffenen Betrag zu. Dabei hat sich gezeigt, dass sich bei einem Schleifen der Hohlwelle mit einem Abstand der Drehachse der zu schleifenden Hohlwelle von einer durch die beiden Drehachsen der Schleifscheibe und der Unterstützungsscheibe gebildeten Ebene von größer als 12 mm insbesondere 15–17 mm besonders vorteilhaft ist. Durch die gleichzeitige Aufnahme der Hohlwelle in Spitzen, kann diese hohe Schleifposition ermöglicht werden. Beliebig groß kann dieser Abstand jedoch nicht gewählt werden, da ab einer gewissen Position die erreichbare Genauigkeit auch wieder abnimmt. Das Schleifen selbst erfolgt dabei in der erfindungsgemäßen Schleifmaschine durch ein synchrones Zustellen von Schleifscheibe, Unterstützungsscheibe und Lineal, wodurch sich gleich bleibende Systemparameter erzielen lassen und die Hohlwelle extrem präzise geschliffen werden kann. Insbesondere kann eine hohe Rundlaufgenauigkeit ohne Verlust des Zentrums erreicht werden, so dass vorbearbeitete Funktionsabschnitte, wie beispielsweise ein Gewinde, nach dem Schleifvorgang immer noch zentrisch zu den geschliffenen Wellen laufen.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung sind die Schleifscheibe und die Unterstützungsscheibe auf die Hohlwelle zustellbar. Hierdurch ist es möglich, Hohlwellen mit unterschiedlichen Außendurchmessern in ein und derselben Schleifmaschine rund zu schleifen bzw. die Zustellung auf das Endmaß der Hohlwelle zu ermöglichen. Durch die Zustellgeschwindigkeit kann auch noch zwischen einem Schruppen und Schlichten unterscheiden werden.
Zweckmäßig ist die Hohlwelle mittels des Lineals orthogonal zur Ebene verstellbar bzw. das Lineal stellt um den Betrag der an der Hohlwelle abgeschliffen wurde nach.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung erstreckt sich die Unterstützungsscheibe nur über eine Länge l₁ von ca. 30–80 % der Gesamtlänge l₂ der Hohlwelle. Die Hohlwelle ist während des Schleifens zwischen dem Zentrierstopfen und der gegenüberliegenden Zentrierung eingespannt und durch die Schleifscheibe und die Unterstützungsscheibe abgestützt. Wenn nun ein Schleifen sowie ein gleichzeitiges Abstützen durch das erfindungsgemäß vorgesehene verstellbare Lineal erfolgt, wäre das gesamte System eigentlich statisch überbestimmt. Damit während des Schleifvorgangs trotzdem genügend Elastizität im System vorhanden ist, erfolgt die Stützung der Hohlwelle durch die Unterstützungsscheibe bzw. das Lineal nicht auf der gesamten Länge der Hohlwelle, wie sonst üblich, sondern ausschließlich in einem Teilbereich von ca. 30–80 % der Gesamtlänge der Hohlwelle. Dies und die sich durch die Rohrkonstruktion der Hohlwelle ergebende Elastizität sind dabei beim Einstellen passender Parameter problemlos beherrschbar.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schleifmaschine erfolgt ein Antrieb der Hohlwelle über die Zentrierung, insbesondere über einen axialen Anpressdruck, oder über einen an der Zentrierung angeordneten Mitnehmer, der formschlüssig mit der Hohlwelle oder einem daran angeordneten Stopfen zusammenwirkt. Alternativ kann selbstverständlich der Antrieb der Hohlwelle zum Schleifen auch über den gegenüber der Zentrierung angeordneten Zentrierstopfen erfolgen. Besonders das formschlüssige Zusammenwirken zwischen dem Zentrierstopfen bzw. der Zentrierung und der Hohlwelle bzw. einem darin angeordneten Stopfen, kann eine verlustfreie Drehmomentübertragung, insbesondere ohne Reibungsverluste, ermöglichen. Der Zentrierstopfen kann dabei wiederum form- und/oder kraftschlüssig mit der Hohlwelle verbunden sein.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist zumindest eine weitere Schleifscheibe zum Außenrundschleifen eines mit der Hohlwelle gefügten Stopfens vorgesehen. Somit können mit einer ersten Schleifscheibe beispielsweise die Hohlwelle und mit der zumindest einen weiteren Schleifscheibe der Stopfen gleichzeitig geschliffen werden. Hierdurch kann die gesamte Hohlwelle, welche beispielsweise als Nockenwelle ausgebildet sein kann, rationell hergestellt werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Schleifscheibe, die Unterstützungsscheibe und das Lineal in axialer Länge in einzelne Arbeitssegmente unterteilt, so dass auch eine mit Nockenerhebungen versehene Nockenwelle mit dem schon beschriebenen Schleifverfahren geschliffen werden kann. Dabei werden insbesondere die zwischen den Nocken befindlichen Lagerabschnitte rund geschliffen. Die Nockenerhebungen tauchen dann in die zwischen den einzelnen Arbeitssegmenten liegenden, zurückgenommenen Bereiche ein. So können beispielsweise gegossene Nockenwellen bzw. vorgefertigte gebaute Nockenwellen, insbesondere Nockenwellen mit thermisch gefügten, aufgepressten oder durch Innenhochdruckumformen befestigten Nocken, bearbeitet werden.
Die vorliegende Erfindung beruht weiter auf dem allgemeinen Gedanken, ein verbessertes Verfahren zum Außenrundschleifen von Hohlwellen, insbesondere zum Außenrundschleifen von Nockenwellen anzugeben, bei welchem zunächst die zu schleifende Hohlwelle stirnseitig zwischen einer Zentrierung und einem Zentrierstopfen eingespannt wird. Anschließend werden zumindest eine Schleifscheibe und zumindest eine Unterstützungsscheibe auf die zu schleifende Hohlwelle zugestellt. Während des Schleifens wird nun eine Drehachse der Hohlwelle mittels eines Lineals zumindest um einen Abstand von a > 12 mm insbesondere a > 15–17 mm außerhalb einer durch die Drehachse der zumindest einen Schleifscheibe und der Unterstützungsscheibe definierten Ebene gehalten. Durch die vergleichsweise große Exzentrizität kann ein besonders hochpräzises Schleifen erzielt werden. Dieses hochpräzise Schleifen kann darüber hinaus dadurch erreicht werden, dass es durch ein synchrones Zustellen der Schleifscheibe, der Unterstützungsscheibe und des Lineals erfolgt, wodurch sich gleichbleibende Systemparameter erzielen lassen.
Zweckmäßig wird die zu schleifende Hohlwelle während des Schleifens von der Unterstützungsscheibe nur über eine Länge l₁ von 30–80 % der Gesamtlänge l₂ der Hohlwelle gestützt. In gleicher Weise wird vorzugsweise die zu schleifende Hohlwelle während des Schleifens von dem Lineal ebenfalls nur über eine Länge l₁ von 30–80 % der Gesamtlänge l₂ der Hohlwelle gestützt. Hierdurch kann eine erforderliche Elastizität bereitgestellt werden, die die statische Überbestimmtheit, bedingt durch die Schleifscheibe, die Unterstützungsscheibe und das Lineal, zumindest teilweise kompensiert.
Für die Bearbeitung von Nockenwellen mit Nockenerhebungen können die Schleifscheibe, die Unterstützungsscheibe und das Lineal in den Bereichen der Nockenerhebungen jeweils zurückgenommen sein, das heißt eine Ringnut aufweisen oder aber auch unterbrochen, das heißt in Axialrichtung segmentiert sein, um ein Schleifen der zwischen den Nockenerhebungen befindlichen Lagerflächen zu ermöglichen.
Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
Dabei zeigen, jeweils schematisch,
1 eine Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Schleifmaschine mit Blickrichtung von oben,
2 eine Seitenansicht auf die erfindungsgemäße Schleifmaschine,
3 eine Darstellung wie in 1, jedoch mit segmentierter Schleifscheibe und Unterstützungsscheibe.
Entsprechend den 1 bis 3, weist eine erfindungsgemäße Schleifmaschine 1 zum Außenrundschleifen von Hohlwellen 2, welche beispielsweise als Nockenwellen 3 ausgebildet sind, zumindest eine Schleifscheibe 4 und eine zumindest Unterstützungsscheibe 5 auf. Die Hohlwelle 2 ist dabei zwischen zwei stirnseitigen Zentrierungen 6, 7 während des Schleifens fixiert. Erfindungsgemäß ist dabei die erste Zentrierung 6 als Spitze 8 ausgebildet, wogegen die gegenüberliegende zweite Zentrierung 7 als Zentrierstopfen 9 ausgebildet sein kann, welcher in die Hohlwelle 2 eingreift. Darüber hinaus ist ein Lineal 10 zum Verstellen der Position der Hohlwelle 2 vor bzw. während des Schleifens vorgesehen. Die erfindungsgemäße Schleifmaschine 1 ist darüber hinaus derart ausgebildet, dass eine Drehachse 11 der zumindest einen Schleifscheibe 4 und eine Drehachse 12 der Unterstützungsscheibe 5 parallel zueinander angeordnet sind und eine Ebene 13 definieren, wobei eine Drehachse 14 der zu schleifenden Hohlwelle 2 um einen Abstand a größer als 15 mm außerhalb der Ebene 13 liegt. Durch die erfindungsgemäße Schleifmaschine 1 kann die zu schleifende Hohlwelle 2, insbesondere eine Nockenwelle 3, zwischen der Schleifscheibe 4, der Unterstützungsscheibe 5 und dem Lineal 10 angeordnet und insbesondere mittels des Lineals 10 um den Abstand a außerhalb der durch die beiden Drehachsen 11, 12 gebildeten Ebene 13 gehalten werden, wodurch ein besonders hochpräzises Schleifen ermöglicht wird, bei welchem die erreichte Rundheitsabweichungen im Vergleich zu bisher bekannten Schleifverfahren bei lediglich noch 50 % liegen.
Betrachtet man dabei die 2, so kann man erkennen, dass die Schleifscheibe 4 und die Unterstützungsscheibe 5 im Wesentlichen horizontal auf die Hohlwelle 2 zustellbar sind, wogegen das Lineal 10 orthogonal zur Ebene 13 und damit orthogonal zur Schleifscheibe 4 und zur Unterstützungsscheibe 5 verstellbar ist. Die Schleifscheibe 4 und die Unterstützungsscheibe 5 rotieren dabei gleichsinnig, das heißt im vorliegenden Fall im Uhrzeigersinn, wobei die Unterstützungsscheibe 5 üblicherweise nicht angetrieben ist, sondern lediglich der Unterstützung der zu schleifenden Hohlwelle 2 während des Schleifens dient. Angetrieben sind im vorliegenden Fall ausschließlich die Hohlwelle 2 und die Schleifscheibe 4.
Da das Schleifen mit der Hohlwelle 2 mit der erfindungsgemäßen Schleifmaschine 1 durch ein gleichzeitiges Abstützen der zu schleifenden Hohlwelle 2 mittels der Schleifscheibe 4, der Unterstützungsscheibe 5 und dem Lineal 10 erfolgt, ist das hieraus resultierende System eigentlich statisch überbestimmt. Um jedoch während des Schleifvorgangs dem System genügend Elastizität geben zu können, erfolgt die Stützung der zu schleifenden Hohlwelle 2 mittels der Unterstützungsscheibe 5 nur auf einer begrenzten axialen Länge der Hohlwelle 2. Denkbar ist hierbei beispielsweise, dass sich die Unterstützungsscheibe 5 nur über eine Länge l₁ (vergleiche 1) von ca. 30–80 % der Gesamtlänge l₂ der Hohlwelle 2 erstreckt. Die Gesamtlänge l₂ der Hohlwelle 2 umfasst dabei nicht nur die Länge der Hohlwelle 2 selbst, sondern unter Umständen auch eines mit dieser gefügten Stopfens 15, sofern dieser gleichzeitig in der Schleifmaschine 1 mitgeschliffen werden soll. In gleicher Weise kann sich selbstverständlich auch das Lineal 10 nur über eine Länge l₁ von ca. 30–80 % der Gesamtlänge l₂ der Hohlwelle 2 erstrecken, wodurch auch in Richtung des Lineals 10 eine entsprechende Elastizität ermöglicht wird.
Ein Antrieb der Hohlwelle 2 erfolgt dabei über die Spitze 8, insbesondere über einen axialen Anpressdruck, oder über einen an der Spitze 8 angeordneten Mitnehmer 16, der formschlüssig mit der Hohlwelle 2 oder einem daran angeordneten Stopfen 15 zusammenwirkt. Zusätzlich oder alternativ kann selbstverständlich ein Antrieb der Hohlwelle 2 auch über den Zentrierstopfen 9, insbesondere über einen axialen Anpressdruck, oder über einen an dem Zentrierstopfen 9 angeordneten Mitnehmer erfolgen, welcher formschlüssig mit der Hohlwelle 2 oder einem daran angeordneten Stopfen zusammenwirkt. Denkbar ist hierbei selbstverständlich auch, dass der Zentrierstopfen 9 in die Hohlwelle 2 eingepresst wird und dadurch eine Drehmomentübertragung ermöglicht.
Betrachtet man nochmals die 1, so kann man erkennen, dass zusätzlich zur Schleifscheibe 4 eine weitere Schleifscheibe 17 zum Außenrundschleifen des mit der Hohlwelle 2 gefügten Stopfens 15 vorgesehen ist. Selbstverständlich kann auch eine dritte Schleifscheibe 18 vorgesehen sein. Dies ermöglicht es, die gesamte Hohlwelle 2, beispielsweise eine Nockenwelle, zeitgleich und in einem Arbeitsschritt zusammen mit zumindest einem Stopfen 15 fertig zu schleifen und dies mit einer durch die erfindungsgemäße Schleifmaschine 1 erzielbaren äußerst hohen Präzision.
Das Außenrundschleifen der Hohlwelle 2, insbesondere einer Nockenwelle 3, erfolgt dabei wie folgt:
Zunächst wird die zu schleifende Hohlwelle 2 stirnseitig zwischen einer Spitze 8 und einem Zentrierstopfen 9 eingespannt. Anschließend werden die zumindest eine Schleifscheibe 4 und die Unterstützungsscheibe 5, insbesondere horizontal, auf die zu schleifende Hohlwelle 2 zugestellt. Während des Schleifens der Hohlwelle 2 wird diese mittels des Lineals 10 derart nach oben geschoben, dass deren Drehachse 14 einen Abstand von a > 12 mm, vorteilhafterweise a > 15–17 mm zu einer durch die Achsen 11 und 12 definierten Ebene 13 aufweist. Durch das außermittige Halten der Hohlwelle 2 während des Schleifvorgangs, kann ein besonders präzises Schleifen bewirkt werden. Durch das Halten in Zentrierungen 6, 7 wird dies ermöglicht. Der Abstand a darf dabei selbstverständlich keine beliebig großen Werte annehmen, da ansonsten die erreichbaren Genauigkeiten ab einem bestimmten Abstand a auch wieder abnehmen. Dadurch wird nicht nur ein hoher Rundlauf, auch von schon auf der Hohlwelle 2 vorhandenen Funktionsflächen wie Gewinden, ermöglicht werden, sondern es kann auch die axiale Ausrichtung enorm verbessert werden.
Betrachtet man die 3, so kann man erkennen, dass eine hohle Nockenwelle 3 mit mindestens einer darauf angeordneten Nockenerhebung 19 in der erfindungsgemäßen Schleifmaschine 1 geschliffen wird, wobei die mindestens eine Nockenerhebung 19 beim Schleifen zwischen zwei Schleifscheiben 4 und zwei Unterstützungsscheiben 5 angeordnet ist. Die beiden Schleifscheiben 4 und die beiden Unterstützungsscheiben 5 sind somit segmentiert. Alternativ kann die mindestens eine Nockenerhebung 19 beim Schleifen auch in eine Ringnut 20 einer profilierten Schleifscheibe 4 oder Unterstützungsscheibe 5 eintauchen. Hierdurch ist es möglich zwischen den Nockenerhebungen 19 liegende Lagerflächen zu schleifen. Auch können derartige Nockenerhebungen 19 selbstverständlich zwischen der Schleifschiebe 4 und der weiteren Schleifscheibe 17, 18 angeordnet werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 1955808 A1 [0002]
DE 102013214226 A1 [0003]

Claims

Schleifmaschine (1) zum Außenrundschleifen von Hohlwellen (2), insbesondere von Nockenwellen (3), mit – zumindest einer Schleifscheibe (4) und zumindest einer Unterstützungsscheibe (5), – zwei Zentrierungen (6, 7) zum stirnseitigen Fixieren der Hohlwelle (2), dadurch gekennzeichnet, – dass eine erste Zentrierung (6) als Spitze (8) ausgebildet ist, – dass ein Lineal (10) zum Verstellen und Halten der Position der Hohlwelle (2) während des Schleifens vorgesehen ist, – dass eine Drehachse (11, 12) der zumindest einen Schleifscheibe (4) und der Unterstützungsscheibe (5) parallel zueinander angeordnet sind und eine Ebene (13) definieren, wobei eine Drehachse (14) der zu schleifenden Hohlwelle (2) um einen Abstand a > 12 mm außerhalb dieser Ebene (13) liegt.
Schleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gegenüberliegende zweite Zentrierung (7) als Zentrierstopfen (9) ausgebildet ist, der in die Hohlwelle (2) eingreift.
Schleifmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand a > 15 mm, insbesondere a > 17 mm, außerhalb der Ebene (13) liegt.
Schleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleifscheibe (4) und die Unterstützungsscheibe (5), insbesondere horizontal, auf die Hohlwelle (2) zustellbar sind.
Schleifmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlwelle (2) mittels des Lineals (10) orthogonal zur Ebene (13) verstellbar ist.
Schleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schleifscheibe (4) und die zumindest eine Unterstützungsscheibe (5) gleichsinnig rotieren.
Schleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die zumindest eine Unterstützungsscheibe (5) und/oder das Lineal (10) nur über eine Länge l₁ von 30% bis 80% der Gesamtlänge l₂ der Hohlwelle (2) erstrecken/erstreckt.
Schleifmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, – dass ein Antrieb der Hohlwelle (2) über die Spitze (8), insbesondere über einen axialen Anpressdruck, oder über einen an der Spitze (8) angeordneten Mitnehmer (16) erfolgt, welcher formschlüssig mit der Hohlwelle (2) oder einem daran angeordneten Stopfen (15) zusammenwirkt, oder – dass ein Antrieb der Hohlwelle (2) über den Zentrierstopfen (9), insbesondere über einen axialen Anpressdruck, oder über einen an dem Zentrierstopfen (9) angeordneten Mitnehmer erfolgt, welcher form- oder kraftschlüssig mit der Hohlwelle (2) oder einem daran angeordneten Stopfen zusammenwirkt.
Schleifmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine weitere Schleifscheibe (17, 18) zum Außenrundschleifen eines mit der Hohlwelle (2) gefügten Stopfens (15) vorgesehen ist.
Verfahren zum Außenrundschleifen von Hohlwellen (2), insbesondere von Nockenwellen (3), bei dem – die zu schleifende Hohlwelle (2) stirnseitig zwischen einer Spitze (8) und einem Zentrierstopfen (9) eingespannt wird, – zumindest eine Schleifscheibe (4) und zumindest eine Unterstützungsscheibe (5) auf die zu schleifende Hohlwelle (2) zugestellt werden, – während des Schleifens eine Drehachse (14) der Hohlwelle (2) mittels eines Lineals (10) zumindest um einen Abstand von a > 12 mm, insbesondere a > 15–17 mm außerhalb einer durch die Drehachse (11, 12) der zumindest einen Schleifscheibe (4) und der Unterstützungsscheibe (5) definierten Ebene (13) gehalten wird.
Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zu schleifende Hohlwelle (2) während des Schleifens von der Unterstützungsscheibe (5) und/oder vom Lineal (10) nur über eine Länge l₁ von 30% bis 80% der Gesamtlänge l₂ der Hohlwelle (2) gestützt wird.
Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, – dass eine hohle Nockenwelle (3) mit mindestens einer darauf angeordneten Nockenerhebung (19) geschliffen wird, wobei die mindestens eine Nockenerhebung (19) beim Schleifen zwischen zwei Schleifscheiben (4) und zwei Unterstützungsscheiben (5) angeordnet ist, oder – dass eine hohle Nockenwelle (3) mit mindestens einer darauf angeordneten Nockenerhebung (19) geschliffen wird, wobei die mindestens eine Nockenerhebung (19) beim Schleifen in eine Ringnut (20) einer profilierten Schleifscheibe (4) oder Unterstützungsscheibe (5) eintaucht.