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Die Erfindung betrifft eine Notfall-Meldevorrichtung in einem Kraftfahrzeug zur manuellen und/oder automatischen Meldung eines Notfalls an eine Meldezentrale gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Derartige Notfall-Meldevorrichtungen müssen ab dem 31.3.2018 verpflichtend in alle Neufahrzeuge eingebaut werden. Sie soll dazu dienen, um automatisch oder auch mittels einer einfachen Betätigungseinrichtung im Fahrzeug-Innenraum einen Notruf an eine Rettungszentrale absetzen zu können, wenn eine Notsituation entstanden ist.
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Eine solche Notsituation kann beispielsweise ein Verkehrsunfall oder ein kritischer Gesundheitszustand für einen Fahrzeuginsassen darstellen.
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Zentraler Bestandteil einer solchen Notfall-Meldevorrichtung sind neben notwendigen elektrischen Speicher- und Recheneinheiten zur Abarbeitung einer „Notfallstrategie“ sowie GPS-Einrichtungen zur Lokalisierung des Kraftfahrzeugs, wenigstens ein Mikrofon sowie wenigstens ein Lautsprecher, wodurch ein freies Sprechen des oder der Fahrzeuginsassen im Notfall ermöglicht wird.
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Aus der
DE 101 37 689 A1 ist eine Notfall-Meldevorrichtung mit den Merkmalen vom Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt geworden.
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Zur Erhöhung der Zuverlässigkeit der Notfall-Meldevorrichtung wird vorgeschlagen, das Mikrofon und den Lautsprecher gemeinsam in einen Hauptkörper der Notfall-Meldevorrichtung zu integrieren. Als Montagepunkte für die Notfall-Meldevorrichtung werden der Innenspiegel oder die Instrumententafel im Bereich einer Instrumentenhutze vorgeschlagen.
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Der gemeinsame Verbau von Mikrofon und Lautsprecher in einem Gehäuse scheint jedoch aus akustischen Gründen nicht optimal zu sein. Insbesondere ist die Flexibilität hinsichtlich einer genauen Abstimmung auf die akustischen Verhältnisse im Kraftfahrzeug eingeschränkt und die Gefahr einer gegenseitigen, schwingungsmechanischen und/oder akustischen Beeinflussung ist dadurch erhöht.
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Die
DE 10 2005 058 826 A1 beschreibt ein Lautsprechersystem für ein Kraftfahrzeug mit mehreren Folienlautsprechern, welche in Kopfnähe der Fahrgäste angeordnet sind und gerichtete Schallstrahlen abstrahlen können.
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Auf diese Weise soll es bauraumsparend möglich sein, akustische Informationen und die Wiedergabe von Unterhaltungsmusik oder dergleichen zielgerichtet auf eine Person lenken zu können.
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In der
EP 1 634 479 B1 wird die Anordnung einer Vielzahl von kleinen Lautsprechern auf der Instrumententafel, entlang der Windschutzscheibe beschrieben. Hierdurch sollen gute akustische Eigenschaften, insbesondere eine gute Kanaltrennung der Audioanlage im Kraftfahrzeug erzielt werden.
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Des Weiteren ist aus der
EP 0 846 598 A2 ein Innenspiegel für ein Kraftfahrzeug bekannt. Um das Aufzeichnen von kurzen Nachrichten/Memos zu erleichtern, ist im Spiegelgehäuse eine Sprachspeichereinheit untergebracht, an der ein ebenfalls im Spiegelgehäuse befindliches Mikrofon und ein Lautsprecher angeschlossen sind. Das Mikrofon ist vorderseitig am Spiegelgehäuse und der Lautsprecher rückseitig an einer GehäuseRückwand angeordnet. Dadurch ist der Lautsprecher mit seiner Schallaustrittsfläche gegen eine Innenfläche der Frontscheibe gerichtet. Das Mikrofon ist mit seiner Empfangsfläche gegen den vom Fahrer ausgehenden Schallkegel gerichtet.
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In der
DE 10 2009 053 385 A1 wird ein Audiowiedergabesystem für ein Fahrzeug beschrieben, welches eine erste Audiowiedergabevorrichtung und eine zweite Audiowiedergabevorrichtung aufweist. Die erste Audiowiedergabevorrichtung kann eine Telefonfreisprecheinrichtung umfassen, die zweite Audiowiedergabevorrichtung eine Notrufvorrichtung. In einem Notfall überträgt die Notrufvorrichtung über einen Lautsprecher akustische Signale in einen Innenraum des Fahrzeugs. Für eine gute Sprachverständlichkeit wird vorgeschlagen, den Lautsprecher in einer Mittelkonsole oder in einem Armaturenbrett des Fahrzeugs anzuordnen.
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Die
JP 2011-46 314 A offenbart eine Lautsprecher-Montagestruktur eines Kraftfahrzeugs, bei der zur verbesserten Schallabstrahlung ein Lautsprecher derart an der Instrumentenhutze einer Instrumententafel angeordnet ist, dass vom Lautsprecher erzeugter Schall nach unten in Richtung einer Schall reflektierenden Oberfläche abgestrahlt und in Richtung eines Fahrzeuginsassen umgelenkt wird.
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Der
FR 2 780 010 A1 ist ein Schallerzeugungssystem für ein Kraftfahrzeug zu entnehmen, bei dem Hochtonlautsprecher auf einer Instrumententafel im Bereich einer Windschutzscheibe angeordnet sind. Es wird ferner vorgeschlagen, weitere Lautsprecher (Mittel- und Tieftöner) mit ihrer Schallabstrahlseite in Luftzuführungskanäle für seitliche oder mittlere Ausströmer der Instrumententafel zu integrieren.
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Schließlich zeigt die
DE 199 22 731 A1 ein Armaturenbrett mit einer Vertiefung, an deren Boden ein Anzeigeinstrument angeordnet ist. Durch eine Wandung ist ein rohrförmiger Hohlraum von der Vertiefung abgetrennt. In dem Hohlraum ist eine Mikrofonzeile aus mehreren Mikrofonen angeordnet, wobei eine keulenförmige Richtwirkung erzielt wird. Von einem Fahrer erzeugter Schall wird durch eine transparente Instrumentenabdeckung in Richtung von Durchbrechungen geleitet, die den Hohlraum mit den Mikrofonen freigeben.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Notfall-Meldevorrichtung in einem Kraftfahrzeug bereitzustellen, mit der gute akustische Eigenschaften erzielbar sind.
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Die Erfindung geht dabei von einer Notfall-Meldevorrichtung in einem Kraftfahrzeug zur manuellen und/oder automatischen Meldung eines Notfalls an eine Meldezentrale aus. Zur Kommunikation mit der Meldezentrale ist wenigstens eine aus wenigstens einem Mikrofon und wenigstens einem Lautsprecher bestehende Freihand-Kommunikationseinrichtung nutzbar.
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Die Erfindung schlägt nun vor, dass das wenigstens eine Mikrofon in einer ersten Ebene und der wenigstens eine Lautsprecher getrennt vom Mikrofon in einer zweiten Ebene angeordnet ist, wobei sich die zweite Ebene, in einer gewöhnlichen Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs gesehen, hinter der ersten Ebene befindet. Dabei weist das wenigstens eine Mikrofon wenigstens einen Bereich höherer oder höchster Eingangsempfindlichkeit und wenigstens einen Bereich niedrigerer oder niedrigster Eingangsempfindlichkeit auf. Ferner ist das Mikrofon mit einem Bereich niedrigerer oder niedrigster Eingangsempfindlichkeit der zweiten Ebene zugewandt.
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Auf diese Weise kann erreicht werden, dass auf der einen Seite gesetzlich geforderte Schallpegel vom Lautsprecher an die Fahrzeuginsassen gelangen und auf der anderen Seite eine ausreichende Dämpfung des Schalls für das Mikrofon bei sogenannten Doubletalk-Situationen vorliegt. Bei Doubletalk-Situationen „hört“ das Mikrofon das, was aus dem Lautsprecher kommt und zusätzlich auch das, was der oder die Insassen sagen.
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Die Schallwellen, die vom Lautsprecher ins Mikrofon gelangen, müssen dann nach Möglichkeit gedämpft werden, um eine störungsfreie Übertragung der Sprache der Insassen an die Meldezentrale sicherzustellen.
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Durch die genannte Ausgestaltung lassen sich insbesondere gesetzlich geforderte Schallpegel und Dämpfungen realisieren, wie sie beispielsweise für ERA/Glonass nach Gost-R-5531-2013 Spezifikation (National Standard of the Russian Federation) vorgesehen ist.
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Durch die Auftrennung der Anordnungsebenen von Lautsprecher einerseits und Mikrofon andererseits in Verbindung mit der Nutzung eines Mikrofons mit Richtcharakteristik, kann eine sehr effiziente und flexible Akustikabstimmung im Kraftfahrzeug durchgeführt werden.
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Als zur Erfindung gehörig und gute Ergebnisse liefernd wird ferner vorgeschlagen, dass der wenigstens eine Lautsprecher an einem Defrostkanal derart angeordnet ist, dass vom Lautsprecher erzeugter Schall in den Defrostkanal hineingelangt.
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Der Defrostkanal erstreckt sich in der Regel über einen Großteil der Breite des Kraftfahrzeugs und ist innerhalb der Instrumententafel angeordnet. Über ein Klimagerät erzeugte Luftströme sammeln sich im Defrostkanal und können über geeignete, windschutzscheibenseitige Auslässe über die Windschutzscheibe geleitet werden und diese entfrosten.
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Der in den Defrostkanal hineingelangende und sich dort ausbreitende Schall vom Lautsprecher kann gleichermaßen über die Auslässe des Defrostkanals zur Windschutzscheibe hin gelangen. Durch die Schrägstellung der Windschutzscheibe zur Instrumententafel ergibt sich zusätzlich eine verstärkte und gerichtete Schallabstrahlung in Richtung der Fahrzeuginsassen.
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Durch die Anordnung des Lautsprechers, getrennt vom Mikrofon, in einer solchen Ebene, welche einem Bereich geringerer oder geringster Eingangsempfindlichkeit vom Mikrofon zugewandt ist, kann dennoch eine hohe Dämpfung für die zum Lautsprecher gelangenden Schallwellen erzielt werden. Eine Rückkopplung zwischen Lautsprecher und Mikrofon kann daher auch hier minimiert werden.
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Es hat sich bei Versuchen gezeigt, dass sehr gute akustische Ergebnisse erzielt werden können, wenn die Bereiche unterschiedliche Eingangsempfindlichkeit des Mikrofons eine Nierencharakteristik ausbilden.
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Eine derartige Richtcharakteristik des Mikrofons erlaubt eine besonders gute Einteilung in einen Bereich höherer oder höchster Eingangsempfindlichkeit einerseits und in einen Bereich niedrigerer oder niedrigster Eingangsempfindlichkeit andererseits.
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Dies erleichtert die Anordnung des Lautsprechers in einer solchen Ebene, die dem Bereich niedrigerer bzw. niedrigster Eingangsempfindlichkeit des Mikrofons zugewandt ist.
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Abgesehen davon ist unter Umständen jedoch auch der Einsatz von Mikrofonen mit anderen Richtcharakteristiken denkbar.
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Aus derzeitiger Sicht erscheint lediglich der Einsatz eines Mikrofons mit einer Kugelcharakteristik (ungerichtetes Mikrofon) als für den erfindungsgemäßen Einsatz ungeeignet.
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Wenn möglich, ist anzustreben, dass der wenigstens eine Lautsprecher und das wenigstens eine Mikrofon in etwa auf einer gemeinsamen, in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs verlaufenden Ebene angeordnet sind.
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Dies ermöglicht eine noch bessere Ausrichtung des Lautsprechers auf den Bereich niedrigster Eingangsempfindlichkeit des Mikrofons, insbesondere wenn dieses eine Nierencharakteristik aufweist.
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Bei Mikrofonen kann man die Richtcharakteristik in Form sogenannter Polardiagramme beschreiben, bei dem die Empfindlichkeit eines Mikrofons, also die Ausgangsspannung im Verhältnis zum eingehenden Schalldruck, in Abhängigkeit vom Schalleinfallswinkel dargestellt ist.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dabei beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche, vergleichbare oder funktional gleiche Bauteile, wobei entsprechende oder vergleichbare Eigenschaften und Vorteile erreicht werden, auch wenn eine wiederholte Beschreibung weggelassen ist.
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Figurenliste
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- 1 eine seitliche Darstellung einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- 2 eine Darstellung gemäß Ansicht II aus 1,
- 3 eine Einzeldarstellung des in der Instrumentenhutze verbauten Lautsprechers gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel und gemäß Ansicht III aus 1,
- 4 eine Schnittansicht gemäß Schnittverlauf IV aus 3,
- 5 eine seitliche Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
- 6 eine Darstellung gemäß Ansicht VI aus 5,
- 7 eine seitliche Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung,
- 8 eine Ansicht gemäß Ansicht VIII aus 7,
- 9 eine Darstellung des Prinzips der gegenseitigen Anordnung von Mikrofon und Lautsprecher in Alleinstellung und
- 10 die Darstellung der Nierencharakteristik eines Mikrofons anhand eines Polardiagramms.
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Zunächst wird auf die 1 und 2 Bezug genommen.
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In diesen Figuren ist ein nicht erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug K ersichtlich, wobei mit 1 eine Windschutzscheibe, mit 2 ein Innenspiegel, mit 3 ein Mikrofon und mit 4 ein Dachhimmel beziffert sind.
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Das Kraftfahrzeug K ist mit einer Notfall-Meldevorrichtung ausgestattet, welche manuell oder automatisch im Falle eines Notfalls betätigbar ist.
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Von der Notfall-Meldevorrichtung sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Teile, nämlich das Mikrofon 3 und ein Lautsprecher 7, dargestellt.
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Das Mikrofon 3 und der Lautsprecher 7 sollen im Fall eines Notfalls das Freisprechen eines Fahrzeuginsassen, beispielsweise eines Fahrzeugführers P, ermöglichen.
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Das Mikrofon 3 ist am Innenspiegel 2 montiert. Abweichend davon, ist eine Montage des Mikrofons auch im Bereich des Dachhimmels, vorzugsweise im Bereich des Übergangs zwischen Windschutzscheibe 1 und Dachhimmel 4, denkbar. Dort kann es beispielsweise auch in einem Leuchtenmodul untergebracht sein.
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Der Lautsprecher 7 ist in einer Instrumentenhutze 5 verbaut, welche auf einer Instrumententafel 6 angeordnet ist. Die Instrumentenhutze 5 deckt ein Kombiinstrument 50 nach oben hin ab.
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Wie ferner ersichtlich, ist das Mikrofon 3 auf einer ersten Ebene E1 angeordnet. Die Ebene E1 stellt eine erste Querschnittsebene durch das Kraftfahrzeug K dar, welche senkrecht zur Fahrzeuglängsrichtung bzw. zu einer gewöhnlichen Fahrtrichtung F des Kraftfahrzeugs K ausgerichtet ist.
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Der Lautsprecher 7 hingegen, ist zur Ebene E1 mit einem Abstand a versetzt in einer zweiten Ebene E2 angeordnet. In einer Fahrtrichtung F gesehen, liegt die Ebene E2 hinter der Ebene E1.
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Ferner ist eine Richtcharakteristik R des Mikrofons 3 gestrichelt angedeutet.
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Das Mikrofon 3 weist eine sogenannte Nierencharakteristik auf, mit einem Bereich I höherer oder höchster Eingangsempfindlichkeit und einem Bereich II niedrigerer oder niedrigster Eingangsempfindlichkeit.
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Die gegenseitige Anordnung von Mikrofon 3 und Lautsprecher 7 ist nun so, dass der Bereich II niedrigerer oder niedrigster Eingangsempfindlichkeit vom Mikrofon 3 der zweiten Ebene E2 zugewandt und der Bereich I höherer oder höchster Eingangsempfindlichkeit vom Mikrofon 3 der zweiten Ebene E2 abgewandt ist. Wie man sieht, ist der Bereich I dem Fahrzeugführer P bzw. Fahrzeuginsassen zugewandt (vgl. auch 9 und 10).
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3 und 4 zeigen die nicht erfindungsgemäße Anordnung des Lautsprechers 7 in der Instrumentenhutze 5 noch etwas detaillierter.
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In diesen Figuren ist das Kombiinstrument 50 gut ersichtlich, von dem zwei Rundinstrumente 53 und ein dazwischen liegendes Anzeigefeld 54 gestrichelt angedeutet sind.
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Das Kombiinstrument 50 ist durch eine transparente Abdeckung 51, welche aus Kunststoff oder Glas sein kann zum Fahrzeuginnenraum hin abgedeckt.
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Der Lautsprecher 7 ist in etwa in der Mitte der Instrumentenhutze 5 angeordnet und ragt mit seiner schallabstrahlenden Seite aus dem oberen Teil einer rahmenartigen Blende 52 des Kombiinstrumentes 50 hervor.
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Vom Lautsprecher 7 erzeugter Schall wird nach unten abgestrahlt und über die schaufelartig gewölbte Abdeckung 51 (vergleiche 4) zum Fahrzeugführer P reflektiert.
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Durch die rahmenartige Blende 52 wird zusätzlich ein die Schallabstrahlung richtendes Mittel bereitgestellt.
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Dies führt zu einer besonderen Effizienz in der Schallabstrahlung des Lautsprechers 5.
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Dennoch kann durch die Ausrichtung des Bereiches II niedriger oder niedrigster Einfangsempfindlichkeit zur Ebene E2 hin eine gute akustische Entkopplung von Mikrofon 3 und Lautsprecher 7 erzielt werden.
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Abweichend vom Ausführungsbeispiel ist die Anordnung des Lautsprechers 7 auch an anderer Stelle in der Instrumentenhutze 5 denkbar. Der Lautsprecher kann beispielsweise auch auf der gegenüberliegenden Seite der rahmenartigen Blende 52 (also unten), links oder rechts angeordnet sein. In jedem Fall kann vom Lautsprecher 7 erzeugter Schall auf diese Weise in die rahmenartige Blende 52 abgestrahlt und die Blende 52 als schallrichtendes bzw. schallverstärkendes Mittel genutzt werden.
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In 5 ist nunmehr ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel ersichtlich.
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Im Unterschied zum nicht erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel gemäß 1, ist hierbei der Lautsprecher 7 an der Wandung eines Defrostkanals 8 verbaut.
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Der Defrostkanal 8 zieht sich dabei über einen Großteil der Breite des Kraftfahrzeugs K hin. Der Lautsprecher 7 ist so am Defrostkanal 8 montiert, dass sein Schall unmittelbar in diesen hineingelangen, diesen ausfüllen und über eine windschutzscheibenseitige Defrostöffnung 9 entweichen kann.
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Durch die Winkelstellung zwischen der Windschutzscheibe 1 zur Instrumententafel 6 ergibt sich wiederum ein hervorragendes Mittel zur gerichteten Schallabstrahlung in Richtung des Fahrzeugführers P bzw. in Richtung der Fahrzeuginsassen.
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Trotz einer guten Weiterleitung des vom Lautsprecher 7 kommenden Schalls in Richtung des Fahrzeugführers P gelangt dieser Schall wiederum lediglich auf den Bereich II niedriger oder niedrigster Eingangsempfindlichkeit des Mikrofons 3, so dass auch hier eine gute akustische Entkopplung stattfinden kann.
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Wie insbesondere aus 6 zu erkennen ist, sind bei diesem Ausführungsbeispiel sowohl der Lautsprecher 7 als auch das Mikrofon 3 auf einer gemeinsamen, dritten Ebene E3 angeordnet. Die Ebene E3 ist eine Längsschnittebene durch das Kraftfahrzeug K, welche senkrecht zu den Ebenen E1 und E2 ausgerichtet ist.
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Durch die Anordnung vom Mikrofon 3 und vom Lautsprecher 7 auf einer gemeinsamen Längsebene E3 wird eine optimale Ausrichtung des Lautsprechers 7 auf einen Bereich niedrigster Eingangsempfindlichkeit des Mikrofons 3 möglich.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Ebene E3 in etwa in der Breitenmitte des Kraftfahrzeugs K angeordnet. Die Ebene E3 kann jedoch auch außerhalb der Breitenmitte vom Kraftfahrzeug angeordnet sein.
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Anhand der 7 und 8 soll nunmehr ein nicht erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel erläutert werden.
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Im Unterschied zu den vorangegangenen Ausführungsbeispielen ist hierbei der Lautsprecher 7 an der Oberfläche der Instrumententafel 6 angeordnet, und zwar derart, dass von ihm erzeugter Schall unmittelbar nach oben gegen die Windschutzscheibe 1 trifft. Auf Grund der bereits beschriebenen Winkelstellung zwischen Windschutzscheibe 1 und Instrumententafel 6 ergibt sich wiederum eine gute Richtwirkung des Schalls in Richtung des Fahrzeugführers P.
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Wie man anhand von 8 erkennen kann, sind auch bei diesem Ausführungsbeispiel das Mikrofon 3 und der Lautsprecher 7 zusätzlich auf einer gemeinsamen Ebene E3 angeordnet, welche sich in etwa auf der Breitenmitte des Kraftfahrzeugs K befindet und senkrecht zu den Ebenen E1 und E2 ausgerichtet ist.
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9 soll nochmals ein wichtiges Grundprinzip der Erfindung verdeutlichen.
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Das Mikrofon 3 ist in einer ersten Ebene E1, der Lautsprecher 7 in einer zweiten Ebene E2 angeordnet. Die Ebenen E1 und E2 stehen in einem Abstand a zueinander, wobei die Ebene E2 in einer Fahrtrichtung F gesehen, hinter der Ebene E1 angeordnet ist.
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Das Mikrofon 3 weist eine Richtcharakteristik R auf, die hier beispielhaft als eine Nierencharakteristik ausgebildet ist. Durch die Richtcharakteristik R bildet sich ein Bereich I höherer oder höchster Eingangsempfindlichkeit und ein Bereich II niedrigerer oder niedrigster Eingangsempfindlichkeit aus.
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Wie ersichtlich, ist der Bereich II der zweiten Ebene E2 zugewandt, während der Bereich I der Ebene E2 abgewandt und einem Fahrzeugführer P bzw. Fahrzeuginsassen zugewandt ist.
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An dieser Stelle sei erwähnt, dass das Mikrofon 3 beliebig auf der Ebene E1 und auch der Lautsprecher 7 beliebig auf der Ebene E2 positioniert werden können. Auch der Abstand a kann variabel und so knapp bemessen sein, dass der Lautsprecher 7 gerade in den Bereich II niedrigerer oder niedrigster Eingangsempfindlichkeit des Mikrofons 3 fällt.
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Schließlich soll in 10 noch ein Beispiel für eine nierenartige Ausbildung einer Richtcharakteristik R anhand eines sogenannten Polardiagramms erläutert werden.
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So zeigt die dicke schwarze Linie den Verlauf einer Empfangsempfindlichkeit E eines Mikrofons 3 in Abhängigkeit des zwischen 0 Grad und 360 Grad liegenden Schalleinfallswinkels.
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Es ist ersichtlich, dass bei einem Schalleinfallswinkel von 0 Grad, welcher der Hauptrichtwirkung des Mikrofons 3 entspricht, eine maximale Eingangsempfindlichkeit Emax zu verzeichnen ist. Bei einem Schalleinfallswinkel von 180 Grad ist hingegen eine minimale Eingangsempfindlichkeit Emin zu verzeichnen.
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Hierdurch ergibt sich ein insgesamt nierenartiger Verlauf der Eingangsempfindlichkeit E.
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Ferner lässt sich auf Grund dieses Verlaufs ein Bereich I höherer oder höchster Eingangsempfindlichkeit E und ein Bereich II niedrigerer oder niedrigster Eingangsempfindlichkeit E definieren. Der dargestellte Verlauf stellt nur einen Schnitt in einer Ebene dar. Die gesamte Richtcharakteristik R wird durch einen rotationssymmetrisch um eine Achse verlaufenden Rotationskörper gebildet, wobei die Rotationsachse durch eine die Schalleinfallswinkel 0 Grad und 180 Grad verbindende Gerade verläuft. Die Gerade verläuft dabei durch den Mittelpunkt einer die Richtcharakteristik R umgebenden Hüllkugel (vgl. äußeren Kreis des Polardiagramms).
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Die Erfindung ist nicht auf das bzw. die obigen Ausführungsbeispiele beschränkt. Diese wurden nur zur allgemeinen Erläuterung des Kerngedankens der Erfindung herangezogen. Die Erfindung kann im Rahmen ihres Schutzumfangs vielmehr auch andere als die zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele bzw. Ausprägungen annehmen. Hierbei kann sie insbesondere auch solche Merkmale aufweisen, die eine Kombination aus Einzelmerkmalen der jeweiligen Ansprüche darstellen.
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Beispielsweise ist auch der Einsatz mehrerer Mikrofone und/oder Lautsprecher denkbar, ohne den Bereich des Erfindungsgedankens zu verlassen.