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Die Erfindung betrifft eine Laschenkette, insbesondere für ein stufenloses Übersetzungsgetriebe eines Kraftfahrzeugs, mit Laschen, die durch Wiegegelenke miteinander verbunden sind, und mit mindestens einem Zwischenelement, das in einer Kettenlängsrichtung in einem Zwischenraum zwischen zwei Laschen angeordnet ist. Die Erfindung betrifft auch ein Kegelscheibenumschlingungsgetriebe mit einer derartigen Laschenkette.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 199 51 949 A1 ist eine Laschenkette mit mehreren über Druckstücke gelenkig miteinander verbunden Kettenlaschen bekannt, wobei die Druckstücke quer zur Längsrichtung der Kette verlaufen, wobei die Laschenkette derart ausgebildet ist, dass die Auslenkung der Laschenkette in mindestens eine Richtung transversal zu ihrer Laufrichtung zur Dämpfung von Trumschwingungen widerstandsbehaftet ist. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2013 222 925 A1 ist eine Laschenkette, insbesondere für ein stufenloses Übersetzungsgetriebe eines Kraftfahrzeugs, mit längeren und kürzeren Kettengliedern bekannt, die durch Wiegedruckstückpaare gekoppelte längere und kürzere Laschen umfassen, zwischen denen Zwischenräume vorhanden sind, in denen Zwischenelemente angeordnet sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Laschenkette, insbesondere für ein stufenloses Übersetzungsgetriebe eines Kraftfahrzeugs, mit Laschen, die durch Wiegegelenke miteinander verbunden sind, und mit mindestens einem Zwischenelement, das in einer Kettenlängsrichtung in einem Zwischenraum zwischen zwei Laschen angeordnet ist, insbesondere im Hinblick auf ihre Herstellkosten und/oder auf das Auftreten unerwünschter Trumschwingungen im Betrieb der Laschenkette, zu verbessern.
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Die Aufgabe ist bei einer Laschenkette, insbesondere für ein stufenloses Übersetzungsgetriebe eines Kraftfahrzeugs, mit Laschen, die durch Wiegegelenke miteinander verbunden sind, und mit mindestens einem Zwischenelement, das in einer Kettenlängsrichtung in einem Zwischenraum zwischen zwei Laschen angeordnet ist, dadurch gelöst, dass das Zwischenelement mit einem definierten Spiel transversal zur Kettenlängsrichtung so zwischen den zwei Laschen angeordnet ist, dass das Zwischenelement im Betrieb der Laschenkette transversal zur Kettenlängsrichtung Tilgerbewegungen ausführen kann. Das Zwischenelement ist in der Kettenlängsrichtung oder einer Laufrichtung der Laschenkette vorzugsweise verliersicher zwischen zwei Laschen in dem Zwischenraum angeordnet. Im Unterschied zu herkömmlichen Laschenketten kann sich das Zwischenelement durch das definierte Spiel transversal zur Kettenlängsrichtung begrenzt bewegen, um die sogenannten Tilgerbewegungen auszuführen. Die Laschenkette umfasst vorzugsweise mehrere Zwischenelemente, die mit einem definierten Spiel transversal zur Kettenlängsrichtung angeordnet sind. Die aufgrund des definierten Spiels transversal zur Kettenlängsrichtung begrenzt bewegbaren oder verlagerbaren Zwischenelemente stellen Tilgerelemente in den Zwischenräumen der Laschenkette dar. Durch die Tilgerelemente können Trumschwingungen im Betrieb der Laschenkette wirksam vermindert werden. Das liefert den Vorteil, dass teure Gleitschienen zum Führen der Laschenkette entfallen können.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Laschenkette ist dadurch gekennzeichnet, dass das definierte Spiel so mit einer Masse des Zwischenelements abgestimmt ist, dass die Tilgerbewegungen des Zwischenelements im Betrieb der Laschenkette verzögert einer Trumbewegung der Laschenkette folgen. Das Zwischenelement hat vorzugsweise eine deutlich größere Masse als herkömmliche Zwischenelemente. Die Masse des Zwischenelements ist vorzugsweise so groß, dass sie über einen Massenausgleich hinausgeht beziehungsweise einen Massenausgleich nicht zum Ziel hat. Durch die größere Masse können die unerwünschten Trumschwingungen besonders wirksam vermindert werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Laschenkette ist dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement im Wesentlichen C-förmig mit einer Basis ausgeführt ist, von der zwei Schenkel abgewinkelt sind, die in einem Abstand zueinander angeordnet sind, der größer als eine entsprechende Abmessung eines zugehörigen Wiegedruckstückpaars ist, das mit dem definierten Spiel zwischen den Schenkeln angeordnet ist. Das Wiegedruckstückpaar dient zur wiegegelenkigen Verbindung von mehreren Laschen der Laschenkette. Darüber hinaus werden durch das Wiegedruckstückpaar Bewegungen des Zwischenelements transversal oder quer zur Kettenlängsrichtung oder Laufrichtung der Laschenkette begrenzt. Die Größe der Bewegungen beziehungsweise die Auslenkungen des Zwischenelements transversal zur Kettenlängsrichtung werden durch das definierte Spiel festgelegt.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Laschenkette ist dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement auch in einer axialen Richtung ein definiertes Spiel aufweist. Der Begriff axial bezieht sich auf eine Drehachse einer Kegelscheibe, die von der Laschenkette umschlungen wird. Axial bedeutet in Richtung oder parallel zur Drehachse der Kegelscheibe. Das Zwischenelement hat das axiale Spiel zum Beispiel gegenüber einem in axialer Richtung benachbarten Kettenglied, insbesondere gegenüber einer in axialer Richtung benachbarten Lasche der Laschenkette. Das axiale Spiel kann zum Beispiel über die Materialdicke des Zwischenelements eingestellt werden. Das axiale Spiel des Zwischenelements spielt im Hinblick auf eine Dicke eines Schmiermediumfilms, insbesondere eines Ölfilms, eine Rolle. Die Schmiermediumfilmdicke beziehungsweise Ölfilmdicke beeinflusst eine Dämpfung der Tilgerbewegungen im Betrieb der Laschenkette.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Laschenkette ist dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement, zumindest teilweise, aus einem elastischen Material gebildet ist. Das Zwischenelement kann zum Beispiel mit einer Beschichtung aus einem elastischen Material versehen sein. Das Zwischenelement kann aber auch komplett aus dem elastischen Material gebildet sein.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Laschenkette ist dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenelement elastisch an mindestens ein weiteres Kettenelement angebunden ist. Das Zwischenelement ist zum Beispiel elastisch an ein Wiegedruckstückpaar angebunden. Durch die elastische Anbindung wird auf einfache Art und Weise eine Dämpfung der Tilgerbewegungen ermöglicht.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Laschenkette ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Kontaktgeometrie in einem Stoßbereich so gestaltet ist, dass eine Anschlagdämpfung steigt beziehungsweise eine Stoßzahl sinkt. Dadurch kann das Betriebsverhalten der Laschenkette, insbesondere im Hinblick auf das Auftreten der unerwünschten Trumschwingungen, weiter verbessert werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Laschenkette ist dadurch gekennzeichnet, dass in der Laschenkette mehrere Zwischenelemente eingebaut sind, die mindestens eine der vorab genannten Eigenschaften in unterschiedlich starken Ausprägungen aufweisen. Dadurch kann auf einfache Art und Weise eine breitbandige Trumschwingungstilgung erreicht werden.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Zwischenelement für eine vorab beschriebene Laschenkette. Das Zwischenelement ist separat handelbar.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Kegelscheibenumschlingungsgetriebe mit einer vorab beschriebenen Laschenkette. Bei dem Kegelscheibenumschlingungsgetriebe handelt es sich vorzugsweise um ein sogenanntes CVT-Getriebe. In dem CVT-Getriebe dient die Laschenkette dazu, zwei Kegelscheibensätze antriebsmäßig miteinander zu verbinden. Die Buchstaben CVT stehen für die englischen Wörter Continuously Variable Transmission und bedeuten, dass die Übersetzung des CVT-Getriebes stufenlos verstellbar ist. Die Laschenkette ist in dem Kegelscheibenumschlingungsgetriebe, zumindest teilweise, von einem Schmiermedium, wie Öl, umgeben. Durch das Schmiermedium ergibt sich ein Schmiermediumfilm beziehungsweise ein Ölfilm zwischen dem Zwischenelement und benachbarten Elementen der Laschenkette.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
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1 einen Abschnitt einer erfindungsgemäßen Laschenkette mit einem Zwischenelement, das oben angeschlagen ist, und
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2 die gleiche Darstellung wie in 1 mit unten angeschlagenem Zwischenelement.
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In den 1 und 2 ist ein Abschnitt einer erfindungsgemäßen Laschenkette 1 mit Laschen 3, 4, 5, 6 in der Draufsicht dargestellt. Zur Verbindung der Laschen 3, 4, 5, 6 miteinander und mit weiteren (nicht sichtbaren beziehungsweise nicht dargestellten) Laschen der Laschenkette 1 dienen Wiegedruckstückpaare 8, 9, 10. Jedes Wiegedruckstückpaar 8, 9, 10 umfasst zwei Wiegedruckstücke und dient zur Darstellung eines Wiegegelenks.
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Die Laschenkette
1 kann im Prinzip so oder so ähnlich wie die in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 190 47 979 A1 beschriebenen Laschenkette ausgeführt sein. Die Laschenkette
1 wird in einem stufenlosen Kegelscheibenumschlingungsgetriebe verwendet, wie es ebenfalls in der genannten Offenlegungsschrift offenbart ist.
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Durch einen Pfeil 11 ist in den 1 und 2 eine Kettenlängsrichtung angedeutet, die einer Laufrichtung der Laschenkette 1 entsprechen kann. Durch einen Doppelpfeil 12 sind Trumschwingungen angedeutet, die im Betrieb der Laschenkette 1 auftreten können und unerwünscht sind. Zur Minderung der unerwünschten Trumschwingungen 12 können Gleitschienen verwendet werden, deren Einsatz aber mit relativ hohen Kosten verbunden ist.
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Gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung werden zur Minderung der Trumschwingungen 12 Zwischenelement 18 mit einem definierten Spiel transversal zur Kettenlängsrichtung 11, also quer zur Kettenlängsrichtung 11, so in einem Zwischenraum 15 zwischen zwei Laschen 3, 4 angeordnet, dass die Zwischenelemente 18 im Betrieb der Laschenkette 1 transversal zur Kettenlängsrichtung 11 Tilgerbewegungen ausführen können. In den 1 und 2 ist nur ein Zwischenelement 18 einer Vielzahl (nicht dargestellter) Zwischenelemente dargestellt.
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Das Zwischenelement 18 hat eine definierte Masse und ist mit einem definierten Spiel so in die Laschenkette 1 eingebaut, dass es in transversaler Richtung, also quer zur Kettenlängsrichtung 11, ein Tilgerelement darstellt. Daher kann das Zwischenelement 18 auch als Tilgerelement bezeichnet werden.
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Aufgrund des definierten Spiels folgt das Tilgerelement 18 der Trumbewegung nicht unmittelbar, sondern verzögert. Dadurch können die unerwünschten Trumschwingungen 12 wirksam reduziert werden. Dabei spielt auch ein Ölfilm zwischen den Einzelteilen der Laschenkette 1 im eingebauten Zustand eine gewisse Rolle, da der Ölfilm sowohl freie Bewegungen des Tilgerelements oder Zwischenelements 18 als auch Stöße bei den Tilgerbewegungen dämpft.
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Das Zwischenelement 18 ist im Wesentlichen C-förmig mit einer Basis 20 ausgeführt, von der zwei Schenkel 21, 22 abgewinkelt sind. Die Basis 20 des Zwischenelements 18 ist der Lasche 4 der Laschenkette 1 zugewandt. Die freien Enden der Schenkel 21, 22 des Zwischenelements 18 sind der Lasche 3 der Laschenkette 1 zugewandt.
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In Kettenlängsrichtung 11 ist das Zwischenelement 18 mit Spiel so in dem Zwischenraum 15 zwischen den Laschen 3, 4 angeordnet, dass sich das Zwischenelement 18 ungehindert beziehungsweise nahezu ungehindert quer oder transversal zur Kettenlängsrichtung 11, also in den 1 und 2 nach oben und nach unten, bewegen kann. Diese Bewegungen, die auch Tilgerbewegungen genannt werden, des Zwischenelements 18 im Betrieb der Laschenkette 1 werden durch ein definiertes Spiel zwischen den Schenkeln 21, 22 und dem Wiegedruckstückpaar 9 begrenzt.
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In 1 befindet sich das Zwischenelement 18 mit dem oberen Schenkel 22 in Anlage oder in Anschlag an dem Wiegedruckstückpaar 9. In 2 befindet sich das Zwischenelement 18 mit seinem unteren Schenkel 21 in Anlage oder Anschlag an dem Wiegedruckstückpaar 9.
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Das Zwischenelement 18 ist auch mit einem definierten Spiel in axialer Richtung in die Laschenkette 1 eingebaut. Die axiale Richtung erstreckt sich in den 1 und 2 senkrecht zur Zeichenebene. Das definierte Spiel in axialer Richtung kann zum Beispiel über eine Materialdicke des Zwischenelements 18, also die Abmessung des Zwischenelements 18 in einer Richtung senkrecht zur Zeichenebene in den 1 und 2, eingestellt werden.
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Über das axiale Spiel des Zwischenelements 18 kann in Zusammenhang mit einer Ölfilmdicke zwischen dem Zwischenelement und einem benachbarten Element der Laschenkette 1 zusätzlich eine Dämpfung der freien Bewegung oder Tilgerbewegung des Zwischenelements 18 beeinflusst werden. Dadurch können die unerwünschten Trumschwingungen 12 noch wirksamer getilgt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Laschenkette
- 3
- Lasche
- 4
- Lasche
- 5
- Lasche
- 6
- Lasche
- 8
- Wiegedruckstückpaar
- 9
- Wiegedruckstückpaar
- 10
- Wiegedruckstückpaar
- 11
- Pfeil
- 12
- Doppelpfeil
- 15
- Zwischenraum
- 18
- Zwischenelement
- 20
- Basis
- 21
- Schenkel
- 22
- Schenkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19951949 A1 [0002]
- DE 102013222925 A1 [0002]
- DE 19047979 A1 [0018]