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Es wird ein Verfahren zum Prüfen von Dämpfungs- und Schwingungseigenschaften von Klebeverbindungen angegeben. Weiterhin wird ein Prüfaufbau zur Durchführung des Verfahrens angegeben.
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Im Stand der Technik sind Zugfestigkeitsprüfungen bekannt, bei denen das Haftungsvermögen einer zu prüfenden Klebeverbindung bestimmt werden soll.
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Die Druckschrift
DE 103 56 865 A1 beschreibt ein Verfahren zum Bestimmen des Elastizitätsmoduls von Klebstoffschichten einer Dicke von unter 1,0 mm, bei dem eine Veränderung einer Spaltbreite zwischen zwei Fügepartnern in Abhängigkeit von der Größe der auf die Fügepartner wirkenden Kraft aufgezeichnet wird.
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Weiterhin ist im Rahmen der Werkstoffdämpfung von Werkstoffen bekannt, ein durch eine Impulsanregung bewirktes Ausschwingverhalten zu messen (Modalanalyse). Daneben gibt es Methoden zur Analyse der Wellenausbreitungscharakteristik von Körperschall innerhalb eines Körpers, um daraus Rückschlüsse auf die Werkstoffdämpfung zu ziehen.
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Bei allen bekannten Messverfahren und Vorrichtungen wird ein Probenkörper zum Schwingen angeregt und das Schwingungsverhalten der Probe gemessen. Dabei wird lediglich das Ablöse- und Haftungsvermögen der Probe bewertet. Durch Aufbringen einer gezielt dünnen Schicht an Klebstoffmaterial lässt sich oftmals die Haftung der Klebstoffe verbessern.
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Allerdings ist es mit den im Stand der Technik bekannten Verfahren nicht möglich, eine Untersuchung von Klebeverbindungen hinsichtlich einer optimalen Dämpfung und einer damit verbundenen optimalen akustischen Entkopplung durchzuführen.
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Es ist eine Aufgabe zumindest einiger Ausführungsformen, ein Verfahren zum Prüfen von Dämpfungs- und Schwingungseigenschaften von Klebeverbindungen anzugeben, mittels dessen eine Bewertung der Dämpfungseigenschaften einer Klebeverbindung ermöglicht wird. Eine weitere Aufgabe ist es, einen Prüfaufbau zur Durchführung des Verfahrens anzugeben.
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Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren und einen Gegenstand gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen gehen weiterhin aus den abhängigen Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen hervor.
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Gemäß einer Ausführungsform wird bei einem Verfahren zur Prüfung von Dämpfungs- und Schwingungseigenschaften von Klebeverbindungen ein Prüfkörper durch Verbinden eines ersten Fügepartners mit einem zweiten Fügepartner mittels einer Klebeverbindung hergestellt.
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Nachfolgend wird der Prüfkörper in eine Prüfeinrichtung eingebracht, wobei der erste und der zweite Fügepartner in der Prüfeinrichtung fixiert werden. Beispielsweise werden der erste und der zweite Fügepartner jeweils mittels eines Prüfkörperhalters der Prüfeinrichtung in der Prüfeinrichtung befestigt. Vorzugsweise wird dabei der zweite Fügepartner derart mit der Prüfeinrichtung bzw. mit dem Prüfkörperhalter der Prüfeinrichtung fixiert, dass er starr mit der Prüfeinrichtung verbunden ist und sich nicht relativ zur Prüfeinrichtung bewegen kann. Bei der Prüfeinrichtung kann es sich beispielsweise um einen Hochfrequenzpulsator, einen Hydropulsprüfstand, eine Resonanzprüfmaschine oder eine Universalprüfmaschine handeln.
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Nach dem Einbringen des Prüfkörpers in die Prüfeinrichtung wird der erste Fügepartner mit einer eingebrachten Anregungsfrequenz und/oder Anregungsamplitude auf Zug und Druck dynamisch belastet. Dazu kann die Prüfeinrichtung z. B. einen Schwingungserreger aufweisen, mittels dessen die dynamische Belastung des ersten Fügepartners erfolgt. Der Schwingungserreger kann beispielsweise als elektrodynamischer Schwingungserreger ausgeführt sein. Der erste Fügepartner kann mittels der Prüfeinrichtung also mit einer dynamischen Wechselkraft beaufschlagt werden.
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Während der dynamischen Belastung des ersten Fügepartners wird die Steifigkeit der Klebeverbindung in Abhängigkeit der Anregungsfrequenz und/oder in Abhängigkeit der Anregungsamplitude ermittelt. Beispielsweise kann die Prüfeinrichtung einen Kraftaufnehmer und einen Wegaufnehmer aufweisen, mittels derer die Steifigkeit ermittelt werden kann. Die Steifigkeit beschreibt im Allgemeinen den Widerstand eines Körpers gegen eine elastische Verformung durch eine Kraft und hängt nicht nur von den elastischen Eigenschaften des Werkstoffs des Körpers, sondern auch von der Geometrie des Körpers ab. Die Steifigkeit wird bisweilen auch als „Federkonstante”, „Federsteife” oder „Federsteifigkeit” bezeichnet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die dynamische Steifigkeit der Klebeverbindung in Abhängigkeit der Anregungsfrequenz und/oder in Abhängigkeit der Anregungsamplitude ermittelt. Unter der dynamischen Steifigkeit wird der elastische Verformungswiderstand einer Struktur gegenüber einer äußeren dynamischen Kraft verstanden. Aufgrund der Frequenzabhängigkeit dieser Größe wird das dynamische Verhalten durch eine frequenzabhängige Funktion bestimmt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird der Phasenwinkel der Klebeverbindung in Abhängigkeit der Anregungsfrequenz und/oder in Abhängigkeit der Anregungsamplitude ermittelt. Mittels des Phasenwinkels lassen sich Aussagen über die Werkstoffdämpfung der Klebeverbindung machen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die Anregungsfrequenz bei der dynamischen Belastung variiert. Zusätzlich oder alternativ kann die Anregungsamplitude bei der dynamischen Belastung variiert werden. Beispielsweise kann die Anregungsfrequenz zwischen 1 Hz und 300 Hz variiert werden. Die Anregungsamplitude kann z. B. zwischen 0,01 mm und 0,5 mm variiert werden. Durch Variieren der Arbeitswerte der Prüfeinrichtung, wie beispielsweise der eingebrachten Anregungsfrequenz oder Anregungsamplitude, lassen sich werkstoffspezifische Kennwerte, wie statische bzw. quasistatische Steifigkeiten, dynamische Steifigkeiten oder Phasenwinkel ermitteln. Durch sie sind anschließend Rückschlüsse auf die dynamischen Eigenschaften, wie die dynamische Steifigkeit und Dämpfung der verschiedenen geklebten Werkstoffe, auch im Vergleich zu elastischen Werkstoffen, möglich.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen der erste Fügepartner und der zweite Fügepartner jeweils zumindest eine Klebefläche auf. Als Klebefläche kann hierbei eine Oberfläche eines Fügepartners verstanden werden, welche sich in direktem Kontakt mit der Klebeverbindung befindet. Vorzugsweise weist die Klebeverbindung eine Dicke von mindestens 5,0 mm senkrecht zu den Klebeflächen auf. Besonders bevorzugt weist die Klebeverbindung durchgängig eine Dicke von mindestens 5 mm auf. Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Klebeverbindung eine Dicke von mindestens 15 mm auf. Weiterhin ist es möglich, dass die Klebeverbindung eine Dicke von mindestens 25 mm aufweist. Bei Ausführungsformen, bei denen mehr als eine Klebeverbindung zwischen dem ersten Fügepartner und im zweiten Fügepartner vorgesehen sind, können die beschriebenen Mindestdicken jeweils für alle Klebeverbindungen gelten.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Klebeverbindung mittels eines chemisch härtenden Klebstoffes gebildet. Der Klebstoff kann insbesondere ein sogenannter 1-Komponenten-Klebstoff oder ein 2-Komponenten-Klebstoff sein. Der Klebstoff ist vorzugsweise weichelastisch. Nach dem Aushärten weist der Klebstoff gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einen Elastizitätsmodul von größer oder gleich 1 MPa und kleiner oder gleich 50 MPa auf. Die Klebeverbindung kann beispielsweise aus einem der folgenden Klebstoffe gebildet sein: Körapop 225-2K, Teroson PU 860 ME, LI-Klebstoff 2816L, Sika 7550.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Klebeverbindung Partikel enthalten, die ein Material aufweisen oder aus einem Material bestehen, welches sich vom Material des Klebstoffes unterscheidet. Die Partikel können z. B. ein Metall enthalten oder aus einem Metall bestehen. Mittels der in der Klebeverbindung enthaltenen Partikel kann die Steifigkeit der Klebeverbindung beeinflusst werden. Insbesondere kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform durch die Partikel mittels äußerer Einwirkung die Steifigkeit der Klebeverbindung auch nach dem Aushärten des Klebstoffes gezielt verändert werden, beispielsweise mittels eines angelegten Magnetfeldes, dessen Funktion in etwa mit der eines gesteuerten Hydrolagers vergleichbar sein kann. Durch das hier beschriebene Verfahren kann eine mit Partikeln versehene Klebeverbindung optimal hinsichtlich ihrer Dämpfungs- und Schwingungseigenschaften untersucht werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen der erste und der zweite Fügepartner jeweils eine Kegelstumpfform auf. Vorzugsweise erfolgt die dynamische Belastung im Wesentlichen senkrecht zu den Klebeflächen. Mit „im Wesentlichen” wird dabei eine Abweichung von maximal 3° verstanden. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt die dynamische Belastung exakt senkrecht, das heißt genau 90°, zu den Klebeflächen. Beispielsweise können der erste und der zweite Fügepartner Aluminium aufweisen oder aus Aluminium bestehen. Die Größe des ersten und des zweiten Fügepartners kann abhängig von der jeweiligen Anwendung gewählt werden. Beispielsweise können der erste und der zweite Fügepartner jeweils eine Klebefläche mit einem Durchmesser von 100 mm aufweisen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform können der erste und der zweite Fügepartner für eine Haftungsoptimierung der Klebeverbindung eine Beschichtung, wie z. B. eine KTM-Beschichtung, aufweisen. Zur Verbesserung der Adhäsion der Klebeverbindung, d. h. um Einflüsse durch ein Ab- oder Anlösen der Klebeverbindung zu verhindern, können der erste und der zweite Fügepartner beispielsweise mittels Plasmieren oberflächenbehandelt sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform können der erste und der zweite Fügepartner jeweils ein Befestigungselement aufweisen, mittels deren der Prüfkörper mit der Prüfeinrichtung befestigt werden kann. Beispielsweise können die kegelstumpfförmigen Fügepartner jeweils ein Gewindeelement aufweisen, mittels dessen die Fügepartner mit Prüfkörperhaltern der Prüfeinrichtung verbunden werden können.
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Zur Herstellung eines hier verwendeten Prüfkörpers kann beispielsweise eine Haltevorrichtung, z. B. in Form eines Ständers oder Halters, verwendet werden. Die Haltevorrichtung kann beispielsweise so konstruiert sein, dass sich der erste und der zweite Fügepartner in der Haltevorrichtung eingespannt jeweils mit ihren Klebeflächen einander zugeneigt gegenüber stehen. Dafür kann z. B. eine Einspannungsvorrichtung mit Gewinde benutzt werden. Vorzugsweise werden der erste und der zweite Fügepartner in einem definierten Abstand zueinander fixiert, wobei beispielsweise über eine Schiebeeinrichtung, wie z. B. eine Schiene, der Abstand exakt einstellbar ist.
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Beispielsweise lassen sich vorher definierte Abstände, z. B. ein Abstand von 5 mm, ein Abstand von 15 mm, ein Abstand von 25 mm, etc., einstellen. Die Abstände können, abhängig von der jeweiligen Anwendung, gezielt angepasst werden.
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Um ein exaktes Aufbringen der Klebeverbindung zu ermöglichen, können der erste und der zweite Fügepartner jeweils einen an die Klebefläche angrenzenden, umlaufenden Vorsprung aufweisen. Nach dem Einstellen des definierten Abstandes kann ein flaches Teflonband oder ein Mantel in den Vorsprung aufgebracht werden, um ein exaktes Aufbringen bzw. Einfüllen des Klebstoffes mit einer glatten Oberfläche zu erreichen. Das Teflonband bzw. der Mantel können vor dem Einbringen des Prüfkörpers in die Prüfeinrichtung abgelöst und später gegebenenfalls wiederverwertet werden. Mittels des Teflonbandes bzw. des Mantels kann ein Ein-, Aus- oder Übertreten von Klebstoff verhindert werden. Aufgrund der schlechten Haftung am Klebstoff ist das Teflonband bzw. der Mantel leicht wieder ablösbar.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist erste Fügepartner einen quaderförmigen Bereich auf, und der zweite Fügepartner weist einen gabelförmigen Bereich auf, wobei der quaderförmige Bereich des ersten Fügepartners innerhalb des gabelförmigen Bereichs des zweiten Fügepartners angeordnet ist. Vorzugsweise erfolgt die dynamische Belastung bei dieser Ausführungsform exakt oder zumindest im Wesentlichen parallel zu einer Klebefläche des ersten Fügepartners und einer Klebefläche des zweiten Fügepartners. Besonders bevorzugt erfolgt die dynamische Belastung parallel zu allen Klebeflächen.
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Besonders bevorzugt sind der erste Fügepartner und der zweite Fügepartner mittels zweier räumlich getrennter Klebeverbindungen miteinander verbunden. Beispielsweise weisen der erste Fügepartner und der zweite Fügepartner jeweils zwei Klebeflächen auf, wobei die dynamische Belastung parallel zu den Klebeflächen erfolgt. Vorzugsweise weisen die zwei Klebeverbindungen dieselbe Dicke sowie dieselbe räumliche Ausdehnung senkrecht zu den jeweiligen Dicken auf.
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Mittels dieser Ausführungsform, bei der der zweite Fügepartner einen gabelförmigen Bereich aufweist, in dem ein quaderförmigen Bereich des ersten Fügepartners angeordnet ist, kann vorteilhafterweise das Dämpfungsverhalten bei waagerechten Beanspruchungen, wie beispielsweise Scherbelastungen, untersucht werden. Die Klebeflächen können beispielsweise eine Größe von 100 mm × 100 mm aufweisen. Durch eine unterschiedliche Auslegung des gabelförmigen Bereichs des zweiten Fügepartners können Klebeverbindungen verschiedener Dicken untersucht werden. Zur Herstellung der Klebeverbindungen zwischen dem ersten und zweiten Fügepartner kann, wie oben im Zusammenhang mit einer anderen Ausführungsform beschrieben, wiederum eine Vorrichtung zur Positionierung der Fügepartner zueinander zum Einsatz kommen. Beispielsweise kann zumindest einer der Fügepartner innerhalb der Positioniervorrichtung schiebbar auf einer Schiene angeordnet werden.
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Weiterhin ist es bei dieser Ausführungsform, bei der ein quaderförmiger Bereich des ersten Fügepartners innerhalb eines gabelförmigen Bereichs des zweiten Fügepartners angeordnet ist, möglich, auch unsymmetrische oder einseitige Klebeverbindungen zwischen dem gabelförmigen Bereich und dem quaderförmigen Bereich herzustellen, um derartige Klebeverbindungen hinsichtlich ihres Dämpfung und Schwingungsverhaltens zu untersuchen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird ein zweiter Prüfkörper hergestellt, der einen ersten Fügepartner und einen mittels einer Klebeverbindung mit dem ersten Fügepartner verbundenen zweiten Fügepartner aufweist. Die Klebeverbindung bzw. Klebeverbindungen des zweiten Prüfkörpers unterscheiden sich dabei vorzugsweise von der Klebeverbindung bzw. Klebeverbindungen des zuvor zum Einsatz gekommenen ersten Prüfkörpers. Beispielsweise weist die Klebeverbindung des zweiten Prüfkörpers eine Dicke auf, die sich von der Dicke der Klebeverbindung des ersten Prüfkörpers unterscheidet. Alternativ oder zusätzlich kann sich die Klebeverbindung des zweiten Prüfkörpers z. B. auch durch den zur Herstellung der Klebeverbindung verwendeten Klebstoff unterscheiden. Der zweite Prüfkörper kann ebenfalls in die Prüfeinrichtung eingebracht werden und mittels der dynamischen Belastung des ersten Fügepartners kann die Steifigkeit der Klebeverbindung des zweiten Prüfkörpers in Abhängigkeit der Anregungsfrequenz und/oder der Anregungsamplitude ermittelt werden. Anschließend können die Ergebnisse der Verfahren zum Prüfen der Dämpfungs- und Schwingungseigenschaften der Klebeverbindungen des ersten und des zweiten Prüfkörpers miteinander verglichen werden und so Aussagen hinsichtlich des Einflusses einer veränderten Dicke bzw. hinsichtlich des verwendeten Klebstoff gemacht werden.
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Weiterhin wird ein Prüfaufbau zur Durchführung des hier beschriebenen Verfahrens angegeben. Der Prüfaufbau umfasst vorzugsweise eine Prüfeinrichtung und einen Prüfkörper, der einen ersten Fügepartner und einen mittels einer Klebeverbindung mit dem ersten Fügepartner verbundenen zweiten Fügepartner aufweist. Die Prüfeinrichtung und der Prüfkörper können eines oder mehrere Merkmale der bereits weiter oben im Zusammenhang mit dem Verfahren genannten Ausführungsformen aufweisen. Die vorher und im Folgenden beschriebenen Ausführungsformen gelten somit gleichermaßen für die Prüfeinrichtung und den Prüfkörper des Prüfaufbaus an sich wie auch für den im Zusammenhang mit dem Verfahren beschriebenen und im Verfahren zum Prüfen von Dämpfungs- und Schwingungseigenschaften von Klebeverbindungen zum Einsatz kommenden Prüfaufbau.
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Der beschriebene Prüfaufbau eröffnet die Möglichkeit, die Eigenschaften von Klebeverbindungen in Abhängigkeit der Dicke der Klebeverbindungen und damit auch die Dämpfung der Klebeverbindungen zu erfassen. Damit wird ermöglicht, Entkoppelungen und Dämpfungen, welche bisher durch verschraubte oder genietete Elastomerlager umgesetzt wurden, durch entsprechende Klebeverbindungen zu ersetzen. Der beschriebene Prüfaufbau offenbart eine schnelle und kostengünstige Ermittlung der Kennwerte verschiedener weicher wie auch harter Klebestoffe zur Herstellung der Klebeverbindungen. Damit kann eine Basis zum Vergleich der Eignung der Klebestoffe angelegt werden. Weiterhin bietet das hier beschriebene Verfahren eine praxisnahe Ermittlung, sodass die Eigenschaften unkompliziert auf die jeweiligen Anwendungsfelder übertragen werden können.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen des hier beschriebenen Verfahrens sowie des hier beschriebenen Prüfaufbaus ergeben sich aus den im Folgenden in Verbindung mit den 1A bis 2B beschriebenen Ausführungsformen. Es zeigen:
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1A und 1B schematische Darstellungen eines beim Verfahren eingesetzten Prüfkörpers gemäß einem Ausführungsbeispiel, und
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2A und 2B schematische Darstellungen eines Prüfkörpers gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel.
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In den Ausführungsbeispielen und Figuren können gleiche oder gleich wirkende Bestandteile jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen sein. Die dargestellten Elemente und deren Größenverhältnisse untereinander sind grundsätzlich nicht als maßstabsgerecht anzusehen. Vielmehr können einzelne Elemente zur besseren Darstellbarkeit und/oder zum besseren Verständnis übertrieben dick oder groß dimensioniert dargestellt sein.
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1A zeigt einen bei dem hier beschriebenen Verfahren zum Prüfen von Dämpfungs- und Schwingungseigenschaften von Klebeverbindungen eingesetzten Prüfkörper 1 in einer perspektivischen Darstellung. In der 1B ist der Prüfkörper 1 aus der 1A in einer Schnittansicht dargestellt, wobei der Prüfkörper 1 in einer Prüfeinrichtung 5, die nur schematisch angedeutet ist, eingespannt ist.
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Der Prüfkörper 1 weist einen ersten Fügepartner 2 und einen zweiten Fügepartner 3 auf, die mittels einer Klebeverbindung 4 miteinander verbunden sind. Die Klebeverbindung 4 steht mit jeweils einer Klebefläche 21, 31 der beiden Fügepartner 2, 3 in unmittelbarem Kontakt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Klebeverbindung 4 eine Dicke senkrecht zu den Klebeflächen 21, 31 auf, die durchgängig 5 mm beträgt. Alternativ kann die Klebeverbindung 4 beispielsweise Dicken von 15 mm oder 25 mm aufweisen. Der erste und zweite Fügepartner 2, 3 weisen jeweils einen umlaufenden Vorsprung 23, 33 auf, mittels derer, wie oben beschrieben, die Herstellung der Klebeverbindung 4 vereinfacht werden kann.
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Die beiden Fügepartner 2, 3 weisen weiterhin jeweils ein Befestigungselement 24 zur Befestigung mit Prüfkörperhaltern 51 der Prüfeinrichtung 5 auf. Dabei ist der zweite Fügepartner 3 über den Prüfkörperhalter 51 starr mit der Prüfeinrichtung 5 verbunden. Beispielsweise können die Befestigungselemente 24 als Innengewinde ausgeführt sein. Alternativ können die Befestigungselemente 24 z. B. auch als Gewindebolzen oder Gewindestift ausgebildet sein.
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Mittels der Prüfeinrichtung 5 kann eine dynamische Belastung 6 des ersten Fügepartners 2 auf Zug und Druck mit einer eingebrachten Anregungsfrequenz und/oder Anregungsamplitude erfolgen, wobei die dynamische Belastung 6 im Wesentlichen senkrecht zu den Klebeflächen 21, 31 erfolgt. Beispielsweise kann die dynamische Belastung 6 mittels eines Schwingungserregers, wie z. B. mittels eines elektrodynamischen Schwingungserregers, bewirkt werden. Weiterhin wird mittels der Prüfeinrichtung die Steifigkeit der Klebeverbindung 4, beispielsweise die statische, quasistatische und/oder dynamische Steifigkeit, in Abhängigkeit der Anregungsfrequenz und/oder Anregungsamplitude gemessen. Dies kann z. B. mittels eines Kraftaufnehmers und Wegaufnehmers der Prüfeinrichtung 5 erfolgen. Weiterhin ist es möglich, den Phasenwinkel der Klebeverbindung 4 in Abhängigkeit der Anregungsfrequenz und/oder Anregungsamplitude zu messen.
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Während des Prüfverfahrens kann darüber hinaus die Anregungsfrequenz und/oder Anregungsamplitude variiert werden. Beispielsweise kann die Anregungsfrequenz zwischen 1 Hz und 300 Hz variiert werden. Die Anregungsamplitude kann z. B. zwischen 0,01 mm und 0,5 mm variiert werden.
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2A zeigt einen bei dem hier beschriebenen Verfahren eingesetzten Prüfkörper 1 in einer perspektivischen Ansicht gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel. 2B zeigt den Prüfkörper 1 aus der 2A in einer Schnittansicht, wobei der Prüfkörper 1 in einer Prüfeinrichtung 5, die schematisch angedeutet ist, eingespannt ist. Im Folgenden soll insbesondere auf die Unterschiede zu dem in den 1A und 1B gezeigten Prüfkörper eingegangen werden. Bezüglich aller Merkmale mit ähnlicher oder identischer Bauweise und/oder Funktion wird auf die Ausführungen im Zusammenhang mit den 1A und 1B verwiesen. Dies gilt insbesondere für die Bauweise und Funktionsweise der Prüfeinrichtung 5.
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Der in den 2A und 2B dargestellte Prüfkörper 1 weist einen ersten Fügepartner 2 und einen zweiten Fügepartner 3 auf, die mittels zweier räumlich getrennter Klebeverbindungen 4 fest miteinander verbunden sind. Der erste Fügepartner 2 weist einen quaderförmigen Bereich 22 auf, der in einem gabelförmigen Bereich 32 des zweiten Fügepartners 3 angeordnet ist. Die beiden Fügepartner 2, 3 weisen jeweils zwei Klebeflächen 21, 31 auf, mit denen die Klebeverbindungen 4 in direktem Kontakt stehen. Die dynamische Belastung 6 erfolgt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel parallel zu den Klebeflächen 21, 31. Dadurch kann vorteilhafterweise auch das Dämpfungsverhalten bei waagerechten Beanspruchungen, wie z. B. Scherbelastungen, untersucht werden.
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Die in den gezeigten Ausführungsbeispielen beschriebenen Merkmale können gemäß weiteren Ausführungsbeispielen auch miteinander kombiniert sein. Alternativ oder zusätzlich können die in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele weitere Merkmale gemäß den Ausführungsformen der allgemeinen Beschreibung aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Prüfkörper
- 2
- erster Fügepartner
- 21
- Klebefläche
- 22
- quaderförmiger Bereich
- 23
- Vorsprung
- 24
- Befestigungselement
- 3
- zweiter Fügepartner
- 31
- Klebefläche
- 32
- gabelförmiger Bereich
- 33
- Vorsprung
- 4
- Klebeverbindung
- 5
- Prüfeinrichtung
- 51
- Prüfkörperhalter
- 6
- Dynamische Zug-/Druckbelastung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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