DE102015203476A1 - Verfahren und Ortungseinrichtung zum Bestimmen der Position eines spurgeführten Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Position eines spurgeführten Fahrzeugs (1), insbesondere eines Schienenfahrzeugs, mit einer mittels an Ortsmarken (11) am Gleis bereit gestellten Ortsmarkeninformationen jeweils neu justierten Wegmesseinrichtung (5) am Fahrzeug (1) zur Gewinnung von positionsbestimmenden Wegmesswerten (M1), wobei die Ortsmarkeninformationen mittels eines mit der Wegmesseinrichtung (5) verbundenen Ortsmarkeninformationen-Aufnehmers (10) erfasst werden. Um bei einem solchen Verfahren auf vergleichsweise einfache Art und Weise eine genaue Bestimmung der Position eines spurgeführten Fahrzeugs durchführen zu können, werden mittels eines in Fahrzeuglängsrichtung gegenüber dem einen Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer (10) versetzt angeordneten weiteren Ortsmarkeninformationen-Aufnehmers (28) die Ortsmarkeninformationen jeweils derselben Ortsmarke (11) noch einmal erfasst werden und eine Erzeugung weiterer positionsbestimmender Wegmesswerte (M2) angeregt wird. Die Erfindung betrifft auch eine Ortungseinrichtung zum Bestimmen der Position eines spurgeführten Fahrzeugs.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Position eines spurgeführten Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs, mit einer mittels an Ortsmarken am Gleis bereit gestellten Ortsmarkeninformationen jeweils neu justierten Wegmesseinrichtung am Fahrzeug zur Gewinnung von positionsbestimmenden Wegmesswerten, wobei die Ortsmarkeninformationen mittels eines mit der Wegmesseinrichtung verbundenen Ortsmarkeninformationen-Aufnehmers erfasst werden.
- Ein Verfahren dieser Art lässt sich dem Buch "Bahnsicherungstechnik" von S. Fenner, B. Naumann, J. Trinckauf, 2003, Seiten 424 und 425 entnehmen. Bei diesem bekannten Verfahren wird zur Gewinnung einer für moderne Zugbeeinflussungssysteme erforderlichen Ortungsgenauigkeit die Messung des zurückgelegten Weges jeweils an Ortsmarken angestoßen. Dabei wird offensichtlich davon ausgegangen, dass die Wegmessung entweder klassisch über die Erfassung der Radumdrehungen mittels eines Rad- oder Drehimpulsgebers oder durch Radarsensoren auf dem Triebfahrzeug erfolgt.
- Es ist ferner bekannt, dass bei der Wegmessung insbesondere mittels Wegimpulsgebers technisch bedingt Ungenauigkeiten auftreten, die sich mit der zurückgelegten Wegstrecke kumulieren. Deshalb sind Toleranzgrenzwerte für die Wegmesswerte festgelegt, bei deren Überschreitung das spurgeführte Fahrzeug die ermittelte Position nicht mehr verwenden darf; es wird dann als „delokalisiert“ betrachtet. Die Toleranzgrenzwerte für die Wegmesswerte mit Wegimpulsgebern sind erreicht, wenn wegen des Messfehlers pro Wegstreckeneinheit des jeweiligen Wegimpulsgebers ein entsprechender Weg zurück gelegt ist. Eine Delokalisierung ergibt sich auch dann, wenn an der Wegmessung beteiligte Sensoren ausfallen. Ist das spurgeführte Fahrzeug delokalisiert, dann bedeutet dies, dass ein zu dem spurgeführten Fahrzeug gehörendes Fahrzeuggerät – mit beispielsweise fahrzeugbezogenen Komponenten, wie beispielsweise Komponenten für die Fahrzeugsteuerung, für die Zugbeeinflussung und für die Fahrzeugortung seine Überwachungsfunktion nicht mehr garantieren kann und einen restriktiven Zustand einnimmt. In diesem Zustand sind die Möglichkeiten zur Fahrtüberwachung stark eingeschränkt. Insbesondere bei fahrerlosem Bahnbetrieb sind die betrieblichen Auswirkungen erheblich, da gegebenenfalls erst Servicepersonal zum Fahrzeug gelangen muss, um die Betriebsbereitschaft des Zugbeeinflussungssystems wiederherzustellen oder die weitere Zugfahrt manuell zu steuern.
- Um die Lokalisierung zu erhalten hat man bisher häufig Ortsmarken in relativ kurzen Abständen vorgesehen, bei der Linienzugbeeinflussung LZB 80 zum Beispiel eine Kreuzungsstellendistanz im Abstand von 100 m und bis zu 12,8 km Schleifenlänge und bei der H-Bahn 25,6 cm Kreuzungsstellendistanz und bis zu 200 m Schleifenlänge.
- Außerdem hat man Satellitennavigationsdaten als weitere absolute Ortsinformation herangezogen, mit denen sich allerdings nur außerhalb eines Tunnels eine Positionsbestimmung durchführen lässt.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art derart auszugestalten, dass es auf vergleichsweise einfache Art und Weise eine genaue Bestimmung der Position eines spurgeführten Fahrzeugs ermöglicht.
- Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei dem Verfahren der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß mittels eines in Fahrzeuglängsrichtung gegenüber dem einen Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer versetzt angeordneten weiteren Ortsmarkeninformationen-Aufnehmers die Ortsmarkeninformationen jeweils derselben Ortsmarke noch einmal erfasst werden und eine Erzeugung weiterer positionsbestimmender Wegmesswerte angeregt wird.
- Es ist zwar aus europäischen Patentanmeldung
EP 0 761 522 A1 bekannt, zur Positionsbestimmung eines spurgeführten Fahrzeugs außer einem Wegmesssystem ein Objektsensorsystem und ein Drehwinkelmesssystem vorzusehen, jedoch werden die mittels dieser drei Messsysteme gewonnen Positionsresultate in einer Auswerteeinheit einem 2-von-3-Entscheidungsfindungsprozess unterworfen, um festzustellen, innerhalb welches vorgegebenen Positionsintervalls zwei der drei Positionsresultate liegen. - Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass mittels des weiteren Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer weitere positionsbestimmende Wegmesswerte erzeugt werden können mit der Möglichkeit, zum Bestimmen der Position des spurgeführten Fahrzeugs jeweils die genaueren Wegmesswerte heran zu ziehen, was zu einer hohen Genauigkeit bei der Positionsbestimmung führt.
- Das erfindungsgemäße Verfahren kommt in vorteilhafter Weise mit einer einzigen Wegmesseinrichtung aus, wenn von dem weiteren Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer die Wegmesseinrichtung unter jeweils erneuter Justierung zur Erzeugung der weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte angeregt wird.
- Es kann aber auch vorteilhaft sein, wenn von dem weiteren Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer eine mit ihm verbundene weitere Wegmesseinrichtung am Fahrzeug unter jeweils erneuter Justierung zur Erzeugung der weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte angeregt wird. Es stehen dann jeweils die einen und die weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte gleichzeitig zur Verfügung.
- Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die einen positionsbestimmenden Wegmesswerte auf die Einhaltung vorgegebener Toleranzgrenzen überwacht, und es werden bei positionsbestimmenden Wegmesswerten an einer Toleranzgrenze die weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte zum Bestimmen der Position des Fahrzeugs herangezogen, wenn die Toleranz der weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte kleiner als die Toleranzgrenze der einen positionsbestimmenden Wegmesswerte ist. Hierfür eignet sich besonders gut das oben erwähnte Verfahren mit zwei Wegmesseinrichtungen.
- Die Anordnung und Anbringung der beiden Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer am spurgeführten Fahrzeug kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in Fahrzeuglängsrichtung in unterschiedlicher Weise versetzt erfolgen.
- Um die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens optimal auszunutzen, wird es jedoch als vorteilhaft angesehen, wenn der eine Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer am Anfang des spurgeführtes Fahrzeugs und der andere Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer am Ende des spurgeführtes Fahrzeugs eingesetzt wird. Bei dieser Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden bis jeweils zum Eingreifen des weiteren Ortsmarkeninformationen-Aufnehmers zur Positionsbestimmung des Fahrzeugs die einen positionsbestimmenden Wegmesswerte und danach die weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte herangezogen werden. Der weitere Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer am Ende des spurgeführten Fahrzeugs erreicht die Ortsmarke erst um die Fahrzeit für eine der Länge des Fahrzeugs entsprechende Fahrstrecke verzögert und regt erst dann die Wegmesseinrichtung – oder ggf. die weitere Wegmesseinrichtung – unter erneuter Justierung zur Erzeugung der weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte an; die Positionsbestimmung erfolgt auf diese Weise besonders genau.
- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können die eine und ggf. auch die weitere Wegmesseinrichtung in unterschiedlicher Weise ausgebildet und in Bezug auf das Fahrzeuggerät des spurgeführten Fahrzeugs angeordnet sein. So kann es vorteilhaft sein, wenn eine in das Fahrzeuggerät des spurgeführten Fahrzeugs integrierte und mit der Wegmesseinrichtung verbundene Auswerteeinrichtung verwendet wird. Entsprechendes gilt für das erfindungsgemäße Verfahren mit zwei Wegmesseinrichtungen mit jeweils einer Auswerteeinrichtung.
- Es kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch vorteilhaft sein, wenn eine im spurgeführten Fahrzeug eigenständig vorhandene und mit der Wegmesseinrichtung verbundene Auswerteeinrichtung verwendet wird. Auch Auswerteeinrichtungen zu zwei Wegmesseinrichtungen können entsprechend eigenständig angeordnet verwendet werden.
- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können vorteilhaft Wegmesseinrichtungen mit Wegimpulsgebern, Radar-Entfernungsmessgeräten, Entfernungsmesseinrichtungen mit Beschleunigungssensoren, Entfernungsmessanordnungen mit Wirbelstromabtaster oder Entfernungsmesseinheiten mit optischem Schienenabtaster verwendet werden.
- Die Ortsmarkeninformationen können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in unterschiedlicher Weise generiert werden; als vorteilhaft wird es angesehen, wenn die Ortmarkeninformationen mittels am Gleis vorhandener fester Ortmarken erzeugt werden. Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens hat den Vorteil, dass auf am Gleis vorhandene feste Ortsmarken zurückgegriffen werden kann.
- Es ist aber gegebenenfalls auch vorteilhaft, als Ortsmarkeninformationen Satelliteninformationsdaten zu verwenden.
- Die Erfindung betrifft ferner eine Ortungseinrichtung zum Bestimmen der Position eines spurgeführten Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs, mit einer mittels jeweils am Gleis vorhandenen Ortsmarkeninformationen jeweils neu justierten Wegmesseinrichtung am Fahrzeug zur Gewinnung von positionsbestimmenden Wegmesswerten, wobei die Wegmesseinrichtung mit einem Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer verbunden ist, wie sie dem eingangs genannten Stand der Technik entnehmbar ist, und stellt sich die Aufgabe, diese Ortungseinrichtung derart fortzuentwickeln, dass mit ihr die Position eines spurgebundenen Fahrzeugs mit vergleichsweise geringem Aufwand genau ermittelt werden kann.
- Zur Lösung diese Aufgabe ist bei der Ortungseinrichtung erfindungsgemäß ein weiterer Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer in Fahrzeuglängsrichtung versetzt an dem Fahrzeug vorgesehen, wobei der weitere Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer geeignet ist, die Ortsmarkeninformationen jeweils derselben Ortsmarke noch einmal zu erfassen und eine Erzeugung weiterer positionsbestimmender Wegmesswerte anzuregen.
- Mit der erfindungsgemäßen Ortungseinrichtung lassen sich sinngemäß dieselben Vorteile erzielen, wie sie eingangs zum erfindungsgemäßen Verfahren aufgeführt sind.
- Bei der erfindungsgemäßen Ortungseinrichtung ist der weitere Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer vorteilhafterweise geeignet, die Wegmesseinrichtung unter jeweils erneuter Justierung zur Erzeugung der weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte anzuregen. Diese Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ortungseinrichtung benötigt also lediglich eine Wegmesseinrichtung.
- Vorteilhaft erscheint es auch, wenn mit dem weiteren Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer eine weitere Wegmesseinrichtung am Fahrzeug verbunden ist und der weitere Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer geeignet ist, die weitere Wegmesseinrichtung unter jeweils erneuter Justierung zur Erzeugung der weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte anzuregen. Ist bei einer solchen Ortungseinrichtung eine Auswerteanordnung mit beiden Wegmesseinnrichtungen verbunden und diese Auswerteanordnung geeignet, die einen positionsbestimmenden Wegmesswerte auf die Einhaltung vorgegebener Toleranzgrenzen zu überwachen und bei positionsbestimmenden Wegmesswerten an einer Toleranzgrenze die weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte zum Bestimmen der Position des Fahrzeugs heranzuziehen, wenn die Toleranz der weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte kleiner als die Toleranzgrenze der einen positionsbestimmenden Wegmesswerte ist, dann ist dadurch die Möglichkeit gegeben, jeweils besonders genau die Positionsbestimmung durchzuführen.
- Die Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer können in unterschiedlicher Weise am spurgeführten Fahrzeug versetzt angeordnet werden.
- Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn bei der erfindungsgemäßen Ortungseinrichtung der eine Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer am Anfang des Fahrzeugs und der weitere Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer am Ende des Fahrzeugs angeordnet ist.
- Ist diese Ausführungsform mit einer einzigen Wegmesseinrichtung ausgerüstet, dann ist die Wegmesseinrichtung vorteilhafterweise geeignet, bis zu ihrer Anregung durch den weiteren Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer zur Positionsbestimmung des Fahrzeugs die einen positionsbestimmenden Wegmesswerte und danach die weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte heranzuziehen. Dies hat den Vorteil, dass der weitere Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer am Ende des spurgeführten Fahrzeugs die Ortsmarke erst um die Fahrzeit für eine der Länge des Fahrzeugs entsprechende Fahrstrecke verzögert erreicht und erst dann eine Neujustierung der Wegmessung vornimmt; werden beispielweise Wegmesseinrichtungen mit jeweils einem Wegimpulsgeber verwendet, dann misst also zunächst der eine Wegimpulsgeber genau und dann der weitere Wegimpulsgeber bis der eine Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer die nächste Ortsmarke überfährt.
- Bei einer Ortungseinrichtung mit zwei Wegmesseinrichtungen kann auch eine gemeinsame Auswerteanordnung vorgesehen und geeignet sein, zur Positionsbestimmung des Fahrzeugs zunächst jeweils die einen positionsbestimmenden Wegmesswerte der einen Wegmesseinrichtung und nach Anregung der weiteren Wegmesseinricht durch den weiteren Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer die weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte heranzuziehen.
- Die Auswerteeinrichtung einer Ortungseinrichtung mit nur einer Wegmesseinrichtung kann in das Fahrzeuggerät des spurgebundenen Fahrzeugs integriert sein; Entsprechendes gilt hinsichtlich einer Auswerteanordnung bei einer Ortungseinrichtung mit zwei Wegmesseinrichtungen. Die Auswerteeinrichtung bzw. die Auswerteanordnung können aber auch eigenständig im Fahrzeug untergebracht sein.
- Vorteilhaft ist es ferner, wenn die Wegmesseinrichtungen mit Wegimpulsgebern, Radar-Entfernungsmessgeräten, Entfernungsmesseinrichtungen mit Beschleunigungssensoren, Entfernungsmessanordnungen mit Wirbelstromabtaster oder Entfernungsmesseinheiten mit optischem Schienenabtaster versehen sind.
- Die festen Ortsmarken können am Gleis vorhanden sein; es kann aber auch vorteilhaft sein, wenn die Ortsmarkeninformation Satellitennavigationstafeln sind.
- Zur weiteren Erläuterung der Erfindung ist in der Figur ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Ortungseinrichtung mit jeweils übereinstimmenden Wegmesseinrichtungen und Ortsmarkeninformationen-Aufnehmern am Anfang und am Ende des spurgeführten Fahrzeugs dargestellt.
- Die Figur zeigt ein spurgeführtes Fahrzeug
1 , das an seinem Anfang2 mit einer Wegmesseinheit3 in Form eines nur schematisch wiedergegebenen Wegimpulsgebers ausgerüstet ist. Außerdem ist benachbart zu der einen Wegmesseinheit3 eine weitere Wegmesseinheit4 angeordnet, die hier von einem Radarsensor gebildet ist. Beide Wegmesseinheiten3 und4 bilden eine Wegmesseinrichtung5 und sind in nicht dargestellter Weise mit einer Auswerteeinrichtung6 verbunden, die mit der Wegmesseinrichtung5 eine Wegmessanordnung7 bildet. Die Auswerteeinrichtung6 ist Bestandteil eines Fahrzeuggerätes8 , das außerdem eine Anordnung9 zur Ausführung weiterer Fahrzeugfunktionen, wie beispielsweise Zugsteuerung und Zugbeeinflussung, aufweist. - Das spurgeführte Fahrzeug
1 ist ferner mit einem Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer in Form eines Ortsmarkenlesers10 ausgerüstet, der mit einer nur schematisch dargestellten Ortsmarke11 dann zusammenwirkt und Ortsinformationen in nicht dargestellter Weise an die Auswerteeinrichtung6 liefert, wenn das spurgeführte Fahrzeug1 bei einer Bewegung in Richtung des Pfeiles12 mit seinem Ortsmarkenleser10 über die Ortsmarke11 hinweg fährt. Dargestellt sind in1 ferner schematisch Räder13 und14 auf nicht gezeigten Achsen des spurgeführten Fahrzeugs1 . - Gelangt das spurgeführte Fahrzeug
1 bei seiner Fahrt in den Bereich der Ortsmarke11 , dann werden Ortsmarkeninformationen zur Auswerteeinrichtung6 übertragen. Dabei werden in nicht dargestellter Weise sowohl der Wegimpulsgeber der einen Wegmesseinheit3 als auch der Radarsensor der weiteren Wegmesseinheit4 neu justiert; sie setzen ihre Wegmessung unter Erzeugung von Wegmesswerten fort. Die eine als Wegimpulsgeber ausgebildete Wegmesseinheit3 zeichnet sich durch Messwerte mit hoher Genauigkeit zu Beginn der Wegstrecke von der Ortsmarke10 ab aus, so dass diese Wegmesswerte als positionsbestimmende Wegmesswerte M1 zunächst zur Positionsbestimmung herangezogen werden. Der Radarsensor der weiteren Wegmesseinheit4 ist zunächst relativ ungenau, insbesondere bei geringen Geschwindigkeiten. Allerdings ändert sich dies bei höheren Geschwindigkeiten. - Das dargestellte Fahrzeug
1 weist eine weitere Wegmessanordnung20 an seinem Ende21 auf. Diese Wegmessanordnung20 ist entsprechend der einen Wegmessanordnung7 aufgebaut, enthält also eine weitere Wegmesseinrichtung22 mit einer ergänzenden Wegmesseinheit23 in Form eines Wegimpulsgebers sowie eine weitere ergänzende Wegmesseinheit24 als einen weiteren Radarsensor. Bestandteil der weiteren Wegmessanordnung20 ist ferner eine weitere Auswerteeinrichtung25 entsprechend der einen Auswerteeinrichtung6 . Die Auswerteeinrichtung25 ist Bestandteil eines weiteren Fahrzeuggerätes26 , das außerdem eine Anordnung27 zur Ausführung weiterer Fahrzeugfunktionen, wie beispielsweise Zugsteuerung und Zugbeeinflussung, aufweist. - Gelangt das spurgeführte Fahrzeug
1 bei einer Fahrt in Richtung des Pfeiles12 mit seinem Ortsmarkenleser10 in den Bereich der Ortsmarke11 , dann wird der Wegimpulsgeber der einen Wegmesseinheit3 neu justiert, und es werden die von dieser Wegmesseinheit gelieferten einen Wegmesswerte als positionsbestimmende Wegmesswerte M1 von der einen Auswerteeinrichtung6 zur Positionsbestimmung herangezogen. Dies erfolgt solange, bis das spurgeführte Fahrzeug1 mit seinem weiteren Ortsmarkenleser28 in den Bereich der Ortsmarke11 kommt. Zu diesem Zeitpunkt wird durch die von der weiteren Auswerteeinrichtung25 empfangenen Ortsmarkeninformationen der Ortsmarke11 der Wegimpulsgeber der einen ergänzenden Wegmesseinheit23 neu justiert, und es werden seine Wegmesswerte als weitere positionsbestimmende Wegmesswerte M2 zu der weiteren Auswerteinrichtung25 übertragen. Die weitere Auswerteinrichtung25 übernimmt nun die Positionsbestimmung des spurgeführten Fahrzeugs1 . Dies währt so lange, bis das spurgeführte Fahrzeug1 mit seinem Ortsmarkenleser10 eine weitere, in der2 nicht dargestellte Ortsmarke passiert, woraufhin dann wieder die eine Wegmesseinheit3 neu justiert wird und ihre Wegmesswerte als die einen positionsbestimmenden Wegmesswerte nunmehr wieder zur Positionsbestimmung von der Auswerteinrichtung6 herangezogen werden. Dies bedeutet, dass beispielsweise bei einem Abstand von 500 Metern der Ortsmarke11 von einer nächsten in Richtung des Pfeiles12 positionierten weiteren Ortsmarke und einer Zuglänge von beispielsweise 300 Metern mit der einen Wegmesseinheit3 300 Meter Wegstrecke des spurgeführten Fahrzeuges1 und von der einen ergänzenden Wegmesseinheit23 in der weiteren Wegmesseinrichtung22 der Wegmessanordnung20 am Ende21 des Fahrzeugs1 die restlichen 200 Meter hinsichtlich der Positionsbestimmung des spurgeführtes Fahrzeugs1 kontrolliert werden. Beträgt in einem anderen angenommenen Fall der Abstand der Ortsmarken wiederum 500 Meter, hat aber der Zug nur eine Länge von 100 Metern, dann werden die Wegmesswerte der einen Wegmesseinheit3 über 100 Meter und die weiteren Wegmesswerte der einen ergänzenden Wegmesseinheit23 für die restlichen 400 Meter benutzt. Das spurgeführte Fahrzeug1 misst also überwiegend mit der einen ergänzenden Wegmesseinheit23 am Ende21 des Fahrzeugs1 und nur für eine Fahrzeuglänge nach der Überfahrt der jeweiligen Ortsmarke mit der einen Wegmesseinheit3 am Anfang2 des spurgeführtes Fahrzeugs. Dadurch ergibt sich eine erhebliche Verbesserung der Genauigkeit bei der Positionsbestimmung des Fahrzeugs1 . - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
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- EP 0761522 A1 [0008]
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Buch "Bahnsicherungstechnik" von S. Fenner, B. Naumann, J. Trinckauf, 2003, Seiten 424 und 425 [0002]
Claims (15)
- Verfahren zum Bestimmen der Position eines spurgeführten Fahrzeugs (
1 ), insbesondere eines Schienenfahrzeugs, mit einer mittels an Ortsmarken (11 ) am Gleis bereit gestellten Ortsmarkeninformationen jeweils neu justierten Wegmesseinrichtung (5 ) am Fahrzeug (1 ) zur Gewinnung von positionsbestimmenden Wegmesswerten (M1), wobei die Ortsmarkeninformationen mittels eines mit der Wegmesseinrichtung (5 ) verbundenen Ortsmarkeninformationen-Aufnehmers (10 ) erfasst werden, dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines in Fahrzeuglängsrichtung gegenüber dem einen Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer (10 ) versetzt angeordneten weiteren Ortsmarkeninformationen-Aufnehmers (28 ) die Ortsmarkeninformationen jeweils derselben Ortsmarke (11 ) noch einmal erfasst werden und eine Erzeugung weiterer positionsbestimmender Wegmesswerte (M2) angeregt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass von dem weiteren Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer die Wegmesseinrichtung unter jeweils erneuter Justierung zur Erzeugung der weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte angeregt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass von dem weiteren Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer (
28 ) eine mit ihm verbundene weitere Wegmesseinrichtung (22 ) am Fahrzeug (1 ) unter jeweils erneuter Justierung zur Erzeugung der weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte (M2) angeregt wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die einen positionsbestimmenden Wegmesswerte auf die Einhaltung vorgegebener Toleranzgrenzen überwacht werden und bei positionsbestimmenden Wegmesswerten an einer Toleranzgrenze die weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte zum Bestimmen der Position des Fahrzeugs herangezogen werden, wenn die Toleranz der weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte kleiner als die Toleranzgrenze der einen positionsbestimmenden Wegmesswerte ist.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der eine Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer (
10 ) am Anfang (2 ) des spurgeführtes Fahrzeugs (1 ) und der andere Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer (28 ) am Ende (2 ) des spurgeführtes Fahrzeugs (1 ) eingesetzt wird. - Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bis zur Anregung durch den weiteren Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer (
28 ) zur Positionsbestimmung des Fahrzeugs (1 ) die einen positionsbestimmenden Wegmesswerte (M1) und danach die weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte (M2) herangezogen werden. - Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in das Fahrzeuggerät des spurgeführten Fahrzeugs integrierte und mit den Wegmesseinrichtungen (
5 ,22 ) verbundene Auswerteeinrichtungen (6 ,25 ) verwendet werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im spurgeführten Fahrzeug eigenständig vorhandene Auswerteeinrichtungen der Wegmessanordnungen verwendet werden.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Wegmesseinrichtungen (
5 ,22 ) mit Wegimpulsgebern (3 ,23 ), Radar-Entfernungsmessgeräten (4 ,24 ), Entfernungsmesseinrichtungen mit Beschleunigungssensoren, Entfernungsmessanordnungen mit Wirbelstromabtaster oder Entfernungsmesseinheiten mit optischem Schienenabtaster verwendet werden. - Ortungseinrichtung zum Bestimmen der Position eines spurgeführten Fahrzeugs (
1 ), insbesondere eines Schienenfahrzeugs, mit einer mittels an Ortsmarken (11 ) am Gleis vorhandenen Ortsmarkeninformationen jeweils neu justierten Wegmesseinrichtung (5 ) am Fahrzeug (1 ) zur Gewinnung von positionsbestimmenden Wegmesswerten (M1), wobei die Wegmesseinrichtung (5 ) mit einem Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer (10 ) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein weiterer Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer (28 ) in Fahrzeuglängsrichtung gegenüber dem einen Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer (10 ) versetzt an dem Fahrzeug (1 ) vorgesehen ist, wobei der weitere Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer (28 ) geeignet ist, die Ortsmarkeninformationen jeweils derselben Ortsmarke (11 ) noch einmal zu erfassen und eine Erzeugung weiterer positionsbestimmender Wegmesswerte (M2) anzuregen. - Ortungseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer geeignet ist, die Wegmesseinrichtung unter jeweils erneuter Justierung zur Erzeugung der weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte anzuregen.
- Ortungseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem weiteren Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer (
28 ) eine weitere Wegmesseinrichtung (22 ) am Fahrzeug (1 ) verbunden ist und der weitere Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer (28 ) geeignet ist, die weitere Wegmesseinrichtung (22 ) unter jeweils erneuter Justierung zur Erzeugung der weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte (M2) anzuregen. - Ortungseinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit der Wegmesseinrichtung verbundene Auswerteeinrichtung geeignet ist, die einen positionsbestimmenden Wegmesswerte auf die Einhaltung vorgegebener Toleranzgrenzen zu überwachen und bei positionsbestimmenden Wegmesswerte an einer Toleranzgrenze die weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte zum Bestimmen der Position des Fahrzeugs heranzuziehen, wenn die Toleranz der weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte kleiner als die Toleranzgrenze der einen positionsbestimmenden Wegmesswerte ist.
- Ortungseinrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der eine Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer (
10 ) am Anfang (2 ) des spurgeführtes Fahrzeugs (1 ) und der andere Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer (28 ) am Ende (2 ) des spurgeführtes Fahrzeugs (1 ) angeordnet ist. - Ortungseinrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Wegmesseinrichtung geeignet ist, bis zu ihrer Anregung durch den weiteren Ortsmarkeninformationen-Aufnehmer zur Positionsbestimmung des Fahrzeugs (
1 ) die einen positionsbestimmenden Wegmesswerte und danach die weiteren positionsbestimmenden Wegmesswerte heranzuziehen.
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