DE102015203023A1 - Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugreifens - Google Patents
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Abstract
Um ein Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugreifens bereitzustellen, mit dem ein Fahrzeugreifen auf einfache Weise hergestellt werden kann, wird ein Verfahren mit folgenden Schritten vorgeschlagen: a) Bereitstellen einer Frontmaschine (1) mir einer Reifenbautrommel (2), wobei die Frontmaschine (1) frei beweglich auf einem Boden verfahrbar ausgestaltet ist, b) Bereitstellen einer Vielzahl von frei beweglichen und automatisch verfahrbaren Servicern (8, 9, 10, 11, 16), wobei auf jedem Servicer (8, 9, 10, 11, 16) mindestens zwei Auswickelstationen (12, 13, 14) angeordnet sind, c) Positionieren der Frontmaschine (1) vor einem Servicer (8, 9, 10, 11, 16), d) Durchführen eines Fertigungschrittes mit dem Servicer (8, 9, 10, 11, 16), wobei mit der ersten Auswickelstation (12) auf dem Servicer (8, 9, 10, 11, 16) das Reifenbauteil auf die Frontmaschine (1) transferiert wird, e) Positionieren der Frontmaschine (1) vor einem weiteren Servicer (12) zum Aufbringen eines weiteren Reifenbauteiles, f) Fertigstellen des Fahrzeugreifens mit weiteren Schritten.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugreifens.
- Bei einem herkömmlichen Verfahren zur Herstellung von Fahrzeugreifen werden im Allgemeinen eine Frontmaschine mit einer Reifenbautrommel und eine verschiedene Anzahl von Servicern eingesetzt, die jeweils ortsfest zueinander fixiert sind. Die Servicer dienen unter anderem dazu, unterschiedliche Reifenbauteile an der Frontmaschine bereitzustellen, die bei einem bestimmten Fertigungsschritt auf die Reifenbautrommel transferiert werden. Für jedes Reifenbaumeterial ist im Allgemeinen nur eine Auswickelstation je Servicer vorgesehen. Dadurch führt ein Umrüsten auf ein anderes Produkt oder ein Nachfüllen mit neuem Reifenbaumaterial jedesmal zu einem Maschinenstillstand. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass bei einer Änderung der Reifenkonstruktion, z.B. beim Ergänzen von Reifenbauteilen, eine unterschiedliche Anzahl von Servicern komplett umgebaut werden müssen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Fahrzeugreifen bereitzustellen. Durch das Verfahren sollen mit einer hohen Flexibilität unterschiedliche Reifenkonstruktionen hergestellt werden können.
- Gelöst wird die Aufgabe gemäß Anspruch 1 dadurch, dass ein Verfahren mit folgenden Schritten eingesetzt wird:
- a) Bereitstellen einer Frontmaschine mir einer Reifenbautrommel, wobei die Frontmaschine frei beweglich auf einem Boden verfahrbar ausgestaltet ist,
- b) Bereitstellen einer Vielzahl von frei beweglichen und automatisch verfahrbaren Servicern, wobei auf jedem Servicer mindestens zwei Auswickelstationen angeordnet sind, wobei die Auswickelstationen mit unterschiedlichen Reifenbauteilen bestückt sind,
- c) Positionieren der Frontmaschine vor einem Servicer,
- d) Durchführen eines Fertigungschrittes mit dem Servicer, wobei mit der ersten Auswickelstation auf dem Servicer das Reifenbauteil auf die Frontmaschine transferiert wird, wobei die zweite Auswickelstation auf dem Servicer sich in einer Warteposition befindet, wobei die zweite Auswickelstation bei einem Leerlaufen der ersten Auswickelstation zum Einsatz kommt, wobei jeder Auswickelstation ein austauschbarer und verfahrbarer Ladungsträger mit Reifenbauteil-Material zugeordnet ist, wobei der Ladungsträger im leeren Zustand automatisiert zu einer Vorbereitungsmaschine verfahren wird, der Ladungsträger mit der Vorbereitungsmaschine mit neuen Reifenbaumaterial befüllt wird und der Ladungsträger zur Vorbereitungsmaschine zurück verfahren wird,
- e) Positionieren der Frontmaschine vor einem weiteren Servicer zum Aufbringen eines weiteren Reifenbauteiles, wobei die Frontmaschine, die einzelnen Servicer und die einzelnen Ladungsträger mit einem übergeordneten Steuerungssystem automatisiert in die jeweils vorgegebene Position verfahren werden, wobei das Steuerungssystem in Abhängigkeit der Reifenkonstruktion für jeden Fertigungsauftrag automatisiert eine Auswahl für die einzusetzenden Servicer trifft,
- f) Fertigstellen des Fahrzeugreifens mit weiteren Schritten.
- Ein Vorteil der Erfindung ist insbesondere darin zu sehen, dass durch das Verfahren auf einfache Weise ein Fahrzeugreifen hergestellt werden kann. Das neue Herstellungsverfahren führt insbesondere zu einer Verminderung von Rüst- und Materialwechselzeiten, da jedem Servicer 2 Auswickelstationen zugeordnet sind. Die zweite Auswickelstation befindet sich im Allgemeinen in einer Warteposition und kann gleich nach dem Leerlaufen der ersten Auswickelstation eingesetzt werden. Weiterhin ist eine flexible und modulare Maschinenanordnung realisierbar, um beispielsweise zusätzliche Reifenbauteile auf einfache Weise im Fertigungsprozess zu integrieren. Auf diese Weise wird die Umrüstzeit bei einer Änderung der Reifenkonstruktion wesentlich reduziert.
- In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Frontmaschine auf einer Fertigungsstrecke automatisiert an einen Versorgungspunkt vor einem Servicer ankoppelt und anschließend schrittweise zum nächsten Servicer mit einem weiteren Versorgungspunkt verfahren wird. Dadurch lässt sich der Fertigungsprozess auf einfache Weise an die jeweilige geforderte Reifenkonstruktion anpassen. Durch die automatisierte Ankopplung der Frontmaschine an den Versorgungspunkt kann ebenfalls eine geringe Zykluszeit erreicht werden.
- In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Servicer automatisiert aus einer Warteposition heraus an die Fertigungsstrecke verfahren wird. Dadurch lässt sich auf einfache Weise ein weiteres Reifenbauteil in den Fertigungsprozess integrieren. Für bestimmte Reifenkonstruktion ist es erforderlich, dass die Reifenkarkasse aus 2 oder mehreren Karkasseinlagen besteht.
- In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Frontmaschine ortsfest positioniert wird und die einzelnen Servicer nacheinander vor die Frontmaschine verfahren werden. In Abhängigkeit von der Reifenkonstruktion könnte dadurch die Zykluszeit reduziert werden.
- In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Frontmaschine und/ oder die Servicer nach der Abarbeitung eines Fertigungsauftrages in einen Bereich verfahren werden in dem die Frontmaschine und/ oder die Servicer gerüstet und/oder gewartet werden.
- Dadurch können die Frontmaschine oder die einzelnen Servicer außerhalb des Bereiches der Fertigungsstrecke gerüstet und gewartet werden.
- Anhand eines Ausführungsbeispieles soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:
-
1 : ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens. - Die
1 zeigt die Anordnung der unterschiedlichen Herstellungsmaschinen in einer Aufsicht. Alle Herstellungskomponenten sind lediglich schematisch dargestellt. Die Frontmaschine1 weist unter anderem eine Reifenbautrommel2 auf. Vor der Frontmaschine1 ist der erste Servicer8 positioniert, der eine erste Auswickelstation12 und eine zweite Auswickelstation13 umfasst. Der erste Servicer8 ist beispielsweise für das Aufbringen der Reifeninnenseele vorgesehen. Beide Auswickelstationen12 und13 sind mit Reifeninnenseelenmaterial befüllt. Nachdem mit dem ersten Servicer8 die Reifeninnenseele auf die Reifenbautrommel12 gewickelt wurde, ist der erste Fertigungsschritt abgeschlossen. Anschließend wird die Frontmaschine1 automatisiert zum nächsten Versorgungspunkt5 verfahren. Vor diesem Versorgungspunkt5 steht der zweite Servicer9 bereit, der beispielsweise für das Aufbringen der ersten Karkasseinlage vorgesehen ist. Die Frontmaschine1 wird entlang der Fertigungsstrecke4 bewegt. Der dritte Servicer11 weist ebenfalls die beiden dargestellten Auswickelstationen auf. Mit diesem Servicer werden beispielsweise die Seitenwände auf die Reifenbautrommel transferriert. Die zweite Auswickelstation auf dem vierten Servicer11 wurde mit einem neuen Ladungsträger18 befüllt. Bei dem Ladungsträger handelt es sich um eine Kassette, die beispielsweise mit Seitenwandmaterial befüllt ist. Das Befüllen des Ladungsträgers18 erfolgt an der Vorbereitungsmaschine15 . Der leere Ladungsträger18 wird automatisiert zur Vorbereitungsmaschine15 verfahren. Nachdem der Ladungsträger18 automatisiert befüllt worden ist, fährt der Ladungsträger18 wieder zurück zu dem vierten Servicer11 . Der dritte Servicer10 befindet sich in einer Warteposition mit einem Reifenbauteil für eine zweite Karkasseinlage. Bei einer Änderung der Reifenkonstruktion, die beispielsweise eine zweite Karkasseinlage erfordert, kommt der dritte Servicer10 zum Einsatz. Zu diesem Zweck wird der dritte Servicer10 an die Fertigungsstrecke4 herangefahren und zwischen den beiden dargstellten Servicern positioniert. Vor dem vierten Versorgungspunkt7 ist ein fünfter Servicer16 für weitere optionale Reifenbauteile positioniert. Die Frontmaschine steuert mit dem Steuerungssystem17 automatisiert die jeweils erforderlichen Versorgungspunkte an. Auf diese Weise wird schrittweise die Reifenkarkasse für den Fahrzeugreifen hergestellt. Weitere Schritte für die Reifenherstellung umfassen beispielsweise das Aufbringen des Reifengürtels und die Reifenvulkanisation, die in der Figur nicht dargestellt sind. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Frontmaschine
- 2
- Reifenbautrommel
- 3
- Verfahrrichtung der Frontmaschine
- 4
- Fertigungstrecke
- 5
- zweiter Versorgungspunkt
- 6
- dritter Versorgungspunkt
- 7
- vierter Versorgungspunkt
- 8
- Servicer 1 für Reifeninnenseele
- 9
- Servicer 2 für erste Karkasseinlage
- 10
- Servicer 3 für zweite Karkasseinlage
- 11
- Servicer 4 für Seitenwand
- 12
- erste Auswickelstation
- 13
- zweite Auswickelstation
- 14
- zweite Auswickelstation auf Servicer 4
- 15
- Vorbereitungsmaschine
- 16
- Servicer 5 für weiteres Reifenbauteil
- 17
- Steuerungssystem
- 18
- Ladungsträger
Claims (5)
- Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugreifens mit einer Reifenkarkasse, Reifenwülsten mit Kernen, einem Reifengürtel und einem Laufstreifen mit folgenden Schritten: a) Bereitstellen einer Frontmaschine (
1 ) mir einer Reifenbautrommel (2 ), wobei die Frontmaschine (1 ) frei beweglich auf einem Boden verfahrbar ausgestaltet ist, b) Bereitstellen einer Vielzahl von frei beweglichen und automatisch verfahrbaren Servicern (8 ,9 ,10 ,11 ,16 ), wobei auf jedem Servicer (8 ,9 ,10 ,11 ,16 ) mindestens zwei Auswickelstationen (12 ,13 ,14 ) angeordnet sind, wobei die Auswickelstationen (12 ,13 ,14 ) mit unterschiedlichen Reifenbauteilen bestückt sind, c) Positionieren der Frontmaschine (1 ) vor einem Servicer (8 ,9 ,10 ,11 ,16 ), d) Durchführen eines Fertigungschrittes mit dem Servicer (8 ,9 ,10 ,11 ,16 ), wobei mit der ersten Auswickelstation (12 ) auf dem Servicer (8 ,9 ,10 ,11 ,16 ) das Reifenbauteil auf die Frontmaschine (1 ) transferiert wird, wobei die zweite Auswickelstation (13 ) auf dem Servicer (8 ,9 ,10 ,11 ,16 ) sich in einer Warteposition befindet, wobei die zweite Auswickelstation (13 ) bei einem Leerlaufen der ersten Auswickelstation (12 ) oder bei einem Wechsel auf ein neues Reifenprodukt zum Einsatz kommt, wobei jeder Auswickelstation (12 ,13 ,14 ) ein austauschbarer und verfahrbarer Ladungsträger (18 ) mit Reifenbauteil-Material zugeordnet ist, wobei der Ladungsträger (18 ) im leeren Zustand automatisiert zu einer Vorbereitungsmaschine (15 ) oder zu einem Lager verfahren wird, der Ladungsträger (18 ) mit der Vorbereitungsmaschine (15 ) mit neuen Reifenbaumaterial befüllt wird und der Ladungsträger (18 ) zum Servicer (8 ,9 ,10 ,11 ,16 ) oder zum Lager zurück verfahren wird, e) Positionieren der Frontmaschine (1 ) vor einem weiteren Servicer (12 ) zum Aufbringen eines weiteren Reifenbauteiles, wobei die Frontmaschine (1 ), die einzelnen Servicer (8 ,9 ,10 ,11 ,16 ) und die einzelnen Ladungsträger (18 ) mit einem übergeordneten Steuerungssystem (17 ) automatisiert in die jeweils vorgegebene Position verfahren werden, wobei das Steuerungssystem (17 ) in Abhängigkeit der Reifenkonstruktion für jeden Fertigungsauftrag automatisiert eine Auswahl für die einzusetzenden Servicer (8 ,9 ,10 ,11 ,16 ) trifft, f) Fertigstellen des Fahrzeugreifens mit weiteren Schritten. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontmaschine (
1 ) auf einer Fertigungsstrecke (4 ) automatisiert an einen Versorgungspunkt (5 ,6 ,7 ) vor einem Servicer (8 ,9 ,10 ,11 ,16 ) ankoppelt und anschließend schrittweise zum nächsten Servicer (8 ,9 ,10 ,11 ,16 ) mit einem weiteren Versorgungspunkt (5 ,6 ,7 ) verfahren wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Servicer (
8 ,9 ,10 ,11 ,16 ) automatisiert aus einer Warteposition heraus an die Fertigungsstrecke (4 ) verfahren wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontmaschine (
1 ) ortsfest positioniert wird und die einzelnen Servicer (8 ,9 ,10 ,11 ,16 ) nacheinander vor die Frontmaschine verfahren werden. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontmaschine (
1 ) und/ oder die Servicer (8 ,9 ,10 ,11 ,16 ) nach der Abarbeitung eines Fertigungsauftrages in einen Bereich verfahren werden in dem die Frontmaschine (1 ) und/ oder die Servicer (8 ,9 ,10 ,11 ,16 ) gerüstet und/oder gewartet werden.
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DE102015203023A1 true DE102015203023A1 (de) | 2016-08-25 |
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ID=56577220
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DE102015203023.7A Withdrawn DE102015203023A1 (de) | 2015-02-19 | 2015-02-19 | Verfahren zur Herstellung eines Fahrzeugreifens |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
IT201900024688A1 (it) * | 2019-12-19 | 2021-06-19 | Pirelli | Metodo ed impianto per la produzione di pneumatici per ruote di veicoli |
-
2015
- 2015-02-19 DE DE102015203023.7A patent/DE102015203023A1/de not_active Withdrawn
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