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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs, bei dem ein Bild eines Aufnahmebereichs aufgenommen wird und das Bild auf einer Anzeigefläche des Fahrzeugs dargestellt wird.
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Fahrzeuginsassen können einen Fahrzeuginnenraum, bedingt durch eine Bauart eines Fahrzeugs, als beengend wahrnehmen. Insbesondere bei Fahrzeugen, die im öffentlichen Personenverkehr eingesetzt werden, ist dies oftmals der Fall. Denn diese Fahrzeuge sind dazu ausgelegt, möglichst viele Fahrgäste auf einmal zu befördern, und weisen deshalb eine Vielzahl von Sitzplätzen auf engem Raum auf. Gepäckablagen, Toilettenräume, niedrige Decken und/oder Abteiltrennwände erzeugen bei den Fahrzeuginsassen ein zusätzliches Gefühl der Enge.
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Zur Lösung dieses Problems verfolgen einige Fahrzeughersteller den Ansatz, die Fahrzeuginnenräume ihrer Fahrzeuge weniger kompakt auszugestalten als es grundsätzlich möglich wäre. Durch eine weniger kompakte Ausgestaltung des Fahrzeuginnenraums kann ein solches Fahrzeug jedoch weniger Sitzplätze bereitstellen und entsprechend weniger Fahrgäste auf einmal befördern.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren anzugeben, durch welches eine kompakte Bauweise des Fahrzeugs ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei dem erfindungsgemäß der Aufnahmebereich hinter der Anzeigefläche angeordnet ist.
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Sinnvollerweise ist ein vor der Anzeigefläche angeordneter Raumbereich solch ein Raumbereich, aus dem ein Blick auf die Anzeigefläche möglich ist. Entsprechend ist ein hinter der Anzeigefläche angeordneter Raumbereich sinnvollerweise ein Raumbereich, aus dem ein Blick auf die Anzeigefläche nicht möglich ist.
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Die Anzeigefläche kann vor einem Fahrzeugelement angeordnet sein, welches einem Fahrzeuginsassen seine Sicht in eine Blickrichtung versperrt, z.B. in eine Blickrichtung in Fahrzeuglängsrichtung und/oder quer zur Fahrzeuglängsrichtung. Das Fahrzeugelement kann für den Fahrzeuginsassen also ein Sichthindernis darstellen. Alternativ kann die Anzeigefläche eine Fläche eines solchen Fahrzeugelements sein, welches ein Sichthindernis darstellt. Dadurch, dass auf der Anzeigefläche ein Bild eines Aufnahmebereichs dargestellt wird, der hinter der Anzeigefläche angeordnet ist, kann beim Fahrzeuginsassen der visuelle Eindruck erzeugt werden, er könnte durch das Fahrzeugelement hindurch schauen. Auf diese Weise können bauliche Sichthindernisse kaschiert werden.
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Die Erfindung ermöglicht es also, ein Raumgefühl des Fahrzeuginsassen zu verändern. Insbesondere kann das Raumgefühl des Fahrzeuginsassen dahingehend verbessert werden, dass dieser einen Fahrzeuginnenraum größer wahrnimmt als der Fahrzeuginnenraum tatsächlich ist. Unter einem Fahrzeuginnenraum kann ein durch einen Wagenkasten des Fahrzeugs eingeschlossener Raum verstanden werden.
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Durch eine solche Veränderung des Raumgefühls des Fahrzeuginsassen kann eine kompaktere Bauweise des Fahrzeugs erreicht werden, ohne dass der Fahrzeuginsasse ein Gefühl der Enge empfindet.
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Das Fahrzeug kann ein für den Personenverkehr, insbesondere öffentlichen Personenverkehr, vorbereitetes Fahrzeug sein. Beispielsweise kann das Fahrzeug ein Bus, ein Schiff, ein Flugzeug oder ein Schienenfahrzeugwagen sein. Ein Schienenfahrzeugwagen kann insbesondere ein einzelner Wagen eines Schienenfahrzeugverbands sein. Ferner kann es sich bei dem Schienenfahrzeugwagen z.B. um einen Triebwagen oder um einen Wagen ohne eigenen Antrieb handeln.
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Durch eine kompaktere Bauweise des Fahrzeugs und/oder durch eine Komfortsteigerung für Fahrgäste, die auf ein großzügigeres Raumgefühl zurückgeführt werden kann, wird es einem Fahrzeugbetreiber ermöglicht, mehr Fahrgäste auf einmal im Fahrzeug zu befördern.
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Dadurch, dass der Fahrzeuginsasse sehen kann, was auf einer ihm abgewandten Seite eines Sichthindernisses geschieht, können Gefahrensituationen im Fahrzeug leichter erkannt werden. Zudem kann eine Orientierung des Fahrzeuginsassen im Fahrzeug erleichtert werden, insbesondere wenn beim Fahrzeuginsassen der visuelle Eindruck erzeugt wird, er könnte durch ein Sichthindernis hindurchschauen.
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In bevorzugter Weise ist das Bild ein Bestandteil einer Abfolge von Bildern des Aufnahmebereichs. Das Bild kann also insbesondere ein Bestandteil einer Videoaufnahme sein. Weiter kann die Abfolge von Bildern z.B. eine mittels eines Aufnahmegeräts aufgenommene Abfolge von Bildern sein. Vorzugsweise werden mehrere, insbesondere alle, Bilder der Abfolge auf der Anzeigefläche dargestellt.
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Ferner kann das Bild vollständig oder teilweise dargestellt werden. Bei einer teilweisen Darstellung des Bilds ist es z.B. möglich, dass mehrere, insbesondere nicht zusammenhängende Abschnitte des Bilds dargestellt werden.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn das Bild in Echtzeit dargestellt wird. Unter einer Darstellung in Echtzeit kann vorliegend eine solche Darstellung aufgefasst werden, bei der zwischen einem Aufnahmezeitpunkt des Bilds und einem Darstellungszeitpunkt des Bilds höchstens eine Zeitspanne von einer 1 s liegt, vorzugsweise höchstens eine Zeitspanne von 0,5 s liegt.
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Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass eine Fläche eines Wandungselements des Fahrzeugs die Anzeigefläche ausbildet. Auf diese Weise kann ein bereits vorhandenes Element des Fahrzeugs als Anzeigefläche benutzt werden. Zweckmäßigerweise wird das Bild an einem Projektor, insbesondere einen Videoprojektor, übermittelt. Weiter ist es zweckmäßig, wenn das Bild mittels des Projektors auf die Anzeigefläche projiziert wird.
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In einer anderen vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist die Anzeigefläche ein Bestandteil eines Anzeigegeräts. Ein Vorteil dieser Ausführung ist, dass auf einem Projektor zur Darstellung des Bilds prinzipiell verzichtet werden kann. Sinnvollerweise wird das Bild an das Anzeigegerät übermittelt. Außerdem ist es zweckmäßig, wenn das Anzeigegerät an einem Wandungselement des Fahrzeugs befestigt ist.
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Ein Wandungselement des Fahrzeugs kann unter anderem eine Wand, eine Decke, ein Boden, eine Tür oder eine Wandung eines beliebigen anderen Fahrzeugelements sein.
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Vorzugsweise wird das Bild von einem Aufnahmegerät aufgenommen. Das Aufnahmegerät kann z.B. im Fahrzeuginnenraum, insbesondere in einem Fahrgastraum, des Fahrzeugs angeordnet sein. In bevorzugter Weise ist außerdem der Aufnahmebereich im Fahrzeuginnenraum, insbesondere im Fahrgastraum, angeordnet. Darüber hinaus ist die Anzeigefläche sinnvollerweise im Fahrzeuginnenraum, insbesondere im Fahrgastraum, angeordnet.
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Als Fahrgastraum kann ein Raum des Fahrzeugs aufgefasst werden, welcher für einen Aufenthalt von einem oder mehreren Fahrgästen vorgesehen ist. Sinnvollerweise ist der Fahrgastraum ein Teil des Fahrzeugsinnenraums. Der Fahrgastraum kann z.B. einen Einstiegs- bzw. Ausstiegsbereich umfassen. Außerdem kann der Fahrgastraum einen Sitzplatzbereich, einen Mittelgang und/oder einen Toilettenraum umfassen. Darüber hinaus kann der Fahrgastraum ein Bordbistro bzw. ein Bordrestaurant umfassen.
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Ferner kann der Fahrgastraum in mehrere Abschnitte, insbesondere in mehrere Abteile, unterteilt sein, z.B. durch ein oder mehrere Trennelemente. Solch ein den Fahrgastraum in mehrere Abschnitte unterteilendes Trennelement kann beispielsweise eine Wand oder eine Tür sein. Durch die Darstellung des aufgenommenen Bilds, insbesondere auf eine Fläche des Trennelements oder auf einem am Trennelement befestigten Anzeigegerät, kann beim Fahrzeuginsassen der visuelle Eindruck erzeugt werden, er könnte durch das Trennelement hindurchsehen. Somit kann beim Fahrzeuginsassen der Eindruck entstehen, er könnte von einem Abschnitt des Fahrzeugs, in welchem er sich befindet, in einen anderen Abschnitt schauen.
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Weiterhin kann das Aufnahmegerät an einer Außenseite des Fahrzeugs angeordnet sein. In diesem Fall ist der Aufnahmebereich sinnvollerweise außerhalb des Fahrzeugs angeordnet. Auf diese Weise kann durch die Darstellung des aufgenommenen Bilds beim Fahrzeuginsassen der visuelle Eindruck erzeugt werden, er könnte vom Fahrgastraum aus dem Fahrzeug herausschauen.
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Des Weiteren ist es zweckmäßig, wenn das Bild vom Aufnahmegerät per Funk oder kabelgebunden an eine Rechnereinheit übermittelt wird. Die Rechnereinheit kann das Bild unter anderem verarbeiten und/oder an das Anzeigegerät bzw. den Projektor übermitteln, insbesondere wenn eine vorgegebene Bedingung erfüllt ist. Die Übermittlung des Bilds an das Anzeigegerät bzw. den Projektor kann per Funk oder kabelgebunden erfolgen.
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Ferner kann das Fahrzeug an ein weiteres Fahrzeug, insbesondere an einen Schienenfahrzeugwagen, gekuppelt sein. In diesem Fall ist es möglich, dass das Bild von einem in einem Fahrzeuginnenraum, insbesondere in einem Fahrgastraum, des weiteren Fahrzeugs angeordneten Aufnahmegerät aufgenommen wird. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn der Aufnahmebereich im Fahrzeuginnenraum, insbesondere im Fahrgastraum, des weiteren Fahrzeugs angeordnet ist. Auf diese Weise kann durch die Darstellung des aufgenommenen Bild beim Fahrzeuginsassen der visuelle Eindruck erzeugt werden, er könne vom Fahrzeug in das weitere Fahrzeug schauen. Außerdem kann auf diese Weise ein Sicherheitsgefühl eines Fahrgastes gesteigert werden, da der Fahrgast und gegebenenfalls ein Mitarbeiter eines Fahrzeugpersonals auf der Anzeigefläche sehen kann, was im weiteren Fahrzeug passiert.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass auf der Anzeigefläche eine oder mehrere Fahrtinformationen ausgegeben werden. Die Fahrtinformationen können insbesondere eine geplante Ankunftszeit an einem nächsten vorgesehenen Haltepunkt, eine voraussichtliche Ankunftszeit am nächsten vorgesehenen Haltepunkt, eine Fahrtgeschwindigkeit des Fahrzeugs, eine Uhrzeit und/oder Informationen zu Anschlussverbindungen umfassen. Ein Haltepunkt kann vorliegend z.B. eine Bushaltestelle, ein Bahnhof, eine Schiffsanlegestelle oder ein Vorfeld eines Flughafens sein.
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Weiter ist es vorteilhaft, wenn auf der Anzeigefläche eine oder mehrere Orientierungsinformationen ausgegeben werden. Hierdurch kann erreicht werden, dass sich der Fahrzeuginsasse leichter im Fahrzeug orientieren kann. Die Orientierungsinformationen können insbesondere Informationen darüber umfassen, in welcher Richtung sich von der Anzeigefläche aus ein nächster Toilettenraum, ein nächster Ausstiegstür, ein nächstes Bordbistro und/oder ein nächster Mitarbeiter des Fahrzeugpersonals befindet. Eine Position des Mitarbeiters des Fahrzeugpersonals bezüglich der Anzeigefläche kann z.B. mittels eines Positionsbestimmungssystems, insbesondere eines funkbasierten Positionsbestimmungssystems, ermittelt werden.
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Darüber hinaus kann auf der Anzeigefläche Werbung ausgegeben werden, insbesondere bei einem Halt an einem vorgesehenen Haltepunkt. Prinzipiell können die Fahrtinformationen, die Orientierungsinformationen und/oder die Werbung in das Bild eingeblendet werden. Alternativ ist es möglich, die Fahrtinformationen, die Orientierungsinformationen und/oder die Werbung anstelle des Bilds darzustellen, insbesondere über eine vorgegebene Zeitdauer hinweg.
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Das Bild, das auf der Anzeigefläche dargestellt wird, kann beispielsweise von einem Aufnahmegerät aufgenommen worden sein, das an bzw. neben einer weiteren Anzeigefläche platziert ist. Auf der weiteren Anzeigefläche wiederum kann ein anderes Bild dargestellt werden, welches beispielsweise von einem anderen Aufnahmegerät aufgenommen wurde, das an bzw. neben der erstgenannten Anzeigefläche platziert ist. Die Anzeigefläche kann z.B. an einer ersten Seite eines Fahrzeugelements, insbesondere eines Wandungselements des Fahrzeugs, angeordnet sein. Wohingegen die weitere Anzeigefläche z.B. an einer zweiten Seite des Fahrzeugelements angeordnet sein kann, welche insbesondere der ersten Seite abgewandt ist. Auf diese Weise kann beim Fahrzeuginsassen der visuelle Eindruck erzeugt werden, der könnte von beiden Seiten des Fahrzeugelements durch dieses Fahrzeugelement hindurch schauen.
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Vorteilhafterweise wird auf der Anzeigefläche anstelle des Bilds ein Referenz-Bild dargestellt, insbesondere wenn eine vorgegebene Bedingung erfüllt ist, beispielsweise ab einer vorgegebenen Uhrzeit oder während eines Halts des Fahrzeugs an einem Haltepunkt. Bevorzugter Weise zeigt das Referenz-Bild den Aufnahmebereich in einem vorbestimmten Zustand. Z.B. kann das Referenz-Bild den Aufnahmebereich in einem Zustand zeigen, in welchem der Aufnahmebereich frei von Personen, insbesondere Fahrgästen, und/oder Gepäckstücken ist. Alternativ kann das Referenz-Bild den Aufnahmebereich in einem Zustand zeigen, in welchem sich Fahrgäste im Referenzbild aufhalten. Sinnvollerweise wird das Referenz-Bild für eine vorgegebene Zeitdauer dargestellt.
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Vorzugsweise wird während eines Halts des Fahrzeugs an einem Haltepunkt ein zuvor aufgenommenes Referenz-Bild auf der Anzeigefläche dargestellt, welches den Aufnahmebereich in einem Zustand zeigt, in welchem der Aufnahmebereich frei von Fahrgästen und/oder Gepäckstücken ist. Dadurch kann erreicht werden, dass sich ein in das Fahrzeug einsteigender Fahrgast bei einem Blick auf die Anzeigefläche leichter im Fahrzeug orientieren kann, insbesondere da im Referenz-Bild der Aufnahmebereich nicht durch Fahrgästen und/oder Gepäckstücke verdeckt ist.
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Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass ab einer vorgegebenen Uhrzeit auf der Anzeigefläche anstelle des Bilds ein zuvor aufgenommenes Referenz-Bild dargestellt wird, welches den Aufnahmebereich in einem Zustand zeigt, in welchem sich Fahrgäste im Aufnahmebereich befinden. Auf diese Weise kann z.B. in Abendstunden ein Sicherheitsgefühl eines Fahrgastes erhöht werden.
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Ferner kann eine Aufnahme, insbesondere eine Echtzeitaufnahme, eines Mitarbeiters des Fahrzeugpersonals auf der Anzeigefläche angezeigt werden, insbesondere falls eine Notfallmeldeeinrichtung betätigt wird und/oder von einem Gefahrenerkennungssystem festgestellt wird, dass eine Gefahrensituation vorliegt. Eine Gefahrensituation kann z.B. ein gesundheitlicher Notfall, ein Brand und/oder eine handgreifliche Auseinandersetzung sein.
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Weiter kann dem Mitarbeiter des Fahrzeugpersonals auf einer anderen Anzeigefläche eine andere Aufnahme, insbesondere eine Echtzeitaufnahme, angezeigt werden. Diese andere Aufnahme kann z.B. denjenigen Bereich des Fahrzeugs zeigen, in welchem die Notfallmeldeeinrichtung betätigt wurde bzw. eine Gefahrensituation vorliegt.
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Darüber hinaus kann eine Echtzeitaufnahme des Mitarbeiters des Fahrzeugpersonals beispielsweise dann auf der Anzeigefläche angezeigt werden, wenn dieser eine Lautsprecherdurchsage tätigt.
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Außerdem kann das Bild mittels der zuvor erwähnten Rechnereinheit verarbeitet werden, sinnvollerweise bevor das Bild auf der Anzeigefläche dargestellt wird. Die Bearbeitung kann unter anderem umfassen, dass Personen, insbesondere Fahrgäste, und/oder Gepäckstücke aus dem Bild ausgeblendet werden. Ferner kann die Bearbeitung umfassen, dass Personen und/oder Gepäckstücke in das Bild eingeblendet werden.
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In bevorzugter Weise wird mittels einer Sensoreinheit eine Lichtstärke im Fahrgastraum und/oder eine Lichtstärke außerhalb des Fahrzeugs ermittelt. Zweckmäßigerweise wird ein Helligkeitswert des dargestellten Bilds in Abhängigkeit der Lichtstärke im Fahrgastraum und/oder der Lichtstärke außerhalb des Fahrzeugs eingestellt.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einem Aufnahmegerät zum Aufnehmen eines Bilds eines Aufnahmebereichs und einer Anzeigefläche zum Darstellen des Bilds.
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Eine kompakte Bauweise des Fahrzeugs wird erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, dass das Aufnahmegerät derart platziert ist, das der Aufnahmebereich hinter der Anzeigefläche angeordnet ist.
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Das Fahrzeug kann insbesondere ein Bus, ein Schiff, ein Flugzeug oder ein Schienenfahrzeugwagen sein. Vorteilhafterweise eignet sich das oben beschriebene Verfahren zum Betreiben dieses Fahrzeugs. Außerdem kann dieses Fahrzeug das weiter oben im Zusammenhang mit dem Verfahren erwähnte Fahrzeug sein.
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Des Weiteren kann das Fahrzeug einen Fahrgastraum aufweisen. Zweckmäßigerweise ist die Anzeigefläche im Fahrgastraum angeordnet.
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Weiter ist es zweckmäßig, wenn das Aufnahmegerät einen Bildsensor umfasst. Das Aufnahmegerät kann z.B. als Kamera, insbesondere als hochauflösende Kamera, ausgestaltet sein. Vorzugsweise ist das Aufnahmegerät dazu eingerichtet, eine Abfolge von Bildern aufzunehmen. Des Weiteren kann das Aufnahmegerät in einem Fahrzeuginnenraum, insbesondere im Fahrgastraum, oder an einer Fahrzeugaußenseite angeordnet sein.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn das Fahrzeug eine Sensoreinheit aufweist, die dazu eingerichtet ist, eine Lichtstärke im Fahrgastraum und/oder eine Lichtstärke außerhalb des Fahrzeugs zu ermitteln.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Anzeigefläche eine Fläche eines Wandungselements des Fahrzeugs. Insbesondere kann die Anzeigefläche eine Fläche einer Fahrgastraumdecke, einer Fahrgastraumseitenwand, eines Gerätecontainers, einer Gepäckablage oder einer Wandung eines Bordbistros bzw. Bordrestaurants sein. Prinzipiell ist es auch möglich, dass die Anzeigefläche eine Fläche eines Fahrgastraumbodens ist.
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Unter einer Fahrgastraumseitenwand kann vorliegend eine Wand des Fahrzeugs verstanden werden, die zumindest abschnittweise vertikal oder im Wesentlichen ausgerichtet ist. Weiter ist es zweckmäßig, wenn die Fahrgastraumseitenwand eine dem Fahrgastraum zugewandte Fläche aufweist. Ferner kann die Fahrgastraumseitenwand mit der Fahrgastraumdecke und/oder dem Fahrgastraumboden verbunden sein. Die Fahrgastraumseitenwand kann zudem eine dem Fahrgastraum begrenzende Wand des Fahrzeugs sein. Weiterhin kann die Fahrgastraumseitenwand beispielsweise eine Abteiltrennwand oder eine Toilettenraumwand sein. Außerdem kann die Fahrgastraumseitenwand eine Tür umfassen. Die Anzeigefläche kann unter anderem eine solche Tür oder ein Abschnitt einer solchen Tür sein.
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Bei dem Wandungselement des Bordbistros bzw. Bordrestaurants kann es sich beispielsweise um eine Wandung einer Theke handeln.
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Als Gerätecontainer kann ein zur Aufnahme von Maschinen, Werkzeugen und/oder elektrischen Bauteilen vorgesehener Container aufgefasst werden. Der Gerätecontainer kann insbesondere als Schrank ausgestaltet sein.
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Zweckmäßigerweise ist das Fahrzeug mit einem Fenster ausgestattet. Die Anzeigefläche kann unter anderem neben dem Fenster angeordnet sein. Weiter ist es zweckmäßig, wenn das Fahrzeug zumindest zwei Fenster, insbesondere zumindest zwei koplanar oder im Wesentlichen koplanar zueinander angeordnete Fenster, aufweist. Darüber hinaus kann die Anzeigefläche, insbesondere senkrecht betrachtet, zwischen den beiden Fenstern angeordnet sein. Ferner kann das Aufnahmegerät derart platziert sein, dass der Aufnahmebereich außerhalb des Fahrzeugs angeordnet ist. Hierdurch kann beim Fahrzeuginsassen der visuelle Eindruck erzeugt werden, er könnte bei einem Blick zwischen die Fenster aus dem Fahrzeug herausschauen.
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Ferner kann das Fahrzeug ein Anzeigegerät aufweisen. Bei dem Anzeigegerät kann es sich unter anderem um einen Monitor, insbesondere einen hochauflösenden Monitor, handeln. Die Anzeigefläche kann beispielsweise ein Bestandteil dieses Anzeigegeräts sein.
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Weiterhin kann das Anzeigegerät an einem Wandungselement des Fahrzeugs, insbesondere an einem Wandungselement mit einer Krümmung, angeordnet sein. Das Anzeigegerät kann darüber hinaus am Wandungselement befestigt sein. Des Weiteren kann das Anzeigegerät in seiner Form an die Krümmung des Wandungselements angepasst sein. Das heißt, das Anzeigegerät kann eine Krümmung mit einem Krümmungsradius aufweisen, der einem Krümmungsradius des Wandungselements entspricht.
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Das Anzeigegerät kann insbesondere an einer Fahrgastraumdecke, einer Fahrgastraumseitenwand, einem Gerätecontainer, einer Gepäckablage oder einer Wandung eines Bordbistros bzw. Bordrestaurants befestigt sein.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Anzeigegerät als Folienmonitor ausgestaltet. Die Anzeigefläche kann dabei ein Bestandteil des Folienmonitors sein.
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Als Folienmonitor kann vorliegend ein Monitor aufgefasst werden, welcher eine Dicke von höchstens fünf Millimetern, vorzugsweise höchstens drei Millimetern, aufweist. Zudem kann der Folienmonitor elastisch verbiegbar sein. Der Folienmonitor kann unter anderem eine oder mehrere Kunststofffolien umfassen. Ferner kann der Folienmonitor eine oder mehrere organische Leuchtdioden (englisch: organic light emitting diode, OLED) umfassen.
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Alternativ oder zusätzlich zum Anzeigegerät kann das Fahrzeug einen Projektor zum Projizieren des Bilds auf die Anzeigefläche aufweisen.
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In dem Fall, dass die Anzeigefläche eine Fläche der Fahrgastraumdecke ist oder die Anzeigefläche vor der Fahrgastraumdecke angeordnet ist kann der Aufnahmebereich insbesondere oberhalb des Fahrzeugs angeordnet sein. Hierdurch kann beim Fahrzeuginsassen der visuelle Eindruck erzeugt werden, er könnte durch die Fahrgastraumdecke hindurch aus dem Fahrzeug schauen.
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Des Weiteren kann das Fahrzeug mehrstöckig ausgestaltet sein. Bei dem Fahrzeug kann es sich insbesondere um einen Schienenfahrzeugwagen handeln, welcher als Doppelstockwagen ausgestaltet ist. Im Falle eines mehrstöckigen Fahrzeugs können die Anzeigefläche und der Aufnahmebereich in unterschiedlichen Stöcken des Fahrzeugs angeordnet sein. Dadurch kann beim Fahrzeuginsassen der visuelle Eindruck erzeugt werden, er könnte von einem Stock in einen anderen Stock schauen.
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Die bisher gegebene Beschreibung vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung enthält zahlreiche Merkmale, die in den einzelnen Unteransprüchen teilweise zu mehreren zusammengefasst wiedergegeben sind. Diese Merkmale können jedoch zweckmäßigerweise auch einzeln betrachtet und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammengefasst werden. Insbesondere sind diese Merkmale jeweils einzeln und in beliebiger geeigneter Kombination mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem erfindungsgemäßen Fahrzeug kombinierbar. So sind Verfahrensmerkmale, gegenständlich formuliert, auch als Eigenschaft der entsprechenden Vorrichtungseinheit zu sehen und umgekehrt.
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Auch wenn in der Beschreibung bzw. in den Patentansprüchen einige Begriffe jeweils im Singular oder in Verbindung mit einem Zahlwort verwendet werden, soll der Umfang der Erfindung für diese Begriffe nicht auf den Singular oder das jeweilige Zahlwort eingeschränkt sein. Ferner sind die Wörter „ein“ bzw. „eine“ nicht als Zahlwörter, sondern als unbestimmte Artikel zu verstehen.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung des Ausführungsbeispiels der Erfindung, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird. Das Ausführungsbeispiel dient der Erläuterung der Erfindung und beschränkt die Erfindung nicht auf die darin angegebenen Kombinationen von Merkmalen, auch nicht in Bezug auf funktionale Merkmale. Außerdem können dazu geeignete Merkmale des Ausführungsbeispiels auch explizit isoliert betrachtet, und mit einem beliebigen der Ansprüche kombiniert werden.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittdarstellung eines ersten Schienenfahrzeugwagens mit einer Mehrzahl von Aufnahmegeräten und Anzeigeflächen;
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2 eine schematische Schnittdarstellung eines zweiten Schienenfahrzeugwagens mit einer Mehrzahl von Aufnahmegeräten und Anzeigeflächen, welcher an den ersten Schienenfahrzeugwagen gekuppelt ist; und
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3 einen schematischen Querschnitt des ersten Schienenfahrzeugwagens entlang einer Schnittebene aus 1.
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1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines ersten Fahrzeugs 2. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem ersten Fahrzeug 2 um einen ersten Schienenfahrzeugwagen eines Zugverbands 4 für den Personenverkehr.
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Der Zugverbands 4 umfasst neben dem in 1 dargestellten ersten Fahrzeug 2 weitere Fahrzeuge, insbesondere weitere Schienenfahrzeugwagen. In 1 ist ein zweites Fahrzeug 6 abschnittweise dargestellt, bei dem es sich um einen zweiten Schienenfahrzeugwagen des Zugverbands 4 handelt. Dieses zweite Fahrzeug 6 ist an das erste Fahrzeug 2 gekuppelt.
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Das erste Fahrzeug 2 weist einen Triebfahrzeugführerraum 8 auf, in welchem sich ein Triebfahrzeugführer 10 befindet, der den Zugverband 4 steuert. Weiterhin weist das erste Fahrzeug 2 einen Fahrgastraum 12 auf, in welchem sich mehrere Fahrgäste 14 und deren Gepäckstücke 16 befinden. Der Fahrgastraum 12 ist durch eine erste Fahrgastraumseitenwand 18, die eine Tür 20 aufweist, vom Triebfahrzeugführerraum 8 getrennt ist. Zudem ist der Fahrgastraum 12 durch drei weitere Fahrgastraumseitenwände 22, 24, 26 begrenzt.
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Ferner sind im Fahrgastraum 12 mehrere Reihen von Sitzen 30 für die Fahrgäste 14 angeordnet. Des Weiteren umfasst der Fahrgastraum 12 einen Toilettenraum 28, welcher durch mehrere Toilettenraumwände 30, 32, 34 begrenzt ist, von welchen eine mit einer Tür 36 ausgestattet ist. Darüber hinaus ist im Fahrgastraum 12 ein Gerätecontainer 38 angeordnet.
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Das erste Fahrzeug 2 weist außerdem vier Ein-/Ausgangstüren 40 auf, neben welchen jeweils eine Notfallmeldeeinrichtung 42 angeordnet ist. Zudem umfasst das erste Fahrzeug 2 mehrere Fenster 44. Überdies weist die zeichnungsgemäß rechts angeordnete der zuvor erwähnten Fahrgastraumseitenwände 18, 22, 24, 26 eine Durchgangstür 46 auf, durch welche ein Fahrzuginsasse vom ersten Fahrzeug 2 in das zweite Fahrzeug 6 gelangen kann und umgekehrt.
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Weiterhin ist das erste Fahrzeug 2 mit mehreren Aufnahmegeräten 48 ausgestattet, die jeweils als Kamera ausgestaltet sind und dazu eingerichtet sind, ein Bild eines Aufnahmebereichs 50 bzw. eine Abfolge von Bildern eines Aufnahmebereichs 50 aufzunehmen. In 1 sind exemplarisch von zweien der Aufnahmegeräte 48 ihre Aufnahmebereiche 50 in Form von gestrichelten Linien angedeutet. Von den übrigen Aufnahmegeräten 48 sind ihre Aufnahmebereiche einer besseren Übersichtlichkeit halber figürlich nicht dargestellt.
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Einige der Aufnahmegeräte 48 des ersten Fahrzeugs 2 sind derart platziert, dass ihr jeweiliger Aufnahmebereich 50 im ersten Fahrzeug 2 angeordnet ist. Diese Aufnahmegeräte 48 und ihr jeweiliger Aufnahmebereich 50 sind insbesondere im Fahrgastraum 12 angeordnet. Die übrigen der Aufnahmegeräte 48 sind derart platziert, dass ihr jeweiliger Aufnahmebereich 50 außerhalb des ersten Fahrzeugs 2 angeordnet ist. Letztere Aufnahmegeräte 48 sind jeweils an einer Außenseite des ersten Fahrzeugs 2 angeordnet.
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Darüber hinaus ist das erste Fahrzeug 2 mit mehreren Anzeigegeräten 52 ausgestattet, die jeweils eine Anzeigefläche 54 aufweisen und dazu eingerichtet sind, auf der Anzeigefläche 54 ein Bild oder eine Abfolge von Bildern darzustellen. Bei den Anzeigegeräten 52 handelt es sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel um Folienmonitore. Ferner sind die Anzeigegeräte 52 an Wandungselementen 56 des Fahrzeugs 2 befestigt.
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Sowohl die Aufnahmegeräte 48 als auch die Anzeigegeräte 52 sind in den Figuren nicht maßstabsgetreu abgebildet. Vielmehr sind die Aufnahmegeräte 48 und die Anzeigegeräte 52, damit diese besser erkennbar sind, im Verhältnis zu den übrigen Elementen des Zugverbands 4 vergrößert dargestellt.
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Einige der Anzeigegeräte 52 sind jeweils an einer der Fahrgastraumseitenwände 18, 22, 24, 26 befestigt. Im Speziellen sind einige dieser Anzeigegeräte 52, senkrecht auf ihre jeweilige Anzeigefläche 54 betrachtet, zwischen zwei benachbarten Fenstern 44 bzw. zwischen einem der Fenster 44 und einer der Ein-/Ausgangstüren 40 angeordnet.
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Einige andere der Anzeigegeräte 52 sind jeweils an einer der Toilettenraumwände 30, 32, 34 befestigt. Wiederum andere der Anzeigegeräte 52 sind am Gerätecontainer 38 befestigt.
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Weiterhin ist das erste Fahrzeug 2 mit zwei Projektoren 58, insbesondere Videoprojektoren, ausgestattet, die im Fahrgastraum 12 an einer Fahrgastraumdecke befestigt sind. Die Projektoren 58 sind dabei auf diejenige Fahrgastraumseitenwand 18 ausgerichtet sind, welche den Fahrgastraum 12 vom Triebfahrzeugführerraum 8 trennt, sodass von jedem der Projektoren 58 eine Fläche dieser Fahrgastraumseitenwand 18 als Anzeigefläche 54 verwendet wird.
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Jedem der Aufnahmegeräte 48 ist mindestens eins der Anzeigegeräte 52 oder einer der Projektoren 58 zugeordnet. Dabei sind die einzelnen Aufnahmegeräte 48 bezüglich der ihnen zugeordneten Anzeigegeräte 52 bzw. Videoprojektoren 58 derart platziert, dass der Aufnahmebereich 50 des jeweiligen Aufnahmegeräts 48 hinter der Anzeigefläche 54 eines dem Aufnahmegerät 48 zugeordneten Anzeigegeräts 52 bzw. Projektors 58 angeordnet ist.
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Die Aufnahmegeräte 48 nehmen jeweils eine Abfolge von Bildern ihres Aufnahmebereichs 50 auf und übermitteln diese per Funk an eine Rechnereinheit 60 des Zugverbands 4. Die Rechnereinheit 60 verarbeitet die Abfolgen der Bilder gemäß vorgegebenen Algorithmen und übermittelt die Bildabfolgen per Funk an die den Aufnahmegeräten 48 zugeordneten Anzeigegeräte 52 bzw. Projektoren 58.
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Auf den Anzeigeflächen 54 der zwischen zwei Fenstern 44 angeordneten Anzeigegeräte 52 werden Bildabfolgen dargestellt, die von denjenigen Aufnahmegeräten 48 aufgenommen werden, die an einer Längsseite 62 des Fahrzeugs 2 angeordnet sind und deren Aufnahmebereiche 50 außerhalb des Fahrzeugs 2 angeordnet sind. Entsprechendes gilt für die Anzeigeflächen 54 der zwischen einem der Fenster 44 und einer der Ein-/Ausgangstüren 40 angeordneten Anzeigegeräte 52. Hierdurch wird bei einem Fahrgast 14 des Fahrzeugs 2 bei einem Blick auf diese Anzeigeflächen 54 der visuelle Eindruck erzeugt, er könnte aus dem Fahrzeug 2 heraus schauen.
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Des Weiteren werden auf den Anzeigeflächen 54 derjenigen Anzeigegeräte 52, die im Triebfahrzeugführerraum 8 auf der den Triebfahrzeugführerraum 8 vom Fahrgastraum 12 trennenden Fahrgastraumseitenwand 18 angeordnet sind, Bildabfolgen dargestellt, die von Aufnahmegeräten 48 aufgenommen werden, deren Aufnahmebereiche 50 im Fahrgastraum 12 angeordnet sind. Auf diese Weise kann der Triebfahrzeugführer 10 bei einem Blick auf diese Anzeigeflächen 54 erkennen, was im Fahrgastraum 12 geschieht.
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Im Fahrgastraum 12 werden auf die den Triebfahrzeugführerraum 8 vom Fahrgastraum 12 trennenden Fahrgastraumseitenwand 18 mithilfe der Projektoren 58 Bildaufnahmen projiziert, die von Aufnahmegeräten 48 aufgenommen werden, die an einer Fahrzeugfronseite 64 platziert sind und deren Aufnahmebereiche 50 außerhalb des Fahrzeugs 2 angeordnet sind. Hierdurch wird bei einem Fahrgast 14 bei einem Blick auf diese Fahrgastraumseitenwand 18 der visuelle Eindruck erzeugt, er könnte aus dem Fahrzeug 2 heraus schauen, insbesondere vor das Fahrzeug 2 schauen.
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Ferner werden auf den Anzeigeflächen 54 der Anzeigegeräte 52, die an einer der Toilettenraumwände 30, 32, 34 befestigt sind, Bildabfolgen dargestellt, die von Aufnahmegeräten 48 aufgenommen werden, deren Aufnahmebereiche 50 im Fahrgastraum 12 bzw. außerhalb des ersten Fahrzeugs 2 angeordnet sind. Entsprechendes gilt für die Anzeigeflächen 54 der am Gerätecontainer 38 befestigten Anzeigegeräte 52.
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Außerdem werden auf den einzelnen Anzeigeflächen 54 derjenigen Anzeigegeräte 52, die an der Fahrgastraumseitenwand 22 befestigt sind, welche die Durchgangstür 46 aufweist, Bildabfolgen dargestellt, die von Aufnahmegeräten 48 des zweiten Fahrzeugs 6 aufgenommen werden. Die Aufnahmebereiche 50 dieser Aufnahmegeräte 48 sind dabei in einem Fahrgastraum 66 des zweiten Fahrzeugs 6 angeordnet. Auf diese Weise wird bei einem Fahrgast des ersten Fahrzeugs 2 bei einem Blick auf diese Anzeigeflächen 54 der visuelle Eindruck erzeugt, er könnte von Fahrgastraum 12 des ersten Fahrzeugs 2 in den Fahrgastraum des zweiten Fahrzeugs 6 schauen.
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Weiterhin ist in 1 eine quer zu einer Längsrichtung 68 des Zugsverbands 4 ausgerichtete Schnittebene III dargestellt, auf welche sich 3 bezieht.
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2 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines zweiten Fahrzeugs 6, welches bereits in 1 abschnittsweise dargestellt ist.
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Die nachfolgende, im Zusammenhang mit 2 diskutierte Beschreibung beschränkt sich im Wesentlichen auf die Unterschiede zu 1. Werden in den einzelnen Figuren gleiche Bezugszeichen verwendet, so bezeichnen diese im Wesentlichen gleiche bzw. einander entsprechende Elemente.
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Im Fahrgastraum 66 des zweiten Fahrzeugs 6 ist kein Gerätecontainer 38 angeordnet. Zudem weist das zweite Fahrzeug 6 nur zwei und nicht vier Ein-/Ausgangstüren 40 auf.
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Anders als das erste Fahrzeug 2 weist das zweite Fahrzeug 6 keinen Toilettenraum und keinen Triebfahrzeugführerraum auf. Stattdessen umfasst der Fahrgastraum 66 des zweiten Fahrzeugs 6 ein Boardbistro 70, in welchem mehrere Tische 72 und Sitze 30 für Bistrogäste angeordnet sind. Das Boardbistro 70 ist durch eine Fahrgastraumseitenwand 74 von einem Sitzplatzbereich 76 des Fahrgastraums 70 des zweiten Fahrzeugs 6 getrennt ist. Diese Fahrgastraumseitenwand 74 weist eine Tür 78 auf, durch welche ein Fahrzeuginsasse von Sitzplatzbereich 76 in das Boardbistro 70 gelangen kann und umgekehrt.
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An letztgenannter Fahrgastraumseitenwand 74, insbesondere auch an ihrer Tür 78, sind beidseitig mehrere Aufnahmegeräte 48 befestigt. Jedem dieser Aufnahmegeräte 48 ist ein als Folienmonitor ausgestaltetes Anzeigegerät 52 mit einer Anzeigefläche 54 zugeordnet, welches an der Fahrgastraumseitenwand 74 befestigt ist. Das jeweilige Aufnahmegerät 48 und das ihm zugeordnete Anzeigegerät 52 sind dabei an einander abgewandten Seiten der Fahrgastraumseitenwand 74 angeordnet. Auf den Anzeigeflächen 54 dieser Anzeigegeräte 52 werden Bildabfolgen dargestellt, die vom jeweils zugeordneten Aufnahmegerät 48 aufgenommen werden. Auf diese Weise wird bei einem Fahrgast 14 des zweiten Fahrzeugs 6 bei einem Blick auf die Fahrgastraumseitenwand 74 der visuelle Eindruck erzeugt, er könnte durch die Fahrgastraumseitenwand 74 hindurch schauen.
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Weiterhin umfasst das Boardbistro 70 eine Verkaufstheke 80, die drei Wandungen 82, 84, 86 umfasst. An jeder dieser drei Wandungen 82, 84, 86 ist ein Anzeigegerät 52 befestigt, das als Folienmonitor ausgestaltet ist und eine Anzeigefläche 54 aufweist. Außerdem ist diesen Anzeigegeräten 52 jeweils ein Aufnahmegerät 48 zugeordnet. Eins dieser drei Aufnahmegeräte 48 ist an einer Außenseite des zweiten Fahrzeugs 6 angeordnet und weist einen Aufnahmebereich 50 außerhalb des zweiten Fahrzeugs 6 auf. Die anderen beiden Aufnahmegeräte 48 sowie ihre Aufnahmebereiche 50 sind im Boardbistro 70 angeordnet.
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Auf den Anzeigeflächen 54 der Anzeigegeräte 52, die an den Wandungen 82, 84, 86 der Verkaufstheke 80 befestigt sind, werden Bildabfolgen dargestellt, die vom jeweils zugeordneten Aufnahmegerät 48 aufgenommen werden. Hierdurch wird bei einem Fahrgast 14 des zweiten Fahrzeugs 6 bei einem Blick auf die Verkaufstheke 80 der visuelle Eindruck erzeugt, er könnte durch die Verkaufstheke 80 hindurch schauen, insbesondere er könnte durch die Verkaufstheke 80 hindurch aus dem Fahrzeug 6 heraus schauen.
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Ferner ist an das zweite Fahrzeug 6 ist ein weiteres Fahrzeug 88, insbesondere ein weiterer Schienenfahrzeugwagen, gekuppelt. Dieses weitere Fahrzeug 88 ist in 2 abschnittsweise dargestellt.
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Des Weiteren umfasst der Zugverband 4 ein Gefahrenerkennungssystem 90 zum automatischen Erkennen einer Gefahrensituation (vgl. 1). Das Gefahrensystem 90 umfasst die zuvor erwähnte Rechnereinheit 60 sowie die Aufnahmegeräte 48 der einzelnen Schienenfahrzeugwagen. Das Erkennen einer Gefahrensituation erfolgt dabei anhand einer Bildmusterkennung.
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3 zeigt einen schematischen Querschnitt des ersten Fahrzeugs 2 entlang der Schnittebene III aus 1.
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In 3 sind zwei der bereits in 1 ersichtlichen Fahrgastraumseitenwände 24, 26 sowie die an diesen Fahrgastraumseitenwänden 24, 26 befestigten Anzeigegeräte 52 und Aufnahmegeräte 48 dargestellt. Ferner sind vier der zuvor erwähnten Sitze 30 frontal abgebildet.
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Weiter ist aus 3 ersichtlich, dass das erste Fahrzeug 2 eine den Fahrgastraum 12 begrenzende Fahrgastraumdecke 92 mit einer Krümmung aufweist. An der Fahrgastraumdecke 92, insbesondere innerhalb des Fahrgastraums 12, sind zwei Anzeigegeräte 52 befestigt, die jeweils eine Anzeigefläche 54 aufweisen und als Folienmonitor ausgestaltet sind. Zudem sind diese beiden Anzeigegeräte 52 in ihrer Form an die Krümmung der Fahrgastraumdecke 92 angepasst sind. Ferner ist diesen Anzeigegeräten 52 jeweils ein Aufnahmegerät 48 zugeordnet, welches an einem Wagenkastendach 94 des Fahrzeugs 2 platziert ist und dessen Aufnahmebereich 50 oberhalb des Fahrzeugs 2 angeordnet ist.
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Weiter kann man in 3 zwei Gepäckablagen 96 erkennen, die im Fahrgastraum 12 über den Sitzen 30 angeordnet sind. An jeder der Gepäckablagen 96 ist an ihrer Unterseite 98 ein Anzeigegerät 52 befestigt, welches eine Anzeigefläche 54 aufweist und als Folienmonitor ausgestaltet ist.
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Auf den Anzeigeflächen 54 der an den Gepäckablagen 96 bzw. der Fahrgastraumdecke 92 befestigten Anzeigegeräte 52 werden Bildaufnahmen dargestellt, die von den auf dem Wagenkastendach 94 des Fahrzeugs 2 platzierten Aufnahmegeräten 48 aufgenommen werden. Dadurch wird bei einem Fahrgast 14 bei einem Blick auf diese Anzeigeflächen 54, der visuelle Eindruck erzeugt, er könnte nach oben hin durch die Fahrgastraumdecke 92 aus dem Fahrzeug 2 schauen.
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Des Weiteren werden auf den einzelnen Anzeigeflächen 54 des Zugverbands 4 Fahrtinformationen ausgegeben. Die Fahrtinformationen umfassen eine geplante Ankunftszeit am nächsten vorgesehenen Bahnhof, eine voraussichtliche Ankunftszeit am nächsten vorgesehenen Bahnhof, eine Fahrtgeschwindigkeit des Zugverbands 4, eine Uhrzeit sowie Informationen zu Anschlussverbindungen.
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Außerdem werden auf den einzelnen Anzeigeflächen 54 Orientierungsinformationen ausgegeben. Die Orientierungsinformationen umfassen Informationen darüber, in welcher Richtung sich von der jeweiligen Anzeigefläche 54 aus ein nächster Toilettenraum 28, eine nächste Ein-/Ausstiegstür 40, ein nächstes Boardbistro 70 und ein nächster Mitarbeiter 100 eines Fahrzeugpersonals befindet. Eine Position des nächsten Mitarbeiters 100 des Fahrzeugpersonals bezüglich der jeweiligen Anzeigefläche 54 wird mithilfe eines funkbasierten Positionsbestimmungssystems 102 ermittelt (vgl. 1).
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Falls eine der zuvor genannten Notfallmeldeeinrichtungen 42 betätigt, so wird auf derjenigen Anzeigefläche 54, die der betätigten Notfallmeldeeinrichtung 42 am nächsten ist, eine Echtzeitaufnahme eines Mitarbeiters 100 des Fahrzeugpersonals angezeigt. Eine solche Echtzeitaufnahme des Mitarbeiters 100 des Fahrzeugpersonals wird auch dann auf einer der Anzeigeflächen 54 angezeigt, wenn vom Gefahrenerkennungssystem 90 des Zugverbands 4 festgestellt wird, dass eine Gefahrensituation vorliegt.
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Während der Zugverband 4 an einem Bahnhof hält, wird auf den Anzeigeflächen 54, die in den Fahrgasträumen 12, 66 der einzelnen Schienenfahrzeugwagen angeordnet sind, anstelle der zuvor genannten Bildfolgen für eine vorgegebene Zeitdauer jeweils ein zuvor aufgenommenes Referenz-Bild dargestellt. Das jeweilige Referenz-Bild zeigt denselben Aufnahmebereich, den die zuvor dargestellte Bildfolge zeigte, jedoch in einem Zustand, in welchem der Aufnahmebereich frei von Fahrgästen 14 und ihren Gepäckstücken 16 ist. Dadurch können sich Fahrgäste, die in den Zugverband 4 einsteigen, bei einem Blick auf diese Anzeigeflächen 54 leichter orientieren.
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Ferner werden ab einer vorgegebenen Uhrzeit auf einigen der Anzeigeflächen 54, die in den Fahrgasträumen 12, 66 der einzelnen Schienenfahrzeugwagen angeordnet sind, anstelle der zuvor genannten Bildfolgen zuvor aufgenommene Referenz-Bildfolgen dargestellt. Diese Referenz-Bildfolgen zeigen jeweils denselben Aufnahmebereich, den die zuvor dargestellten Bildfolgen zeigten, jedoch in einem Zustand, in welchem sich Fahrgäste im Aufnahmebereich befinden. Auf diese Weise kann ein Sicherheitsgefühl der im Zugverband 4 befindlichen Fahrgäste 14 gesteigert werden.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch das offenbarte Beispiel eingeschränkt und andere Variationen können hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.